Montag, 14.11.2016. Eifel. Na, lieber Mitbürger: auch so glücklich, dass wieder Montag ist? Wieder glücklich, mit Millionen anderer Menschen eng gedrängt zum nächsten Bullshit-Job zu fahren, der sie nervlich zerrüttet, körperlich auslaugt, ihr Freundes- und Familienleben auf ein Minimum reduziert, politische Arbeit nahezu unmöglich macht und ihnen sogar schon die einfache, in einer Demokratie unverzichtbare Information über politisches Geschehen kaum noch erlaubt … auch weil wichtige Informationen in einem Meer von Unterhaltungsgülle günstig versteckt sind?
Während Sie schaffen, schaffen, schaffen haben andere Zeit für Pläne – und kriegen das gut bezahlt. Werden Sie doch einfach auch mal Chef einer Versicherung, einer jener urdemokratischen Einrichtungen, in der sich Menschen zusammen schließen, um Einzelnen Elend zu ersparen. Ja: Versicherungen waren mal eine Idee der Arbeiterschaft, deren Kinder durch einfachste Krankheiten ausgelöscht wurden, deren durch Arbeit verstümmelte Kollegen in den Gossen dahinvegetierten und deren Familien keine Chance auf Überleben hatten, wenn der „Ernährer“ einem der vielen tödlichen Arbeitsunfälle des Maschinenzeitalters zum Opfer fiel: Menschen, die gern und voller Begeisterung für Rendite geopfert wurden. Eine feine, soziale Einrichtung, gelebte Solidarität pur. Heute bekommen Sie dafür 6,2 Millionen Euro im Jahr – wenn Sie so eine Versicherung verwalten (Beispiel Allianz, siehe Handelsblatt). Viel Geld für jemanden, der keinerlei körperliches Risiko eingeht, sich den Tag weitgehend selbst gestalten kann und viele Sorgen, mit denen Sie sich herumplagen, noch nicht mal im Ansatz kennt: er bekommt beste medizinische Versorgung, seine Kinder können in teuerste Privatschulen, er bekommt Kontakte zu allen politischen Entscheidungsbereichen, wird hofiert von Film und Fernsehen, lebt in gesündestem Umfeld während andere ihr einzigartiges Leben im Großraumbüro versickern lassen müssen, um die ständig steigenden Beiträge bezahlen zu können.
Ja – es sind Ihre Beitragsgelder, die dort fürstlich verschleudert werden: ebenso wie bei den Krankenkassen (dort aber deutlich niedriger, weniger noch als Ärztefunktionäre verdienen, siehe Tagesspiegel) – mal abgesehen von den Privaten Krankenkassen, wo 3,1 Millionen drin sind (siehe widge.de). Sie können gerne mal ausrechnen, wie viel Sie selbst davon bezahlen – oder es mit Ihrem Gehalt vergleichen: denken Sie daran: das sind alles nur bezahlten Angestellte, keine Firmeneigentümer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Machen die Mist – heuern sie eben woanders an. Es ist nur eine kleine Gruppe von Menschen, ein paar Hundert, die regelmäßig diese Pöstchen besetzen, über sie wird selten geschrieben (man findet sie z.B. in Günther Oggers Buch „Nieten in Nadelstreifen“, das viel erklärt und wie üblich nichts verändert hat), weil sie die absolute Macht über Deutschland haben – einfach, weil sie Unmengen an Geld verwalten, „Gewinne erwirtschaften“ – was auf Deutsch heißt: immer mehr Arbeit auf immer weniger Angestellte zu verteilen, die sich dann kaputt malochen, während ihre Kollegen beim Jobcenter gegängelt werden.
Welche Pläne die machen – hintenrum und geheim, ist bekannt – obwohl es geheim ist: Sie wollen mehr Geld machen, damit sie noch tiefer in die großen Haufen greifen können. Ja – je mehr Geld auf einem Haufen liegt, umso mehr kann man unbemerkt für sich abzweigen. Aber was soll´s: ist ja Ihr Geld. Sie scheinen genug zu haben.
Ein wichtiger Bereich der Selbstbereicherung ist die Privatisierung, an der Privatisierung der DDR haben sich tausende eine goldene Nase verdient, während Millionen arbeitslos und den Jobcentern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wurden. Was Jobcenter bedeuten, möchte ich Ihnen kurz darstellen, hier hat Susan Bonath ein paar Worte gefunden, die ich nicht besser formulieren könnte (siehe Nachdenkseiten):
„Das alles hat natürlich mit Freiheit und Demokratie nichts zu tun. Angesichts dessen, dass Arbeitsplätze aufgrund von Maschinisierung und Automatisierung mehr abgebaut als neugeschaffen werden, ist es Irrsinn. Es geht hier einfach darum, Lohnabhängige zu knechten, zu entmündigen und als ein Heer billigster Arbeitskräfte den profitierenden Privatunternehmen verfügbar zu machen. Denn halbwegs frei kann ja nur sein, wer ohne Zwang seine Grundbedürfnisse befriedigen kann. Hartz IV aber erpresst nach dem Motto: Wenn Du nicht verhungern und erfrieren willst, musst Du dich dem Markt vollständig unterwerfen.“
Unterwerfen mussten sich zum Beispiel 50000 Mitarbeiter der Telefonsparte der Deutschen Post, die im Rahmen der Privatisierung abgebaut wurden. Ja: das war ja der große Plan der großen Männer in Deutschland: wir privatisieren alle Staatsunternehmen (d.h. wir verkaufen unser lebensnotwendiges Volkseigentum an Privatleute), dann wird alles gut. Nun – zumindestens eins wurde gut: man konnte bei der Telekom auf einmal super verdienen: aktuell sind 4,24 Millionen Euro im Jahr drin (siehe Statista), d.h. für Entscheider war das ein gutes Geschäft – die Aktien alldings lagen zeitweise unter Ausgabeniveau. Ist der Service verbessert worden? Entscheiden Sie selbst. Insgesamt waren es hunderttausende, die beim großen Postraub (siehe Aufsatz von Tim Engarter) verloren haben: die einen ihren Job (ich komme bei Engarter auf über 300000), die anderen ihre Arbeitsplatzqualität: unbezahlte Mehrarbeit, unsichere Verträge, unterirdische Gehälter – die Liste ist lang. Arbeitspätze wurden in Bullshitjobs verwandelt: das ist die eigentliche Strategie der „Leistungsträger“. Einige wenige skurpellose Psychopathen (genau die braucht man für solche asozialen Aktionen – ist wie bei der Fremdenlegion, eine gewisse Grundausrichtung muss man schon mitbringen) verdienen sich dumm und dämlich, während für Millionen alles schlechter wird: zum Beispiel für Sie.
Jeder Dummkopf könnte so „Leistungsträger“ werden – wenn er Zugang zur verschworenen Kaste der Leistungsträger bekommen würde, doch dieser Zugang ist eng begrentz, die Räuberbarone sind gerne unter sich – und kennen sich schon seit Jahrhunderten. Ja – das ist eine der Botschaften der Wissenschaft: der Kreis der „oberen Zehntausend“ ist ziemlich stabil – auch in Deutschland (siehe Welt), trotz Weltkriegen und unterschiedlichen politischen Systemen. Die selben Namen über 600 Jahren – erstaunlich, oder? Aber Obacht: wir nähern uns „Verschwörungstheorie“ – darum machen wir uns lieber keine Gedanken, welche politische Macht solche Familien haben. Hier finden wir jene, die ganz hinten die Strippen ziehen – und die bestimmen, wer Zugang zu den Exekutivkreisen bekommt. Reden wir nicht über die, reden wir über ihre neuen Pläne.
Die deutschen Autobahnen – durch Mineralölsteuer, KFZ-Steuer und Ökosteuer vom deutschen Autofahrer bezahlt, ja, überzahlt (siehe Focus) sollen wie die Post privatisiert werden. Bei den Raststätten hatte man das ja schon mal vorgemacht, nach dem üblichen Prinzip: Preise hoch, Qualität ´runter, Mitarbeiter reduziert. Federführend: ein Allianzkonsortium (siehe FAZ). Ja – es geht um die Autobahnen, die lebensnotwendigen Adern unserer modernen Gesellschaft, ohne die – auch wegen mangelnder Planung und effektiver Organisation im Güterverkehr – nichts geht. Wir wissen schon jetzt, was uns erwartet: mehr kaputte Autobahnen, schlechterer Service und … höhere Preise. Ja – anders geht „Gewinn“ nicht. Irgendwer muss umsonst arbeiten, damit irgendwo Gewinn angehäuft werden kann – je mehr umsonst arbeiten (also: auch SIE!) umso mehr bleibt oben über. Gut – ganz umsonst geht nicht, aber man kann ja auch durch „Niedriglohnsektor“ einen Umsonst-Anteil auf die Masse umlegen, das merkt dann der Einzelne nicht so sehr.
Beleuchten wir mal dieses neue Projekt für ein neues deutsches Jahrhundert (siehe Spiegel):
„Die Pläne der Bundesregierung, das Autobahnnetz zu privatisieren, werden konkreter. Verdienen sollen daran die Versicherungskonzerne. Bezahlen wird es am Ende womöglich der Autofahrer – per Maut.“
Ja – Sie lesen richtig. Der Schäuble will Ihre Autobahnen verkaufen – jedenfalls erstmal die Hälfte – und dann sollen Sie Maut abdrücken … neben allen anderen Kosten, die Sie noch so bezahlen – damit die Allianz ihre exorbitanten Vorstandsgehälter weiter bezahlen kann. Für viele Arbeitslose bedeutet das eine weitere Einschränkung der Mobilität. Und natürlich: mehr Arbeitslose, mehr Bullshitjobs.
Stellen Sie sich das mal in kleinerem Rahmen vor, nehmen wir ein Dorf in Bayern – und einen Bürgermeister, der alle Straßen des Dorfes an die Allianz verkauft. Geht gar nicht, ich weiß. Die Autobahnen können ja auch nicht ohne Grundgesetzänderung verkauft werden – aber dann ändern wir eben die Gesetze: was soll´s! Armhochheber gibt es im Parlament genug, mit denen kann man das komplette Grundgesetz neu gestalten, bis es keiner mehr wieder erkennt. Dass es mal aus guten Gründen gründlich durchdacht und deshalb fein ausformuliert wurde: wen interessiert das schon. Es gibt eine neue Betreibergesellschaft – und in der neue Pöstchen für den Sohn, den Schwager, drei eifrige Lieblingsabgeordnete … und möglicherweise sogar einen für den „Hände-Hoch-Koordinator im Bundestag“, der die Grundgesetzänderung durchs Parlament „peitscht“. Ja – hört man doch oft, dass was durchs Parlament gepeitscht wird … als wäre dieser Kern der Demokratie ein Sklavenhalterhof. Wo gepeitscht wird, ist auch keine Demokratie mehr da – dort wird nämlich ruhig und sachlich debattiert – oder eifrig gestritten … und zwar so, dass man gerne zuschaut. Ja: und unser fiktives Bayerndorf? Da müssen die Bürger auf einmal für die Benutzung jener Wege bezahlen, die sie seit 1000 Jahren angelegt, gepflegt, ausgebaut und benutzt haben: wird jetzt klar, wie vollkommen absurd das ist? Und wie man „Gewinne“ durch nackten Raub machen kann?
Hat es uns übrigens was gebracht – diese Privatisierung? Also – dem Land? Der Republik? Wir sollten doch einen Riesenreibach machen, in dem wir so einen Megakonzern schaffen! Nun – seit der Privatisierung hat sich die Staatsverschuldung verdoppelt (siehe Statista). Die Post ist trotzdem weg. Da verhält sich die Regierung wie jemand, der seine Wohnungseinrichtung verkauft, um die Miete zahlen zu können. Man kann sich vorstellen, wo das endet. Mit acht Milliarden subventionieren wir noch die Post jedes Jahr … für 5 Millionen Arbeitslose geben wir 22 Milliarden aus – um mal die Verhältnisse richtig zu stellen.
Gut: Sie werden sich jetzt wahrscheinlich entspannt zurücklehnen, weil ja die SPD gegen die Privatisierung der Autobahnen ist (siehe Zeit). Sie sollten nicht vergessen: nächstes Jahr ist Wahljahr. So ein Protest heißt unterm Strich nur eins: wir wollen auch was von den Pöstchen ab haben, die dort neu geschaffen werden, auch wir haben brave Parteisoldaten, die ihre Wähler verraten haben und ständig fein das Händchen heben, sich der Fraktonsdisziplin unterwerfern und damit ihren Job als freie Abgeordnete verraten und für diesen Verrat einen Ausgleich wollen.
Unglaublich? Sowas macht die SPD nicht?
Raten Sie mal, wer zuerst auf die tolle Idee von der Privatisierung kam: der Sigmar Gabriel (siehe Taz):
Sigmar Gabriel ist nicht für seinen Großmut bekannt. Ungewohnt klang daher die Offerte des Wirtschaftsministers und SPD-Vorsitzenden, als er sagte, er wolle den „Lebensversicherungskonzernen attraktive Angebote machen, sich an der Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur zu beteiligen“. Nur zwei Wochen später – Ende August 2014 – stellte er eine Expertenkommission zur „Stärkung von Investitionen“ vor, in der nun auch die Vorstände der Ergo-Versicherung und der Allianz SE sitzen.
Und im November 2016 führt der Schäuble dass dann durch – unter Protest von Sigmar Gabriel.
So läuft „Deutschland“.
Dafür arbeiten 15 Millionen Menschen am Abgrund von Hartz IV, schaffen es gerade, diesem Moloch der Vernichtung von Qualifikation, Lebensqualität, Würde und Selbstbewusstsein zu entgehen, immer im Bewusstsein, dass es einen jederzeit erwischen kann, wenn eine „Heuschrecke“ mal wieder Arbeitsplätze abbaut und die Arbeit auf die Verbliebenen verteilt. Ja – wann geht es endlich in Ihren Schädel hinein: „Gewinne“ gehen nur, wenn da jemand für umsonst arbeitet. Geld allein „erarbeitet“ nämlich gar nichts.
Natürlich investieren wir erstmal 260 Milliarden Euro in Ausbau und Erhalt der Autobahnen (siehe Spiegel), damit der Gewinn der Konzerne sicher bleibt: die wollen ja kein Risiko eingehen … obwohl sie gerade mit diesen „Risiken“ ihre exorbitant hohen Gehälter rechtfertigen: Wahnsinn pur, aber Sie schlucken das ja als „alternativlos“ und unvermeidlich.
Widerstand gegen dieses System der Räuber und Abkassierer? Schon längst undenkbar. Darüber informieren – frecherweise, muss man schon sagen – die „Systemmedien“ ganz offen (siehe FAZ):
„Hinter alledem steht ein politisches System von opaker Geschlossenheit, zusammengehalten durch eine Unzahl von Sprech-, Denk- und Frageverboten, verteidigt von „allen demokratischen Kräften“ und zu sich selbst gekommen in einem zehnjährigen Reifungsprozess als „System Merkel“. Sein Herzstück bildet die Herrschaftstechnik der „asymmetrischen Demobilisierung“ und die Transformation des Amtes des Bundeskanzlers in eine Art persönlicher Präsidentschaft. Während asymmetrische Demobilisierung die Wähler anderer Parteien durch Vermeidung einer öffentlichen Auseinandersetzung mit deren Zielen vom Wählen abhalten soll, stützt sich personalisierte Herrschaft auf die Darstellung postideologischer politischer Wendemanöver als persönlicher Bekehrungserlebnisse, die die Bürger unter Anleitung der regierungsamtlichen PR-Maschinerie und mit Hilfe der mehr oder weniger regierungsamtlichen Medien mitfühlend verfolgen und diskutieren dürfen.“
Klingt kompliziert, läßt sich aber einfach beschreiben: wie in Nordkorea, China und der DDR werden Sie zum Mitjubeln erzogen, dürfen sich über ihre eigene Entmündigung und Ausplünderung freuen und sie als alternativlos Leistung selbstloser Leistungsträger erkennen, deren Leistung in Frage zu stellen im Rahmen der aktuellen Sprech- Denk- und Frageverbote schlichtweg untersagt ist.
Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum viele Trump für alternativlos halten.
Wird gegen das System Merkel demonstriert, so bekennen sich deutsche Leitmedienschreiber gerne dazu, Volksverräter zu sein (siehe Spiegel), ganz offen bekennt man sich dazu, dass „Volk“ – also die Gemeinschaft aller Bürger in einem demokratischen Rechtsstaat – ein „Unbegriff“ ist: wer gegen alternativlose Politik protestiert, wird öffentlich mit ehrabscheindenden Unterstellungen überzogen und zum Glatzennazi ernannt – die internationale Gemeinschaft der Absahner hingegen wird nicht weiter hinterfragt.
Um ganz sicher zu gehen, bekommt die Polizei aber schon mal Panzer mit MG-Lafetten (siehe Mopo) – als würden Terroristen in Horden gleich der Roten Armee den Reichstag stürmen wollen. MG´s sind außerordentlich unpräzise – aber sehr effektiv im Einsatz gegen Menschenmassen. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Im großen Namen des „alternativlosen Kampfes gegen den Terror“ wird jetzt auch zunehmend die Bundeswehr bewaffnet im Inneren eingesetzt – ungeachtet der Tatsache, dass sie dafür gar nicht hinreichend ausgebildet ist (siehe Zeit):
„Die Gewerkschaft der Polizei dagegen kritisierte die geplante Antiterror-Übung. Der GdP-Vorsitzende Oliver Malchow wandte sich am Mittwoch im SWR gegen den Versuch, rein polizeiliche Aufgaben in militärische Hand zu geben. Für das, was bei der Übung Bundeswehrfeldjägern zugedacht sei, hätten ausschließlich Polizistinnen und Polizisten die notwendige „hochqualifizierte“ Ausbildung.“
Was also bezweckt man mit diesen Übungen?
Nun – es ist auf jeden Fall eine Machtdemonstration der „Entscheider“ gegen das „Volk“ – wie im Falle des Einsatzes von Jagdbombern beim G-7-Gipfel in Heiligendamm (siehe hierzu: Zeit).
Und die Looser? Jene, die den Monstergehältern und der Rendite der „Anleger“ skrupellos geopfert werden? Leiden im Land mit privaten Goldreserven in Höhe von 330 Milliarden Euro (siehe Spiegel) an Erfrierungen wie einst deutsche Soldaten im Russlandkrieg (siehe Zeit):
„Dann kommt die Polizei. Die beiden Beamten sind zu meiner Erleichterung sehr freundlich zu dem Obdachlosen. Sie rufen sofort einen Krankenwagen. Der Mann jammert wieder laut und schreit: „Meine Füße brennen, das tut so weh.“ Einer der Polizisten sagt: „Er hat sich die Füße erfroren.“ Ich bin erschrocken.
Dann verabschiede ich mich von ihm: „Jetzt kommen Sie ins Warme. Lassen Sie sich gesund pflegen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.“ Der Polizist flüstert mir zu: „Das wird eher nichts mit dem Gesundpflegen, in Deutschland ist das nicht mehr so einfach.““
Erklärt uns, warum wir langsam die schlecht ausgebildeten Soldaten im Inland brauchen.
Und der Mann hatte noch Glück – andere werden von ihren verrohten Mitmenschen einfach angezündet (siehe Focus), der Scheiterhaufen für Arme wird in privater Selbstjustiz wieder eingeführt: auch in Alsdorf (siehe n-tv), Celle (siehe az) oder Essen (siehe Der Westen).
Wir wissen also, was uns erwartet, wenn wir die laufenden Raubzüge nicht aufhalten. Und halten wir sie auf … kommen dann Jagdbomber und Panzer mit Maschinengewehren zur Beutesicherung der Raubzüge?
Ich fürchte das schlimmste.
(Bild: Autor, Kuhplastik in Konzen, Grundschule, NRW).
Freitag, 31.10.2014 Kaum zu glauben, dass man mal was zur Rettung des deutschen Mannes schreiben muss. Sicher – er ist immer noch omnipräsent – aber ein Auslaufmodell. Die „Finanznachrichten“ haben unlängst drüber berichtet. Es geht um den Lebensberechtigungsschein. Ha – Scherz beiseite. Diesen Schein hatte meine Generation sich in den siebziger Jahren ausgedacht, als kluge Köpfe aus dem Science-Fiction-Bereich einen Blick auf unsere Zukunft warfen. „2022 – die überleben wollen“. Der Film stammt aus dem Jahre 1973, wirft einen Blick in eine völlig verarme Zukunft, in der Demonstranten mit Schaufelbaggern beiseite geräumt werden …. und alte Menschen staatliche Sterbehilfe bekommen, einen schönen Abgang – mit Kino und allem drum und dran. Fad nur: nach ihrem Abgang werden sie zu Keksen verarbeitet, die man an die Bevölkerung verfüttert.
Es gibt bei Wikipedia noch einen alten Kommentar zu dem Film:
„Wer möchte, der kann in diesem Film einen spannenden Krimi sehen. Mittels brutal-nachhallender Szenen verdeutlicht der Regisseur jedoch eine weitaus tiefere Wahrheit […] Soylent-Green muss also als eine Metapher gefasst werden. Es ist das radikale Bild des sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktionsweise. Die notwendigen Folgen der Verdinglichung von ‚Menschenmaterial‘ bis hin zur Selbst-Vernichtung werden dem Zuschauer eindrücklich vor Augen geführt.“
„Der sich selbst verzehrende Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweise“ … das stammt nicht aus dem kommunistischen Manifest, das stammt aus einem normalen Filmlexikon.
Lexikon der britischen und amerikanischen Spielfilme in den Fernsehprogrammen der Bundesrepublik Deutschland 1954–1985. Band 2, Spiess, Berlin, S. 642
Wer nun denkt, dieses Lexikon stehe nun unter dem Einfluss der damaligen Studentenunruhen, der irrt: es kam 1989 heraus, geschrieben von einer Frau Irmela Schneider. Also: ein Jahr vor der deutschen Einheit konnte man noch über den sich selbst verzehrenden Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweise schreiben. Heute würde man den Film wohl anders beschreiben (Kubrick´s „Eyes wide shut“ wird – obwohl er hauptsächlich von der Macht einer Geheimgesellschaft in den USA handel – ebenfalls so ungeschrieben): die „Geschichte von dem heldenhaften Kampf des Polizeioffiziers gegen den Niedergang der Kultur im New York des Jahres 2022“ käme mir da in den Sinn.
Warum ich heute morgen auf diesen Film zu sprechen komme?
Nun – ich habe vor einigen Tagen einen Artikel aus den Finanznachrichten zugeschickt bekommen, mit dem ich erstmal nichts anfangen konnte. Er ging mir aber auch nicht mehr aus dem Kopf. Ich zitiere mal eine entscheidene Passage (siehe Finanznachrichten):
Der Hochrechnung zufolge, die der „Welt am Sonntag“ (26. Oktober 2014) vorliegt, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs. Von diesen Jobs gingen mit 234.000 rund 44 Prozent an Ausländer, deutsche Frauen besetzten 203.000 der Arbeitsplätze und damit 38 Prozent.
Deutsche Männer erhalten nur noch 19 % der neuen Stellen.
Wissen Sie, was das ist?
Ein Selektionsprozess. Der „Markt“ greift ein.
Bevor nun besonders vorwitzige Leute (in der Piratenpartei waren mal ein paar dieser „Männerbündler) auf die Idee kommen, hier seien feministische Weltverschwörungen am Werk, die die Spezies „Mann“ ausrotten wollen (kenne allerdings auch wirklich Feministinnen, die das gerne tun würden … und zwar noch aus den siebziger Jahren), sei eingeschoben: das ist ein ganz normaler Prozess des „sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktionsweise“, den wir heute bequemerweise einfach mal „Markt“ nennen.
Frauen und Ausländer arbeiten halt für jeden Hungerlohn. Die einen flüchten vor ihren doofen schlagenden Ehemännern (ja – häusliche Gewalt nimmt wieder zu, siehe WDR), die anderen vor den Folgen deutscher Spardiktate im Ausland. Bleiben wir kurz bei den Frauen: eine „Heldin der Arbeit“ macht gerade Schlagzeilen (siehe Focus).
Multijobberin Maria Fernandes hatte drei Jobs in verschiedenen Dunkin‘ Donuts-Filialen. Zeit, nach Hause zu fahren, blieb dabei kaum. Sie schlief in ihrem Auto – und wachte eines Tages einfach nicht mehr auf.
Sie war so übermüdet, dass sie vergessen hatte, den Motor abzustellen, Dazu dann noch ein paar Benzindämpfe, ein sehr geschwächter Körper: schon war das Leben zu Ende – mit 32 Jahren.
Ein „Sieg Heil“ Dunkin´ Donats!
Ein „Sieg Heil“ dem Niedriglohnsektor!
Ein „Sieg Heil“ dem „sich selbst verzehrenden Wahnsinn der kapitalistischen Produktionsweise“.
Dabei sollte Maria doch froh sein: immerhin hatte sie Arbeit bis ans Lebensende. Was für ein Segen. Viele wären froh, so etwas von sich sagen zu können.
Wissen Sie, wie man das nennen sollte? Mord. Sozialmord. (Wow – wieder mal einen neuen Begriff gefunden. Bitte verbreiten!).
Die bewusste Tötung einen Menschen mittels gesundheitsschädlichem Umbaus seines sozialen Umfeldes.
Gut, das waren jetzt die USA. Wir sind ja hier in Deutschland. Schauen wir mal, wie es jenen Ausländern geht, die gerade Gewinner am Arbeitsmarkt sind. Die Süddeutsche hat ein paar beim Paella essen gefunden (siehe Süddeutsche):
Die Paella ist Miguels Lösungsansatz für das Problem zweier spanischer Krankenpfleger an einer Klinik in Brandenburg. Sie haben sich über Facebook bei ihm gemeldet. Sie seien am Ende, sagt Miguel. Zwölf-Stunden-Schichten, kaum Pausen. Außerdem haben sie herausgefunden, dass sie fünf Euro pro Stunde weniger bekommen als die deutschen Kollegen. Sie wollen kündigen. Aber ihnen droht mal wieder: „la multa“. Die Strafe. „Wie viel?“, fragt einer schräg gegenüber von Miguel. „Zwölftausend“, sagt Miguel.
Deshalb stellt keiner mehr den deutschen Mann ein. Coole Erfindung deutscher Leistungsträger: „die Strafe“. Wer kündigt, ist sofort bankrott. Fünf Euro pro Stunde weniger – da ist massig Rendite drin. Die kann man sogar in Zahlen ausdrücken: von 2000o Euro, die die Krankenkassen aus dem Topf der Beitragszahler (also: von uns allen!) für einen Pflegefall zahlen, bleiben 14000 Euro für die Rendite übrig. 70 % Rendite durch die Verheizung von Spaniern in 12-Stunden-Schichten – da kann der „Markt“ einfach nicht wiederstehen.
Ich verstehe langsam die Schilder, auf denen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als Adolf Hitler dargestellt wird: der deutsche Geist erhebt sich wieder über Europa, die Massenarbeitslosigkeit in Spanien (55 % bei Jugendlichen, steht in dem Artikel) wird zum „Glücksfall“ für die deutsche Pflegeindustrie.
Ach ja – Arbeitslosigkeit. Wahrscheinlich ist es Ihnen beim Lesen schon selbst aufgefallen? Nein. Schauen sie noch mal nach oben, dass Zitat bei den Finanznachrichten. Ach komm – ich schreib´s nochmal:
Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs.
Miguels Krankenpfleger haben solche Jobs. „Versicherungspflichtige Arbeitsplätze“ – 30 Millionen. Aber beständig meldet die deutsche Bundeskanzlerin samt Wirtschaft, dass wir ein Beschäftigungshoch haben: 42,89 Millionen Menschen sollen angeblich Arbeit haben (siehe Finanznachrichten.de).
Alle jubeln.
Aber nur 30 Millionen haben „versicherungspflichtige Arbeitsplätze“ – da sind aber auch Niedriglöhner drunter (darin sind wir „Europameister“ – siehe Handelsblatt), Leiharbeiter, Teilzeitjobs … wieviel Prozent bleiben da eigentlich übrig, die noch richtig ordentliche Arbeit haben?
Was haben die 12,89 Millionen Menschen momentan für „Arbeit“, die noch nicht mal mehr versicherungspflichtig ist? Wäre es zu vermessen von mir, sie – mangels ordentlichem Einkommen – den Arbeitslosen zuzurechnen, weil ihre gesellschaftliche Teilhabe nicht gesichert ist? Wir hätten dann – inklusive der offiziellen Arbeitslosigkeit – eine reale Arbeitslosigkeit über 30 % (nach anderen Zahlenspielereien kam ich auch schon mal auf über 60% – aber das ist jetzt ein anderes Thema … passt aber zu den 42 Millionen Datensätzen, die „Jobcenter“ schon letztes Jahr von deutschen Bürgern gesammelt hatten).
Und es werden noch mehr Arbeitslose werden … der IWF warnt gerade vor einer neuen Weltwirtschaftskrise (siehe Focus). Wie der Artikel andeutet, könnte sie schlimmer werden als die vorherige: sicherheitshalber gibt es dort auch schon mal Tips, wie man seine eigene Stromversorgung sicherstellen kann – die Redakteure schauen wirklich weit in die Zukunft.
Ja – die Zukunft.
Immer noch Zweifel an der „Soylent-Green“ Variante?
Dann möchte ich Ihnen jetzt mal ein paar Fakten über ihre Zukunft verraten – die wird nämlich heute schon geplant. In einem Dokument der Otto-Brenner-Stiftung über „Union-busting“ (die gezielte Verhinderung oder Vernichtung gewerkschaftliche Aktivitäten durch „die Märkte“ und „die Wirtschaft“ als Geschäftszweig) finden wir spannende Vorschläge für die Zukunft:
Hilmar Schneider – Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt im IZA (Institut zur Zukunft der Arbeit, Dirk Niebel und Thilo Sarrazin gehören zu dem Netzwerk des Instituts, Präsident ist der wegen Steuerhinterziehung verurteile Klaus Zumwinkel – ja, der, der sich seine Rente in einer Einmalzahlung von 20 Millionen Euro auszahlen lies und trotz Milliardenverluste des Unternehmens als einziger noch Boni kassierte, Direktor ist Klaus F. Zimmermann, über dessen kreative Arbeitsweise der Spiegel einst berichtete) schlägt für die Zukunft der Arbeit eine „Arbeislosenauktion“ vor, wo Arbeitslose für Dienstleistungen jeder Art von jedermann ersteigert werden können.
Was noch im Rahmen einer Agenda 2020 vorgesehen ist?
Zwangsarbeit für Hilfeempfänger jeder Art, „Reduzierung der Normarbeitsverhältnisse“ (Sie sehen: das ist kein Zufall!), längere Arbeitszeiten für jedermann bei gestiegener „Lohnflexibilität“ (also: Ausbau des Niedriglohnsektors), länger Lebensarbeitszeiten für jedermann (ab siebzig ist momentan im Gespräch – da wird aber sicher noch bald 80 draus: Wolfgang Clement – einer der Exekutoren der Agenda 2010 – war schon mal dafür, siehe Spiegel), mehr Flexibilität für Hochqualifizierte (also: Niedriglohnbereich auch für Akademiker) – so stellen sich die feinen Herren unsere Zukunft vor.
Die Agenda 2020 soll übrigens europaweit durchgesetzt werden – nach dem erfolgreichen Testlauf in Deutschland ist das Modell reif für den Export. Widerstand ist nicht zu erwarten, Frauen und ausländische Arbeitslose arbeiten gerne zu den ständig miserabler werdenden Bedingungen, Widerständler werden aktuell schon mit dem Hungertod bedroht.
Ach ja – Agenda 2010. In der Zeit erschien in diesem Monat ein Gastbeitrag von Arnd Pollmann über die Verfassungswidrigkeit der Hartz IV-Gesetzgebung – es geht gezielt um die „Sanktionen“ (siehe Zeit):
Abgesehen davon, dass diese Sanktionen fast immer kontraproduktiv sind: Durch sie wird hunderttausendfach ein Versprechen gebrochen, das sich die Sozialgesetzgebung selbst auferlegt hat. „Die Grundsicherung für Arbeitsuchende soll es Leistungsberechtigten ermöglichen, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht“, heißt es im SGB II. Die Sanktionen konterkarieren diesen Grundsatz: Wenn die in voller Höhe gezahlte Leistung ein Leben in Würde ermöglichen soll, dann senkt jede Reduktion des Regelsatzes das Lebensniveau in Richtung „nackten Überlebens“. Und werden die Bezüge auf null gesetzt, so scheint nicht einmal mehr nacktes Überleben möglich. Eine solche Sanktionspraxis verträgt sich nicht mit dem als „absolut“ zu verstehenden Anspruch aus Artikel 1 des Grundgesetzes – die Würde des Menschen ist unantastbar.
Ja – wir haben 2014. Staatliche Arbeitsmarktpolitik gefährdet schon jetzt die Würde des Menschen und treibt ihn zum Kampf ums „nackte Überleben“ – während das Vermögen der Ausbeuter ständig neue Rekorde erreicht. Grundgesetz, Sozialgesetzbuch, Menschenrechte – EGAL.
Wollen Sie wirklich wissen, wie es 2022 aussieht, wenn der sich selbst verzehrende Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweisen neue Höhepunkte erreicht?
Nun – ganz genau kann ich es Ihnen selbstverständlich nicht sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, wer dann zur Funktionselite gehört. Juristen, zum Beispiel – die jetzt konkrete Vorstellungen von der deutschen Zukunft haben. Martin Kringst hat was dazu geschrieben (siehe Zeit):
Diese Nachricht der vergangenen Tage erschien eher versteckt und wurde öffentlich kaum wahrgenommen. Dabei müsste sie gewaltiges Erschrecken auslösen. Sie rüttelt an unserer freiheitlichen Grundordnung: Jeder dritte Jurastudent, so eine neue Studie, ist für die Wiedereinführung der Todesstrafe. Und jeder zweite meint, die Anwendung von Folter sei unter bestimmten Voraussetzungen durchaus gerechtfertigt, zum Beispiel zur Rettung eines Menschenlebens oder zur Verhinderung eines Terroranschlags. Ausgerechnet jene, die eines nicht allzu fernen Tages unser Recht auslegen, anwenden und verteidigen sollen, stellen derart fundamentale Prinzipien wie das ausnahmslose Verbot von Todesstrafe und Folter in Frage.
Ja – da wächst – gezüchtet von deutschen Steuergeldern – eine grausame, degenerierte, verwahrloste Juristenklasse heran, ideal dafür geeignet, den Geist von Soylent Green und der Agenda 2022 durchzusetzen. Ungeheuerlich – darf ich die Einführung einer Gewissensprüfung für Juristen fordern? Immerhin stellen sie – neben Lehrern – den mit Abstand am meisten vertretenen Beruf im Bundestag dar (siehe Statista), hier wächst ein Mordgesindel heran, das wie geschaffen ist zur Perfektionierung des Sozialmordes.
Gilt das nur für Juristen?
Nein. Natürlich nicht. Der Spiegel berichtet über die Qualitäten der neuen Studentengenerationen – jener Leute, die 2022 politische Verantwortung tragen und die Funktionselite des „sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktonselite“ darstellen (siehe Spiegel):
Studenten sind politisch engagiert, eher links und tolerant? Nicht unbedingt, wie nach SPIEGEL-Informationen eine neue Regierungsstudie zeigt.
Die neuen Studenten haben auch ein klares Lebensziel: konsumieren bis zum Umfallen.
„Sich schöne Dinge leisten können“ steht für die Studenten zum Beispiel weit oben auf der Agenda. In einer ähnlichen Studie im Jahr 1995 fanden dies nur 31 Prozent wichtig, heute sind es 73 Prozent der Befragten.
Raten Sie mal, wer diese schönen Dinge letztlich bezahlen soll … nachdem er erstmal richtig schön für die Infrastruktur gezahlt hat, die ein Studium überhaupt erst möglich macht?
Ja – genau: Sie. Die asoziale Elite will richtig dicke Gehälter – als Chefs, als Jobcentermitarbeiter, als Ärzte, als Juristen, als Lehrer, als Pfarrer … alle wollen die „schönen Dinge“. Das Land der Dichter und Denker wird zum Land der asozialen Ausbeuter und Niedriglöhner – und bald auch wieder zum Land der Richter und Henker, die zur Rettung des Luxuskonsums via Sozialmord „Minderleister“ entsorgen.
Sollen die sich doch tot arbeiten, Hauptsache, ich kriege den neuen Audi, das I-Pad und meine Penthouse-Wohnung.
Nicht umsonst haben heute deutsche Jobcenterchefs mehr Geld in der Tasche als selbständige Elektromeister mit 30 Jahren Berufserfahrung.
Zurück zum deutschen Mann.
Ja – das ist die harte Wahrheit: sein Lebensberechtigungsschein wird in Zukunft nur noch selten ausgestellt. Gehört er nicht zur Funktionselite, die notwendig ist, den sich selbst verzehrenden Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweisen weiter zielgerichtet am Laufen zu halten, so hat er keinen Platz mehr in diesem Land, das sich gerade auf die Ausbeutung von Frauen und Ausländern spezialisiert. Er hat nur noch die Chance, ins Ausland zu gehen – in der Hoffnung, dort eine andere Lumpenelite zu finden, die bereit ist, ihn auszubeuten – weil er eben dort Ausländer ist.
Revolution – na, die bleibt dann aus. Manche haben eben aus der Geschichte gelernt.
Und die anderen?
Denen droht eine Zukunft als Grundnahrungsmittel. Jedenfalls im Film. Vielleicht geht auch Dünger oder Viehfutter.
Wie die real entsorgt werden – ja, das werden wir in acht Jahren sehen, wenn die Konsumzombies aus den Universitäten über uns herfallen werden, um ihre Luxusbegierden zu befriedigen.
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PS 1. Bin mir aber sicher, Dieter Nuhr wird die laufende Prozesse mit einer gehörigen Portion Lustigkeit kommentierend begleiten – zur humorigen Befriedigung der Henkerkaste. Trainer wie Robert Betz werden uns beibringen, unser Schickals zu lieben, damit wir schön ruhig bleiben.
PS 2: Wirklich noch jemand da, der den Islam für die größte aktuelle Gefahr der momentan noch gültigen freiheitlich-demokratischen Grundordnung hält? Ist er nicht doch eher der Buhmann, der von den wirlichen Feinden ablenken soll, bis diese noch fester im Sattel sitzen? Wieviele deutsche Kinder tötet der Salafist in Deutschland jedes Jahr? Das Jugendamt – die deutsche, auf Hitler zurückgehende Kinderklaubehörde – kommt auf 150, siehe Archeviva:
“Schier unfassbare Zustände wurden jetzt in Deutschlands Jugendämter aufgedeckt. Mehr als 150 Kinder werden jedes Jahr erschlagen, oder zu Tode gequält – unter Aufsicht und Verantwortung der Jugendämter.
Demonstrationen: Null
Empörung: Null.
Nachrichtenwert: Null.