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Das WM-Desaster der deutschen Nationalmannschaft im gestrigen Spiel gegen Mexiko lässt niemanden kalt. Es hat uns aus dem Gutgehts-Modus kurzfristig auf den Boden der Tatsachen zurückgeschmettert. Keine „Jogi, ich will ein Kind von dir!“-Rufe mehr aus dem Publikum, sondern verdatterte und enttäuschte Blicke vormals brünftiger Schlachtenbummlerinnen. Auch der Spiegel findet einfach keine Worte zu dem, was dem erfolgsverwöhnten Weltmeister, der laut Von der Leyen „auf jeden Fall schießendes Personal“ zur russischen WM schicken wird, gerade auf russischem Boden widerfahren ist und titelt: „Was war denn das?“ – während im Windschatten der Fußball-WM gerade das großangelegte NATO-Manöver „Saber Strike“ (übersetzt: „Säbelhieb“) stattfindet, mit dem der russische Bär entlang seiner eigenen Grenze „abgeschreckt“ werden soll.
Wir wollen hoffen, dass die zunehmend automatisiert agierenden militärischen Abwehrsysteme die gerade an der russischen Grenze entlangschwirrenden F16-Kampfjets und MI-24-Hubschrauber nicht mit Heuschrecken oder Hobbydrohnen verwechseln und einen verheerenden Gegenschlag auslösen, obwohl Von der Leyens schießendes Personal und unsere eigens von jenseits des Atlantik angereisten „verlässlichen Freunde“ an der russischen Grenze doch nur spielen wollen.
Insofern sollte man durchaus Verständnis für den Nationalkicker Mesut Özil haben, der gerade heftig dafür kritisiert wird, dass er beim Intonieren der deutschen Bundeshymne nicht mitsingt, sondern stattdessen still betet (siehe businessinsider).