Männer

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Abschiedsbrief des romantischen Mannes

Freitag, 25.8.2017. Eifel. Es wird Zeit, Abschied zu nehmen. Das merken gerade viele. Vögel, Insekten – besonders Bienen und Schmetterlinge, viele Fischarten, Säugetiere – ich erspare es mir, sie alle aufzuzählen: wir sind hier nicht in der Biologiestunde. Warum Abschied? Es reicht einfach. Dafür haben wir ja Vernunft, die uns von den Tieren unterscheidet: um weit in die Zukunft schauen zu können … weit über das nächste Quartal oder die nächsten vier Jahre hinaus – jenen Maximalleistungen der deutschen Lumpenelite. Es ist Zeit zu erkennen, dass es Zeit ist, zu gehen, weil die Lebensräume, in denen man sich wohlfühlen kann, endgültig verschwunden sind – ebenso wie die Lebensräume, in denen man überhaupt existieren kann. Es wird Zeit, die Vernunft zu gebrauchen und der eigenen Existenz ein Ende zu setzen: ist ja auch „in“ in dieser Zeit, viele – viel zu viele – scheiden in Deutschland freiwillig aus dem Leben, die Selbstmordrate in Deutschland ist erschreckend hoch (siehe Psychomeda) … und da wagen es Parteien wirklich noch zu jubeln, dass dies ein Land ist, in dem „wir gut und gerne leben“. 100 000 versuchen sich jährlich das Leben zu nehmen, nur viel zu oft ist das Leben in ihnen stärker. Darunter sind übrigens auch erstaunlich viele Kinder: ein Phänomen, das in alten Kulturen völlig unbekannt war. Hat sich noch nie jemand darüber Gedanken gemacht, wie man eine Kultur nennen kann, in der Kinder lieber in den Abgrund stürzen als ihr Leben zu leben? Doch gehen wir fort vom Suizid, dass soll überhaupt nicht das Thema sein.

Es geht ja um den Abschiedsbrief des romantischen Mannes, der schon viel zu lange mit dem Ungemach lebt, dass diese Zeit in Massen produziert.

Wissen Sie eigentlich noch, was das ist, Romantik? Ich wette, Sie haben sofort irgendetwas mit Kerzen, Rosen und Geigen im Kopf. Also: ein softer, komplizierter, umständlicher Weg zum Sex. Geben Sie es ruhig zu: mehr fällt Ihnen nicht dazu ein, Sie können auch gerne alle Nachbarn fragen – das Ergebnis wird das gleiche sein. Wertung der Romantik? Negativ. Uneffizient. Unnütz. Oder wie erklären Sie sich sonst Existenz und Gebrauch des Begriffs „Sozialromantik“, gerne verwendet von Menschen, die sich weit vom Humanismus abgewandt und in den Dienst der Mächte und Gewalten dieser Erde gestellt haben – dabei jede Art von Menschlichkeit verloren und in der Massenvernichtung von Menschen nur noch … Kollateralschäden sehen.

Nur gut, dass es Menschen gibt, die sich auch im Zeitalter des dekadenten Internet noch um Begriffe kümmern, Menschen, die sich an Geschichte erinnern können und sich bemühen, die Erinnerung zu bewahren – die Erinnerung an den Begriff von Romantik (siehe wortwuchs):

„Der Begriff meinte ursprünglich, dass Etwas wunderbar, abenteuerlich, erfunden sowie fantastisch war und geht auf die altfranzösischen Wörter romanz, roman und romant zurück, die allesamt Werke und Schriften bezeichnen, die in der Sprache des Volkes verfasst wurden. Ist ein Text romantisch, dann ist er sinnlich, abenteuerlich, schaurig, fantastisch und wunderbar, gibt sich der Natur hin, überwindet die Grenzen des Verstandes und stellt das Unterbewusste sowie Traumhafte in den absoluten Vordergrund.“

Lesen Sie das Zitat ruhig nochmal durch. Coole Begriffe, oder? Sicher stört Sie der Begriff „schaurig“ – aber denken und staunen Sie: der kommt vom Begriff „Regenschauer“… und erinnert an das wohlige Gefühl, wenn draußen richtiges Mistwetter ist und man selber im Ohrensessel neben dem Kamin am Fenster sitzt und hinausschaut: ein Wort, das funktioniert, wenn man selbst in wohliger Sicherheit ist. Wer kennt das heute schon noch: diese wohlige Sicherheit?

Und sinnlich? Genau ihre Welt, oder? Sie mögen doch Pornofilme – ist doch das erste, was Ihnen da in den Sinn kam, oder? Sinnlich jedoch – heißt, den Sinnen gemäß. Sexualität ist etwas für die Haut, weniger etwas fürs Auge. Ja – auch, aber eben weniger. Haben Sie sich noch nie Gedanken drüber gemacht, dass da falsche Sinne zum Einsatz kommen? Ist aber eine Milliardenindustrie.

Abenteuerlich? Können Sie sich vorstellen, in ein kleines Holzboot zu steigen und in höllischen Stürmen den Atlantik zu überqueren – nur aus Neugier? War so der Anfang der Pauschalreisen – die wiederum selbst das Ende jedes Abenteuers bedeuteten.

Und fantastisch? Ehrlich: das Wort haben Sie doch nur noch mal im Rahmen von billigen Varietévorstellungen im Gebrauch – oder wenn der DAX mal überraschend steigt. Gibt es noch etwas wirklich fantastisches in Ihrer Welt? Es ist doch ebenso fort wie das Wunderbare. Daher auch das Gefühl – und die Panik – das der Planet zu voll sei … weil alles so überschaubar und eng wirkt.

Noch was zu „Romantik“? Einen haben wir noch:

„Wesentlich ist hierbei, dass die Romantiker sich vor allem mit der Geschichte und Sprache ihres eigenen Volkes befassten und von der Antike abwandten, weshalb Märchen, Sagen sowie Mythen populäre Textsorten waren, aber natürlich auch der Roman als volkssprachliche literarische Gattung durchaus positiv bewertet wurde.“

Märchen, Mythen und Sagen: ach, was waren die lange belächelt. In den siebziger Jahren wussten wir, dass Kinder Märchen brauchen, später kam der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann und zeigte auf, welch´ tiefe analytische Wahrheiten in einfachsten Märchen verborgen sind  (siehe Südwestpresse):

„Die Märchen sind auch eine Fundgrunde für psychotherapeutische Sitzungen. Denn sie bieten Grundgestalten von Konflikten an, die immer wieder auftreten. Im „Schneewittchen“ etwa haben wir die Gestalt der verfolgenden Stiefmutter, den Konkurrenzwettkampf, wer schöner ist und mehr Liebe auf sich zieht, die Vergiftung der Liebe unter dem Anschein der Fürsorge – man hat eine Einführung ins Frausein, die im Untergrund völlige Zerstörung bedeutet. Für Psychologen eine klassische Double-bind-Situation – und wie viele Frauen wüssten nicht von Ähnlichem zu erzählen: Die Mutter hat es gut gemeint, stand aber selbst unter so vielen Zwängen, dass sie es nicht wohl meinen konnte. Oder nehmen wir den „Froschkönig“: die Geschichte eines Mannes, der offenbar im Schatten seine Mutter steht und auf der Suche nach Liebe einer Königstochter hinterherläuft, die sich wiederum nur aus Gehorsam zu ihrem Vater zur Liebe bekennt – wie kommen die beiden zueinander und lösen sich von den Eltern ab? Es sind spannende Fragen, die in Märchen zugespitzt erzählt werden.“

„Nur Liebe führt zum Glück“, heißt dieser Artikel, der uns aufzeigt, dass einfache Bauerntölpel über Jahrhunderte hinweg von Oma, Opa, Mama und Papa schon psychoanalytische Aufgabenstellungen vorgesetzt bekamen, die sie aufs Leben vorbereiteten – ganz ohne den Satz des Pythagoras oder Kenntnis von Präpositionen.

Liebe – ein Wort, das oft mit Romantik verbunden ist. Heute … oft gleich gesetzt mit Sex. weshalb wohl auch kaum noch jemand von Liebe für Kinder spricht (es drängt sich gleich ein Missbrauchsverdacht auf) – vielleicht gibt es die ja auch kaum noch und deshalb bringen die sich um.

Bleiben wir aber erstmal bei der Romantik bei der „Hingabe an die Natur“ – oder bei der Sinnlichkeit.

Wissen Sie eigentlich, wie viel Sinne sie haben? Sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen. Gibt noch mehr – moderne – Sinne (Gleichgewicht, Schmerz, Temperatur sowie die Eigenwahrnehmung des Körpers), die wir erstmal vernachlässigen können (und die man auch den taktilen Sinnen unterordnen könnte – das können wir gerne mal später diskutieren).

Wissen Sie, wofür diese Sinne geprägt sind? Zum Wohlfühlen, zum Glücklichsein – zwecks perfekter Anpassung an die natürliche Umgebung. Denken Sie an einen Waldspaziergang im Sommer: weiche Erde, sanftes Gras unter ihren Füßen, Wind umschmeichelt ihre Haut, ein Meer von lieblichen Düften ist in der Luft, das Ohr erfreut sich am Chor der rauschenden Blätter, das Auge im Lichterspiel der Sonnenstrahlen in den Bäumen – Glück breitet sich aus, gefolgt von Liebe…Liebe zu Natur, einem sehr tiefen, sehr stabilen und beglückendem Gefühl, gleich tief und erfüllen wie die Liebe zu einem Menschen … Liebe, gefolgt von dem Willen, diesen Zustand zu erhalten.

Und wissen Sie, was diese unsere moderne Welt den Sinnen präsentiert? Ihren Sinnen?

Gehen wir das mal ganz langsam durch.

Ihre Füße – berühren keine Erde mehr. Sie sind eingepackt in kleine, tragbare Kartons, oft aus Leder (ja, wie nennen diese Kartons „Schuhe“). Ihre Haut? Ebenfalls eingepackt – in Packwolle. Kein Windchen erreicht sie mehr – und wenn doch, kommt zuerst die Angst, dass es die Frisur vor dem nächsten Termin durcheinanderbringt. Und was die Düfte angeht: halten Sie mal ruhig ihre Nase in die Luft – Benzingestank dominiert alles – oder die sterile Büroluft, vollklimatisiert. Die Ohren? Erfüllt mit einer Kakophonie des Grauens, erzeugt vom modernen Verkehr – hier reichen auf dem Lande allein schon Motorräder, um Meile über Meile mit Lärmverschmutzung zu überziehen – von der akustischen Hölle in den Städten, Büros und erst recht den Geschäften mal ganz abgesehen. Und die Optik? Unser Auge fühlt sich wohl, wenn es die wogenden Wellen des Meeres sieht, oder die filigrane Vielfalt eines Baumes. Dafür wurde es geschaffen. Und was wiederfährt ihm hier? Rasender Blechterror und absurde und abstoßende Farben auf den Straßen, häßlich kahle Wände im Innen und Außen. Wir vergewaltigen all´ unsere Sinne, Tag für Tag – und wundern uns, dass wir unglücklich sind?

Sicher, Sie haben manchmal noch Ausgang aus Ihrem Sinnesfolterknast. Urlaub, Wochenende. Man ist sich bewusst, dass Sie eins der am schlimmsten geschundenen Geschöpfe der Menschheitsgeschichte sind, weil Sie unter absolut unnatürlichen, experimentellen Laborbedingungen existieren – deshalb gibt es Schonphasen. Noch. Der Sehsinn wird permanent überfordert – Straßenverkehr, irre Bilderfolge in den Medien, pausenloses Lesen – und die anderen Sinne … riechen, hören, fühlen, schmecken – stumpfen ab … jedenfalls gab es dazu mal Studien, von denen ich aber im Netz aktuell keine wiederfinde – dafür aber Diskussionen über die komplette Abschaffung des ganzen Körper als lebensunnotwendigen Ballast (siehe die Diskussion über „Virtuell Reality“ bei Tu-Darmstadt, wobei außer Acht gelassen wird, das diese künstlichen Realitäten auch einen Schonraum für manche täglich gefolterten Sinne darstellen können).

Was Romantik noch im  Auge hat: Überwindung der Grenzen des Verstandes. Geht das überhaupt? Dann noch die Hinwendung zum Unbewussten, das Primat des Traumhaften: sind wir da nicht absolut im Irrenhaus gelandet? Nun – es geht sogar sehr schnell, die Grenzen des Verstandes zu überschreiten … denn er macht nur zehn Prozent des menschlichen Seins aus, neunzig Prozent liegen im Unbewussten … das sich gerne im Traumhaften ausdrückt. Oder in Märchen. Wer nur Verstand hat, ist ein außerordentlich reduzierter Mensch, oft arm an Sinneseindrücken, fern der Liebe, ja, da er nur ein Zehntel des Menschseins präsentiert … steht er uns ferner als der Affe. Darum findet der Verstandesmann – unser Alphatier – auch nichts schlimmes an Tierversuchen, Mastanlagen, Vergiftung unsere Lebensgrundlagen, demonstrativen Massenvernichtungen durch Atombombenabwürfe oder – harmlos klingenden aber tödlich seienden – „Sanktionen“, kann locker das Problem der Atommüllendlagerung ignorieren, die Verpestung unsere Lebensräume, den suizidalen Wahnsinn das irrationalen Masseneinsatzes von Antibiotika (die als Folge die ganze Menschheit neuen Keimen völlig hilflos ausliefert – mit dem Risiko milliardenfachen Todes zugunsten kurzfristiger Rendite aus Schweinemast), der Vermüllung gigantischer Meeresräume … um nur ein paar der Folgen zu nennen.

Warum aber … verabschiedet sich gerade jetzt der romantische Mann? Könnten wir ihn nicht dringend brauchen? Jenen Mann, der Heger der Landschaft ist, Pfleger der wunden Tiere, Hüter der ergiebigen Felder, Sänger der heiligen Lieder, Verkünder besserer Welten, Freund der Bäume und Flüße, des Lichtes und der beglückenden Klänge sowie Heiler der Seele? Helfer in Not für Baum, Mensch und Tier, Gründer von Zufluchten und Zaubergärten, Prediger einer heil gewordenen Zukunft – und erbitterter Feind jeglichen Unheils, dass die Gemeinschaft der Menschen bedroht?

Im Prinzip: ja. Und viele träumen ja gerade von ihm: dem weisen, gerechten König, der auf edlem Ross herbeigeritten kommt, den Gralskelch in der einen Hand und Exkalibur in der anderen – und der die Menschheit endlich befreit von ihren Peinigern. Die Märchen sind voll von diesen Gestalten … auch die modernen Märchen Hollywoods. Märchen – finden halt ihren Weg, die Ritter der Tafelrunde sind schon längst als Jediritter wieder auferstanden, streiten für eine untergehende Republik, die von Bankern, Ingenieuren, Händlern und vor allem finsteren, verschwörerisch im Hintergrund agierenden Mächten zerstört wird. Wir denken auch an den Fischerkönig der Artussage, jener mythischen, verletzten Gestalt, deren Heilung das Heil für das ganz Land bedeuten kann … und dessen Aspekte in der Gestalt des Darth Vader auf wundersame Weise wieder auferstehen.

Doch er selbst: geht. Verschwindet in die Wälder – oder geht furchtlos hinein ins Nichts, dass uns alle am Ende erwartet, denn er weiß: stirbt er erst den Tod des Geistes, wird der weitere Weg schwieriger. Das Experiment „Universum 25“ beschreibt die Folgen des geistigen Todes bei Mäusen (siehe anjamüller), die – obwohl materiell in paradiesischen Zuständen lebend – als Gesellschaft aussterben … dort stellt die Tatsache, dass es keinen Platz mehr in der sozialen Hierarchie gibt, den geisten Tod da.

Keinen Platz mehr in der sozialen Hierarchie? Für Männer? Viele werden jetzt aufstöhnen, weil „Mann“ an und für sich nicht mehr differenziert gedacht wird – wie so vieles nicht mehr differenziert gedacht wird, sondern durch Parolen geformt. Ich – sprach jedoch nur von dem romantischen Mann, der Mitgefühl kennt, weil er voller Liebe für die Schönheit der sterbenden Natur ist. Und er geht nicht aus freiem Willen, er geht, weil er vertrieben wird.

Vertrieben?

Schauen Sie sich mal ganz genau an, wem man die Verantwortung für die Vernichtung der Ökosphäre gibt?

Denen, die den Plastikmüll produzieren? Oder den Sondermüll auf vier Rädern? Denen, die bei aller Begeisterung und Propaganda für „Technik“ verschwiegen haben, dass die vielfältigen Nebenwirkungen dieser Technik den Planten in eine öde Wüste verwandeln werden? Die nach ihrem beständigen Streben nach noch mehr Macht über alles die tödlichsten Bomben, die dauerhaftesten Gifte, die unsinnigsten verschwenderischen Produkte produziert und vertrieben haben? Jenen, die aus lebendigen Tieren siechende, ja giftige Biomasse machen, damit die Bratwurst billig bleibt? Es sind die Unmenschen des Verstandes (die minus-neunzig-Prozent-Menschen – die es auch als Frauen gibt), die in maßloser Selbstüberschätzung einen Hass auf alles lebendige praktizieren … und vielleicht gerade auch deshalb von der körperlosen (also: sinn- und glücksbefreiten) Existenz im Cyberspace träumen, wo sie als Götter mit absoluter Macht herrschen können.

Nein – jene werden nicht angeprangert.

Doch jene, die auch nicht ein einziges Mal „ja“ zu allem gesagt haben, nicht zu Autobahnen, nicht zu Atomkraftwerken, Plastiktsunamis oder Massenurlaubswahn, die einfachen, sinnlichen, träumenden romantischen Männern, werden schuldig gesprochen – und ein ganzer Chor von Mitmenschen stimmt darin ein: sie sind es, die Schuld tragen an allem Übel, die Konsumenten, die, die nur überleben wollen – und müssen – sie gelangen in den Fokus des Hasses und der Verachtung … und hier vor allem: Männer. Frau will sich ja den Alphamann nicht durch unnötige Kritik vergraulen – und die Chance auf ein arbeitsfreies Leben am Pool der Macht verspielen.

Der romantische Mann … spricht und schreibt in der Sprache des Volkes, pflege der Seele ist ihm wichtiger als die Gier nach Macht – doch er geht nun mit den Tieren, den Pflanzen, den altertümlichen Werten und der Sozialromantik fort, geht, mit den Dingen die er heiß und innig liebt … an einen anderen Ort. Er geht mit einem fröhlichen „macht euren Scheiß doch alleine“, weil er etwas inneträgt, das nur aus der Romantik geboren werden kann: Weisheit. Und eine allumfassende Liebe.

Und die Revolution, den Widerstand, die Heilung … überläßt er jenen, die ihn jagen und verfolgen. Weshalb … in dieser Hinsicht auch nichts mehr geschieht.

Ohne Liebe, ohne Mitgefühl, ohne das Gefühl für Anstand und Gerechtigkeit … kein Widerstand.

Und all´ diese Werte erwachsen aus … der Romantik.

 

 

 

 

 

 

Die Bestie Mann als Feind der Menschheit … Erfahrungen aus dem deutschen Alltag

Freitag, 19.10.2012. "Nordkorea droht mit Angriff ohne Vorwarnung" - schreibt heute der Spiegel. Als ob wir nicht schon genug Weltkriegsgefahren durch den Konflikt zwischen China und Japan oder Syrien und der Türkei hätten. In der Türkei sieht man ja schon den gottlosen Westen als globalen Verlierer des 21. Jahrhunderts an, das weitgehend ohne ihn gestaltet werden wird (siehe Welt) - das hört sich nicht gerade danach an, als würde man die laufenden Konflikte deeskalieren wollen. Die ganze Welt marschiert zunehmen in einen Wahn hinein, den im Prinzip superreichen Deutschen drohen zunehmend Altersarmut - auch aufgrund drastisch reduzierter Renten wegen Erwerbsminderung (siehe Welt), Obdachlosigkeit wegen Wohnungsmangel kombiniert mit Mietpreisexplosionen - das Wort Wucher scheint man hier nicht verwenden zu wollen (siehe Handelsblatt) oder auch einfach, weil sie heute schon arm sind - wie aktuell 15,8  Millionen Menschen (siehe Welt).  Manche Deutsche sterben auch einfach an leicht zu behebenden Krankheiten wie das zwanzigjährige Modell Jennifer Schermann (siehe Welt). Sie teilt das Schicksal mit einem Arbeitskollegen von mir, der ach so stolz darauf war, das er sich niemals krank schreiben lies. Leider war ihm (und all den anderen so "mutigen" und "fleißigen" Idioten, die jedes Jahr daran krepieren), nicht bekannt, das die harmlosen Viren gerne den Herzmuskel angreifen, wenn man dem Körper nicht Zeit und Ruhe gibt, die Viren zu entsorgen.  Und während all diese Nachrichten unseren desaströsen Alltag begleiten, habe ich nur ein einziges Problem: den deutschen Mann.

Freitag, 19.10.2012. „Nordkorea droht mit Angriff ohne Vorwarnung“ – schreibt heute der Spiegel. Als ob wir nicht schon genug Weltkriegsgefahren durch den Konflikt zwischen China und Japan oder Syrien und der Türkei hätten. In der Türkei sieht man ja schon den gottlosen Westen als globalen Verlierer des 21. Jahrhunderts an, das weitgehend ohne ihn gestaltet werden wird (siehe Welt) – das hört sich nicht gerade danach an, als würde man die laufenden Konflikte deeskalieren wollen. Die ganze Welt marschiert zunehmen in einen Wahn hinein, den im Prinzip superreichen Deutschen drohen zunehmend Altersarmut – auch aufgrund drastisch reduzierter Renten wegen Erwerbsminderung (siehe Welt), Obdachlosigkeit wegen Wohnungsmangel kombiniert mit Mietpreisexplosionen – das Wort Wucher scheint man hier nicht verwenden zu wollen (siehe Handelsblatt) oder auch einfach, weil sie heute schon arm sind – wie aktuell 15,8  Millionen Menschen (siehe Welt).  Manche Deutsche sterben auch einfach an leicht zu behebenden Krankheiten wie das zwanzigjährige Modell Jennifer Schermann (siehe Welt). Sie teilt das Schicksal mit einem Arbeitskollegen von mir, der ach so stolz darauf war, das er sich niemals krank schreiben lies. Leider war ihm (und all den anderen so „mutigen“ und „fleißigen“ Idioten, die jedes Jahr daran krepieren), nicht bekannt, das die harmlosen Viren gerne den Herzmuskel angreifen, wenn man dem Körper nicht Zeit und Ruhe gibt, die Viren zu entsorgen.  Und während all diese Nachrichten unseren desaströsen Alltag begleiten, habe ich nur ein einziges Problem: den deutschen Mann.

Zugegeben: ich bin selber einer. So rein biologisch gesehen. Betrachtet habe ich mich nie als solcher, gehe auch in keine Männergruppen, alldieweil ich glaube, das es sehr viel wichtigere Probleme in dieser Welt gibt.

Das … war ein Irrtum.

Um den zu beschreiben, muss ich aber ein wenig ausholen. Wie andernorts mal nebenbei erwähnt, experimentiere ich ja in meinem Privatleben gerne mit alternativen sozialen Organisationsformen – auch um selbst sich ändernden politischen und gesellschaftlichen Realitäten gewachsen zu sein. Nebenbei bin ich auch alleinerziehend (ein bedauernswerter Umstand, der sich nicht vermeiden ließ) – und da kam mir doch gleich die Idee, das es doch etwas ganz Sinnvolles sei, was für die Alleinerziehenden aufzubauen: ein Netzwerk für gegenseitige Unterstützung und  Hilfeleistung.  Im Kleinen machen wir das ja schon seit sieben Jahren in unserer Hausgemeinschaft mit wechselnder Besetzung – und es waren nur Frauen, die hier mit mir wohnten.  Das tat meinen Jungs auch ganz gut.

Voller Freude ging ich also erstmal in die nächstgelegene Stadt, um mich dort beim Verein der Alleinerziehenden umzuhören.  Mittelfristig hatte ich auch ein Wohnungsangebot dabei – sechs Zimmer, zwei Duschen, ein Bad, zwei weitere Toiletten, Kaminanschluss, Garage, Nebengebäude, zwei Dachbodenräume, mitten im Naturschutzgebiet weitab von störenden nörgelnden Nachbarn in unberührter Natur für 325 Euro kalt – normal immer ein Knaller … denn das ist nur das halbe Haus.  Nicht jedoch … bei den alleinerziehenden Frauen im Verein. Mein Wohnangebot hat nämlich einen gewaltigen Nachteil:

In diesem Haus wohnt ein Mann (und zwei weitere wachsen nach).

Ich hätte gerne mein Gesicht gesehen, als man mir dies mitteilte. Ich habe jahrelange Erfahrung in der Personalführung – und sehr engem Personaltraining – da gehört es zur berufsbedingten Professionalität, mit Frauen (auch wenn es bildhübsche, willige Photomodelle sind) ebenso professionell und distanziert umzugehen wie z.B. mit Männern die man überhaupt nicht leiden kann. Nie hätte ich gedacht, das mich mein Geschlecht diskreditieren kann. Es kam aber noch schlimmer … man bot mir an, mein Angebot an die (wenigen) Männer im Verein weiterzuleiten – vielleicht wäre es für die ja interessant. Wie bitte schön kann man von mir erwarten, das ich – gerade frisch konfrontiert mit der prinzipiellen Bedrohlichkeit der Bestie Mann – ein solches Scheusal in meinem Haus aufnehme? Hier wohnen doch auch Kinder…

Nun kehrte ich zurück aus der großen Stadt mit meinen frisch gewonnenen Erfahrungen. Na ja, dachte ich mir, schon Woody Allen hatte seinerzeit deutlich demonstriert, wie neurotisch der Stadtbewohner ist.  Die haben dort ja auch am Tag mehr Vergewaltigungen als wir hier in den letzten zehn Jahren, das sollte man berücksichtigen.

Wohlgemut fuhr ich also mit diesen und anderen Erfahrungen fort, meine Idee im Lande zu verbreiten. Schön, das es da auch einen Verein gab, der Nachbarschaftshilfe auf größerem Niveau professionalisieren wollte. Ein Netzwerk Eifeler Familien, die sich gegenseitig unterstützen. Alleinerziehende waren da weniger im Fokus, alldieweil die nicht abends zur Vereinssitzung anreisen können – immerhin sind ja die Bambini zu Hause.  Ich hätte auch Räume zur Verfügung stellen können, in denen sich die betroffenen Eltern samt Kinder hätten kennenlernen können, aber … wieder hatte ich nicht daran gedacht, das ich eine Bestie bin. Anlaufstelle für Alleinerziehende: ja – aber nur für Männer.

Da ich nun weit und breit der einzige Mann bin, der alleinerziehend ist (Kinder bleiben hier grundsätzlich traditionsgemäß im Trennungsfall bei der Mutter, mein Fall wird oft genug als „unerklärliches Wunder“ bestaunt, für das ich täglich dreißig Dankgebete sprechen soll), war diese Arbeitsgruppe schnell gegründet, vollständig und abgeschlossen: seitdem betreue ich mich selber ganz gut in dieser Hinsicht, obwohl mir etwas mulmig dabei ist, so eng mit der Bestie Mann arbeiten zu müssen. Die automobillosen Mütter jedoch, die morgens auf der Arbeit von der Schule angerufen werden, das sie „SOFORT“ ihre krank erscheinenden Kinder abholen müssen, warten immer noch vergeblich auf Hilfe. Schade auch – aber hier kann vielleicht das Jobcenter der Gegend helfen. Die fanden die Idee klasse, dringend notwendig und haben auch kein Problem damit, sich vorstellen zu können, das Männer und Frauen auf rein geschäftlicher Basis miteinander kooperieren können.

Nun bin ich ja noch umtriebiger und fand recht bald Menschen, die ganz tolle Ideen hatten: einen Kindergarten zu gründen, der mehr die Bedürfnisse der Eltern denn die Bedürfnisse der Angestellten und der Behörden erfüllt. Zudem wollte man auch mehr alte und junge Menschen zusammenbringen und so die bislang sorgfältig gezüchteten Generationenschranken durchlässiger machen. Ein Kindergarten, 24 Stunden am Tag geöffnet, sieben Tag im Jahr – auch Feiertags, Weihnachten und Sylvester. Es gab nach einer kleinen Umfrage 80 Eltern (mehr, als wir zu dem Zeitpunkt hätten stemmen können), die Bedarf dafür hätten, die nötigen Erzieherinnen hatten wir auch schon und die Geldmittel waren ebenfalls in Reichweite (nur die Kostenträger samt Bürgermeister wanden sich bei dem Gedanken – und klagten darüber, das es keinerlei Bedarf gäbe. Die Umfrageergebnisse mit den achtzig Interessierten wollten sie trotzdem gern kostenlos haben).

Da kam mir ein verwegener Gedanke. Ich bin Vater von sieben Kindern, habe schon mit fünfzehn Jahren Jugendarbeit gemacht (auch mit Mädchen!), arbeite aktuell als Lerntherapeut und bin von Kindern sehr begeistert. Schaut man sie sich genauer an, so sind es wunderbare Wesen, die an ganz kleinen Dingen Riesenfreude haben können und ganz tolle Charaktereigenschaften mit sich bringen … bis die Erwachsenen anfangen, sie zu deformieren. „Junge, Dein Papa hat zwar keine Zeit für Dich, aber dafür hast Du das teuerste Handy in der ganzen Klasse“ – das hat dann Konsequenzen. Wenn Mama den Sohnemann als Partnerersatz aufbaut (oder Papa die Tochter), dann ist das ebenfalls alles andere als lustig – und den letzten Rest kindlicher Lebensfreude baut das staatliche Bildungssystem mit tödlicher Sicherheit ab.

Da mir nun noch die Klagen von Politikern in den Ohren lagen, das es doch so wenig Männer in der Erziehung gab, kam mir ein verwegener Gedanke. Man kann schon ahnen, welcher: ich könnte doch selbst auch als Kindergärtner mitarbeiten. Mittelfristig wäre mir eine berufliche Alternative ganz lieb – man merkt schon, das in Deutschland Kinder Mangelware werden. Außerdem hat mir die Lektüre einiger zentraler Werke moderner Pädagogik mühsam klar gemacht, das Männer in der Tat wichtige Rollen für heranwachsende kleine Menschen haben. Männer sind auch Menschen, sie haben eigene Qualitäten, die zum Beispiel Kinder dazu ermutigen, sich selbst wesentlich mehr zuzutrauen, wenn sie mit Papa unterwegs sind als wenn die nur der gluckenden Mutter ausgeliefert sind. Dazu gibt es sogar Studien – wenn das jetzt mal  nicht ein überzeugendes Argument ist.

Das Echo unseres Vereins war jedoch tödlich.

Wie kann ich nur daran denken: ich bin ein Mann!

Gut, es gab Beifall für den Gedanken von den ausgebildeten Erzieherinnen. In der Tat wäre es auch sehr sinnvoll, Männer als Erzieher zu haben, hieß es da – aber praktisch besteht da keine Chance. Mir wurden Geschichten aus dem Arbeitsalltag erzählt, wo hochgebildete Eltern ihre Kinder aus dem Kindergarten genommen haben, weil (Iiiiiiiiiiiiiihhhhhhh) ein Mann mit dem kleinen Kind auf dem Teppich herumbalgte. Keine Einrichtung möchte sich einer solchen Kritik aussetzen – oder solchem Gerede: „Man stelle sich doch wirklich einmal vor, die lassen dort Männer arbeiten. Mit KINDERN.

Gut, die eine oder andere Erfahrung hätte ich ja locker wegstecken können …. aber so insgesamt in kurzer Zeit erlebt, stimmt das schon nachdenklich.

Was ist eigentlich dort draußen los?

Wenn hat das Wesen „Mann“ seinen Status als Mensch verloren?

Haben wir jahrelang gegen die Unterdrückung der Frau protestiert (und gearbeitet: ich war der erste, der es gewagt hat, gegen die Firmenpolitik zu verstoßen und Frauen einzustellen … Anfang der neunziger Jahre. Obwohl die Kinder kriegen können, was im Extremfall das Geschäftsergebnis der Abteilung deutlich nach unten verlagern und den Krankenstand in der Statistik drastisch hochtreiben kann), nur um letztlich einen Zustand zu haben, der die Verhältnisse einfach nur umkehrt?

Oder bin ich einfach mittlerweile  zu weit außerhalb der normalbürgerlichen Gesellschaft angesiedelt, das ich nicht mehr mitbekommen habe, das der Mann tatsächlich die Bestie ist, als die man ihn ansieht?

Immerhin – sehe ich die in der Einleitung geschilderten gesellschaftlichen Entwicklungen, so muss ich sagen: da sind überall Männer auf Photos zu erkennen. Goldman-Sachs, McKinsey, Taliban: alles Männer. Wer guckt Kinderpornos? Männer. Wer schießt in Uniform auf fremde Menschen? Männer. Wer leiht sich viel Geld, um damit Firmen aufzukaufen, Mitarbeiter ´rauszuschmeißen, Namen und Materialien zu verkaufen und den Gewinn davon für sich zu behalten? Männer.

Vielleicht haben „die da draussen“ ja recht – und auf der Welt herrscht der ewige Friede, wenn erstmal alle Männer weggesperrt sind. Auf die Idee wäre ich so leicht nicht gekommen.

Oder sind wir vielleicht in den Augen der Türkei deshalb die Verliererkultur, weil wir insgeheim und nahezu unbemerkt einen Kult betreiben, der aus der Hälfte unserer menschlichen Gemeinschaft Ungeheuer macht?

Die möglichen und notwendigen Spekulationen dazu überlasse ich aber gern den zuständigen Verschwörungssanalytikern.

 

 

No more Mr. Nice Guy

Gefunden im roten Blog und ja, völlig unpolitisch.

Hand hoch! Wie viele verzweifelte Männer gibt es da draußen, die sich selbst als nett, verständnisvoll und zärtlich einstufen und trotzdem Sonntagabend alleine vor dem Fernseher sitzen und ihrem Vorbild Kai Pflaume (ein augenscheinlich netter, verständnisvoller – aber auch ein Frauentyp) die Frage ihres Lebens stellen: “Warum will mich keine Frau?”
Bevor ich das beantworte, definieren wir mal die typischen Merkmale eines Mr. Nice Guy. Nur damit sich auch die Männer wiedererkennen, die sich morgens in grenzenloser Selbstleugnung mit einem Poster von Sylvester Stallone vor dem Badezimmerspiegel rasieren.
Perfekt: ein stahlharter Körper ohne Hirn!
Du hast in Deinem Freundeskreis Unmengen von hübschen, intelligenten Frauen, von denen Du jede einzelne irgendwann einmal begehrt hast. Jede dieser Frauen hat Dein Geständnis – vorgetragen in einem edlen italienischen Restaurant , in der Hand ein Strauss mit 1.000 roten Rosen (mindestens!) – folgendermaßen quittiert: “Du bist echt ein netter Kerl und ich habe Dich wahnsinnig gern, aber nur als Freund”.

Und weil Du so ein echt netter Kerl bist… hast Du Dich der Bitte “Lass uns doch weiterhin Freunde bleiben, ja?” gebeugt, statt der Schlampe Dir gegenüber zu sagen, dass sie für das teure Essen wenigstens einmal die Beine breit machen könnte.

Zum Beispiel so, wie sie es für ihren monatlich wechselnden Idioten von Freund tut, der sie mindestens zweimal die Woche verprügelt und außerdem mit ihrer besten Freundin fremdgeht. Woher Du das weißt? Du bist schließlich ihre Telefonseelsorge. Deine Nummer ist bei Deiner Freundin ganz oben auf den Schnellwahltasten ihres Telefons gespeichert. Natürlich unter “Oma” oder “Tanja”, denn die südländischen Macker, mit denen sie derzeit herumhängt, sind rasend eifersüchtig. Meistens ruft sie nachts um 3 an, wenn das Veilchen gerade frisch blüht und sie ungeachtet dessen noch vor 5 Minuten Versöhnungs-Sex mit ihm hatte. In schöner Regelmäßigkeit stößt sie Dir mit “Wenn er doch nur ein bisschen so wäre wie Du!” die verrostete Nagelfeile tiefer ins Herz, während sie Dir Dein C&A-Hemd mit wasser- und waschmittelfester Wimperntusche verschmiert.

Ein bisschen so wie Du? Mädel, hier sitzen 100%, warum bekommst Du das nicht in Deinen dummen blonden Schädel? Trotzdem wartest Du, denn Du bist Dir ganz sicher, dass sie irgendwann dieses muskelbepackte Wanzenhirn abschießen und merken wird, dass DU der Richtige bist. Ja, und die Zeit gibt Dir in einem Punkt recht: eines Tages steht sie vor Deiner Tür und heult, bis sich Dein Laminatboden wellt. Er ist weg, durchgebrannt, ein Arsch der nur mit seinem Schwanz denken kann und Du hättest ja so recht gehabt und überhaupt. Du bist sozusagen seit Jahren bereit zur Übernahme und krempelst schon die Ärmel hoch, da sagt sie plötzlich “Du, Dein Freund, der Sebastian.. ist der eigentlich noch solo?”. Und in genau dem Moment wünscht Du dir die Hexenverbrennung zurück.

Aber weil Du ein echt netter Kerl bist…. bist Du ihr Trauzeuge, wenn sie nächste Woche Sebastian heiratet.

Deine Exfreundinnen, die sich für kurze Zeit in einem Anfall von Mitleid (und weil barmherzige Hilfsorganisationen gerade “in” waren) in Dein Leben verirrt haben, reden ausnahmslos nur Gutes über Dich. Und zwar, dass Du zärtlich, verständnisvoll und ein guter Zuhörer bist und immer für sie da warst, wenn sie Dich brauchten. Und dass Du natürlich der beste Partner bist, den eine Frau sich wünschen kann. Doch den Satz “Du bist mein bester Kumpel und der einzige, der mich wirklich versteht!” hast Du so oft gehört, dass Du inzwischen das Copyright darauf haben müsstest. Auf die Frage, warum sie Dich dann verlassen haben, sagen sie, dass sie es selbst nicht wissen und es wahrscheinlich irgendwann bereuen werden… Alle Welt denkt jetzt, dass Du eine riesengroße Niete im Bett bist. Du bereust, dass Du in eurer Beziehung deine Sado-Maso-Fesselphantasien aus Rücksichtsnahme nicht ausgelebt hast.

Aber weil Du ein echt netter Kerl bist… bist Du auch nach der Trennung noch zärtlich, verständnisvoll, ein guter Zuhörer und immer für sie da (auch wenn Dir im Unterbewusstsein irgendwie klar ist, dass sie so nicht wirklich etwas verloren haben und Du einfach nur blöd bist).

In der Disco führst Du oft lange und ernste Gespräche mit Frauen. Du hast Ihnen nach einer hitzigen Tanzphase ein Glas Wasser gereicht und Ihnen Komplimente über ihre Ausstrahlung und ihre Ohrringe gemacht. Jede ist beeindruckt von Deiner Intelligenz, Deinem Wissen, Deinem Humor und Deiner zurückhaltenden Art. Sie freut sich über Dein Interesse an dem was sie tut und was sie bewegt. Alle anderen Männer, die sie sonst ansprechen würden, seien nämlich nur auf das Eine aus. Wenige Minuten später verlässt sie mit dem dubios aussehenden Typen, der eure Unterhaltung mit den Worten “Du hast einen geilen Arsch! Kommst Du noch mit zu mir?” unterbrochen hat, die Disco.

Aber weil Du ein echt netter Kerl bist… fährst Du ihr hinterher und wartest vor dem baufälligen Plattenbau in einer Gegend, in der Du nichtmal einer 80jährigen Nonne über den Weg trauen würdest, dass sie wieder heraus kommt. Im Morgengrauen verlässt sie mit verheultem Gesicht und zerrissenen Klamotten panikartig das Gebäude. Du fährst das zitternde Häufchen Elend nachhause und sie verspricht dankbar, sich bei Dir zu melden. Ca. 10 km Rückweg vergehen, bis Dir klar wird, dass ihr eure Telefonnummern gar nicht ausgetauscht habt.

Du hast Dich wiedererkannt? Du sitzt vor dem Bildschirm und rufst seit 10 Minuten “Ja, genau! Aber WARUM ist das so?”

Grund 1: Jemand, der einer Frau zu jeder Tages- und Nachtzeit so gut zuhören kann wie Du, ist selten. Und das ist Dein Todesurteil, denn um es mal mit den Worten einer Bulemikerin auszudrücken: “Ich esse nie dort wo ich kotze”. Das heißt für Dich, dass sie zwar gerne ihre Sorgen bei Dir ablädt, sich ihren Spaß aber woanders und nicht bei Dir – ihrer seelischen Müllhalde – holen wird.

Grund 2: Nette Männer sind langweilig. Sie verbreiten nicht dieses prickelnde Versprechen eines aufregenden Marlboro-Man-mit-Drei-Tage-Bart- Abenteuers. Frauen sind Pferdeflüsterinnen; sie wollen wilde Hengste zähmen und nicht auf dem Pony-Karussel reiten.

Grund 3: Frauen wissen nicht, was sie wollen und sind dankbar, wenn ihnen jemand die Entscheidung abnimmt. Männer wie Du, die Ihnen alle Wege offen lassen und ihnen signalisieren “Es wird so ausgehn, wie Du es magst, ich werde all das tun was Du sagst, ich werde da sein, wenn Du nach mir fragst” werden leider auch irgendwann fragen müssen “Äh…Wo willst Du hin?” wenn ihre Angebetete mit dem Kerl abzieht, der ihr sagt “Du willst mit mir ins Bett, gibs zu!”.

Grund 4: Wohl der entscheidende Faktor ist die Tatsache, dass irgendwo in dem grossen Buch der menschlichen Geschichte verankert ist, dass nette Männer nicht mit netten Frauen zusammen kommen dürfen. Anscheinend ist das ein physikalisches und psychisches Polaritätsproblem, vergleichbar wie bei einem Magneten. (+) und (+) stoßen sich nun mal ab. Was bedeutet das also für Dich? Werde ein rücksichtsloses Arschloch, dem die Gefühle einer Frau völlig an den Sackhaaren vorbeigehen.

Aber weil Du ja ein echt netter Kerl bist… wirst Du weiterhin Deiner Linie treu bleiben und darauf hoffen, dass sich irgendwann die physikalischen Gesetze ändern.

Männer und Frauen: Glück in der Wirtschaftskrise

Wir hatten ja jetzt eine Krise. Oder auch nicht. Oder vielleicht auch doch. Sie ist jetzt zum wiederholten Male vorbei – oder auch nicht. Wahrscheinlich kommt es noch ganz Dicke, auf jeden Fall arbeiten Bankräuber in Nadelstreifen nochmal ganz intensiv daran.

Dabei hatte man in Krise eine große Chance gesehen:

http://www.news.de/gesellschaft/835043525/die-wirtschaftskrise-als-chance-zum-glueck/1/

«Viele merken jetzt, dass das vermeintliche Glück, dem sie nachgejagt sind, wie Konsum, nicht so wichtig ist wie zum Beispiel Familie. Krisen gehören zum Leben dazu, das hat den Vorteil, dass man das Glück wieder bewusst erleben kann»,

Glücklich kann vieles machen und im Gegensatz zur Botschaft der vielen Mach-mich-glücklich-Ratgebern ist es sehr individuell:

Glück sei eine ganz individuelle Sache, meint Annegret Braun. «Genussmomente wie Essen, das Erleben der Natur oder Erfolg. Wenn man etwas Schwieriges geschafft hat, das bedeutete für die von uns Befragten Glück.» Somit sei Glück auf jeden Fall eine Empfindung des Moments. «Glück kann nicht dauerhaft sein, das ist ein Widerspruch. Die Gesellschaft sucht zwar nach einem dauerhaften Glück, aber das ist unmöglich», sagt Braun. So eine Glückssuche könne auch unglücklich machen.

Na, dann hätten wir die Krise doch gar nicht gebraucht, um Glück wieder bewußt erleben zu können. Viele arbeitslose Männer erleben momentan Glück. Sie gelten zwar als eindeutige Verlierer der Krise aber
sind wahrscheinlich sehr glücklich, das sie die Forderungen ihrer Kinder nach immer neuen Technik-Schnick-Schnack nicht erfüllen können. Die Kinder sind wiederum froh über ihre steigende Aussenseiterrolle in der Schule, wo häufig nur die Ausrüstung zählt. Die Antworten auf diese Fragen jedoch … findet man immer seltener, weil Konsum eben doch alles ist und Familie ein Abfallprodukt, um das man sich kümmert, wenn gerade Krise ist.

Nun, das war vielleicht auch etwas unglücklich formuliert, denn eigentlich soll in der Krise eine Chance zur Bewußtwerdung stecken.

Geld jedoch macht nicht glücklich. Das fand Edward Diener, Psychologieprofessor an der University of Illinois, bekannt unter dem Namen «Dr. Happiness» heraus. Seine Studie zeigt, dass genau soviel Geld glücklich macht, wie man zum Leben braucht. Alles was darüber hinausgeht, macht nicht glücklicher. Zu wenig Geld ist allerdings auch ein Grund für Unzufriedenheit.

Da werden ja jetzt endlich mal konkrete Rahmenbedingungen benannt. Geld macht nicht glücklich. Da kontert aber gleich der Stammtischchor von hinten: „Aber es beruhigt doch!“.

Dem Stammtisch sei gesagt: wer beruhigt werden muß, hat Unruhe, Angst in sich und kann sowieso nicht glücklich werden – auch nicht mit noch soviel Geld. Man braucht genug zum Leben, und das ist viel weniger, als die Konsumwerbung uns klar machen will. Glück kann man nicht kaufen, auch wenn diese Botschaft täglich auf allen Kanälen gepriesen wird. Geld kann Ängste dämpfen, beruhigen, aber es läßt sie nicht verschwinden. Und Angst macht nie glücklich. Dafür ist sie viel zu beängstigend.

Glück in der Krise hatten die Frauen. Vor allem die aus dem Osten.

http://www.news.de/gesellschaft/846467702/ossis-geben-nicht-so-leicht-auf/1/

Die Krise ist nicht weiblich, und ostdeutsch erst recht nicht. Eine Studie zeigt jetzt, dass Frauen im Osten eher von der Wirtschaftskrise profitieren. Die wahren Verlierer sind demnach die Männer im Westen.

Frauen arbeiten billiger als Männer. Also: keine Frage, wen man in Zeiten der Krise zuerst vor die Tür setzt: den Familienvater mit drei Kindern, der noch ein Haus abzubezahlen hat, der sich auf das typische
lebenslange Versorungsmodell „Ehe“ eingelassen hat. Ein schreckliches Wort übrigens: Versorgungsmodell Ehe. Aber das hat ja jetzt ausgedient, habe ich gelesen.

Warum die Männer im Westen die Verlierer sind? Zu teuer. Man braucht heute Menschen, die Zeit für ihr Glück haben wollen:

http://www.news.de/gesellschaft/806853645/frauen-treten-haeufiger-kuerzer/1/

Allerdings ist der Anteil derjenigen, die mangels einer Vollzeitstelle einen Teilzeitjob angenommen haben, in den vergangenen zehn Jahren von 13 auf 23 Prozent deutlich gewachsen. In Ostdeutschland sind es sogar 65 Prozent, in Westdeutschland dagegen nur 17 Prozent.

Insgesamt hatten im vergangenen Jahr 4,9 Millionen Frauen und Männer einen Teilzeitjob mit maximal 20 Stunden pro Woche, das sind 16 Prozent aller abhängig Beschäftigten. 1998 waren es noch 3,5 Millionen. Der Anstieg in zehn Jahren betrug also 35 Prozent. 1998 waren zehn Prozent der Teilzeitarbeitenden Männer, 2008 waren es 13 Prozent.

Schon spannend, so nebenbei zu erfahren, das auch die, die Arbeit haben, kaum noch richtig arbeiten gehen.
Die hängen auch den halben Tag zu Hause ´rum.

Teilzeitbeschäftigung hat in allen Altersgruppen zugenommen, am stärksten jedoch bei den 45- bis 54-Jährigen und am geringsten bei den 25- bis 34-Jährigen. Insgesamt 60 Prozent aller Teilzeitarbeitenden sind 35 bis 54 Jahre alt und in der überwiegenden Mehrzahl Frauen.

Angeblich arbeiten die alle Teilzeit, weil die keine Vollzeitstelle gefunden haben. Macht aber nichts, man kann ja einfach mal unterstellen, die wollten auch keine. Und so profitieren die Frauen im Osten von der Krise, während der Westmann der Verlierer ist. Die Ostfrau zeigt dem Westmann, wie man für wenig Geld in der halben Zeit die gleiche Arbeit macht. Als Unternehmer … freut man sich.

Und die Männer haben das ja auch verdient. Denn irgendwie … ist das ja ihre Krise. So liest man beim deutschen Gewerkschaftsbund:

http://www.dgb-frauen.de/themen/dokumente/beitrag-a-scheele.pdf

dass die Verfasstheit der (Welt )Ökonomie und der (Welt
)Gesellschaft auf einem strukturellen male bias und einem systemisch befestigten Gender-
Code basiert, der durch das Handeln der vorwiegend männlichen Akteure des globalen
Finanzkapitalismus hergestellt wird und sich permanent reproduziert.

Aber … da die Krise ja eine Chance zum Glück darstellt – sollte man da die Männer nicht weiter mit ihrem Gender-code (was immer damit auch gemeint ist) agieren lassen?

Die bisherige Krise hat doch nur eins gebracht: die ängstliche Frage des bald auch arbeitslosen Stammtisches: Wenn geht es endlich weiter wie früher?

Nun, langfristig gar nicht, aber wir verschulden uns schon mal täglich mehr, um die brutale Wahrheit so lange wie möglich hinauszuzögern.

Und der ewig notgeile Spiegel hat auch gleich schon anderes Glück in der Krise gefunden:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,655526-4,00.html

Der Teilzeit-Job als Oben-ohne-Entertainerin bei Rick’s dagegen sei eine „wundervolle Erfahrung“, sagt sie. Und allein ihr Trinkgeld summiere sich auf rund 160.000 Dollar im Jahr.

Beim ersten Mal, als sie sich auszog, sei es „beängstigend“ gewesen, berichtete Newton in einem Fernsehauftritt. „Aber nach zwei oder drei Wodka wirst du sicherer.“ In der Rezession sei das Strippen für alleinstehende Frauen durchaus empfehlenswert. Newton empfiehlt: „Probier es aus.“

Das ist die Rolle der Frau, die viele Bankgangster in der Mittagspause glücklich machen könnte. Und nebenbei winkt auch noch viel Bargeld. Eine ehemalige Kollegin als Stripperin in der Mittagspause …
leider ist die Geschichte so nicht wahr. Aber sie wird weltweit unter falscher Überschrift weitergereicht.

Manche Männer wissen, was Frauen wünschen … sollten.

Bohemian Grove und die Spermagnostiker. Besser nicht lesen. Ab 18.

Seltsam, nicht wahr. Ich schreibe etwas und bitte, es nicht zu lesen. Das hat aber seinen Grund und der besteht nicht darin, Aufmerksamkeit zu erregen. Ich bin ein etwas seltsamer Typ, Dinge die ich Anfange, bringe ich auch zu Ende. Man sagt, ich sei dickköpfig, sturr und bissig wie ein Terrier. Ich nenne das konsequent.

Warum man es nicht lesen sollte, wenn man nicht ganz speziell in die Welt der Spermagnostiker eintauchen möchte, liegt einfach daran, das diese Welt ganz besonders ekelerregend ist.

ABER: ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, das in der Beweisführung zur religiösen Orientierung der Besucher des Bohemian Groves bzw. konkreter: der Gestalter des Rituals (denn wer da überzeugt mitmacht und wer nur zu geschäftlichen Zwecken dort ist, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme an, 90 % der Besucher wollen nur Show und Geschäfte … eventuell weniger) ein Glied in der Beweisvernetzung fehlt:
warum Spermagnostiker?

Ich bin drauf gekommen durch die Sequenz in einem der seltenen inoffiziellen Filmchen über den Grove.
Eine Barszene. Der Pianist macht Witzchen über jemanden, der „angeblich sogar mit Frauen verkehrte“ und die Reaktion des Publikums deutete darauf hin, das Frauen … im wahrsten Sinne des Wortes dort „verpönt“ sind.

Alles verklemmte Homosexuelle? Nein. Den Zeitungsberichten nach sind zwar Strichjungen dort unterwegs, aber viel zu wenige. Außerdem sind diese Männer außerhalb des Groves alle verheiratet, mit Frauen, wie es sich für Konservative gehört. Und haben scheints auch Spaß daran.

Also spricht keine hohe Wahrscheinlichkeit für diese Interpretation.

Das Symbol der Eule und das Ritual des „Verbrennens der Sorge“ gibt aber einen Rahmen, in welchen Denkwelten man sich zu bewegen hat. Hinge dort ein Kreuz oder ein Halbmond oder eine Statue von Kali, wären es andere Denkwelten, gäbe es Blumen und Steine, wiederum eine andere.

Aber man hat sich für die Eule entschieden, die unter anderem ein Symbol für Lillith, die Kinderfresserin ist. Die Hure. Eine Position im negativen kabbalistischen Baum (den es übrigens für viele Kabbalistische Traditionen nicht gibt, nebenbei bemerkt). Die Gestaltung des Machtzentrums der USA Washington(Endstruktur des positiven kabbalistischen Baumes, soll göttliche Macht in der Welt verankern … einige der führenden Gründer der USA waren Kabbalisten – bei einem hat man allerdings auch Reste von Kinderleichen im Keller gefunden, fällt mir gerade ein) weißt darauf hin, das es eine mächtige Freimaurertradition in den USA gibt, so das kabbalistische Denkmuster bekannt – oder zumindest nicht völlig fremd sein dürften.

Lillith wiederum mit der Tatsache der Frauenverpönung in Verbindung zu bringen und nach Menschen zu suchen, die dieses als Positiv empfinden, funktioniert nur in gnostischen Gedankenwelten … und macht einen gehobenen Sinn in der Welt der Spermagnostiker….wie auch das Ritual der Sorge.

Für Gnostiker generell gilt die Marschroute: die Welt ist von einem bösen (alttestamentarischen) Gott erschaffen. Alles Mist hier unten. Für eine ältere (dafür aber wenigstens inhaltlich bekannteren) Ausrichtung der Spermagnostiker, den Barbelognostikern, war die Welt … weiblich.

Aufgabe des Mannes war nun, die Welt zu retten, in dem er seinem („guten“) Gott half, das in dem Sperma enthaltene „Pneuma“ von der bösen Welt zu befreien.

Hierzu war es notwendig, sich vor dem Samenerguß von der Frau zu trennen, die Dinge bzw. das Ergebnis selbst in die Hand zu nehmen, die so geschmückten Hände gen Himmel zu halten und erhobenen Hauptes unbekleidet von dannen zu schreiten, auf das das „Pneuma“ befreit würde.

Der Rest wurde dann gegessen, damit auch wirklich nichts verkommt.

Böse war es (und Anlaß zu großer Sorge!) wenn denn nun versehentlich doch ein Kind gezeugt wurde, denn dann mußte ein künstlicher Abort eingeleitet werden, der Fötus mußte mit speziellen Salben und Ölen gesalbt und anschließend von der Gemeinde gegessen werden, damit das gute Pneuma nicht wieder in böse Welt verwandelt wird.

Ich sagte ja … es wird ekelig.

Insofern ist die moderne Version eine Sorge los: keine Frauen heißt: (außer im Servicebereich, nach dem der Bruder eines Grovers geklagt hatte): keine Kinder, keine Kinder heißt: der besonders ekelige Teil kann niemals vorkommen. Insofern bekommt das Ritual des „Begräbnis der Sorge“ einen besonderen Sinn, denn diese Sorge ist man wirklich los.

Sind diese Menschen nun Satanisten? Nein. In ihrem eigenen Verständnis sind sie gut. Supergut sogar.
Sie sind (dank irgendeines erleuchteten Guru, der diese urchristliche Verirrung ausgegraben hat) sogar die eigentlichen Erlöser dieser bösen Welt … und das diese Welt böse ist und der Erlösung bedarf, glauben viele, auch manche von jenen, die dies hier gerade lesen.

Das ist auch der Grund, warum solche Rituale eingeführt werden: das schweißt auf eine unglaubliche Art und Weise zusammen. Man ist nicht nur reich und mächtig, sondern auch der Nachfolger Christi.

Paßt das zu den christlichen Strömungen des Landes? Auf jeden Fall…denn die haben da überall recht merkwürdige Ausprägungen von „Christentum“. Sehr merkwürdige, da würde diese eigentlich gar nicht weiter auffallen.

Ein Beispiel? Gesprochen beim eucharistischen Verzehr des Spermas:

„Dies ist der Leib Christi, dies ist das Passah, für das unsere Körper leiden und gezwungen sind, die Passion Christi zu bezeugen“. So die Barbelognostiker, bezeugt durch Epiphanes 335 n.Chr. Damals durften auch Frauen mitmachen und ihr Menstruationsblut essen, allerdings … hat man ohne Frauen eine echte Sorge weniger, die in der heutigen Zeit üble Konsequenzen nach sich ziehen würde, wenn man es wie damals praktizieren würde. Auf jeden Fall: so etwas kann man amerikanischen Christen locker verkaufen.

Warum macht man da mit? Kurz gefaßt, aus folgenden Gründen:

1. Wegen der politischen und geschäftlichen Vorteile

2. Macht Spaß, Sex sells, egal wie, auch die Auto-version

3. Elitäres Gefühl der Extraklasse mit eingebautem Erlöserego

4. Man schafft eine innigst verbundene Kaste von „Machern“, mit deren Hilfe man viel in der Welt
bewegen kann … und die nicht so leicht aus der Reihe tanzen

Und ich denke: das Erlöserego zieht ganz besonders. Wer übrigens sich mehr mit dem Orden „Skull and Bones“ beschäftigt, wird merken, das Spermarituale auch hier nicht unbekannt sind. Auch der Mickymausbush war dran beteiligt. Man sieht … alles gar nicht so abwegig, wenn man genauer hinschaut.

Hat Schmidt da mitgemacht? Ich denke, nicht. Ich denke, viele machen da nicht mit. Viele kriegen auch nicht viel mit. Was kann man denn schon sehen, außer vielleicht mal einen stinkbesoffenen onanierenden alten Herren. Gut, das zentrale Ritual können alle sehen … aber der Rest geht ganz leise.

Nur nicht … wenn Frauen auf dem Gelände herumlaufen, mit denen „etwas laufen“ könnte.

Darum muß man hier … und ich denke, das stinkt vielen, denn es gibt auch mächtige Frauen … auf das eine oder andere Geschäft verzichten. Aber dafür gibt es ja noch die Bilderberger und andere schöne Vereine.

Man wird sich die Gäste eine Zeit lang anschauen und sich für die „Arbeit“ gezielt diejenigen heraussuchen, die sich … besonders auszeichnen. So wie jede andere Sekte auch. Man darf hier nicht zu naiv denken. Immerhin handelt es sich hier … um absolut skrupellose realistische Machtmenschen.

Aber zu denen paßt eben auch diese besondere Art von „Gottesdienst“ eher, als die vergeistigteren Formen.

Literaturquellen: „Der Teufel, Wesen, Wirkung, Geschichte“, Alfonso di Nola, Hugendubel Verlag 1990, Seite 67-70

derselbe in „Enciclopedia delle Religioni“ Bd. II, S. 954-957 zu: Barbelognostiker

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