(von Markus Mynarek)
Als Replik auf die verfälschende Interpretation Heinrich Heines in der „Spiegel“-Kolumne „Armes Deutschland“ durch den Journalisten Markus Feldenkirchen:
Wir dienen ewig nur dem Scheine
stets im Heiligengewand.
Wir verfälschen sogar Heine,
wenn’s nur schadet uns’rem Land.
Fürchtet er sich vor dem Tode
einer alten Dame nur,
ordnen wir es, weil es Mode,
dem verhassten Deutschland zu.
Beschreibt er ‚ne verhurte Frau,
die Männer aus allen Nationen begehrte,
weiß der „Spiegel“ ganz genau,
dass er Verzicht auf Nationalstolz lehrte.
So kennen wir des „Spiegels“ Richtung,
dem es so sehr an Mut gebricht.
Was er schreibt, ist meistens Dichtung,
denn die Wahrheit liebt er nicht.
begleitender Leserbrief, vom Spiegel nicht veröffentlicht:
„Leider hat Herr Feldenkirchen in seinem Kommentar „Armes Deutschland“ Heinrich Heines ‚Lied der Marketenderin‘ gründlich missverstanden. Denn Heine beschreibt hier lediglich eine allzu lockere Dame, die unabhängig von der Herkunft und von Standesunterschieden mit dem gesamten männlichen Teil der Menschheit für Geld zu schlafen bereit ist. Dieses Spottlied Heines über eine Hure als Widerlegung eines starken Nationalgefühls aufzufassen ist absurd. Herr Feldenkirchen hat entweder keine Ahnung von Heine, oder er handelt bewusst in der Absicht, die Spiegel-Leser mit einem in Wirklichkeit ganz anders gemeinten Zitat irrezuführen.“
Bild: Heinrich Heine / Public Domain
Zu dieser Kolumne:
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“ Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Philosoph und Literaturwissenschaftler Markus Mynarek, Sohn des Kirchenkritikers Hubertus Mynarek. In seinen Büchern und Gedichten nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat. Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen. Über kollektive Umerziehung, Denkverbote und Heuchelei bzw. den realen Zustand des „besten Deutschland, das wir jemals hatten“ (Frank-Walter Steinmeier) siehe auch Markus Mynareks Buch „Die versklavte Nation“.
[Unveröffentlichte Verse von Markus Mynarek, mit freundlicher Genehmigung des Autors]
Herdenimmunität gegen das Denken
Bezeichnend ist der Ausdruck Herde,
den fast jeder Mund jetzt spricht,
denn die Herrschenden der Erde
lieben meist das Denken nicht.
Denn immun gegen das Denken
soll jetzt jeder möglichst sein,
denn die Herde soll man lenken,
sie von Denken zu befrei’n.
Drum spricht man ja von Früh bis Spät,
die Denkenden zu hassen,
ganz sinnlos von Herdenimmunität,
denn man wünscht sich nur hirnlose Massen.
So kann sich die heilige Demokratie
die furchtbarsten Fehler erlauben
und muss sich hinterfragen nie.
Man hat ja an den Staat zu glauben.
***
Die lächerliche Impfkampagne
Wir stell’n die blödsten Regeln auf,
die Menschen je erdachten
und nehmen dabei gern in Kauf,
dass uns die Denkenden verachten.
Die Meute soll uns folgen immer
und soll Respekt uns zollen
und soll beklagen mit Gewimmer,
dass Manche uns nicht folgen wollen.
Es ist nicht leicht zu überseh’n,
dass schlecht unsre Impfstoffe sind,
doch soll man lieber dran zugrundegeh’n,
als dass an Freiheit man hinzugewinnt.
Um Gesundheitsschutz kann es nicht geh’n,
wie Astrazeneca bewiesen.
Man muss für’s System nur zu lügen versteh’n.
Schon werden sogar Gifte angepriesen.
***
Die prostituierte Presse
Einst sollte die Presse kontrollieren die Macht
und der Staatsmänner mächtige Hand.
Nun ist sie hysterisch zu hetzen bedacht
gegen die Machtlosen im eigenen Land.
Zu dieser Kolumne:
(edit: pw)
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Philosoph und Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinen Büchern und Gedichten nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat. Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
Über kollektive Umerziehung, Denkverbote und Heuchelei bzw. den realen Zustand des „besten Deutschland, das wir jemals hatten“ (Frank-Walter Steinmeier) siehe auch Markus Mynareks Buch „Die versklavte Nation“.
Foto: Pixabay/CC0
[Unveröffentlichte Verse von Markus Mynarek, mit freundlicher Genehmigung des Autors]
Der Hexenladen (des „Spiegel“ – Magazins)
Durch Hetze, Lüge und Betrug
wollen unserm Volk sie schaden.
Vor Gift quillt über mancher Krug
in diesem Hexenladen.
Sie sprachen, als sie die Freiheit bedrohten:
„Wir wollen die Seelen regieren.
Gehorchen müssen sie unsern Geboten
und die Liebe zum Land verlieren.“
Der Hexenmeister sprach zu den Gesellen:
„Die deutsche Seele muss nun bluten.
Vergiften müsst ihr alle Quellen
des Humanen und des Guten.
Und haben wir durch Hexenkunst
dann fast das ganze Volk verführt,
dann steigen wir sehr in der Mächtigen Gunst,
wie es uns Landesverrätern gebührt.
Dann müsst ihr selber ewig warnen
vor den wenigen Feinden, die uns bekannt
und müsst sie glorreich davon enttarnen
als die Giftmischer im Land.“
***
Urlaub in Deutschland
Ein Psychiater sprach: „Er ist fast schon geheilt,
und er schöpft nun neuen Mut.
Und wenn er ein wenig in Deutschland verweilt,
dann tut das seiner Seele gut.“
Und als der Kranke in Deutschland war,
hat er bald schon ein schönes Hotel gefunden.
Er kaufte manche Zeitung auf eigne Gefahr,
um durch Lesen der Wahrheit ganz zu gesunden.
Und am nächsten Tag klopfte man an seine Tür,
denn er war nicht beim Frühstück gewesen.
Er war tot, doch er konnte gar nichts dafür:
Er hatte den ganzen „Spiegel“ gelesen.
Zu dieser Kolumne:
(edit: pw)
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Philosoph und Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinen Büchern und Gedichten nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat. Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
Über kollektive Umerziehung, Denkverbote und Heuchelei bzw. den realen Zustand des „besten Deutschland, das wir jemals hatten“ (Frank-Walter Steinmeier) siehe auch Markus Mynareks Buch „Die versklavte Nation“.
Die Helden von Bamberg
(von Markus Mynarek)
„Auch ohne Mund- und Nasenschutz willkommen“,
so luden Hoteliers die Gäste ein.
Man hat sogleich daran Anstoß genommen:
Man hat ja staatskonform zu sein!
Menschen, die frei atmen wollen,
pflegt aus Hotels man auszuschließen.
Ich kann Respekt nur denen zollen,
die mal was anderes beschließen.
So kam es, wie es kommen musste:
Es wird bekämpft, wer geistig frei.
Ein Tourist, der wohl nichts Bess’res wusste,
rief gleich die Polizei herbei.
Und es entstand ein Handgemenge.
Vier Polizisten wurden leicht verletzt,
bestraft für ihres Geistes Enge,
die keine Geistesfreiheit schätzt.
Die Eheleute stellten sich verwegen,
um für die eignen Gäste was zu tun,
der ganzen Staatsmacht heldenhaft entgegen.
Und das soll als Verbrechen gelten nun!
Ein Denkmal könnte man errichten
den Bambergern für ihre Tat
wie allen Mutigen, die drauf verzichten,
zu dienen nur wie Roboter dem Staat.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors (edit: pw).
Foto: Pixabay/CC0/colormod.
Die lächerliche Freiheit
(von Markus Mynarek)
Es wollte im Hotel ein weiblicher Gast
mir das Maskentragen befehlen einmal,
kommandierte noch andre herum ohne Rast:
Es waren ihrer noch zwei an der Zahl.
Das Ehepaar beugte sich diesem Befehle,
weit entfernt von jeder Verneinung.
Ich aber war wütend, wie ich nicht verhehle,
und sagte der Frau meine Meinung.
Ich sagte nun, dass ich der Maskenpflicht Brauch
als Mittel nur der Unterdrückung verstand,
kritisierte Frau Merkel und Söder auch,
was die Dame natürlich nur „lächerlich“ fand.
Die Freiheit darf also nur lächerlich sein,
die Polit-Clowns uns haben genommen.
So viele sagen zur Freiheit nun nein
und spielen die Demütig-Frommen.
Ließe Leute im Irrenhaus man entscheiden,
wie man könnte Corona bekämpfen im Wahn,
sie ließen auf ähnliche Weise uns leiden,
wie es die Führer des Staates getan.
Die Menschen, die den Staat verwalten,
zieht nur die Frage in den Bann,
ob wir uns an die dümmsten Regeln halten,
die ein Gehirn jemals ersinnen kann.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors (edit: pw).
Foto: Pixabay/CC0/colormod.
Der Staat und der Sauerstoff
(von Markus Mynarek)
Das Maskentragen ist ‘ne Pflicht,
die zurecht nicht alle lieben.
Gut atmen kann man damit nicht,
aber es ist vorgeschrieben.
Ein Protest ist null und nichtig,
denn der Bürger ist betrogen.
Sauerstoff ist nicht so wichtig,
darum wird er uns entzogen.
Wichtiger ist Merkels Mahnung,
die Verbote uns gebracht.
Merkel hat von nichts ’ne Ahnung,
aber leider hat sie Macht.
Die Atemnot hat wenig Sinn,
doch wenn Alte dran verderben,
weiß man, dass sie immerhin
für „bessere Gesundheit“ sterben.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors (edit: pw).
Foto: Pixabay/CC0/colormod.
Wenn selbst die Meinung des Präsidenten der Bundesärztekammer, Montgomery, nicht mehr zählt, wonach die Maskentragungspflicht ein Unsinn ist und uns gesundheitlich sogar schadet, dann sind wir wohl wirklich in postfaktischen Zeiten angekommen. Orwells Visionen scheinen in solchen Zeiten bedrückend real zu werden: Lüge wird zur Wahrheit und Wahrheit zur Lüge erklärt, die totale Manipulation zum Regelzustand. Insofern ist die Luft, die wir in postfaktischen Zeiten einatmen, dann ja auch wirklich kontaminiert – und das Bedürfnis, uns vor dieser Kontamination zu schützen, verständlich.
Zur aktuellen Maskerade auch einige Zeilen des Literaturwissenschaftlers Markus Mynarek:
Die lächerliche Maskenpflicht
Die Logik ist schon lange weg.
Der Staat pflegt uns zu plagen.
Die Masken sind der letzte Dreck,
doch jeder soll sie tragen.
Wenn der Staat die Masken fallen lässt,
nach Freiheit nicht zu fragen,
hält er am Idiotismus fest,
man müsse Masken tragen.
Doch ein Symbol, wie ich bekunde,
hat jetzt der Bürger in der Not.
Er trägt ja Masken vor dem Munde.
Die Meinungsfreiheit ist längst tot.
Man durfte sich ja bisher nicht vermummen,
doch dieser Vorwurf ist quasi verstummt.
Nun wollen sie mit Gewalt uns verdummen:
Es macht sich strafbar, wer sich nicht vermummt.
Und wachen sollen jetzt mit Argusaugen
die Polizisten über unser Land,
ob wir zum frommen Untertan auch taugen.
oder ob man zu denken noch verstand.
Und wagt man einmal mutig Nein zu sagen
zu einer Regel, die im Irrenhaus entstand,
so pflegt der Staat einen gleich anzuklagen,
weil er Persönlichkeit meist überflüssig fand.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors (edit: pw).
Foto: Pixabay/CC0.
(Text: Markus Mynarek)
Der unglückliche Träumer
Es sprach ein „Spiegel“-Mann, erschöpft von seinen Taten:
„Meine Träume können mich niemals beglücken.
Ich träumte, ich hätte mein Land nie verraten.
Da lief es mir eiskalt über den Rücken!“
***
Grundmotto des „Spiegel“-Magazins
„Wir sind zum Lügen meist bereit.
Die Scham darf man verlieren.
Wir wissen, Unbestechlichkeit
kann uns nur ruinieren.
Den Traum von Unbestechlichkeit,
den sollen andre träumen.
Denn wer zu träumen ihn bereit,
wird den Erfolg versäumen.
Wir sind die Affen uns’rer Zeit
und äffen nur den Zeitgeist nach.
Der gerade Weg führt uns nicht weit
und bringt des Misserfolges Schmach.
Doch während der Affe auf dem Baume
sich noch erquickt am Himmelraume,
es zu berauschen uns gefällt
nur noch an Medienmacht und Geld.“
***
Staat und „Spiegel“
Staat und „Spiegel“, getrennt nur zum Schein,
müssen im Grunde immerfort
ein Herz und eine Seele sein:
Sie sind vereint in Tat und Wort.
Sie halten ewig fest am Ziel,
das eigne Volk zu unterdrücken,
um durch ihr altes Gaukelspiel
die Feinde Deutschlands zu beglücken.
So setzen weiterhin „Spiegel“ und Staat,
indem das eigne Volk sie schwächen,
auf Umerziehung und Verrat,
um dem Zeitgeist zu entsprechen.
„Mut zur Wahrheit“ zuletzt der „Spiegel“ oft schrie,
als wollte er sich zur Wahrheit bekennen.
Das ist im Grunde Blasphemie,
wenn wir die Wahrheit göttlich nennen.
(Quelle: Markus Mynarek, Wider Mainstream und Gutmenschen – Ironisch-Humoristisch-Satirisch -,
Staats-, Medien- und Gesellschaftskritik, Alitheia Verlag 2019)
Zu dieser Kolumne:
(edit: parkwaechter)
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinem neuen Gedichtband „Wider Mainstream und Gutmenschen“ nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat.
Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
***
Tip: Das Buch ist amazonvermeidend bestellbar bei alitheia-verlag.de.
Das „Spiegel“-Dasein
Der „Spiegel“ ist nur auf der Welt,
um sich dem Zeitgeist anzupassen,
in dessen Sinne er dann bellt,
um zu beeinflussen die Massen.
***
Ein Chef-Redakteur des „Spiegel“
„Ich sage meinen Leuten immerfort:
Glaubt bitte nicht an eure Ehre!
Werft die Wahrheit über Bord,
dann fährt das Schiff viel schneller durch die Meere.“
***
Vorteil der Vergangenheit
„Alles war früher schlechter“, fällt dem „Spiegel“ jetzt ein,
um sich der Pflicht des Denkens zu entheben.
Doch so ganz wahr kann das nicht sein,
denn früher hat’s den „Spiegel“ nicht gegeben.
***
Die besondere Lüge
Dass die Presse meistens die Wahrheit berichtet
ist eine ihrer größten Lügen,
die mit Vorliebe aufrechte Denker vernichtet,
wenn sie sich dem System nicht fügen.
***
Überflüssig
Ein Arzt sprach zum „Spiegel“-Mann voller Gram:
„Sie sind krank, weil ihnen die Seele abhandenkam.“
Da sprach der „Spiegel“-Mann:
„Sie sollen keine Reden schwingen,
mich zu behelligen mit unwichtigen Dingen!“
***
Die „Wahrheitspresse“
Als ein Mann völlig devot
den „Spiegel“ „Wahrheitspresse“ nannte ohne Rüge,
da lachte sich die Wahrheit tot,
und übrig blieb nur noch die Lüge.
Das ist natürlich übertrieben.
Denn gegen die Macht und der Mächtigen Lehren
können Menschen, die die Wahrheit lieben,
auch in den schlimmsten Zeiten aufbegehren.
Ohne sich selbst zu hinterfragen,
pflegt der „Spiegel“ in furchtbarer Wut
gleichsam die Wahrheit totzuschlagen
und nennt die Feigheit auch noch Mut.
Denn diese hohlen Zeitgeistknechte
führen nur von früh bis spät
gegen „die Rechten“ Scheingefechte,
um zu verschleiern die Realität.
***
„Spiegel“-Bekenntnis
Es sind wieder Menschen ermordet worden,
was wir verurteilten in hartem Ton.
Das einzige, was wir ermorden,
sind Wahrheit, Anstand und Nation.
***
Der „SpiegeI“-Mann vorm Himmelstor
Es bekannte vor den Himmelstoren
ein „Spiegel“-Mann ganz ohne List:
„Mein Gewissen hab‘ ich früh verloren,
doch habe ich es nie vermisst.
An Moral und geistiger-Tiefe gemessen,
bin ich kein guter Pressemann gewesen.
Der Lüge diente ich nur wie besessen.
Kein Wahrheitssucher muss den ‚Spiegel‘ lesen.
So dienten wir wie die dümmsten Lakaien
nur den Mächtigen im Staat
Das Volk dem Untergang zu weihen,
beging man Vaterlandsverrat.
Wir waren für die Wahrheit nicht geboren
und haben über Denker nur gelacht.
Und ich bekenne vor den Himmelstoren:
Wir richteten uns ewig nach der Macht.“
So hat ein „Spiegel“-Mann vorm Himmelstor gesprochen,
der in Erfolg und Geld nur sah den Sinn.
Die Engel haben schnell mit ihm gebrochen.
Er vegetiert in dunklen Sphären nun dahin.
(Quelle: Markus Mynarek, Wider Mainstream und Gutmenschen – Ironisch-Humoristisch-Satirisch -,
Staats-, Medien- und Gesellschaftskritik, Alitheia Verlag 2019, S.49 ff.)
Zu dieser Kolumne:
(edit: parkwaechter)
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinem neuen Gedichtband „Wider Mainstream und Gutmenschen“ nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat.
Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
***
Tip: Das Buch ist amazonvermeidend bestellbar bei alitheia-verlag.de.
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinem neuen Gedichtband „Wider Mainstream und Gutmenschen“ nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat.
Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
Beginnen wir also mit Numero Uno – dem Kampf mit einem unbezähmbaren Schreibtischtiger, an dem wohl selbst Herkules verzweifelt wäre …
Ein kleiner Kater, selbstbewusst,
war kaum zu zähmen in der Wut.
Dann war er voller Kampfeslust
und voller Kampfesmut.
Dann fauchte er den Menschen an,
der ihn zu etwas wollte zwingen.
Und fing er mal zu toben an,
war es zumeist ein schweres Ringen.
Dann wurde gleich zum Tiger er,
der sich auf Menschen stürzt,
fiel ihm kein lautes Knurren schwer,
mit Angriffslust gewürzt.
Dann ging er auf den Menschen los,
der ihn vom Schreibtisch wollt‘ vertreiben
Und dieser Arme wollte bloß
an seinem eignen Tische schreiben.
Dann knurrte er und fauchte er
und steigerte den Zorn,
und um sich schlug er immer mehr,
die Kralle war ein Dorn.
Und wollte jemand sich erlauben,
ein Heft, auf dem er lag, zu nehmen,
war er empört, als wollt‘ man’s rauben,
und wollte sich nicht fortbequemen.
Zwischen die Tatzen hat er dann
meinen Arm genommen,
in den zu beißen er begann,
wenn in Rage er gekommen.
Um sich schlug er voller Wut,
wollte nicht heruntersteigen
und in seines Zornes Glut
niemals ‚falsche Demut‘ zeigen.
So trotzte er des Menschen Macht,
unerschrocken, tigergleich,
auf Unterwerfung nie bedacht,
wie der Leu in seinem Reich.
So kämpften wir oft lange Zeit.
Ich hab‘ mich sehr bemüht,
doch kam ich damit selten weit,
wenn Zornesfunken er versprüht.
Meine Hände habe ich
mit den Ärmeln gern geschützt.
Dann war er richtig ärgerlich,
und es hat mir nichts genützt.
So hat er umso härter dann
und aggressiver zugeschlagen,
so dass ich nichts dadurch gewann,
als neue Wunden zu beklagen.
So hab‘ ich häufig aufgegeben,
war ich doch nicht in der Lage,
ihn von meinem Tisch zu heben.
Er blieb Sieger ohne Frage.
Er war ein liebes, braves Tier,
und hübsch war sein Gesicht:
Befehlen ließ er sich von mir
und meistens auch von andern nicht.
(Quelle: Markus Mynarek, Wider Mainstream und Gutmenschen, Alitheia Verlag 2019, S.84f.)
Tip: Das Buch ist amazonvermeidend bestellbar bei alitheia-verlag.de.
Titelbild: mit freundlicher Genehmigung von Bodo Schickentanz/Mainz Free TV
edit: parkwaechter