Samstag, 4.7.2015. Eifel. Heute gibt es etwas zu feiern: heute vor fünf Jahren war der offizielle Start des Nachrichtenspiegels. Es war ein bewusst gewähltes Datum: der Tag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Auch wir wollten unabhängig werden – unabhängig im Denken, das zunemend bis ins letzt Detail von Außen geformt wird. Wunsch wäre ein seriöses Nachrichtenmagazin geworden – doch hier scheiterten wir schnell an finanziellen Mitteln … und an menschlichen Mängeln. Das Kernteam – die Hauptverantwortlichen – besteht bei uns halt nur aus zwei Leuten, Werner und mir. Ich stehe da als allein erziehender Vater mit angeschlagenem Rücken, der nebenbei noch als Dozent und Lerntheratpeut arbeitet – und da kann der Nachrichtenspiegel nur an dritter Stelle stehen. Dann Woche für Woche mit 300 Autoren kommunizieren, E-Mails beantworten, ihre Texte lesen (so geht es gerade einem guten Bekannten von mir) funktioniert nur, wenn das Geld von alleine kommt, man gesund ist und den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringen kann – mir ist sowas nicht möglich. Trotzdem an dieser Stelle vielen Dank an alle jene Autoren, Zeichner, Fotografen und Zulieferern von Informationen, die den Nachrichtenspiegel zu dem gemacht haben, was er ist: ein feiner kleiner Nachdenkort, wo sich Menschen zusammenfinden, die sich konstruktiv austauchen wollen – das ist schon allerhand.
Natürlich gibt es noch was zu feiern: 10024328 Zuschauer seit dem 09.12.2011 12:00
Das ist schon eine imposante … und sehr traurig machende Zahl.
Warum traurig?
Nun – wenn hier wirklich schon 10 Millionen Menschen die Kunst der differenzierten Beurteilung gesellschaftlicher Realitäten wahrgenommen haben … warum haben sie nicht schon längst eine Partei gegründet?
Die Antwort auf diese Frage führt in unangenehmere Kapitel, zu unangenehmeren Erfahrungen … denn ich wurde ja schon mal auf eine Parteigründung angesprochen. Die Ansprache war mir unangenehm: ich habe sehr wenig Geld, kann schlecht reisen und fühlte mich wohl mit einem Incognito Eifelphilosoph – jenes Incognito, dass einst so unbedacht mit Blick auf den Studiengang in Kombination mit Blick auf die Landschaft gewählt wurde um auch irgendwie so zu heißen wie alle anderen im „Neuland“. Andererseits aber galt: der Philosoph sollte die Welt schon zum Besseren verändern, nicht nur ihre Verwesung beschreiben.
Zudem gab der Erfolg der 5 Sterne in Italien meinen Kritikern ja Recht: es ließe sich was Bewegen. Also landete ich bei FB, aber anstatt eine Partei gestalteten wir eine Demonstration. Die Idee war einfach: gelänge es, 10 000 000 Menschen dazu zu bringen, sich dieser dauernden Demonstration für zentrale Grundwerte des menschlichen Lebens (Freiheit, Frieden, Sicherheit, Wohlstand, Gerechtigkeit) anzuschließen, wäre die Politik gezwungen, diese mit Füßen getretenen Werte wieder zu respektieren. Die Methode schien auch einfach: zur Demontration von Macht braucht man nur eine Masse aufzubauen – man braucht keinen Parteiapparat, keine Machthierarchien – es reicht einfach, wenn die Macht wahrnimmt, dass noch viele Menschen an den zentralen Werten menschlichen Lebens interessiert sind. Wir haben für diese Idee immerhin nach zwei Jahren 152 „Likes“ bekommen – eine Frau Katzenberger schafft es mit Parfüm auf 1,7 Millionen „Likes“.
Es lesen viele – doch wenn man zur Tat schreiten will, steht man auf einmal allein da. Dabei wird nur die Tat die Verhältnisse ändern – und ich dachte, wir seien uns einig, dass diese Verhältnisse übel sind? Als wir „Fünf-Werte-für-Deutschland“ gründeten, war der Wunsch nach „Frieden“ noch selbstverständlich – zwei Jahre später sind die Zeitungen voll mit Kriegsgeschrei: der Russe will mal wieder bezwungen werden. 152 Menschen wollen Frieden in Deutschland, Wohlstand, Gerechtigkeit, Sicherheit, Freiheit: und der Rest?
Will Merkel. Ja – da kommen Sie nicht ´raus, lieber Leser: ich habe meinen Schopenhauer gelesen. Auch wenn der Mensch oft meint, er will, was er wünscht (Freiheit, Sicherheit, Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand) so will er doch ein Wirklichkeit das, was er TUT! Und er tut Merkel wählen – oder die Parteien, die Merkel an die Macht bringen.
Schlimm, oder?
Dabei wäre alles so einfach – wie wir mal anhand der OP 100 demonstriert haben…oder demonstrieren wollten. 100 Euro mehr pro Monat für jeden Hartz IV – Abhängigen war versprochen, nur dafür brauchten wir endlich mal echtes Geld, denn es galt einen Außendienst aufzubauen – was mal meine Welt war. Ja – ich habe gelernt, mit einer kleinen Truppe von Menschen in großem Stil Meinungen zu gestalten … und: in der Tag – das geht sehr erfolgreich. Nur: den Aufbau der Organisation konnten wir selber nicht bezahlen. Woran scheiterte es? Allein an dem Aufbau einer Führungsgruppe, die mir Arbeit hätte annehmen können. Dann gab es auch noch technische Probleme – und der Start zur gezielten Veränderung gesellschaftlicher Realitäten wurde abgebrochen: ist ja auch nicht unbedingt unser Job, oder?
Erinnerte mich an den „Menschenschutzbund„, den ich einst auf Zuruf ins Leben gerufen habe, alldieweil ich in einem Bericht über Dreharbeiten zu einem gesellschaftskritischen Film gruseliges entdeckt hatte: wäre man so mit Tieren umgesprungen, dann hätte der Tierschutzverein die Polizei geholt – mit Menschen jedoch war es möglich, Komparsen konnte man problemlos bei Minustemperaturen nackt in einem Erdloch liegen lassen. Raten Sie mal, wer den Menschenschutzbund dann letztlich allein betreiben durfte – zusätzlich zu allen anderen Aufgaben? Immerhin: von Herrn Westerwelle haben wir eine persönliche Antwort bekommen, es wäre eine Chance gewesen, die unsägliche Politik in Deutschland von Außen anzustupsen.
Der Preis für diese enorme Lustlosigkeit an der Gestaltung der eigenen Welt ist hoch – dass haben wir die letzten Jahre beobachten können. Und selbst ich – geschult im Managementdenken, dass immer den schlimmsten Fall im Blick hat – hätte vor fünf Jahren nicht gedacht, dass nochmal ein Waffengang mit Russland droht. Mir wird aber aktuell immer klarer, warum das so ist, warum es unabwendbar ist und aus Europa eine (möglicherwiese nukleare) Trümmerwüste machen soll – zum Wohle jener, denen wir im Rahmen der Globalisierung im Wege stehen. Wenn ich Lust dazu verspüren sollte, schreibe ich vielleicht mal über das sensible und gefährliche Thema – aber ich habe irgendwie keine Lust, schon wieder meinen Kopf für andere hinzuhalten … das tun wir sowieso schon genug.
Wer hätte vor fünf Jahren daran gedacht, dass man das Kernland der europäischen Demokratie (eine verbündetet Nation!) wegen ausbleibender Zinsgewinne mit tödlichen Sanktionen überzieht, die die kranken, armen und alten Menschen sowie die Säuglinge in den Tod treiben? Wer hätte vor fünf Jahren daran gedacht, dass man offen die Abschaffung des Bargeldes fordert und so dreist ist, den Grund offen zu nennen: mehr Erträge durch Negativzins – der endlich voll durchschlägt, wenn alle ihre Vermögen auf der Bank haben MÜSSEN. Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass uns unser großer Bruder USA durch seinen Nachrichtendienst NSA immer noch als Feindland kategorisiert: als Feindland allererster Güte?
Ich sage Ihnen: in fünf Jahren werden wir – sofern wie hier noch schreiben können – noch viel erstaunlichere Schreckensmeldungen zu lesen bekommen. Sollte ich noch Lust dazu verspüren, dann schreibe ich mal was drüber … sie können aber auch gerne selber lesen: selbst wenn man sie „Lügenpresse“ nennt, so kann man in ihren Abgründen noch genug sorgsam verborgene Informationen finden (manchmal unter völlig falschen Überschriften), die es nur logisch und folgerichtig zusammenzufügen gilt: schon wissen Sie, was kommen wird. Ist doch alles öffentlich!
Ja – so sicher sind die Putschisten: sie wissen, dass sie nichts zu befürchten haben.
Gar nichts.
Sie bauen die Gesellschaft von ganz oben um, verwandeln sie in ein riesiges Arbeitslager, machen das, was sie schon seit über hundert Jahren machen: jagen die Menschenmassen gegeneinander – aktuell vor allem international als abhängige Arbeitnehmer. Das konnte schon das alte Rom sehr gut.
Diesmal jedoch ist der Angriff noch gründlicher, noch durchdringender, noch gefährlicher: diesmal geht es um einen totalen Vernichtungskrieg gegen das freie, unabhängige Denken selbst, es geht um die totale Zombiefizierung der westlichen Gesellschaft – und letztlich der ganzen Menschen. Mammon, der Zombiegott, triumphiert an allen Fronten und auf allen Ebenen des menschlichen Seins. Der Reichtumsforscher H.J. Krymanski beschreibt das in einem der seltenen, der freiwilligen Selbstkontrolle des staatstragenden Journalismus entgangenem Text so (siehe Uni Münster):
„Nein, hier geht es letztendlich um den Konsum von Menschen und Menschlichkeit. Und zwar nicht nur im Sinne von ‚Leibeigenschaft‘ (wie im Feudalismus) oder von ‚Verwarenförmigung‘ menschlicher Arbeitskraft (wie im Kapitalismus), sondern im Sinne einer neo-kapitalistischen Biopolitik, die man als neuen Kannibalismus bezeichnen könnte. Ich will dieses Bild jetzt nicht strapazieren. Aber die (post)moderne informatisierte und globalisierte Welt neo-kapitalistischer ‚Wertschöpfung‘ verlangt immer rücksichtsloser den ‚ganzen‘ Menschen. Es gibt keine freie Stelle in den Köpfen, die nicht vom Verwertungsanspruch der Renditejäger betroffen wäre. Die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit ist aufgehoben, die herrschenden Produktionsverhältnisse fressen den ganzen Menschen, dem jegliche Fluchtmöglichkeit außer der Hölle der totalen Ausgrenzung abgeschnitten ist.“
Lesen Sie sich diesen Abschnitt bitte dreimal durch: er beantwortet alle Fragen bezüglich Ihrer eigenen, persönlichen Misere. Auch Ihre Gegner sind von Krymanski treffen und erschöpfend beschrieben worden:
„Diese Gruppe umfasst weltweit zwar nur wenige Tausend. Aber sie hat große, bislang kaum ausreichend analysierte und definierte Macht. Und wie einst die Fürsten sind diese Milliardäre von einem Heer etwas weniger Reicher und von hochbezahlten Hilfseliten aus der Konzern- und Finanzwelt, aus der Politik, aus Wissenschaft, Kultur und Medien umgeben. Dieser ganze neo-feudale Machtkomplex einer global vernetzten Geldelite ist in den letzten Jahren trotz aller Krisen gewachsen und zählt inzwischen insgesamt mehrere Millionen. Wir wissen, dass aus diesen Kreisen der Rest der Menschheit sehr genau beobachtet und die Weltprobleme sehr genau analysiert werden, durch Think Tanks, Stiftungen, private Forschungseinrichtungen usw. Und es ist klar, dass die Interessen dieses obersten 1 Prozent und vor allem des obersten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung nicht unbedingt identisch sind mit den Interessen der übrigen 99 Prozent.“
Was hinterläßt diese geballte Offensive von Sportlern, Medienstars, Politikern, Schriftstellern und gut verkauften Intellektuellen?
Zombies. Unmengen von Wesen, denen man das eigene Denken abgewöhnt hat – zugunsten dessen, „was man im Fernsehen sagt“, die willenlos den kannibalistischen Instinkten des Neokapitalismus folgen und sich gierig auf alles stürzen, was noch Spuren von Lebendigkeit enthält, um diese – mangels eigenem Lebens – komplett in sich aufzunehmen: die Perversion des wachsenden organisierten Kindesmissbrauches in Gesellschaft und Politik hat hier ihre Wurzeln, ebenso die Ausländerfeindlichkeit (mutige Menschen, die tausende von Kilometern unter schlimmsten Umständen hinter sich bringen, um ihre Familie zu schützen – Helden im eigentlichen Sinne), Arbeitslosenfeindlichkeit (die vom Neokapitalismus verächtlich wegen mangelnder Verwertbarkeit ausgespuckten, ausgebrannten Reste einst blühender Menschlichkeit) oder der geschürte Sadismus gegen ausgelutschte Promis im Dschungelcamp.
Ja – machen Sie sich dessen bewusst: Sie werden sehr genau beobachtet – von hoch bezahlten Wissenschaftlern, die dem Feudalismus empfehlen, Unsummen z.B. in Fußball zu investieren, um Gefühle gezielt kanalisieren zu können, die man ansonsten in die Verbesserung der eigenen Lebensqualität investieren könnte. Aber was macht es schon, wenn die Zukunft der Kinder verbrannt wird – auch der eigenen – solange nur Bayern München deutscher Meister ist, der Tatort eine gelungene Illusion von funktionierende Gerechtigkeit vermittelt und das Privatfernsehen täglich demonstriert, was Arme doch für eine unerträglich widernatürliche Menschenart darstellen, die eigentlich … eliminiert gehört. Das wird nie gesagt – aber als emotionale Botschaft in die Köpfe implementiert.
Das ist im Prinzip die ganze strategische Analyse, in der sich der Nachrichtenspiegel als kleine, zombiefreie Zone hält – aber sicher nicht ewig. Das ist auch die Welt, in der Sie leben. Eine Welt, die sie letztlich – wenn sie mit Ihnen fertig ist – als Zombie zurück läßt, der gierig nach echtem Leben hungert, während seine Seele langsam im Zombietraum – dem Einfamilienhaus, dem Egotempel des Konsumgötzen – verdurstet und nur noch Hass, Zorn und Verachtung für all´ jene übrig hat, die noch dem Leben dienen. Kein Wunder, dass unsere liebste Industrie jene ist, die mit der Massenproduktion von Sondermüll auf vier Rädern enorme Reichtümer schäffelt, in dem sie den Rest des Planeten verseucht: Zombieindustrie von Zombiemenschen.
Vielleicht ganz nützlich für den Planeten, dass die Clubs der Superreichen gerade einen dritten europäischen Krieg einfädeln, um großflächig europäische – und vor allem deutsche – Konkurrenz auf den Weltmärkten auszuschalten – oder halten Sie diese Schlussfolgerung etwa für falsch? Können wir bei Gelegenheit mal drüber reden.
Nach fünf Jahren Nachrichtenspiegel, über 2600 Artikeln, drei Büchern (deren Umsätze leider nicht die Existenz des Verlages sichern, noch uns Gewinn einbringen, den wir für einen Videokanal bräuchten) ist es Zeit, Konsequenzen aus den gemachten Erfahrungen zu ziehen – und zwar schnell, bevor der bargeldlose Zinsfresserstaat teure Realität wird (darüber wird noch zu berichten sein: ganz offen gibt die Politik zu, breite Massen durch Abschaffung des Bargeldes enteigenen zu wolle … durch Negativzins auf das Geld, das dann nicht mehr versteckt werden kann).
Was brauchen wir in dieser Welt zuallererst?
Ich sagte doch: Krymanski lesen.
Was wir brauchen – dringend – sind Fluchtmöglichkeiten vor der totalen Verwertbarkeit menschlichen Seins. Ja – das ist der wahre Grund des Kampfes des Finanzfeudalismus gegen den Sozialstaat: da gab es Fluchtmöglicheiten, die die Agenda 2012 durch den Einsatz von 110000 Mann und 55 Milliarden Euro geschlossen hat – so viel war ihnen die Vernichtung von sozialen Rückzugsgebieten wert.
Damit werde ich mich nun stärker beschäftigen. Genug der Fragezeichen, der Analysen, genug der Empörung, der Verwunderung, des Entsetzens über eine kollabierende Welt – und genug der Hoffnung, dass wir dieses mit normalen Mitteln wieder in den Griff kriegen.
Mit hirnlosen Zombies kann man keine Revolution machen. Mit denen misslingt sogar ein normales Gartenfest.
Dienstag, 17.2.2015. Eifel. Wieder einmal Karneval. Vor sechs Jahren wurde zu einem solchen Zeitpunkt der „Eifelphilosoph“ erfunden – aus purer Langeweile. Nicht im Mindesten war die Absicht, daraus ein Medienportal zu machen oder sich mit den Großen dieser Branche anzulegen, eher war es der Tatsache geschuldet, dass ich aus gesundheitlichen Gründen morgens ein paar Stunden Ruhe brauche, um mein Tagwerk verrichten zu können. Journalist zu werden: welch´ unmögliche Vorstellung – zu nah war noch die Erinnerung an den Blick in Prüfungsunterlagen von Fernschulen, deren geforderte Testantworten schlichtweg unlogisch und sachlich falsch waren … keine Ahnung, was da ausgebildet werden soll. Nach meinem Eindruck: Wesen, die extrem hörig sind und selber nicht mehr denken. Wer seinen Kopf noch zum Denken benutzt, hätte andere Antworten auf die Prüfungsfragen gewählt: stringend logisch, aber im Sinne der Prüfer falsch – was für ein Unfug.
Sechs Jahre später schauen meine Freunde und ich auf eine verblüffende Story: die Geschichte das Nachrichtenspiegels, der von einem guten Dutzend ehrenamtlicher Schreiber und Informationsliferanten betrieben wird – aus Spaß an der Freude. Ja, auch die Politik nimmt uns wahr: regelmäßig erhalte ich persönliche Einladungen zu Pressekonferenzen nach Berlin, ZDF und rtdeutsch wollten mich auf den Bildschirm bringen – und auch einige Journalisten hatten schon mal nach Interviews gefragt … einige wenige sogar mit Erfolg.
Eine davon hat nun einen Artikel geschrieben. Wir hatten vereinbart, dass ich über den Artikel informiert werde, wenn ich zitiert werde – doch ich wurde nicht zitiert, was mich nicht weiter verwunderte. Die Gesprächsführung verlief schon erstaunlich tendenziös – was keine Absicht gewesen sein muss, war die Journalistin doch noch ziemlich jung. Es ist schwierig, in solchen Gesprächen seine eigene Meinung über den bösen Putin und die schrecklichen Russen zurück zu stellen, um den Argumenten des anderen zu lauschen – aber das macht einen guten Journalisten aus. Das würde auch einen guten Diplomaten ausmachen – aber die sind momentan scheinbar völlig in der Versenkung verschwunden.
„Nichts ist wahr, alles ist möglich“ – so lautet die Überschrift des Artikels, im „Falter“ erschienen (siehe „Falter“). Der Satz ist schon fantastisch: die Autorin scheint die Prämissen altgriechischer Philosophie vollständig erfasst zu haben, ebenso scheint vollumfänglich die aus den Ergebnissen der Forschung über Wahrheits – und Erkenntnistheorie stammenden Erwägungen umgesetzt worden zu sein, man ist zum Kernpunkt des urdemokratischen Skeptizismus angelangt …. ja: der Demokrat MUSS immer extrem skeptisch sein, damit er nicht durch eine Informationsdiktatur auf die seichte Art gesteuert und beherrscht werden kann. So etwas stört auch niemanden im demokratischen System: im Gegenteil – es hält den Alltag lustig und lebendig. Leider befasst sich der Artikel nicht mit der absoluten Relativität menschlichen Denkens und Empfindens, sondern mit den alternativen Medien – also mit jenen Lesern, die jetzt selbst zum Stift (bzw. zur Tastatur) griffen, um – ganz demokratisch – ihren eigenen Senf dazu zu geben.
„Wissenschaftler beobachten seit Jahren eine steigende Medienverdrossenheit – nur wird über diese, im Gegensatz zur Politikverdrossenheit, so gut wie nie gesprochen. Was Pegida auf den Straßen ist, ist die „alternative Szene“ im Netz: digitale Wutbürger, die sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Alles im Dienste der Demokratie, versteht sich.“
Ein kleiner, feiner Seitenhieb, ein billiger Trick im Kampf um Marktanteile (und um nichts anderes geht es hier): im Internet schreiben nur Wutbürger mit rechtsradikalem, latent ausländerfeindlichem Hintergrund. Wir erfahren auch, was das für Leute sind, die es wagen, ihre Meinung, ihre Gedanken, ihre Schlußfolgerungen öffentlich zu äußern:
„Keller ist ein fülliger Mann Anfang 40, Taxifahrer und gelernter Elektriker.“
Ich übersetze das mal in die Sprache von Personalchefs: ein dicker, ungebildeter Versager (merke: nur Versager fahren Taxi und arbeiten nicht in ihrem Beruf). Kann man erwähnen, muss man aber nicht.
„Die meisten Artikel dazu stammen aus der Feder von Marco Maier, einem schüchtern wirkenden Bäcker aus Purkersdorf.“
Wie der Herr Maier auf die Autorin wirkt, dürfte eigentlich keine Rolle spielen – aber der aufmerksame Leser bemerkt gleich die weitere, versteckte Diskriminierung: da schreibt nebem dem dicken Versager auch noch ein verklemmter.
Der dritte im Bunde – der Gründer von Neopresse, ausnahmesweise mal nicht dick oder verklemmt, sondern ein Tiroler mitte dreißig, der „Neopresse in seiner Freizeit betreibt“ und im „IT-Sektor“ arbeitet. Möchte man meinen, dass hier noch mit Respekt agiert wird, verschwindet das sofort im nächsten Satz:
„In den Außenpolitik-Redaktionen der etablierten Medien würden durchwegs „Hardliner“ sitzen, die in puncto Ukraine eine klare Linie vorgäben, so Hofbauer. Wie hält „NEOPresse“ da dagegen? „Wir haben einen Autor, der Russisch kann“, ist Hofbauers Antwort.“
Das einfach mal so in den Raum gestellt, wirkt Herr Hofbauer äußert grenzdebil – was wohl Absicht ist. So naiv kann doch nur ein hirnloser IT-Schrauber sein.
So wundert es mich nicht, dass die Autorin mit mir selber nichts anfangen konnte – „weit gereister Akademiker mit Führungserfahrung in der Wirtschaft“: das passt nicht ins Programm. Man will ja Stimmung machen, zeigen, dass man auf „Linie“ ist … und sich so für eine Festanstellung bewerben.
Das soll kein Vorwurf sein.
Die Tatsache, dass Menschen, die sich um das hohe Gut der Information bemühen, um ihr tägliches Brot mit gefälligem Geschreibsel buhlen müssen, ist ein gesonderter Skandal der Moderne, der den demokratischen Staat an seiner Wurzel angreift: ist der Bürger schlecht, falsch oder einseitig informiert, ist seine Meinungsbildung in Gefahr. In so fern machen ALLE „alternativen“ Medien einen guten Job, in dem sie einen Kontrapunkt setzen.
In der Tat: für uns demokratische Bürger ist es nicht so wichtig, dass wir alle in ein Anti-Putin-Gestöhne verfallen, sondern das wir uns unsere eigene Meinung bilden können … und das wir das zarte Pflänzchen Demokratie retten, das in Mitteleuropa noch blüht.
Was ist denn die größte Sünde der medialen „Versager und Volltrottel“?
Sie unterwerfen sich nicht der Deutungshoheit einer akademisch (d.h. von Staatsbeamten ausgebildeten) geprägten Elite, sondern machen sich ihre eigenen Gedanken. Das geht heute, denn dank Internet steht jedem Menschen ein Wissen zur Verfügung, dass einer gut ausgestatteten Universitätsbibliothek gleich kommt. Nun – sicher ist nicht alles so wunderbar wahr und heil, was im Internet steht: das gilt aber auch für Universitätsbibliotheken. Ich selbst war seinerzeit überrascht, als ich in der Universitätbibliothek der Ruhriniversität Bochum Beschwörungsrituale für den von H.P.Lovecraft erfundenen Gott „Nyarlathotep“ fand – oder … von einem renommierte Autor des 19. Jahrunderts … eine Abhandlung darüber, warum der Mond aus grünem Käse sei.
Aber – so die berechtigte Frage: ist es denn überhaupt angesagt, den „Mainstremmedien“ zu misstrauen? Berichten die nicht immer und überall objektiv und stichhaltig, nach bestem Wissen und Gewissen? Haben wir nicht hinreichend Grund zur Annahme, dass sich der etablierte Journalist mit all seinern Qualifikationen einzig und allein in den Dienst der Wahrheit stellt?
Es wäre billig, jetzt auf die Hitler-Tagebücher zu verweisen, denn man muss jedem Journalisten zubilligen, auch mal irren zu können – genauso wie man jedem Leser zubilligen muss, die gelieferten Informationen kritisch zu hinterfragen: geschähe dies nicht – Hitlers Tagebücher wären heute Standardlektüre im Geschichtsunterricht.
Wir Leser haben in den letzten Jahren viel schlimmere Zumutungen erleben müssen, haben erleben müssen, wie leicht und widerstandslos weite Teile der „etablierten Medien“ vorgegebenen Marschrouten folgen. Was sollen sie auch anderes tun – immerhin produzieren sie Nachrichten nicht selber, sondern sind auf Informanten aus der Politik angewiesen … und den Informationen einer Hand voll Nachrichtenagenturen im Privatbesitz. So war es kein Problem – noch hatte es irgendwelche Folgen – eine dreiste „Brutkastenlüge“ in die Welt zu setzen, der viele – auch kritische NGO´s – lange Zeit brav gefolgt sind.
Ebenso dreist war die Lüge über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak – einer Lüge, der mindestens 500 00o Menschen zum Opfer gefallen sind – auch Frauen und Kinder (siehe Süddeutsche). Alle etablierten Journalisten haben diese Lügen kritiklos weitergetragen – auch die großen, öffentlichen Medien, die aktuell durch gezielte, bewusste Manipulationen der öffentlichen Meinung von sich reden machen (siehe Zeit), ein Umstand, der umso bedrohlicher wirkt, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass sich die Täter der Wirkung der „Schweigespirale“ sehr wohl bewusst sein dürften und somit einen brutalen Akt der politischen Manipulation begangen haben, der die Demokratie in seiner Substanz gefährdet.
Folgen?
Keine.
Jedenfalls keine, die „das System“ gefährden, jene Netzwerke etablierten Absahnertums in der deutschen Gesellschaft, zu der viele gerne dazu gehören wollen – auch viele Journalisten. Das System? Ein Begriff, den ich von dem Universitätsprofessor Hans-Herbert von Arnim geliehen habe (gleichnamiges Buch siehe dhv-Speyer) – also nichts aus den Kreisen der von unserer Journalistin so geschmähten dicken Versager.
Aber wer liest heutzutage schon dicke Bücher, wenn es doch so einfach ist, Merkels Parole „Deutschland geht es gut“ in breiter Front zu folgen – oder dem Aufruf „Stoppt Putin“, der an Qualität dem Satz „Kauft nicht bei Juden“ erschreckend nahe kommt.
Wissen Sie, was sich die britische Regierung und die britische Marine gefragt haben, als das deutsche Schlachschiff „Bismark“ mit wenigen Schüssen die Hood – den Stolz der britischen Marine – versenkte? Sie fragten sich: „was können die sonst noch, wenn sie das schon vermögen“. Die gleiche Frage dürfen sich doch wohl auch deutsche Leser angesichts der bisherigen Erfahrungen mit deutschen (und nicht nur denen) Medien seit dem 11.9.2001 stellen – jenem Datum, das der Weltgeschichte einen ganz neuen Kurs verpasste.
Das Schöne ist: wir bekommen auch gleich eine Antwort (siehe Spiegel):
Das britische Militär hat ein neues Schlachtfeld identifiziert: das Internet. Eine neue Brigade mit 1500 Soldaten soll auf Facebook und Twitter die „Herzen und Köpfe der Menschen gewinnen“.
Die Aufgabe der 77. Brigade sei die Kriegsführung im Informationszeitalter, sagte Armeegeneral Nick Carter der BBC. Er wird die Truppe leiten, die aus regulären Soldaten und Reservisten bestehen soll. Seine Untergebenen sollen über Facebook, Twitter und andere soziale Medien dafür sorgen, dass die britische Armee in bestem Licht erscheint.
Während führende deutsche Printmedien massiven Stellenabbau im redaktionellen Bereich betreiben (z.B. aktuell die FAZ mit 200 Mitarbeitern, siehe Welt), springt das Militär in die Bresche, die dort hinterlassen worden ist. Wo bleibt der Aufschrei der deutschen Medien? Wo bleibt das Entsetzen der Friedensbewegung?
Dürfen wir uns nicht die Frage stellen, die sich die britische Admiralität damals stellte: „was können die sonst noch?“
Nein – denn das führt uns ja in den Bereich der „Verschwörungstheorien“ … d.h. den Bereich der kritischen Intelligenz, die heute nicht mehr erwünscht ist.
„Kritische Intelligenz“?
Ja – in den Kreisen jener verpönten, ja fast schon verbotenen Denker, findet sich jene Vernunft, die der Philosoph schon im alten Griechenland so schätzte und die Grundlage all´ unserer westlichen Kultur darstellt (siehe Forschung und Wissen)
Eine Forschergruppe aus den U.S.A. und Großbritannien, hauptsächlich bestehend aus Psychologen und Gesellschaftswissenschaftlern, haben eine neue Studie vorgestellt, welche darauf schließt, dass Verschwörungstheoretiker entgegen allen Mainstream-Stereotypen vernünftiger sind als Menschen, welche die offizielle Version nicht hinterfragen und umstrittene oder beschrittene Ereignisse einfach akzeptieren.
Das sollte verwundern – und gehört eigentlich auf die Titelseite jedes Mainstreammediums: immerhin geht es hier um die Grundlage unserer westlichen Zivilisation, die sich aufmachte, das Licht der Vernunft in die Welt zu tragen … eine Vernunft, für die „das System“ keinen Platz mehr hat, weil sie die systematische Steuerung der Bevölkerung (ja – darum geht es bei der Benutzung der „Schweigespirale“) nachhaltig stört.
Wundert es da, dass der Begriff „Lügenpresse“ seitens der Leser wieder Relevanz bekommt? Wundert es da, dass jene, die dieses Wort benutzen, leichtfertig in die braune Ecke gestellt werden, die als taktisches Mittel der Verunglimpfung den „Kommunisten“ seit dem Ende der Sowjetunion nahtlos ersetzt hat? Das man die vernünftigen Menschen als Kranke darstellt (siehe Spiegel):
Es braucht nur ein paar Klicks, um in einen merkwürdigen, dunklen Fiebertraum abzudriften, eine schweißnasse Angstfantasie, die von einer Medienverschwörung handelt und einer dämonischen Gewalt, die uns alle manipuliert und systematisch belügt.
Dem Autor – ein Universitätsprofessor – hätte hier in der Tat mit einem einzigen Klick zur 77. Brigade geholfen werden können … wenn er die denn wahrnehmen wollte.
Dunkle Fieberträume, schweißnasse Angstfantasien, dämonische Gewalten? Seltsame Sprache. Ich merke: nicht nur ich habe die Beschwörungsrituale von Nyarlathotep in der Universitätsbibliothek gefunden.
So leicht lassen sich kritische Stimmen als kranke Geister abstempeln … wie soll es da wundern, dass der Leser irgendwann zu einem einfachen Urteil kommt und die gesamte Medienlandschaft als „Lügenpresse“ diffarmiert … einfach, weil er es satt hat, mit billigen, verzerrenden, die Vernunft verhöhnenden Dummkopfparolen hinters Licht geführt zu werden und weil er einen „Sicherheitsabstand“ wahren möchte – ganz nach dem Motto „wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“.
Wer die – inzwischen zunehmend streng zensierten – Kommentarspalten etablierter Medien durchforstet, wird schnell sehen, dass es keine Minderheit ist, die dort ihren Unmut über fortschreitende Verblödung der „Qualitätsmedien“ kund tut – es sind Menschen, die sich allein auf Grund ihrer eigenen Stellung im Leben der Gewalten bewusst sind, auf die Medien Rücksicht zu nehmen haben: die Anzeigenkunden, die Parteien, die Politiker, die „Stars“ – denn nur, wer sich den Gewalten als würdig erweist, kann mit dem seltenen Segen einer Festanstellung rechnen – sei es nun als Journalist, als Pressesprecher einer Partei, eines Konzerns oder eines Verbandes: die Verwendung journalistischen Personals ist inzwischen recht beliebig geworden – wie die des politischen Personals.
Darf man da etwa nicht mehr die Frage stellen, wem das nutzt?
Nein.
Es reicht völlig, wenn man das etablierte Medium kauft – und möglichst von seinem Inhalt keine Kenntnis nimmt.
Soweit sind wir inzwischen.
So hätte man uns Leser gern.
Leider sind wir nur nicht so- und kontern auf die Verblödungsoffensive der „Generatiof doof“ mit einem einzigen Wort: „Lügenpresse“.
Über den Motivationshintergrund jener Menschen informieren die Mainstreammedien gleich mit (siehe Spiegel):
Ernüchterndes Ergebnis einer bislang unveröffentlichten Studie der Bundesregierung: Deutsche Studenten sind demnach eine konservative Gruppe, der finanzielle Sicherheit wichtiger ist als politisches Engagement. „Die Ergebnisse zeichnen das Bild einer stark ichbezogenen Studentengeneration. Berufliches Vorankommen sowie materielle Werte sind für sie sehr wichtig“
Da wird konzentriert neues Absahnerpersonal erzogen – auch im journalistischen Bereich.
Und die können keine Leser gebrauchen, die ihre minderbemittelten Ergüsse nicht klaglos über sich ergehen lassen, dann das stört enorm beim beruflichen Vorankommen und dem Gewinn materieller Werte.
Ja, nun ist es soweit. Es gibt eine Nachrichtenspiegel-Facebook-Seite. Ein riesengroßer Sprung über meinen datenschutzaffinen Schatten und noch viel mehr Palaver mit dem Interface, den Einstellungen und der sogenannten Usability. Die dadurch neu ergrauten Haare kann ich im Spiegel deutlich sehen. Die Bißspuren in der Tastatur auch.
Egal, die Menge der Verweise, die seid einiger Zeit über Facebook kommen (kann ich an den Referrern sehen) legten den Entschluß nahe, auch hier mal „Hallo“ zu sagen.
Aber, aus zeitlichen Gründen können wir leider kein Extra-Programm für Facebook leisten.
Wir haben dummerweise alle noch Dinge neben der Informationssammlung, Sortierung und Aufbereitung für die Leser zu erledigen. Dinge, die mit Nahrungsmittelbeschaffung, Kindererziehung und -bespaßung, sauberen Wohnungen, Ämtern, Rechtsanwälten, Hobbys, Geldbeschaffung, Waschmaschinenbestückung, Brautschau (na ja, nicht alle von uns), Trinkgelagen, Tarotkarten, E-Mails, Erdstrahlen, über 300 RSS-Feeds im Reader – die gelesen werden wollen um auf dem Laufenden zu bleiben, das Lesen auf toten Bäumen, Unterhaltungsfilmen, Musik, Musik machen, Computerspiele und anderen, meist furchtbar profanen Dingen zu tun haben – ok, ich schweife ab. Entschuldigung.
Denn wenn man sich nur mit Polititk, Wirtschaft, realen und eingebildeten Verschwörungen und dem, was sonst noch um einen herum passiert beschäftigt, verliert man irgendwann die Bodenhaftung, wird Depressiv und fängt an, abzudrehen. Wir sind auch nur ganz normale Menschen.
Im Großen und Ganzen gibts daher auf Facebook, wie auch auf Twitter, nur Hinweise, daß hier im Nachrichtenspiegel wieder was Neues erschienen ist. Etwas, daß vielleicht jemanden zum Nachdenken anregt – der sich bisher nur gewundert hat was eigentlich so komisch ist oder irgendwie nicht Richtig zu sein scheint. Für denjenigen, der mit anderen Sachen beschäftigt war und gerade aufwacht, ein Artikel der einfach nur die Meinung von jemandem bestärkt oder auch der nur weitere Argumente für die bereits Überzeugten bringt.
So leid es mit tut, dies ist ein „Friss oder Stirb“. Wir wollen euch kein Geld abnehmen für das, was wir hier tun, aber wir haben auch nur begrenzte Ressourcen. Und die meisten von uns stecken mehr Energie, Zeit und Geld hier rein als Gut für sie ist.
Aber wir wollen es genau so und werden genau so weitermachen!
Und dafür maße ich mir jetzt mal an, denjenigen zu Danken, die hier mitspielen und genau das leisten. Ausdrücklich auch unserem Tagesbildbeauftragten, Jotha. Der es geschafft hat, seid Bestehen des Nachrichtenspiegels jeden Tag(!) ein neues Bild des Tages hervorzuzaubern. (Ok, bis auf eine Ausnahme von 2 Tagen, und daran war ich Schuld. Mea Culpa)
Vielen Dank, daß ihr, die Leser, uns über die Zugriffszahlen zeigt, daß wir es nicht umsonst machen.
Und wenn es nur dafür ist daß ihr nicht anfangt zu stottern, wenn Euch mal eure Kinder fragen, was ihr denn dagegen getan habt, daß es so schlimm geworden ist. Viel besser wäre es, wenn sie fragen, was ihr DAFÜR dafür getan habt, daß es NICHT so schlimm geworden ist.
Nicht vergessen, Ignoranz bedingt keine Unverwundbarkeit. Wenn der Kopf erst mal im Sand steckt wird das Atmen schwer. Und es kratzt im Hals.
Ergo – tut bitte etwas dafür, damit sich die schlimmen Dinge ändern.
Ich meine nicht diejenigen, die bereits in Initiativen mitarbeiten und sich „für die gute Sache“ aufreiben. Nein, ihr, die ihr vor dem Monitor sitzt und passiv zwar Einverstanden mit den (meisten) der hier dargelegten Kritiken, den Denkanstößen und den Ideen seid. Die eine Veränderung der Umstände wollen aber sich nicht trauen und deshalb immer noch das kleine Rädchen im Getriebe spielen. Ihr seid diejenigen, weshalb das „System“ immer noch funktioniert und andere auf eurem Rücken mit eurem Geld Feste feiern. Seid der Sand, nicht das Öl. Öl ist schmierig. Ich glaube, Dreckscheuder und der E-Philosoph hecken da was aus.
Aber vergesst nicht, der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen. Immer Cool bleiben und jeden sein Leben leben lassen.
Nur eben nicht das Leben der wirklichen Sozialschmarotzer unterstützen. Ich meine diejenigen, die andere für sich arbeiten lassen und sich dann auch noch als Leistungsträger feiern lassen obwohl sie nur als Parasiten von genau der besagten Leistung der im allgemeinen fleißigen „normalen“ Menschen schmarotzen. Es ist genug für Alle da. Aber ist ist insgesamt nicht genug da, daß eine einzige Familie zum Beispiel 700 Millionen mit einer Firma, die mal ein eigenen KZ hatte, verdient. Oder daß jemand stirbt (was immer traurig ist, jeder hat jemanden, der ihn vermisst – hoffentlich), der ein Vermögen von ca. 8 Milliarden Euro hat. Das ist Pervers.
Es muß ja nicht viel sein. Ich persönlich mach ja eigentlich auch nur die Technik, gebe launige Kommentare ab, stelle ab und an ein Video ein und kümmer mich um die E-Mails, einen Teil der Kommentare und um das Finanzielle. Warum? – Weil ich gerne Artikel lese die nicht in der Milliardärspresse erscheinen würden. Und weil ich Kinder, habe die mich irgendwann mal fragen werden… – aber das hatten wir ja schon.
Sonntag, 9.9.2012. Eifel. Heute kann ich es mir sehr bequem machen: der Artikel ist schon lange fertig. Das hat eine besondere Geschichte Wir hatten eine Einladung zu einem Printprojekt bekommen, das sich viel vorgenommen hatte:
Alles tabulos und knackig. Mit viel Lust an Brüchen, Überraschungen, Kontroversen. Nicht von linientreuen Redakteuren für ein erstarrtes Publikum, sondern von jungen Wilden für wilde Junggebliebene.
Unser Ziel ist es, einen neuen, unabhängigen Journalismus ins Leben zu rufen und langfristig zu fördern.
Das hörte sich ja gut an – obwohl die scheinbar nur halb so viele Leser haben wie wir. Ich habe ein wenig über die Hintergründe recherchiert, was mich dazu brachte, einen kleinen Artikel für sie zu schreiben – es ist nicht das erste Blogger/Print/Projekt das ich so mit meinen bescheidenen Mitteln unterstütze. Jetzt schreibe ich ja recht eigentümlich (wie es sich für echte Eifelphilosophen auch gehört – denn sonst könnte man ja auch direkt bei unseren Nachahmern und Trittbrettfahrern lesen … wenn es die überhaupt noch gibt) und gehe nicht davon aus, das dies einem breiteren Publikum gefällt, zumal man mir schon seit Jahren in den Ohren liegt, das ich fürs Internet (und für die moderne Zeit) viel zu lange Texte schreibe. Trotzig, wie ich nunmal bin, schreibe ich nun doppelt so lange … und die werden überraschenderweise sogar bei Sonnenschein gelesen, wie ich höre, auch von einer durchaus gut betuchten Leserschaft.
Natürlich ist auch meine Methode recht eigentümlich – ich übertrage einfach die Prinzipien des Pharmamanagements auf die Politik und berücksichtige bei jeder Analyse der politischen Situation die schlimmstmöglichen Folgen. So planen Gewinner – hatte man mir gesagt. Beobachtet man aus der Perspektive der Wirtschaft (die auch jeder Kreditberater im Auge hat) nun das bunte Treiben der Politik, so wird einem Angst und Bange: die deutschen Medien haben sich seit Jahren in einen Wohlfühlfunk verwandelt, der dem Bürger ganztägig auf breiter Front suggeriert, das alles wunderbar in Ordnung ist, auch wenn … die führende Supermacht der Welt den kleinen Irak grundlos angegriffen hat und weltweit mit Drohnen mordet. In den USA hat man Michael Moore, der dort medial die Fragezeichen an die Wand malt, wir jedoch haben Günter Jauch, der lieber Armenbashing betreibt und so die neue Kultur in Deutschland beschreibt: wer Arm ist, hat Strafe verdient.
Seit Jahren wird es deshalb Zeit für eine neue Partei, eine neue Bürgerbewegung und vor allem: für ein neues Presseorgan, das berücksichtigt, das die Mehrheit der Deutschen Hartz IV beschissen finden, gegen Kriege im Ausland ist und auch keine Sympathie für die globale Bankenrettungsorgie hat, die Politik und Finanzwelt gerade auf unsere Kosten veranstalten. Die absolute Mehrheit der Deutschen weiß noch, das Steuergelder UNSERE Gelder sind und Sozialleistungskürzungen, grenzenlose Diätenerhöhungen und notgeile Prestigeprojekte deshalb eine absolute Frechheit darstellen.
Nun – es war angesichts der Rahmenbedingungen nicht wirklich überraschend, das der Artikel nicht angenommen wurde – und ich hätte da auch kein Wort drüber verloren, wenn nicht mein Freund Werner meinte: da musst du was drüber schreiben:
Angst vor der Wahrheit?
Nun … ich zittiere mal aus der Antwort:
hallo yyy, herzlichen dank für den artikel, aber leider ist das nichts für uns. er suggeriert potentiellen selbstdenkern ein maximum an strafandrohung (drohnen, kzs), womit diese und damit auch die kunden eines selbstdenkenden journalismus (also unsere leser) eingeschüchtert bzw. abgeschreckt werden. das hilft allein unserer journalistischen oder staats“dienst“lichen konkurrenz. liebe grüße,xxx
liebe grüße, xxx
Na ja, „Even the worst case“-Strategien bringen selten „Heile-Welt-Atmosphäre“ … aber wichtig ist doch, ob die Perspektive wahr sein könnte und nicht, ob sie das Wohlempfinden des Lesers stört – jedenfalls dachte ich das immer. Worst-Case-Szenarien werden in der Wirtschaft entwickelt, um schnell Handlungsoptionen an der Hand zu haben, falls wieder erwarten etwas schief geht. Hat man aber sogar diesen Fall im Griff … kann man auch mal abschalten und das Leben genießen. Worst-Case-Szenarien können aber auch wahr werden … und je früher man erkennt, das das Geschäft in die roten Zahlen rutscht, um so eher kann man gegensteuern. Das gilt auch für die Demokratie, die soziale Marktwirtschaft und die Etablierung der allgemeinen Menschenrechte: Gesellschaften driften nicht von selbst in Diktaturen ab – da gibt es sehr viele Hände, die nachhelfen müssen. Merkt man das früh genug, kann man noch dafür sorgen, das die Verbrecher ins Gefängnis anstatt in den Aufsichtsrat kommen. Sitzt man selber erst drin … weiß man, das man gepennt hat.
Nun denn: urteilt selbst. Der Artikel erscheint jetzt hier … ich traue mich das einfach mal:
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Man muss sich schon wirklich genau überlegen, ob man für ein Blatt wie (xxx) schreibt. So weit sind wir schon wieder. Wir kennen das in Deutschland – in den siebziger Jahren musste man sich genau überlegen, ob man für linke („kommunistische“) Blätter schreibt, in den dreissiger Jahren musste man genau überlegen, ob man für jüdische Blätter schreiben wollte. Beides ließ man nach kurzer Überlegung sein, weil man merkte, das man es mit Gewalten zu tun bekam, die für die persönliche Sicherheit äußerst bedenklich waren – Berufsverbote oder Konzentrationslager folgten sofort.
Heute gibt es ein anderes „No-go“: Verschwörungstheorien. Was das ist? Nun, manche Menschen gehen davon aus, das politische Entscheidungen nicht ausgewürfelt oder nach intensivem Studium des Vogelfluges getroffen sondern mit Vorsatz, Absicht und gründlicher Überlegung gefällt werden, ohne die Öffentlichkeit vollumfänglich über die gesamten Pläne zu informieren. Seit den Gerüchten über die Massenpanik, die Orson Wells mit seinem Hörspiel „Krieg der Welten“ 1938 erzeugt haben soll, weiß man, das man dem Bürger nicht alles sagen darf. Angela Merkel hat dies beherzigt – und die deutsche Presse folgt ihr bis zum heutigen Tag.
Das wird nun manch einen Leser verwundern, da ja bekanntermaßen behauptet wird, wir würden in einer Demokratie leben, in der der Journalist die Verschwörungen von Wirtschaft und Politik ganz schnell aufdeckt und so für die Beachtung aller Menschenrechte im Lande sorgt – und auch dafür, das die Verfassung nicht hintenherum untergraben wird: deshalb spricht man ja von „Vierter Gewalt“.
Was wir nicht erfahren: am 8.Oktober 2008 gab es ein Treffen führender Chefredakteuere mit der Kanzlerin. Jakob Augstein berichtet davon im Freitag (1).
Der Hintergrund? Frau Merkel wollte, das zurückhaltend über die Krise berichtet wird. Die Leitmedien folgten dem Leittier und berichten bis heute beschönigend über die größte Wirtschaftskrise seit 1929. Am 8. Oktober 2008 verwandelten sich die Mainstreammedien in ein Regierungsorgan. Zu Recht würde man diese Veranstaltung eine Verschwörung mit dem Zweck der Vertuschung der realen Bedrohung der deutschen Wirtschaft durch die Wirtschaftskrise nennen.
Ohne Herrn Augstein wüssten wir überhaupt nichts über diese Verschwörung, die Eklatant gegen die Ziffer 1 des Pressecodex des deutschen Presserates verstößt:
Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.
Eigentlich ein Skandal – vielleicht sogar der Größte in der Geschichte der Bundesrepublik – aber man muss lange suchen, bis man überhaupt nur vage Andeutungen darüber findet. Wie ernst der deutsche Journalismus den Codex des Presserates (Originalfassung 12.12.1973, Zitat aus der überarbeiteten Fassung vom 3.12.2008) nimmt, kann jeder Leser selbst beurteilen. Einfach mal die Berichterstattung über Hartz-IV-Empfänger quer durch die großen Leitmedien betrachten – da ist von „Wahrung der Menschenwürde“ nicht mehr viel zu erkennen.
Und schon sind wir mittendrin in dem, was wir normalerweise Verschwörungen nennen und die wir nur aufdecken können, wenn wir zuvor Theorien über sie gebildet haben – und schnell merken wir, warum die Beschäftigung mit diesen Theorien in Deutschland verpönt und gesellschaftlich geächtet ist, wie früher Juden und Kommunisten geächtet waren und heute Arbeitslose geächtet sind. Diese Ächtung ist – wie die früheren Ächtungen auch – sehr erfolgreich, so erfolgreich, das die Verschwörungen selbst ganz offen über die Bühne gehen können.
Man kann über sie im Spiegel nachlesen (2) oder im Manager Magazin (3) – und findet oft irgendwo einen McKinsey-Mann, der das Treiben organisiert. Was bespricht eigentlich ein Günter Jauch mit Top-Managern der Commerbank, der Post, der Allianz oder der EoN – und was hat ein Oliver Bierhoff in dem ebenso erlauchten wie geheimen Gremium zu suchen?
Wir dürfen uns darüber keine Gedanken machen. Ebensowenig geht es uns irgendetwas an, was denn eigentlich bei den Bilderbergergesprächen thematisiert wird. Seit nunmehr 58 Jahren treffen sich dort jedes Jahr handverlesene und äußerst mächtige Menschen aus Politik und Wirtschaft und besprechen (oder beschließen) dort irgendetwas. Ebensowenig erfahren wir etwas über die Atlantikbrücke, das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Münchener Sicherheitskonferenz oder die Treffen der Trilateralen Kommission. All diese Treffen, Zirkel und Geheimcliquen sind nachprüfbare gesellschaftliche Realität – warum aber die Reichen und Mächtigen viel von ihrer eigentlich ja sehr knappen und angeblich äußerst kostbaren Zeit investieren, um sich untereinander abzusprechen, erfahren wir nicht.
Noch bizarrer wird es, wenn man in die USA schaut. Dort findet jährlich der Ringelpitz vom Bohemian Grove statt – und hier sind wir mittendrin im Diskussionsverbot. Wer diesen Begriff in den Mund nimmt, ist sofort Kommunist, Jude, Arbeitsloser oder noch schlimmer: Verschwörungstheoretiker. Ist ja auch sehr bizarr, was dort vor sich geht: simulierte Menschenopfer vor einer riesigen Eulenfigur, fackeltragende Menschen in roten Roben – der Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden. Man fragt besser gar nicht nach, was die dort machen. Bedauerlicherweise treffen sich dort Menschen (hier ausschließlich Männer), die nicht unserer Fantasie entspringen, sondern reale politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Macht haben – und auch in der Atlantikbrücke und bei den Bilderbergern regelmäßige und gern gesehen Gäste sind: Helmut Schmidt, Henry Kissinger, Alan Greenspan, die Familie Bush, Arnold Schwarzenegger, Richard Nixon – um nur ein paar zu nennen.
Natürlich kann man sich fragen: „Was hat das eigentlich alles mit mir zu tun? Ich will nur mein Leben leben und bin auch kein Jude, kein Kommunist, kein Arbeitsloser!“
Nun – diese Menschen bestimmen unseren Alltag. Sie setzen die Leitlinien fest, nach denen wir leben müssen. Adolf Hitler (NSDAP) hat das zum Beispiel mit folgendem Satz getan – „wer nicht arbeitet, soll nicht essen“ (4). Den Satz gibt es aktuell wieder von Franz Müntefering (SPD) „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ (5). Hitlers Überzeugung hat vielen Millionen Menschen das Leben gekostet, an Hartz IV sind bislang nur ein paar verhungert – aber die „Arbeitsmarktreform“ hat per Gesetz durch gezielte Enteignung im Falle der Arbeitslosigkeit (was, wie man weiß, heute jeden irgendwann mal treffen kann) eine neue verarmende Unterschicht geschaffen und ein Millionenheer von Kindern, die in ihrem Leben keinerlei Chancen mehr haben.
Wer sich nun die Mühe macht, die Namen der großen „Netzwerker“ (und ihrer Firmen) abzugleichen mit den Namen der Hartz IV-Kommission, wird schnell feststellen, das es da erstaunliche Paralellen gibt. Man möchte meinen, der Führer (oder Kanzler) schenkt der globalisierten Wirtschaft eine Arbeitsmarktreform, die eklatante Folgen für das soziale Klima in Deutschland hat und uns alle trifft – direkt oder indirekt. Das die gleichen Menschen in mehr oder minder großer Ausprägung durch die Deregulierung der Finanzmärkte auch ursächliche für die aktuelle Wirtschaftskrise verantwortlich sind, überrascht da nicht mehr groß – auch nicht, das in der Gestalt des Jörg Asmussen einer der Haupttäter nun Karriere in der EZB macht und dort den Schaden beheben soll, den er zuvor mitverursacht hat. Nebenbei hat man Forderungen der US-Wirtschaft befriedigt, denen der deutsche Sozialstaat samt seiner starken Gewerkschaften ein Dorn im Auge war und die begierig nach den finanziellen Reserven des deutschen Steuerzahlers schielten – Reserven, die sie aktuell über den „Rettungsschirm“ ungehindert abzapfen dürfen.
Was wir merken können ist, warum in Deutschland das Nachsinnen über Verschwörungen so verpönt ist: es gibt einfach sehr viele davon an denen viele Menschen sehr gut verdienen. Vielleicht geht es auch wirklich nur darum (und nicht um die gewaltsame Reduzierung der Weltbevölkerung): einfach mal ein paar Millionen mehr machen als der Nebenmann. Schon das ist volkswirtschaftlich sehr bedenklich: da Geld ein geschlossener Kreislauf sein sollte, fehlen die Millionen des Multimillionärs Günter Jauch Millionen anderen Menschen in den Taschen. So gesehen ist der Umgang des Millionärs Jauch mit dem Hartz-IV-Empfängers Johannes Ponader in der ARD-Talkshow vom 6.5.2012 besonders bezeichnend für die Degeneration unserer Kultur: dort drängelte (oder nötigte) der Herr Jauch den politischen Geschäftsführer der Piratenpartei überraschend respektlos dazu, zuzugeben das er gelegentlich Hartz IV – Empfänger ist. Erinnert an Zeiten, wo man Menschen dadurch aus der Bahn (und dem Leben) schießen konnte, dass man ihnen jüdische Wurzeln nahelegte oder Nähe zum Kommunismus. Das geht wieder in Deutschland.
Doch zurück von täglich erlebbaren Auswirkungen realer Verschwörungen in unserem Arbeits- und Medienalltag hin zu den harten Fakten internationaler Politik, die uns viel mehr zu denken geben sollten.
In der ARTE-Filmdokumentation über Fidel Castros Engagement in Afrika (Titel: „Fidel Castro, Revolution und Krieg“) erfahren wir nebenbei von dem am 6. Dezember 2008 verstorbenen CIA-Agenten Lawrence Devlin, das er von der US-Regierung den Auftrag bekam, den in den ersten kongolesischen Parlamentswahlen vom 25.5.1960 als Sieger hervorgegangenen Patrice Lumumba durch vergiftete Zahnpasta zu töten. Der Auftrag soll von Präsident Eisenhower persönlich gekommen sein. Wer das Glück hat, den Film „Mord im Kolonialstil“ von Thomas Giefer aus dem Jahre 2000 zu sehen (in ihm präsentiert ein belgischer Polizeikommissar als denkwürdige Trophäe auch Lumumbas Schneidezähne), weiß, das das CIA und die Belgier Eisenhowers Befehl letztlich auf anderen Wegen ausgeführt haben.
2012 leben wir mit ganz anderen Realitäten. Angestoßen durch die Anschläge des 11.9.2001 in New York (in dessen Folge der US-Präsident George Bush das erste Mal ein Verbot von Verschwörungstheorien aussprach, das inzwischen die ganze westliche Welt eifrig verfolgt) leben wir in einer politischen Realität, in der die US-Armee Angriffskriege gegen andere Staaten führt, nachdem zuvor die ganze Welt mit billigen Lügen über angebliche Massenvernichtungswaffen der Opfer getäuscht wurde. Im Rahmen dieser Kriege wurden auch Deutsche wieder zu den Waffen gerufen – ein Szenario, das jahrzehntelang als undenkbar galt. Ebenso undenkbar war eine Drohnenflotte, die auf Befehl des US-Präsidenten weltweit gezielt Morde ausübt – für uns inzwischen alles Alltag, den wir gelangweilt hinnehmen.
Angesichts dieser Fakten merkt man, warum es gefährlich ist, sich über Verschwörungen so seine Gedanken zu machen und gelegentlich Theorien darüber zu bilden, die frecherweise nicht ganz den Presseerklärungen der Regierungssprechern entsprechen: die Verschwörungspraktiker legen großen Wert darauf, unerkannt zu bleiben.
Derselbe Eisenhower, der Lumumba töten ließ, warnte übrigens in seiner Abschiedsrede vom 17.1.1960 (zufälligerweise der Tag, an dem Lumumba starb) vor der Macht des „militärisch-industriellen Komplexes“ (6):
„Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluss — beabsichtigt oder unbeabsichtigt — durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“
Ich schätze mal, das er wusste wovon er sprach.
Heute dürfte es das nicht mehr sagen – heute sind „wachsame und informierte Bürger“ automatisch „Verschwörungstheoretiker“.
Dafür räumt der Komplex weltweit jetzt so richtig ab – aber darüber reden wir ja auch nicht.
Und deshalb muss man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob man für ein Medium wie (xxx) wirklich schreiben sollte.
Minimal riskiert man, von Gebührenmillionären wie Günther Jauch öffentlich vorgeführt zu werden.
Im Extremfall … droht die Drohne.
Man sehnt sich geradezu nach den zivilisierten Zeiten zurück, in denen man sich nur vor seiner eigenen Zahnpasta in Acht nehmen musste.
1: http://www.freitag.de/autoren/jaugstein/wozu-noch-journalismus-beitrag-zu-einer-serie
3: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,740738,00.html
4.http://www.hagalil.com/archiv/2000/01/haider-1.htm
5.http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner
6.http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4risch-industrieller_Komplex
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So – das war jetzt der „gefährliche“ Artikel. Hat jetzt jemand echt Angst, morgen ins KZ zu kommen … oder von einer Drohne ermordet zu werden? Keine Sorge, das droht erst, wenn der ökonomische Putsch sämtliche Machtzentralen der Gesellschaft komplett übernommen hat und sich der Widerstand nicht nur in wenigen Worten regt.
Ich habe die Namen der Beteiligten unkenntlich gemacht, weil ich das Projekt insgesamt begrüße (aber auf Dauer eh´ Schwierigkeiten mit den ganzen Nacktfotos hätte … da kriege ich privat vor Ort Riesenärger, wenn ich für ein „Tittenmagazin“ schreibe. Ganz ehrlich. Ich bin halt kein junger Wilder, sondern ein alter Denker)und ihm keinen Schaden zufügen möchte.
Die Begründung der Ablehnung jedoch macht mir – Angst. Wenn man schon so eine Schere im Kopf hat, dann … ist man vom Journalismus im eigentlichen Sinne ganz weit weg – und es muss wirklich schon schlimm um Deutschland stehen, wenn sogar die jungen Wilden Angst vor der unbequemen Gedanken haben.
Und ich muss mir wohl langsam Gedanken darüber machen, wann ich wohl aus dem Verkehr gezogen werde, damit ich nicht mehr die Bürger erschrecke.
Dabei bin ich so gerne Bürgerschreck … jetzt Original vom „Nachdenkmagazin, das sich was traut“ – oder?
Man stelle sich vor, wir würden im Wilden Westen leben. Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts. Außer Geronimo und den Apachen haben wir die Indiander in den Griff bekommen – sie sind tot, im Lager oder hungern im Reservat. Kräht dank Auschwitz kein Hahn nach heutzutage.
In aller Ruhe können wir uns zivilisatorisch ausbreiten. Unsere Geschichte spielt im mitleren Westen. Eine staubige Straße. Eine kleine Stadt. Unsere Held reitet in die Stadt hinein. In den Seitengassen der Stadt sind hungrige Kinder in Lumpen. Sie dürfen den Bürgersteig nicht betreten, den er gehört den Bürgern der Stadt. Man sieht deutlich, das sich auch viele alte, kranke und behinderte Menschen in den dunklen Ecken verbergen – scheinbar ist auch ihnen das Betreten des Bürgersteiges untersagt.
Viele Menschen haben keine Arbeit und irren hungrig umher und fürchten sich vor dem nächsten strengen Winter, den die stellvertretende Bürgermeisterin von der Leyen hat ihnen den Heizkostenzuschuß gestrichen. Auch die Kinder werden frieren müssen, es sei denn, sie sind zum Sport oder beim Theater, was man ihnen jetzt gnädigerweise geschenkt hat. Oder sie verbrennen die Bücher, die man ihnen für die Schule mitgegeben hat. Auf den Bürgersteigen jedoch tummelt sich viel goldbehangenes Volk, allen voran fette Banker mit Zylinder und Zigarre, meist in Begleitung sehr leicht und exotisch gekleideter Damen – ebenfalls goldbehangen. Man sieht allein auf der Straße genug Gold um alles Elend aus der eigentlich reichen Stadt zu verbannen….doch das Gesetz der Prediger Schröder und Fischer will Anderes und Bürgermeisterin Merkel wacht streng darüber, das es eingehalten wird. Es gibt Tafeln für Arbeitslose und Läden für Menschen, bei den Tafeln für Arbeitlose entsorgen die Läden das, was sie sonst teuer entsorgen müßten und mißbrauchen so die Arbeitslosen als zweibeinige Müllentsorger.
Unser Held spuckt auf die Straße und reitet in den Saloon. Dort stößt er – noch finsterer blickend – die Tür auf. Das Saloon entspricht dem, was man erwarten konnte. Edle Hölzer, ein Klavier aus Europa, feinste Damenwelt, die jenseits aller Widrigkeiten des Lebens existiert und eine Wolke von Lumpen in Seide gehüllt. Böse Blicke begegnen ihm, denn man ist Fremden gegenüber nicht freundlich eingestellt, erst recht nicht, wenn sie den Kleidungscode der etablierten Leistungselite nicht einhalten…respektiert aber noch einen Colt Navy .45 – man lebt immerhin im Wilden Westen und Amerika ist ein freies Land von freien Bürgern (der eine oder andere der Anwesenden nimmt sich aber im selben Augenblick vor, das man das mal im Stadtparlament zur Sprache bringen muß).
Der Held schreitet an den Thresen, wo der Wirt wie in allen Saloons zu jener Zeit üblich die Gläser mit seiner eigenen Spucke reinigt. Er knurrt standarmäßig „Whisky“ weil Rolle und Umgebung dies erwarten. Er trinkt, dreht sich um wobei – wie ebenfalls üblich – der Poncho zur Seite rutscht und einen schnellen Zugriff auf den Revolver erlaubt um in einer Notwehrsituation entsprechend reagieren zu können.
Dann schaut er in die Runde und knurrt „Hier stinkts.“ Es folgt die übliche dramatische Pause. “ Das ist das dreckigste Kaff, das ich je gesehen habe. „ Er schaut sich um und man sieht ihm an, das er sich nach den Zeiten sehnt, als er mit seinen Neger- Mulatten- und Indianerkameraden raubend, brandschatzend und plündernd durch die Prärie gezogen ist.
Wieder spuckt er auf die Erde, während sein Blick ruhig und konzentriert auf der Menge ruht. „Hier regieren Angst und Terror. Da geht es ja den Roten im Reservat besser.“
In dem Moment steht die Vorsitzende des örtlichen Stadtverschönerungsvereins entschlossen auf.
„Also, das geht mir jetzt zu weit. Diese Worte – in unserer Stadt – das ist ungeheuerlich. Das ist links und überhaupt nicht objektiv. So etwas zieht mich einfach nur runter. Das höre ich mir nicht länger an“.
Sprichts und verläßt die Bühne.
Das ist nach wenigen Tagen die Essenz der Kritik am Nachrichtenspiegel … die mich sehr entsetzte. Nichtwähler kann ich ja noch verstehen, aber Menschen, die mit politischen Scheuklappen durch die Gegend laufen, machen mir Angst. Ich meine: wir erfinden die Nachrichten doch nicht. Wir laufen auch nicht jedem Gerücht hinterher.
Aber gut, das wir auch die Kategorie „Filmkritik“ hier haben. Die hatte ich zwar eher für einen der bekennenden Vielseher unter uns angedacht, aber ich kann jetzt auch selber mal eine schreiben alldieweil ich auch mal einen gesehen habe.
Filme sind ja Mumpitz. Genau wie unser Westerndorf. Alles nur Illusion, Projektion und Deutung. So soll ja auch unsere Wirklichkeit sein, sagen die Pysiker: wie ein gigantisches Hologramm. Wir sind so stolz auf unseren Materialismus – und was wir damit alles geschaffen haben – und da kommen einfach die Physiker daher und sagen: Bätsch, das gibt es alles nicht. Die Inder, Buddhisten und Anhänger Atons sagen das schon lange – aber wer hört schon auf die ältesten Völker der Welt. Alles Primitive, die ins Reservat gehören …. oder erschossen.
Der Materialismus ist wie ein Zaun um unser Westerndorf gezogen und auf ihm steht: hier draußen gibt es nichts. Und wer das anzweifelt, hört ein lautes „Recht hast Du!“ vom Dorfpfarrer, der gleich mit dem Klingelbeutel herbeigeeilt kommt um einem nicht nur nebenbei zu erklären, was genau dort draußen auf einen wartet sondern auch noch Eintritt dafür möchte.
Ein geniales, geschlossenes System. Wie ein Knast, nur größer … und eher für den Geist gedacht. Auf primitivste Sinnlichkeit ausgerichtet – man wundert sich, das die Erde trotzdem Kugel bleiben darf – aber höchst funktionabel.
Da freut es, das es manchmal Geschichtenerzähler gibt, die von Begebenheiten erzählen, die eine gewisse Transzendenz aufweisen. Dazu gehört für mich „Das Kabinett des Dr. Parnassus“. Ein wandernder Schausteller, ewig lebend, ringt mit dem Teufel um Seelen. Teufel gewinnt – häufiger. Oder immer – je nach Sichtweise. Der Film zeigt uns … wie erbärmlich arm wir geworden sind. Oder vielleicht habe nur ich mich daran erinnert, wie arm wir geworden sind. Mythen, Sagen und Legenden sind voller phantastischer Erzählstoffe, voller Abenteuer, emotionalen Herausforderungen und epischen Entscheidungen … schaut man sich im Vergleich dazu die erzählerische Vielfalt unseres Kinos an so erschrickt die geringe Themenbreite so sehr, das man vorsichtig fragen möchte: wo kommt eigentlich der Rückschritt her?
Ein wenig von dem Rückschritt sehen wir in dem Film … oder in seinen Hintergründen. Alte Häuser, verrottete Massensiedlungen, Müllberge (schon wieder kommt mir unser kleines Westerndorf in den Sinn und ich weiß, wie es jenseits der Hauptstraße aussieht), degenerierte Menschen in noblen Clubs: die Kulisse für Parnassus Kampf gegen den Teufel zeigt in Bildern die Herrschaft des Teufels über die Welt, die Geschichte erzählt den verzweifelten Kampf des Doktors um seine Tochter. Klassisches Happy End: die Cowboys mit den weißen Hüten gewinnen. Oder auch nicht.
Einer der Hauptdarsteller ist während des Drehs gestorben: Heath Ledger heißt er.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heath_Ledger
Die Polizei schloss ein Fremdverschulden aus und prüfte die Möglichkeit des Todes durch eine Überdosis von verschreibungspflichtigen Tabletten, die neben seinem Bett gefunden wurden. Eine am Folgetag durchgeführte Autopsie lieferte zunächst keine schlüssigen Hinweise. Das später veröffentlichte Ergebnis der toxikologischen Laboruntersuchung ergab, dass der Schauspieler an der verstärkenden Wechselwirkung durch die missbräuchliche Einnahme von mehreren Schmerz- und Beruhigungsmitteln starb (zu den sechs Medikamenten, die im Körper des Schauspielers nachgewiesen wurden, zählten starke Schmerzmittel, Schlaftabletten sowie Medikamente gegen Angstattacken). Die Polizei geht von einem Unfall aus.
Insofern wird es die Welt freuen, das zumindest das deutsche Gesundheitswesen auch in Zukunft durch massive Steigerung des Sozialbudgets weiterhin für die notwendige Versorgung mit Medikamentenmassen zu überhöhten Preisen sorgt, damit solche „Unfälle“ auf weiterhin Arbeitsplätze schaffen … im konkreten Fall des Filmes wurde sein Arbeitsplatz u.a. von Jonny Depp besetzt. Und wie schön, das die Krankenkassen jetzt fast freie Hand haben, uns zusätzlich auch noch Geld aus der Tasche zu ziehen, damit ihre Direktoren ihre Gattinnen mit Gold überhäufen können.
Es ist Schade, das wir nicht auch so ein Kabinett haben. Allein schon der Kutschwagen des Dr. Parnassus hat mich sehr neidisch gemacht. All mein Hab und Gut würde ich dafür hergeben, so leben zu können – wenn da noch eine Dusche drin wäre. Aber sonst: schon dieses Fahrzeug ist ein Traum – ein liebevoll gestalteter Traum, der durch die Alptrauumgebung unseres Alltages noch deutlich an Reiz gewinnt. Aber viel lieber als mein Wohlbefinden wäre mir, das Kabinett würde real in unseren Städten erscheinen und Dr. Parnassus würde uns mit seinen Träumen zeigen, wem wir mit unseren alltäglichen Entscheidungen dienen – wobei es egal ist, ob es einen Teufel gibt oder nicht. Schlimmer wäre es, es gäbe keinen und wir wären das alleine.
Wir brauchen aber nicht so zu sein. Wir brauchen auch keinen Gott oder Teufel, noch hilft es, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob es den einen oder andern gibt.
Unsere Welt gleicht dem Westerndorf – im Kleinen wie im Großen. Und sie macht uns alle alle arm. Arm an Sinnlichkeit … und billiger Sex ist dafür kein Ersatz. Ich würde doch auch keinem Weinconnosseur einen selbstgebrannten Schnaps vorsetzen mit den Worten „Nimm das, macht auch besoffen.“
Allein heute morgen, als die ersten Sonnenstrahlen den Morgendunst golden färbten und unser Tal wie ein kleines Jenseits erstrahlte, wußte ich wieder wie unermeßlich reich wir sind. Ich konnte mich an viele Reisen erinnern, wo ich diese Sonnenaufgänge auf Autobahnraststätten sehen mußte … sie aber trotzdem gigantisch fand. Und ich konnte mich daran erinnern, das ich der Einzige war, der diesen Reichtum genoß. Die anderen hetzten sofort weiter. Die Taschen voller Gold und Juwelen, aber Hirn und Sinne nutzlos verdorrt. Welche Armut. Welche unermeßliche, erbarmungswürdige Armut. Die läßt sich auch mit 350 PS nicht kompensieren. Auch nicht der leise Verdacht, das es ein großer Geist sein muß, der diese Sonnenaufgänge (und viele viele andere Wunder für die Sinne) komponiert – und ein schrecklicher Ungeist, der mit lärmenden Autobahnen Landschaften vernichtet.
Genauso ein Ungeist wie der, der verantwortlich für die neue Gesundheitsreform zeichnet, die vor allem eins macht: das Sozialbudget auf Kosten der arbeitenden Menschen noch weiter ausdehnen. Der Doktor in unserer kleinen Westernstadt hat schon soviele Goldketten, das er eine Schubkarre braucht, wenn auf Hausbesuche fährt.
Was würde ich doch dafür geben, gäbe es ein Kabinett des Dr. Parnassus in dieser Welt. Einen Teufel brauchen wir nicht, wir haben Manager, Politiker, Anleger und Banker….und die sind schlimmer. Da ist der Teufel noch harmlos gegen … jedenfalls der Filmteufel.
Aber anstatt den Träumer Dr. Parnassus haben wir den Mediziner Dr. Rössler … und nach wie vor gilt, das eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, weshalb wir bald alle den Ladenmüll bei den Tafeln konsumieren müssen, weil auch wir uns was anderes nicht mehr leisten können:
http://www.welt.de/politik/article8343034/Roesler-Reform-ueberzeugt-nicht-mal-Krankenkassen.html
Sogar der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen zeigte sich enttäuscht. „Insgesamt wäre mehr drin gewesen“, erklärte die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer. „Die Zusatzbelastungen der Versicherten könnten merklich geringer sein.“ Pfeiffer warf der Koalition vor, Ärzte und Krankenhäuser zu stark geschont zu haben. „Die Zusatzbelastungen der Versicherten könnten merklich geringer sein. Die Einnahmen der Ärzte und der Krankenhäuser sind so hoch sind wie noch nie.“ In diesen Bereichen wäre „eine echte Nullrunde angemessen gewesen“.
(Eifelphilosoph spuckt nochmal seinen Kautabak auf den Boden des Saloons, trinkt seine Whisky und geht zur Tür. Kurz bevor er die Szene verläßt, dreht er sich nochmal um – die Hand nähert sich unmerklich dem Waffengurt – und knurrt: Scheißkaff. Abtritt Eifelphilosoph.)