Sachsen plant eine landesweite Corona-Einrichtung zur „zwangsweisen Unterbringung“ von wiederholten Quarantäne-Brechern und -Verweigerern in Dresden zu eröffnen. Die 2017 für rund 30 Millionen Euro an der Stauffenbergerallee errichtete Flüchtlingsunterkunft soll nun zu einem „Corona-Knast“ umgebaut werden, „um Dritte wegen des renitenten Verhaltens des Unterzubringenden“ zu schützen.
Die Corona-Haft erfolgt laut Sozialministerium über einen Gerichtsantrag durch das Gesundheitsamt und erst nach missachteter „eindringlicher Ermahnung“ und nicht gezahltem Bußgeld. Bereits im Frühjahr 2020 erfolgten die ersten Überlegungen, wo man Qurantäne-Brecher und -Verweigerer unterbringen soll. Die Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) schlug damals noch Psychiatrien vor, die jedoch aus unterschiedlichen Gründen genauso wie Hotels und Krankenhäuser als nicht geeignet erschienen.