Corona-Chaos in Österreich: Regierung bringt Verordnung nicht zeitgerecht zustande + „Wir wissen nicht wer kommt“: Sicherheitsexperte Uwe Kranz im AUF1-Gespräch + Und: Migration als Sprengsatz für die Pläne der Globalisten
Corona und Krieg: Europa wird totalitär umgebaut, wer nicht mitspielt wird verfolgt, bestraft, gejagt. + Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein tritt zurück + Und: Illegale Migration: Über die Ukraine-Route kommt ein Massenansturm
Die Parteienlandschaft ist im Wandel. Bei den vergangenen beiden Landtagswahlen musste die CDU dramatische Verluste einfahren. In dieser Woche ist die Union deutschlandweit in Umfragen unter die 30-Prozent-Marke gefallen. Wohin steuert die Regierungspartei? CDU-Urgestein Willy Wimmer sagt: Die Politik Merkels habe die Union verschlissen.
Willy Wimmer war bis 2009 CDU-Bundestagsabgeordneter und jahrelang verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Auch war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Im Gespräch mit SNA News Politikchef Marcel Joppa analysiert Wimmer den Absturz seiner Partei, das Versagen der Regierung in der Corona-Krise, sowie die aus seiner Sicht völlig falsche Außenpolitik unter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch die Entwicklung der Grünen sieht Wimmer kritisch.
RT begrüßt den ungarischen Außenminister Péter Szijjártó als ersten Gast nach der Aufhebung der Corona-Einschränkungen in Moskau. Im Gespräch mit dem RT-Korrespondenten Ilja Petrenko sprach er über ein breites Spektrum an Themen, darunter die Pandemie und ihre Folgen.
Der Tschadsee in der Sahelzone ist seit den 60er Jahren wegen der zunehmenden Hitze bereits um 90 Prozent geschrumpft. Im Laufe dieses Jahrhunderts wird er vermutlich ganz verschwunden sein. Die ca. 40 Millionen Menschen, die noch immer von ihm leben, werden gezwungen sein, weiter in Richtung Süden zu migrieren, dorthin, wo es noch mehr Regen gibt. Eine Katastrophe mit Ansage.
Sonntag, 25.8.2019. Eifel. Mehr und mehr Gemeinden rufen den Klimanotstand aus. Was das soll, habe ich so nicht verstanden – aber das wird auch selten ausführlich erläutert. Generell geht es wohl darum, den Volkssturm gegen den Klimawandel zu entfachen bzw. erstmal zu erklären, dass ein Notstand da ist. Also – so eine symbolische Maßnahme, die viel Papier verbraucht und keinerlei Effekt erkennen läßt: genau das richtige für postdemokratische Strukturen – viel Rauch um Nichts wäre hier die Devise. In dem Zusammenhang kam mir eine fiese Idee: wäre es nicht auch mal Zeit, den Politiknotstand auszurufen? Am besten weltweit? Also: POLITIKNOTSTAND!
Auch politisch steuern wir einer großen Katastrophe entgegen – mal wieder. Die Medien sind ja voll davon: Krieg mit Russland, Krieg mit China, Krieg mit Iran – und die Bundesrepublik ganz vorne mit dabei als internationale Söldnertruppe der Globalisierer, dienstbar, gehorsam, devot … ausgestattet mit dem bald größten Wehretat der bundesdeutschen Geschichte von 85 Milliarden Euro. Hartz IV kommt jedes Jahr nur auf 22 Milliarden: der angebliche so große Kostentreiber erscheint auf einmal ganz schön preiswert. Wieso brauchen wir so einen großen Wehretat? Welche Feinde haben die gemütlichen Deutschen eigentlich noch in der Welt?
Nun – wir haben eigentlich keine Feinde mehr (außer die USA, die den alten Nazi immer noch als Feindbild für Hollywood brauchen und ohne den keine Angstbilder kreiren können) – und selbst können wir ja auch aktuell kein Land benennen, dessen Existenz zu unserer ganz persönlichen Sicherheit erstmal ausgelöscht werden müsste – keins jedenfalls aus Russland, dass uns nun zum dritten Mal in hundert Jahren von der Millionärspresse als Erbfeind vorgeführt wird, weil die Inhaber der Millionärspresse sich über Lebensraum im Osten freuen würden – und ganz viele US-Anleger ebenfalls. Da gibt es Bauland und Rohstoffe in großen Mengen, wäre da nicht der Putin: was könnte man da verdienen!
Nun Außenpolitik ist eins der Felder, wo sich der Politiknotstand deutlich abzeichnet – wie ich finde. Anstelle von Diplomatie sind wieder Bomben bevorzugtes Mittel der Wahl – wir brauchen auch keine eigenen Bomben mehr, es reicht, wenn wir uns wie in Rammstein als Flugzeugträger der USA demütigst und devot zur Verfügung stellen: dann wird unsere Kanzlerin auch von allen gelobt, wenn sie die USA besucht. Völkerrechtswidrige Kriege – früher mal ein absolutes NO-GO – sind heute an der Tagesordnung, weil die USA einen großen Haufen auf das Völkerrecht setzen: ihr Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert läuft auf vollen Touren – mehr und mehr wird die Welt mit Militärbasen überzogen. Noch nicht mal das allgemeine unantastbare Menschenrecht des Individuums wird respektiert: weltweit werden Männer, Frauen und Kinder willkürlich – ohne Prozess, ohne Verhandlung, ohne Gerichtsbeschluss – von automatisierten Kampfmaschinen zerfetzt … ohne dass sich auch nur eine Stimme dagegen erhebt. Das hier ist Mord aus niedrigsten Beweggründen – kann doch nicht angehen, dass sowas ungeahndet bleibt? Serienmord – in aller Öffentlichkeit – ohne dass die demokratische Zivilgesellschaft ihre Stimme erhebt?
Nun gut: die USA haben viele Serienkiller, das gehört wohl schon zu ihrer Tradition dazu, dass immer mal wieder ein loszieht um etwas Stimmung zu machen. Aber das die das auch jetzt weltweit dürfen – und der Hauptverantwortliche dafür immer noch seinen Friedensnobelpreis besitzt … nun ja: wir reden gerade über POLITIKNOTNSTAND. Wir erhöhen übrigens unseren Wehretat auf direkte Anweisung aus den USA – ich hoffe, das ist soweit in den Nachrichten mitverfolgt worden? Trump wird von allen – in manchmal ziemlich arroganter Art und Weise – kritisiert und lächerlich gemacht: aber seinen Befehlen gehorcht man trotzdem – als freie, souveräne Nation unter freien, souveränen Nationen?
Gehen wir fort von der Weltpolitik. Kehren wir zuerst vor unsere eigenen Tür. Wissen Sie eigentlich noch, wofür wir Politik machen? Was Politik eigentlich ist? Ist gelegentlich mal sinnvoll zu schauen, was Wörter meinen, die wir täglich gebrauchen: das Wort stammt aus dem altgriechischen – polis = Stadt/Staat. Wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, bedarf es viel Gerede damit der Friede gewahrt bleibt. Darum hat man ja überhaupt Städte gebaut: damit man Frieden vor den Räuberbanden hatte. Und diesen Frieden wollte man – trotz der Enge – auch innerhalb der Stadt erleben dürfen. Der Sinn aller Geisteswissenschaften – soweit darf man sagen – ist Friedenssicherung. Sie sollen jeden befähigen, den jeweils anderen verstehen zu können, erkennen zu können, dass auch er ein Mensch ist, der durch sein Schicksal zu dem geworden ist, was er nun mal ist – so wie man selbst durch ein anderes Schicksal anders geworden ist.
Dafür – und nur dafür – geben wir Geld aus für Ökonomen, Historiker, Sprachwissenschaftler aller Art, Psychologen, Soziologen und Philosophen aus: sie alle sollen uns helfen, den Frieden zu bewahren, in dem wir den jeweils anderen verstehen. Niemals wieder wollten wir verführbar werden, den anderen zum „Hunnen“ werden zu lassen (das waren die Deutschen in der Propaganda des ersten Weltkrieges), zum Untermenschen, zum Nichtmenschen – denn dann ist der Frieden in Gefahr. Übrigens ist auch schon die Differenzierung „Frieden“ und „sozialer Frieden“ ein kriegerischer Akt in einer Gemeinschaft – er suggeriert, dass der soziale Frieden eine Unterform von Frieden ist … doch dem ist nicht so: Frieden – können nur soziale Wesen leben, also Menschen. Ein Land, dass keinen sozialen Frieden hat – hat gar keinen Frieden. Was hier vertuscht wird? Nun – die Art der Waffe, die den Frieden stört- hier ist es die Wirtschaft. Lehmannpapiere und CumEx-Skandal haben gezeigt, dass die Räuberbanden jetzt hinter den Stadtmauern aktiv sind: Zeit, Alarm zu schlagen.
Das alle sollten Sie übrigens als mündiger Bürger wissen, ja geradezu auswendig aufsagen können: eine Demokratie fordert schon etwas mehr geistige Leistung von einem als ein Platz im römischen Zirkus oder auf einer US-Plantage – aber wahrscheinlich werden diese Grundlagen friedlichen Zusammenlebens gar nicht mehr gelehrt: der Gipfel der Verblödung war für mich hier ein Gymnasiallehrer (Mathematik) der für die AfD ein politisches Amt anstrebte – und sich über die „Schwafelwissenschaften“ ausließ … aber sich gleichzeitig für ein Schwafelamt bewarb. Sowas unterrichtet unsere Kinder, nebenbei bemerkt. Gott sei Dank nur in Mathematik – im Vergleich zu Geisteswissenschaften ist das ein sehr einfaches Fach.
Schauen wir also mal, wie friedlich unser Leben in Deutschland ist.
Wir arbeiten mehr als die Hälfte des Jahres für andere – Tendenz steigend. Das bezieht sich jedoch nur auf den Staat und seine gierigen Diener, zusätzlich arbeiten wir noch für Energiekonzerne, Banken und Versicherungen – also eigentlich für jeden, der willkürlich Rechnungen schreiben kann und gerne wie ein Großfürst auf Kosten anderer lebt. Wissen Sie, wie viele Millionäre die Umverteilung von unten nach oben bislang produziert hat? Wir haben über 2 Millionen Millionäre. 2023 rechnet man mit einem weiteren Anstieg auf 3 Millionen (siehe FAZ), das ist eine Steigerung von 41 Prozent. Gut für die, die in dem Strom mitschwimmen können – schlecht für die, die diese Vermögen bezahlen sollen. Das sind dann die anderen … die mit „abhängiger“ Arbeit, jene, die so langsam aussortiert werden, nach dem man ihr ganzes Vermögen enteignet hat. Ja – das gibt es in Deutschland: Enteignung. Aber nur bei Armen – ganz Armen. Gehört zum Prinzip Hartz IV oder Grundsicherung im Alter dazu, dass man all sein Hab´und Gut versilbern muss, wenn man überleben will – und 18 Millionen Menschen wurden bisher allein durch das Hartz IV-System ihrer Vermögen beraubt … die jetzt woanders sind. Viele haben jetzt kein Haus mehr, während ein paar wenige viele Häuser haben und an den Wuchermieten fett verdienen. Zeit für Politik, oder?
Wir kennen die Warnungen über die Umverteilung von unten nach oben. Zudem gibt es sie auch von Staat zu Privat – und Süd nach Nord (global betrachtet). So läuft die Maschine seit 70 Jahren – und inzwischen auf Hochtouren, so dass auch wir in der kleinen Bundesrepublik unter die Räder kommen. Doch die real existierende Umverteilung ist ja nur ein Problem. Ein ganz anderes, kleines Beispiel findet sich vor Ihrer Haustür: der gelbe Müll. Nur wenige können sich daran erinnern, wie wir den MÜLLNOTSTAND angegangen sind, in dem wir anfingen, Müll zu trennen. Wir haben sogar – manipuliert durch Bilder von häßlichen Müllhalden – eine Ökosteuer eingeführt, ein duales System, das die Plastikmüllberge verhindern sollte. Und – wo sind wir heute? Seit 1993 trennen wir Müll vorbildich – seit über einem Vierteljahrhundert. Und was passiert? Mein Müll schwimmt gerade vor Malayisa. Ja – es sind ein paar Leute Millionäre dadurch geworden – doch das Müllproblem ist immer größer geworden. Und die gleichen Leute versprechen nun, dass sie mit Hilfe der Co2-Steuer das ganz große Rad drehen wollen. Jene Leute, die bewiesen haben, dass sie selbst einfachste Bauprojekte wie BER, Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 nicht hinbekommen …. aber daran super abkassieren können. Bin sicher, auch die drei Projekte haben wieder Millionäre produziert – auf Kosten von uns allen.
So läuft ja auch das Projekt Migration. Ganz viele junge Männer aus unterenwickelten Teilen der Welt mit zum Teil gruseligen Frauenbildern werden in Massen importiert und arbeiten dann fleissig im Billiglohnbereich – wo der Unternehmer am meisten abgreift. Die übrigen, nicht integrierbaren bezahlt der Steuerzahler. Manchmal sogar mit seinem Leben. Ja – aber so versteht man, wie die klassische Unternehmerpartei CDU auf einmal so für offene Grenzen ist: damit können einzelne richtig gut verdienen. Die meisten aber – bezahlen dafür.
Gründe genug für das Ausrufen des POLITIKNOTSTANDES?
Nein, natürlich nicht. Außenpolitisch haben wir ein Totalversagen – das Recht des Stärkeren setzt sich gnadenlos durch, weil Feiglinge Hochkonjunktur haben. Innenpolitisch ist das Totalversagen ebenso groß: wir haben eine Regierung von Reichen (und wer zuvor nicht reich war, wird durch „Diäten“ reich gemacht) für Reiche – und die anderen sollen immer mehr dafür bezahlen … bis sie nicht mehr können und zunehmend aussortiert werden. Wir haben aber noch ein Problem: die Sprache.
Ohne Sprache gibt es keine Politik. Diktaturen können auch ohne Wortsprache funktionieren: der Knüppel reicht als Zeichensprache. Merken ja gerade viele Franzosen. Und plündern kann man völlig kommunikationslos – sogar in unserem Land. Einfach die Preise erhöhen und die Kohle ist im Sack. Demokratien jedoch – brauchen die Sprache dringend, immerhin muss viele Angelegenheiten innerhalb der Gemeinschaft regeln – und will man das ohne Waffen schaffen, braucht man Worte dazu.
Die Sprache jedoch – das merke ich zusehends – hat man uns raffiniert geklaut. Gehört mit zu den Techniken des Empörungsmanagements. Ganz fatal: die fehlende Links-Rechts-Unterscheidung, die Rainer Mausfeld noch für „ganz fundamental für den ganzen politischen Bereich“ hält (Mausfeld, Warum schweigen die Lämmer, Westendverlag, Seite 210). Es war mal lange Zeit sehr einfach, über „links“ und „rechts“ zu reden. Rechts, das war: Adel, Klerus, Militär. Links – alle, die von Rechts getreten, geschlagen, ausgebeutet wurden und damit nicht glücklich waren. Jeder, der die Pyramide aufbauen wollte (unten die Fleissigen, die alles tragen – oben die Pharaonen, die sich sonnen), war rechts … oder hätte rechts genannt werden müssen, damit die Unterteilung noch Sinn macht. Ja – auch der „real existierende Sozialismus“ ist demnach „rechts“, von Stalin ganz zu schweigen. Auch nur Räuberbanden, die anderen Adel (Kommissare), einen anderen Klerus (Parteibüro) und andere Generäle hatten, aber das alte System nicht gundlegend änderten. Jene „Linke“, die das wollten, sind schon lange ausgerottet.
Ja – während ich gelegentlich von Narrativen höre, nachdem eine linke sozialistische Internationale Brüssel erobert haben soll und nun eine neue Weltordnung etabliert – Hand in Hand mit linken Supermilliardären – machen politische Aktivisten vor Ort ganz andere Erfahrungen: Bewegungen (hier Extinction Rebellion, siehe Spiegel) haben nur dann eine Chance, wenn sie jedweden Kontakt mit „links“ vermeiden. Die Obrigkeit ist sich immer noch bewusst, was links eigentlich bedeutet: Widerstand gegen die Enteignungsgewalt.
Wir werden also im Rahmen der Ausrufung des POLITIKNOTSTANDES unsere Sprache zurückerobern müssen – und auch ein paar Begriffe für die linke Seite zurückerobern müssen: Frieden, Sicherheit, Freiheit, Wohlstand – und Fortschritt sind klassisch linke Werte. Man hört sie auch von Rechten – aber da gelten sie nur für sich selbst: da ist ein Einzelner sicher, frei, lebt friedlich seinen Wohlstand und schreitet bei der Kapitalbildung fort – Linke jedoch wollen das für alle und jeden. Die besonders Mutigen sogar weltweit. Um Links zu sein, muss man schon auch sein Hirn bemühen: Parolen brüllen, die Hacken gehorsamst aneinanderschlagen – nun, das wäre eher rechts. Natürlich kann man den grassierende Neoliberalismus auch als sozialistisch bezeichnen – weil er so viele wie möglich enteignen will um ein paar wenigen ein Kurfüstendasein zu bescheren – aber dann kommen wir vollend in den Bereich der Sprachverwirrung: wenn wir Hühnchen Tisch nennen und grün nass, dann kommen wir grün aus dem Bad und bestellen uns im Restaurant gebratene Tische. Und soweit sind wir gerade – sehr zur Belustigung der Pharaonen.
Die jedoch treiben ihr Spiel weiter, den Krieg Reich gegen Arm, Privat gegen Staat, Nord gegen Süd. Schritt für Schritt werden wir zurückgedrängt in eine mittelalterliche Gesellschaft, wo Gott (also: „der Markt“ – jener Gott, der auch von Atheisten kritiklos akzeptiert wird) alles prima eingerichtet hat, wo eine gottgewollte Obrigkeit über die niedere Gattung der Untermenschen herrscht, die für diesen Dienst ja wirklich gern jeden Cent opfern möchten, um der Obrigkeit das harte Los der Regentschaft angemessen zu vergüten.
Und falls Sie sich nun entspannt zurücklehnen und sagen: ich gehöre noch lange nicht zu den Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 21 000 Euro (nach einem Radiokommentar bei WDR 5 angeblich inzwischen über die Hälfte der Einkommen in diesem „reichen“ Land), die beständig weiter absacken: hören Sie zuvor mal den Herrn Kaeser von Siemens: 90 Prozent der Mittelschicht werden in den nächsten Jahren gnadenlos vernichtet – durch Maschinen (siehe: Nachrichtenspiegel). Denken Sie daran: wenn 300 Krankenhäuser geschlossen werden, dann fallen auch 300 Chefarztpositionen weg. Betrifft also bald alles nicht mehr nur die „anderen“.
Wir werden uns neue Methoden einfallen lassen müssen, wie wir als demokratische Zivilgesellschaft gegen die rechte Offensive (die auch immer schön mit linken Worten verkleidet wird: Reformen … zum Beispiel) vorgehen. Dazu müssen wir erstmal Entscheidungen treffen – allein, ohne Hilfe von oben: die Entscheidung, ob es gerechtfertigt ist, den Politiknotstand auszurufen.
Meine Meinung wäre: ja – schon lange. Seitdem Zeitpunkt, an dem man deutschen Bundeskanzler vorgetragen hat, dass sie von nun an unter der Diktatur der Märkte stehen.
Was aber nun Adel, Klerus und Militär angeht – so darf man auch hier umdenken. Adel – ist heute komplett Großkapital. Der Klerus ist durch die Medien erstetzt worden – und das Militär wird weitgehend durch Geheimdienste und Privatarmeen ersetzt. Wir gehen auch öfter zur Kirche als damals: immer wenn wir den Fernseher anmachen, leisten wir unseren Gottesdienst und lauschen der Botschaft der Märkte. Aber das Prinzip bleibt das Gleiche wie zu Zeiten der Pharonen.
(versendet am 10.05.2019)
An den
Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof
Herrn Dr. Peter Frank
Brauerstr. 30, 76135 Karlsruhe
Selfkant, den 10.5.2019
Strafanzeige gegen Bundeskanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel wegen Beteiligung am Völkermord zum Nachteil der deutschen Völker gem. § 6 Abs. 1 Nr. 3 Völkerstrafgesetzbuch (VStGB)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erstatte ich wegen der rechtswidrigen Öffnung der deutschen Grenzen seit 2015 und wegen aller sonstigen Tatbeiträge, die in der Folgezeit der Aufrechterhaltung der dadurch gedient haben,
Strafanzeige
gegen Bundeskanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel
sowie gegen
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der aller sonstigen deutschen Behörden / Dienststellen des Bundes, die sich an der Umsetzung / Ausführung dieser Anordnungen der Bundeskanzlerin Dr. A. D. Merkel mitgewirkt haben
wegen aller in Betracht kommenden Straftatbestände,
insbesondere wegen des Tatverdachts
des Völkermordes gem. § 6 Abs. 1 Nr. 3 VStGB
Begründung zum Strafantrag:
Es ist von besonderem historischen Interesse, dass endlich aufgearbeitet wird, was eigentlich die wahren Hintergründe für die „Einreisegestattungen“ ab Ende August/Anfang September 2015 waren, durch die eine regelrechte Völkerwanderung nach Deutschland und in andere EU-Länder ausgelöst worden ist.
Waren die massenhaften „Einreisegestattung“ ab Ende August/Anfang September 2018 wirklich ein Akt der „Humanität“, oder wurden mit der vorübergehenden Suspendierung jedes wirksamen Grenzschutzes in Wahrheit Ziele verfolgt, die auf eine Verwirklichung des § 6 Abs. 1 Nr. 3 VStGB schließen lassen?
Ich stelle klar, dass ich keiner Partei angehöre und eine Zuordnung zu irgendwelchen Parteifarben auch nachdrücklich ablehne.
Mein Mitgefühl gehört allen Menschen, die durch Kriegswirren und die dadurch ausgelöste Not zum Verlassen ihrer Heimat bestimmt worden sind, wobei dieses Mitgefühl sich natürlich nicht auf die Terroristen und Kriminellen erstreckt, die ihren Flüchtlingsstatus bloß für kriminelle Machenschaften und/oder zur Flucht vor Strafverfolgung in einem Drittstaat benutzen wollen.
Ich möchte schlicht einen Beitrag dazu leisten, die Menschen in diesem Land dafür zu sensibilisieren, in welchem Kontext die großen Flüchtlingswellen, die seit Jahren über Europa und insbesondere auch über Deutschland hereinbrechen, offensichtlich zu würdigen sind.
Dieses Recht ergibt sich aus dem Umstand, dass ich in diesem Land geboren bin und Deutscher bin, sowie aus meiner Überzeugung, dass die Auslösung dieser Flüchtlingsströme letztlich nur eine bestimmte Form der modernen Kriegsführung darstellt, die bloß der Verwirklichung geopolitischer Ziele dient und den Frieden in Europa, dem Nahen Osten und letztlich auch in der ganzen Welt nachhaltig gefährdet.
Wenn es Interessengruppen gibt, die aus politischem Kalkül heraus die Ursachen für diese Flüchtlingswellen geschaffen haben, dann ist es höchste Zeit, diese Gruppen zu demaskieren und vor Gericht zu stellen.
Ich möchte einleitend in Erinnerung rufen, dass § 6 VStGB folgenden Wortlaut hat (Zitat):
(1) Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder ethnische Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören,
1.
ein Mitglied der Gruppe tötet,
2.
einem Mitglied der Gruppe schwere körperliche oder seelische Schäden, insbesondere der in § 226 des Strafgesetzbuches bezeichneten Art, zufügt,
3.
die Gruppe unter Lebensbedingungen stellt, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen,
4.
Maßregeln verhängt, die Geburten innerhalb der Gruppe verhindern sollen,
5.
ein Kind der Gruppe gewaltsam in eine andere Gruppe überführt,
wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
In dem Gutachten
„Migrationskrise als föderales Verfassungsproblem“
von Professor Dr. iur. Dr. sc. pol. Udo Di Fabio
Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D. vom 8.1.2016,
für jedermann kostenlos abrufbar unter dem Link
http://www.bayern.de/wp-content/uploads/2016/01/Gutachten_Bay_DiFabio_formatiert.pdf
wurde die bereits u.a. festgestellt (Zitat):
sowie (Zitat):
XII. Sollte die Migrationskrise nicht mit wirksamen europäischen Maßnahmen rechtsgestaltender oder gerichtlicher Art (Vertragsverletzungsverfahren) bewältigt werden, muss der Bund zur Wahrung der verfassungsstaatlichen Ordnung und zum Schutz des föderalen Gefüges zumindest einstweilen die gesetzmäßige Sicherung der Bundesgrenze gewährleisten, weil die Kontrolle über Elemente der Staat- lichkeit im Sinne des Identitätsvorbehalts der Rechtspre-chung des BVerfG integrationsfest ist.“ (ebenda, Seite 120 f.)
Die „Ausarbeitung“
„Einreiseverweigerung und Einreisegestattung nach § 18 Asylgesetz“
des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags,
für jedermann kostenlos unter dem Link:
abrufbar,
macht ebenfalls deutlich, dass „unklar“ ist, auf welche Rechtsgrundlage die Bundesregierung die „Einreisegestattungen“ ab Ende August/Anfang September 2015 überhaupt gestützt hat.
Diese Gutachten gehen aber, wenn man diese Massenmigration in angemessener Weise in einen historischen Kontext stellt, m.E. aber vollkommen über die eigentliche Dimension und Problematik dieser Entwicklung vorbei und sind deshalb für die Begründung dieser Strafanzeige und die Würdigung der nachfolgend dargelegten Zusammenhänge also letztlich gar nicht relevant.
Auf welche Sachverhalte stützen sich also die hier erhobenen Vorwürfe?
An dieser Stelle kann ich mich dankbarerweise auf die wertvollen Vorarbeiten der Autorin Monika Donner in ihrem Buch „Krieg, Terror, Weltherrschaft – Warum Deutschland sterben soll“, Band 1, ab Seite 42 beziehen.
In diesem Buch ist die wahre Vorgeschichte des 1. Weltkriegs, ohne deren Kenntnis die aktuelle – gerade auch völkerrechtliche – Situation Deutschlands nicht zu verstehen ist, bereits so hervorragend aufgearbeitet worden, dass dem im Grunde nichts mehr hinzuzufügen ist.
Dort heißt es (Zitat):
„US-Globalisierung und Völkermord
Nüchternes Machtdenken steckt hinter dem seit 9/11 im Nahen/Mittleren Osten vor allem an Irakern verbrochene Genozid (Völkermord). Nüchternes Machtdenken prägt auch die Analysen des US-Strategen, Rumsfeld- und Pentagon-Beraters Thomas Barnett. Als 2004 sein Buch mit dem bezeichnenden Titel The Pentagons New Map (Die neue Landkarte des Pentagon) in den USA erschien, wurde man in Europa noch für verrückt erklärt, wenn man das Wort »Globalisierung« in Verbindung mit den USA in den Mund nahm. Dabei schrieb Barnett damals schon ganz pragmatisch, dass es sich bei der Globalisierung selbstverständlich um eine US-Amerikanisierung handelt. Die Interessen der USA sind global, weil die Globalisierung nun einmal global sein muss: »Our interests are global because globalization must be global.«37 Die leicht zu merkende Formel lautet:
Globalisierung = US-Amerikanisierung
Mit seiner Wahlkampfrede vom 13. Oktober 2016 im South Florida Fair Expo Center ließ der 45. US-Präsident Donald Trump die Welt aufhorchen, als er erklärte, dass das »total korrupte« Establishment in Washington weder im Interesse der USA noch im Interesse der Welt, sondern nur aus reinem Selbstzweck existiert: »Das Washingtoner Establishment sowie die Finanz- und Medienkonzerne, die sie finanzieren, existieren nur aus einem Grund: sich zu schützen und zu bereichern.« Diese korrupte scheindemokratische Schattenregierung habe die USA ausbluten lassen. Wikileaks- Dokumenten zufolge »trifft sich Hillary Clinton im Geheimen mit internationalen Banken, um die Zerstörung der US-Souveränität zu planen – mit dem Ziel, diese globalen Finanzmächte, ihre besonderen Interessenfreunde und ihre Geldgeber, zu bereichern.« Schließlich appellierte Trump an sein Publikum: Das ist eine Verschwörung gegen euch, das amerikanische Volk, und wir dürfen das nicht geschehen oder weitergehen lassen.« Trumps Zusammenfassung der globalen US-Amerikanisierung könnte kaum klarer sein:
Die zentrale Basis der politischen Weltmacht ist hier in Amerika, und es ist unser korruptes politisches Establishment, das die größte Macht hinter den Bemühungen der radikalen Globalisierung und der Entrechtungsarbeit wider die arbeitende Bevölkerung ist. Ihre finanziellen Ressourcen sind praktisch unbegrenzt, ihre politischen Ressourcen sind unbegrenzt, ihre Medienressourcen sind unerreicht und vor allem die Tiefe ihrer Unmoral ist absolut unbegrenzt.38
Was vielleicht manch einer Donald Trump als Wahlkampfgefasel auslegt, beruht in Wahrheit auf wissenschaftlich ermittelten Fakten. Zwei US-amerikanische Professoren der Princeton Universität, Martin Gilens und Benjamin L. Page, stellen gleich am Anfang ihrer politikwissenschaftlichen Studie über die USA aus dem Jahr 2014 ernüchternd fest: »Wirtschaftliche Eliten und organisierte Gruppen, die geschäftliche Interessen vertreten, haben erheblichen unabhängigen Einfluss auf die Regierungspolitik der Vereinigten Staaten, während durchschnittliche Bürger und massenbasierte Interessengruppen wenig oder keinen unabhängigen Einfluss haben.« Die eher vorsichtig formulierten Schlussworte der Professoren lauten: »Aber wir glauben, dass, wenn die Politikgestaltung von mächtigen Wirtschaftsorganisationen und einer kleinen Anzahl von wohlhabenden Amerikanern dominiert wird, Amerikas Ansprüche auf eine demokratische Gesellschaft ernsthaft bedroht sind.«39 BBC-News spricht die Wahrheit noch klarer aus: »Die USA sind eine Oligarchie, keine Demokratie. Die USA werden von einer reichen und mächtigen Elite dominiert.«40 Und das Resümee des investigativen US-Historikers Eric Zuesse über die Princeton-Studie lautet: »Der klare Befund ist, dass die USA ein oligarchisches und völlig undemokratisches Land sind. Amerikanische Demokratie ist pure Heuchelei, egal wie sehr von den Oligarchen, die das Land führen (und die die Nachrichtenmedien der Nation kontrollieren), das Gegenteil behauptet wird.«41 Um einiges konkreter als »Oligarchie« ist der Begriff »Danistakratie«, der sich vom lateinischen Wort für Wucher (Danista) ableitet. Das globale Finanz-, Wirtschafts- und Machtsystem wuchert gleich mehrfach: wuchern- des Streben nach immer mehr Macht, Geld und materiellen Gütern, Zinswucher, innerlicher Wucher der machtlosen Bevölkerung und so weiter.42
Weil das Volk so gut wie gar nichts mitzureden hat, haben wenige Superreiche Handlungsfreiheit für globalistische Umtriebe wie Destabilisierungen und Kriege. Zur von Donald Trump angesprochenen radikalen, zutiefst unmoralischen US- amerikanischen Globalisierung zählt gemäß den Plänen des US-Geostrategen und Pentagon-Beraters Thomas Barnett unter anderem der Einsatz der sogenannten Populationsbombe: Zwecks Züchtung einer hellbraunen Mischrasse43 soll Europa Jahr für Jahr mit 1,5 Millionen Migranten aus Nahost und Afrika geflutet werden. Die kalkulierten Folgen für Europa: »2050 wäre ein Viertel seiner Bevölkerung ausländisch-geboren.«44 Seit Beginn der durch US-amerikanische Kriege und Destabilisierungen ausgelösten Massenmigration strömten von Juli 2015 bis Juli 2016 rund 1,5 Millionen Migranten aus Nahost und Afrika zu uns nach Europa.45 Das erste Jahressoll wurde also erfüllt. Weitere 20 Millionen sind laut EU-Kommissar Johannes Hahn in der Warteschleife.46 In seinem Buch mit dem ebenfalls bemerkenswerten Titel Blueprint for Action (Blaupause für den Krieg) stellt Thomas Barnett unmissverständlich klar, wie mit jenen »irrationalen Leuten« zu verfahren ist, die sich gegen die von der US-Seite aufgezwungene »Mischung der Rassen, ›Bastardisierung der Kulturen‹ und die Kapitulation ethnischer Identitäten« zur Wehr setzen. Thomas Barnetts Empfehlung lautet kurz und bündig: Kill them.47
Ermordet soll also werden, wer von seinem natürlichen Recht Gebrauch macht, sich aktiv gegen eugenisch-rassistische Bestrebungen und die Auslöschung seiner Rasse, Kultur und Nation aufzulehnen. Anders formuliert: Wer sich zu sehr für den Erhalt all dessen einsetzt, was sein bisheriges soziales Umfeld, ja seine von vielen Generationen erarbeiteten und verteidigten Lebensgrundlagen ausmacht, soll aus Sicht der Globalisierungsclique getötet werden. Da Deutschland das Hauptziel der Populationsbombe respektive der inszenierten Massenmigration ist, sind wir Zeitzeugen, dass an den Deutschen der wahrscheinlich abscheulichste Rassismus des 21. Jahrhunderts verbrochen wird: ein schleichender Genozid. Die Grundlage dieses Völkermords ist offenbar der in den 1940er Jahren veröffentlichte eugenisch-rassistische Plan des US-amerikanischen Harvard-Anthropologen Doktor Earnest Hooton. Er schlägt unter anderem ausdrücklich vor,
den deutschen Bestand zu verdünnen, den Nazi-Stamm zu verderben und den nationalen Rahmen mit einem Prozess des Herauszüchtens zu zerstören.
Exakt so wurde es in einem Artikel der New York Times vom 11. Oktober 1944 abgedruckt (siehe Abb. 3). Hootons Schlussworte lauten: »Die einzigen guten Deutschen sind die schnellen und die toten. Die schnellen haben Deutschland verlassen.« Nach Ansicht des US-amerikanischen Rassisten Hooton befinden sich also gute Deutsche entweder außerhalb von Deutschland oder sie sind bereits tot. Jedenfalls
Abb. 3: Hooton-Artikel in The New York Times vom 11. 10. 1944
sollen die in Deutschland verbliebenen Deutschen aus ihrem eigenen Land herausgezüchtet werden. Wer ein Volk wegzüchten möchte, plant einen (schleichenden) Völkermord.
Das internationale Übereinkommen vom 9. Dezember 1948 über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords definiert das Verbrechen des Völkermords als eine »Handlung, die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören.« Diese Handlung muss lediglich einer von fünf Kriterien entsprechen. An dieser Stelle sei nur eines genannt: »vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedin- gungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen.«48 Völkermord ist ein abstraktes Gefährdungsdelikt. Das bedeutet, dass die Vernichtung nicht tatsächlich eintreten muss. Es kommt lediglich auf die Völkermordabsicht an.49 Die abstrakte Eignung kann direkt oder indirekt sein. Das Delikt unterliegt keiner Verjährung.
Folgende Fakten liegen vor: Doktor Hooton schlug vor, die Deutschen aus ihrem eigenen Land herauszuzüchten. Thomas Barnett empfiehlt die Massenmigration dunkelhäutiger Menschen nach Europa zwecks Züchtung einer hellbraunen Mischrasse. Das Vorherrschen einer hellbraunen Mischrasse würde zweifelsfrei mit der sukzessiven Auslöschung der hellen Rasse einhergehen. Besagte Massenmigration zur Schaffung einer hellbraunen Mischrasse wurde bekanntlich von den USA durch Destabilisierungen und Kriege ausgelöst. Sie war vorhersehbar und findet aufgrund der Einladung seitens der deutschen Kanzlerin Angela Merkel vorwiegend nach Deutschland statt. Dadurch werden der Gruppe der Deutschen Lebensbedingungen auferlegt, die geeignet sind, mittels rapide zunehmender Überfremdung die körperliche Zerstörung des deutschen Volks in der gegenwärtigen Form zumindest teilweise herbeizuführen. Anscheinend wird also Hootons Outbreeding-Plan mindestens partiell in die Realität umgesetzt und an den Deutschen ein schleichender Genozid verbrochen. War sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel dessen bewusst, als sie Mitte 2015 Millionen Fremde nach Deutschland einlud und auf geöffneten Grenzen beharrte? Diese Frage hätte ein Strafgericht zu beantworten. Schließlich ist neben Versuch, Anordnung, Aufforderung, Anstiftung und Beihilfe auch jeder sonstige Beitrag strafbar.50 Mehr dazu im Kapitel über die inszenierte Massenmigration.
Zusammenfassung
Jener militärisch-industrielle Komplex der USA, vor dem US-Präsident Eisenhower ausdrücklich und öffentlich warnte, ist ein wesentlicher Faktor der Schattenregierung, treibt die US-Globalisierung voran und führt weltweit jene Kriege, die sein Nachfolger JFK mit allen Mitteln unterbinden wollte. Und jene monolithische und rücksichtslose Verschwörung, vor der JFK die Weltöffentlichkeit warnte, ist für seinen Tod verantwortlich. Folglich ist John F. Kennedy der ultimative, weil unwiderlegbare und personifizierte Beweis für sowohl die Existenz besagter Verschwörung als auch die undemokratischen und völkerrechtswidrigen Aktivitäten der Globalisierungsclique.
Erstens deckte JFK die Verschwörung auf, indem er sie ausdrücklich als solche öffentlich ansprach. Zweitens versuchte er erfolgreich, sie zu entmachten und Frieden zu stiften. Drittens wurde JFK genau deshalb ermordet. Viertens tarnten die staatlichen Verschwörer ihren Putsch durch Propagierung der skurrilen Einzeltäterthese. Fünftens wurden auf Empfehlung der CIA Kritiker der erwiesenermaßen falschen Theorie als Verschwörungstheoretiker denunziert. Sechstens setzte und setzt die verschworene Globalisierungsclique weltweit Krieg und Terror fort, hat den Iraker Holocaust zu verantworten und begünstigt plangemäß den schleichenden Völkermord an den Deutschen. Siebtens werden auf Betreiben der Globalisierungsclique bis heute Kritiker der US-Globalisierung als verrückte Verschwörungstheoretiker stigmatisiert, obwohl die US-Globalisierung offensichtlich ist und US-Strategen wie Thomas Barnett ganz offen zugeben, dass es sich um eine solche handelt. Und achtens droht den Rebellen wider die Zerstörung ihrer Kultur die Ermordung.
Alldem zufolge liegt zweifellos eine Verschwörungspraxis vor, die von der Globalisierungsclique betrieben wird. Kriege, Terror, Ausbeutung, politische Morde, Meinungsdiktatur, Völkermord und Morddrohungen gegen aktive Gegner der US-Globalisierung sprechen deutlich dafür, dass es sich bei den Mitgliedern der Globalisierungsclique und ihren bewussten Handlangern um waschechte Psychopathen handelt, das heißt um Geisteskranke im klinisch-psychologischen Sinne.“ (Zitat Ende)
Im Übrigen kann ich nur noch wiederholen, was ich bereits in anderem Zusammenhang geäußert habe:
Eine kleine mächtige Clique kann – wie die aktuellen Entwicklungen wieder einmal zeigen (siehe u.a. Beteiligung der Bundeswehr am Syrienkrieg) – durchaus am Willen des Volkes vorbei in einen Krieg ziehen, wenn sie nur alle wichtigen Schlüsselpositionen in Politik, Verwaltung und Militär besetzen kann. Wenn diese Personen dann auch noch – wie die Beschuldigte Dr. Merkel – in transatlantischen Netzwerken eingebunden sind, die die nationale Politik der EU-Länger bloß auf angloamerikanische Interessen ausrichten sollen, dann besteht (zumindest) die „Gefahr“, dass ein Volk komplett von der Mitgestaltung seines Schicksals abgeschnitten und in militärische Abenteuer verstrickt wird, an denen kein Mensch in Deutschland beteiligt sein will.
Die Deutschen sind nach meiner Erfahrung und felsenfesten Überzeugung zutiefst hilfsbereit, aber keine Regierung hat das Recht, über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden, ob der Grenzschutz vorübergehend vollständig aufgehoben wird.
Mehrere terroristische Anschläge und andere schwere Verbrechen hätten ggf. verhindert werden können, wenn es die Bundesregierung nicht über Monate hinweg zugelassen hätte, dass Menschen ohne jeden Identitätsnachweis – und ohne jede Einreisekontrolle – ins Landesinnere gelangen können.
Gibt es auf der ganzen Welt auch nur eine Nation, die eine solche „Grenzöffnung für alle und ohne Kontrolle“ auch nur in Erwägung ziehen würde? Vor allem dann, wenn diese Flüchtlingsströme auch aus Ländern wie Syrien kommen, in denen terroristische Banden wüten, die aus ca. 80 Staaten zusammenkauft worden sind, über Jahre hinweg an schwersten Verbrechen beteiligt waren?
Welche Familie würde denn bei sich im Haus jeden Menschen aufnehmen, über dessen Vergangenheit sie nichts weiß?
Und welches Motiv hätte z.B. ein redlicher Syrer, seinen Pass wegzuschmeißen? Ich betone auch hier:
Das Völkerrecht und der Frieden in der Welt können wohl nur dadurch gerettet werden, dass auf der gesamten eurasischen Festplatte eine Friedensallianz entsteht und die europäischen Staaten dann nicht mehr gegeneinander und gegen ihren russischen Nachbarn ausgespielt werden können. Solche Allianzen sind in den letzten 120 Jahren immer wieder vereitelt worden, mit fatalen Konsequenzen für den Weltfrieden.
Es gibt mittlerweile mehrere Bücher zu der Frage, ob der 1. Weltkrieg nur dazu diente, das Deutsche Reich zu zerschlagen und auf der eurasischen Festplatte eine Friedensallianz zu verhindern, siehe – neben dem o.g. Werk von Monika Donner – u.a. die Bücher von Docherty/Macgregor: „Verborgene Geschichte – wie eine geheime Elite die Menschheit in den 1. Weltkrieg stürzte“ sowie „Der Krieg der nicht enden durfte“.
Die Lektüre dieser Bücher wird nachdrücklich empfohlen. Die Schlussfolgerungen zu den Ursachen des 1. Weltkrieges decken sich voll und ganz mit den Erkenntnissen von Monika Donner.
Und ist bezeichnend, dass wichtige Fragen zu den Ursachen und zum Verlauf beider Weltkriege – bis heute – nie von der etablierten Geschichtswissenschaft angemessen aufgearbeitet worden sind, obschon das amerikanische Think-Tank-Mitglied George Friedman längst öffentlich bekannt hat, dass es – bis heute – seit mehr als 100 Jahren zu den Hauptinteressen der angloamerikanischen Außenpolitik gehört, auf der eurasischen Festplatte keine Friedensallianz zuzulassen, siehe:
https://www.youtube.com/watch?v=lBYcuJb6Qb0
Ist diese grausame Agenda also die Agenda, der sich die hier Beschuldigten bedingungslos und ungeachtet aller Konsequenzen für den Weltfrieden angeschlossen haben? Es darf jedenfalls bezweifelt werden, dass die Auslösung von regelrechten Völkerwanderungen durch eindeutig völkerrechtswidrig inszenierte Kriege und Krisen in Ländern wie Afghanistan, Irak, Syrien und Libyen den inneren und äußeren Frieden in Asien, Europa und Afrika wirklich fördern kann.
Politiker, die einer Agenda folgen, die solche Entwicklungen gezielt fördert, haben jedes Recht verwirkt, die Menschen in diesem Land zu vertreten, und solcher Lug und Trug an den Menschen, der ihre Sicherheit und auch ihre Lebensgrundlage massiv gefährdet, muss auch strafrechtliche – und nicht nur politische – Konsequenzen haben.
Die europäischen Brüdervölker dürfen sich nie mehr von Drittstaaten gegeneinander aufhetzen lassen, schon gar nicht von Nationen, deren Regierungen in den letzten Jahrzehnten wiederholt massiv das Völkerrecht verletzt haben.
Der beste Schutz für den Frieden aller Völker in Europa und in der Welt sind sicherlich nicht immer bessere Mittel der Zerstörung wie neue Raketen, unverantwortliche Manöver direkt an der russischen Grenze oder mutwillig ausgelöste Völkerwanderungen wie die hier beschriebenen.
Für alle künftigen Generationen kann nur eine ewige Friedensallianz auf der eurasischen Festplatte, die jegliche Aggression von geistigen Brandstiftern von innerhalb und außerhalb der eurasischen Festplatte von vornherein unmöglich macht, der beste Garant für einen stabilen Frieden sein.
Und solche Bemühungen werden von den hier Beschuldigten aus Gründen, die untersucht werden müssten, regelrecht torpediert, auch wenn sich durch solche haltlosen Beschuldigungen dadurch mittel- und langfristig die schwersten Gefahren realisieren können.
Gute Beziehungen zu allen Ländern auf der eurasischen Festplatte, insbesondere zur Russischen Föderation, sind eine unverzichtbare Voraussetzung, um den Frieden in Europa und der Welt dauerhaft zu sichern, und wer das nicht erfassen kann, der hat in der deutschen Politik nichts verloren.
Kein Mensch, dem das Recht – in der Erkenntnis seiner wahren Bedeutung und Funktion für das friedliche Zusammenleben der Völker – heilig ist, kann Politiker als „Volksvertreter“ dulden, die offensichtlich nicht das Recht und damit nicht mehr die natürlichen Interessen der Menschen in diesem Land, sondern offensichtlich bloß eine andere Agenda vertreten, die nicht zu ihrem Wahlauftrag gehört und nicht schon gar nicht durch ihrem Amtseid gedeckt ist.
Abermals zur Erinnerung:
In Art. 79 Abs. 3 GG heißt es (Zitat):
„Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche …. die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.
Der Inhalt der Artikel 1 und 20 GG soll also „unabänderlich“ sein. Damit ist unschwer festzustellen, dass diese Artikel gleichsam „Verfassungsgrundsätze“ bzw. die Grundpfeiler der gesamten verfassungsmäßigen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland sein sollen.
Art. 1 Abs. 2 GG bestimmt (Zitat):
„Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“
Wenn sich selbst die hier Beschuldigten nicht mehr für diese Artikel des Grundgesetzes interessieren, dann darf sich niemand wundern, dass sich im Volk der Eindruck verfestigt, das Grundgesetz für solche Politiker offenbar nur noch den Rang unverbindlicher „AGBs“ haben und die Regierung der Bundesrepublik Deutschland nur noch der Erfüllungsgehilfe fremdbestimmter Interessen ist, insbesondere der NATO und des US-Government ist.
Der in § 152 Abs. 2 StPO verankerte sog. Legalitätsgrundsatz besagt (Zitat):
„ Sie (die Staatsanwaltschaft) ist, soweit nicht gesetzlich ein anderes bestimmt ist, verpflichtet, wegen aller verfolgbaren Straftaten einzuschreiten, sofern zureichende tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen.“
Ihre Behörde ist somit verpflichtet, wegen der hier angezeigten Straftaten einzuschreiten.
Es ist beabsichtigt diese Strafanzeige öffentlich zu machen. Von daher bitte ich um Aufnahme der Ermittlungen. Über den Fortgang Ihrer Ermittlungen möchte ich unterrichtet werden.
Zudem bitte ich um umgehende Bestätigung des Zugangs dieser Strafanzeige.
Hochachtungsvoll
Wilfried Schmitz
Rechtsanwalt
Bild: Pixabay / Checkmate / CC0
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Antwort des Generalbundesanwalts (24.05.2019)
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Stellungnahme zum Schreiben des Generalbundesanwalts von RA Schmitz (28.05.2019)
Foto: pixabay CC0/edit parkwaechter
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Abgeordnete!
Um den Ton meiner Wortmeldung richtig einordnen zu können, gleich vorneweg: Ich bin es an sich gewohnt, mich zu beugen und Respekt zu bezeugen. Nicht nur aufgrund jahrhundertelanger Domestizierung in Kolonialtradition, die mir mittlerweile in den Knochen sitzt, sondern auch aus ganz ehrlicher Wertschätzung gegenüber eurer mitteleuropäischen Kultur, zu der ich und meinesgleichen bislang immer bewundernd aufgeschaut haben.
„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen …“ – nein, ich habe über diesen Satz nie gelacht, sondern ihn ehrlichen Herzens für bare Münze genommen. Wenn ich mir ansehe, im Besitz welcher kulturellen Schätze das Land der Dichter und Denker ist und welche feinsinnigen Geister des Humanismus und der Philosophie sich dort ein Stelldichein gegeben haben, dann war dieses Herz Europas für uns immer so etwas wie eine große Hoffnung, dass sich die Maßstäbe von Humanität, sozialpartnerschaftlicher Solidarität und freier Persönlichkeitsentfaltung auch in den Rest der Welt hineintragen und einen Ausgleich zwischen der Kluft von Ost und West bilden werden.
Dass Ihr diese Brückenfunktion zwischen Ost und West nun vollkommen aufgegeben habt und Euch stattdessen mit einigen moralisch verwahrlosten Wegelagerern unter der Atlantikbrücke zusammengetan habt, um dort hundsgemeinen Hurendienst zu verrichten, während die nadelgestreiften Zuhälter, die Ihr „eure verlässlichen Freunde“ nennt, sich einen ablachen, wie ihr willfährig Euren Hintern hinhaltet und sehenden Auges ins offene Messer hineinlauft … das hat meinen Faden der Bewunderung nun jäh abreißen lassen.
Und bevor die Artikel 13-Uploadfilter es mir demnächst unmöglich machen, unflätige Worte ins Netz zu stellen, so ergreife ich jetzt eben die letzte Möglichkeit, um euch Backpfeifen-Pack mal meine Meinung zu sagen. An meiner vulgären Sprache möge sich niemand stoßen. Ich bin eben Ackerbauer, den der harte Überlebenskampf zeitlebens gezwungen hat, zu klotzen und nicht zu kleckern. Feine Manieren, wie sie eure „linken“ Spitzenpolitiker*Innen am Parkett des Bundespresseballs in den Armen der Wirtschaftsmagnaten und vor den Insignien der Macht unter Beweis stellen (siehe FAZ), konnte ich mir leider nie aneignen. Ich musste zeitlebens eigenhändig mit Schwielen an den Händen den Stall ausmisten und hatte nie die Möglichkeit, an der Uni einen Master of Bullshit Administration oder Gender Studies zu machen.
Die Tradition meiner Ahnen hat mich gelehrt, dass Hass und Flüche Unglück bringen. Der nachfolgende Fluch (eigentlich ist es gar kein Fluch, sondern ich halte Euch nur einen Spiegel entgegen, an dem der Fluch, den IHR über Deutschland und ganz Europa ausgesprochen habt, auf Euch selbst zurückprallt) gilt nicht den Bürgern des von Euch regierten Landes – diese sind meist gutmütige Micheln und Frauken, die keine Ahnung haben, wozu sie und ihre Kinder gerade umgebaut werden sollen und denen ich mein tiefstes Mitleid zolle. Nein, mein Fluch, den ich Euch angesichts des generalstabsmäßigen Totalschadens, auf den Ihr Euer Land zusteuert, nicht ersparen kann, gilt allein Euch Regierenden. Obwohl man auch die Menschen, die Euch viermal in Serie gewählt haben, selbst zu dem Zeitpunkt, als bereits für jedermann offenkundig war, dass Ihr Europa an die Wand fahren wollt, nicht ganz aus ihrer Verantwortung herausnehmen kann. Ich will darauf aber nicht weiter eingehen, ihre letzte Wahlentscheidung wird den Bürgern gleichzeitig ein Schicksal bereiten, aufgrund dessen man sie für die Zukunft einfach nur bedauern und ihnen keinesfalls auch noch grollen sollte.
Warum ich heute so zornig bin, obwohl ich es gewohnt bin, mein schmutziges Haupt zu beugen? Nun, weil das Maß nun voll ist und ihr uns alle gerade um Kopf und Kragen bringt. Eure politisch-mediale Lügen-/Manipulationsmaschinerie stinkt mittlerweile zum Himmel, die beißenden schwarzen Rauchschwaden abgefackelter Altmaierreifen, die diese Maschinerie tagtäglich in die Atmosphäre bläst, rauben uns allen den Atem.
Eure Aufgabe wäre es gewesen, Geisteswissenschaft und Philosophie zu pflegen und damit die Welt zu bereichern. Ihr habt dieses Kulturerbe absterben lassen und stattdessen einem ökonomischen Rinderwahnsinn US-amerikanischer Prägung gehuldigt, der Euch nun die Luft abschnürt. Man hat Euch zu Doosern gemacht, das sind jene kleinen Männchen mit Helm aus Jim Hensons Fraggles-Serie, die in unterirdischen Gefilden mit Pressluftbohrern in der Hand sinn- und ziellos immerzu am Fels herumackern. Ihr Deutschen seid aber von Eurem Naturell her gar keine Dooser! Ihr seid Dichter und Denker, Philo-Sophen (wörtlich: Freunde der Weisheit). Dooser, das sind die Amerikaner und Briten. Aber wenn Ihr Euch zu Doosern machen lasst, dann vergewaltigt Ihr Euer Naturell. Lasst Euch das von einem alten Ackerbauern sagen: Genau das ist der Grund, warum Ihr so unglücklich und depressiv geworden seid.
“Doozers“ (Grafik pw nach Vorlage aus: The Fraggles)
Auch wenn es Euch in Eurem Selbstverständnis von den Socken haut, aber: Der übersteigerte Wirtschaftswahn, Finanzkrimskrams und Maschinenbau sind gar nicht Euer Ding, obwohl Euer Philosophengeist geschmeidig genug ist, um auch auf diesen Gebieten Höchstleistungen zu erzielen. Ihr braucht auf Höchstleistungen auf diesen Gebieten allerdings nicht besonders stolz zu sein, denn Ihr arbeitet damit diametral gegen Euer Naturell und verpasst die Entwicklung von dem, was eigentlich Eure Anlage und damit Eure Aufgabe wäre. Jetzt seid Ihr also „Export-Weltmeister“ und stolz auf Euren „Maschinenbau“. Ihr könnt Euch das immer noch nicht vorstellen, aber: Es wird einmal nichts davon übrigbleiben als Schall und Rauch. Die Chinesen und andere können Maschinenbau inzwischen genausogut wie Ihr und besser. Sogar Euer ganzer Maschinenbau-Stolz Kuka ist jetzt schon in chinesischer Hand. Ihr hättet ein bescheidenes, aber trotzdem gut prosperierendes Land werden können, dessen inspirierende Kultur die ganze Welt bewundern würde. Ihr habt Euch aber geradewegs für den Weg entschieden, vor dem Euch alle Eure großen Geister von Goethe, Schiller, Hegel bis Erich Fromm eindringlich gewarnt haben.
Nun seid ihr so verödet und in Euch unerträglich gewordenen Krusten so gefangen, dass Ihr sogar von uns Entwicklungsländlern, die wir kulturell und hinsichtlich unseres Frauenbildes vielfach noch im dunklen Mittelalter leben, eine „Kulturbereicherung“ erwartet. – Ich könnte mich wirklich krumm lachen, wenn mein Rücken von der Feldarbeit nicht ohnehin schon krumm wäre!
(Disclaimer: Nein, „Naturell“ und „Anlage“ sind keine rechtsesoterischen Wörter, sondern das, was jeder überall rund um sich herum sehen kann: Bunte, unbestreitbare und wunderbare Individualität. Dass wir alle „gleich“ sind, ist ja in Wirklichkeit reiner Stuss, und das wisst Ihr auch. Wenn wirklich alle Menschen gleich wären, dann wäre die Welt ja ein Zombiefriedhof – was gäbe es Schrecklicheres? Ich liebe die Menschen, eben weil sie nicht gleich sind und ich würde nie jemanden, der die Anlage zum Musiker hat, zu einem Mechatroniker machen wollen. Das käme einer Vergewaltigung gleich. Auch Länder, Kulturen und Traditionen der Menschen sind natürlich nicht gleich, sondern kreuzverschieden. Das ist ja geradewegs der Reichtum unserer Erde. Und diese Vielfalt sollten wir schützen. Denn die neoliberalen Globalisten wollen uns alle mcdonaldisieren – man will uns alle in eine große Faschiermaschine werfen und zu Einheitskonsumenten machen, die dann jeden Dreck fressen, den man ihnen am Flachbildschirm vorhält. So werden wir nichts gewinnen, sondern alles verlieren werden, was uns als Individualitäten wertvoll macht.)
Schaut Euch nur Eure Nachbarn, die Franzosen an: Wie Ihr seht, sind die auch nicht gleich wie Ihr Deutschen. Die bleiben nicht daheim sitzen und gucken Tagesschau, während sie von den Politikern nach Strich und Faden verraten und verkauft werden, sondern die gehen auf die Straße. Warum? Weil sie schlichtweg ein anderes Naturell haben als Ihr. Die reagieren auf Ungerechtigkeiten eben traditionell revolutionär und gehen ins Handeln. Dass Ihr Deutschen daheim bleibt – obwohl Ihr angesichts Eurer Regierung, die Euch gerade kalt lächelnd das Fell über die Ohren zieht und ins offene Messer laufen lässt, sogar noch sehr viel mehr Grund zur Empörung hättet -, nein, das ist nicht bloß Feigheit oder Trägheit. Es liegt eben in Eurem Naturell, die Situation mehr denkerisch zu verarbeiten und daran zu glauben, dass es doch möglich sein sollte, die aus dem Ruder laufende Politik durch Vernunft zur Räson zu bringen anstatt mit Molotowcocktails. In Wirklichkeit ergänzen sich die unterschiedlichen Naturelle und Völker in wunderbarer Weise – dass die einen konstruktive Gedanken bilden, unterstützt die anderen, auf richtige Weise ins Handeln zu kommen und umgekehrt kann deren Aktivismus wieder die gesamteuropäische Situation verbessern und kommt denjenigen zugute, die mehr die philosophisch-gedankliche Grundlagenarbeit leisten. Wenn man uns aber alle „gleich“ macht, entwurzelt und verschippert, nimmt man uns unseren gesamten Saft und unsere Kraft. Wenn wir auf diese Gleichmacherei reinfallen, dann ist es um uns geschehen. Dann sind wir alle bald nur noch Matsch, formbare Knetmasse in der unbarmherzigen – pardon: unsichtbaren natürlich – Hand des Marktes. Ohne souveräne Staaten mit funktionierender Sozialpartnerschaft werden wir der Verwertungslogik des Neoliberalismus nichts entgegenzusetzen haben und allesamt im Katzenfutter landen.
Die Zukunft, die man Euch seitens von Thinktanks und Massenmedien als bunt und spaßig ausmalt, wird in keiner Weise bunt sein, sondern grau, bitte rafft das endlich … lest euch nur die Überschriften im „Business Case for Migration“ Dokument des World Economic Forums durch – dann werdet Ihr erkennen, dass es bei der Migrationsagenda aus Sicht der Wirtschafts- und Finanzmächte nicht die Bohne um Humanität geht, sondern schlicht um die gewinnbringende Nutzung von Humanressourcen. Den ausgebeuteten Ländern, die Eurer Ansicht nach eh schon im Eimer sind, sollen jetzt also noch die verwertbaren Facharbeitskräfte und medizinisches Personal abgeschöpft werden, während in ihrer Heimat alte und kranke Menschen bei kaputten Wasserleitungen dahinsiechen müssen und alles zusammenbricht. Dass man Fluchtursachen durch einfache Maßnahmen und mitunter sogar ganz schnell beheben könnte, wird in Euren Businesspapieren mit keinem Wort angesprochen.
Glaubt ihr adipösen Säcke und Säck*Innen wirklich, dass wir Füllmasse sind? So wie ihr es gewohnt seid, im Osten und Süden schwarzes Öl aus dem Boden zu saugen, wollt ihr nun verwertbare Menschenmasse absaugen?
Ihr wollt Eurer Bevölkerung allen Ernstes verkaufen, dass Ihr uns aus Gutmenschlichkeit aufnehmt? Wo bei Euch einzig und allein die Profitmaxime gilt und Ihr aus diesem Grund sogar Eure Brüder in Griechenland eiskalt vor die Hand gefahren habt, sodass die Menschen dort nun verrecken können? Rentner und Arbeitslose müssen bei Euch im Müll wühlen und nach Pfandflaschen suchen, 860.000 deutsche Staatsbürger wandeln obdachlos durch die Straßen. 4,4 Millionen Kinder leben im Land, in dem es sich angeblich Gut und Gerne lebt, in Armut. Aber für uns Neuankömmlinge macht ihr freigiebig Eure ansonsten geizig und austeritär gehüteten Haushaltsmilliarden locker?
Eure verzogenen Gören, die nach sechs Semestern Gender Studies in eurer vielgepriesenen freien Wirtschaft eigentlich zu nichts nütze sind und eigentlich selbst Therapie und Betreuung bräuchten – ja, die freuen sich natürlich darüber, dass hier nun Menschen ankommen, die noch weniger können als sie, die nicht mal das ABC können und die man beim Einkaufen begleiten muss. Na dann kostet es ruhig noch eine Weile aus, Euch toll dabei vorzukommen, wenn Ihr zum ersten Mal in Eurem Leben etwas Nützliches machen dürft, was Euch im Job ansonsten streng untersagt ist: Menschen zu helfen, anstatt sie durch legalisierte ökonomische Betrugsmodelle auszubeuten.
Wundert Euch aber bitte nicht, wenn Ihr selbst und Eure Kinder demnächst ebenso ausrangiert werdet wie der jüngst im Fernsehen gezeigte, fast blinde alte Mann, den man ohne Toilette, Wasser und Heizung in einem Campingwagen dahinvegetieren lässt (siehe ZDF: „Abgeschoben mit Hartz4“).
Aber Ihr bereitet Eure Kleinen ja bereits auf diese Zukunft vor. Von klein auf sitzen sie vor Trash-TV Serien wie „Trailer Park Boys“. Dabei können sie sehen, dass man auch in einem Wohnwagen in einem Trailer Park mit ein paar heruntergekommenen Kumpels voll Spaß haben und Dosenbier und Pornokacke schlürfen kann.
„Diese EU ist krank und stirbt!“, hat eine Eurer letzten aufrechten Bundestagsabgeordneten, die ihr nun ja auch erfolgreich weggemobbt habt, zuletzt im Plenum verkündet. Und Ihr Aasgeier wollt uns Migranten nun aus unserer Heimat weg- und in einen Kadaver hineinlocken, in dem auch wir dann demnächst mitverrotten sollen? Glaubt Ihr wirklich, wir sind dummes Vieh, das man über die Weltmeere und Wüsten verfrachten kann, um dann dort in einem neoliberalen Schlachthaus zu landen und uns zu Katzenfutter zu faschieren? Ich verspreche Euch: Da habt Ihr die Rechnung ohne uns gemacht. Wir werden den Spieß schneller umdrehen, als Ihr Euch das träumen lasst. Das Zerschnetzeln von Rinderhälften zu Katzenfutter beherrschen wir noch weitaus besser als Ihr.
„Wir brauchen jedes Jahr 400.000 Zuwanderer netto, um den Bedarf der Unternehmen zu decken“, fordert Detlef Scheele, Chef der deutschen Bundesagentur für Arbeit (Quelle: Welt). Verdammt noch mal, Ihr könnt euch selber was in den Arsch stecken – meinetwegen eines eurer 60 Geschlechter -, aber nicht uns. Wenn Ihr wirklich etwas für uns Süd- und Ostländer machen wollt, dann schützt uns um Gottes Willen vor dieser neoliberalen Migrationsagenda. Wir wollen Zukunft in unserer Heimat, die wir lieben. Wir wollen uns nicht bei Euch in einem neoliberal vergletscherten Assi-Land den Arsch abfrieren und als Humanressource in der Knochenmühle landen. Und Ihr könntet uns diese Zukunft in unser Heimat auch augenblicklich ermöglichen, wenn Ihr endlich Schluss macht mit dieser hintertriebenen transatlantischen Ausbeutungs- und Regime Change Politik. Wenn Ihr uns unter Vorspiegelung falscher Hoffnungen in diese Knochenmühle hineinlockt, dann kann ich Euch versprechen: Wir werden komplett durchdrehen.
Neben Ärzten und Facharbeitern kommen leider auch jede Menge Kerle, die bei uns straffällig geworden sind, über deren Verschwinden wir hier eigentlich froh sind und die unsere Regierung auch gar nicht mehr zurückhaben will, da sie nichts als Probleme machen und unsere Gefängnisse ohnehin schon überfüllt sind. Macht meinetwegen was Ihr wollt, aber nur so nebenbei: Schon mal überlegt, was diese Jungs machen werden, wenn der Euro crasht und ihre Sozialhilfe nicht mehr ausbezahlt wird? Die haben nicht Die Wicherts von Nebenan geguckt so wie Ihr in Eurer Jugend, die sind mit harten Gangstarap-Beats und Gangbang-Sessions aufgewachsen, haben sich von klein auf in Slums auf der Straße durchbeißen müssen und wissen, wie man überlebt.
Nicht, dass es nicht möglich wäre, straffällig gewordene und verwahrloste Personen zu resozialisieren. Das ist theoretisch möglich. Aber dazu müssten diese Personen in eine menschlich intakte Umgebung gestellt werden, in der authentisch gelebte Werte und Ideale vorherrschen. Nachdem in einem Land, das sich der marktradikalen Ausbeutung und dem Geschäftsmodell „legalisierter Betrug“ verschrieben hat, davon kaum noch die Rede sein kann, ist eine Radikalisierung dieser Personen fast schon vorprogrammiert. Die Zustände, die dann bei Euch herrschen werden, wenn die nahkampferprobten Clanmitglieder Schluss mit Lustig machen, will ich Euch gar nicht ausmalen. Glaubt nicht, dass unsere Jungs nicht clever genug sind, zu durchschauen, was bei Euch läuft. Die haben das schon zwei Tage nach ihrer Ankunft heraußen. Sogar Menschen, die guten Willens waren, werden anfangen, Euch zu hassen, wenn Sie sehen, wie das, was sie bisher über Eure Kultur und Europa gelesen und gehört haben, nur noch eine Farce ist und Ihr meist nur noch ein Haufen dekadenter Hedonisten seid, die sich mit billigster Unterhaltung abfüttern lassen und sich bedusselt von einer Spaßpulle zur nächsten hanteln, während der Rest der Welt, der dringend Eurer Hilfe und Aufmerksamkeit bedürfte, vor die Hunde geht. Was spricht also dagegen, Euch einfach den Hals umzudrehen?
(Ich weiß natürlich, dass Ihr nicht alle dekadente Hedonisten seid, sondern dass sich viele Deutsche selbst im Existenzkampf um ihr Überleben befinden und trotzdem sehr feinsinnige, hilfsbereite und soziale Menschen sind. – Aber die schaffen es leider nicht in die Medien. Und meine Brüder informieren sich nun mal hauptsächlich über die Medien. In diesen Medien bekommen sie nur arrogante Wichtigtuer, selbstverliebte Hipster, dekadente Lemuren, metrosexuelle Swinger und Schrillkreischfurien im Gender Madstream zu sehen. Und jede Menge Gangstarap, den Eure Medien ja nun schon seit Jahren hypen. Nicht dass wir vor niemandem Respekt hätten. Wir sehnen uns sogar danach, vor Euch Respekt haben zu können. Aber gebt uns bitte einen Grund, das auch tun zu können!)
Aber vielleicht wisst Ihr Marionettenspieler das ja alles ohnehin ganz genau und wollt ganz gezielt die Scheiße hochkochen lassen, da Euch bei geordneten Verhältnissen niemand von den europäischen Bürgern – die Euch mittlerweile großteils durchschaut haben und hassen – mehr wählen würde und auch kaum noch ein Mensch, der ganz bei Trost ist, ein neoliberal-ausbeuterisches, auf den Ökozid und eine hirnlose (nukleare) Ost-West-Konfrontation zusteuerndes System stützen möchte, wie Ihr es im Auftrag der Finanzkonzerne und transatlantischen Thinktanks trotzdem krampfhaft aufrechtzuerhalten sucht. Jetzt wollt Ihr also mit uns Migranten kurz vorm Finanzkollaps nochmal Kasse machen und ein Strohfeuer anzünden, das den Zusammenbruch Eurer Wirtschaft noch ein paar Jährchen hinausschieben soll? Na dann macht nur weiter so und erntet, was Ihr gesät habt. Ihr werdet Euch noch wünschen, in Ogadougou oder am Nordpol geboren worden zu sein und nicht in dem Land, in dem Ihr jetzt noch glaubt, gut und gerne zu leben.
Für diese Leistung wollte man Ihnen, Frau Bundeskanzler, kurzzeitig mal den Nobelpreis verleihen? Verdammt noch mal, einen Eimer Gülle sollte man Ihnen überschütten und Sie dann auf den Mond schießen, wo Sie keinen Schaden mehr anrichten können. Mit dem „Business Case on Migration“ wollen Sie also noch ein letztes Mal politisches Kleingeld schlagen und Ihre Bürger, denen vor Empörung über Ihre Politik fast schon der Kragen platzt, ins Bockshorn jagen? Ja, ich muss zugeben: Mit welch perfider Raffinesse Sie und Ihre hochbezahlten Berater einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bürger gängeln haben können, verdient schon höchsten Respekt. Wie Sie die letzten in Ihrem Land vorhanden Reste an Mitmenschlichkeit, sozialem und christlichem Selbstverständnis noch dazu missbrauchen, um vollkommener Ausbeutung und Verelendung den Weg zu bereiten, das ist schon ein meisterhaftes Husarenstück, für das Ihnen in einer marktkonformen Demokratie dann ja nun eigentlich doch der Nobelpreis zusteht – stellt die neoliberale Sprengladung, die Sie für Europa geschaffen haben, doch das von Alfred Nobel 1866 erfundene Dynamit weit in den Schatten.
VerHochachtungsvoll,
Mehmed Ogadougu
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Nachwort (an den gemeinen Bürger):
Es kann einem ja einmal passieren, dass man hereingelegt wird und einem ein Shitsandwich verkauft wird. Wenn man diesen Shitsandwich dann trotzdem zuende isst, obwohl bei jedem Zubeißen der Dünnpfiff links und rechts herausquillt und Auge, Nase, Gaumen und das ganze Innere gegen das Herunterschlucken rebellieren … nun ja, dann kann man dieses Verhalten eventuell noch einer altbackenen Erziehung zuschreiben, die einem geboten hat, alles brav aufzuessen, was einem vorgesetzt wird.
Wenn man dann aber nach heruntergewürgtem Shitsandwich wieder erneut zum Tresen geht und genau den gleichen Shitsandwich wieder bestellt … nun, das grenzt dann schon eher an Schizophrenie oder eine Borderline-Störung. Ihr habt nun viermal in Serie einen Shitsandwich bestellt, obwohl Ihr Euch schon mit Krämpfen am Boden gewunden habt und Euch beim Anblick des groß am Plakat prangenden Shitsandwich jedesmal das nackte Grauen aufgestiegen ist. Wer soll Euch jetzt noch retten? – Wir Facharbeitskräfte? Im Ernst?
Sonntag, 13.1.2019. Eifel. Ja, was waren das verrückte Zeiten die letzten Wochen. Wirklich: man konnte ja kaum Luft holen, so viel gab es zu lachen! Zum Beispiel diese Geschichte mit den erstunkenen und erlogenen Spiegel-Artikeln – wer hätte das gedacht. Nun – ich. Schon länger. Wenn ich mal mehr Zeit habe, betrachte ich manche Artikel ja schon gerne mal näher – vor allem damals die zu dem Thema Ukraine – und da waren einige bei, die selbst einfachen Lesern ohne Kontrollabteilung offenbarten: das kann so gar nicht gewesen sein. Nun – aber wer bin ich schon, dass ich das „Sturmgeschütz der Demokratie“ in Frage stellen darf, dass nun eher … der Mülllaster von Phantasten geworden ist. Aber es endet ja einiges in dieser Zeit. Zum Beispiel die Ära Merkel .
Ja – da gab es was zu Lachen. Haben Sie das nicht gemerkt, als das ganze Land plötzlich die Luft angehalten hat? All den Leuten, die jahrelang „Merkel muss weg“ skandierten, blieb auf einmal die Sprache weg: Angela Merkel hatte Friedrich Merz – Aufsichtsratsweltmeister und schwarzer Prinz bei Blackrock – als Nachfolger ins Gespräch gebracht … und damit hatte wohl keiner gerechnet: der wollte dann auch. Was für ein genialer Schachzug – und was für eine Rache an ihren Kritikern. Nun – der Kelch Merz ist an uns vorüber gegangen, dann regiert der Deutschland eben weiter über Blackrock. Die wird sich köstlich amüsiert haben.
Nun geht sie, die heilige Angela, die Dauerkanzlerin. Ich habe sie nie sonderlich kritisiert, weil sie auch nie sonderlich großes getan hat. Das mit den offenen Grenzen fand ich eine Zeit lang nicht ganz so verständlich, es war mir nicht angenehm dabei, dass eine Bundeskanzlerin im Alleingang den grundsätzlichen Charakter eines Landes ändert und ohne Rücksprache mit Volk und Parlament das Asylrecht zum Einwanderungsgesetz umbenennt. Ich kannte ja klassische Einwanderungsländer – schon lange: mein Vater wollte nach Kanada auswandern. Was wäre das schön gewesen. Freunde sind in die USA gezogen (und dort auch schnell verstorben), andere nach Neuseeland, Bekannte wohnen in Australien: das sind die großen, klassischen Migrationsländer, die – zusammen mit Großbritannien – die ominösen „Big Five“ bilden: einen Zusammenschluss von Geheimdiensten deren Zweck uns normalen Europäern erstmal verschlossen bleibt: vermute mal, die Allianz hilft den USA, Frankreich, Deutschland und Italien auszuspionieren, ohne dass die was merken.
Alle diese Migrationsländer haben eins gemeinsam: da wohnte vorher schon jemand. Crow, Siuox, Apachen, Aborigines, Maori, Hopi, Navajo … und viele, die schon völlig ausgelöscht sind. Ein großer Genozid an unschuldigen Völkern, der den Triumph unserer Kultur überhaupt erstmal möglich gemacht hat. Nebenbei war der Hunger nach Menschen der „Big Five“ so groß, dass sie auch Millionen von Afrikanern entführten und versklavten: Sie sehen – die ersten Afrikaner kamen nicht aus freiem Antrieb in den freien Westen, dessen Freiheit erst durch die Arbeit Millionen unfreier möglich gemacht wurde. Das jetzt hier im Westen Menschen unangenehm berührt sind, dass ihre sächsische Heimut nun zu den Black Hills der Sioux geworden ist, kann man ohne große Mühe verstehen – und auch ohne gleich alle zu ausländerfeindlichen Nazis zu deklarieren – es sind in erster Linie Menschen, die schon mal Western gesehen haben und nun fürchten, dass die Kavalerie ihre Dörfer niederbrennt und die neuen Siedler ihr Land stehlen, ihre Frauen vergewaltigen und ihre Kinder versklaven. Und jetzt schauen Sie mal nicht so: die Kavalerie haben wir schon: die perfekt mechanisierten Horden der IS, die arabische Länder terrorisieren. Sie werden immer dem Islam zugeschrieben – dabei sind sie eigentlich ein Produkt der USA: dieser ganze „Irre-Mufti-Wahn“ ist durch die von den USA erfundenen Taliban geschaffen worden, die gegen die Sowjets in Afghanistan aufgestellt wurden. Ach – das ist aber erstmal ein anderes Thema, ich wollte mich kurz fassen.
Lange Zeit habe ich herumspekuliert, was denn die gute Angela eigentlich getrieben hat, aus der alten „Ausländer raus“-CDU eine linke Partei zu machen. Ja: Linke sind naturgemäß für Migranten, die können gar nicht anders, das ist auch deren heilige Pflicht, denn: ärmere Menschen als Migranten gibt es nicht, die haben nicht nur kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit – die haben auch keine Sprache und keine Heimat mehr – und Hauptjob von Linken ist es, für die Armen da zu sein.
Wer mich aufgeklärt hat – ohne es zu wissen – ist Colin Crouch, jener Mann, der uns in seinem Werk „Postdemokratie“ über die Zeiten aufklärt, in denen wir leben. Wirklich: lesen Sie das mal: sie werden keine weiteren Fragen haben – und brauchen auch nicht mehr wählen gehen, er führt auf, warum Merz und Blackrock so oder so herrschen, ob gewählt oder nicht. Hören wir ihm mal zu:
„Ein Paar Jahre lang sah es so aus, als ob die niederländische Arbeiterpartei mit der Verknüpfung der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und einer Reihe neuartiger Arbeitnehmerrechte eine erfolgversprechende Formel gefunden hätte, die auch zum niederländischen „Beschäftigungswunder“ der neunziger Jahre beitrug (Visser/Hermerijck 1998)“ (Crouch, Postdemokratie, 11. Auflage 2015, Edition Suhrkamp, Seite 88)
Ja – die Linken in den Niederlanden hatten ein großes Problem gelöst, Wohlstand drang ins Land. Sie hatten Möglichkeiten gefunden, für die Arbeiterklasse zu sprechen – und in der Tat wunderten wir uns hier vor Ort, wie viel reiche Niederländer sich auf einmal hier niederließen … und was für tolle Immobilien sich holländische Sozialarbeiter in der Eifel leisten konnten, während es für uns immer enger wurde. Für einen Moment schien es so, als würde die Arbeiterbewegung europaweit wieder erstarken könnn, als wäre endlich jene Formel gefunden worden, die es schaffen würde, die immer unverschämter auftretende „Wirtschaft“ europaweit im Zaum zu halten … doch dann zerbrach der Traum – durch einen einfachen Trick: die Bewegung „Klarheit“ des Pim Fortuyn:
„Und da niemand versuchte, klassenspezifische Interessen zu artikulieren, konnte es diese „Klarheit“ eigentlich nur in einer einzigen Form geben: indem man nämlich die Angehörigen der eigenen Nation oder „Rasse“ gegen Immigranten und ethnische Minderheiten mobilisierte“ (Crouch, a.a.O., Seite 89″).
Genial, oder? Die zukunftsträchtige Bewegung der Linken wurde gezielt vernichtet. Pim Fortuyn wurde nach getaner Arbeit erschossen – von einem radikalen Tierrechtler, der – so Wikipedia – mutmaßlich unter Beobachtung der Geheimdienste stand.
Was lag näher, als das niederländische Erfolgsrezept auf Deutschland zu übertragen und alle „Linken“ nun völlig zu neutralisieren? Einfach mal Hinz und Kunz ins Land lassen und mal schauen, was passiert. Nun: das selbe wie in den Niederlanden – die normalen Menschen werden unruhig, wählen was Seltsames – aber keine Linken. Auftrag erfüllt. Ich selbst darf vor Ort beobachten, wie gut es Angela Merkel mit den Geflüchteten meint: 20 Leute auf 100 Qudratmeter, Christen, Muslime, Männer, Frauen – alles auf einen Haufen. Vielleicht – krachts ja irgendwann richtig. Und die Linken? Können gar nicht anders, als die rechte Kanzlerin zu unterstützen – siehe oben.
Ist das jedoch alles an Erbe der Angela Merkel?
Nein. Sie hinterläßt ein sterbendes Land. Ein zerrissenes Land – über das sogar in der New York Times geschrieben wird – am 7.Dezember 2018 erschien dort ein Artikel, der beschrieb, warum es egal ist, wer Angela Merkel ersetzt – sie hinterläßt ein zerbrochenes Land (siehe nytimes):
„Dreißig Jahre später ist diese Gesellschaft verschwunden. Die durchschnittlichen Realeinkommen sind seit fast 20 Jahren gesunken, beginnend 1993. Deutschland wurde nicht nur ungleicher, sondern auch der Lebensstandard für die unteren Schichten stagnierte oder fiel sogar. Die niedrigsten 40 Prozent der Haushalte sind seit rund 25 Jahren mit jährlichen Nettoeinnahmeverlusten konfrontiert, während die Art von Arbeitsplätzen, die langfristige Stabilität versprachen, schrumpfte“
Während die Arbeiterklasse – deren Begriff wir viel weiter fassen müssen als es Marx je getan hat – immer ärmer wird, werden Menschen ohne Gewissen und Hemmungen immer reicher – meist ganz ohne Arbeit und Anstrengungen, in dem sie Erben sind – und Zinseszinsbarone.
Das in diesem Lande etwas nicht stimmt, merkt man auch beim Stern (ja: das waren die mit den gefälschten Hitlertagebüchern – womöglich versuchen die es deshalb noch manchmal mit etwas Ehrlichkeit). 14 Millionen Menschen sind in Deutschland arm, 41 Prozent davon sogar Vollzeit erwerbstätig (siehe Stern). Resultat der Armut: wir haben die niedrigste Lebenserwartung der westlichen Länder (siehe Zeit), die Armut in dem Land, in dem „wir gut und gerne leben“ bringt uns ins Grab.
Zeit für einen Aufstand der Anständigen – doch das Land ist dank Flüchtlingsfrage mit ganz anderen Themen beschäftigt: die holländische Lektion geht auch hier voll auf. Und die „bösartigste Presse der Welt“ (so Michael Gorbatschow, siehe diepresse)? Ist in Deutschland fast vollständig in der Hand von ein paar Millionären (besuchen Sie mal eine Veranstaltung von Volker Pispers, der erklärt Ihnen im Detail, wer das ist) und flankiert ihre Kanzlerin hervorragend. Auf der einen Seite werden alle Taten von Asylbewerbern in großem Umfang breit getreten (ich hoffe, Sie haben den Wechsel der Berichterstattung bemerkt – was vorher kaum oder gar nicht erwähnt wurde, ist jetzt in aller Munde), auf der anderen Seite die Kritiker pauschal (und oft völlig ohne sachliche Gründe oder nachweisbare Fakten) als „Nazis“ beschriftet, so dass das Land beschäftigt ist – ganz nach dem holländischen Modell.
Und während dessen: stirbt das Land weiter.
Hunderte von Krankenhäusern sollen geschlossen werden (siehe Welt), das heißt: die medizinische Versorgung von Millionen von Armen wird gestrichen. Ja – die Armen können sich die Mieten nahe der Tempel der Medizin doch gar nicht mehr leisten, die müssen ´raus aufs Land – und dort „lohnen“ sich Krankenhäuser nicht mehr. Die SPD – die schon vor Schröder wusste, dass sie gegen die neoliberale Offensive nie ankommen würde – jedenfalls nicht ohne Verlust ihrer Bequemlichkeit – konzentriert sich jetzt auf die, die die Mieten noch zahlen können, auf die „tüchtige Mitte“ (siehe Zeit). Wer kein Geld hat, wird in Zukunft noch früher sterben als heute – da ist es nur konsequent, dass die SPD nun die neuen Zahnarztpartei werden möchte. Sobald die unter 10 Prozent gesunken sind, werden die merken, dass der Platz schon besetzt war – aber die Genossen haben halt Panik.
Was Merkel aber wirklich hinterläßt (allerdings wirklich nicht als persönliche Verantwortung, sondern als Namensgeberin einer Ära): eine ganz neue Gesellschaftsform, mit der wir endgültig in das Zeitalter der Postdemokratie eingetreten sind: aus der Leistungsgesellschaft wurde die Ständegesellschaft (siehe Tagesspiegel):
„Die Darmstädter Soziologin Cornelia Koppetsch spricht schon wieder von einer Klassengesellschaft. Die Privilegierten – Sie gehören wahrscheinlich genauso dazu wie ich – beherrschen den öffentlichen Raum, sie prägen die Debatten, geben einer Gesellschaft ihr Gesicht. Nur selten geht es andersherum: zum Beispiel, wenn sich in Frankreich Bürger gelbe Westen überstreifen. Oder, wenn in Ostdeutschland Einheimische und Flüchtlinge aneinandergeraten. Dann wird von oben nach unten verteilt. Meistens wird versucht, die Unzufriedenheit mit Geld zu kompensieren. Die Gestaltungsmacht aber bleibt oben.“
Eine Klassengesellschaft. Oben die Klasse jener, deren Eltern oder Großeltern in den fetten Jahren groß abgegriffen haben, unten jene, deren Eltern sich um Kranke, Alte, Asylbewerber und Minderbemittelte kümmerten. Und in einer solchen Gesellschaft braucht man sich nicht wundern, wenn eher gegen Journalisten ermittelt wird, die die systematischen Trickerseien der oberen Stände ans Tageslich brachten als gegen die Cum-Ex-Betrüger selber (siehe NDR).
In so einer Ständegesellschaft darf man immer darauf h0ffen, allen Irrsinn erleben zu können – das fängt an bei einem Kreuzzug für Elektromobilität, obwohl dies die „klimaschädlichste Antriebsart ist“ (siehe NOZ) – wenn man erstmal nüchtern darauf blickt, wo der Strom herkommt – über V-Männer in rechten und linken Lagern, die Extremismus überhaupt erstmal in die Welt bringen (siehe ntv bzgl G 20) hin zu Schadensersatzzahlungen für Rüstungsfirmen, die menschenverachtenden Diktaturen keine Waffen mehr liefern dürfen (siehe Tagesschau). Bürgerliche Vernunft – wie beim Widerstand gegen Stuttgart 21 – wird mit „sanfter“ Waffengewalt unterdrückt, während die – wie üblich – explodierenden Kosten das Projekt nur kurze Zeit später in völlige Schieflage bringen (siehe Frankfurter Runschau), was aber die selbstverliebte hippe Oberkaste nicht weiter stört: sie haben ihr Geld dank Niedriglohn gegen Staatsmillionen schon längst im Sack.
Und wer macht noch mit bei der Grablegung der deutschen Demokratie?
Ihr geliebter TV-Krimi, den Sie sich selbst so genüsslich ´reinziehen. Die Folgen des Tatortes und seiner hundert Ableger sind nun mal diskutiert worden (siehe Süddeutsche Zeitung):
„Wenn im Fernsehen alle Welt dunkler Absichten verdächtig ist und Gewalt an der Tagesordnung zu sein scheint, werden am Ende die Fremden als besondere Bedrohung wahrgenommen.“
So ist der „Tatort“ die Wurzel der deutschen Fremdenfeindlichkeit – aber das will ja nun wirklich keiner wahr haben. Da jagt doch nur der gute Kommissar die bösen Menschen – das war doch auch zu Führers Zeiten schon so. Nicht im Tatort, aber auf den Straßen
Die lebendige, offene, demokratische Zivilgesellschaft wird ermordet. Langsam, mit Gift. Übrig bleibt: das alte indische Kastensystem, für das besonders Deutschland schon immer ziemlich anfällig war. Man mag das hier so, wenn jeder einen hat, der ihm sagt, wo es langgeht. Wie ein schweizer Artikel zeigt, ist das allerdings ein nicht nur auf Deutschland zu beschränkendes Phänomen (siehe NZZ):
„Vom optimistischen Geist der Befreiung der 1960er Jahre findet man inzwischen kaum noch etwas. Heute herrscht eine Kultur der Angst und des Misstrauens vor, in der gerade ein Zuviel an Freiheit als problematisch gilt. So wurde auch der Genuss unter einen Risikovorbehalt gestellt: Sex, ja, aber bitte nur «safe» und idealerweise nach vorherigen «vertraglichen» Abmachungen, Drogen nur mit ärztlichem Rezept aus der Apotheke, Essen nur mit reduziertem Fett-, Zucker- oder Kohlenhydratgehalt, bloss kein Fleisch, und Alkohol selbstverständlich nur «bewusst geniessen».“
Ja – und kein Wunder, dass die Oberschicht auf breiter Front gerade gegen diese „68 er“ vorgeht. Ich meine: wir bräuchten die dringend wieder – allein, um die Kastengrenzen wieder aufzulösen. Und – um dem sterbenden Land wieder etwas Leben zu geben.
PS: ein Wort noch zum Abschluss, falls wirklich noch jemand glaubt, es gäbe hier in Deutschland eine gewaltige humane Strömung für die Armen in Afrika. Schon mal überlegt, was die Bundeswehr in Mali beschützt? Nun – Kinderarbeit. 20000 Kinder arbeiten dort in den Goldminen (siehe Tagesspiegel). Und die Bundeswehr sorgt dafür, dass ich an diesen Strukturen nichts ändert – anstatt diese Kinder nach Deutschland zu holen.
PS2: noch ein Wort zum Thema Arbeit, weil Sie das persönlich tangiert – oder tangieren wird:
„Insbesondere die Arbeit im rasch anwachsenden Bereich der persönlichen Dienstleistungen führt häufig dazu, daß sich er Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber und Kunden in einer Art und Weise unterordnen muß, die die demütigenden Bedingungen der alten Dienstleistungsgesellschaft wiederaufleben läßt“. (Crouch, a.a.O., Seite 87)
Wie gesagt: die alten Klassengesellschaft ist wieder da. Schlimmer denn je.
Freitag, 26.10.2018. Eifel. Schneller wird die Welt. Und immer schneller irrer. Fragt man sich, woran es liegen mag, so wäre die Antwort einfach: der Kapitalismus nähert sich wieder einmal dem Ende – und immer wenn er sich dem Ende zuneigt, wird er brutal – und irre. Es eilt ja auch: noch so viel Geld auf Konten hilft nicht, wenn der Zusammenbruch da ist und das Geld nichts mehr wert. Geld man man nicht essen, es ist nur Papier – oder – wie bei den Superreichen – nur eine Zahlenkette auf dem Rechner. Ein Stromausfall reicht und die Milliarden sind nicht mehr erreichbar – unvorstellbar, oder? Doch genau so ist es. Streng genommen sind diese Buchgeldsummen aber nur eins: Optionen auf Ansprüche. Da es mehr Geld auf dieser Welt gibt als Waren und Dienstleistungen zusammengenommen, können Sie sich unschwer vorstellen, was passiert, wenn diese gigantischen Summen sich auf die Jagd nach Land, Nahrung, Obdach und Wasser machen – und was dann mit Ihnen passiert. Klar – man braucht ein paar Jungs fürs Grobe, Menschen, die mit einem robusten Mandat keine Probleme haben – an den Randzonen der Gesellschaft werden mittels Demütigung, Erniedrigung und seichter Folter genug dieser Menschen produziert, die ihren Lebensfrust nur allzugern an anderen auslassen.
Der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister beschreibt derzeit zwei Szenarien, die der Neoliberalismus enden wird (siehe Freitag), dass er enden wird, daran hat er keine Zweifel mehr – wie viele andere auch. Entweder er endet in einem Sieg der Vernunft, der die überbordende, irrwitzige Finanzwirtschaft auf den Boden der Tatsachen zurückholt – oder er endet in einer Form des „sanften Faschismus“. Ich jedoch frage mich währenddessen, ob Herr Schulmeister wohl zu jenen Eliten gehört, die jeglichen Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben – so wie es der Elitenforscher Hartmann der politischen Kaste vorwirft (siehe Heise). Mit liegt mehr an der These, dass Faschismus – immer und überall – Kapitalismus im Endstadium bedeutet: das Kapital sammelt seine Schläger immer dann, wenn der große Knall droht und mal wieder klar wird: das war alles nur irrationales, substanzloses Casinospiel, aufgrund dessen man sich unendlich reich gerechnet hatte und nun fordert, dass andere für den erspielten Reichtum echte Arbeit und echte Waren liefern. Klar, dass das nicht gut geht.
Wer ist eigentlich der Erzfeind des Faschismus? Haben Sie sich das schon mal gefragt? Bin sicher, es kommen laufend falsche Angaben dazu, weil Faschismus im gemeinen Bildungswesen immer nur extrem verkürzt unterrichtet wird … was in einem kapitalistischen System durchaus eine gewisse Logik hat: wieso soll man groß drauf aufmerksam machen, dass das System nur funktioniert, wenn am Ende der Party die Saalräumer vom Ordnungsdienst die Spuren beseitigen und die Gäste ´rausjagen. Der Ausländer ist der Feind des Nazis? Sicher Ihre erste Vermutung, doch – es waren nie mehr Ausländer in Deutschland als zur Zeit des Dritten Reiches: billige Zwangsarbeiter kann das Kapital immer gebrauchen (und auch die Waffen-SS nahm gerne jeden auf, der ihren Job gut machte), haben wir in Deutschland ja auch in den sechziger Jahren gesehen, als Menschen aus Europa gezwungen waren, in Deutschland zu arbeiten, um der Armut in ihren Herkunftsländern zu entfliehen – sie wurden zu einer Zeit willkommen geheißen, als hier in Juristerei, im Ärztewesen, in der Politik und den Geheimdiensten alles noch voll mit Spitzennazis war. Der Jude ist der Feind des Nazis? Ja – in Österreich und Deutschland ist das eine besondere Spielart der Faschisten – schon in Italien hörte dieser vernichtende Spezialwahn auf. Zudem ist die Geschichte der Judenprogrome – die es 1903 auch in Russland gab (siehe Deutschlandfunk) oder 1946 – kurz nach dem Ende der Judenvernichtung durch Deutsche – auch in Polen (siehe Zeit). Der Judenhass – vor allem in Österreich, und dort vor allem in Wien – ist eine ganz anders gelagerte Problematik – und viel viel älter. Aber als Sündenböcke für alles … nun, dafür waren sie schon immer gut. Antisemitismus ist halt nichts typisch Faschistisches, das sollte man sich merken – obwohl die Welt dadurch komplizierter wird … und einige schon jetzt überfordert.
Der Erzfeind des Faschismus ist: die guten Menschen. Also nicht die als „Gutmenschen“ bezeichneten Bessermenschen, die sich externen Verhaltenskodexen unterwerfen, um angesichts wechselnder moralischer Qualitäten immer als besonders gut dazustehen, sondern jene Menschen, die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einstehen, jene Menschen, die die christliche Nächstenliebe aktiv praktizieren, die gegen Ausbeutung sind, gegen Gewalt, gegen Fremdherrschaft, Bevormundung, Ungleichheit – kurzum: gegen alles unmenschliche und unsoziale, gegen jede Form von Herrenmenschentum, das in der Gesellschaft ein klar definiertes „oben“ und „unten“ erzeugt, wobei „unten“ – immer und überall – ohne großen Lohn für „oben“ Leistungen zu erbringen hat.
Zuerst hatten sich die guten Menschen mal unter dem Banner des Kommunismus versammelt – jener Idee, die einer Welt, die von urchristlicher Nächstenliebe geprägt ist, am Nächsten kam, doch das klappte überhaupt nicht: wie man aktuell in China sehen kann, können Kapitalismus und Kommunismus ganz gut miteinander – staatlicher Monopolkapitalismus ist zudem nur eine Sonderform des Kapitalismus selbst – sowie Auschwitz eine Sonderform des Faschismus deutscher Prägung war. Besser, leichter, freier, friedlicher, geborgener war das Leben dort nicht.
Wir können es auch auf einen anderen Nenner bringen, wenn man Schlagworte gerne mag: Erfeind das Faschismus ist der Antikapitalist, früher: Kommunist genannt. Mit dieser klaren Linie kann man in jedem Land der Welt klar und eindeutig Faschisten entlarven, die – wie seit Jahrtausenden – immer als die begeisterte Schlägertruppe der Herren des Geldes auftreten. Es ändern sich die Waffen, die Methoden, die Uniformen, die Marschmusiken und die Liedertexte, aber eins bleibt gleich: Menschen, die es außerordentlich geil finden, im Auftrag des Großgrundbesitzers auf die Schwachen einzudreschen. Da gibt es psychische Defekte, die zum Tragen kommen, das ist gar nichts politisches.
Natürlich ist das jetzt eine Theorie. Meine Theorie. Ich denke aber auch, sie läßt sich verifizieren – und da sehe ich die Welt halt anders als der Anfangs erwähnte Ökonom. Ich sehe nichts von einer Allianz der Vernünftigen, halte sie für wünschenswert aber unrealistisch, weil die Verfilzungen der Büttel des Kapitalismus schon viel zu weit fortgeschritten sind, so weit, dass sie schon weiter Teile ursprünglich linken Denkens okupiert haben – unter anderem auch die einst sinnreiche Bewegung der Antifa, jetzt „Staatsantifa“ (siehe DKP). Ich sehe keinen sanften Faschismus in der Zukunft, sondern einen harten Faschismus in der Gegenwart, der sich zunehmend ausbreitet – angefangen mit Hartz IV, jener Gesetzgebung, die Millionen von Bürgern zu Feinden der Allgemeinheit erklärte, zu Parasiten, Schmarotzern und geistig minderbemittelten Untermenschen (ja: die „Unterschicht“, die man verschämt „Prekariat“ nannte) – die Paralellen zum Umgang mit Millionen jüdischer Mitbürger, die in den frühen dreissiger Jahren zu beobachten waren, sind frappierend – aber nur für jene zu erkennen, die sich mit der Zeit beschäftigt haben. Das Horrorbild, dass der Bertelsmannkonzern mit seiner medialen Supermacht vom Arbeitslosen in die Gesellschaft gedrückt hat, entsprach bis ins Detail dem Bild, dass Nazis von Juden zeichneten – und deshalb sind ja auch alle begeistert davon gewesen, dass man normale Mitmenschen komplett enteignete, entrechtete und sie einem diskriminierendem System unterwarf, dass ihrer Gesundheit (und damit paradoxerweise auch ihrer Vermarktbarkeit) massiv schadete.
Es ist eine der erfolgreichsten Ruckzugsstrategien des Kapitalismus, dass er – bis er seine brutalen Schlägerbanden von der Leine läßt – erstmal die Bevölkerung spaltet, sie gegeneinander aufbringt – und das erleben wir ja schon länger. Macht auch Sinn: so verkleinert man die zahlenmäßige Übermacht der Untermenschen und Arbeitssklaven.
Was haben wir nicht alle für Riesenthemen, die uns beschäftigen: den großen Abwehrkampf gegen den übermächtigen Islam zum Beispiel. Klar, es gibt eine kleine aber außerordentlich reiche Milliardärssekte in Saudi-Arabien mit enorm schlechten Umgangsformen, die eine moderne, faschistoide Sonderform des Islam finanziert und verbreitet, der mit demokratischen Grundprinzipien des sozialen Miteinanders einer aufgeklärten Gesellschaft nicht vereinbar ist – das hat jedoch mit meinem Nachbarn, dem türkischen Gemüsehändler, überhaupt nichts zu tun, selbst wenn der zehn mal am Tag seinen Gebetsteppich ausrollt. Wir haben solche irren Sekten auch im Christentum, sogar mächtige Sekten wie den Opus Dei, die Schmerz verherrlichen (und deshalb niemals Macht bekommen dürfen), sie gab es auch im Hinduismus (die Thuggs) und wahrscheinlich auch in allen anderen Weltreligionen. Das ist aber kein Problem: dafür haben wir die Polizei. Kein Grund sich darüber aufzuregen: sobald die mit den Gesetzen der demokratischen Zivilgesellschaft kollidieren, werden die mit robusten Gegenmaßnahmen rechnen müssen. Punkt, Ende der Debatte.
Oder Diesel – das nächste Riesenthema. Was gibt es da für endlose Debatten drüber – ebenfalls irre und irrationale Debatten. Gestern noch mit einem Autohändler drüber gesprochen: sein Konzern hat ein Ankaufverbot für Dieselautos verhängt (natürlich inoffiziell), weil die Dinger in Deutschland nicht mehr zu verkaufen sind. Zehn Kilometer weiter jedoch – in Belgien – ist der gleiche Diesel wieder ein ganz normales Auto mit wenig CO2-Ausstoß. Das gilt sogar weltweit. Rom, Paris, Brüssel – Megastädte ohne Probleme mit dreckigem Diesel, aber das kleine Aachen erstickt im Dreck. Was geschieht mit den ganzen Dieseln, die hier abgestoßen werden? Die werden mit großem Gewinn für die Firmen aber großen Verlusten für die deutschen Eigentümer ins Ausland verkauft. Dort sind sie offenbar sofort sauber. Nun – Dieselmotoren jedoch – kann man umrüsten, auf Wasserstoff zum Beispiel (siehe bizz-energiy). Man kann auch den Diesel selbst als Kraftstoff so verändern, dass er nur noch einen Bruchteil an Schadstoffen ausstößt (siehe heion.de): man sieht also … kein Grund für Panik oder Debatten. Punkt. Ende der Debatte. Ach ja – was ich nebenbei erfuhr … man geht intern davon aus, dass es sich bei der Kampagne gegen Diesel um eine groß angelegt externe Kampagne handelt, die auf breiter Fläche agiert. Schade nur, dass wir keine Theorien über Verschwörungen mehr bilden dürfen: wäre schon interessant, wer uns da an der Nase herumführt. Der Kreis der Verdächtigen aber läßt sich so oder so eingrenzen: es wird einer der großen Player des Kapitalismus sein. Allein schon die Atomkonzerne hätten hinreichendes Interesse an einer Anti-Diesel-Kampagne – die eröffnet ihnen die Rückkehr ins Geschäft, wenn gleichzeitig das Elektroauto gepuscht wird. Geld haben die genug – erhalten ja Riesensubventionen (siehe Ingenieur.de).
Oder der gigantische Abwehrkampf gegen „Rechts“ – womit der Faschismus soweit verniedlicht und derealisiert wurde, dass man ihm jedermann andrehen kann – ob der nun bekennender Faschist ist oder nicht, spielt da gar keine Rolle, denn irgendwie „rechts“ sind alle Menschen mehr oder weniger – je nach Deutungsrahmen. Gleichzeitig wird der echte, existentiell bedrohliche Faschismus infolge der Unschärfe der Sprache nicht mehr erkannt – und marschiert lustig weiter fort – auf ganz breiter Front.
Reicht das an künstlich aufgeblasenen Zwistigkeiten? Oder soll ich noch mal das Stichwort „Gender“ bringen, mit dem der Kampf der Geschlechter neu entfacht worden ist – ohne an der Wurzel des Übels zu rütteln, die dafür sorgt, dass Emanzipation im Alltag eher rückläufig ist. Es ändert nicht viel, die Genderei, kostet aber enorm viel Zeit, Geld und Aufmerksamkeit – es braucht schon ein wenig Muße, um nachvollziehen zu können, warum männliche Studenten in Zukunft nur noch in Ketten in Hörsälen der Universitäten erscheinen dürfen (was ein Fake war, aber zeigt, wie irre dort auf Kosten der Allgemeinheit gedacht wird – siehe Süddeutsche).
In Ungarn wird Obdachlosigkeit strafbar – wir regen uns auf (siehe Wiwo), bringen aber gleichzeitig Bügel an Bänke an, damit Obdachlose dort nicht mehr schlafen können (siehe WAZ). Aber vielleicht ist ja das das „Sanfte“ an unserer Form des Faschismus, die unser Ökonom kommen sieht. Anstatt nicht „Kosten auf zwei Beinen“ in einer Aktion T4 für immer aus dem Verkehr zu ziehen, benutzen wir für alte Menschen Schlaftabletten, damit sie nicht mehr im Wege stehen und uns Zeit stehlen (siehe Zeit). Auch die Jugend bleibt nicht mehr verschont, die schwarze Pädogogik der NS-Zeit hält wieder Einzug und wird groß propagiert, die „Qulitätsmedien“ propagieren gerade in breiter Front einen Film, der Standard einer neuen Elternschule sein kann (siehe Ken.Fm – ja, der Kanal des als „Rechten“ verbrämten Ken Jebsen erkennt hier folgerichtig, dass auch in diesem Sektor die NS-Zeit wiederkehrt – die „demokratischen Qualitätsmedien“ hingegen folgen der faschistischen Argumentation kritiklos). Und über Hartz IV – die Neuauflage der NS-Aktion „Arbeitsscheu reich“ – haben wir ja schon gesprochen.
Die Liste ließe sich ebenso endlos fortsetzen – und auch für das Ende wird schon gerüstet: Einsatz der Bundeswehr im Inneren und Ausrüstung der Polizei mit mit Maschinengewehren bestückbaren Panzerwagen zeigt, wie weit Entscheider heute schon denken. Wenig geschieht gegen die asozialen Schmarotzer im Maßanzug, die plündern fröhlich weiter, erbeuteten allein durch Cum-Ex 55 Milliarden Euro Steuergelder (siehe Zeit). Ebenso bei den Pflegekassen: Betrüger räumen mit Duldung der Kassen groß ab, während Leistungen für die Versicherten immer knapper gehalten werden (siehe Spiegel). Eine Milliarde Euro Steuergeld wird der Gastronomie geschenkt, damit die billige Arbeitskräfte haben kann (siehe rp-online). Das alles ist ok, weil ja Kapitalismus im Kern heißt: nimm von den viel-zu-vielen so viel du kannst, dass ist der Kernbefehl das Kapitalismus, der gerade – kurz vor seinem Ende – zum Überwachungskapitalismus mutiert (siehe Deutschlandfunkkultur). Und am Ende – ganz oben – häuft sich immer mehr Kapital an (siehe Spiegel).
Und wenn es soweit ist … dann werden die Entscheider sich schnell aller Demokratie entledigen. Da sagt dann die Industriekanzlerin einfach: „Wir schaffen das ab“ – und fort ist das. Schauen Sie nicht so verdutzt: in der gleichen Art und Weise hat sie Deutschland im Handstreich zum Migrationsland erklärt – ohne jegliche Debatte – und Fakten geschaffen. So geht Politik in der Postdemokratie.
Und was wir noch mehr abschaffen werden, sind Menschen. Mit Hochdruck arbeitet das Investivkapital an der Automatisierung des Lebens. Man könnte stattdessen auch Lebensbedingungen von Mensch und Tier verbessern und dort investieren – aber der Kapitalist selber weiß, dass Kapitalismus in seiner Gier immer ein Ende erreicht – ein Ende, an dem alles immer schneller und irrer wird, bevor der Kollaps kommt – wozu also das Unaufhaltsame künstlich herauszögern? Selbst ist man ja geschützt durch faschistische Schlägertrupps, die einem das humanistisch orientierte Pack durch die Straße jagen – und wer in den Städten durch Hungersnöte dahingerafft wird, kann einem da völlig egal sein. Aber danach will man ja sein Luxusleben weiterleben – aber dann völlig unabhängig vom Menschsein. Da kommt die Nachricht gerade richtig, dass nun auch Künstler durch Programme ersetzt werden können und Kunstwerke schaffen, die gute Preise erzielen (siehe Spiegel).
Es werden dunkle Zeiten auf uns zukommen – wie immer, wenn der Kapitalismus im Endstadium ist. Vielleicht ersehnen wir als Menschheit solche Zeiten aber insgeheim, weshalb wir uns nicht dagegen organisieren (mal davon abgesehen, dass die Verhinderung dieser Organisation ja gerade das Ziel aller Spaltung ist, weshalb auch „Querfront“ als Begriff ein urkapitalistisches Werkzeug ist). Die Wissenschaft ist da gerade auf einer interessanten Spur: offenbar hat die Menschheit – anders als die meisten anderen Spezies – vergleichbar mit einem blinden Höhlenfisch lange Phasen absoluter Dunkelheit erlebt (siehe Spektrum).
PS: ja, ich weiß, Sie vermissen als großes Thema jetzt „Klima“. Ist auch so ein Aufreger. Wie Ozonloch oder Waldsterben. Das kann jedoch in der Tat ein Fakt sein, ist aber trotzdem dem sterbenden Kapitalismus sehr nützlich, weil er die Schuld nicht auf die Verursacher, sondern auf die Konsumenten schiebt, die Untermenschen, die für ihn sowieso viel zu viele sind. Die Inuit jedoch meinen, es liegt gar nicht am Menschen – sondern an der Verschiebung der Erdachse (siehe Connectivevents).
So schlimm kann unsere Lage denn wohl doch nicht sein. „heidi klum und tom kaulitz“ – das ist der topgereihte Suchvorschlag in deutschen Landen, den mir Googles Messaging Service gestern beim Einrichten meines neuen Smartphones präsentierte.
Stimmt also nicht ganz, was gerade auf Telepolis beklagt wird: Dass in Deutschlands „Systemmedien“ nur noch AfD-Themen gebracht würden (siehe heise.de). Obwohl das in letzter Zeit ja nicht nur auf „Systemmedien“ zugetroffen hat, auch unsere Social Media Newsfeeds waren tage-/wochenlang mit Vogelschiss-Meldungen zugemüllt. Ja, wirklich, wie skandalös: Wie hat der Gauland die NS-Zeit nur als Vogelschiss bezeichnen können? Ist doch absolut verniedlichend, nur die Scheiße von putzigen Vögelchen als Methapher heranzuziehen. Er hätte mindestens „Hundescheiße“ sagen müssen. Wobei auch da sofort der Protest der (zahlreichen) Hundebesitzer gekommen wäre. Also: Dinosaurierscheiße wäre wohl der einzig angemessene Begriff gewesen, auf den man sich einigen könnte – allerdings nur, solange die Gender Madstream- und Queer-Community nicht mitredet. Spätestens dann ist auch die Dinosaurierkacke am Dampfen und es hagelt regenbogenfarbene Teddybären und Dildos.
Nach der Rettung der Flüchtlingsschiffe „Aquarius“ und der „Lifeline“ flackert an dunkeldeutschen Stammtischen nun also wieder die Diskussion über Angela Merkels Politik der offenen Grenzen auf. Hinter vorgehaltener Hand – die Blockwarte hören ja heute wieder mit – raunt während des abendlichen Tagesschau-Guckens auch die dunkeldeutsche Hausfrau ihrem White Trash-Mann zu: „Du, ich weiß nicht, wie lange wir das noch schaffen.“ Immerhin wird verlautet, dass laut Umfragen in afrikanischen Ländern bis zu zwei Drittel der Einwohner auswandern wollen (Quelle: Welt).
Man könnte jetzt ein noch härteres Vorgehen gegen die kuchenbackenden Nazis dieses Landes fordern, aber ich fürchte es wird alles nichts helfen. Denn es ist zwar in der Tat schwer einzusehen, aber leider eine unbarmherzige Gesetzmäßigkeit des Lebens, dass es rein gar nichts nützt, wenn man die Augen vor Problemen verschließt oder ihr Ansprechen zu tabuisieren versucht. Wie man sieht, hat es ja auch nichts genützt, dass man das Wort „Lügenpresse“ verboten hat: Die vom rülpsenden Konsensmoloch (© Wolf Reiser) täglich ausgestoßene zähschwarze Lügen-/Manipulationsmasse ist damit um keinen Deut weniger geworden, sondern stinkt zum Himmel wie nie zuvor. Die Schreiber unserer Qualitätsmedien haben nach dem Verstummen der Lügenpresse-Rufe nicht etwa zur Räson gefunden, sondern ergeben sich nun sogar vollends der Tollwut und geifern nach dem großen Knall mit dem russischen Bären.
Ebenso werden auch die „AfD-Themen“ weiterhin unverrückt vor uns stehen bleiben, auch wenn die AfD und ihre Vogelschiss-Rührer schon morgen von der Bühne verschwänden. Ob die auf deutschem Boden ausgeübte Gewalt der Flüchtlinge denn nun zu Recht bestehe oder sich die Flüchtlinge dieses Recht zu Unrecht nehmen (ich meine: darf man Flüchtlingen die Dinge verwehren, mit denen sie unsere Werbung an jeder Straßenecke anfixt, aber wozu ihr Portemonnaie nicht ausreicht?) und ob diese Gewalt zu denselben Zuständen und NoGo-Zonen und Parallelgesellschaften führen wird wie in den Vororten von Frankreich, Schweden und den USA … oder ob es in Deutschland anders kommen wird, indem wir in Schulen und Amtsstuben das Kreuz abnehmen und stattdessen die alternativlosen Frieden verströmende Mutti der Nation aufhängen – alles das wird an den vielverachteten Stammtischen des deutschen Packs weiterhin diskutiert werden. Zumindest dann, wenn jedermann die auf der Straße liegenden Scherben eigenhändig aufräumen muss, da der deutsche Wirtschaftsmotor nicht mehr wie gewohnt brummt und die Merkel‘sche Müllabfuhr nicht mehr ausrücken kann.
Wie auch immer. Die Realität geht weiter und wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Während wir uns gerade dabei gefallen, dass die deutschen Besatzungsmitglieder der NGO „Lifeline“ über 200 Flüchtlinge in den sicheren Hafen von Malta gebracht haben und diese ebenso wie die über 600 Flüchtlinge der „Aquarius“ nun in der EU Aufnahme finden, so registrieren die wenigsten, dass im Sog solcher Erfolgsstories in der Wüste Afrikas gerade mehr als doppelt so viele Flüchtlinge sterben wie bei der Überquerung des Mittelmeers . Jetzt gerade werden sie z.B. an der Südgrenze Algeriens einfach in der Sahara ausgesetzt (siehe nzz). Wer interessiert sich schon dafür, dass nicht zuletzt aufgrund der deutschen Grenzöffnung in weiten Teilen Nordafrikas mittlerweile eine vollendete No-Future-Stimmung herrscht? Die meisten jungen Menschen dort haben es aufgegeben, sich in ihrem eigenen Land Ideen für die Zukunft zu machen, ihr einziges Trachten ist nur noch: „Wie schaffe ich es auch ins Schlamerkelland?“ – diese Haltung ist aus vielerlei Gründen auch durchaus verständlich. Aber was ist unsere Haltung dazu, die wir alle logistischen, wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten in Hand halten? Wo bleibt der Masterplan zum wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbau Afrikas? Oder haben unsere hochdotierten Thinktanks etwa andere Pläne auszubrüten? Nicht einmal über ein Ende der Waffenexporte in Krisenregionen kann sich die westliche Wertegemeinschaft einigen. Während wir hier die großmütige Aufnahme von ein paarhundert gestrandeten Bootsflüchtlingen ins Kameralicht rücken, zerfetzt es in fernen Ländern tausende andere mit den nach DIN-ISO-Norm gefertigten Ballistikprodukten unseres „Maschinenbaus“, auf den wir vor aller Welt so stolz sind und der hierzulande Arbeitsplätze und Wohlschand sichert.
Aber lassen wir die ganzen Ironisiehülsen und anstaltmäßigen Metaphern, mit denen man sich heute durchlavieren muss, um überhaupt irgendetwas ansprechen zu können, ohne an den politisch korrekten Sprachregelungen anzustreifen, einmal beiseite. Ganz im Ernst: Die Heuchelei rund um die Flüchtlings-Thematik ist kaum noch zu ertragen. Eine austeritäre Bundeskanzlerin, die aus rein ökonomischem Kalkül ganze Völkerschaften knallhart an die Wand fahren lässt und die auch das eigene Land bedingungslos einem neoliberalen Diktat und viele Menschen einer existenzbedrohlichen Verarmung unterworfen hat, tut nun so, als ob es bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Afrika u.a. um Humanität gehe.
In Wirklichkeit lautet die unausgesprochene Direktive der unsichtbaren Hand des Marktes, das wirtschaftlich verwertbare, durchsetzungsstarke „Material“ abzuschöpfen, der Rest kann verrecken. „Wir brauchen jedes Jahr 400.000 Zuwanderer netto, um den Bedarf der Unternehmen zu decken“, verkündet Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit in einem jüngsten Interview in der Welt. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie in den oberen Planungsetagen der westlichen Wertegemeinschaft über Migration gedacht wird, der mag sich eventuell ein Agenda-Dokument des World Economic Forums zu Gemüte führen: „The Business Case for Migration“ (datiert 2013).
Wenn es wirklich um Humanität ginge und man die größte Not lindern wollte, dann müsste man jeden durchsetzungsstarken jungen Mann, der es hierher geschafft hat, zurück in seine Heimat schicken und ihn stattdessen gegen drei Alte, Kranke oder Arme austauschen, die nicht die Möglichkeit haben, sich im darwinistischen Kampf bis ins wunderbare Schlamerkelland durchzuschlagen, sondern die daheim ohne Hilfe bei kaputten Wasserleitungen dahinsiechen – indes ihre Heimatländer dank des Brain Drains und der Abwanderung der Jungen gerade dabei sind, vollends zusammenzubrechen. Dann würde ich auch liebend gerne bei der Refugees Welcome Bewegung mithelfen, ganz im Ernst! – Denn mit den Alten, Kranken und Armen hätten wir dann Menschen im Land, die sich keine Illusion mehr über den Charakter des Neoliberalismus machen, da sie dessen mörderische Konsequenz am eigenen Leib zu spüren bekommen haben. Menschen, die etwas anderes im Kopf haben als Heidi Klum und Tom Kaulitz. Menschen, mit denen wir den Drachenkampf aufnehmen und die Wende schaffen können!
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Dienstag, 31.10.2017. Eifel. Ich hatte mal einen Traum: eine Lobbyorganisation bilden, die hilft, Hartz IV um 100 Euro zu erhöhen. Jeden Monat. Die Idee war eigentlich einfach: die Einflussmechanismen, die die Pharmaindustrie für die Ärzteschaft entwickelt hatte, auf Sozialstaat umzuprogrammieren und damit Entscheider so lange zu bearbeiten, bis sie ihre Hand für unsere Idee heben. Macht die Pharmaindustrie jeden Tag äußerst erfolgreich und setzt ihren Willen überall durch. Es gäbe genug Argumente dafür: der Abschied von der asozialen Arbeitslosenpolizei und der staatlich befohlenen Armut (was ja immer absurdere Züge annimmt, in denen den Hartz-Abhängigen jetzt sogar das selbst vom Munde abgesparte Geld als „Einkommen“ angerechnet und vom Regelsatz abgezogen wird) und die Ausstattung der Bürger mit hinreichend Geld zur Versorgung, zur Steigerung der eigenen Qulifikation und Bewerbbarkeit würde der Binnenkonjunktur einen enormen Schub verpassen, es gäbe viele neue Arbeitsplätze, die auch in die Sozialkassen einzahlen: eine unschlagbare Argumentation. Nun: daraus wurde nichts, wir hätten 75 Millionen Euro gebraucht – theoretisch ein Klacks für damals 7 Millionen Hartz IV-Abhängige. Nur: damals wusste ich noch nicht, wie tiefgreifend demotivierend und zerrüttend die Erfahrung der staatlich flankierten und gesellschaftlich geforderten und gewünschten Verachtung für die Almosenempfänger ist, aus ihren Reihen ist keine Hilfe mehr zu erwarten, sie ist schon längst eine depressive Masse ohne inneren Zusammenhalt.
Was mir jedoch viel wichtiger war, als mir die Arbeit ans Bein zu binden, noch einen Außendienst aufzubauen – diesmal einen sozialen Außendienst, „Botschafter der Gerechtigkeit“, die sich mit vielen Geschenken, Freundlichkeiten und Gefälligkeiten einen Weg durch die Bürokratie hätten graben können – war, aufzuzeigen, dass man was bewegen kann – auch wenn man draußen ist. Theoretisch ist das sehr einfach, die Methoden erfolgreichen Lobbyismus hätte ich jedem beibringen können – mein bester Pharmareferent war Hauptschüler, man braucht für Lobbyismus nicht viel Bildung, nur Disziplin, eine Strategie – und den entschlossenen Willen, die Kampagne durchzuziehen. Und die Munition für die Kampagne – hätte ich zuerst selbst geliefert, bis wir aus den Kreisen der sozial geächteten andere fähige Leute gefunden hätten. Gibt genug gute Verkäufer unter den Arbeitlosen – ein bischen was am Outfit getan und die gehen als Unternehmensberater durch … nach entsprechender Schulung. Hat man so ein Instrument erstmal geschaffen, geschmiedet, geschliffen – kann man es wieder und wieder einsetzen: gegen Schlachthöfe, gegen Bundeswehreinsätze im Ausland, gegen Altersarmut – suchen Sie sich was aus. Oder 500 Euro Hartz IV mehr, Abschaffung der Sanktionen – was sie wollen. Sie müssen nur auf breiter Front (also: in Gemeinden, Kirchen, Parteien, Verwaltungen, Vereinen …) Werbung für ihre Sache machen, so dass „Entscheider“ dem Thema schon am eigenen Familientisch nicht mehr entkommen können.
Ich weiß, das fällt schwer zu glauben, wenn man nie mit einem solchen Apparat gearbeitet hat – aber was glauben Sie, warum sich die Pharmaindustrie ein Riesenheer von Pharmareferenten hält, die nichts verkaufen, aber Meinung machen? Einfach, weil sie es supercool finden, wenn erfahrene Chefärzte in Unikliniken ihre Therapieempfehlungen einfach mal so von heute auf morgen umschmeißen – und alle Oberärzte sich wundern, was denn in den gefahren ist … wie auch die CDU sich wundert, was in Angela Merkel gefahren ist.
Sicher, Sie werden sich jetzt fragen, ob das ethisch ist. Ich sage Ihnen ganz klar: nein. Es ist schon notwendig, die Grenzen von Manipulation, Korruption und Einflussnahme weit zu überschreiten – wobei man ohne weiteres lange Zeit im Rahmen der Legalität bleiben kann – wenn man sich geschickt anstellt. Ich sage Ihnen aber auch ganz klar: wenn sich die Geächteten nicht formieren, werden sie ausgelöscht werden. Im Rahmen der neoliberalen Logik gibt es am Ende der Verwertungskette menschlichen Lebens unter betriebswirtschaftlichen Kostengesichtspunkten nur eine Reaktion: das möglichst billige und schnelle Ende der „Kosten auf zwei Beinen“. Ich möchte darüber jetzt keine große Diskussion starten, sondern auf die rein betriebswirtschaftliche Logik der Vernichtungslager des Nationalsozialismus verweisen, wie sie Götz Aly in seinen Werken „Hitlers Volksstaat“ und „Vordenker der Vernichtung“ beschrieben hat und damit eine besonders unangenehme, kaum weiter verbreitete Perspektive aufwarf, die die innere Logik des NS-Staates auf einen ganz nüchternen Nenner brachte: die Vernichtung breiter Bevölkerungsschichten zum Zwecke der Bereicherung anderer Schichten – ein Prozess, der heute auch noch läuft.
Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ – ich habe Grund zur Annahme, dass dieser durchaus positive Grundgedanke schon jetzt so weit pervertiert ist, dass er zur Vernichtung des gesamten Sozialstaates benutzt wird und letztlich Millionen von Menschen mit einem Lebensstandard weit unter Hartz IV zurückläßt, entsprechende Pläne wurden im Silicon Valley schon durchdacht: Abschaffung aller Schulen und Universitäten, komplette Privatisierung von Krankheit und Alter, komplette Privatisierung der gesamten bislang staatlichen Infrastruktur – Sie werden schnell sehen, dass sie 1500 Euro im Monat umsonst bekommen, aber Rechnungen von 3000 – 5000 Euro monatlich zu stemmen haben, um überleben zu können. Ja: die anderen, die Vordenker und Förderer der Plutonomie sind da schon längst viel weiter als die naiven Planer des bedingungslosen Grundeinkommens, die zuerst nur ihre eigene Bedürftigkeit in der momentanen Kostensituation berücksichtigen und kaum in der Lage sind, weit über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Wie Bitte? Zu düster? Zu hart gedacht? Hatte man mir schon 2001 vorgeworfen, als ich in Foren, die längst im Nirwana der gelöschten Inhalte verschwunden sind, die Pläne der Vordenker des Neoliberalismus für Hartz IV (gut, den Namen hatte ich nicht dafür, der kam in der Tat später), vom gnadenlosen Umbau des Sozialstaates sprach, von der Einführung einer Arbeitspflicht unter allen Umständen und der Etablierung einer Arbeitslosenpolizei, die brav darüber wacht, dass alle ordentlich anschaffen gehen – im Niedriglohnsektor, der für den Chef die meisten Gewinne abwirft. 2005 war es Realität geworden, 2017 denkt niemand mehr ernsthaft über Widerstand gegen diese Entwicklung nach.
Es ist ein Krieg gegen die demokratische Zivilgesellschaft im Gange, die allen machtlüsternen Psychopathen ein Dorn im Auge ist – und von denen sollen wir ja nach Angaben der Wissenschaft sehr viele haben, die sind mit der NS-Zeit nicht ausgestorben. Wir sind zwar sehr sensibel geworden, was die Verwendung von NS-Symbolen und NS-Parolen angeht – aber wenn die gleiche Bande im feinen Anzug daherkommt und eine linksorientieres Vokabular gebraucht, dann erkennen wir sie nicht – weil Götz Aly zu wenig an Schulen und Universitäten zitiert wird, nicht ins Fernsehen kommt auch nicht nicht in der Tageszeitung Erwähung findet.
Ein Krieg? Ich merke: das wird Ihnen jetzt zuviel – aber nur, weil Sie diese Geschichte mit den Lehmanpapieren (bitte selber googeln) schon längst wieder verdrängt haben, weil Sie kaum verstanden haben, wie die raffinierter gewordenen faschistischen Banden die demokratische Selbstkontrolle gezielt durch Lobbyismus (sagen wir lieber: Meinungsmache) unterlaufen und nun vor aller Augen ihre „Cum Ex“-Geschäfte machen und nur selten mal auffliegen (siehe den Beitrag unseres geschätzten Parkwächters). Merken Sie, wie schwach diese Gesellschaft schon geworden ist, wie lethargisch, wie … opferhaft?
Nun – ich rede vom Krieg – und ich kann Ihnen das auch beweisen, durch ein einfaches Beispiel aus Ihrer Alltagssprache, der Ihnen klar macht, dass Sie schon längst als Feind definiert wurden, ganz offen, ja, täglich in den Medien erwähnt: raten Sie mal, warum Sie immer öfter als „Verbraucher“ bezeichnet werden denn als „Staatsbürger“ und „Souverän des Landes“. Das kennen Sie doch, diesen Begriff, oder? Was empfinden Sie dabei, wenn innerhalb einer Gemeinschaft von Menschen Gestalten existieren, die nur „verbrauchen“? Und nun denken Sie sich mal diese gierigen, skrupellosen, nichtsnutzigen „Verbraucher“ vor dem Hintergrund einer endlichen Welt mit endlichen Ressourcen (was ja oft genug gepredigt wird) – was folgert dann notwendigerweise aus diesem Sprachgebrauch?
Entscheiden Sie selbst.
Natürlich ist das so vertraut wirkende, bekannte, überall gebräuchliche Wort „Verbraucher“ ein Lügenwort der Extraklasse, denn: jene, die so frech und unverschämt als Verbraucher deklassiert und ins moralische Abseits gedrängt werden (im Gegensatz zu den noblen, edlen, superpositiven Produzenten … die die eigentlichen Rohstoffverbraucher sind), sind auch jene, die durch ihre Arbeitskraft die Verbrauchsgüter überhaupt erst produzieren – ohne sie gäbe es keine Güter, würden die Chefs ohne Strom in leeren Hallen fluchen anstatt dick abzukassieren – dank gespartem Lohn.
Wir befinden uns in einem Krieg, der sich – noch, der Einsatz der Bundeswehr im Inneren wurde ja nicht ohne Hintergedanken möglich gemacht – in den Grenzen der gerade noch gültigen Gesetze bewegt … mal abgesehen von dem, was hinter den Kulissen abläuft – hinter jenen Kulissen, die ja gerade errichtet wurden, um dem Auge des Gesetzes und dem Zorn der Öffentlichkeit entgehen zu können. Es ist erstmal ein Krieg der Worte – der jedoch schon für die ersten Hartz-IV-Abhängigen tödlich endete, hunderttausende Obdachlose produzierte und weitere hunderttausende Menschen (auch Kinder) ohne Strom und Gas zurücklies: Vernichtung light, die halt momentan so stattfinden muss, weil die starke Variante mit den aktuellen Gesetzen nicht vereinbar ist. Die … kann man aber ändern. Läßt man Dachdecker bis 80 oder 90 arbeiten (ja – das war schon im Gespräch, das Renteneintrittsalter so weit auszudehnen, manche denken da schon sehr weit), fallen die – rentenschonend – recht früh allein vom Dach. Auch eine Form von Vernichtung menschlichen Lebens – Vernichtung durch Arbeit (und ja, Sie erinnern richtig: damit hat Auschwitz angefangen).
Ja – das macht Angst, oder? Es ist auch Zeit, Angst zu haben. Sie sollten Riesenangst bekommen – denn die setzt Adrenalin frei, dass brauchen Sie für den Kampf … jenen Kampf, den Sie noch lange nicht verloren haben und momentan nur nicht führen können, weil Sie den Feind noch nicht sehen.
Noch nicht?
Eigentlich Quatsch, oder. Schauen Sie mal weiter oben: Lehman, CumEx, Freshfield – Sie kennen diese Namen doch, wissen, wofür die stehen. Sie wissen sehr genau, dass unser gemeinsamer Staatsschatz von einer skrupellosen, bestens vernetzten Lumpenelite unbegrenzt ausgeplündert wird, sie bekommen beständig mit, dass nach immer mehr Möglichkeiten gesucht wird, die Staatsschulden zu vergrößern um sich persönlich zu bereichern, 60 Prozent der Bundesbürger wissen genau um den zu großen Einfluss von „Wirtschaft“ auf „Politik“ – wobei „Wirtschaft“ wieder ein Lügenwort ist, denn: der kleine Verkäufer bei Norma, der Eifelbauer, der selbständige Schreiner und der gesamte Mittelstand hat da gar keinen Einfluss, weil sie keine Lobbyorganisationen haben, die effektiv und agressiv sowie offensiv arbeiten, ihre Vertretungen (genau wie die Parteien) sind froh über die Pöstchen, die sie haben und lassen jeden Kampfgeist missen. Wir müssen über den Einfluss von Megakonzernen reden – da nur sie die straffe Führung durch Arbeit in Verdrängungsmärkten gewonnen haben und über genug Gewinn verfügen, den sie in gezielten Lobbyismus umsetzen können.
Ein Beispiel?
Gerne. Während unsere Idee, eine Armenlobbytruppe aufzubauen, nicht weiter verfolgt wurde, hat eine kleine Gruppe von Milliardären diese Technik schon Jahre früher umgesetzt und gezielt angewendet: mit entsprechendem Erfolg. Es geschahen auch die entsprechenden Wunder – die mit dem Spruch „Deutschland zeigt Herz“ kaschiert wurden. Jene Partei, die jahrzehntelang jenen Menschen ohne Deutsch als Muttersprache in strenger Gegnerschaft gegenüberstand, wandelte sich innerhalb von wenigen Tagen zu einer großen, liebenden Herzgemeinschaft, lies eine Million „Neubürger“ ohne große Diskussion in eines der am dichtesten bevölkerten Länder der Welt einwandern und erklärte – ebenfalls ohne große Diskussion – dieses schon ziemlich volle Land zum Einwanderungsland … ähnlich Kanada, den USA und Australien, die allerdings selbst – obwohl über viel „Lebensraum“ verfügend – ihre Grenzen sehr dicht machen.
Spätestens seit 2005 arbeitet eine breit gestaffelte Front von Meinungsbildungsorganisationen gezielt und mit äußerster Professionalität daran, aus Europa ein Einwanderungsland zu machen. Ja – hört sich nach Verschwörungstheorie an, ist aber belegbar. „Die geheime Migrationsagenda“ (Kopp-Verlag August 2016) heißt das Buch der jüngst überraschend verstorbenen Friederike Beck, in dem mit großer Akribie der Angriff auf die Selbstbestimmung der europäischen Bürger beschrieben wird, man einiges über den „Markt“ Migration erfährt (inzwischen ein 6-Milliarden-Dollar-Markt), über Ausbildung, Vernetzung und Finanzierung vieler Dutzend Unterorganisationen, die an dem großen Plan mitarbeiten, über die Drahtzieher (erwähnt seien hier Peter Sutherland, dessen einflussreichen Hintergrund man bei Lobbypedia nachlesen kann oder George Soros, der zwar keine Steuern zahlt und sein Vermögen – und das seiner getreuen Gefolgsleute – auf Steueroasen in Sicherheit brachte, aber gerne Weltpolitik steuert, wie seine Netzwerke zeigen, die bei Mukety zu studieren sind) und ihre Methoden.
Ich empfehle die Lektüre dieses Buches nur eingeschränkt, es muss mit großem, kritischen Verstand gelesen werden und hat (zum Beispiel im Bereich „Politisch korrekter Sex in der Migrationsgesellschaft“) selbst manipulative Ansätze, die sich durch aus dem Zusammenhang gerissenen Bildern aufzeigen lassen, gleichsam zeigt es aber deutlich auf, wie superreiche Privatpersonen Politik in ganz großem Maßstab beeinflussen … und für große Wunder sorgen. Der letzte, der einen derart großen Menschenimport (oder Menschenraub, besser gesagt) durchdacht, geplant und durchgeführt hat, war Adolf Hitler – Millionen Menschen aus über einhundert Länder wurden zur Arbeit nach Deutschland gerufen … bzw abgeführt (siehe Süddeutsche). Mit gut durchdachtem Kalkül wird jedoch Aufklärungsarbeit in dieser Hinsicht schon im Ansatz verhindert, in dem man pauschal die Losung ausgegeben hat, dass von nun an jede Kritik an der Migrationsagenda selbst einen nationalsozialistischen Ursprung zu haben hat und alle Kritiker Angela Merkels gefälligst als „Nazis“ zu beschimpfen sind: das kann man erreichen, wenn man weit genug denkt, präzise Personal schult und umfassend Meinung gestaltet.
Bitte folgen Sie nicht unkritisch den Schlussfolgerungen der Frau Beck – die sind nicht unbedingt sauber. In Wirklichkeit kann niemand sagen, warum sich die Lumpenelite der Plutonomie dafür entschieden hat, eine künstliche Völkerwanderung ins Leben zu rufen, in dem sie einerseits die Nothilfen vor Ort drastisch reduzierte (obwohl sie bei Reingewinnen von 180 Milliarden Euro im Jahr allein bei den 10 größten Fonds jede Not der Welt mit Leichtigkeit beseitigen könnten … wenn sie wirklich so humanitär wären, wie sie behaupten) und andererseits eine ganze Industrie ins Leben rief, die dafür sorgen soll, dass der Import von Menschen nach Europa am Laufen bleibt . Es mag sein, dass – wie Frau Beck mutmaßt – sie einfach Deutschland kriegsbereit machen wollen, in dem sie das Elend vor die Haustür bringen, mag sein, dass sie die Konkurrenz Europas im Rahmen ihrer eigenen Spinnereien (siehe PNAC) auf unelegante Art beseitigen wollen – oder eine Amerikanisierung aller Völker der Welt anstreben, um so die weltweite kulturelle Hegemonie zu erlangen … doch das müssen alles Mutmaßungen bleiben. Fakten jedoch sind, dass dort einflussreiche Personen – unter Zuhilfenahme vieler gutgläubiger Mitmenschen – den Zuzug von 45 Millionen Menschen bis 2045 planen – allein in Deutschland (siehe Peter Sutherland beim Council of Foreign Relations am 30. September 2015, zitiert bei F. Beck, a.a.O., Seite 142-143).
Und was der noch will, der Herr Sutherland? Gehälter, Lohnkosten und Pensionen massiv kürzen (Beck, a.a.O., Seite 148). Da jubelt die großdeutsche Lumpenelite gleich auf: noch mehr Geld für Luxus!
Und das ist im Prinzip das erste, was an dem Treiben dieser Herren auffällt: sie wollen mehr Geld für sich – von uns. Wie immer. Wie schon … seit Jahrtausenden, als der Ungeist des Feudalismus sich in der Welt etablierte.
Ich kann nun der Frau Beck überhaupt nicht mehr folgen, wenn es um ihre Schlussfolgerungen geht, um einen Krieg gegen den Nationalstaat als solchen. Ja – wir werden eine Weltregierung brauchen, um Widerstand gegen diese weltweite Bande der anarchistischen Finanzoligarchen organisieren und durchsetzen zu können. Wir haben schon längst eine Weltregierung – es ist allerdings das Regiment der globalisierenden und marodierenden Räuberbanden, die das Sagen haben … und kein Nationalstaat kann sich gegen sie zur Wehr setzen, weil alle einzeln genommen zu klein dafür sind. Zwar ist die Vorstellung eines kleinen, feinen Dorfes innerhalb der zusammenbrechenden Ordnung sehr romantisch (weshalb wohl viele gerade mit Katalonien sympathisieren, dabei aber vergessen, wie zornig sie selbst werden würden, wenn sich das reiche Bayern aus dem Verband der Bundesrepublik zurückziehen würde, um seinen Wohlstand allein für sich zu behalten), aber Georges Soros hat selbst gezeigt, wie man mit einem kurzen, harten Krieg gegen die Landeswährung (damals das britische Pfund) ganze Länder in die Knie zwingen kann – um den Grundstock für ein gewaltiges, eigenes Vermögen zu legen.
Worüber man sich aber völlig im Klaren sein muss: der Widerstand wird nicht leicht werden. Der Gegner ist perfekt geschult, optimal organisiert, straff und effektiv geführt und verfügt über grenzenlose Ressourcen, die in sekundenschnelle weltweit verlagert werden können: optimale Vorraussetzungen für Räuber (Beweglichkeit war das große Plus der räuberischen Wikingerflotten, die damit ihr eigenes, profitables Räuberreich errichteten, das an Ausdehnung das römische Imperium weit übertraf, bis nach Amerika und Russland reichte).
Nur … soviel Geld, um ihm empfindliche Schläge zuzufügen, sein Treiben zu entlarven, ihm Steine ins Räderwerk zu werfen … soviel Geld haben wird noch.
Und – um das abschließend für die jetzt auflaufenden Kritiker zu sagen: ich bin absolut Pro-Asyl. Das Schulden wir der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte. Ich bin auch für eine Weltregierung – wir werden uns sonst nie gegen die Räuberbanden zur Wehr setzen können … darum haben wir ja früher Dörfer gebildet, anstatt auf unseren isolierten Höfen zu bleiben. Ich bin aber völlig entsetzt, wenn ich sehe, wie die Plutonomie, die selbst mächtiger ist als die US-Regierung, die Regierung des mächtigsten atomaren Nationalstaates der Erde (siehe hierzu Süddeutsche) mit Menschenmassen spielt (und eine Million Tote Flüchtlinge, die in der Sahara auf ihrem Weg ins Paradies elendig verreckten – siehe Handelsblatt – billigend in Kauf nahmen und noch mehr Tote in Kauf nehmen werden, was genug über ihre eigentliche Gesinnung aussagt, die alles andere als human ist), als seien es Schachfiguren.
Einen Grund für das Spiel … kann ich mir momentan auch nicht zusammenreimen. Vielleicht ist es ganz einfach: weil man es kann – und Spaß an seiner eigenen Supermacht hat.
So wie der Adel früher gerne Menschen mit Hunden zu Tode hetzte – einfach als Amüsement und Mittel gegen dröge Langeweile …
Der Widerstand dagegen – wird jedoch viel Geld und Arbeit kosten … und manch einem vielleicht sogar das Leben, wie jener Bloggerin auf Malta, die der Wahrheit zu nahe gekommen ist und mittels Autobombe getötet wurden (siehe Süddeutsche). Ja – wir sind schon soweit … ich rede nicht umsonst von Krieg.
Einem Krieg, den wir uns nicht ausgesucht haben, den wir aber immer noch gewinnen können. So schwer – ist das gar nicht.
Montag, 16.10.2017. Eifel. Wohnt man in der Eifel, ist es schwer, diese ganzen Schreckensmeldungen der Millionärspresse ernst zu nehmen. Wir haben gesunde Wälder, zu viel Wild, saubere Luft, unser Dorf hat – unbestätigten Meldungen zufolge – angeblich das sauberste Trinkwasser Deutschlands, wir haben eine Arbeitslosigkeit von 3,4 Prozent, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit – und selbst Kritiker der spontan beschlossenen Einwanderungspolitik der neuen reichsdeutschen Elite helfen jeden geflüchteten Menschen, wo sie können. Die Afd ist weit unter Bundesdurchschnitt, überall sieht man Schilder mit „Stoppt Tihange“ – eine Bewegung gegen ein belgisches Atomkraftwerk, an dem sich auch die Gemeinden beteiligen, wir beobachten seit einigen Jahren, wie als ausgestorben geltende Vogelarten wieder ansiedeln – Ozonloch, Waldsterben, Klimakatastrophe, russische Bedrohungen, irre Staatsführer in großen Ländern mit und ohne Atomwaffen sind hier völlig ohne Relevanz. Wasserknappheit besorgt niemanden, das Land ist voller Stauseen, die Winde der Nordsee sorgen für überreichliche Regenfälle, Bäche und Flüsse führen reichlich Wasser, Kriminalität ist kaum vorhanden – und wenn, dann wird sie durch Durchreisende von Außen praktiziert. Die letzte Vergewaltigung – die damals für Riesenschlagzeilen sorgte – ist viele Jahre her, der erste Mord seit 150 Jahren ebenfalls. Wohnt man hier, ist es schwer nachzuvollziehen, dass Menschen wie Dirk C. Fleck – einer meiner wenigen „Facebook-Freunde“ – offen über das Ende der Welt reden (siehe Rubikon): Dirk zeichnet das Bild einer unaufhaltsam sterbenden Welt, deren soziale und politische Strukturen völlig zerrüttet sind, so dass kein Widerstand mehr möglich ist.
Für uns in der Eifel – nur irre. Die einzigen Berühungspunkte, die wir hier in der Nordeifel mit der großen Politik haben (und Sie da draußen wahrscheinlich gar nicht) sind die Kinderfänger um Marc Dutroux: darum finden Sie hier im lokalen Blättchen immer wieder Warnmeldungen auf der ersten Seite, wenn Autos (Lieferwagen und PKW) mit belgischen Kennzeichen vor Kindergärten gesehen werden, für uns ist es keine Theorie, dass er vielleicht kein Einzeltäter war, wir wollen auch nicht riskieren, unsere Kinder zu verlieren, weil wir den Deutungsgeboten der Millionärspresse folgen.
Sicher – dass Vögel und Insekten seltenere Gäste auf diesem Planeten geworden sind: das merkt man auch. Ebenso sind die ganz strengen Winter mit – 25 Grad und drei Meter hohen Schneedecken (inklusive Notversorgung der Dörfer mit Hubschraubern) verschwunden – doch die vermissen wir hier wirklich nicht. Und dann … lesen wir bei Dirk solche Sätze:
„Denn der Tsunami der Zerstörung, den das Dauerbeben eines ungezügelten Kapitalismus ausgelöst hat, reißt weiterhin ungebremst alles aus dem Gleichgewicht: das filigrane ökologische Netzwerk ebenso wie die sozialen Strukturen unserer globalen Zivilgesellschaft.“
Nur … es ist etwas bequem, von „Kapitalismus“ zu reden, weil: damit tritt man niemandem zu nahe. Wirkt, als sei das eine Krankheit oder eine Naturkatastrophe – ist es aber nicht. Nicht der Kapitalismus ist das Problem (das lesen jetzt sicher gerne viele, wüssten sie doch nicht, wie man Wirtschaft sonst organisieren sollte), sondern eine Hand voll Menschen niederer Moral, Neandertaler des ethischen Verhaltens – plakativ gesprochen. Es sind Menschen mit einer so großen inneren Leere, dass alle Güter der Welt nicht ausreichen würden, dieses Loch zu füllen – sie versuchen es aber trotzdem. Es sind zum Beispiel Menschen wie jene Anwälte, die dem reichen Trigemachef anboten, mit Hilfe eines fingierten Konkurses Millionen von Steuergeldern auf die Seite zu ziehen, während man gleichzeitig sein Privatvermögen bei Frau und Kindern in Sicherheit bringt (siehe Welt). Dabei können reiche Menschen ihren Steuersatz – anders als die Masse der Ausgepressten – sowieso heute schon weitgehend selbst bestimmten (siehe Stern). Das heißt: sie zahlen gar nichts, wenn sie nicht wollen, spielen mit fingierten Scheinfirmen herum, die sie steuersparend hin- und herverkaufen. Der superreiche Herr Rick kennt sich aus mit den Realitäten in Deutschland:
„Obwohl der 61-Jährige von diesem Privileg der Wohlhabenden profitiert, kritisiert er das deutsche Steuersystem. Die von der SPD geforderte Erhöhung des Spitzensteuersatzes gehe seiner Meinung nach an der Wirklichkeit vorbei. Rick glaubt, dass die Wohlhabenden bei einer besser durchdachten Besteuerung sogar das gesamte Steueraufkommen Deutschlands schultern könnten: „Man könnte die berühmte Krankenschwester, den Busfahrer, Feuerwehrleute, Paketdienstfahrer und Polizisten – also alle die, die durch Sozialbeiträge und Steuern erheblich belastet werden – weitgehend ganz von der Einkommenssteuer befreien. Indem man ein faires Besteuerungssystem für die Wohlhabenden entwickeln würde – mit vernünftigen Steuersätzen und einer breiten Bemessungsgrundlage.“
Die starken Schultern tragen die größere Last … mit der Konsequenz, dass sie wesentlich langsamer superreich werden als zuvor, ohne jedoch hungern zu müssen. Wolfgang Grupp, der Trigema-Chef, hat das Angebot abgelehnt und ist damit an die Öffentlichkeit gegangen, der Herr Rick riskiert seine zukünftigen Zuwächse, um für gerechtere Steuern zu plädieren, doch was machen Millionen anderer – in Deutschland und Europa? Plündern den Staat – und eröffnen eine Treibjagd auf normale Menschen, die immer absurdere Züge annimmt.
Nehmen wir den Dieselmotor, der ja jetzt gerade als Sau durchs Dorf getrieben wird. Stichwort: Feinstaubbelastung. Wissen Sie, was das Bundesumweltamt zur Feinstaubbelastung sagt? Lauschen Sie mal (siehe Umweltbundesamt):
„Feinstaub wird vor allem durch menschliches Handeln erzeugt: Primärer Feinstaub entsteht durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Kraft- und Fernheizwerken, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, bei der Metall- und Stahlerzeugung oder auch beim Umschlagen von Schüttgütern. Er kann aber auch natürlichen Ursprungs sein (beispielsweise als Folge von Bodenerosion). In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die dominierende Staubquelle. Dabei gelangt Feinstaub nicht nur aus Motoren – vorrangig aus Dieselmotoren – in die Luft, sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des Staubes von der Straßenoberfläche. Eine weitere wichtige Quelle ist die Landwirtschaft: Die Emissionen gasförmiger Vorläuferstoffe, insbesondere die Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung, tragen zur sekundären Feinstaubbildung bei.“
Viele Faktoren erzeugen Feinstaub. Darf ich mal fragen, ob die großen Reifen der Lieblingsautos der Elite – diese SUV-Panzer, die immer neue Umsatzrekorde brechen – und ihre großen Bremsen nicht viel mehr Feinstaub produzieren als ein kleiner Dieselmotor mit 4 Litern auf 100 Kilometer? Niemand wird Ihnen diese Frage beantworten können. Es geht ja auch gar nicht um Feinstaub, es geht um die laufende Treibjagd der Elite gegen alles, was ärmer ist oder Konkurrenz werden könnte. Kleine Fuhrunternehmer, kleine Taxiunternehmen, kleine Handwerker und arme, wirtschaftlich denkende Menschen, denen der CO2-Verbrauch wichtig war: sie sind das neue Verdrängungsziel einer Elite, die zuvorderst ihre eigenen Steuersparmodelle im Auge hat. Das die durchschnittliche PS-Zahl in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 50 Prozent gestiegen ist (siehe statista) und jetzt bei – irrsinnigen – 150 PS liegt: wo ist das Thema mal aufgenommen worden? Die deutschen Herrsteller BMW, Audi und Mercedes liegen im Schnitt sogar nochmal weit darüber (siehe Spiegel) … welche Partei geht dagegen vor?
Aber da spielt es auf einmal gar keine Rolle, dass wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen (siehe Spiegel): die Räder der Lumpenelite müssen rollen für den Sieg.
Doch nicht nur bei der Mobilität kommt es zu einer Treibjagd auf ärmere Teile der Gesellschaft, die nicht durch fingierte Firmenverkäufe Millionen scheffeln können, auch was die Arbeitszeit angeht wird kräftig vorangeschritten: wir werden in Zukunft noch deutlich mehr arbeiten müssen (siehe Wiwo bei Xing) – und wie zufällig reagiert die parteispendenfinanzierte Politik auch sofort mit einer Änderung der Arbeitszeitgesetze (siehe WDR): Schichtarbeitern droht der 12 Stunden-Tag.
Wo wir gerade bei der CDU und der FDP sind: da darf man genau drauf achten, wie die sich bei der Treibjagd anstellen – sie setzen auf massive Staatsverschuldung und fördern erstmal ihre Klientel (siehe WDR):
Hatten CDU und FDP Hannelore Kraft früher häufig als „Schuldenkönigin“ bezeichnet, so musste sich Armin Laschet nun von der SPD „Schuldenkaiser von Deutschland“ nennen lassen. Denn alle anderen Bundesländer machten 2017 zusammen deutlich weniger Schulden als NRW alleine
Sind Sie schon mal so veräppelt worden? Ist übrigens Ihr Geld, was da ausgegeben wird – nicht dass Sie denken, der Armin hätte vor, auch nur einen Euro davon selbst zu bezahlen. Aber es gibt viele Parteispender, deren Firmen jetzt Aufträge brauchen – unabhängig davon, ob wir uns das leisten können. Sie werden jedoch dafür zur Kasse gebeten: sicher werden wir bald wieder Kürzungen im sozialen Bereich „alternativlos notwendig sein“ … wie ich hörte, sind ja auch Rentenkürzungen im Gespräch … auch per Ausweitung der Arbeitszeit bis zur Beerdigung. Nebenbei bemerkt: es wirkt schon seltsam, dass gleichzeitig mit dem Griff in die Kassen die gerade erst eingeführte Kennzeichnungspflicht von Polizisten wieder rückgängig gemacht wird (siehe Taz) … so als würde man so manchen anonymen Übergriff auf Bürger durch uniformierte Unbekannte geradezu willkommen heißen – im Rahmen der Treibjagd.
Wie auch immer: man wird dafür sorgen, dass Sie ständig am Rennen sind – zum Beispiel auf der Jagd nach bezahlbarem Wohnraum. Die Bauindustrie hat sich insgesamt schon längst von Ihnen verabschiedet, sie baut nur noch für die Luschenelite (siehe Spiegel):
„Die Bauwirtschaft konzentriere sich nur auf das obere Fünftel der Bevölkerung, das fast jeden Preis zahlen könne“ … während die übrigen 80 Prozent Angst vor Obdachlosigkeit haben müssen. Ja: Deutschland zeigt Herz: wir führen inzwischen auch Zangsräumungen bei Rollstuhlfahrern durch (siehe Berliner Zeitung). Und wer nicht schnell genug rennt – oder nicht mehr schnell genug rennen kann – der landet bei Hartz IV, dem „offenen Strafvollzug“ für „Minderleister“ (siehe Frankfurter Rundschau). Hartz IV ist der Jagdhund der Jagdgesellschaft, er führt die Meute an. Auch jene, die noch nicht von ihm gebissen wurden, hören sein Gebell durchs ganze Land … und rennen um ihr Leben. Hartz IV sei Armut per Gesetz, so wurde mal gesagt: dies hat jetzt das Bundessozialgericht nochmal ausdrücklich bestätigt (siehe epochtimes): wenn ein verharzter Mensch streng spart (das geht, ich kenne persönlich solche Fälle, die nur von Marmelade und Toastbrot leben) wird ihm das selbst angesparte Vermögen wieder als Einkommen angerechnet, bis er es verbraucht hat – er soll gefälligst wie alle anderen auch täglich mit der Angst leben, dass er sanktioniert wird, das geht ja nicht, wenn er Ersparnisse hat. Ach ja – Sanktionen: knapp zehn Prozent der Bundesleistungen für Hartz IV (also: zwei Milliarden Euro) werden den Ärmsten der Armen noch als Strafe gestrichen (siehe Zeit) … wir haben also keine Skrupel mehr, Menschen via Staatsgewalt unter das Existenzminimum zu drücken und kalt lächelnd zu beobachten, wie lange die so wohl überleben.
Zu hart gesprochen?
Schauen Sie mal, was man in Österreich – sachlich und nüchtern betrachtet – von Hartz IV hält (siehe OTS):
„Die Studie des Finanzministeriums, in der die die Einführung von Hartz IV in Österreich angedacht wird, zeigt, dass sich die Zahl der Personen in sozialer Not massiv erhöhen würde: 160.000 Menschen In Deutschland hat sich die Zahl der Menschen, die arbeiten und trotzdem arm sind, seit 2005 verdoppelt. Der Anteil an absturzgefährdeten Arbeitslosen ist einer der höchsten in Europa.“
Und das … wurde von Menschen angedacht, geplant, durchgeführt. Von einer nahezu geschlossenen Allianz von amoralischen Lumpen, deren größte Lust es ist, auf Kosten der Arbeit von anderen zu leben – und zwar auf möglichst großem, möglichst jährlich wachsendem Niveau.
Wo ist die Partei, die dagegen vorgeht?
Die Antwort ist einfach: in Island. Das kleine Land hatte sich den Auflagen der Lumpenelite entzogen und einen eigenständigen Weg gewählt, mit den Problemen der Bankenkrise umzugehen: einen Weg, der ihnen einen seit fünf Jahren andauernden Aufschwung und die niedrigste Arbeitslosigkeit in Europa bescherte (siehe Taz):
„Die Grundlage für den schnellen Aufschwung hatte Island mit der Verweigerung der von EU und IWF geforderten Sozialisierung der Schulden der Privatbanken gelegt. Schulden, hinter denen auch Bankbetrügereien standen. Deren juristische Aufarbeitung geht derzeit weiter: Am Freitag wurden drei Exmanager der „Landsbanki“ zu Haftstrafen von bis zu dreieinhalb Jahren wegen Kursmanipulationen, verbotenen Insidergeschäften und Veruntreuung verurteilt.“
Knast statt Rendite: ein Erfolgsrezept, dass wir uns mal merken sollten.Vielleicht kann man so auch Dirks Schreckensvisionen der Zukunft ungeschehen machen?
Ich glaube … kaum. Weil wir immer noch keine Ahnung davon haben, welche Wucht, welche Gewalten entfesselt werden, um die Renditen der Lumpenelite zu sichern. Und wir sollen das auch nicht erfahren: entsprechende Bücher werden gerade aus der Bücherei entfernt – auf Antrag der Grünen (siehe BSZ). Ich war überrascht: eins der bösen Bücher lese ich gerade: Die geheime Migrationsagenda von Friederike Beck vom bösen Kopp-Verlag (1.Auflage August 2016). Ich habe es noch nicht ganz durch – aber jetzt schon einige Fragen … zum Beispiel zu den Worten des EU-Vizepräsidenten Frans Timmermanns:
„Aber die Multikulturalität ist das Schicksal der Menschheit. Es wird selbst in den entferntesten Gegenden dieses Planeten keine Nation mehr geben, die in ihrer Zukunft nicht mehr Diversität sieht“ (Beck, a.a.O., Seite 82). Ich denke voller Sorge an die Reservate der Sioux – und das endgültige Ende der Kultur der nordamerikanischen Eingeborenen, deren Reservate jetzt endgültig vernichtet werden.
Ich finde es auch interessant, dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zu lauschen, wenn er seine Zukunftsvision veröffentlicht:
„Wenn ein Krankenhaus in London Krankenschwestern benötigt, wirbt es sie aus Ghana oder Sierra Leone an. Wenn Google Programmierer sucht, wird es oft in Entwicklungsländern fündig“. (Beck, a.a.O., Seite 113). Das hier die Dritte Welt nach ihren Rohstoffen auch ihre Menschen verliert, die ihnen eine bessere Zukunft sichern könnten – egal. Es wird weiter ausgeplündert, als wären die alten Sklavenjäger wieder da. Ban Ki-Moon wurde übrigens auf amerikanischen Druck hin Generalsekretär (siehe Jean Ziegler bei Deutschlandfunkkultur) – und es sind ebenso Amerikaner, die uns über Fernziele der US-Politik aufklären – hier der „leitende Direktor des Transatlantic Center des German Marshal Fund of the United States, Ian Lesser“:
„Eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern und ein Europa, das stärker an Multikulturalismus gewöhnt ist, würde den Vereinigten Staaten ähnlicher sehen und könnte eine Triebkraft für die transatlantische Angleichung werden.“ (Beck, a.a.O., Seite 101)
Deutschland zeigt Herz? Nur für die Bedürfnisse einer Lumpenelite, die mithilfe der Milliardenindustrie der Schlepperbanden aus dem europäischen Kontinent eine Kopie der US-Gesellschaft machen wollen – jener Gesellschaft, die – anders als Island – bald mit 20 Billionen Dollar einen neuen Schuldenrekord aufstellt, während Deutschland für das Abzahlen seiner Schulden 170 Jahre bräuchte (siehe Welt). Und wo bleibt das Geld der Staatsschulden, wer profitiert davon? Nun – jene 20 Prozent, die oben schwimmen … und mit aller Gewalt dort bleiben wollen.
Wer übrigens meint, Kritik an einer derartigen rücksichtslosen Migrationsagenda sei „rechts“, der sei an Zeiten erinnert (das Jahr 2010), wo die linke TAZ noch über die „linken Lebenslügen“ zum Thema Multikulti schreiben durfte (siehe Taz) – kritische Gedanken, die heute schon unmöglich wären: man wäre sofort AfD-Nazi und müsste damit rechnen, dass angeblich linke Sturmkommandos die Bücherstände auf der Frankfurter Buchmesse überfallen (siehe Achgut). Ja- soweit sind wir schon wieder: die „Generation Doof“ hat uns eine völlig instrumentalisierbare „Linke“ geschaffen, die sich leidenschaftlich rechtsextremer Methoden bedient, ohne groß darüber nachzudenken, was für eine Gesellschaft wir da schaffen.
Treibjagd auf die Menschheit bedeutet auch: Jagd auf 60 Millionen Menschen, die gerade auf der Flucht sind – vor Kriegen, die mit westlichen Waffen geführt werden, vor Wasserknappheit, die durch westliche Konzerne verursacht wurden, durch Nahrungsmittelknappheit, die durch westliche Nahrungsmittelspekulationen angeheizt wurde … und durch Kürzung der Entwicklungshilfen für schlimmste Notregionen. Zeigt Deutschland etwa Herz für 145000 Flüchtlingsfrauen aus Syrien, die in erbärmlichsten Verhältnissen leben? Die Mittel, solchen Menschen zu helfen, sind um 10 Prozent gefallen, das World Food Programm der UNO steht „am Rande des Bankrotts“, eine massenhafte Schließung von Krankenhäuser in Krisengebieten war die Folge (siehe Beck, a.a.O, Seite 117).
Treibjagd in Zahlen? Finden wir in Wirtschaftsblättern (siehe Handelsblatt):
„Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit spielt sich in der Sahara und der Sahelzone mutmaßlich eine humanitäre Katastrophe ab. Die Flüchtlingskrise hat nach Einschätzung des Entwicklungsministeriums und namhafter Experten zu einem Boom der organisierten Kriminalität in Nordafrika und der Türkei geführt, der mutmaßlich weit mehr Flüchtlinge und Migranten das Leben gekostet hat als bisher bekannt.
„Nach vorsichtigen Schätzungen sind über eine Million Menschen in der Sahara ums Leben gekommen“, sagt Entwicklungsstaatssekretär Thomas Silberhorn (CSU)“
Hätte man alles verhindern können … aber hinter der Entwicklung stehen knallharte wirtschaftliche Interessen einer Elite von Lumpen, denen Millionen Tote gar nichts mehr ausmachen. Und wenn ich die – angeblich mal „Linken“ Grünen so höre, dann steht die Regierung davor, mit Hilfe der Bundeswehr noch mehr Fluchtursachen zu schaffen (siehe Cem Özdemir):
„Soft power ist wichtig, und gerade deswegen brauchen wir auch die hard power. Ohne auch die harten Mittel der Außenpolitik im Instrumentenkasten zu haben, ist unsere soft power nur wenig wert!Natürlich brauchen wir eine starke, eine leistungsfähige Bundeswehr.“
Ja – sie lesen richtig. Der zukünftige deutsche Außenminister, Erbe der ehemaligen Friedensbewegung, wird noch deutlicher:
„Um soft power ausüben zu können, müssen wir auch über hard power verfügen. Dass wir manchmal, im äußersten Notfall, auch militärische Mittel brauchen, haben uns Srebrenica, Kosovo und Afghanistan gelehrt. Diese Erkenntnis ist Grundlage eines wertegeleiteten Realismus.“
Soft Power könnte ja dem anderen noch die Freiheit lassen, sich für andere Wege als den gewünschten zu entscheiden, steht Hard Power dahinter, kann schnell weltweit durchregiert werden. Wer nicht hört, wird erschossen – ihre Grünen! Das wird dann so eine Art Welt-Hartz-IV, wo jeder jederzeit mit Sanktionen oder sofort mit Waffengewalt zum Schweigen gebracht wird.
Harter Stoff, oder?
Und doch … enthält ein unverblümter Blick auf die Realitäten immer auch die ersten Schritte zur Lösung. Nur: leicht … wird es nicht werden. Die Mächte und Gewalten, die mit dem Planeten spielen, als hätten sie noch drei weitere im Schrank, sind gigantischer als je zuvor. Und doch … sind es nur eine Hand voll Menschen, die aus dem Traum einer planetaren Zivilgesellschaft den Alptraum einer Menschheit macht, auf die gerade eine Treibjagd stattfindet. Vielleicht noch nicht mal hundert. Kaum über tausend – wenn man ihren Dienerscharen mal außen vor läßt. Das … sollte zu schaffen sein. Island – hat es auch geschafft.
Als Jugendlicher bin ich in der Nähe einer renommierten Waffenfabrik aufgewachsen. In deren Werkhallen wurden DIN-ISO-zertifizierte Jenseitstickets allererster Güte hergestellt: Bomben, Granaten, Raketen und Kanonengeschütze, je nach Kundenwunsch in glänzend lackierten Hülsen oder auch in klassischer, sandgestrahlter Edelstahloptik.
Dass die Produkte, die bei uns vom Förderband liefen, um heimische Abbeizbläzze zu sichern, anderen Menschen Tod und Verderben brachten, interessierte uns damals nicht, ganz einfach deshalb, weil diese anderen Menschen, die die Zielkunden unserer glänzenden Industrieprodukte waren, sich eben auch auf der anderen Seite unseres Globus befanden.
„Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“, war ein geflügelter Werbeslogan der regionalen Wirtschaftslobby und der Parteien, die sich christlich und demokratisch nannten. Und in der Tat, die Granaten waren ein Bombengeschäft. Die Bombenfabrik sorgte im weitesten Landkreis für Wohlschand. – Wobei da jetzt nicht nur diejenigen Angestellten in moralisch schlechtem Licht dastehen sollen, die reale Bomben mit Sprengstoff und tödlichem Zünder bauten. Viele andere Menschen arbeiteten derweil in scheinbar ganz biederen Berufen, in Banken und Wirtschaftskratzleien, in denen sie mit ihren Spekulationen und technischen Innovationen aber oft noch sehr viel umfassenderen menschlichen und ökologischen Kollateralschaden anrichteten als ein gemeiner Arbeiter am Bombenförderband – wenn auch nur mit einem Mausklick im weißen Hemd und nicht im Blaumann und mit ölverschmierten Händen wie der Arbeiter am Bombenförderband. Der Großindustrielle Warren Buffet zum Beispiel ist sich dessen voll bewusst, er nennt die in seinen eigenen Wirtschaftskratzleien mitgeschaffenen Finanzprodukte „Massenvernichtungswaffen“.
Aber während der Arbeiter am Bombenförderband im Blaumann sich zumindest ab und zu schief anschauen lassen musste, wenn dem ein oder anderen Mitbürger während einer alkohol- und fernsehfreien Phase kurz dämmerte, dass die wohlschandsfördernden Bomben wohl nicht nur im Museum landen werden, so genossen die nadelgestreiften Saubermänner aus den Banken und Wirtschaftskratzleien doch immer höchstes Prestige.
Und der Wohlschand wuchs wirklich rasant an. Die Zeiten, wo man sich abends vor dem Hauptfamilienaltar im Wohnzimmer darüber streiten musste, ob „Derrick“ oder „Wetten Dass“ geschaut wurde, waren schnell vorbei. Bald schon waren der Zweitfernseher in der Küche, der Drittfernseher im Kinderzimmer und der Viertfernseher im Gästezimmer etwas ganz Normales. In Wohlschandszeiten muss schließlich jeder sein individuelles Programm haben.
Auch die Motorisierung ließ nicht zu wünschen übrig. Ganz normale Werkhallenmänner konnten sich plötzlich einen dicken Audi oder einen BMW leisten. Der Zweitwagen in der Familie – vormals noch obszöner Luxus – wurde schnell etwas Normales. Zwar fuhren die Hausfrauen damals noch nicht mit Panzern (SUVs) durch die Gegend wie es heute etwas Normales ist, sondern in der Regel mit einem Opel Corsa oder einem Nissan Micra Mouse, aber egal, wer zwei Wägen vorm Gartenzaun stehen hatte und am Wochenende Spanferkelgrill veranstalten konnte, von dem wusste man, dass er „es geschafft“ hatte.
Auch der Urlaubsradius wurde immer weiter ausgedehnt. War früher der Hausmeisterstrand im italienischen Bibione und Caorle Grund genug, um bei der Heimkehr einen Foto- oder Lichtbild-Diaabend zu veranstalten, bei dem man seine Nachbarn und Verwandten damit beglückte, ihnen zu zeigen, was man in seinem Urlaub alles gesehen und gegessen hatte, so waren bald Fernstreisen angesagt. Ägypten im Winter, Safari in Senegal, zwischendurch mal schnell nach Griechenland, Thailand oder in die Karibik, war alles bald Normal – selbst jemand, der gar nichts Anständiges gelernt hatte und in der benachbarten Waffenfabrik nur Bomben lackierte, konnte es sich leisten und Wohlschandstourismus betreiben. Wohlschandstourismus, der zwar in den von den Wohlschandsbürgern bereisten Ländern innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer unglaublichen Zerstörung von Ökologie und traditioneller Kultur geführt hat, aber wen störte das schon, wenn man selbst mit gebräunter Haut und mit Meeresfrüchten gut gemästetem Bauch wieder vom Urlaub heimkommen und sich wieder an seinem Arbeitsplatz ins Neonlicht der Werkhalle stellen konnte, auf dem Bomben, Granaten und Elektronikzubehör vom Förderband liefen.
Da diese in die Safari-Länder exportierten Waren ja wieder die dortige Konjunktur belebten, profitierten auch die Entwicklungsländer von unserer Wirtschaftskraft. Eine Hand wäscht die andere, und alle zusammen wuschen wir die „invisible hand of the market“, die mit ihrer sklerotischen Krallenhand den Segen in Form von Technik, Kommerz und Wohlschand über uns ausgoss.
Bei so viel Segen, der über uns hereinprasselte, haben wir es uns in den 80ern auch innerhalb kürzester Zeit abgewöhnt, in die Kirche zu gehen. War die Kirchhalle zu meiner Zeit als Ministrant an Sonntagen noch immer pumpvoll, so drückten bald nur noch ein paar alte Mütterchen die Kirchenbank. Wozu auch einen Gott anbeten, wo man doch mit dem in der Bombenfabrik erwirtschafteten Sold nach Thailand fahren konnte und dort selbst wie ein Gott angebetet wurde, sobald man den Geldbeutel zückte? Warum vor einen Altar pilgern, wo man doch allabendlich vorm Fernseher mit dem Dosenbier in der Hand die persönliche Erleuchtung erhielt?
Zurück aber zur Waffenfabrik. Als Student war es einer meiner ersten Ferialjobs, dort Bomben zu schlichten. Obwohl ich mich heute abgrundtief dafür schäme, diese Arbeit nicht verweigert zu haben, kann ich es leider nicht mehr rückgängig machen. Kennedys Büchlein „Zivilcourage“ bekam ich erst zwei Jahre später erstmals in die Hände. Es folgten weitere Bücher, nach denen es mir wie Schuppen von den Augen fiel und der Reihe nach Lichter um Lichter aufgingen. Komisch, dachte ich – es gibt Literatur von unglaublicher Geistesgröße und da kommt man erst als Zwanzigjähriger drauf? Während man, obwohl man eine angeblich erstklassige Gymnasialausbildung besucht und bereits die ersten Studiensemester auf einer Universität von Weltrang besucht hat, bisher nur mit technokratischem Schmonsens und eitlem „wissenschaftlichen“ Nihilismus abgefüllt wurde? Dass man in seiner gesamten Adoleszenz kein einziges Wort von Platons Höhlengleichnis und auch nicht von Senecas „de brevitate vitae“ gehört hatte, sondern man im Literatur- und Lateinunterricht nur sämtliche Kapitel von Cäsars „de bello Gallico“ durchkaute? Sollte das ein Einzelschicksal sein, eine unglückliche Verkettung an Begegnungen mit besonders unfähigen Professoren und verkorksten Lehrplänen? Es konnte doch nicht etwa eine ganze Generation sein, die dermaßen grausam betrogen wird, indem man ihr in raffiniertester Weise die gesamten Schätze europäischer Geisteskultur vorenthält wie den Bienen ihren eigenen Honig und ihnen stattdessen eine schale Industriezuckerlösung füttert, von der sie dann sukzessive degenerieren und schließlich anfällig werden für Varoa-Milbe & Co. Oder steckte da System dahinter und erfolgte etwa eine gezielte Züchtung von Axolotl-Bürgern? Nein, das konnte einfach nicht sein, wir hatten doch die Aufklärung hinter uns und befanden uns am Zenit wissenschaftlicher Intelligenz. Fragen über Fragen quälten mich also nächtens. Und Gewissensbisse.
Auch wenn es mich immer noch schaudert, dass die Bombenhülsen, die ich damals angegriffen habe, auf der anderen Seite unseres Globus womöglich Häuser, Familien und Menschenleiber entzweigerissen haben. Aber das Wort ziviler Ungehorsam hat damals in meinem Kopf leider noch nicht existiert, wir waren in der Geistesart Cäsars „de bello Gallico“ dressiert. Jeder von uns grünschnäbeligen Schulabsolventen, die wir intellektuell scharf gemacht waren wie überspitzte Graphitbleistifte, hatte also sein persönliches kleines Gallien im Visier, das er erobern, unterwerfen und sich seine Bodenschätze und Humanressourcen nutzbar machen wollte. Es galt, so wie das auch heute in unserer postmodernen Zeit wieder die Doktrin des Neoliberalismus ist, der Wirtschaft und dem technischen „Fortschritt“ zu dienen und um jeden Preis etwas zu leisten, auch wenn diese Leistung pure Destruktion und ein Verrat an allen menschlichen Grundwerten, sogar an den offiziell festgeschriebenen Verfassungsgrundsätzen war. Es war also eine Ehre, in der renommierten Waffenfabrik Bomben schlichten zu dürfen. Die Tätigkeit bzw. der Name der Firma machte sich auch gut in meinem Lebenslauf und öffnete bei meinen späteren Bewerbungen so manche Tür zur „Karriere“. Wenn die Personaler meinen Lebenslauf studierten und auf meine Bombenqualifikation zu sprechen kamen, erntete ich stets wohlwollendes, anerkennendes Nicken, dass ich als ausgebildeter Maschinenbauingenieur auch über handfeste Praxiserfahrung verfügte.
Jedenfalls durfte ich in besagter Waffenfabrik auch über ein bemerkenswertes Schicksal erfahren, das damals einige Dominosteine meines Cäsarisch-kleinbürgerlichen Weltbildes ins Umfallen gebracht hat.
In der Waffenfabrik gab es nämlich einen altgedienten Arbeiter, der kurz vorm Ziel seiner Sehnsüchte stand: der Rente. – Endlich das Leben leben, das man wirklich leben will, ohne Chef und ohne Hundeleine. Urlaub machen ohne Grauen vor dem erneuten Arbeitsantritt am Montag. Mit einem Wort: Jetzt war die Karotte, die einem ständig vor die Nase gehalten wurde, damit man als Esel in der neoliberalen Tretmühle weitertrottet, endlich in Bissweite, jetzt sollte dann wirklich der verdiente Feierabend beginnen.
Der Betriebsrat hatte den altgedienten Arbeiter sogar für den Rest der allerletzten Arbeitswoche freigestellt, aber Herr Meier (Name aus Datenschutzgründen verändert) nahm das Angebot nicht an – er wollte wie gewohnt, gehorsam seinen Dienst ableisten, damit er nicht womöglich von seinem Chef eine schlechte Nachrede hat. Wer weiß, womöglich würde er später einmal ein Wort für seinen Sohn einlegen müssen, wenn dieser mit seinem Studium fertig war und eine Festanstellung suchte. Die Fabrikchefs würden dann sagen: „Ah, das ist der Sohn vom Meier, der hat bestimmt tüchtige Gene im Blut, den nehmen wir.“
Meier hat also seinen Dienst am Bombenförderband bis zum bitteren Ende abgeleistet. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ahnen wohl bereits, was dann passiert ist.
Ja, die Ironie des Schicksals wollte es tatsächlich so, dass Meier am allerletzten Tag seiner Arbeit, ca. 2 Stunden vor Antritt seiner Freiheit, eine seiner Bomben hochging und ihn in die ewigen Jagdgründe beförderte.
Meier hat einen ehrenvollen Nachruf in Schwarz-Weiß in der Lokalzeitung bekommen. Nicht nur die Kollegen haben ihn gewürdigt, der Stadtbürgermeister hätte ihn gerne posthum zum Ehrenbürger ernannt.
Hat er doch eiserne Disziplin und ideales Timing bewiesen: In den besten Jahren seines Lebens hat er nicht nur regelmäßig beim Roten Kreuz Blut gespendet, sondern auch all seine Kraft der Waffenfabrik und somit der Schaffung von gesellschaftlichem Wohlschand.
Unmittelbar nach dem Ende seiner ökonomischen Verwertbarkeit hat er absalutiert, er ist dem Staat somit nicht mehr finanziell zur Last gefallen. Das Budget für nicht konsumierte Rentenzahlungen, Krankheits- und Pflegekosten konnte der Staat daher gewinnbringend in die Ausbildung junger Fachkräfte und Ingenieure stecken, die uns heute am laufenden Band mit neuen technischen Innovationen beglücken und Wohlschand sichern wie Meier senior.
Von der Arbeit direkt in die Sargkiste. Frei nach Friedrich Nietzsche:
Arbeite!
Iss!
Stirb.
Den Zustand des menschlichen Geistes, in den wir momentan getrieben wurden, nennt Friedrich Nietzsche das „Kamelstadium“. Nietzsche stellte allerdings auch ein Löwenstadium in Aussicht – das Bild des mündigen, selbstbestimmten und dennoch empathischen Menschen, der nicht mehr lebt um zu arbeiten, sondern arbeitet um zu leben und dessen primäres Bestreben es ist, im Leben Sinn zu finden bzw. selbst Sinn zu schaffen (die Welt durch das eigene Zutun und Leben ein kleines Stückchen besser, wahrer und schöner zu machen). Findet er auf diesen Weg des „Löwen“, dann wären auch all die derzeit ausufernden Epidemien an Burnout und Depressionen in Schach gehalten – die lt. WHO Prognose innerhalb der nächsten 15 Jahre in den westlichen Industrienationen zur Volkskrankheit Nr. 1 avancieren werden (siehe Ärztezeitung). Dass es in der Nomenklatur Nietzsches nach dem „Löwenstadium“ auch noch ein metamorphosiertes „Kindstadium“ gibt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, würde aber hier in unserer Meier-Elegie den Rahmen sprengen.
Wie dem auch sei. Dank dem Existenzkampf, der nun durch die Millionenschaft an herandrängenden neuen Migranten auf uns zukommt, ist dieses Kamelstadium jedenfalls für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Die Migranten – in deren Heimat nicht zuletzt aufgrund unserer Bomben mittlerweile fast alles kaputt ist – werden Tag und Nacht alles geben, um ebenfalls Wohlschand zu schaffen wie wir in der Nachkriegszeit. Sie werden sich meist bedenkenlos ausquetschen lassen, ihre Gesundheit schinden, auf Gewerkschaften, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz willig verzichten. Schließlich wollen sie sich um jeden Preis möglichst schnell ebenfalls die ersehnte Wohnung mit Waschmaschine und Flachbildschirm erringen und wenn das errungen ist, eben die Zweitwägen, den SUV etc.
Nicht umsonst jubeln die Industrieverbände über den neuen Zustrom an Humanressourcen. Schließlich waren wir mitteleuropäischen Eingeborenen nach einer Zeitspanne von über 50 Jahren nach dem Wiederaufbau nun endlich soweit, dass wir es nicht mehr notwendig hätten, zu leben um zu arbeiten, sondern bloß zu arbeiten um zu leben und uns aber primär um ein sinnvolles und glückliches Dasein, also um das wirklich „gute Leben“ zu bemühen. In einer jüngsten sozialempirischen Umfrage äußerte bereits ein unerwartet großer Anteil der Arbeitnehmer den Wunsch, lieber weniger zu arbeiten und dafür sogar auf Lohn verzichten zu wollen – was für eine Häresie wider unsere Staatsreligion, den Mammonismus! Für einen großen Teil der gebildeten jungen Leute stellt es lt. Umfrage weiters ein sehr wichtiges Kriterium dar, ob ihre Arbeit sinnvoll und nachhaltig sei und sie recherchierten vor einer Bewerbung, ob ihr potentieller zukünftiger Arbeitgeber auch eine humane Unternehmenskultur und ökologische Verantwortung auf seine Fahnen schreibt oder ob er nur ein Profitbordell betreibt. Immer mehr Absolventen lehnen daher das (praktische oder virtuelle) Bombenbauen ab.
Auch bekam man im Vieraugengespräch mit Personalchefs schaurige Geschichten zu hören, bei denen einem gestandenen Industriellen Angst und Bang über die Zukunft werden konnte. Z.B. dass bei Bewerbungsgesprächen nach einer Stellenausschreibung nicht mehr wie üblich mindestens 70 Personen in gebückter Haltung vorsprechen kommen, um einen miesen unterbezahlten Job zu ergattern, sondern oft nur noch eine Handvoll, und die wären meist schlecht motiviert. – Was für eine Beleidigung für das Selbstverständnis von renommierten Bombenfabriken und Wirtschaftskratzleien, die es gewohnt waren, dass man bei ihnen um Arbeit bettelt!
Noch dazu der radikale Prestigeverlust. Galten Banker und Aktenschlepper im Nadelstreif noch vor kurzen als pharaoähnliche Respektspersonen höherer Ordnung, so schimpft man sie nun „Finanzgesindel“ und reckt die Faust gegen sie. Sogar in London und New York, denjenigen Finanzmetropolen, die sich als erste bedingungslos dem Mammon verschrieben hatten und alles, was dessen globalem Siegeszug im Weg war, gnadenlos deregulierten – sogar in diesen Herzen des Mammonismus wurde jüngst zu „Bankster hunting days“ aufgerufen. An solchen in den sozialen Medien ausgeschriebenen Tagen gaben die Wirtschaftskratzleien an ihre Mitarbeiter die schriftliche Warnung heraus, sich nicht im grauen Anzug ins Büro zu begeben, sondern möglichst im „casual look“ in Jeans und T-Shirt, andernfalls sie womöglich auf ihrem Weg zur Arbeit gelyncht werden könnten.
„We are the 99%“, dröhnte es vom Volk. Und obwohl sich die oberen 1% sicher sein konnten, dass die aufbegehrende Masse mangels wirklicher Ideale bald wieder im Sumpf von Konsum und Unterhaltungsanreizen versinken wird – ein Hauch von Gänsehaut blieb bei den Herren der Welt doch am Rücken zurück. Was, wenn ihr Kumpel vom Milliardärsklub rechtbehalten sollte, und schon demnächst am Horizont Mistgabeln auftauchen? (siehe deutsche Übersetzung) Im Schlusssatz seines Plädoyers für mehr Gerechtigkeit meint er: „Und dann werden wir keine Zeit mehr haben zum Flughafen zu fahren, in unsere Gulfstream V zu steigen und nach Neuseeland zu fliegen.“
Nein, so weit wollen die Habichte es natürlich gar nicht erst kommen lassen. Dazu schmecken ihnen der Kaviar, der Champagner und die Sportcoupè-Spritztouren zu gut. Das System, in dem andere Leistung bringen und dabei das eigene Konto ohne Zutun exponentiell wächst, sodass man zurückgelehnt mit über den Tisch geschlagenen Füßen genüsslich die neuesten Hochglanzbroschüren durchblättern und nach dem SUV seiner Wahl gustieren konnte – dieses System will der Pöbel nun etwa in Frage stellen? Na, dann Gnade diesem Pöbel Gott!
Höchste Zeit also, ein paar Hebel in Bewegung zu setzen und diesen Pöbel aufzumischen. Und wenn er nicht spuren will, dann tauschen wir ihn eben aus, den Pöbel – gegen neue Untertanen, die sich noch aufs willfährige Spuren verstehen.
In Zeiten, in denen man als Global Player mit einem Mausklick vierstellige Milliardenbeträge zwischen Chiemsee, China und den Cayman Inseln hin- und herschieben und durch virtuelle Spekulationen Staatsressourcen sprengen, gewählte Regierungen abservieren und ganze Völkerschaften in den Abgrund führen kann, ist da auch das Austauschen seines Volkes keineswegs utopisch, sondern in Wirklichkeit nur ein Klacks.
Wozu hat man denn Jahrzehntelang daran gearbeitet, ausnahmslos alle Fäden der Macht in die Hand zu bekommen, alle Polit- und Wirtschaftsressorts, alle Medien, meinungsbildenden Institute, Think Tanks, ein weltumspannendes Netz an Lobbyisten, aus im Dunklen operierenden Nachrichtendiensten und im Scheinwerferlicht operierenden akademischen Experten, die alle im eigenen Sold stehen und die dem gleichen Götzen huldigen? Etwa, um jetzt einfach klein beizugeben und vom Gipfel der Macht abzusalutieren? Außerdem, selbst wenn einzelne Machtfürsten einen solchen Gesinnungswandel dem Fortbestand der Welt, dem Überleben der Umwelt und dem Schicksal ihrer Kindern zuliebe heute durchaus erstmals erwägen – spätestens dann aber packt sie das große Zittern. Denn was soll jemand, der es bisher gewohnt war, ein leistungsfreies oder zumindest ein leistungsträges, von anderen erwirtschaftetes Einkommen zu beziehen und der eigentlich gar nichts Anständiges gelernt hat, denn dann tun, wenn er nicht mehr am Schmalztopf des Reichtums und der Macht hängt und wenn im neoliberalen Rattenrennen niemand mehr mitmachen will? Nein, da werden nun wirklich dem bulligsten Leistungsträgen die Knie weich und er huldigt lieber nostalgischen Zeiten…
Aber sei’s drum, die Herren der Welt werden ja jetzt wieder beruhigt schlafen und sich ihres Reichtums erfreuen können. Werden die derzeit neu in unserem System angekommenen Migranten befragt, was sie hier nun als Ziel haben, so erhält man immer die gleichen Antworten: „Arbeiten und ein Normales Leben leben wie ihr hier“ oder „Studieren und dann arbeiten.“
Wie’s scheint, wird nun also alles weitergehen wie zu besten Wohlschandszeiten. Das Rattenrennen bzw. Nietzsches Kameltreiben kann in die nächste Runde gehen. Und bald schon werden sich auf einen ausgeschriebenen Abbeizblatz in der Wirtschaftskratzlei bzw. Waffenfabrik wieder 500 scharf wettbewerbende Menschen bewerben, die zu einem aufschauen und für die man Herr über Sein oder Nichtsein ist.
– Außer wir machen einen Strich durch die neoliberale Rechnung und schwingen uns zu Nietzsches „Löwenstadium“ auf. Dann würden wir erkennen, dass es eigentlich unwürdig für einen Löwen ist, in einem Hamsterrad zu laufen.
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Wer derzeit nur kopfschüttelnd die Immigrationspolitik von Merkel & Co. verfolgt und auch aus den zahllosen Polit-Kolumnen rund um das Thema „Flüchtlinge“ nicht schlau wird, der hat vermutlich noch nie mit einem Demografen geredet.
Womit sich solche Grafen beschäftigen? Nun, wie der Name schon sagt, eben mit dem Volk (von gr. „demos“) bzw. der Prognose (von gr. gráphein – „schreiben“) zukünftiger Bevölkerungsentwicklungen.
So verstaubt das Wort Demografie klingt, so brandaktuell und evident sind jedoch die Forschungsergebnisse dieser Zunft. Ich durfte vor Jahren einmal auf einem Universitätskongress einem solchen Grafen dabei lauschen, was er so über unsere nächste Zukunft zu sagen hat. Schon kurz nachdem er seinen Vortrag begonnen hatte, war alle soeben noch bestehende Müdigkeit verflogen und alle Anwesenden waren hellwach. Denn was der Graf da vom Stapel ließ, war ausnahmslos starker Tobak. Dazu muss man vorausschicken, dass Demografen ihre Kunst nicht bloß zum Zeitvertreib betreiben so wie Briefmarkensammler, sondern dass ihre Berechnungen und Prognosen als „hard facts“ der Politik zugefüttert werden, damit die Regierenden rechtzeitig entsprechende infrastrukturelle, soziale und arbeitsmarkttechnische Maßnahmen ergreifen können.
Denn auch wenn der fernsehende Bürger vielfach den Eindruck hat, dass Politiker heute einfach nur„Management by Chaos“ betreiben – der Schein trügt, hinter den Kulissen arbeitet eine Heerschaar akademischer Berater und Analysten, die über messerscharfen Intellekt und alle denkbaren nachrichtendienstlichen und technischen Ressourcen verfügen. US-Präsident Franklin D. Roosevelt hat es einmal ganz offen ausgesprochen: „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auf diese Weise geplant war!“
So kratzt sich auch der ehemalige Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer in einem jüngsten Artikel („Die Merkel-Regierung gehört auf den Blocksberg“) auf seinem Kopf und stellt die Frage:
„Wir werden seit Jahren als Bürger dieses Landes in einer Weise unter Mitwirkung der eigenen Sicherheitsorgane nachweislich in einer Weise ausgespäht, wie es bei Gestapo und Stasi nicht besser hätte sein können. Man will von uns alles wissen und Regierung und private Konzerne erfahren es auch. Alles richtet sich in diesem Land gegen die eigenen Bürger und diese Regierung will von der Million Migranten erst aus der Zeitung erfahren haben?
Er stellt bei dieser Gelegenheit noch eine weitere wichtige Frage, die uns aber hier zum Abschweifen führen würde und die wir daher ein andernmal behandeln wollen:
„Warum legte der wichtigste „Bündnispartner“ die Welt in Schutt und Asche und wir halten ihn nicht an, mit diesem verbrecherischen Tun aufzuhören und gefälligst die Folgen alleine zu tragen?“
Zurück also zu unserem Demografen und der Frage, warum Mutti nun eine Einladung an Migranten aller Welt in unser Land der Dichter und Denker ausgesprochen hat – zumindest an alle, die kräftig genug sind oder die genug Geld haben, es hierherzuschaffen.
Besagter Graf, der vor uns seine Powerpointfolien ausbreitete, hat sich seinen akademischen Titel auch keines keineswegs in Guttenberg’scher Manier erworben, sondern war ein richtiges Original. Seine Analysen waren so bestechend, dass ihn sogar die Regierung als Festangestellten zu sich geholt hat, um sich bei ihm exklusiven Rat für die Zukunftsplanung zu holen.
Und was er uns vortrug, war erschütternd. Er zeigte uns auf seinen Folien mehrere mögliche Zukunftsszenarien. Sie waren noch nicht gewiss und unterschieden sich durchaus, hatten aber eines gemeinsam: ausnahmslos alle zeigten eine fatale demografische Entwicklung. Die nach Alter, Leistungsfähigkeit, Berufen und sozialen Schichten gegliederten und über eine Zeitachse in die Zukunft extrapolierten Pixelmassen wirkten selbst für einen Menschen mit nur laienhafter Kenntnis der Statik wie Konstrukte, die demnächst wohl oder übel zusammenbrechen müssen: Auf dem Kopf stehende Pyramiden, Wasserkopfformen mit abgeschnürtem Hals … oder ganz einfach vollkommen fragmentierte Konstrukte.
Die Gründe für diese Fragmentierung und Ungewichtung der Bevölkerung sind vielschichtig, als einer der wichtigsten Parameter wird nach herrschender demografischer Lehre jedoch das Verhältnis Alt/Jung angesehen. Im Klartext: Wieviele leistungskräftige, das heißt steuerzahlende, das Bruttoinlandsprodukt und die Marktfähigkeit steigernde Zweibeiner hat das Land und wieviele versorgungsbedürftige/verrentete/minderleistende Zweibeiner befinden sich auf der anderen Seite der Waage?
Wenn man diese darwinistische Rechnung aktuell betrachtet, dann sieht man, dass sie immer mehr zur Ungleichung wird. Gab es zwischen 1947 und 1971 in Deutschland mehr Geburten als Sterbefälle, so hat sich das Verhältnis nun umgedreht. Und während es in unterentwickelten Ländern ein akutes Überbevölkerungproblem gibt, so gehen hierzulande lt. statistischem Zentralamt aus einer Frau bzw. aus einem zeugungsfähigen Paar nur 1,4 Kinder hervor. Das heißt, die deutsche/mitteleuropäische Bevölkerung schrumpft drastisch, und dies bei gleichzeitiger Überalterung und steigendem Verbrauch an Hochglanzressourcen und individuell beanspruchter Wohnfläche pro Kopf.
Dies alleine wäre noch nicht das Schlimmste, mit etwas Kreativität und menschlicher Gestaltungskraft der nachwachsenden Generation wäre das durchaus zu kompensieren. Nur leider wird der Verfassung dieser nachwachsenden Generation ein sehr ernüchterndes Zeugnis ausgestellt: Viele Schul- und Universitätsabsolventen leiden bereits bei Arbeitsantritt an kulturell/sozial/unterhaltungselektronisch bedingten Degenerationserscheinungen, aufgrund derer sie für den Arbeitsmarkt als unbrauchbar angesehen werden bzw. selbst therapiebedürftig sind. Und das betrifft nicht nur die psychische Verfassung (lt. WHO Statisik werden im Jahr 2030 in unseren fortschrittlichen Industrienationen Depressionen die Volkskrankheit Nr.1 sein), sondern sogar die physische (lt. einer Studie der Allianz-Versicherung aus 2012 weisen 39 % der 14- bis 24-Jährigen eine oder mehrere chronische Erkrankungen auf, die das Leben und somit die Arbeitsfähigkeit „wesentlich beeinträchtigen“).
Um bei dieser düsteren demografischen und sozio-kulturellen Entwicklung den gewohnten Lebensstil des Wohlschands und die etablierten Machtstrukturen aufrechterhalten zu können, muss man also etwas tun. Mit einem Wort: das gesamte System – genauer gesagt: diese Art von Lebensstil – ist unfinanzierbar geworden und würde bei weiterer Fortsetzung in einem Kollaps enden.
Die Syrer, Afghanen, Iraker und Somalier kommen also gerade recht. In einer Zeit, wo man mit Humanressourcen ohnehin nur noch betriebs- und volkswirtschaftlich umgeht, wird man ihnen diejenigen Plätze in der Tretmühle zuweisen, die wir selbst nicht mehr bewältigen können. Und während die meisten von uns bereits jobmüde und frustriert sind (siehe bullshitjobs), so ist die neue Armee an Arbeitswilligen hochmotiviert, Tag und Nacht alles zu geben, um sich die ersehnte Wohnung samt Waschmaschine und Flachbildschirm zu erarbeiten.
„Im besten Fall kann das eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden“, schwärmte Daimler-Chef Dieter Zetsche diese Woche über die Zuwanderung.
Bundespräsident Gauck ist schon im April auf der Mittelmeerinsel Malta beim Besuch der dortigen Flüchtlingslager vor laufenden Fernsehkameras zur Erkenntnis gekommen, dass die jungen Migranten über eine bei uns schon fast unbekannte Arbeitswilligkeit verfügen: „Das stellt uns dann die Frage: Wollen wir die alle zurückschicken? Oder brauchen wir nicht einen Teil dieser, äh, Menschen, die eine ganz große Energie haben? Sonst hätten sie es nicht bis hierher geschafft.“
Nachdem sich dieser „Teil“ mit der „ganz großen Energie“ also im darwinistischen Kampf ums Dasein bewiesen habe, ist seine ökonomische Brauchbarkeit evident. Und diejenigen, die eigentlich wirklich unsere – und zwar bedingungslose – Hilfe bräuchten: die Kranken, Alten, Gefolterten, durch Bürgerkriege und deutsche Waffen Invalide, die schaffen es meist ohnehin nicht bis hierher und werden unser Budget nicht belasten.
Auch andere schlaue Köpfe fangen zu rechnen an. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sinniert bereits über eine bundesweite Senkung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro, da dieser die Einbindung der Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt erschwere. „Um die neuen Arbeitskräfte in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren, wird man den gesetzlichen Mindestlohn senken müssen, denn mehr Beschäftigung für gering Qualifizierte gibt es unter sonst gleichen Bedingungen nur zu niedrigerem Lohn“, schreibt Sinn in einem Beitrag für die WirtschaftsWoche.
Indes kündigte Daimler-Chef Dieter Zetsche an, in Flüchtlingslagern nach Mitarbeitern suchen zu wollen. Auch die Chefs von Porsche und der Post hofften öffentlich auf frisch motivierte Kräfte und überboten sich im Chor mit den global denkenden Vertretern anderer Industriesparten im Lob auf die Vorteile der Migration für den Wettbewerbsstandort Deutschland.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert in einem Positionspapier (siehe DGB) alle Landesregierungen auf, Konzepte und Rahmenbedingungen für Zugänge der jungen Migranten zu Bildung, Ausbildung, Studium und Qualifizierung zu schaffen. Die deutsche Bundesregierung rechnet allein in diesem Jahr mit 800 000 neu einreisenden Asylsuchenden. Insbesondere eine Investition in syrische Humanressourcen erscheint lohnend. Syriens Jugend zwischen 15 und 24 Jahren weist laut UN-Statistik eine Alphabetisierungsrate von 96,4 Prozent auf, praktisch westliches Niveau – und somit beste Voraussetzung für Spracherwerb und Lernerfolg.
Auch die Bauindustrie darf sich freuen. Bundesweit fehlten inzwischen mindestens 770.000 Wohnungen, heißt es in einer Studie des auf Stadtentwicklung spezialisierten Pestel-Instituts. Unter dem Titel „Deutschland muss bauen, bauen, bauen“ berichtet die Berliner Zeitung, dass bis 2020 pro Jahr rund 400.000 Wohnungen neu gebaut werden müssten, um bundesweit den Bedarf zu decken.
Nun kommen sie also, die Zuwanderer. Muttis Ruf in die marktkonforme Demokratie hat sich in Windeseile auf allen Smartphones des Nahen/Mittleren Ostens verbreitet – und Smartphones besitzen lt. neuester Erhebung de facto alle der jungen Migranten. Die Regierung will ihnen so schnell wie möglich Sprach-Apps zum Deutschlernen auf ihre Geräte laden, damit sie die Zeit in den Wartezimmern der Erstaufnahmezentren schon mal gut nutzen können.
Sogar die Soldaten der irakischen Staatsarmee und der Polizei finden den Ruf Merkels nach Deutschland verlockender als die Aussicht, im Grabenkampf mit der IS ihr Leben zu riskieren und desertieren daher scharenweise nach Europa (http://www.haaretz.com/news/middle-east/1.676816 ). Kann man es ihnen verübeln, dass sie lieber vorm Fernseher einer Wohlschandsgesellschaft mit Bier und Weisswurst in der Hand bei der kommenden Fußball-EM mitfiebern wollen, als dagegen zu fiebern, dass die IS ihren bereits infrastrukturell in die Steinzeit gebombten Heimatboden einnimmt?
Wir haben Ihnen täglich über Fernsehen und Internet die Bilder in den Kopf gesetzt, wie luxuriös und mühelos das Leben hier in Europa ist. Ein französischer Schriftsteller hat einmal die Vermutung angestellt, dass in Wirklichkeit Katzenfutter-Werbung der Grund für die magnetische Anziehungskraft Europas auf Migranten sei. Jeder kennt wohl den Sheba-Werbespot: Eine schöne Frau in geschlitztem Abendkleid kuschelt auf einem luxuriösen Sofa mit ihrer grauen Katze, serviert ihr auf einem Teller eine feine Pastete, die sie zuvor noch liebevoll mit einer Gabel in der Mitte teilt und Stück Dille dazwischen legt. Da käme unweigerlich die Vorstellung auf: Wenn in Europa sogar die Katzen ein so schönes Leben haben, wie gut muss es dort erst den Menschen gehen?
Aber was werden wir mit dem Katzenjammer machen, wenn die jetzt nach ihrer Überfahrt ins gelobte Land noch euphorisch strahlenden Migranten feststellen, dass die Realität eine ganz andere ist? Dass selbst die deutschen Staatsbürger einem eiskalten Existenzkampf unterworfen wurden, in dem immer mehr Menschen auf Gratis-Essen bei der Tafel angewiesen sind (laut Jahresbilanz des Bundesverbandes Deutsche Tafel essen dort bereits über 1 Million deutsche Bürger, Tendenz stark steigend). Ein gelobtes Land, in dem lt. Bundesagentur für Arbeit/BA jedes sechste Kind in einer Hartz-IV-Familie lebt, in der Bundeshauptstadt ist es bereits jedes dritte Kind (Quelle: Focus Online). Ein gelobtes Land, in dem man als Mensch nicht mehr einfach alt werden kann so wie früher, sondern in dem man gefragt wird : „Kannst du es dir überhaupt leisten, alt zu werden?“ (so gesehen wörtlich auf einem Plakat einer deutschen Bank)
Was also, wenn sich unter den Migranten demnächst die große Ernüchterung breit macht? Wenn sie erkennen müssen, dass ihnen die Konsumgüter und Statussymbole, die sie haben wollen, doch nicht zugänglich sind? In Röszke/Ungarn zeigte sich bereits, wie schnell die Aggressivität junger, entwurzelter Männer hochkochen kann, wenn man ihnen verwehrt, was sie haben wollen (siehe Spiegel Online Video).
Bevor sie nach Europa gekommen sind, haben sie bereits via YouTube internalisiert, was man sich hier so an Statussymbolen zulegen muss, damit man sich vor der Sippschaft dann als richtiger Kerl anschauen lassen kann: 5 Sterne am SUV, denen Bushido hier eine Hommage singt, sollten es mindestens sein.
(Warnung: Der Sinn des Textes dieses Songs bleibt selbst einem philosophisch geschulten Kopf weitgehend verborgen und wird sich wohl erst im Jenseits erschließen. Der Rhythmus des Songs ist allerdings ein Ohrwurm, der sich bereits beim einmaligen Hören für längere Zeit festbeißen und sich bei nochmaligem Hören tief ins Holz bohren kann. Wer also SUVs bisher verachtet hat, der sei gewarnt: Wenn er den Song mehr als 1x hört ist es möglich, dass er ab nun selbst vom SUVismus besessen wird.)
(Ironie am Rande: das soeben gesichtete jüngste Posting nach ca. 14,5 Millionen Hörern dieses Songs auf YouTube stammt von User Fabian Bedoya und lautet: „Weis irgendwer woher shindy das shirt hat?“ … User Zillox IV antwortet: „Vielleicht von Criminal Damage…“)
Leider wird sich mit dem gesetzlichen Mindestlohn in Dtld. und dem Hartz IV Satz ein SUV bis ans Lebensende nicht ausgehen, oft nicht einmal ein hippes Marken T-Shirt von „Criminal Damage“, mit dem man dann zumindest am Facebook-Selfie demonstrieren könnte, dass man es zu etwas gebracht hat und in der gleichen Liga wie Bushido mitspielt.
Hingegen reicht der sauer erarbeitete Lohn heute meist gerade mal für Wohnen, Essen, Matschphone und ein paar Energy-Drinks aus dem Budget Regal des Supermarkts. Auch den sonstigen Lifestyle, wie er auf dem Album „FuckBitchesGetMoney“ breitenwirksam gepredigt wird – dem auch der Gassenhauer „5 Sterne am SUV“ entnommen ist -, wird sich der wohlstandshungrige Migrant mit einer Stelle als Kühlregalschlichter bei Lidl in der Regel wohl abschminken müssen.
Bevor er jedoch vor seinen Freunden und seiner Familie als Loser dasteht, wird er also andere Wege finden müssen, um sich die begehrten Dinge zu beschaffen. Wozu hat er denn sonst die Überfahrt über das Meer und seinen Kopf und Kragen riskiert? Etwa, um dann hier als Underdog auf einer Tafel sein Dasein zu fristen? In einer Zeit, in der man seinen Freunden täglich über Facebook ein Update gibt, was man gerade Tolles treibt und isst und wo sich jeder als superschlauer Selfmademan, Partylöwe und gut geölter Geschäftsmann gibt? – Nein, das geht gar nicht.
Der Gefängnispsychologe Götz Eisenberg hat daher in einem jüngsten Essay (siehe Nachdenkseiten) auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass für die Neuangekommenen in unserem Land Bindung entstehe – mir gefällt das Wort „Beziehung“ besser, andernfalls die hier entwurzelten jungen Menschen außer Rand und Band geraten könnten und wir später umso mehr Geld für Gefängnisbau und Polizei ausgeben müssten:
„Die Masse der jungen Männer, die nun zu uns kommen, könnten sich unter diesen Bedingungen zu einer zeitgenössischen Form dessen entwickeln, was man früher „gefährliche Klassen“ genannt hat. Viele von ihnen sind entwurzelte, oft sogar traumatisierte junge Männer zwischen Pubertät und Eheschließungsalter, für die keine verbindlichen oder wirksamen Regeln und Schranken des Verhaltens bestehen, die sich nichts und niemandem verpflichtet fühlen. Weder Arbeit – sie haben meist keine – noch stabile Liebesbeziehungen, die dem schweifenden Trieb Dauer und Form verleihen, indem sie ihn an ein Objekt fest binden, verorten sie in der Gesellschaft und halten sie von Regelverletzungen zurück.
Man hat ihre Köpfe via Fernsehen und Internet mit Bildern einer Welt des Luxus und der Mühelosigkeit versorgt, zu der man ihnen gleichzeitig den Zutritt verwehrt. Man hat in ihnen Wünsche geweckt, deren Erfüllung sie zu Mitgliedern dieser Gesellschaft machen könnte, gleichzeitig fehlen ihnen aber die Mittel dazu, diese sich auf gesellschaftlich lizenzierte Weise erfüllen zu können. So leben sie in einem Zustand permanenter Frustration und fürchten, mangels vorzeigbarer Statussymbole und demonstrativen Konsums aus der Gemeinschaft der Gleichaltrigen und der durch sie repräsentierten Gesellschaft herauszufallen oder gar nicht erst in sie hineinzukommen. Die Versuchung ist groß, sich die begehrten Dinge auf anderen, das heißt kriminellen Wegen zu besorgen. Wenn jetzt an den notwendigen emotionalen und finanziellen Mitteln gespart wird, werden wir später viel Geld für Polizei und Gefängnisse ausgeben müssen.“
Derzeit gehen Fotos unserer „Willkommenskultur“ um die Welt. Deutsche WohlstandsbürgerInnen in glänzenden Shopping Mall-Tempeln bilden mit vollgefüllten Einkaufswägen ein Spalier, durch das neuangekommene Migranten hindurchgehen und links und rechts nach geschenkten Waren greifen können. Migrantenkinder bekommen Teddybären und Plüschgiraffen in die Hand gedrückt und vergießen Tränen, sind erleichtert. Wenn man diese Bilder sieht, dann drücken solche Szenen unweigerlich auch bei einem selbst auf die Tränendrüse und gehen einem ans Herz, das ist auch mir nicht anders gegangen. In einer weitgehend technokratisierten Welt sieht man solch herzenswarme Bilder, wo Menschen einmal nicht für sich raffen, sondern etwas miteinander teilen, selten. Aber haben wir das Ganze auch zu Ende gedacht? Haben wir bedacht, was diese Bilder, die über Fernsehen und Smartphone nun rund um die Welt und auch in die mit Millionen Menschen gefüllten Flüchtlingslager in Jordanien, Libanon und in die Türkei gehen, bei den Menschen dort an Hoffnungen wecken, die wir niemals erfüllen werden können? Wieviele hunderttausende Menschen werden sich aufgrund dieser Bilder nun ebenfalls auf den Weg zu uns machen, und wieviele Zigtausende werden dabei umkommen?
Ich meine nun nicht, dass man das Helfen lassen solle, das liegt mir fern. Das Chaos und die Not, vor der wir bisher weggeschaut haben, steht nun vor unserer Tür und natürlich geht es darum, jetzt das Beste daraus zu machen und nicht unmenschlich zu reagieren. Und es ist ganz natürlich, dass Menschen begeistert sind, zu helfen, da sie oft das erste Mal in ihrem Leben die Erfahrung machen, wie es ist, eine Arbeit/Handlung auszuführen, die nicht sinnlos ist, so wie man das in seinem Job gewohnt ist (siehe bullshitjobs). Aber man kann auch diskret helfen, ohne dass es gefilmt und auf Facebook/Twitter verbreitet wird. Noch wirkungsvoller wäre es, dorthin zu spenden, wo diese Menschen herkommen, anstatt ihnen hier gönnerhaft Konsumprodukte in die Hand zu drücken.
Aber vor allem täten wir gut daran, uns Gedanken darüber zu machen, was wir den Migranten kulturell entgegenbringen, denn wenn wir sie nur nach ökonomischer Verwertungslogik integrieren wollen, dann ist ein Fiasko vorprogrammiert. Dazu müssten wir uns einmal fragen, was wir denn überhaupt selbst unter Kultur, Menschsein und Sinn des Lebens verstehen, welche Werte wir vertreten und wie wir nach außen in die Welt wirken wollen. Denn falls die neu ankommenden Menschen merken sollten, dass wir solche Werte überhaupt nicht mehr haben, und sich hinter dem glänzenden Schein unserer technisierten Wohlstandswelt nur gähnende Leere verbirgt, dann … könnte es uns vielleicht so ergehen wie den alten Römern gegenüber Odoaker und seinem Söldnerheer.
Das derzeitige Chaos mit seinen demografischen Umwälzungen wäre also eine gute Gelegenheit, uns selbst zu reflektieren.
Apropos Demografie. Lassen wir unsere Sorgen um die Zukunft zum Abschluss einmal kurz beiseite. Aus der Demografie gibt es auch etwas zu berichten, was Anlass zur Hoffnung gibt. Der eingangs erwähnte Demograf hat nämlich auch von einer empirischen Studie erzählt, über deren Ergebnis er und seine Kollegen selbst vollkommen überrascht gewesen seien:
Eine Analyse der gemeinhin als Karrieristen oder „Yuppies“ geltenden jungen und wohlhabenden Generation hat nämlich ergeben, dass es dieser Generation nicht nur wie erwartet um Profitsuche, Entertainment und egoistische Selbstoptimierung gehe (dieses Motiv nach „5 Sternen am SUV“ fand sich jedoch ausgeprägt bei der sogenannten „Unterschicht“) , sondern überraschend stellte sich heraus, dass ein beträchtlicher Anteil der jungen Menschen aus gebildeteten Schichten des materialistischen Lebensstils und der damit einhergehenden Zerstörung der Zukunft bereits überdrüssig ist und sich zunehmend mit dem Sinn des Lebens, mit Nachhaltigkeit, Spiritualität und mit altruistischen Tätigkeiten im Bereich Ökologie, Umweltschutz, Tierschutz, Slow Food Bewegung und dgl. beschäftigt. Obwohl sie äußerlich oft noch vom Mammon geknebelt sind, haben sie ihm innerlich bereits abgeschworen.
In der jährlichen Jugendstudie des Ölmultis Shell, in der Werbung und in den Zeitungen erfährt man von diesem stillen Generationenwandel freilich nichts. Das wäre ja auch eminent konsumschädigend und stellte das gesamte System, dem Shell, die Werbung und die Zeitungen dienen, in Frage. Aber der Demograf wusste, wovon er redet. Es besteht also noch Grund zur Hoffnung…
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Nachsatz: Nach dem Hinweis, dass das Bushido-Video die schöne Schlussperspektive des letzten Absatzes wieder zunichte macht, hier also ein passenderer Schlusspunkt bzw. Ausblick, in welchem Thomas D der vom Demografen angesprochenen neuen Generation seine Worte und seinen Sound leiht (Anm: in DE eventuell nur mit Proxy erreichbar, z.B. Firefox Addon https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/hidemyass-free-web-proxy/ oder https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/proxtube/)
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Nachsatz II:
@Bushido: In einer Analyse der Songstexte auf http://www.annotazioni.de/post/1658 wird nachgewiesen, wie Bushido & Co. perfekte Werbeträger für die neoliberale Ideologie sind und wie sie in ihren Songtexten sozial Schwache, Hartz IV Empfänger u.a. zynisch ausgrenzen:
>> Die Künstler zeigen mehr unbewusst als bewusst, wie die neoliberale Ideologie sich in den „gesunden Menschenverstand“ eingeprägt hat. Sie inszenieren sich als neoliberale Subjekte, die „marktkonform, wettbewerbsfähig, selbstdiszipliniert, anpassungsbereit, flexibel, egoistisch, aktiv und unternehmerisch“ (ebd.) sind und entsprechend handeln. In ihren Texten zeigen sie sich als Menschen, die sich gerne selbst thematisieren, sich selbst optimieren sowie selbst darstellen. So können die Texte der Künstler als herrschaftsstabilisierend angesehen werden. Sie propagieren eine neoliberale Moral, gesellschaftskritische Momente hingegen sind so gut wie nie vorzufinden.<<
Es ist also kein Wunder, warum Bushido, Sido & Co. täglich in den Zeitungen prangen und ihre Songs gehypt werden. Hingegen werden Rapper, die die Gangstarap-Texte doof finden und sinnvolle / der wirklichen gesellschaftlichen Not entsprechende Inhalte transportieren wollen (ja, solche gibt es auch, man hört nur nichts von ihnen), von der Musikvertriebsindustrie eisern boykottiert und von den Medien totgeschwiegen. Gegenüber diesem jungen Rapper im u.a. Video wurde sogar erreicht, dass ein Eintrag seiner Person auf Wikipedia „mangels Irrelevenz“ wieder gelöscht wurde. Dabei hat der junge Mann sowohl lyrisch als auch musikalisch wirklich etwas auf dem Kasten (er engagiert sich bei der Friedensbewegung, ist einer der bekanntesten Musiker der Montagsdemos und Friedensmahnwachen und erreicht über seinen Youtube Kanal eine Zigtausendschaft an Fans):
oder auch: „Die Welt von Morgen“ https://www.youtube.com/watch?v=ddvDp8XovsA
Foto: Hurrican Isabel, von Raumstation ISS, Earth Sciences & Image Analysis Laboratory , Johnson Space Center (PD)
In einem jüngsten Essay erzählt uns einer, der es wissen muss, was uns in Zukunft bevorsteht: Nichts anderes als eine epochale Völkerwanderung, welche die uns derzeit bekannte Welt aus den Fugen bringen wird.
Peter Vonnahme, emeritierter Asylrichter bzw. Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof räumt hierbei alle Illusionen und Emotionen, die derzeit zum Thema Flüchtlinge und Asyl hochkochen, beiseite und führt uns die nüchterne Realität vor Augen:
Was wir momentan an Zuwanderung erleben (die vom Innenministerium verlautbarte Jahresprognose allein für die in Deutschland ankommenden Asylbewerber wurde vor Kurzem auf 800.000 angehoben), sei nur die Vorhut. Viele weitere Millionen stünden bereit, dieser Vorhut nachzufolgen.
„Wir tun gut daran, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diesen Zug nichts aufhalten wird, weder das Dampfgeplauder der Stammtische, noch die Militanz der Pegidaaktivisten und auch nicht die zum Ritual verkommenen Wir-haben-alles-im-Griff-Parolen der Politiker und deren Claqueure in dienstbeflissenen Medien.
Wenn der CSU-Vorsitzende Seehofer beim Politischen Aschermittwoch mit heiserer Stimme tönt, dass er sich „bis zur letzten Patrone … gegen eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ sträuben werde, klingt das unerschrocken und heldenhaft. Es hat jedoch die gleiche Verlässlichkeit wie die Ankündigung eines durch Alkoholgenuss enthemmten Sprücheklopfers auf dem Marktplatz, er könne den bevorstehenden Sonnenuntergang aufhalten. Tatsache ist nämlich, dass es nichts mehr zum Aufhalten gibt. Denn die Zuwanderung ist seit Längerem im Verlauf und wir sind ohnmächtige Zeugen derselben. Es wird kein Zurück in die Beschaulichkeit der letzten Jahrzehnte geben“
Vonnahme schildert, dass es den Afghanen, Irakern und Syrern vollkommen egal sei, ob sie hier etwa Abschreckungen in Form gekürzten Taschengeldes oder sogar rechtsradikale Anfeindungen erwarten, denn bei ihnen gehe es ums nackte Überleben. Kann es ihnen jemand verübeln? An ihrem derzeitigen Heimatort fliegen ihnen Kugeln, Granaten und Bomben um die Ohren. Es ist nicht sicher, ob ihre Kinder abends wieder vom Spielen auf dem Feld heimkommen oder ob sie von Warlords grausam niedergemetzelt oder, etwas humaner, von einer US Drohne erfasst und als Kollateralschaden im von George W. Bush ausgerufenen und von Friedensnobelpreisträger Obama geflissentlich fortgesetzten „War against Terror“, buchhalterisch abgeschrieben werden. – Drohnen, deren Surren die Menschen in manchen Krisengebieten ständig über sich haben und die wie aus dem Nichts zuschlagen und auch schon mal ganze Hochzeitsgesellschaften in Sekundenbruchteilen ausgelöscht und in den Himmel befördert haben.
Wobei nicht nur die Infrastruktur zerstört wurde und am Boden liegt, sogar normaler Ackerbau oder das Zeugen von Nachkommenschaft stellt in manchen Ex-Kriegsgebieten nun einen Hochrisikoakt dar. Warum? – Nun, eben nicht nur, weil man beim Kartoffelernten das Pech haben kann, in eine Landmine zu treten. Die Zerstörung geht sogar noch viel tiefer und betrifft weite Landstriche und Ökosysteme, obwohl das von den etablierten Medien beharrlich verschwiegen wird.
Bereits in Wikipedia erfährt man, dass z.B. der Irak das am stärksten durch Uranwaffen kontaminierte Land ist. Die USA und Großbritannien hätten dort in den Kriegen von 1991 und 2003 mindestens 400.000 Kilogramm Uranmunition verschossen. Die als erbgutschädigend und hochtoxisch eingestufte Uran-Munition wurde auch im Kosovo, in Afghanistan und an weiteren Kriegsschauplätzen eingesetzt.
Die Folgen des Einsatzes von Urangeschossen schildert der WDR-Filmemacher und Journalismus-Preisträger Frieder Wagner z.B. in diesem Interview: „Die Geburtsklinik von Basra war ein Blick in die Hölle“.
>> Der Besuch in der Uni-Geburtsklinik von Basra war für mich ein Blick in die Hölle. Ich haben Babys gesehen, die man nicht mehr als menschliche Wesen erkennen konnte. Mit monströsen Hinterköpfen, mit einem Hautsack am Rücken, der die inneren Organe enthielt. Sie hatten keine Arme, keine Beine, keine Nase oder nur ein Auge in der Mitte. Davon träume ich heute noch. Die Frauen von Falludschah, einer irakischen Stadt, die im Frühjahr 2004 hart umkämpft war, weigern sich heute, Kinder zu bekommen – aus Angst vor Missgeburten. Die Mütter fragen dort nach der Geburt nicht mehr danach, ob ihr Kind ein Junge oder ein Mädchen ist. Sie wollen wissen, ob ihr Baby Strahlenschäden hat oder nicht.
(…)
Den Menschen wird damit Angst gemacht, dass die Terroristen von Al Kaida mit radioaktivem Material eine „schmutzige Atombombe“ bauen könnten, die nicht explodiert, aber ganze Landstriche verseucht. Genau das ist aber schon massenhaft geschehen. <<
Hier übrigens die preisgekrönte, aber aus dem WDR-Archiv wieder „verschwundene“ Doku über die Uranverseuchung (nach deren Aufdeckung der Regisseur vom deutschen Fernsehen keinen einzigen Filmauftrag mehr bekam:)
Warum wollen die Menschen dort nicht einfach weiter Gemüse anbauen, im Bombenhagel, bei zerstörter Infrastruktur, auf drohnenüberkreisten, über weite Landstriche vergifteten und mit US Uranmunition radioaktiv verseuchten Feldern?
Wir brauchen es nur einmal kurz umgekehrt zu denken: Wenn wir hungrig und barfuß in einer zerbombten, vergifteten Hölle leben müssten, ohne Aussicht auf ein geregeltes Leben, gleichzeitig aber im Fernsehen die Bilder aus Ländern sehen, in denen alles in Luxus glänzt und sich die Tische mit fünfgängigen Menüs biegen (dass das bei uns auch nicht mehr unbedingt der Regelfall ist, wissen die dort drüben natürlich nicht, die stehen nur fassungslos vor dem Überfluss und obszönen Exzess, der da über die Flachbildschirme als „western way of life“ ausgestrahlt wird) – würden wir da nicht auch schleunigst das Weite suchen wollen?
Wie auch immer, der couragierte Asylrichter Vonnahme nennt in seinem jüngsten Essay jedenfalls auch die Ursachen des Elends und der vor der Tür stehenden Völkerwanderung ganz klar beim Namen:
„völkerrechtswidrige Militärinterventionen, zumeist der USA und ihrer Bündnispartner“.
Und er nennt auch einen der Lösungsschritte:
„Wer Massenflucht eingrenzen will, muss in einem ersten Schritt militärische Abenteuer unterbinden“ und „Militärbündnisse wie die NATO auf reine Verteidigungsaufgaben zurückführen“.
Wenn man bedenkt, dass unter Bundeskanzler Willy Brandt im SPD Grundsatzprogramm die Auflösung der NATO als Ziel festgeschrieben war, da den führenden Politikern damals sehr wohl bewusst war, dass nach Auflösung des Warschauer Pakts die Dinosaurierstrukturen des Kalten Krieges mit ihren machtpolitischen Globalstrategien selbst das allergrößte Sicherheitsrisiko für den Frieden und die Zukunft Europas bilden würden, dann muss man mit Schaudern beobachten, inwieweit sich unsere Spitzenpolitiker heute in US Machtpolitik haben verstricken lassen, die unseren eigenen Interessen in eminentester Weise schadet – und uns so wie in der derzeitigen Ukraine-Krise Kopf und Kragen kosten könnte.
Zitat aus dem Berliner Grundsatzprogramm der SPD vom 20. Dezember 1989:
„Unser Ziel ist es, die Militärbündnisse durch eine europäische Friedensordnung abzulösen. Bis dahin findet die Bundesrepublik Deutschland das ihr erreichbare Maß an Sicherheit im atlantischen Bündnis, vorausgesetzt, sie kann ihre eigenen Sicherheitsinteressen dort einbringen und durchsetzen, auch ihr Interesse an gemeinsamer Sicherheit. Der Umbruch in Osteuropa verringert die militärische und erhöht die politische Bedeutung der Bündnisse und weist ihnen eine neue Funktion zu: Sie müssen, bei Wahrung der Stabilität, ihre Auflösung und den Übergang zu einer europäischen Friedensordnung organisieren. Dies eröffnet auch die Perspektive für das Ende der Stationierung amerikanischer und sowjetischer Streitkräfte außerhalb ihrer Territorien in Europa.
Im Bündnis muss der Grundsatz gleicher Souveränität gelten. Das Bündnis muss verteidigungsfähig, defensiv und entspannungsbereit sein. Der politische Wille muss über Militärstrategie, Militärtechnik und wirtschaftliche Interessen der Rüstungsindustrie herrschen, nicht umgekehrt. Friede ist eine politische, keine waffentechnische Aufgabe. ..
Die Bundeswehr hat ihren Platz im Konzept gemeinsamer Sicherheit. Sie hat ausschließlich der Landesverteidigung zu dienen. Ihr Auftrag ist Kriegsverhütung durch Verteidigungsfähigkeit bei struktureller Angriffsunfähigkeit. …
Von deutschem Boden muss Frieden ausgehen.“
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Auf der Suche nach einer Lösung des schon eskalierenden Chaos kehren wir noch einmal kurz zurück zu Regisseur Frieder Wagner. Da ihm das Thema seiner Reportage im Nahen Osten selbst sehr an die Nieren gegangen war, suchte er das Gespräch mit hohen deutschen Regierungsbeamten – und bekam eine verblüffende Antwort:
>> Der Völkerrechtler Manfred Mohr und der Chemiker Albrecht Schott und ich waren 2008 und 2010 eingeladen ins Auswärtige Amt, jeweils zu eine Zwei-Stunden-Gespräch über Uranmunition. Unsere Gesprächspartner haben uns gesagt, dass wir sie sehr beeindruckt haben und auch der anwesende Spezialist vom Helmholtz-Institut für Strahlenschutz in Neuhersberg in München meinte, dass die DU-Munition verboten werden müsse – wenn auch nicht wegen der Radioaktivität, sondern wegen ihrer chemischen Giftigkeit. Der Moderator dieses zweiten Gespräches im Auswärtigen Amt hat zum Abschluss gesagt – und das bitte ich Sie wörtlich zu zitieren – unsere Faktensammlung sei beeindruckend bis beängstigend gewesen. Aber im Grunde genommen seien all unsere Argumente gegen diese Waffe doch nur humanitäre Argumente. Und mit humanitären Argumenten könnte man dem Pentagon nicht kommen. Was diese Äußerung bedeutet, kann sich jeder selbst überlegen… <<
Wie man sieht, weiß unsere Regierung also ganz genau, dass man unseren „verlässlichen Freunden“ nicht mit humanitären – also AUF DEN MENSCHEN BEZOGENEN Argumenten kommen könne.
Um das global eskalierende Chaos zu bewältigen, dürfen wir uns also finanztechnische, sachzwängliche, militärische, machtpolitische, technokratische, unterhaltungsindustrielle Argumente und dergleichen überlegen, die wir vorm Imperator eventuell vorbringen können. Es dürfen auch durchaus unmoralische und teuflische Argumente sein, kein Problem. Aber bei Gott keine humanitären! Denn Gott Mammon soll ja bekanntlich humanitäre Bekundungen scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Unsere verlässlichen Freunde und Mammon … in einem Topf … – Geht das jetzt nicht ein bisschen zu weit?
Nun, dann halten Sie sich mal kurz fest. Lassen wir einfach einmal einen der Architekten des derzeitigen Finanz-/Ökonomiesystems unserer „verlässlichen Freunde“ höchstpersönlich zu Wort kommen. In einer Antwort auf die Frage des US Kongresses, wie er einen drohenden wirtschaftlichen Niedergang der USA verhindern wolle, antwortete der FED-Chef Alan Greenspan am 7.6.1996 (zitiert aus „Proceedings US-Congress, Washington D.C., Bd.555, S.732f.):
„Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren, nicht monetäre Techniken und Details können uns sicher davor retten, sondern nur allein der immer feste, inbrünstige Glaube aller an die Kraft des Geldes, unserer Geld-Verfassung der Freiheit und Demokratie. Wenn wir nicht mehr an den US-Dollar glauben, an die wunderbare Stärke der USA und ihre Aufgabe für die Welt, … dann sind wir verloren. Und die Kräfte der Finsternis, die nur darauf warten, uns zu verderben, werden die Oberhand gewinnen. Wir werden immer wieder nur gerettet in der göttlichen Vorsehung und seinem uns gnädigen Willen, wenn wir an die rettende Kraft des Geldes immer wieder so fest glauben, wie an Gott und unsere Verfassung. Denn unsere unabhängige Notenbank in ihrer Weisheit, ist mit der Verfassung unter Gott, unsere alleinige Garantie von Freiheit, Recht und Demokratie.“
Nach diesem mammonistischen Offenbarungseid vor dem US Kongress war jedenfalls das Manadat Greenspans für seine weitere Tätigkeit als oberster FED-Chef gesichert. – Und er durfte den Weg ebnen für jene Finanzprodukte, die Warren Buffet später als „Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet hat.
In seiner vor Kurzem erschienenen Biografie geizt Greenspan auch nicht weiteren klaren Aussagen. Z.B. erklärt er uns in einem Satz, was die Globalisierung, die uns derzeit ökonomisch, ökologisch und allgemeinmenschlich an den Rand des Abgrunds treibt, denn ihrem Wesen nach eigentlich ist:
„Globalisierung ist die Ausdehnung des Kapitalismus auf die Weltmärkte“
US-Außenminister Henry Kissinger, der seinerzeit an derselben George Washington High School die Schulbank gedrückt hatte wie Greenspan, gibt uns dazu eine noch griffigere Definition:
„Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft“ (Quelle: Wiki).
Noch Fragen?
Bild: Prometheus (Wikimedia/Jan Eric Cloeve/Link)
Laut Jean Ziegler leben wir derzeit in einer „kannibalischen Weltordnung“. Das ist das trockene Fazit eines heute 81jährigen ehemaligen UN-Kommissars, der in Sachen Menschenrechte und Ernährungsfragen rund um den Globus gereist ist.
Dass soeben 800 Menschen bei ihrer Überfahrt nach Europa am Grund des Mittelmeeres ihren Tod gefunden haben, ist natürlich nicht das Werk von Kannibalen, sondern ist tunesischen Schleppern zuzurechnen, über deren Skrupellosigkeit sich unsere Politiker jetzt empört zeigen.
Angesichts solch schrecklicher Tagesnachrichten kann man hierzulande nicht einfach mit den Vorbereitungen für die nächste Fußball-EM (2016) bzw. WM (2018) weitermachen, sondern muss schon etwas Handfestes tun. Gleich in Anschluss an die Trauerfeier in Malta hat daher EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos in einer Pressekonferenz verkündet, dass „Europa den Schmugglern den Krieg“ erkläre. Erwogen wird unter anderem, leerstehende Schlepperschiffe an der afrikanischen Küste zu bombardieren. Bettelfamilien und Landstreicher, die bisher in abgetakelten Fischerkähnen Zuflucht gesucht haben, sollten sich also schleunigst wieder dem Regen und den Straßenräubern aussetzen. Denn es könnte sein, dass sie plötzlich ihren Körper am Meeresgrund bzw. sich selbst im Jenseits wiederfinden.
Derartige Vorschläge der EU-Granden sind nicht etwa das Resultat einer durchzechten Nacht in Maltas Hafenkneipen, sondern die kühl durchdachte Konsequenz einer stringenten Logik, nach der unser Räderwerk derzeit tickt und die Jean Ziegler als „kannibalische Weltordnung“ bezeichnet hat. Da er als 81jähriger keinen besonderen Karriereknick mehr zu befürchten hat, kann er sich eine solch unverblümte Ausdrucksweise leisten.
Da tun sich Persönlichkeiten, die im politischen Tagesgeschäft stehen, schon deutlich schwerer. Sie müssen sich diplomatischer artikulieren. Deutschlands „Frau ohne Eigenschaften“ etwa beherrscht diese Tugend tadellos. Auf „bundesregierung.de“ hat sich die gute Dame bereits im Februar zum Sterben im Mittelmeer mit den Worten geäußert: „In der Tat ist die Situation auf dem Mittelmeer auch sehr unbefriedigend.“
Doch gehen wir wieder weg von Merkel, sonst wird die Gefahr groß, abzuschweifen. Fassen wir doch einmal den wirklichen Kern des Problems ins Auge. Dabei wollen wir uns diesmal nicht mit den üblichen ökonomisch-strukturell-soziologischen Analysen und Unternehmungen aufhalten, die ja bisher, wie man sieht, trotz aller Zeit, Ressourcen und brillanter Köpfe, die da investiert wurden, nichts wirklich zum Besseren haben wenden können.
Vor allem dürfen wir nicht den Fehler machen, den globalen Wahnsinn, von dem die jüngste Tragödie im Mittelmeer nur ein Exponent einer täglich in unvorstellbarem Ausmaß stattfindenden Vernichtung an menschlicher Existenz und menschlicher Würde ist, außerhalb unserer eigenen Pforten zu lokalisieren. Wo dann unsere Politiker Betroffenheit heucheln, wenn sich ebendieser Wahnsinn auch bei uns Bahn bricht, sei es in Form von Leichenbergen an unseren Staatsgrenzen, in Form von Terrorismus in europäischen Metropolen wie Paris oder in Form von Piloten, die die Passagiere ihres vollbesetzten Jumbos angeblich mutwillig in die Alpen krachen lassen. Der unbedarfte Fernsehbürger, der diese Schrecknisse entgegennimmt, während er auf dem Wohnzimmersofa sein Müller-Joghurt löffelt, steht dem fassungslos gegenüber und versteht nicht, was Menschen dazu treibt, den eigenen Tod und den ihrer Mitmenschen in Kauf zu nehmen.
Sichtet man zum aktuellen Unglück im Mittelmeer die Internet-Foren, dann ist bei aller Betroffenheit auch der mehr oder weniger offenkundige Duktus vernehmbar, dass so eine Schlepper-Überfahrt mit Kind und Kegel ja heller Wahnsinn sei, wir sowieso nicht alle Flüchtlinge aufnehmen können und es nun zumindest den an der afrikanischen Nordküste in den Startlöchern stehenden Migranten eine Lehre sein werde, von ihrem Unterfangen, in die Burg Europa zu gelangen, abzulassen.
Was treibt aber wohl einen Menschen, das Leben von sich und seiner geliebten Familie auf den russischen Roulettetisch zu werfen und dann, falls er mit dem nackten Leben davonkommt und die Überfahrt schafft, sich ohne jede Sprachkenntnis und berufliche Qualifikation, fernab der Kultur und Heimat, in der verwurzelt ist, nun als Underdog und Tagelöhner zu verdingen?
Jean Ziegler hat die Gründe in seinen Reports als UN-Kommissar für Welternährung bereits vor Jahren eindringlich dargelegt. Er war direkt vor Ort, z.B. in Dakar, einem Hauptumschlagplatz für Agrarwaren auf dem afrikanischen Kontinent und konnte sehen, wie dort überschüssige Ramschwaren, Gemüse und Hühnerbrüste aus Europa und den USA auf den Markt geworfen wurden – zu Dumpingpreisen, die nur aufgrund der milliardenschweren Agrarsubventionen der EU möglich waren und die unter dem Preis lagen, zu denen ein afrikanischer Kleinbauer kostendeckend produzieren konnte. Ein solcher Kleinbauer habe daher nur die Wahl, entweder sich und seine Familie verhungern zu lassen oder eben die Überfahrt nach Europa zu wagen und sich dort als Straßenkehrer zu verdingen.
Man also durchaus sagen: Dass in Afrika der Markt und die Infrastruktur kaputt sind, sodass die Menschen dort durch ehrlichen Landbau kein Auslangen mehr finden, ist auch Schuld unserer fehlgeleiteten EU-Politik. Wo Schuld ist, läge daher auch Verantwortung. Natürlich sind an dem Fiasko noch weitere Faktoren mitbeteiligt – von den, übrigens ebenfalls dem Westen bzw. der Nordhemisphäre zuzurechnenden Kolonialisierungsfolgen, dem Klimawandel, der Rolle von IWF und Weltbank, Economic Hitmen etc. wollen wir an dieser Stelle nicht reden. Der Präsident von Burkina Faso, Thomas Sankara hat es seinerzeit gewagt, die hegemonialen Zustände vor der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) anzusprechen und seine afrikanischen Staatskollegen zur Solidarität aufgefordert, die Schuldenknechtschaft zu verweigern, die es ihnen unmöglich macht, in ihren Heimatländern Schulen, Krankenhäuser und Infrastruktur aufzubauen, sondern die ein fortwährendes finanzielles Ausbluten in Richtung USA und Europa darstellt. Nach Ende seiner berühmt gewordenen Rede, mit der er auch die anwesenden westlichen Regierungschefs vor den Kopf gestoßen hat, war sein Sarg schon maßgeschneidert. Er hat die nächsten zwei Monate nicht überlebt.
Wer sich über die Machenschaften der von unserem Wirtschaftssystem entsandten Economic Hitmen informieren will, findet z.B. in Erwin Wagenhofers Doku-Klassiker „Let’s Make Money“ ein zweiminütiges Exklusiv-Interview mit einem waschechten Economic Hitman, der aus dem US Dienst ausgestiegen ist. Für das, was der gute Mann in diesem Interview zum Besten gibt, fehlen mir noch die Worte – nicht nur, weil mir anfangs der Mund offen geblieben ist, sondern auch wirklich buchstäblich. Denn „Verschwörungen“ gibt’s ja im wirklichen Leben laut herrschender Doktrin nicht (warum dann Geheimdienste in einem rechtsstaatlichen und demokratischen System eben „geheim“ sein müssen, habe ich zwar bis jetzt noch nicht eingesehen, aber was soll’s, bin eben ein einfältiger Geist; die wenigen Brocken, die vom Treiben der Geheimdienste ab und zu, meist erst nach Jahrzehnten ans Tageslicht kommen, lassen jedenfalls ahnen, warum die Herrschaften ihre Pläne geheim halten wollen.)
Um also nicht unnötig anzuecken, wollen wir hier keine pathetischen Worte verwenden und nennen wir das, wovon der Economic Hitman da im Interview redet, nicht Verschwörung, sondern geben dem Ganzen eben einen profaneren Namen: Nennen wir es einfach systematischen Meuchelmord. Wer sich etwas diplomatischer ausdrücken möchte als ich, der kann stattdessen auch „Absprache mit letaler Folgewirkung für opponierende Target-Objekte“ sagen.
Egal welche Worte wir verwenden, wir werden uns in Zukunft jedenfalls schwer tun, den Wahnsinn in gewohnter Manier nach außen zu projizieren, denn er wird immer öfter bei uns anklopfen. Warum? – Weil er in unserem eigenen Inneren daheim ist. Aus ebendiesem Grund nützt es auch wenig, wenn wir ihn im Äußeren noch so vehement bekämpfen.
Che Guevara hat dies klar erkannt und Jean Ziegler zur rechten Zeit instruiert. Als Ziegler in seinen jungen Jahren Chauffeur Che Guevaras während der Teilnahme Kubas an der Weltzuckerkonferenz der UNO in Genf war, äußerte er den Wunsch, dass er ihn bei der Rückreise nach Kuba mitnehme. Che Guevara antwortete ihm: „Dein Platz ist hier. Hier ist das Gehirn des Monsters, hier musst du kämpfen.“
Leider ist dieses Monster nicht so ohne Weiteres dingfest zu machen. Seine Existenz ist zwar ob des inzwischen augenscheinlichen Kahlfraßes und der abgründigen ökologischen, ökonomischen, finanztechnischen, sozialen und allgemeinmenschlichen Entwicklung evident, trotzdem ist es glatt wie ein Aal und obendrein unsichtbar.
Wenn wir das Monster wirklich beim Namen nennen wollen, dann hätten wir zwar endlich den not-wendigen Hebel an der Hand, um den bereits unerträglich werdenden globalen Verhältnissen eine Wendung zu geben, allerdings stünde dann in Zukunft ein gewaltiges Stück Arbeit für uns an. Und wer es gewohnt ist, auf seinem Politikersessel ein leistungsfreies oder zumindest ein leistungsträges Einkommen zu beziehen, der wird naturgemäß vor echter Arbeit zurückschrecken und lieber weiterhin auf Vollkoffer-Lösungen setzen. Wie das Bombardieren von Fischerbooten, den „Kampf gegen den Terror“ (der übrigens lt. aktueller Studie der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges /IPPNW seit seiner Ausrufung vor 12 Jahren bisher über 1 Million Todesopfer gefordert hat – nicht einberechnet sind hierbei verstümmelte und invalide Opfer) und den Ausbau der Bürgerüberwachungsmaschinerie, die schon demnächst wie ein schwarzes Loch alle Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verschlingen könnte.
Aber nicht nur den leistungsträgen Politikern würde es sauer aufstoßen und den gewohnten Ledersessel entziehen, wenn wir den Wahnsinn beim Namen nennen und dann die Ärmel für den Ringkampf hochkrempeln müssten (Manche Spitzenpolitiker wie Jean-Claude Juncker geben das durchaus unverhohlen zu: „Wir wissen an sich schon, was zu tun und zu ändern wäre. Aber wir wissen nicht, wie wir dabei gleichzeitig an der Macht bleiben können.“)
Auch dem gemeinen, fernsehenden Bürger könnte im Falle einer bewussten Konfrontation mit dem Wahnsinn, der ihm von klein auf zur Normalität erklärt wurde, zunächst die Lust auf sein abendliches Dosenbier vergehen.
Im Sinne einer demokratischen Vorgehensweise müsste man weiters auch die Position der Arbeitgeber berücksichtigen. Nach Demaskierung des zur Normalität erklärten alltäglichen Wahnsinns vermutlich würde die Bereitschaft seiner Angestellten, sinnlose Profitoptimierungsarbeiten und Werbefritzentätigkeiten zu erfüllen, in den Keller sinken. Wie soll der arme Kerl dann die Aufträge der Hedgefonds-Kunden bearbeiten, wenn er alleine im Großraumbüro sitzt?
Wollen wir es trotzdem wagen, dem Wahnsinn ins Auge zu schauen, obwohl wir damit soviel Unbill erzeugen und vielen unbedarften Menschen den vertrauten Boden entziehen?
Wäre die Zündschnur zum Dynamit, auf dem wir sitzen, nicht bereits so bedrohlich weit abgebrannt, dann würde ich in der Tat zaudern und mich lieber mit Witzreißen und Schenkelklopfen beliebt machen, als hier unliebsame Wahrheiten in die Welt zu posaunen.
Als Kenner der griechischen Mythologie macht mir zudem das Schicksal des Prometheus ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch. Nachdem er den Menschen schnellfertig das Feuer gebracht hatte, wurde er von den Göttern hart bestraft, ein Geier fraß von nun an täglich seine Leber auf. – Nun denn, ich hoffe, dass die Götter einem kleinen Parkwächter gnädiger sind als dem der Spezies der Titanen angehörigen Prometheus.
Nach eingehender Beobachtung des täglichen Parktreibens, langjähriger sorgfältiger Abwägung und zahllosen randomisierten Doppelblindstudien wage ich daher als akademisch akkreditierter Parkwächter zu konstatieren, wo die Wurzel des Bösen steckt.
Vorneweg: Sie steckt nicht in Putins Schlafzimmer, auch nicht im Koran oder den tollwütig gewordenen IS-Säbelzahntigern.
Sie steckt in unserem eigenen, mittlerweile zur dogmatischen Staatsreligion erhobenen Glaubensbekenntnis, und das ist: Der nihilistische Szientismus.
Denn diese Staatsreligion, die uns schon von klein auf in Schule und Uni mit dem Löffel gefüttert wird, steht in ihrem Absolutheitsanspruch dem blinden Fanatismus der IS-Kämpfer um nichts nach. Wer sich nicht ihrem sachzwänglichen Dogma und der damit einhergehenden Verwertungslogik unterwirft:
„Mensch und Welt sind nur geistlose Kohlenstoffzusammenballungen, ergo ist alles Wurst, ergo können Mensch und Umwelt nach reinen Effizienzkriterien ausgeschlachtet werden“,
dessen Karriere in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft ist schnell beendet, er wird als Ketzer exkommuniziert und am Scheiterhaufen der öffentlichen Meinung verbrannt.
Nachdem es z.B. Jean Ziegler gewagt hat, sich in Opposition zu obigem Dogma zu stellen (er glaubt an einen Sinnzusammenhang des Daseins, an eine geistige Existenz des Menschen, ergo an eine moralische Verantwortung des Einzelnen) und nachdem er begonnen hat, diejenigen Institutionen und Personen zu demaskieren, die sich in den Dienst des Wahnsinns – den wir soeben als nihilistischen Szientismus identifizierten – gestellt haben, wurde er postwendend von allen Seiten mit Gerichtsklagen und Schadensersatzforderungen zubetoniert. Derzeit hat er als Folge gerichtlicher Verurteilungen mehr als 6 Millionen Franken Schulden.
Aus Sicht eines Szientisten war Jean Ziegler dumm. Er hätte als Sohn eines privilegierten Schweizer Elternhauses, als Abgeordneter des Schweizer Bundesrates und späterer hoher UNO-Funktionär die besten Voraussetzungen gehabt, um richtig viel Kohle zu horten und sich einen riesigen Fuhrpark an Rolls Royces und Bentleys zuzulegen.
Das hat er nicht gemacht. Stattdessen hat er seine privilegierte Stellung genutzt, um für eine menschengerechte Zukunft für uns alle zu kämpfen. Vielleicht weil er eben keineswegs dumm ist, sondern hochintelligent. Sein Engagement für Humanität und Moral hat ihn zwar äußerlich arm gemacht, aber dafür innerlich reich. Er wird seiner letzten Stunde mit Seelenruhe ins Auge schauen können, denn er ist allem Gegenwind zum Trotz seinem Gewissen treu geblieben, hat seine Integrität gewahrt und sich zu einem wahren Menschen entwickelt.
Dass das letzte Stündchen hingegen für diejenigen, die auf den Bentley gesetzt haben bzw. sich dem nihilistischen Szientismus verschrieben haben, keineswegs lustig ist, weiß ich aus erster Hand von einem Mann, der auf einer Sterbestation gearbeitet hat. Er erzählt, dass viele Menschen, die rein materialistisch und in eigener Vorteilssuche gelebt haben, dann bei Herannahen des Sensenmannes in helle Panik geraten und alles in ihrem Leben rückgängig machen würden, da sie es als weitgehend verschwendete Zeit erkennen – aber es ist nun zu spät. Manche krallen sich zuletzt verkrampft an ihr Sparbuch…
Hätten diese Menschen in ihrer Schulzeit einen humanistischen Lehrer gehabt, der ihnen statt Excel und Powerpoint auch etwas über Philosophie nahebringt, dann wäre diesen Menschen vielleicht ein solch entwürdigender Abgang bzw. das verpfuschte Leben erspart geblieben. Denn dann hätten sie vielleicht etwas über die letzten Worte Alexanders des Großen erfahren:
„Wenn mein Sarg zu Grabe getragen wird, dann schneidet zwei Löcher hinein und lasst meine Hände heraus hängen! Ich will der Welt zeigen, dass ich mit leeren Händen gehe. Ich wollte immer größer und reicher werden, aber tatsächlich bin ich immer ärmer geworden. Lasst alle wissen: Alexander der Große stirbt mit offenen Händen. Ich kann nichts mitnehmen, alles war nur Einbildung.“
Wir reden heute viel über die Notwendigkeit von Impfungen und die Ausrottung von Kinderkrankheiten. Was wirklich Not täte, wäre eine geistige Impfung im Sinne Alexanders des Großen – gegen die fatalste aller Krankheiten, die sich derzeit zu einem wütenden globalen Flächenbrand ausweitet, der alles zu verschlingen droht: gegen den Szientismus.
Es gilt als Allerheilmittel, als oberstes Gebot und ist Rechtfertigung für einen weitgehenden Umbau der Gesellschaften in der ganzen Welt. Längst hat das wirtschaftliche Wachstum den Status eines Dogmas erhalten. Und wer dessen Vorrang in Frage stellt, gilt als Ketzer. Doch kann das heutige Konzept des Wachstums um jeden Preis sein Versprechen auch halten? Eine Spurensuche.