Im Tagesspiegel gibt es ein Objektivitätsproblem, das ist offensichtlich. Sachlichkeit, Distanz zum Objekt der Berichterstattung? Fehlanzeige. Der „Newsblog“, den die Redaktion am Wochenende zu den Grundrechte-Demonstrationen in der Hauptstadt angelegt hat, kommt einer weltanschaulichen Bruchbude gleich. Immer wieder gebraucht der Redakteur Sebastian Leber pauschalisierend für die Bürger, die gegen die schwersten Grundrechtseingriffe seit Bestehen der Republik demonstrieren, Begriffe wie „Coronaverharmloser“, „Coronaleugner“ oder „Verschwörungsgläubige“. Die Vermischung von Nachrichten und Meinung im Journalismus wird immer schlimmer. So kann das nicht weitergehen, meint Marcus Klöckner in einem NachDenkSeiten-Kommentar.
Von Marcus Klöckner.
Du wolltest schon immer wissen, wie du Menschen beeinflussen kannst, damit sie zu deinen Gunsten Entscheidungen treffen? Dann ist Prof. Dr. Jack Nashers Keynote genau richtig für dich! Darin erklärt der Verhandlungsprofi, wie wichtig wahrgenommene Kompetenz ist und wie du deinen Erfolg im Beruf und im Alltag mit simplen Tricks maximieren kannst.
Mit diesen Tricks erkennst du Psychopathen & Narzissten
Wirtschaftspsychopathen sind besonders gefährliche Psychopathen, denn sie sind oftmals sehr charismatisch, extrem clever und gleichzeitig eiskalt und berechnend. Sie manipulieren andere Menschen und nutzen sie zu ihrem eigenen Vorteil aus. In seiner Keynote verrät Kriminal- und Geheimdienstanalyst Mark T. Hofmann, woran du Wirtschaftspsychopathen erkennst und was sie mit Serienmördern gemeinsam haben. Spannung pur – das solltest du dir nicht entgehen lassen!
Längst nicht alle Psychopathen sind Mörder oder gar Serienmörder. Ganz im Gegenteil findet man die Schlausten von ihnen oftmals in wichtigen Management-Positionen, in großen Wirtschaftsunternehmen und an der Börse.
Mark T. Hofmann zählt zu Deutschlands bekanntesten Kriminal- und Geheimdienstanalysten und hat sowohl Psychopathen im Gefängnis als auch Psychopathen im Job studiert. Er weiß: „Die gerissensten Psychopathen sitzen nicht hinter Gittern, sondern befinden sich in Vorständen, an der Spitze von Konzernen und in hohen politischen Ämtern.“
Warum das so ist? Weil Psychopathen genau wissen, wie sie ihre Ziele erreichen. Sie betrachten andere Menschen als Schachfiguren, studieren ihre „Opfer“ und nutzen sie dann zu ihren Zwecken aus. Du willst verhindern, selbst manipuliert zu werden? Dann solltest du dir das Video unbedingt bis zum Schluss ansehen!
Montag, 4.11.2013. Eifel. Wieder Montag. Ist ihnen schon mal aufgefallen, worin die Hauptkritik arbeitender Menschen an Arbeitslosen besteht? Noch nicht? Mir schon – gestern. „Die haben alle einen Flachbildschirm!“. Cool, oder? Mir persönlich würden andere Kritikpunkte einfallen, die meinen Neid entfachen. Die haben endlos Zeit, Bücher zu lesen. Die können ausschlafen, lange Wanderungen in der Woche unternehmen, haben Zeit für Yoga, Mediation, Kontemplation und vor allem: ganz viel Gelegenheit, selbst langwierige und komplizierte Gedankenstrukturen zu entfalten, ohne das Kunden oder Chefs diese mit dämlichsten Einwürfen stören. Die können sich selbst finden – oder Gott -, sich in einem Tempo fortbilden, das kein Arbeitnehmer mithalten kann und sich in Themenbereiche so tief einarbeiten, wie es sonst nur Akademikern im Elfenbeinturm möglich ist. Sie können die ganze Welt des Internet mit Worten füllen und so am politischen Meinungsbildungsprozess aktiv teilhaben.
Von der Arbeitsfron befreit zu sein, kann einen enormen Gewinn für die ganze Gesellschaft darstellen – weshalb wir Politiker und Akademiker, Geistliche und Beamte, Polizisten und Soldaten, Journalisten und Ärzte, Richter und Rechtsanwälte von der Arbeit freigestellt haben (doch, das ist so. Die könnten doch ihre Berufe alle auch in der Freizeit ausführen, nachdem sie im Straßenbau, im Bergbau oder an der Ladentheke geknechtet haben): unsere ganze Kultur schätzt den enormen Mehrwert, den man aus arbeitsfreier Zeit generieren kann. Doch was kommt an Kritik?
„Die sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher – dem FLACHBILDFERNSEHER!“.
Mehr scheint der deutsche Arbeitnehmer nicht mehr vom Leben zu verlangen: ein Flachbildfernseher im Haus ist sein größter Genuss, sein Lebenssinn, Flachhirnprogramme zu konsumieren, sein Lebensinhalt – weshalb er den wahren Reichtum, der in Arbeitslosigkeit liegen kann, gar nicht schätzt … noch sieht.
Nur Arbeitslose haben noch die Chance, sich einen sicheren Weg durch die Nachrichtenflut zu bahnen und ihre Mitmenschen vor unangenehmen Entwicklungen zu warnen, die schnell verloren gehen. Schauen wir allein heute das Handesblatt an. Wussten Sie zum Beispiel, dass Wasser, Sport und Schlaf ungesund sein können – obwohl man uns oft genug das Gegenteil gepredigt hat (siehe Handelsblatt)? War ihnen klar, dass das ganze Gesundheitsgefummel, diese Vitamingeschichten, das Joggen, die Aquakur, die Gymnastik und die Superultramatratze alles Mumpitz sind bei dem, was wir unseren Körpern antun (siehe Handelsblatt):
In unserem Blut fließt Plastik
Durch die Luft, über die Haut und vor allem über die Nahrung nehmen die Menschen mehr Plastik denn je auf. Studien deuten drauf hin, dass Krebserkrankungen, Fettleibigkeit und Unfruchtbarkeit darauf zurückzuführen sind.
Jeder Busenblitzer von Lady Gaga erregt unsere höchste Aufmerksamkeit … während wir uns langsam in Bisphenolzombies verwandeln. Irre, oder?
Dafür zahlen wir einen hohen Preis – wie jetzt in Berlin (siehe Handelsblatt):
Berlin hat einer von Bürgern kontrollierten Stromversorgung eine Absage erteilt. Der Volksentscheid des Berliner Energietisches scheiterte am Sonntag knapp an zu wenig Ja-Stimmen, wie Landesabstimmungsleiterin Petra Michaelis-Merzbach am Abend mitteilte. Mit dem Volksentscheid sollten ein vom Land unabhängiges Stadtwerk gegründet und das Stromnetz zurückgekauft werden. Am Ende fehlten 0,9 Prozent der notwendigen Stimmen.
Mit genügend Arbeitslosen wäre das nicht passiert. Die hätten sich genügend informieren können, die wären in der Lage gewesen, die Tragweite der Entscheidung zu begreifen: ohne Energie keine Souveränität, ohne Souveränität keine Demokratie. Das wäre ein wichtiger Schritt gewesen – nun hat die große Koalition ihren ersten Sieg davon getragen: die große Koalition oder die „Kein-Bock-Wohlstandsblasenlandsmannschaft“, die meint, wenn ihr persönlicher Lieblingsserienheld seinen Traumjob in der angesagten Werbeangentur bekommt, kann es mit der Welt doch gar nicht so schlimm aussehen.
Mit dieser Ansicht haben diese Menschen ja sogar Recht: solange das „sprechende Bild“ Serienschmarn am laufenden Band wiederholt, sollte man nicht meinen, dass irgendetwas Wichtiges vor der Tür passiert.
Das passiert aber trotzdem – und damit das seine Wahlentscheidung nicht beeinflusst, sieht man zu 99% inhaltslose Füllmasse im TV, die man nur mit Alkohol ertragen kann – was man aber auch weiß, denn die Arbeitslosen sitzen ja immer mit dem Bier in der Hand vor dem Fernseher … so klagt jedenfalls die deutsche Mobbingpresse – so, als hätte man eine andere Wahl. Schon mal Privatfunk nüchtern gesehen? Erinnert an LSD-Trips: alles bunt, nackt, durcheinander und völlig sinnfrei. Darum hängen die Leute auch davor und kommen nie wieder weg: sie können einfach nicht glauben, was sie dort sehen.
Und der größte Neidfaktor des normal arbeitenden Menschen aus dem bildungsfernen Sektor ist eben die Tatsache, dass die Arbeitslosen eventuell ja den ganzen Tag diesen geistigen Müll in sich aufsaugen dürfen, während man selber nur vier Stunden davon abbekommt.
Wie tief ist dieses Land eigentlich gesunken?
Gar nicht, will man dem Handelsblatt weiter folgen. Es scheint im Gegenteil wieder zu groß zu werden:
Seit über drei Jahren wird in den Krisenländern der Eurozone gegen das Spardiktat demonstriert. Die Proteste richten sich gegen eine (Austeritäts-)Politik, die nicht nur als falsch, sondern auch als fremdbestimmt wahrgenommen wird. Die Demonstranten vermuten, dass die wichtigen Entscheidungen nicht in Athen oder Lissabon, sondern allenfalls noch in Brüssel, vor allem aber in Berlin getroffen werden.
Die Lage wird ernst für die Flachbildschirmfantrupp, die sich der Tatsache stellen muss, dass Busenblitzer keine Probleme lösen. Da werden sogar wieder große, böse Bilder gezeichnet:
Sie transportieren die Botschaft, dass die Deutschen heute mit ökonomischen Mitteln nachholen, was ihnen damals militärisch nicht gelungen ist: die Dominanz über Europa zu erringen. Solche Vorwürfe werden nicht nur auf der Straße geäußert. Auch der ungarische Ministerpräsident Orban sprach im letzten Mai davon, dass Deutschland „schon einmal“ Panzer in sein Land geschickt habe.
Das Vierte Reich wird nicht nur im Inneren wahr genommen. Solche Töne sind sehr bedenklich – erst Recht, wenn man bedenkt, dass wir nur noch am Tropf des Exportes hängen und uns einen schlechten Ruf im Ausland gar nicht mehr leisten können.
Den haben wir aber schon weg – auch in den USA (siehe Handelsblatt):
US-Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman schaltet sich in die Debatte um den deutschen Exportüberschuss ein – und verteidigt die Kritik daran. Deutschland schade dem Wachstum der Weltwirtschaft.
Deutschland erobert nicht nur Europa, es schadet der ganzen Welt. Eine solch´ schlechte Presse hatten wir das letzte mal 1942. Auch die Staatsverschuldung war damals ähnlich hoch.
Der Bericht platzte mitten die erhitzte Diskussion um die Bespitzelung der Bundeskanzlerin und vieler anderer Spitzenpolitiker weltweit durch den US-Geheimdienst. Entsprechend scharf war die Reaktion aus dem politischen Berlin auf den Bericht. Der Überschuss sei Ausdruck der hohen Nachfrage nach deutschen Qualitätsprodukten.
Nun – die Nachfrage nach deutschen Qualitätsprodukten ist unter anderem deshalb so hoch, weil Deutschland Niedriglohnland geworden ist – und weil der Euro deutsche Produkte sehr billig gemacht hat. Allerdings dürfte die Reaktion der Bundeskanzlerin nicht nur deshalb so scharf (und falsch) ausgefallen sein, Krugman spricht ein anderes, viel peinlicheres Thema an:
Seine Exportstärke und die damit verbundenen exzessiven Leistungsbilanzüberschüsse führten zu deflationären Tendenzen im Euroraum und weltweit. Deutschland müsse das heimische Wachstum stärken und die Exportabhängigkeit verringern.
Über das heimische Wachstum haben wir schon berichtet: außer den Preisen steigt in diesem Lande nichts mehr, die Binnenkonjunktur liegt seit Jahrzehnten am Boden. Deutschland geht es prächtig – aber immer weniger gehören dazu. Richtig fett werden hier nur wenige – die wenigen aber kann man nur noch zu Tagungen rollen.
Die antideutschen Sprüche im Ausland gelten dem ganzen Land – dabei ist es nur eine kleine Clique, die für die Misere verantwortlich ist. Der Deutsche an sich begrüßt weder den Sozialabbau, noch die Kriegseinsätze im Ausland, er erfreut sich nicht an seinen Billiglöhnen oder den Luxuspreisen für Nahrungsmittel, Benzin oder Medikamente, noch jauchzt er vor Glück über die neue Autobahnmaut, mit der er seine lange von Steuergeldern abbezahlten Straßen noch einmal bezahlen kann (siehe Handelsblatt). Eben so wenig dürfte er glücklich darüber sein, in einer Bananenrepublik zu leben, in der sogar die alt-ehrwürdige Debeka zur Beamtenbestechung neigt, um sich einen wirtschaftlichen Vorteil zu sichern (siehe Handelsblatt).
Der „Leistungsträger“ sonnt sich im Ritterschlag der Lumpenelite, während das Ansehen seiner Heimat ebensolche Tiefstände erreicht wie der Wohlstand seiner Mitmenschen. Sympathie fühlt er nur noch mit der Macht – der Supermacht, siehe Handelsblatt:
In der Beliebtheitsrangliste Europas rangiert Amerika derzeit ganz weit hinten, irgendwo zwischen weißem Hai und Kettensägenmassaker. Monstergleich werden die USA verteufelt, und man traut ihnen alles zu: vom Abhören des Kanzlerhandys bis zum Ruinieren des Weltklimas, vom Big-Data-Krakengriff bis zum wahllosen Drohnenkrieg.
Ein seltsamer rhetorischer Trick, auf den hier zurückgegriffen wird: wir trauen den Amerikanern nicht alles zu – wir wundern uns nur darüber, was sie sich alles trauen. Sie ruinieren das Weltklima, hören das Handy der Kanzlerin ab, führen einen gigantischen Datenkrieg gegen die zivilisierte Welt und terrorisieren schwächere mit einem schrankenlosen Drohnenkrieg.
Doch hinter den großen Klagen über die Verteufelung der USA in Deutschland steckt eine ganz böse, bittere Erkenntnis über unsere Wirtschaft, eine Erkenntnis, die uns überhaupt nicht in den Kram passen sollte:
Die Klage über die neue Macht Amerikas ist darum in Wahrheit die Selbstanklage der eigenen Ohnmacht. In der gesamten modernen Digitalindustrie haben wir gegenüber Amerika einfach jämmerlich verloren. Wir stehen da wie die Wilden vor Kolumbus und bestaunen die digitalen Glasperlenspiele mit großen und nun eben meckernden Mündern.
Das Ergebnis der Arbeit der deutschen Lumpenelite? Wir können nur noch durch Korruption, Ausbeutung, Währungstricks und Zwangsabgaben mithalten, in Wahrheit hat unsere Wirtschaft (die deutsche und die europäische) den Schuss nicht gehört.
Umso bedrohlicher das dunkle Bild, das aus dem Ausland heraufzieht: der eingebildete Riese ist in Wirklichkeit ein kleiner, aufgeblasener Zwerg, der im 21. Jahrhundert keine Leistungen mehr erbringt, die zukunftsfähig sind – aber er führt sich auf wie Julius Cäsar in Gallien.
Die USA können sich Diskussionen darüber leisten, ob man lieber die Malaria bekämpfen oder das Internet weltweit ausbauen soll (siehe Handelsblatt, Bill Gates im Disput mit Mark Zuckerberg), während Deutschland in der neuen Bildzeitung darüber nachdenkt (falls man das überhaupt denken nennen kann), wer die neue Kommissarin im Tatort gewesen sein kann.
So ruht der Deutsche im Dämmerschlaf – und nur der Herr Snowden rettet seine Haut. Ohne ihn wäre das Freihandelsabkommen mit den USA wohl nicht in Gefahr, jetzt erst wird ein Stop der Verhandlungen gefordert (siehe Spiegel). Für die deutschen Bauern die letzte Hoffnung – gegen den hochsubventionierten US-Agrarmarkt hätten sie keine Chance. Aber auch die anderen dürften – jenseits der vielversprechenden Zahlen – ziemlich drum dreinschauen, wenn sie merken würden, wie der neue Supermarkt in ihr Leben eingreift. Die Mexikaner können ein Lied davon singen, siehe Quetzal-Leipzig.
Was für die Firmen wirtschaftlich sinnvoll ist, hat für die ArbeitnehmerInnen deutliche Schattenseiten. Zwar gibt es hier die im Rest des Landes rar gesäten Arbeitsplätze, aber die Beschäftigungsbedingungen sind oft schlecht. Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden sind keine Seltenheit. Sicherheits- und Gesundheitsstandards sind niedrig, und die Bildung von Gewerkschaften wird unterbunden oder findet gar nicht erst statt.
Kommt die Freihandelszone, konkurrieren wir mit diesen Mexikanern. Siemens lässt da jetzt schon produzieren … und die ganze Welt wird jubeln, wenn es den Deutschen dann so richtig hart trifft.
Wer aber hat noch Zeit und Muße solche Entwicklungen zu beobachten, die Informationen zu sondieren, abzugleichen und ein Bildungsniveau aufzubauen, dass geeignet ist, die vielen Facetten der Fakten aufzuzeigen? Wer schafft es überhaupt noch, täglich genügend Zeit aufzubringen, um sich „auf dem Laufenden zu halten“?
Keiner, der Arbeit und Familie hat.
Anstatt auf Arbeitslose zu schimpfen, weil die unter Umständen auch einen Flachbildfernseher haben (wenn auch sonst nichts – wirklich gar nichts) täten wir gut daran, etwas mehr Arbeitslosigkeit für uns selbst zu fordern. Es gibt momentan eine ganze Reihe wichtiger politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, um die wir uns dringender kümmern müssen als um die Reflexionen der Talkshows der letzten Woche, um den Büroalltag mit Pseudomeinungen füllen zu können.
Der ganz große Rahmen zeigt sogar, dass es ziemlich finster für den deutschen Arbeitnehmer und RTL-Fan aussieht, weil die deutsche Wirtschaft in der Tat so gut wir gar nichts Nützliches mehr produziert, während die US-Wirtschaft aktiv Zukunft in großem Stil gestaltet.
Was machen wir aber mit diesem kostbaren Faktor Arbeitslosigkeit? Nutzen wir ihn produktiv?
Nein – wir wählen die altdeutsche Lösung: Druck, Zwang, Essensentzug. Anstatt Utopien zu entwerfen, machen unsere Arbeitslosen Bewerbungstraining … und einen entwürdigenden, demotivierenden Niedriglohnsektor samt schwacher Gewerkschaften überhaupt erst möglich.
Und das einzige, was dem deutschen Vollmalocher dazu noch einfällt, ist:
„Wenn die auch noch alle einen Flachbildschirm bekommen, dann drehe ich durch!“ – was aber seine Enkel nicht davor beschützen wird, dass sie in Zukunft ihr (äußerst karges) Brot damit verdienen werden, für Vietnamesen, Nigerianer und Bolivianer Hemden zu nähen.
Als Nachschlag zum Umgangston in Onlinemedien passend zum letzten Eifelphilosoph-Artikel:
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Im Netz stehen wir vor einer wichtigen Frage: Wie sollen wir mit all dem Hass umgehen, der tagtäglich in Zeitungsforen veröffentlicht wird? Ganz offensichtlich läuft in vielen Onlineforen etwas falsch, denn statt einer sachlichen Debatte findet man dort menschenfeindliche Untergriffe. Beleg dafür ist zum Beispiel die aktuelle Asyldebatte. Es ist erschütternd, wieviel Wut und wie wenig Empathie dort nachzulesen ist. Drei Beispiele:
– Posting von diePresse.com
target=“_blank“>dieses Video):
– Posting von derStandard.at (bezieht sich ebenfalls auf das Video)
Diese drei Kommentare sind gar nicht ungewöhnlich, sie repräsentieren die Tonalität vieler Onlineforen. Zu diesem Thema trat die Schriftstellerin Julya Rabinowich eine Debatte im Standardlos, auch ich kommentierte dieses Thema vergangene Woche im Falter. Eine Kernthese meines Kommentars: Die Aggression in den Onlineforen ist gefährlich, sie verseucht das gesamte Klima, verunmöglicht eine sachliche Debatte. Hier gibt es keinen fairen, argumentativen Schlagabtausch, diese hasserfüllten Postings sind eine “blinde Katharsis”, ein “Ausleben unangenehmer Bedürfnisse ohne jeglichen persönlichen Erkenntnisgewinn”, wie auch schon der Psychologe John Suler festhielt.
Hass ist eine Emotion, die sogar von radikalen Gruppierungen gezielt eingesetzt wird. Oder wie es der Soziologe Hinrich Rosenbrock ausdrückt: „Menschen, die hassen, haben keinerlei Empathie gegenüber den Gehassten; damit verlieren sie auch einen Großteil ihrer Hemmungen. Hass drückt eine starke Feindschaft aus, also eine Abgrenzung und damit in der Regel eine Zuschreibung ‘wir’ gegen ‘die’. Es bildet sich eine kollektive Identität heraus.“ Gerade in Wahlkampfzeiten kann man beobachten, wie extrem es in einigen Onlineforen zugeht. Ich behaupte, dass solche Hasspostings in der Tat für die öffentliche Debatte – und damit auch für unsere Demokratie – gefährlich sind. Das alles ist hier nachzulesen.
Ein Kollege im Standard hat den Kommentar anscheinend missverstanden. Michael Vosatkaempfindet die Debatte anscheinend als hochnäsig, spricht von journalistischen Eitelkeiten. Auch stellt er generell infrage, dass es überhaupt ein Problem in der Onlinedebatte gibt. So schreibt er:
„Es ist falsch, so zu tun, als ob die Flegel in der Mehrheit oder auch nur eine relevante Größe wären. Wer dies behauptet, hat sich mit der Dynamik eines Onlineforums nicht auseinandergesetzt.“
Dies ist atemberaubender Unsinn. Gäbe es keinerlei Probleme mit diesen „Flegeln“, dann würde der Standard wohl kaum dazu eine Debatte führen und etliche Kommentare zu diesem Thema veröffentlichen. Man merkt, dieses Thema polarisiert und viele Menschen sind beunruhigt, mit welcher Aggression und fehlender Empathie online diskutiert wird. Robert Misik hat das in seinem Videoblog sehr schön zusammengefasst: „In manchen Foren wird (…) intelligent und vernünftig diskutiert und diese Debatten liefern dann auch einen Mehrwert, zum Beispiel zu dem Artikel, an dem sie sich entzünden. Aber in sehr vielen hat einfach der Irrsinn die Macht übernommen.“
Es geht in dieser Debatte nicht um „Online“ gegen „Print“ oder um „alte“ gegen „junge“ Journalisten. Diese Trennlinien machen immer weniger Sinn in einer Welt, in der online und offline verschmelzen. Ich selbst bin Printredakteurin, aber auch auf Twitter viel unterwegs, dieser Text erscheint in meinem Blog. Mir geht es um Journalismus, nicht um Etiketten.
Das Netz wird immer wichtiger. Also wird auch immer wichtiger, dass dort nicht nur die Rüpel und Schreihälse das Sagen habe
Im jüngsten Kommentar des Standard werden Robert Misik und ich als Printjournalisten angesprochen, sowie Armin Wolf als bekannter TV-Moderator und es heißt: ”in ihren Medien fehlt der direkte Kontakt mit den Konsumenten der medialen Produkte.” Das ist eine verkürzte Darstellung, denn gerade Misik, Wolf und ich sind zum Beispiel drei Journalisten, die extremen Kontakt zum Publikum suchen und auch gerne auf Twitter diskutieren. Wir tun das, würde ich meinen, weil uns der digitale Austausch ein Anliegen ist.
Das Netz wird immer wichtiger. Also wird auch immer wichtiger, dass dort nicht nur die Rüpel und Schreihälse das Sagen haben, die Demagogen und Spin-Doktoren. Viele User wundern sich doch selbst, was in den Foren abgeht (speziell zu Wahlkampfzeiten). Gerade jene Poster, die eloquente, clevere oder sogar lustige Kommentare werden viel zu wenig gehört. Und das Problem ist nicht die Anonymität, sondern fehlende Sorgfalt.
Ein grobes Missverständnis ist nämlich, dass aggressive Meinungen unbedingt auf der Webseite sichtbar sein müssten und dass jedes niedergeschriebene Ressentiment eine unverzichtbare Kritik sei. Das stimmt nicht. Medien haben sehr wohl das Recht, die Debatte auf ihrer Seite zu moderieren und Rüpel auszuschließen. Wem das nicht gefällt, der kann an etlichen anderen Orten posten oder sogar sein eigenes Onlinemedium starten. Die Meinungsfreiheit wird nicht gefährdet, wenn man gegen jene vorgeht, die andere beleidigen oder sogar bedrohen.
Der zweite Schritt ist dann, für ein positives Klima zu sorgen. In meinem erscheinenden Buch liefere ich einige Beispiele, wie man mehr Respekt in der Onlinedebatte herstellen kann. Das simpelste Beispiel: Journalisten müssen den Leser und Usern auch Wertschätzung zeigen. Es macht einen riesigen Unterschied, wenn diese das Gefühl haben, sie werden ernstgenommen. Dazu das Zitat eines Zeit.de-Redakteurs: „Sobald irgendein Mitglied der Redaktion, sei es auch nur ein Moderator, einen Kommentar verfasst, beruhigt sich jede Debatte. Zumindest ein Stück weit, zumindest eine Zeit lang. Ich glaube, es liegt daran, dass die Leser erst einmal vor diese Wand gestellt sind. Die Seite wirkt irgendwie kalt, unmenschlich, das ist ein Produkt. Das lese ich und dann fange ich darüber an, zu zetern. Sobald da aber ein Mensch ist, der sagt, dass er sich Gedanken dazu gemacht hat, gehe ich ganz anders damit um.“
Es gibt kein Naturgesetz, dass Onlineforen so aussehen müssen, wie sie es heute tun. Im Gegenteil, immer mehr Medien versuchen, die Debatte freundlicher zu gestalten. Der Standard hat zum Beispiel einen eigenen Community-Manager engagiert und arbeitet an einem neuen Kommentar-System, worauf ich extrem gespannt bin.
Deswegen ist es falsch, den Status quo der Onlineforen zu verteidigen. Es ist auch verkürzt, Kritik als journalistische Überheblichkeit oder Internetfeindlichkeit abzutun. Im Gegenteil: Gerade wenn man das Internet mag, wenn man dort mit anderen diskutieren will, sollte man dafür eintreten, dass dort mit Respekt und nicht mit Ressentiments argumentiert wird.
Die obigen Screenshots stammen aus den jeweiligen Foren von diePresse.com, Heute.at und derStandard.at.
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Mit vielen Dank an Ingrid Brodnig, aus ihrer Internetseite Brodnigs Blog, das Vorschaubild wurde photographiert von Heribert Corn.
Veröffentlicht unter CC BY-NC-ND 3.0
Einen Link zu diesem Filmausschnitt hat Frau Naja gerade rumgeschickt. Ich habe mir erlaubt, die Version mit deutschen Untertiteln zu suchen. Natürlich distanziere ich mich aufs Entschiedenste von dem in dem Video getätigten Aussagen. Auch wenn Sie stimmen. Ein Vorbild sieht anders aus. Und hier siehts auch nicht besser aus…
[Video, bitte Beitrag anklicken]
Ja, nun ist es soweit. Es gibt eine Nachrichtenspiegel-Facebook-Seite. Ein riesengroßer Sprung über meinen datenschutzaffinen Schatten und noch viel mehr Palaver mit dem Interface, den Einstellungen und der sogenannten Usability. Die dadurch neu ergrauten Haare kann ich im Spiegel deutlich sehen. Die Bißspuren in der Tastatur auch.
Egal, die Menge der Verweise, die seid einiger Zeit über Facebook kommen (kann ich an den Referrern sehen) legten den Entschluß nahe, auch hier mal „Hallo“ zu sagen.
Aber, aus zeitlichen Gründen können wir leider kein Extra-Programm für Facebook leisten.
Wir haben dummerweise alle noch Dinge neben der Informationssammlung, Sortierung und Aufbereitung für die Leser zu erledigen. Dinge, die mit Nahrungsmittelbeschaffung, Kindererziehung und -bespaßung, sauberen Wohnungen, Ämtern, Rechtsanwälten, Hobbys, Geldbeschaffung, Waschmaschinenbestückung, Brautschau (na ja, nicht alle von uns), Trinkgelagen, Tarotkarten, E-Mails, Erdstrahlen, über 300 RSS-Feeds im Reader – die gelesen werden wollen um auf dem Laufenden zu bleiben, das Lesen auf toten Bäumen, Unterhaltungsfilmen, Musik, Musik machen, Computerspiele und anderen, meist furchtbar profanen Dingen zu tun haben – ok, ich schweife ab. Entschuldigung.
Denn wenn man sich nur mit Polititk, Wirtschaft, realen und eingebildeten Verschwörungen und dem, was sonst noch um einen herum passiert beschäftigt, verliert man irgendwann die Bodenhaftung, wird Depressiv und fängt an, abzudrehen. Wir sind auch nur ganz normale Menschen.
Im Großen und Ganzen gibts daher auf Facebook, wie auch auf Twitter, nur Hinweise, daß hier im Nachrichtenspiegel wieder was Neues erschienen ist. Etwas, daß vielleicht jemanden zum Nachdenken anregt – der sich bisher nur gewundert hat was eigentlich so komisch ist oder irgendwie nicht Richtig zu sein scheint. Für denjenigen, der mit anderen Sachen beschäftigt war und gerade aufwacht, ein Artikel der einfach nur die Meinung von jemandem bestärkt oder auch der nur weitere Argumente für die bereits Überzeugten bringt.
So leid es mit tut, dies ist ein „Friss oder Stirb“. Wir wollen euch kein Geld abnehmen für das, was wir hier tun, aber wir haben auch nur begrenzte Ressourcen. Und die meisten von uns stecken mehr Energie, Zeit und Geld hier rein als Gut für sie ist.
Aber wir wollen es genau so und werden genau so weitermachen!
Und dafür maße ich mir jetzt mal an, denjenigen zu Danken, die hier mitspielen und genau das leisten. Ausdrücklich auch unserem Tagesbildbeauftragten, Jotha. Der es geschafft hat, seid Bestehen des Nachrichtenspiegels jeden Tag(!) ein neues Bild des Tages hervorzuzaubern. (Ok, bis auf eine Ausnahme von 2 Tagen, und daran war ich Schuld. Mea Culpa)
Vielen Dank, daß ihr, die Leser, uns über die Zugriffszahlen zeigt, daß wir es nicht umsonst machen.
Und wenn es nur dafür ist daß ihr nicht anfangt zu stottern, wenn Euch mal eure Kinder fragen, was ihr denn dagegen getan habt, daß es so schlimm geworden ist. Viel besser wäre es, wenn sie fragen, was ihr DAFÜR dafür getan habt, daß es NICHT so schlimm geworden ist.
Nicht vergessen, Ignoranz bedingt keine Unverwundbarkeit. Wenn der Kopf erst mal im Sand steckt wird das Atmen schwer. Und es kratzt im Hals.
Ergo – tut bitte etwas dafür, damit sich die schlimmen Dinge ändern.
Ich meine nicht diejenigen, die bereits in Initiativen mitarbeiten und sich „für die gute Sache“ aufreiben. Nein, ihr, die ihr vor dem Monitor sitzt und passiv zwar Einverstanden mit den (meisten) der hier dargelegten Kritiken, den Denkanstößen und den Ideen seid. Die eine Veränderung der Umstände wollen aber sich nicht trauen und deshalb immer noch das kleine Rädchen im Getriebe spielen. Ihr seid diejenigen, weshalb das „System“ immer noch funktioniert und andere auf eurem Rücken mit eurem Geld Feste feiern. Seid der Sand, nicht das Öl. Öl ist schmierig. Ich glaube, Dreckscheuder und der E-Philosoph hecken da was aus.
Aber vergesst nicht, der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen. Immer Cool bleiben und jeden sein Leben leben lassen.
Nur eben nicht das Leben der wirklichen Sozialschmarotzer unterstützen. Ich meine diejenigen, die andere für sich arbeiten lassen und sich dann auch noch als Leistungsträger feiern lassen obwohl sie nur als Parasiten von genau der besagten Leistung der im allgemeinen fleißigen „normalen“ Menschen schmarotzen. Es ist genug für Alle da. Aber ist ist insgesamt nicht genug da, daß eine einzige Familie zum Beispiel 700 Millionen mit einer Firma, die mal ein eigenen KZ hatte, verdient. Oder daß jemand stirbt (was immer traurig ist, jeder hat jemanden, der ihn vermisst – hoffentlich), der ein Vermögen von ca. 8 Milliarden Euro hat. Das ist Pervers.
Es muß ja nicht viel sein. Ich persönlich mach ja eigentlich auch nur die Technik, gebe launige Kommentare ab, stelle ab und an ein Video ein und kümmer mich um die E-Mails, einen Teil der Kommentare und um das Finanzielle. Warum? – Weil ich gerne Artikel lese die nicht in der Milliardärspresse erscheinen würden. Und weil ich Kinder, habe die mich irgendwann mal fragen werden… – aber das hatten wir ja schon.
Die SCHWEIGENDE MEHRHEIT meldet sich zu Wort:
„Jawohl, wir übernehmen die Verantwortung!“
Jahrzehntelang haben wir geschwiegen, weil wir wissen: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.
Jetzt aber können wir nicht länger schweigend zusehen: überall – ja, selbst an diesem Ort – ergreifen selbsternannte „kritische Bürger“, „Wutbürger“ und Möchtegern- Journalisten das Wort. Sie schrecken vor keiner Verunglimpfung und keiner Polemik zurück. Als scheinheilige Verfechter der Tugend oder gar Retter der Menschheit treten sie auf und bestreiten sowohl die moralische Integrität als auch die Legitimität unserer ordentlich gewählten Volksvertreter. Einige behaupten sogar, s i e seien das Volk. Damit muß nun endgültig Schluß sein!
Daher stellen wir hier und jetzt ein für alle Mal klar:
WIR, die SCHWEIGENDE MEHRHEIT, sind das Volk!
WIR sind die rechtmäßigen Herrscher, denn „alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.“ So steht es im Grundgesetz Art 20 Absatz 2. Und wir haben diese Regierung gewählt, weil sie unseren Willen umsetzt.
Immer wieder wird behauptet, die Politiker würden sich ihre Ämter nur mithilfe von Wahlverspechen erschleichen, um sie anschließend zu brechen. Entgegen ihrem Amtseid würden sie nicht dem „Wohl des deutschen Volkes“ dienen, sondern nur sich selbst, ihrer Partei und ihren Sponsoren aus der Wirtschaft.
Um diesen infamen Unterstellungen endgültig ein Ende zu bereiten, und um die Ehre der gewählten Volksvertreter wiederherzustellen, verkünden wir hier mit aller Entschiedenheit:
Ja, wir übernehmen die volle Verantwortung für die aktuelle Politik in unserem Land!
Und wir distanzieren uns entschieden von denen, die hinter vorgehaltener Hand, am Stammtisch oder gar in der Öffentlichkeit unseren Volksvertretern ihre Legitimation streitig machen wollen.
Wir widersprechen den sogenannten Meinungsforschern, die immer wieder behaupten, daß es für die aktuelle Politik keine Mehrheit in der Bevölkerung gäbe. Ihnen sagen wir hiermit ganz entschieden: Das kann gar nicht sein.
Denn 1. hätte sie ja dann keiner gewählt und 2. haben wir als SCHWEIGENDE MEHRHEIT ja bisher immer geschwiegen – von uns können sie´s also nicht erfahren haben!
Da solche Gerüchte aber selbst im Staatsfernsehen immer wieder verbreitet werden, brechen wir, die SCHWEIGENDE MEHRHEIT, heute ganz ausnahmsweise unser Schweigen, und erklären hierzu ausdrücklich:
Ja, wir wollen diese Politik!
Insbesondere wollen wir auch , daß…
Ja, ein für alle Mal: damit endlich wieder Ruhe herrschen kann: all dies wollen wir so!
Und auch wenn dies bedeutet, daß wir gar nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Oligarchie (Herrschaft der Reichen) leben, und somit gar nichts zu sagen haben: auch egal. Es geht uns doch gut! Stopft diesen Kommunisten und Spassbremsen doch endlich das Maul!
Was? Meinungsfreiheit? Wozu braucht man die denn? Steht in der Verfassung? Na gut, aber als SCHWEIGENDE MEHRHEIT bestehen wir auch weiterhin darauf, daß im Staatsfernsehen über solche lästigen Dinge nur ausnahmsweise und nicht vor 21 Uhr berichtet wird.
Stattdessen sollen von unseren Fernsehgebühren auch weiterhin überwiegend Seifenopern, schleimige Volksmusikorgien, Sportberichte, Glücksspiele und Hofberichterstattung der Regierungsparteien produziert werden, damit uns bei unseren durchschnittlich fast 6 Stunden täglich vor der Glotze nicht die schöne Wellness abhanden kommt.
Schließlich mußten viele von uns bereits im Krieg viel Elend ertragen. Da kann man uns doch nicht heute schon wieder mit dem Elend der Welt belästigen.
Und mit dieser ständigen Geheimnis- Ausplauderei im Internet muß auch mal langsam Schluß sein – schadet schließlich unserem guten Ansehen.
Und bei der Gelegenheit kann man auch mal gleich die völlig ungezügelte Berichterstattung in den Medien allgemein etwas regulieren. Die fortschrittlichen Italiener – und neuerdings noch schamloser die Ungarn – machen es uns ja schon vor. Sollen wir als Weltmeister und Papst da etwa zurückbleiben?
Falls jetzt noch Fragen offen geblieben sein sollten, wenden Sie sich bitte an unser inoffizielles Verlautbarungsorgan, die Blöd-Zeitung. Wir müssen jetzt nämlich dringend weiter schweigen.
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Der Souverän
Medien sind der Tod der Demokratie. Diese Meinung hörte ich letztens. Wenn man sie hört, ist man zuerst erschrocken. Medien sind doch gut für die Demokratie … das haben wir gelernt. Als vierte Macht wachen sie über das Schicksal des kleinen Mannes, der ansonsten den drei Mächten Gesetz, Polizei und Gericht hilflos ausgeliefert wäre.
So jedenfalls das Märchen, das wir den Kindern erzählen, wenn die Fragen, warum Zeitungen früher mal Geld gekostet haben.
Der Mensch, der diese Meinung vom Tod der Demokratie durch die Medien beschrieb, begründete es mit einem Wort: Meinungsmache.
Dort, wo Meinungen gemacht werden, hat der Wille des Einzelnen keine Bedeutung mehr. Die Demokratie stirbt, weil den Menschen die eigene Meinung genommen wird – was noch nicht mal in böser Absicht geschehen muß. Und die Menschen finden das gut, das sie keine eigene Meinung mehr haben müssen. Ist ja auch viel bequemer so, wenn einer einem sagt, wo es langgeht. Darum sitzen die wohl immer länger vor dem Fernsehen, ein Medium, das mitlerweile die Zeitungen verdrängt hat. Deshalb stöhnte die FAZ schon vor fünf Jahren über neue Rekorde:
und der Trend hält an, so berichtet Noows:
Die Deutschen haben im Jahr 2009 mehr Zeit vor dem Fernseher verbracht als im Jahr zuvor. Im Durchschnitt sahen die Bundesbürger 2009 täglich 212 Minuten fern, fünf Minuten länger als noch 2008. Das teilte Media Control heute in Baden-Baden mit.
Es gibt schöne und wichtige Dinge im Leben eines Menschen. Essen zum Beispiel. Oder Sex. Wandern ist auch schön, Gespräche mit Freunden.
Aber der moderne Mensch sieht lieber aus der Ferne zu, wie andere das machen. Irgendwie armselig oder? Und hundsgemein … denn so sickert das eigene Leben nutzlos dahin. Andererseits öffnet man sich vollkommen der medialen Dirigentschaft und ihren Lügen, über die man inzwischen schon im Schulunterricht aufgeklärt wird:
Die Ausstellung ‚Bilder, die lügen‘, die bis 30. August jeweils von Dienstag bis Sonntag (09:00 bis 18:00 Uhr) im Museum im Zeughausin Innsbruck gezeigt wird, erweist sich als tolle Ergänzung zum Unterricht
Die Wanderausstellung wurde vom ‚Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland‘ konzipiert und von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt. Sie fragt nach der Objektivität von Bildern und zeigt Grundmuster der Manipulation von und mit Bildern. Im Mittelpunkt steht die Bildmanipulation in Malerei, Plakat, Comic und Fotografie sowie in den heutigen digitalen Bildmedien. Aussagekräftige Beispiele zeigen, wie Bilder durch Veränderungen politisch instrumentalisiert werden.
In Hessen gibt es ein ganzes Online-Lernarchiv voll mit diesen Themen … das sich unter anderem auch fragt, was die Macht der Medien über uns persönlich anrichten kann:
Kaum jemand kann den medial standardisierten und optisch vermittelten Ansprüchen genügen. Das bedeutet: Wir können niemals unser Ich-Ideal erreichen. Die Folge: schämen uns. Denn Scham gilt als die verinnerlichte Verachtung, die aus der Diskrepanz zwischen Ich-ideal und Ich-Realität entsteht.
Wo das Ich-Ideal so unrealistisch hoch gehängt wird wie in unserer spätmodernen Wettbewerbsgesellschaft, da muss es permanent enttäuscht werden. So lauert hinter der schönen Fassade des souveränen Individuums dauernd die soziale Angst vor dem persönlichen Statusverlust.
Wenn so etwas in der Schule gelehrt wird, sollte man sich eigentlich ruhig zurücklehnen können. Bedauerlicherweise … sind es nicht gerade diese Themen, mit denen die Medien uns im Leben unterstützen. Gerade dort, wir richtig Geld gemacht wird – in der Medizin zum Beispiel – entdecken Kritiker Manipulationen zu Hauf:
Die Manipulation durch Medien nimmt immer bedenklichere Formen an. Nicht alles, was wir hören und sehen entspricht den Tatsachen. Wir stellen fest, dass Presseinformationen – ganz gleich, ob sie über die Printmedien oder über den Äther zu uns gelangen – häufig nicht mehr ausreichend recherchiert werden, bevor sie uns als „Wahrheit“ vermittelt werden.
Wir sind die konditioniertesten, programmiertesten Wesen, welche die Welt je gesehen hat. Nicht nur, dass unsere Gedanken und Einstellungen kontinuierlich geformt und gestaltet werden; unser ganzes Bewusstsein scheint subtil und unerbittlich ausgelöscht zu werden. Die Türen unserer Wahrnehmung werden sorgfältig und präzise kontrolliert.
Es ist eine erschöpfende und endlose Aufgabe, den Leuten ständig zu erklären, wie die meisten Dinge ihrer Alltagsweisheit wissenschaftlich über Tausend Medienclips in das öffentliche Bewusstsein gepflanzt werden.
Um Zeit zu sparen erfahren Sie nun als erstes ein wenig Hintergrundwissen über die Informationshandhabung in diesem Land. Sobald die Grundlagen, wie unser momentanes System der Medienkontrolle historisch erreichtet wurde, verdeutlicht wurden, werden Sie eher in der Lage sein, jeden beliebigen Bericht in den heutigen Nachricht in Frage zu stellen:
Wenn jedermann an etwas glaubt, ist es vermutlich falsch. Wir nennen das Alltagsweisheit. In Amerika ist Alltagsweisheit mit Massenakzeptanz – um es auf einen kurzen Nenner zu bringen – zumeist so entstanden:
Jemand hat dafür bezahlt!
Das ist natürlich eine ganz böse Sicht die keinem Medienschaffendem gefallen wird. Dabei wissen sie doch alle, wie unverzichtbar Medien für die Meinungsbildung sind. Und wir könnten auch wissen – wenn wir wollten – wie leicht es ist, damit Menschen zu manipulieren, denn dazu gibt es schon seit siebzig Jahren eine eigene Wissenschaft:
Aus Bernays eigener erstaunlicher Chronik mit dem Titel „Propaganda“ lernen wir, wie Edward L. Bernays die Ideen seines berühmten Onkels Sigmund Freud übernahm und sie auf die gerade entstehende „Wissenschaft der Massenbeeinflussung“ anwendete.
Der einzige Unterschied war, dass Bernays die Prinzipien nicht dazu benutzte, um verborgene Motive im menschlichen Unterbewusstsein aufzudecken, sondern um Absichten zu verkleiden und Illusionen zu schaffen, die rein zu Profitzwecken die Menschen betrogen und Tatsachen verfälschten.
Edward Bernay war in der Tat ein besonderer Mensch. Leider kennt ihn kaum jemand … leider wohl auch kaum ein Medienschaffender, obwohl doch der Erziehungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien direkt auf seinen Vorstellungen beruht.
Als Neueinsteiger beim Ausschuss für Öffentliche Informationen (Committee an Public Information) war einer seiner ersten Aufträge, der amerikanischen Öffentlichkeit den Ersten Weltkrieg mit der Vorstellung zu verkaufen, „die Welt sicher für die Demokratie zu machen.“ (Ein Prinzip, das seither von den Amerikanern für annähernd jeden ihrer Kriege herhalten musste: Vom zweiten Weltkrieg, über Vietnam- und Koreakrieg, bis in die neuesten Tage.
Nun, das kenne wir ja selbst. Afghanistan … ich würde gerne mal eine Umfrage sehen, wieviele Deutsche eigentlich noch wissen, warum wir eigentlich da sind. Neuerdings sind wir ja wegen der Frauenrechte da … und es werden sich sicher noch andere edle und plausible Gründe finden lassen.
Während der nächsten Jahrzehnte entwickelten Bernays und seine Kollegen die Prinzipien, mit denen Menschenmassen durch Nachrichten, die hunderte Male wiederholt werden, beeinflusst werden könnten.
Das Unterbewußtsein funktioniert in der Tat so, das es durch Wiederholungen konditionierbar ist – ob sie wollen oder nicht. Ein Beispiel?
Stellen sie sich vor, ihre Tochter kommt morgen mit ihrem neuen Freund nach Hause (geht auch mit Sohn und Freundin). Sie erfahren …. das die Eltern des neuen Schwarms Hartz-IV-Empfänger sind. Und jetzt mal ehrlich: wie fühlen sie sich.? Welche Bilder steigen in ihnen hoch? Automatisch die, die oft gepredigt wurden. Übrigens auch bei den Hartz IV-Abhängigen selbst, die sich aus diesem Grund durch die Bank fürchterlich fühlen, weil man sich selbst so schlecht entkommen kann.
Bernays Aufgabe war, Angelegenheiten zurechtzurücken, ein künstliches Bild zu erschaffen, das ein bestimmtes Produkt oder eine Idee in ein gewünschtes Licht rückt.
Bernays beschrieb die Öffentlichkeit als eine „Herde, die geführt werden muss“. Dieses herdenhafte Denken mache die Leute „empfänglich für Führung“ . Er wich dabei nie von seinem ersten Grundprinzip ab, „die Massen ohne ihr Wissen zu kontrollieren“. Die beste PR ist, wenn die Leute nicht bemerken, wie sie beeinflusst werden.
Stauber beschrieb Bernays Begründung wie folgt-“ Die wissenschaftliche Manipulation der Öffentlichen Meinung war notwendig, um Chaos und Konflikt in einer demokratischen Gesellschaft zu überwinden.“
(Besten Dank noch mal dem Leseraum des Zentrums für Gesundheit für diesen Text).
Siebzig Tage im Jahr schenkt der Bürger seine kostbare und wertvolle Lebenszeit dem Fernsehen, um sich nach Strich und Faden manipulieren zu lassen und glaubt in der Tat, er würde ein freies und selbstbestimmtes Leben leben.
Das Medien Waffe sind, wird im Zusammenhang mit dem Auslandsfunk gerne offen zugegeben, hier mal vom Bundestag selbst:
Zugespitzt formuliert: Warum wendet der Steuerzahler nach wie vor viel Geld für einen Sender wie die Deutsche Welle/DW (2007 immerhin 269 Mio. Euro) auf, obwohl der Kalte Krieg längst gewonnen ist, obwohl es in jedem guten Hotelzimmer rund um das Mittelmeer deutsches Kommerzfernsehen gibt und obwohl deutsche Zeitungsverlage ebenso wie öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten im Internet omnipräsent sind? Diese Frage verschärft sich noch, wenn man Auslandsmedien an ihrem Anspruch misst und wissen möchte, ob es ihnen in der Vergangenheit gelungen ist, Menschen außerhalb des eigenen Landes mit Informationen zu versorgen. Welchen Anteil hatten zum Beispiel die „freien Stimmen der freien Welt“ am Zusammenbruch des Ostblocks? Wer ist erreicht worden, und wie haben die Sendungen gewirkt?
Und da sollen wir wirklich glauben, man würde uns heute nicht mehr als Herde sehen, die man durchs Dorf treiben muß? Doch. Ganz gezielt … treibt man uns jetzt gerade dem Aufschwung entgegen.
Wir hier vor Ort haben von der Krise wenig gemerkt…..deshalb merken wir auch weniger vom Aufschwung. Arbeit gibt es sowenig wie vorher und wenn überhaupt, dann höchstens 400 Euro dafür. Zwangsversteigerungen gibt es mehr und mehr – einfach mal in den Kalender des Amtsgerichtes schauen – und immer häufiger bleiben Geschäftsräume unvermietbar – oder es setzt sich ein Friseur ´rein. Nicht mehr lange, und jedes Haus hat seinen eigenen Hausfriseur.
In den Medien aber tobt der Aufschwung ganz ungebremst. Gut – Arbeitslosigkeit wird zugegeben, der Einzelhandel geht zugrunde, die Autos bleiben im Geschäft stehen, aber der Aufschwung ist da, die Banken machen wieder Gewinne. Zum Beispiel die Commerzbank, eine Bank, die der Steuerzahler mit ZEHNTAUSEND MILLIONEN EURO unterstützt hat, macht jetzt – nach zwei Verlustreichen Jahren- 352 Millionen Euro Gewinn.
Das sind drei Prozent. 3,52 Prozent, um genau zu sein. Hätten die Aktien gekauft (wie alle anderen auch) dann wäre der Gewinn höher ausgefallen.
Ein Beispiel?
Hier mal aus dem Investor-Verlag:
Die Kurs-Rally im Dax startete am 6. März 2009. Seither konnte der Dax (als Performance-Index) 53 Prozent hinzugewinnen, von 3.666 auf 5.620.
Die Spitzenreiter:
Name | WKN | Kurs-Entwicklung vom 6.03. bis 14.9.09 |
Commerzbank | 803200 | 259,03% |
Deutsche Bank | 514000 | 162,37% |
Deutsche Post | 555200 | 86,13% |
Deutsche Börse | 581005 | 85,71% |
Aktuell steht der DAX sogar auf 6300. Hätte man die zehntausend Millionen Euro Unterstützung für die Commerzbank also in Commerzbankaktien angelegt, hätte man da 25000 Millionen Euro draus machen können … jedenfalls auf dem Papier. Aber als Nachricht sähe das sehr gut aus. Der Staat leiht Banken Geld für nahezu nichts, die kaufen davon Aktien, die steigen in Folge enorm an (weil es eine so große Nachfrage gibt scheinen die ja auch was wert zu sein…) und der Aufschwung ist da.
Jedenfalls in der Theorie … und auch nur solange, wie es keiner merkt. Ein einziger Tag reicht aus, die Börse auf nahezu Null zu fahren … wenn das Vertrauen der Anleger vollends geschwunden ist. Und weil das „Vertrauen der Anleger“ so wichtig ist, muß auf Biegen und Brechen über den Realzustand der Wirtschaft gelogen werden. Sie muß unter allen Umständen positiv ausfallen – und bei den Geldgeschenken an Banken ist das ja auch leicht zu fingieren.
Noch ein Beispiel?
Nehmen wir mal an, ich bin jetzt mal eine Bank, die zehntausend Millionen Euro vom Staat bekommt. Damit könnte ich zum Beispiel … griechische Staatsanleihen kaufen. Die bringen laut FAZ 6,2 %. (Ich könnnte auch meine eigenen Aktien kaufen und die damit in unermeßliche Höhen treiben – aber das wäre zu auffällig).
Schon habe ich … 6,2 % Gewinn gemacht. SECHSHUNDERTZWANZIG MILLIONEN EURO. Dann gebe ich dem Deutschen Staat sein Geld wieder zurück … und alle sind glücklich. So kann jeder Depp Multimillionär werden – und auf die Art werden ja Deppen zu Millionären, wo man früher noch kräftig für arbeiten musste.
Das das alles auf Luft und Sand gebaut wird, ist jeder Hausfrauklar … nur den Medien nicht, weshalb die jetzt vom deutschen Wunder reden, das wir hierzulande im Alltag leider nicht erleben. Mutter Merkel wird da plötzlich zum internationalen Superstar, berichtet das Handelblatt:
„In den USA gibt es eine hohe Anerkennung für die schnelle wirtschaftliche Erholung in Deutschland“, sagt Smith. John Kornblum, Ex-Botschafter der USA, erinnerte an die Schlagzeile der „International Herald Tribune“: „Deutschland besiegt die Krise.“ Er sorge sich bereits, dass die deutsche Stärke erneut die Euro-Zone in Turbulenzen stürzen könne. Die deutsche Erfolgsgeschichte, so auch Pulitzer-Preisträger Thomas Friedman von der „New York Times“, sei dann „a really amazing story“ – eine wirklich beeindruckende Geschichte.
Welche wirtschaftliche Erholung? Fragt der Deutsche nervös mit bangem Blick auf die Stellenanzeigen in der Zeitung und dem sicheren Wissen, das nach der nächsten Kündigung für ihn nur noch eine Hartz-IV-Karriere inklusive Bürgerarbeit fällig ist … weil er über vierzig ist und damit als „unvermittelbar“ gilt.
Binnen kürzester Zeit haben es die Deutschen vom Buhmann zum Vorbild geschafft. Es gibt kein zweites westliches Industrieland, das die Finanz- und Wirtschaftskrise derart unbeschadet überstanden hat. Bei den anderen bessert sich die Lage, Deutschland boomt derweil. Niemand exportiert mehr. Nirgendwo wirkt der Arbeitsmarkt für Fachkräfte derart leergefegt. Deutschland sucht nicht länger den Superstar; Deutschland ist der Superstar.
Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen … so tönt die US-Presse. Aber was haben wir getan? Woran besteht unser Leistung? Wo haben wir denn wirklich gespart? Wir haben mehr Schulden als je zuvor, oder?
Dabei … könnten die es besser Wissen.
In den letzten zehn Jahren sei die deutsche Entwicklung trotz schwächerer Wachstumsraten solider gewesen als die der USA, sagt der Wirtschaftshistoriker Gary Herrigel von der University of Chicago. „Die Kalkulation des US-Wachstums war in hohem Maße von der Finanzblase verfälscht.“
Und was ist mit der Kalkulation des deutschen Wachstums und der Commerzbankblase?
Uninteressant. Die Krise hat vorbei zu sein, sie wurde unbequem. Lauschen wir nochmal dem Handelsblatt:
Die Wirtschaftskrise ist überwunden, die Konjunktur zieht wieder an, und vom Arbeitsmarkt hört man auch nur noch Gutes. Dass trotzdem keine Euphorie ausbricht, ist eigentlich verwunderlich, denn es gibt genügend Gründe optimistisch zu sein.
Es gibt auch gute Gründe, realistisch zu sein … jedenfalls wenn man dem Manager-Magazin glauben darf:
Viele Unternehmen rechneten allerdings mit Schwierigkeiten, neue Aufträge finanzieren zu können. Denn bei vielen Kreditverhandlungen kommen jetzt die Bilanzen des Krisenjahres 2009 auf den Tisch.
Aber wir haben das jetzt mal nicht gelesen, machen uns keine Gedanken darüber und jubeln weiter „AUFSCHWUNG! DEUTSCHLAND! MERKEL!“
Für die Deutschen selbst … noch ein Abschlußwort von der Börse – wieder Manager Magazin:
Die Rohstoffpreise ziehen an. Das ist nicht nur ein Thema für Spekulanten, sondern auch für Deutschlands Unternehmen. Zumal diese sich teilweise gar nicht gegen Preissteigerungen absichern können. Bayer und BASF etwa bereitet die Entwicklung Sorgen: Dabei geht es um Ölderivate wie auch um steigende Weizenpreise.
Auf Deutsch: das Leben wird teurer für die ohne Hotel.