Montag, 18.12.2017. Eifel. Es weihnachtet schön, oder? Alle freuen sich, Glitzer und Lichter überall. Bald ist heilig Abend, da wird die Beute des Jahres unter den Verwandten aufgeteilt, jeder schenkt sich gegenseitig irgendwas, was man sich selber nie gekauft hätte und auch eigentlich gar nicht braucht. Nun – na ja, nicht jeder. Die Armen schenken sich gar nichts – oder haben mal das Jahr über gespart, um dem eigenen Kind ein Handy zu kaufen, damit es in der Schule nicht mehr so gemobbt wird. Dafür werden sie dann umgehend von der stets aktiven Bürgerwacht gescholten: schau mal, so arm, nichts zu essen aber das Kind kriegt ein Handy! Nun – manchmal soll das Handy zu Weihnachten auch etwas anderes sein: eine Entschuldigung der Eltern dafür, dass sie arm sind – also: alt. Chancenlos in einer Welt, in der Jugend zählt, Leistung, Engagement. Wer es sich in der Welt erlaubt, über 50 zu werden und in einer Firma zu arbeiten, die gerade pleite macht, der landet ganz schnell auf der Sozialmüllkippe, wird per Gesetzt und Staatsgewalt arm gehalten um wenigstens noch als mahnendes Beispiel herhalten zu können: sehet – so ergehet es euch, so ihr den Arbeitgeber nicht eure ganze Kraft, eure Leidenschaft, eure Liebe gebt! Und zwar: für wenig Geld.
Ach – was schreibe ich schon wieder. Es ist doch Weihnachten: da wollen wir doch schöne Botschaften hören! Da soll doch das Fest der Liebe gefeiert werden, als Trotz mitten in finstersten, eisig kalten Nächten wollen wir den Mächten der Dunkelheit doch zeigen, dass das Leben stärker ist die unheimlichen Mächte und Gewalten, die das Leben des Einzelnen so schwer machen! Eine schöne Botschaft habe ich in der Frankfurter Rundschau gefunden: dort finden wir ein Paradebeispiel dafür, wie die moderne, zivilisierte, demokratische Gesellschaft im Namen der alten Werte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit für die gute Stimmung zum Fest sorgt (siehe FR):
„Stadtpolizisten erteilen einzelnen Obdachlosen, die im Freien schlafen, sogenannte Bar-Verwarnungen. Dabei müssen die Betroffenen vor Ort einen bestimmten Betrag bezahlen.“
„Das Schlafen auf Bänken oder in Fußgängerzonen fällt unter den Tatbestand des Lagerns im öffentlichen Raum, das nach der städtischen Gefahrenabwehrverordnung eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) bestätigte, dass die Stadtpolizei von den Obdachlosen bisweilen ein Verwarngeld kassiere.“
Keiner kann Auskunft darüber geben, wie viel Geld da eingenommen wurde, wie hoch die Verwarnungsgelder sind – wen interessiert das auch schon zu Weihnachten? Hauptsache, die Armut verschwindet aus den Augen der brav funktionierenden Konsumdrohnen.
Ach ja – Obdachlose. Wussten Sie schon, dass die Zahl der Obdachlosen im nächsten Jahr dramatisch, exorbitant und rasant steigen soll? Von ehedem 390000 im Jahre 2016 auf 1,2 Millionen im Jahr 2018 (siehe Zeit). Gut: die haben den Vorteil, dass sie keine eigenen Weihnachtsbäume kaufen müssen – sie können sich Heilig Abend unter den prächtig geschmückten Bäumen in den dann leer gefegten Innenstädten versammeln … jedenfalls so lange, bis die Polizei kommt. Viele von ihnen sollen „Flüchtlinge“ sein – ein häßliches Wort eigentlich – die dann am eigenen Leibe in bitterer Kälte erleben dürfen, wie Deutschland Herz zeigt. Na ja – nicht alle Obdachlosen leben auf der Straße, momentan ist es nur ein Bruchteil, vielleicht 60000. Jedenfalls: noch. Da bezahlbarer Wohnraum immer seltener wird, weil „wohnen“ von großen Kapitalgesellschaften als neue Ausbeutungsquelle entdeckt wird, dürften da bald mehr Menschen auf Parkbänken oder bei Freunden und Verwandten nächtigen – alles im Dienste des Aufschwungs und des Endsiegs gegen die grausamen Mächte der Globalisierung.
Nein – das war jetzt wieder zu negativ. Das passt nicht unter den Weihnachtsbaum. Passt ja vieles nicht darunter, viele Dinge, die wir nicht hören wollen – aber wissen sollten (siehe Stern):
„Innerhalb der alten EU-Länder ist Deutschland der arme Mann des Kontinents. Nur die Bevölkerung in den Ländern, die jenseits des Eisernen Vorhangs lagen, ist noch ärmer. Deutlich wird das, wenn man die Medianwerte des Vermögens und nicht den statistischen Durchschnitt betrachtet.“
Lassen Sie uns doch die Zahlen einfach mal anschauen:
„Der Medianwert des geldwerten Vermögens für die Erwachsenen liegt in Deutschland bei 47.000 Dollar. Schon im krisengebeutelten Griechenland sind es mit 55.000 Euro 8000 Euro pro Nase mehr. Dass die unmittelbaren Nachbarn – Holländer (94.000), Dänen (87.000 Dollar), Belgier (168.000 Dollar) – reicher als die Deutschen sind, kann kaum verwundern. Man sieht es bei jedem Besuch. Erstaunlich allerdings, dass Franzosen (120.000) und Italiener (125.000) mehr als doppelt so reich wie die Deutschen sind. Lichtenstein (168.000) und Schweiz (229.000) bilden erwartungsgemäß die Spitze. In den alten Ländern der EU liegt nur Portugal (38.000) hinter Deutschland.“
Sicher – wir verdienen mehr als die. Wir haben nur nichts davon – weil in Deutschland noch der Geist von Bauer, Bürger, Edelmann herrscht. Das sieht man ja am Schulsystem, in dem es seit hundert Jahren keine gravierenden Änderungen mehr gegeben hat: der Bauer geht in die Hauptschule, der Bürger in die Realschule, der Zögling des Edelmannes macht Abitur, damit er den Abteilungsleiterposten von Papa übernehmen kann, wenn der mal in Rente geht. „Vermögensbildende Maßnahmen“ für Bauern und Bürger sind in Deutschland nicht gewünscht, wir möchten gerne die klassische, mittelalterliche Ständegesellschaft beibehalten, die sich über die Jahrhunderte gut bewährt hat. So ergeht es halt einem Volk, das nie die Kraft zur Revolution hatte und seine Stärke eher in anbiedernder Biedermeierei sieht
Biedermeier? In Zeiten, wo 41 Prozent der deutschen Schüler nicht mehr wissen, wofür der Begriff Auschwitz steht (siehe Spiegel), sollte man nicht erwarten, dass noch jemand die grausigen Auswirkungen der verlogenen Biedermeierzeit kennt … in der wir aktuell wieder leben. Nun – in Wirklichkeit wissen auch die anderen nicht, wofür Auschwitz steht – und deshalb erkennt man auch nicht, wie sehr das deutsche feudal orientierte Staatsschiff wieder Kurs nimmt auf die gleichen Prinzipien: Auschwitz steht für die möglichst preiswerte massenhafte Auslöschung menschlicher Existenzen, deren Arbeitskraft noch nicht mal mehr ein Minimum an Rendite erwirtschaftet – mal brutal gesagt: die Endlösung der Massenarbeitslosigkeit. Man hatte Millionen Menschen die Möglichkeit genommen, für ihr Leben aufzukommen, ihre Betriebe, Geschäfte und Höfe wurden billigst an Parteigenossen und Meistbietende versteigert (wo der Bürger gerne zugriff, um sich endlich mal für einen kurzen Moment als Edelmann zu fühlen) – und irgendwann wurden die Ressourcen knapp, es mussten Lösungen her. Das übliche Erschießen war zu teuer – da hatte man fein nachgerechnet – also wurde der deutsche Ingenieur und Wissenschaftler zu Rate gezogen, wie man das denn möglichst gründlich und billig anders erledigen konnte.
Das „Narrativ“ (= die erzählte Geschichte, bzw. das sinnstiftende Erzählmotiv) ändert sich so deutlich: nicht der staatlich verordnete Judenhass steht im Mittelpunkt, sondern das Zentralproblem des Kapitalismus, dass derjenige, dessen Existenz keinen Profit für den Edelmann liefert, keine Lebensberechtigung mehr hat. Uns wird lieber die Geschichte mit den Juden erzählt (die auch wahr ist, keine Frage – aber in der Vernichtungslogik sind halt Elemente enthalten, die eher … betriebswirtschaftlich sind), weil sich so Auschwitz als Singularität, als Unfall der Geschichte verkaufen läßt – anstelle der anderen Geschichte, die uns Bauer, Bürger und Edelmann lieber nicht erzählen wollten.
Modern formulieren wir das natürlich anders – wir sagen nicht mehr Bauer, Bürger, Edelmann, wir haben da viel schönere Wörter, die inzwischen jeder kennt: Hartzer, Konsument und Promi sind unsere Kasten.
Schon wieder: negativ. Wir wollten doch zu Weihnachten was schönes, was erbauliches, was … biedermeierhaftes. Nun – erstmal zum Biedermeier. Aus einer Quelle für Kinder – damit es wirklich jeder verstehen kann (siehe Kinderzeitmaschine):
„Politische Mitsprache oder gar Kritik waren in dieser Zeit unerwünscht und wurden unter Umständen auch hart bestraft. Das fanden all die kritischen Köpfe, die für mehr Freiheit und Demokratie kämpften, gar nicht gut. Doch für viele Menschen bedeutete dieser Rückzug in das Private mehr Sicherheit. Dieser Rückzug war auch eine Reaktion auf die Karlsbader Beschlüsse von 1819, durch die die Freiheiten der Menschen stark eingeschränkt worden waren.“
„Die Familie wurde sehr wichtig und das Leben und Wirken im persönlichen Zuhause kennzeichnete die Zeit des Biedermeier. Sehr gut sieht man das auf Gemälden dieser Zeit, in der die „heile Familie“ immer stärker in den Mittelpunkt rückte.“
Endlich mal was Positives: die Famile. Wussten Sie, dass heutzutage fast 50 Prozent aller Ehen geschieden werden? Oh – sorry: wieder was negatives.
Auch Positiv: auch wir leben in einer Zeit, in der politische Mitsprache oder gar Kritik unerwünscht sind – und unter Umständen auch hart bestraft wird: mit öffentlicher Ächtung, medialer Schmähung und breit angelegter Verachtung. Noch nicht gemerkt? Ich merke: Sie sind schon ganz schön gebiedermeiert – feine Mietwohnung in gutem Viertel (als könne ein Stadtviertel moralische Qualitäten erhalten – aber der moderne, verwässerte, pervertierte Begriff des „Guten“ hat ja nicht umsonst dazu geführt, dass „Gutmensch“ ein Schimpfwort geworden ist, worüber sich viele aufregen. Das „Gutmenschen“ Nächstenliebe für „Sozialromantik“ halten, wurde jedoch kritiklos akzeptiert).
Ich könnte Ihnen da ein paar Themen nennen … möchte aber nicht zu sehr ins Detail gehen, weil auch ich ja Angst vor der Verfolgung habe. Einmal geoutet, werden Sie in diesem Land Schwierigkeiten haben, noch einen Job zu bekommen – und Job ist das, was Ihnen die Lebensberechtigungsscheine verpasst. Vorbei die Zeiten, in denen die Natur alles umsonst liefert – der Fortschritt hat halt alles anders gemacht, besser, schöner … jedenfalls für die Kaste der Edelmänner (und Edelfrauen – wir leben ja nicht mehr im Mittelalter). Die Themen kennen Sie im Übrigen alle: selbst Theorienbildung – Grundlage jeder Wissenschaftlichkeit – ist verpönt, sie können dafür schnell unter hämischem Gelächter der sadistischen Folterknechte und Spießbürger Aluhüte verliehen bekommen, die nichts anderes aussagen sollen als dass Sie ein vogelfreier, geistig kranker, abartiger, nutzloser Schädling sind.
Gut: sprachlich haben wir uns vom Mittelalter etwas entfernt – inhaltlich jedoch überhaupt nicht. Biedermeierzeit halt: des Deutschen Allzweckwaffe gegen Unbequemes. Seit Jahrhunderten bewährt. Nicht mehr lange, da werden sich die Zeiten ändern, denn die Natur kann ohne Insekten keine Früchte produzieren – und ohne Früchte werden wir sehen, dass selbst unsere gewaltigen, neu erworbenen Bitcoinschätze uns nicht ernähren können. 75 Prozent der Insekten in Mitteleuropa sind schon fort – und die Folgen werden der pure Horror sein (siehe WDR):
„“Die Ergebnisse der Untersuchung sind schockierend. Die Arbeit ist methodisch sauber und zeigt flächendeckend für eine große geografische Region Mitteleuropas einen massiven Biomasserückgang für Insekten. Wir befinden uns mitten in einem Albtraum, da Insekten eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme spielen„, warnt Prof. Dr. Johannes Steidle der Universität Hohenheim.“
Andere werden noch deutlicher – wie Dirk C. Fleck (siehe Rubikon):
„Denn der Tsunami der Zerstörung, den das Dauerbeben eines ungezügelten Kapitalismus ausgelöst hat, reißt weiterhin ungebremst alles aus dem Gleichgewicht: das filigrane ökologische Netzwerk ebenso wie die sozialen Strukturen unserer globalen Zivilgesellschaft.
Bemerkenswert daran ist nur, dass die meisten Menschen angesichts des bis zum Anschlag betriebenen Raubbaus an der Natur kein Gefühl des Verlustes verspüren. Selbst wenn der Südpol über Nacht auf 20 Quadratmeter schrumpfen und das letzte Dutzend Pinguine sich auf den Köpfen stehend mit den Fächerfüßen gegen die stechende Sonne zur Wehr setzen würde – das Gros der Menschen bliebe davon gänzlich unbeeindruckt.“
Unbeeindruckt weil – im Biedermeiermodus. Eingelullt von täglich rund um die Uhr laufendem Beruhigungsfunk, dessen Kernbotschaft lautet: „bleiben Sie sitzen, bleiben Sie in ihren Häusern, bleiben Sie auf dem Sofa, lassen Sie das Fernsehgerät eingeschaltet – wir informieren Sie über aktuelle Entwicklungen rund um die Uhr! ALLES WIRD GUT!“ entwickelt sich halt schnell das Gefühl von wohliger Geborgenheit, das böse Draußen ist halt nur Draußen – innen ist alles heil und heilig (von der Zunahme der häuslichen Gewalt – siehe Frankfurter Rundschau – mal abgesehen).
Ja – das ist die eindeutig gute Nachricht in dieser Zeit: das alles wird ein baldiges Ende haben – nicht nur wegen den Insekten, die ja eigentlich keiner wirklich vermisst, solange die Autoscheibe auch bei Langstreckenfahren im ländlichen Raum sauber bleibt, sondern auch wegen unserer desaströsen Art des wirtschaftens (siehe Manager Magazin):
„Es ist Zeit, dass wir unsere Wirtschaftspolitik grundlegend hinterfragen. Seit Mitte der 1980er-Jahre setzen wir darauf, mit immer mehr Schulden kurzfristiges Wachstum zu erzielen. Dabei nimmt die Produktivität der neuen Schulden immer mehr ab. Nachdem jahrzehntelang die Wirtschaft im Einklang mit der Verschuldung wuchs, werden heute weltweit immer mehr Schulden gebaucht, um überhaupt noch Wachstum zu erzielen. Die Ursache liegt in der überwiegend unproduktiven Verwendung der Schulden. Wir kaufen uns damit gegenseitig vorhandene Vermögenswerte zu immer höheren Preisen ab. Im Unterschied zu Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen wächst dadurch die Wirtschaft jedoch kaum, wenn man von dem Zusatzkonsum durch den Reichtumseffekt steigender Vermögenspreise absieht.“
Ein Konsum, der nur noch durch völlige Vernichtung unsere Ökosphäre zustande kommt. Super. Selbst Goldman Sachs – die globale Bank, die so raffiniert aufgestellt ist, dass sie sogar in Megakrisen noch Megagewinne errechnet (nur errechnet, nicht erwirtschaftet – dieser Unterschied wird leider viel zu selten erlebt) warnt vor einem neuen Megacrash (siehe Zeit).
Alle … wissen Bescheid. Warum tut eigentlich keiner was dagegen?
Nun – kommen wir endlich mal zu den positiven Dingen unserer Gegenwart: wenn wir wollen können wir wissen, wie die denken, die an den Hebeln der Macht sitzen, welcher Philosophie sie folgen – rein aus Gründen der Nützlichkeit für die persönlichen, egoistischen Ziele. Der von mir sehr geschätzte Herr Preparata (noch nicht Aluhut-würdig, weil die bildungsfernen Schichten der deutschen Pseudointellektuellen ihn nie gelesen haben, noch er durch Einladung in eine Talkshow geadelt wurde) hat den kleinsten gemeinsamen Nenner unserer „Elite“, unserer Edelmänner, kurz zusammengefasst:
„Schließlich bildet dieses polyphone Ensemble einen eigenen (postmodernen) geregelten Orden, dessen verbindliche Grundsätze man stenographisch wie folgt zusammenfassen könnte: Verherrlichung der Gewalt und des Krieges, Machtgier, Glaube an ein Nichts nach dem Tod, Einwilligung in die oligarchische und tyrannische Herrschaft, Glaube, dass Überbevölkerung eine Plage ist, Glaube an die Notwendigkeit des Kampfes zwischen den Völkern und die Faszination des korrumpierten „Wortes““. (siehe: Preparata, Die Ideologie der Tyrannei, Dunker & Humblot, Berlin 2015, Seite 193).
Da verläuft die eigentliche Front unserer Gegenwart – und wer nun wissen will, was zu tun ist, braucht einfach nur die Gegensätze zu den Lehrsätzen der Edelmänner bilden: schon haben wir eine Philosophie, die uns eine unerschöpliche Quelle humaner Werte vermittelt … dazu gehört – als zentraler politischer Wert – auch die feste Gewissheit über die Unsterblichkeit des menschlichen Bewusstseins … die auch die Physik inzwischen als möglich erachtet (siehe livenet.ch).
Doch das ist keine Philosophie für Edelmänner – ihre Macht endet nach dem Tod, was sie sehr ärgert: alle Früchte ihrere Arbeit verschwinden im Nichts – selbst die der Pharaonen, Kaiser und Mulitmilliardäre. Und man begegnet womöglich – diesmal machtlos – all´ jenen geschundenen Seelen, die von der Herrlichkeit der Erde wenig hatten, weil sie in Fabriken, Büros und Bergwerken sinnlos entfremdeter Arbeit nachgehen mussten, Seelen … die darüber mal ein Gespräch führen möchten.
Und das … wäre eigentlich die schöne Botschaft zu Weihnachten: das man endlich weiß, was man dagegen tun kann. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ – lautet die einfache Botschaft für jedermann. Und die erweiterte Botschaft würde lauten: schaffe einen Orden integrer Menschen, die Gewalt und Krieg als die wirklichen Feinde der Menschheit erkennen, die wissen, dass jede Form von Macht Menschen wahnsinnig macht und man sie davor schützen muss, die Wissen, dass der Tod nur die Befreiung der feinen Seele aus dem groben Matsch der Materie darstellt, die die Herrschaft von Menschen über Menschen generell und überall ablehnen, die den Mythos der Überbevölkerung zurückweisen, weil jede menschliche Seele wertvoll ist, die den unpersönlichen Kampf zwischen „Völkern“ als groben Unfug ansehen und die das Wort zur Verständigung und zum Verstehen benutzen – vielleicht auch oder einfach gerade deshalb, weil „Sprache“ an und für sich schon auf die Existenz von Göttlichem hindeutet (siehe livenet.ch).
So einfach ist dann auch die Evolution (nicht: Revolution) des Menschen vom Feudalstaat, der in Deutschland ungebrochen seit tausend Jahren das Denken bestimmt.
Es ist einfach – aber nicht „bequem“ … was für Biedermeierzombies einfach eine Zumutung ist – doch genug der finsteren Aussichten, konzentrieren wir uns einfach auf das Helle: in dieser Hinsicht wünsche ich mal allen … fröhliche Weihnachten!
PS: und wem das an praktischen Maßnahmen gegen die finsteren Mächte und Gewalten immer noch nicht reicht, der darf sich gern an dem kleinen britischen Dorf orientieren, dass sich absolut erfolgreich gegen den Zerfall gewehrt hat (siehe: Schlaglichter.at): Tankstellen, Buslinien, Käsefabrik … alles in der Hand der normalen Bürger.
Das Paradies … liegt direkt vor der Haustür.
Immer noch.
Samstag, 2.8.2014. Eifel. Guten Morgen Mittelstand! Heute möchte ich Sie mal persönlich ansprechen. So etwas mache ich selten, ich weiß. Aber: diesmal muss ich eine Ausnahme machen, weil ich nicht weiß, wie lange wir uns noch sehen. Bitte? Nein – mir geht es Bestens, den Umständen entsprechend. Was mir trübe Gedanken gibt? Ja – nun – SIE! Beziehungsweise – Ihre Vernichtung.
Ich weiß, ich schreibe gelegentlich über die Gefahren, die dem Mittelstand drohen. Vielen von Ihnen ist das selber klar: die Zeiten werden schlechter. Ich zitiere mal die Deutschen Wirtschaftsnachrichten mit einer Kurzmeldung:
Europäische Banken vergaben im Mai 2,0 Prozent weniger Kredite an Unternehmen als im Vorjahresmonat. Die Finanz-Institute parkten ihr Geld lieber bei der Zentralbank, als es an die Realwirtschaft weiterzureichen. Die EZB hat daher Anfang Juni erstmals Strafzinsen für die Banken erhoben, um den Kreditfluss zu stimulieren.
Ob die Strafzinsen was bringen? Gibt man das Geld wirklich lieber in Unternehmen – oder ersinnen die Banken lieber neue Produkte, die Traumrenditen versprechen? Vielleicht werden Sie sich fragen: was ist denn so schlimm daran, dass Firmen keine Kredite mehr bekommen? Nun – falls sie nicht selber Untenehmer sind, kann ich Ihnen das erläutern.
Im letzten Jahr haben 17 % der deutschen Autohändler Verluste eingefahren. Was das heißt? Nun – Arbeitslosen und Arbeitnehmern erkläre ich das gerne: stellen Sie sich vor, Sie würden ein Jahr arbeiten … und bekämen am Ende des Jahres eine Rechnung, die höher ist als Ihr Einkommen oder Ihre Bezüge.
Ich kenne so ein Unternehmen – das ist dann gezwungen, Kredite aufzunehmen, um die laufenden Kosten (Miete, Heizung, Personal, Strom, Wasser) zu decken. Bekommt es die nicht – muss der Laden zumachen, obwohl er generell überlebensfähig ist. Das wiederum bedeutet Probleme für die Versorgungsgemeinschaft rund herum: die Arbeitnehmer und Geschäfte, die rund um die Firma angesiedelt sind.
Hintergründe für diese Kreditklemme sind vielfältig, ich möchte aber einen einfachen Grund benennen: Traumrenditen von 1680% (wie im Kampf Hedgefond gegen Argentinien angestrebt, ein Kampf, der Argentinien in den Bankrott getrieben hat) lassen sich mit der Realwirtschaft nicht erzielen. Warum also Geld in Unternehmen stecken? Besser fährt man mit bonitätsschwachen Verbraucherkrediten, die man nachher bündelt und so lange weiterverkauft, bis man einen Dummen findet, der überhaupt nicht weiß, dass die Kreditnehmer ihre Schulden nie zurückzahlen können, weil er viel zu weit von seinen „Kunden“ entfernt wohnt: räumlich und gedanklich.
Ja – so in der Art war das Geschäft der großen Geldhäuser, ein Geschäft, das denen jetzt eine Klage von 250 Milliarden Dollar eingebracht hat (siehe Deutsche Wirtschaftsnachrichten):
Offenbar rechnen die Investoren mit weiteren Verwerfungen auf den Finanzmärkten. Vieles deutet darauf hin, dass die internationalen Finanz-Eliten über die Entwicklung des globalen Geldes ausgesprochen besorgt sind.
Mit Bezug auf ein Buch von Joachim Jahnke warnen die Deutschen Wirtschaftsnachrichten vor einem nächsten großen Chrash 2018:
Mit einer neuen Geldschwemme will Mario Draghi versuchen, den Crash auf 2018 zu verschieben. 700 Milliarden Euro an billigem Geld erwarten die Märkte von der EZB. Doch die Analyse der Fakten zeigt: Wenn die neuen Kredite zurückzuzahlen sind, dürfte es richtig unangenehm werden.
Unangenehme Aussichten, oder?
Nun – ich weiß: die Deutschen Wirtschaftsnachrichten sind nicht gut angesehen. Wer gerne dem Befehl der deutschen Bundeskanzlerin folgen will („Deutschland geht es gut!“) ist gehalten, dort nicht zu lesen, die übliche Schönfärberei findet dort keinen Platz. Darum zitiere ich ja auch gerne andere Quellen – zum Beispiel das renomierte Managermagazin, das nun einen Ausblick auf eine Entwicklung liefert, die Prof Dr Gunter Dueck von vor Jahren skizziert hatte. Sein Buch „Aufbruch“ zeigte die notwendigen Schritte an, die wir vorgestern hätten unternehmen müssen, um für den Umbruch von übermorgen gewappnet zu sein. Wir als Gesellschaft haben lieber darauf verzichtet und uns auf Fussball gucken spezialisiert.
Nun kommt es auch in den regierungsnahen Presseorganen – siehe Manager-Magazin:
Namhafte Ökonomen prophezeien: Die Digitalisierung wird massiv Arbeitsplätze vernichten – gerade jene der Mittelschicht.
Da werden nicht nur massenhaft Arbeitsplätze abgebaut – sondern auch kaufkräftige Kunden vernichtet. Sieht also für viele Autohändler auch schlecht aus. Ebenso für Bäcker, Fleischer, Schneider – die sich bislang mit kleinsten Geschäften über Wasser halten konnten.
In den kommenden Jahrzehnten würden überwiegend Arbeitsplätze in Transport und Logistik überflüssig, außerdem ein Großteil der Beschäftigten in Büros und Verwaltungen.
Das alte Modell – Firma bietet Arbeitsplätze, Arbeit macht Familie satt und Einzelhandel froh der wiederum der Firma die Waren abnimmt – läuft nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Firma investiert in Maschinen und verdient am Anstieg der eigenen Aktion in Folge von Personalabbau: so was sehen Investoren immer gern. Kunden braucht man da nicht mehr: die Ware wird zur Not auf Halden gelagert.
Die Zeit wird hier auch konkreter, wen wir in Zukunft alle nicht mehr brauchen werden:
Die Opfer dieser Entwicklung haben die Oxford-Ökonomen Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne in ihrer Studie „Die Zukunft der Beschäftigung“ schon ausgemacht: Von 702 in den USA untersuchten Berufsgruppen sind 47 Prozent hochgradig durch Computer bedroht: Kreditanalysten, technische Geologen und Kranführer, Kartografen, Makler und Archivare, Chauffeure und ja – sogar Köche.
Doch nicht nur die werden überflüssig – auch Ärzte sind in Gefahr, nutzlos zu werden:
Kein Arzt kann alle Studien zu einem Thema lesen – ein Computer schon.
Ob das jemand gerne liest? Ober verbucht man das als kleine Phantasterei? Als die übliche Angstmache in deutschen Medien? Schaue ich mir die oben zitierten Meldungen der Deutschen Wirtschaftsnachrichten an, dann denke ich: die können gar nicht genug Angst machen, denn Angst ist etwas Gutes: sie treibt zum Handeln an, fordert Gegenmaßnahmen, vertreibt einen aus der selbstzufriedenen Gemütlichkeit – und führt zu coolen Ideen wie in Schweden … Ideen, die hierzulande von den Deutschen Wirtschaftsnachrichten verbreitet werden:
Die Schweden haben eine Antwort auf das Zins-Geld-System gefunden. Die JAK-Banken sind Genossenschaftsbanken, in denen es weder Zins noch Wucher gibt. Gerade deshalb sind die Banken erfolgreich und werden in der Finanzkrise auch außerhalb Schwedens als Alternativen eingesetzt.
Eine Bank ohne Zinsen – die kann nicht reich werden … aber sie kann der Wirtschaft hervorragend dienen. Die Initiatoren bestätigen selbst, dass ihr System noch kein Allheilmittel ist. Dieses Allheilmittel … kommt demnächst aus Deutschland.
Ja – das verwundert jetzt. Das wir hier noch kreatives Unternehmertum finden, das weit in die Zukunft schaut und anstatt Subventionen zu fordern Lösungen bietet, ist ungewöhnlich in einem Land, das sich daran gewöhnt hat, dass der Staat – also: die Gemeinschaft der Steuerzahler – Lebens- und Unternehmerisiken auffängt. Spätestens jedoch nach der Einführung von Hartz IV dürfte jedermann klar geworden sein: der Staat verabschiedet sich von seinen Bürgern, wird als Großverbraucher von Steuergeldern eher Last den Hilfe. Gerade in Zeiten des Umbruchs läßt der Staat seine Bürger im Stich und beschäftigt sich nur noch mit der Einkommensmaximierung seiner Führungskräfte und Funktionseliten.
Und gerade hier zeigt sich, dass ein alter Traum der Soziologen und Utopisten doch funktioniert: die Selbstorganisation der Menschheit. Seit vielen Jahren schon gibt es eine Gruppe von Geschäftsleuten, Unternehmern, Künstlern und Köchen (um nur ein paar Berufe zu nennen), die sich gezielt Gedanken über das Überleben des Mittelstandes im 21. Jahrhundert gemacht haben. In vielen Sitzungen, Treffen und Arbeitsgruppen wurden verschwiedene Lösungsansätze diskutiert, entworfen und verworfen, doch die Zielrichtung war immer da.
Wer ist nun Mittelstand? Jeder Klein- und mittelständischer Unternehmer. Nicht nur der Autozulieferer, der sich einem immer größeren Kostendruck durch Verschlechterung der Lieferverträge ausgesetzt sieht, sondern auch der Koch mit seinem kleinen Hotel, der Heilpraktiker mit eigener Praxis, der freie Musiker oder IT-Spezialist, der Schriftsteller, der Inhaber einer Würstchenbude oder der niedergelassene Arzt. Man kann fast sagen: nimmt man die Angestellten noch dazu, die noch die Möglichkeit haben, ihre Arbeitskraft direkt zu verkaufen, macht „der Mittelstand“ 80 – 90 % der Bevölkerung aus – inklusive viele jener, die 2005 per Gesetz ins neu geschaffene Prekariat abgedrängt wurden.
Diese Gruppe hat schon viel ins Leben gerufen – eine eigenständige Mittelstandsakademie, eine Kooperation zwischen Künstlern und Unternehmern und mit dem Projekt „Human Eden“ eine Vision für das Wirtschaften der ganzen Menschheit im 21. Jahrhundert mit dem Ziel „die wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale globale Gemeinschaft ganzheitlich zu verbinden„.
Viel Arbeit – und einflussreiche Leute. Einen der Initiatoren durfte ich sogar persönlich kennen lernen, weshalb ich jetzt auch guten Gewissens eine Veranstaltung empfehlen kann, auf der Plan der Schweden (Bank ohne Zinsen) noch einen logischen, notwendigen weiteren Schritt unternimmt:
Am 12. August werden wir in Berlin im Rahmen eines Geno-Talk Events die neue Leitwährung des Netzwerkes vorstellen.
Der TREEEC als allgemein zugängliches Zahlungsmittel für die Gemeinschaft im TREEEC WORLD Projekt, sowie die Möglichkeiten “Aktiver Mittelstandsförderung statt Mittelstandspolitik” die durch den TREEEC und die TREEEC eG in Cooperation mit dem WORLD Competence Net, werden an diesem Tag in den Räumen der TREEEC eG wichtigster Bestandteil des Geno-Talk Events sein.
Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten, so teilen Sie uns dies bitte unter kontakt@geno-talk.de mit.
Im Anschluss an diesen Geno-Talk triffen sich ebenfalls in den Räumen der TREEEC eG die Mitglieder des WORLD Competence Net und das TEAM der EM Akademie zum gemeinschaftlichen Dialog.
Am 13.8.2014 stehen Ihnen die Vorstände und Aufsichtsräte der TREEEC eG, wie auch der EM Akademie und die Projektleiter des Projektes HUMAN EDEN für den Einzel- und Gruppen Dialog zur Verfügung.
Wir bitten Sie, sofern Sie an diesen Veranstaltungen teilnehmen möchten um rechtzeitige Voranmeldung
Da dies eine kostenpflichtige Veranstaltung ist bitten wir um rechtzeitige Voranmeldung.
Nicht nur ein neues Bankensystem für den Mittelstand – sondern auch ein neues zinsloses Geld. Ein Riesenprojekt – das momentan medial noch nicht ausgestaltet ist. Wer sich mit der Dynamik selbstorganisierter Unternehmungen auskennt, wird verstehen, dass „Internetauftritt“ auf der Prioritätenliste nicht sonderlich weit oben steht. Gewinnung finanzkräftiger Mitglieder, Börsennotierung, Sicherung des rechtlichen Rahmens und Sammlung kompetenter Mitarbeiter ist in dieser Phase deutlich höher angesiedelt als Werbung, die in die Breite geht.
Nun – machen wir nicht viele Worte. Gründe für eine Selbstorganisation des Mittelstandes (bzw. der Bevölkerung) gibt es genug. Der Mehrheit der Bevölkerung droht ein gewaltiger Absturz – einerseits dadurch, dass wir immer noch keine Antwort darauf haben, wie wir mit den Folgen der technischen Revolution umgehen sollen, andererseit weil die globale Wirtschaft sich in ein Spielcasino verwandelt hat, in dem es nur noch darum geht, wer seine bislang steigenden Anteile so spät wie möglich und so früh wie nötig vor dem großen Crash abstößt … jenem Crash, der vielleicht doch schon gerade jetzt läuft (wie Sie vielleicht gemerkt haben, hat der Dax hat gerade eine erstaunliche Richtung eingeschlagen … wo die bald überflüssigen „Analysten“ ihn doch schon sicher über 10000 sahen).
Klar – die Veranstaltung ist kostenpflichtig. Es ist noch keine Vorstellung des neuen Geldes in voller Breite – sondern ein Treffen für hochkarätige Mitunternehmer, die die Chancen der Zeit erkennen. „Mitunternehmer“ – kann hier JEDER sein, der Mut hat, etwas zu unternehmen.
Sie können natürlich auch nichts unternehmen. Allein dieses Jahr sind in unserem kleinen, gemütlichen Landstrich mit einer Arbeitslosenquote von 3,8 % (also: eigentlich ein kerngesunder Landstrich) mehrere Mittelstandsunternehmen geschlossen worden: darunter eine 100-jährige Metzgerei und ein 160-jähriger Gasthof im Familienbesitz. Alltag und Zahlen von Ämtern stimmen halt nicht immer überein – meiner Einschätzung nach entwickeln sie sich gerade gegenteilig.
Nun – die Regierung hat noch ein Schutzprogramm für gescheiterte Unternehmer: es nennt sich Hartz IV und überrascht durch immer neueren Wahn. Wir berichten gelegentlich darüber – und werden demnächst auch weitere Peinlichkeiten beschreiben. Jetzt jedoch ist mal eine Gelegenheit, der chronischen (und oft berechtigten) Jammerei etwas entgegen zu setzen.
Und – mal ehrlich: wenn der Arbeitgeber in Treeec den Lohn bezahlt, die Bürger den Treeec zum Einzelhandel bringen, der Einzelhandel den Treeec zum Unternehmer bringt … wer braucht da noch Euro? Oder …. Banken?
Arbeit wird es geben, Arbeitsplätze, Geld, Wohlstand, Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit. Und – so steht in diesen düsteren Zeiten zu hoffen: Frieden.
Nun – Sie lieber Leser haben jetzt die Wahl. Besuchen Sie den Geno-Talk. Informieren Sie sich. Vor allem: machen Sie sich Gedanken über die Riesenchance, die sich dort bietet: neues Geld – oder Megacrash? Sicheres Geld einer sicheren Konsum- und Produktionsgemeinschaft – oder noch mehr bedrucktes Papier, das morgen schon nur noch den Wert einer Rolle Klopapier haben kann, weil sein Wert durch NICHTS mehr gesichert ist?
Natürlich können Sie auch schon mal die Angebote des zukünftigen Jobcenters studieren: eingeschränkte Reisefreiheit, Hausarrest, Arbeitszwang, völlig Entblößung und Einzug sämtlicher Vermögenswerte – um nur ein paar der interessanten Erlebnisse zu erwähnen, die der Staat zu Ihrer Hilfe vorgesehen hat.
Oder aber: wir fangen endlich an uns SELBST zu helfen.
WIR – brauchen weder Staat noch Banken. Wir brauchen ein Geld, dass soviel Wert ist, wie die Arbeitskraft, die wir in seinen Erwerb stecken.
Aber – was rede ich wieder: entscheiden … müssen Sie selbst. Ich kann nur raten: entscheiden Sie weise … die Zeiten werden stürmisch.
Donnerstag, 14.11.2013. Eifel. Es gäbe noch viel zu schreiben, aber ich habe mir eine neue Tastatur gekauft, die sehr gewöhnungsbedürftig ist. Das ist aber nicht der Grund, weshalb ich es mir heute ein wenig einfach mache. Mir ist noch ein weiterer Kommentar im Kopf geblieben, den ich mehrmals durchgelesen habe. Mir ist viel daran gelegen, ihn noch einmal größer heraus zu bringen – und das nicht nur, weil ich den Autor sehr schätze, sondern weil dies ein Thema berührt, das ich seit Wochen mit mir herumtrage.
Der Kommentar kam vom „Einsiedler“ und berührt einen Aspekt meiner Artikel, der ein wenig untergegangen ist. Wollen wir ihn einfach mal lesen:
Zur gesellschaftlich notwendigen Antwort auf all diesen unerträglichen Zynismus:
Eine kopflose Revolte ist zum Scheitern verurteilt. Das zeigt die Geschichte, insbesondere die mit den Spezialdemokraten (Mehrheits-SPD). Es lohnt sich sehr, hier mal zu lesen, was bei einer deutschen Revolution üblicherweise so alles schiefgeht : de.wikipedia.org/wiki/Novemberrevolution und besonders: Wolfram Wette, Professor für Neueste Geschichte in der ZEIT zum gleichen Thema: http://www.zeit.de/2003/24/A_-Milit_8areins_8atze/komplettansicht .
Wer es ernst meint und nicht nur Dampf ablassen will, der muss sich konkret fragen, wie eine bessere Gesellschaft aussehen sollte und wie diese herbeigeführt werden kann. Welche Personen, Organisationen und Techniken sind geeignet, diesen Wandel trotz vielfältigstem Widerstand zu bewirken? Welche Zielkonflikte werden zwangsläufig auftreten und wie stehe ich selbst dazu? Was kann ich selbst zum Gelingen beitragen? Wo stehe ich dem Ziel gar selbst im Wege? (Wie) bin ich selbst lern- und entwicklungsfähig?
Lauter schwierige und unangenehme Fragen, mit deren Beantwortung wir wohl hoffnungslos überfordert sind. Wir müssten uns ernsthaft damit beschäftigen, geradezu ausbilden und persönlich entwickleln. Aber wer kann das leisten, wie soll das gar eine Mehrheit leisten, um ein korrektes demokratisches Vorgehen zu gewährleisten? Kaum vorstellbar!
Stattdessen warten wir anscheinend lieber gemütlich auf den omnipotenten, charismatischen und glückreichen Helden, der uns all diese Fragen erspart und uns einfach an die Hand nimmt und zu dem Ziel führt, das wir zwar konkret noch gar nicht kennen, aber lassen uns gerne voller Vertrauen dorthin führen?
Ohje, das wär ja schlimm: ein neuer “Führer”, der uns die schwierige, unangenehme und gefährliche Arbeit abnimmt? Bloss nicht! Aber: diese Arbeit selbst leisten? Noch schlimmer!
Also lieber weiter fruchtlos streiten und aneinander vorbeireden. Das gibt uns wenigstens das Gefühl, etwas zu tun…
Daher wird es wohl kommen, wie es kommen muss: den fürchterlichen Kollaps werden die alten Eliten nutzen, um ihre Herrschaft noch weiter zu festigen. Denn sie machen nicht nur Sprüche. Das tun sie nur im Vordergrund. Im wesentlichen aber GESTALTEN sie ihre Machtoptionen – jetzt. Sie raufen sich zusammen, um ihre feudalen schönen Lebensstile ganz pragmatisch zu sichern.
Was tut der Widerstand? Er bekämpft sich selbst. Es gibt keine konsensfähigen Ziele oder gar Wege dorthin, und noch nicht einmal den glaubwürdigen Wunsch, dorthin zu gelangen.
Aufklärung und Empörung sind gut und wichtig. Aber solange wir nicht auch das Heft zur GEMEINSAMEN Umgestaltung selbst in die Hand nehmen, werden dies andere in IHREM Sinne tun. Wie machen wir es ihnen leicht? Indem wir gerne jeden Anlass zum Vorwand nehmen, nicht zu kooperieren. Der eine ist von der Gewerkschaft, der andere zu radikal, ein Dritter zu gemässigt, eine Vierte gar Feministin, eine Fünfte hat konservative Werte. Und wir wurden ja schon einmal enttäuscht… Tausend Gründe, nicht zu kooperieren!
Ist ja auch viel bequemer als der mühsame Weg, selbst politisch aktiv zu werden. Und vielleicht geschieht ja noch ein Wunder? So wie im Fernsehfilm, wo immer im letzten Moment der glückliche Retter auftaucht? Die Hyperrealität hat uns längst eingeholt! Und darum sollten wir uns auch nicht beschweren, wenn es so kommt, wie es kommen muss.
Wie es kommen wird?
Der Megacrash wird seit 2008 mit immer neuen Geldern aufgehalten. Ewig kann das so keiner finanzieren – und wir werden dankbar sein müssen für diesen Crash. Käme er nicht: die Täter würden die Welt in ein Konzentrationslager verwandeln, um ihrer Entdeckung zu entgehen. Sie sind ja schon dabei – viele merken es täglich (so wie andere sich täglich darüber aufregen, dass man diesen Prozess beim Namen nennt: wie gerne würden wir vergessen, dass es so etwas wie Ausschwitz je gegeben hat! Das Leben wäre wieder so schön einfach.
Ist es aber nicht.
Die Gesetzgebung läuft die ganze Zeit in diese Richtung: Arbeitspflicht für alle – und kostengünstige Entsorgung bei absehender Minderleistung im Falle von Krankheit oder Alter.
Was aber tut der Widerstand? Die außerparlamentarische Opposition?
Pflegt die Wichtigkeit des eigenen ICH – zur Not auf Kosten des Nebenmannes. Erschöpft sich in Diskussionen hinter dem Stacheldraht, um sich gegenseitig zu beweisen, wer denn der bessere Linke ist.
Demnächst mehr zu diesem Thema – jetzt möchte ich die Worte des Einsiedlers lieber unkommentiert zum Lesen empfehlen: darin liegt der ganze Plan zur Rettung vor der Katastrophe begründet.