Freitag, 25.Oktober 2013. Eifel. Wunderbare Welt, oder? Das Ende Deutschlands steht bevor – und keiner merkts. Das jedenfalls sollte man glauben, wenn man Wolfram Weiler vom Handelsblatt folgt: er sieht den „Neosozialismus“ auf dem Vormarsch, ganz vorne weg marschiert die Bundeskanzlerin Angela Merkel. Historische Errungenschaften sind in Gefahr: die deutschen Niedriglöhne drohen abgeschafft zu werden, auf breiter Front ärgert sich „die Wirtschaft“ über Eingriffe des Staates in die Lohnpolitik. Ich würde sagen: richtig so! Der Staat sollte sich in die Wirtschaft nicht einmischen, er ist für die Menschen da, nicht nur für die Geldsäcke. Deshalb mein Vorschlag: Schluss mit der Einmischung des Staates in die Lohnpolitik. Wir führen die alte Arbeitslosenhilfe wieder ein, die den Arbeitslosen ein würdevolles, geachtetes Leben in der deutschen Solidargemeinschaft ermöglichte. Wer kein Interesse daran hat, für entwürdigende Billiglöhne zu erbärmlichsten Bedingungen zu schuften, wird – wie es einem steuerzahlenden, freien Souverän gebürt – vom Staat mit hinreichenden Geldmitteln versorgt, die sich der Staat von jenen Firmen holt, die alle Vorteile des Standortes BRD nutzen, ohne sich an den Kosten des Standortes beteiligen zu wollen. Alternativ dazu könnte auch ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden, das den Menschen nicht mehr erspressbar macht. Die Androhung staatlicher Gewalt bei der Ablehnung von entwürdigender Billigarbeit sollte sofort beendet werden – aber darauf werden wir wohl noch lange warten müssen.
Wer wohl den Neosozialismus ebenfalls fürchtet, ist der vielgelobte Heiland der freien Welt: der Friedensnobelpreisträger Barrack Obama, der den Friedensnobelpreisträger „Europäische Union“ massiv abhören läßt. Es gab äußerst bedenkliche Informationen zu diesem Thema, die in Deutschland mit großer Gewalt unter den Tisch gekehrt wurden: wie schon zu Zeiten der Golfkriege beeilte sich die neosozialistische Kanzlerin, dem großen Bruder zu versichern, dass wir Deutschen immer und überall an seiner Seite stehen.
Als Dank dafür hörte uns der große Bruder massiv ab – doch das zählte nicht. Hören wir noch einmal den Innenminister zu diesem Thema (siehe Spiegel):
„Noch bevor man überhaupt weiß, was die Amerikaner da genau machen, regen sich alle auf, beschimpfen die Amerikaner. Und diese Mischung aus Anti-Amerikanismus und Naivität geht mir gewaltig auf den Senkel.“
Nur mal zur Erinnerung: Herr Friedrichs ist Angestellter des deutschen Volkes. Seine Privatmeinung interessiert niemanden, er soll seine Arbeit ordentlich machen. „Anti-Amerikanismus“ ist keine offizielle Straftat, „Naivität“ ist Grundvoraussetzung zur Wahl der CDU/CSU/SPD/FDP-Diätengemeinschaft, ohne Naivität der Bürger würde der Bundestag ganz anders aussehen.
Worum es eigentlich ging? Jakob Augstein hat die Dimension der Affäre – entgegen dem beschwichtigenden Mainstreamtrend – in kurzem Worten deutlich auf den Punkt gebracht – als einziger Prominenter im deutschen Blätterwald, siehe Spiegel:
Der SPIEGEL hat enthüllt, dass der US-Geheimdienst NSA jeden Monat die Metadaten von einer halben Milliarde deutscher Kommunikationsverbindungen speichert, egal ob Telefon, SMS oder E-Mail. Ähnlich eifrig wie in China, dem Irak und Saudi-Arabien überwachen die Amerikaner in Deutschland. Genau 50 Jahre nach Kennedys Ich-bin-ein-Berliner-Rede müssen wir einsehen: Wir sind ein Ziel, keine Verbündeten. Hier zerbricht ein deutsches Weltbild. Einstweilen schweigt die Bundeskanzlerin. Aber Totstellen wird auf Dauer nicht genügen. Der Spionageskandal wird Folgen haben: Mit diesen USA können wir nicht mehr rechnen. Darauf wird sich die deutsche und die europäische Sicherheits- und Außenpolitik einstellen müssen.
500 Millionen Kommunikationsverbindungen in Deutschland – gespeichert in Geheimdienstdatenbänken. „Wir sind Ziele, keine Verbündeten“ – das wäre die Lehre gewesen, die man aus diesem Tatbestand hätte ziehen müssen. Es ist eine historische Wende, die uns klar macht: die Legenden von der westlichen Wertegemeinschaft haben ausgedient, wir sind in der knallharten Realität der kapitalistischen Welt angekommen, in der es keine Freunde mehr gibt. Wir sind „Feindland“ der USA – und zwar zurecht: Euro und deutsche Billiglöhne haben der US-Wirtschaft massiv zugesetzt – das vergessen die Cowboys nicht so schnell.
Umso wichtiger ist es, dass sie von weiteren Narreteien der skrupellosen Deutschen umgehend in Kenntnis gesetzt werden: die US-Wirtschaft wünscht keine weiteren Milliardenverluste durch Pläne des deutschen Kapitals. Weiterhin wünscht das deutsche Kapital keine Diskussionen über die Realitäten der Weltpolitik: wir brauchen einen gewissen konsumstabilisierenden Rahmen, eine Disney-Sicht der Weltgeschichte, in der der Deutsche nach Hobbit-Art fleißig sein Haus mit Gütern füllen kann. Es wäre vollkommen unnötig, ihn mit Geschichten zu behelligen, die ihn im Visier einer Atommacht wähnen, mit der man einen heftigen Wirtschaftskrieg ausficht – einen Krieg, der der deutschen Volkswirtschaft dank Hartz IV, Leiharbeit und Billiglöhnen Rekordgewinne bescherte … die letztlich für die Rekordstaatsverschuldung verantwortlich sind, weil sie die sozialen Sicherungssysteme vernichten.
Nicht umsonst haben wir dem Deutschen einen Bann auferlegt und ein Tabu über „Verschwörungstheorien“ ausgesprochen: nichts soll bei der Einrichtung seiner gemütlichen Hobbithöhle stören – erst recht keine Gedanken darüber, dass außerhalb dieser Höhle eine bedrohliche Welt wartet, in der nichts berechenbar scheint: darum wurde die „NSA-Affäre“ auf einfach für beendet erklärt – was für viel Spott sorgte (siehe WAZ), weil der Umgang der Regierung Merkel mit Wirklichkeiten kaum noch zu ertragen war.
Es ging ja auch nur um Bürger, die ausgespäht werden – angesichts der Planspiele des IWF, in Zukunft unfreiwillige Beiträge zur Bankenrettung direkt von Sparerkonten abzubuchen (siehe Deutsche Wirtschaftsnachrichten) ein ganz vernünftiges Vorgehen, nebenbei kann man sich durch Wirtschaftsspionage den einen oder anderen kleinen Vorteil verschaffen (siehe Zeit). Kein Problem gab es auch damit, dass der NSA auch Banken- und Kreditkartendaten in großem Rahmen ausspähte (siehe Spiegel): wieso auch – diese Daten wird man bei der großen IWF-Abbuchungsaktion noch brauchen.
Jetzt aber ändert sich alles: der Verdacht, dass die heilige Kanzlerin abgehört wurde, entsetzt die politischen Machtzirkel der Republik. Auf einmal gibt es „naiven Antiamerikanismus“ auf Regierungsebene: jetzt ist der Spaß vorbei.
Aber warum?
Was hat die Kanzlerin eigentlich zu verbergen, dass man so entsetzt auf diese alltäglichen NSA-Machenschaften reagiert, die der deutschen Wirtschaft jährlich Milliarden kosten?
Die FAZ weist hier auf interessante Dimensionen hin:
Apropos Misstrauen: Da einige der Attentäter vom 11. September 2001 die Anschläge in Deutschland vorbereitet hatten, wäre es nicht unlogisch, wenn amerikanische Dienste sich für bestimmte Kommunikationen in Deutschland interessierten. Das schließt auch deutsche Unternehmen ein, die in der Vergangenheit enge Verbindungen zu Iran unterhielten, zum Irak unter Saddam Hussein und zu Syrien. Schließlich waren auch deutsche Unternehmen an der Aufrüstung des Iraks beteiligt, an Syrien sollen aus Deutschland sogenannte Dual-use-Güter geliefert worden sein.
Wir sind – wie Afghanistan, Pakistan und der Irak – Heimatland von Terroristen.
Unsere Wirtschaft unterstützt massenhaft Terrorregime bei der Herstellung von Massenvernichtungswaffen.
„Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“.
Doch es kommt noch schlimmer:
In Washington wird übrigens noch heute darauf hingewiesen, dass „Erkenntnisse“ über Saddam Husseins Massenvernichtungsprogramm, die sich als falsch herausstellten, aber in die amerikanische Begründung des Irak-Krieges einflossen, von deutschen Diensten stammten.
Deutschland hat die USA durch Falschinformationen in den Irakkrieg getrieben.
Merkt man langsam, welches Bild unsere Verbündeten von uns haben? Merkt man, dass wir selbst (bzw. die deutsche Industrie, die deutschen Geheimdienste und die deutsche Politik) einen gewissen Anteil an diesem Bild haben?
Schon vergessen, dass deutsche Firmen – ungeachtet der speziellen deutschen Geschichte zum Thema „Gas“ – Lybiens Diktator halfen, eine Giftgasfabrik zu errichten (siehe Spiegel von 1989)?
Man sollte das in Erinnerung behalten, wenn man folgende Zeilen aus der Zeit liest:
ZEIT ONLINE: Die Bundesanwaltschaft will die Lauschaktion gegen die Kanzlerin nun rechtlich prüfen.
Foschepoth: Dafür gibt es keine Grundlage. Ihre Überwachung ist durch die Verträge mit den USA gedeckt. Deshalb hat sich die Kanzlerin ja auch so merkwürdig zu der NSA-Affäre verhalten. Sie hat sich ein paar Mal ausweichend dazu geäußert, aber nichts dazu, was hier eigentlich mit dem Rechtsstaat passiert. Das deutsche Recht verhindert die Überwachung nicht. Die Verträge mit den USA verpflichten die Bundesregierung vielmehr, ihre Informationen darüber für sich zu behalten.
ZEIT ONLINE: Die Bundesregierung schützt nicht die Grundrechte der Bürger, sondern die Interessen der USA?
Foschepoth: So ist es! Die Zusammenarbeit der Geheimdienste ist zur Staatsräson in Deutschland geworden. Wir werden beherrscht von einem großen nachrichtendienstlichen Komplex, der sich immer weiter ausbreitet, egal wer gerade regiert, und der kaum noch zu kontrollieren ist. Das ist ein zentrales Thema für den Rechtsstaat und die Zivilgesellschaft.
Ja – so passt das zusammen. Merkel weiß natürlich von der Grundrechtsänderung der Großen Koalition aus dem Jahre 1968. Man weiß auch, warum Deutschland kritisch observiert wird, man weiß auch, welche Macht diese Observation der Politik über die Bürger gibt. Man weiß auch, dass das Handy der Kanzlerin abgehört wird, das hat laut Foschepoth Tradition in Deutschland.
Wieso also die künstliche Aufregung?
Die Süddeutsche Zeitung liefert dazu eine Erklärung:
Kein Wunder, dass Alexander nun einen Schuldigen für das ganze Schlamassel sucht. Und was liegt da näher, als auf die Medien zu schimpfen? „Wir müssen das stoppen“, sagte er im Video-Interview, das über den offiziellen Youtube-Kanal des US-Verteidigungsministeriums verbreitet wird. „Es ist falsch, dass Reporter all diese Dokumente, diese 50.000, oder wie viele es auch immer sind, die sie da haben, verkaufen und rausgeben.“
Der NSA-Chef hat sich gegen die Presse gewendet. Das darf die sich bei aller Regierungstreue nicht gefallen lassen – also führt man ganz offiziell die blöde Kanzlerin und ihre blöden Minister vor.
Noch blöder zeigt sich die SPD, die jetzt nachträglich (und vor allem NACH der Wahl) die Affäre um Merkels Handy zum Anlass nimmt, auch mal über Bürgerrechte zu reden (siehe Spiegel) – 500 Millionen Daten Deutsche Bürger monatlich abzurufen, war kein Problem für die SPD … aber das Handy der Kanzlerin ändert alles.
Ein seltsamer Zufall, dass diese Information gerade jetzt an die Öffentlichkeit kommt – wo doch jeder seit 1968 wusste, dass da abgehört wird (siehe Süddeutsche).
Oder gibt es da etwa eine Zusammenhang zwischen dem Aufschrei der deutschen Wirtschaft über die neosozialistische Kanzlerin und der Tatsache, dass man sie jetzt offensichtlich als ziemlich dämlich darstellt, als „Mutti“, die man ungestraft abhören kann, die aus reiner Blödheit Affären für beendet erklärt obwohl sie selber bestens darüber informiert gewesen sein musste? Gut, dass solche Gedanken inzwischen zu den Tabus im Lande gehören, sonst müßte ich jetzt noch ausführlicher werden.
Auf jeden Fall ist die Affäre um Merkels Handy ein wichtiges Dokument deutscher Dämlichkeit und bildet hanebüchene politische Realitäten korrekt ab. Man darf gespannt sein, was die giftgasfördernde deutsche Wirtschaft noch alles unternimmt (oder interessierte Medien unternehmen läßt), um die fortschreitende Verarmung der deutschen Bevölkerung zu fördern. Neben Dax-Rekorden haben wir Dank Agenda 2010 ständig neue Armutsrekorde, siehe Spiegel:
Mit 16,1 Prozent ist die Armutsgefährdungsquote in Deutschland höher als in vielen anderen Staaten. In Tschechien etwa gelten nur 9,6 Prozent der Menschen als armutsbedroht, in den Niederlanden sind es 10,1 Prozent. Auch in Frankreich lag die Quote mit 14,1 Prozent deutlich unter dem deutschen Wert.
Mittwoch, 3.7.2013. Eifel. Zunächst Grüße ich einmal unsere Freunde von den mitspeichernden Geheimdiensten, von deren Existenz ich immer wusste, über die ich mich aber nie zu sprechen gewagt habe. „Antiamerikanismus“, „Verschwörungstheorie“ und was weiß ich nicht noch alles an modernen Pseudodiagnosen wären einem um die Ohren geschlagen worden hätte man sich nur in die Nähe dieses Themas gewagt. Das ist nicht ungefährlich: immerhin leben wir in Deutschland, einem Land, in dem man schon in die Psychiatrie kommen kann, nur weil man – wie im Fall Gustl Mollath – über heute überall bekannte krumme Geschäfte einer Bank berichtet. Wir sind da immer noch gründlich.
Um Verschwörungstheoretiker zu werden, braucht man sich heutzutage nicht viel Mühe zu machen: es reicht schon, wenn man ein Gedächtnis hat. So etwas ist zwar selten geworden in der „Fit-for-Job“-Spaßgesellschaft, die wir nach US-Vorbild seit „Dallas“-Zeiten gezielt auch in Deutschland implementiert haben, aber manche leisten sich noch eins: Sascha Lobo gehört dazu. In einer aktuellen Kolumne für den Spiegel zitiert er einen 15 Jahre alten Artikel:
Amerikas geheimster Geheimdienst, die National Security Agency (NSA), lauscht weltweit und rund um die Uhr, ganz besonders in der Bundesrepublik. Von alliierten Sonderrechten ermächtigt und durch Gesetze geschützt, von […] elektronischen Schutzschilden umhüllt, hat sich die NSA zu einer Monsterorganisation entwickelt, die in einem politischen Vakuum weitgehend nach eigenem Gutdünken operiert.
Die Agentur ist auch nicht zufällig zu jenem Monster geworden, dass sie nun darstellt. Das war ein gezielter, undemokratischer Akt:
Einen solchen Freibrief für die NSA hatte der damalige US-Präsident Harry S. Truman wohl im Sinn, als er am 24. Oktober 1952 seine Unterschrift unter ein siebenseitiges Schriftstück setzte, dessen Wortlaut bis heute geheim ist. Das Memorandum des Präsidenten bedurfte nach amerikanischem Recht keiner Zustimmung des Kongresses. Mit der Geheimorder wurde die NSA gegründet. […] Der Auftrag an die NSA lautete verkürzt: Spionage zugunsten der USA in allen Fällen von nationalem Interesse – politisch, militärisch und wirtschaftlich.
Man sieht also: die alten Geschichten der UFO-Gläubigen, die Mythen um Majestic 12 haben einen ganz realen Ursprung. Ebenso gibt es für all die Anhänger von Verschwörungstheorien jeder Art einen handfesten Grund, so überkritisch und besonders aufmerksam zu sein: in ihrem eigenen Land existiert eine Superbehörde, eine „Monsterorganisation“ die jenseits aller politischen Kontrolle die Welt gestaltet, wie es ihr gefällt: Hauptsache, die US-Wirtschaft hat einen Nutzen davon.
Nun gibt es ein großes mediales Getöse um die Vorfälle, das sicher auch seine Berechtigung hat.
Hört man aber genauer hin, so hat dieses Getöse hauptsächlich einen Sinn: von dem wahren Skandal abzulenken.
Die Tagesschau – Leitmedium Nr. 1 – sagt uns Deutschen unverblümt, was wir zu tun haben:
Alle, die jetzt laut „Skandal“ schreien, müssten beim nächsten Terroranschlag auf deutschen Boden, der eben nicht verhindert wurde, weil man ja keine Informationen aus dubiosen Geheimdienstquellen wollte, den Rücken gerade machen und sagen: Das ist der Preis.
Das Abhören von EU-Botschaften und EU-Vertretungen, die Speicherung unserer E-Mails und Telefonate dient nur unserem eigenen Schutz. Wollen wir das nicht akzeptieren, dann sprengt man eben so lange Menschen an Bahnhöfen in die Luft, bis wir das endlich kapieren.
Eine ähnliche Strategie findet man im Handelsblatt, der Nr. 1 der Wirtschaftsmedien. Mit einem kecken „Na und ?!“ will man dort das Thema beenden.
Dabei ist der eigentliche Skandal nicht die Tatsache, wie skrupellos und kriminell ein außer Rand und Band geratener Inlandsgeheimdienst die Grundfesten der Demokratie auch im Ausland zersägt.
Der eigentlich Skandal, von dem alle ablenken wollen, ist: Deutschland muss sich bewusst werden, dass es immer noch (oder: wieder) FEINDLAND geworden ist. Jakob Augstein erwähnt es in seiner Spiegel-Kolumne:
Ähnlich eifrig wie in China, dem Irak und Saudi-Arabien überwachen die Amerikaner in Deutschland. Genau 50 Jahre nach Kennedys Ich-bin-ein-Berliner-Rede müssen wir einsehen: Wir sind ein Ziel, keine Verbündeten. Hier zerbricht ein deutsches Weltbild.
Das in China überwacht wird, ist klar: das ist das neu auserkorene Reich des Bösen. Die Cowboys brauchen halt ihre Indianer, sonst können sie nicht helfenhaft um sich schießen.
Das der Irak überwacht wird, ist klar: auf keinen Fall dürfen sich dort Strömungen etablieren, die den US-Interessen entgegenstehen. Hier hat man nach dem Einmarsch auch eine besondere Verantwortung.
Das Saudi-Arabien überwacht wird, ist klar: die Familie von Osama bin Laden ist dort zu Hause, die meisten der offiziellen Attentäter vom 11.9.2001 kamen von dort. Außerdem befindet sich das Land im Krieg mit Israel, ein Zustand, den deutsche Medien gerne ausblenden, weil er nicht ins offizielle Bild passt.
Aber Deutschland, dass demokratische Musterland Europas? Klar, wir hatten auch einen Diktator, wurden auch befreit – aber das ist bald siebzig Jahre her! Wir tragen alle Jeans, essen bei McDonalds, kaufen bei E-Bay und Amazon, schauen brav jeden Propagandafilm aus Hollywood, bomben mit in aller Welt und stehen unserem großen Bruder als Hilfstruppen mit Flugzeugen, Schiffen und Bodentruppen überall und jederzeit zur Verfügung! Wir haben US-Unternehmensberater in unsere Firmen gelassen und ihre Sicht der Dinge auswendig gelernt, wir haben unseren Sozialstaat nach US-Vorbild abgebaut und sogar angefangen, unsere Gefängnisse nach US-Vorbild zu privatisieren (wie den Rest der Staatswirtschaft auch). Wieso sind wir dann noch Feindesland?
Ja, wir sind nicht nur „Ziel“. Wir sind FEIND. Das ist eine äußerst unbequeme Wahrheit, vor allem, weil Generationen von Deutschen versucht haben, alles richtig zu machen um genau das zu vermeiden.
Warum wir Feind sind, erklärt Dirk Müller in einem Interview für das Handelsblatt:
Ich glaube, dass hier geostrategische Interessen im Spiel sind. Gehen wir ein paar Jahre zurück: Der Euro war auf dem besten Wege, den Dollar als Leitwährung anzugreifen. Davor hat unter anderem Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman gewarnt. Aus Sicht der Amerikaner wäre es fahrlässig gewesen, nichts dagegen zu tun. Amerika ist existenziell darauf angewiesen, dass der Dollar die Leitwährung der Welt bleibt. Weltweit gibt es Öl fast ausschließlich gegen US-Dollar. Wenn es hierdurch nicht eine beständige Nachfrage nach US-Dollar geben würde, würde das amerikanische Modell überhaupt nicht mehr funktionieren. Die Frage ist nicht: Kann es sein, dass die Amerikaner etwas gegen den Euro haben? Sondern: Ist es realistisch, dass sie tatenlos zuschauen, wie der Euro den US-Dollar als Weltleitwährung gefährdet.
Noch Fragen?
In seinem Film „Kapitalismus – eine Liebesgeschichte“ erwähnt Michael Moore nebenbei, wie überaus nützlich es war, dass im Krieg die deutschen und japanischen Autoindustrien zerstört wurden: so konnte die US-Industrie nach dem Krieg enorm wachsen.
Viele Jahre später droht der US-Wirtschaft wieder Gefahr aus dem Osten: Europa wird zu einem gewaltigen Konkurrenten, der Euro gefährdet den Dollar – deshalb muss er vernichtet werden. Ist auch nicht persönlich gemeint – es geht nur ums Geschäft. Die stärkste Wirtschaftsnation Europas? Deutschland – und damit der Hauptfeind. Von hier aus kann man – entsprechenden Einsatz vorausgesetzt – die ganze EU vernichten. Entsprechendes hatte man zuvor in Argentinien erprobt.
Zu weit gedacht?
Nicht weit genug.
Kann sich noch jemand an die Mittelmeerunion erinnern? Von Sarkozy 2007 initiiert, hätte sie Nordarabien und Südeuropa miteinander verzahnt – auf eine recht elegante Art und Weise sogar völlig neue Perspektiven für Palästina eröffnet … und die USA aus dem Norden Afrikas herausgedrängt. Sechs Jahre später sind Tunesien, Lybien, Ägypten und bald auch Syrien vernichtet, Spanien, Italien, Griechenland, Zypern und Portugal wirtschaftlich ruiniert, der Einfluss der USA in Nordarabien durch islamistisch gefärbte Rebellenbanden enorm gewachsen.
Zufall?
Vielleicht. Aber wenn wir eine monströse Macht im Hintergrund wissen, die gerne nichts dem Zufall überlässt, wird der Zufall unwahrscheinlicher. Ist die Macht aber wirklich „monströs“? Ist diese Wertung nach dem „gut“ und „böse“-Schema nicht hoffnungslos veraltet?
Vielleicht – aber eine Gruppe von Menschen, die „millionenfachen Rechtsbruch“ (auch gegen Nachbarn, Freunde und Verbündete) begeht (siehe Spiegel), kann man zurecht als böse – und ziemlich psychopathisch – definieren, ohne großartig moralisch zu werden.
Man stelle sich nur vor, wie groß das Geschrei gewesen wäre, wenn Nordkorea, Russland oder der Iran in diesem Umfang in Deutschland „aktiv“ gewesen wären – und man sollte sich jetzt mal vor Augen halten, wie das Weltbild jener NSA-Verantwortlichen aussieht, die in Deutschland ein wichtigeres Angriffsziel sehen als in diesen klassischen „Feindstaaten“.
Es sind jene Menschen, mit denen die Amerikaner selber unangenehme Erfahrungen machen – und es gibt sie nicht nur beim NSA, sondern auch bei der CIA, dem FBI oder der neu gegründeten „Homeland Security“ (neben den vielen anderen „Diensten“, die dort noch aktiv sind).
„Journalisten, die sich mit der Regierung und der militärischen Macht anlegen, sterben oft unter mysteriösen Umständen.“
So zitiert die Frankfurter Rundschau die US-Plattform „Infowars“ in bezug auf den tödlichen Unfall, bei dem der Enthüllungsjournalist Hastings bis zur Unkenntlichkeit verbrannte … obwohl wir ja wissen, dass diese „Auto-brennt-nach-Unfall-Geschichte“ nur höchst selten auftritt.
Natürlich überwachen sie auch das eigenen Land mit ihren Drohnen (siehe Spiegel) und morden mit dieser wachsenden Flotte von Terrorinstrumenten ungeniert in aller Welt herum – auch von Deutschland aus (siehe Tagesschau). Das schon allein ist Grund genug, Deutschland gezielt besser zu überwachen als Nordkorea. Noch besser ist es aber, wenn man sich dann dank gezielter NSA-Informationen die Sahnestücke der deutschen Industrie gezielt unter den Nagel reißen kann (siehe FAZ).
Der Feldzug gegen Deutschland jedenfalls war ein voller Erfolg – der Euro hat laut einer neuen EZB-Studie deutlich an Einfluss verloren (siehe Handelsblatt). Die Mittelmeerunion wurde zerschlagen, bevor sie überhaupt richtig loslegen konnte, wirtschaftlich ist Europa ein Wrack, das im Namen der Rendite von Goldman-Sachs nun völlig ausblutet: führend dabei auch die fünften Kolonnen des hemmungslos blinden Amerikanismus: Rotarier, Atlantik-Brücke, American Council of Germany, Deutsch-amerikanische Handelskammer und wie sie alle noch heißen.
Darf ich an Obamas Rede in Deutschland erinnern? Hier, zitiert aus dem Handelsblatt:
Wollen wir frei leben oder in Ketten? Unter Regierungen, die unsere Menschenrechte wahren oder unter Regimes, die diese unterdrücken. Wollen wir in einer offenen Gesellschaft leben, die die Unverletzbarkeit des Einzelnen achtet oder in abgeschotteten Gesellschaften, die die Seele ersticken?
Die Frage war rein rhetorischer Natur, wie in einer Nation von Verkäufern üblich.
Die NSA (samt den anderen Geheimdienstmonstren voller ungebremster krimineller Energie) hat diese Frage für uns schon entschieden. Wir leben schon in abgeschotteten Gesellschaften, die die Seele ersticken – in Form von Hartz IV, Jugendarbeitslosigkeit, Renditeterror, Arbeitsplatzunsicherheit, Zeitarbeit, massiver Staatsverschuldung, Bildungsarmut, Medienverblödung, Pressezensur, Netzwerkverschwörungen, minderwertiger Nahrung, beständiger Arbeitsbeschleunigung und fortschreitender Zerrüttung aller sozialer Strukturen – um nur ein paar der Erscheinungsformen des modernen Lebens zu nennen, die uns als ernst zu nehmende Konkurrenten auf den Weltmärkten mangels eigener Identität zunehmend ausschalten.
Berücksichtigt man dann noch die Folgen des Einsatzes der Massenvernichtungswaffe Derivate (siehe Neopresse), so wird schnell klar, dass wir Feindesland mit allen Konsequenzen geworden sind.
Und das ist der eigentliche Skandal: das man uns unsere Feinde tagtäglich als Freunde verkauft – und Freunde wie Edward Snowden als Feinde. Ja, ein „Verräter“ ist er in den Augen unseres Bundespräsidenten Joachim Gauck (siehe Zeit).
Gauck ist Mitglied der Atlantik-Brücke.
„Die USA werden von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“ – so 2002 der damalig Vorstand Arndt Oetker in der Berliner Zeitung.
Und so erklärt sich, warum die Medien in breiter Front von dem eigentlichen Thema ablenken: Deutschland ist wieder Feind der USA. Viele Deutsche arbeiten daran mit, dass es so bleibt.
Meine Lehre aus dem Husarenstreich der Geheimdienste?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein unkontrollierbares Geheimmonstrum innerhalb der USA ein paar New-Yorker Bürotürme aus taktischen Gründen in die Luft jagd, um sich jahrzehntelang weltweit enorme strategische Vorteile (auch wirtschaftlicher Art) zu sichern, erscheint mir deutlich größer als herkömmliche Verschwörungstheorien über nierenkranke, ehemals in CIA-Diensten stehende saudi-arabische Millionäre, in von afghanischen Höhlen aus ohne Blutwäschegeräte mit saudi-arabischem Personal Anschläge auf der anderen Seite der Welt durchführen – im am besten gesichertsten Land der Welt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Monstrum auch in Deutschland mordet (siehe RAF-Phantom), scheint mir ebenfalls sehr hoch.
Immerhin sind wir Angriffsziel – ein Feindland Nr. 1. Noch vor Nordkorea.
Deutschland – der Schurkenstaat.
Schade, dass wir keine Konsequenzen aus dieser Erkenntnis ziehen werden, weil die Vasallen des Molochs über ihre „Freundesorganisationen“ schon längst alle zentralen Position in Deutschland besetzt halten. Sicher haben wir das auch bald wieder vergessen, die Medien arbeiten mit Hochdruck daran, überschütten uns mit Nebensächlichkeiten, spülen alles fort mit der üblichen deutschen Sauberkeit und Gründlichkeit.
Bald ist Kritik am Geheimdienstmoloch wieder Antiamerikanismus, der mit Psychiatrie nicht unter zwanzig Jahren bestraft wird.
Dabei fällt mir ein: ich hatte dieses Jahr schon drei Autopannen mit tödlichem Potential.
Da denke ich mir jetzt aber noch nichts bei.
Ostersonntag, 31.3.2013. Eifel. Aktuelle politische Ereignisse zwingen die Philosophie schnell dazu, eine Art Feuermelder zu werden und immer dann aufzuheulen, wenn Rauch in der Luft ist. Es gibt gerade viel Rauch: Korea erklärt den Kriegszustand, die Eurozone fliegt uns mit Wucht um die Ohren, Gerechtigkeit wird zunehmend ein Fremdwort, die Gesellschaft beginnt den Sozialdarwinismus als Leitbild für soziales Miteinander zu akzeptieren und ein Imperium der Superreichen etabliert sich weltweit in einem nie dagewesenem Ausmaß, vernichtet dabei Demokratie und Sozialstaat gleichermaßen: Material genug, um damit sein Leben zu verbringen. Doch ist es nicht nur die Aufgabe der Philosophie, Feuermelder zu sein, vielmehr hat sie Scoutfunktion, ist der Teil der Menschheit, der mutig über den Tellerrand hinausschauen soll … einen Tellerrand, der seit dem Zeitalter der Aufklärung viel enger geworden ist – und nicht etwa weiter, wie man hätte annehmen können. Zugleich hat sich ein Weltbild breit gemacht, das sehr dunkel ist – dunkler als alle anderen Weltbilder, die Menschen je entworfen haben. In der Gegenwart ist der Mensch ein zufällig entstandener Zellklumpen – der einzige im Universum – der gleich einem Dynamo so etwas wie „Bewußtsein“ erzeugt, das nach seinem Tode völlig verlischt: man nennt dieses Zeitalter zurecht das Dunkle Zeitalter, möchte man meinen.
Schon das Bild des Dynamos hinkt – wann hat schon mal das Licht der Fahrradlampe die Fahrtrichtung des Fahrrades bestimmt, oder, anders gefragt: wann hat sich ihr Körper schon mal ohne ihren bewußten Willen in Bewegung gesetzt, um auf die Toilette zu gehen oder sich etwas zu essen zu holen? Während dramatischer Fußballspiele können wir sogar die Bedürfnisse drastisch zurückdrücken, um ja nicht den entscheidenden Moment zu verpassen – von außen betrachtet, hat die untergeordnete Funktion „Bewußtsein“ schon eine erstaunliche Dominanz über den Knochensack, in dem sie sich eingenistet hat.
Nun – wir bewegen uns hier in sehr gefährlichen Gebieten – in politisch gefährlichen Gebieten. Würde ich an der Universität arbeiten, hätte ich die ungeschriebenen Gesetze der Moderne zu beachten: schaue nicht über den Tellerrand, sonst entziehen wir dir die Lehrbefugnis und … das Geld. Das Imperium der Superreichen hält seine Schafe gerne sehr eng angeleint, sehr nützlich ist da eine Philosophie, die ihnen mitteilt, das es nichts außerhalb der hohen Gatter des Schlachthauses gibt … weshalb ohne, das ich je ein bezahlter Wissenschaftler darüber verwundert – Nahtodeserfahrungen, Religion, Telepathie, Fernwahrnehmung, Ufos und das Monster von Loch Ness in die gleiche Kategorie fallen … in die Kategorie des verbotenen Wissens.
Eine letzte Bastion des verbotenen Wissens wird gerade geschliffen: die katholische Kirche. Ihre Vernichtung ist extrem wichtig, denn sie steht dem neuen moralischen Dogma mitten im Wege – einem Dogma, das den ewig jungen, ewig gesunden, blendend aussehenden Leistungsträger als Idealbild menschlicher Existenz propagiert – ein Bild, das eine offensichtliche Lüge ist aber mit Gewalt auf allen Medienkanälen verbreitet wird … und Angst macht.
Angst?
Ja. Wir werden alle älter, wir werden alle mal krank – und wir sehen auch nicht immer super aus, manche hatten schon von Geburt an Pech: wir werden also mit Sicherheit irgendwann mal zum Kreis der „unerwünschten Personen“ gehörden … mit entsprechenden Konsequenzen.
Ostern ist nun einer jener Tage, an denen man sich mal zurücklehnen und sich befreien kann von all jenen Zwängen, die das Imperium der Superreichen über uns ausübt – durch eine Vielzahl hoch bezahlter Experten.
Was wir heute feiern? Den Sieg eines Menschen über den Tod. Jesus soll er geheißen haben – und seine Geschichte ist (mal abgesehen von dem Zank über sein unerklärliches Grabtuch) ein kleines Wunder: wie hat es dieser kleine, unscheinbare Wanderprediger mit seinen oft verworrenen und unverständlichen „Gleichnissen“ es geschafft, über hundert Jahre im Bewußtsein einer breiten Masse von Menschen zu bleiben? Es hat immerhin gut hundert Jahre gedauert, bis die Evangelien aufgeschrieben worden sind – alle anderen Wanderprediger (die damals ein normales Erscheinungsbild des Alltages darstellten) waren schon längst vergessen, aber an den einen konnte man sich noch gut erinnern. So gut, das sehr ähnliche Geschichten kursierten.
Meine recht frische Meinung dazu ist: die Wunder waren echt. Okhams Rasiermesser gebietet mir die „Wahrheit“ mit den wenigsten Hypothesen – die erhalte ich, wenn ich nur eine Hypothese annehme: die Zeugen Jesu´ haben in der Tat äußerst beeindruckende Dinge erlebt, so etwas bleibt im Gedächtnis.
Natürlich könnte man fragen: was geht uns das an? Wir haben unsere eigenen Probleme. Ja, sicher, es gibt am Rande des erlaubten Wissens Beobachtungen von Zauberern, der erstaunliche Kunststücke bewerkstelligen können – deshalb wurde Jesus ja schon mal in den Kreis der Huna-Magier aufgenommen, andere sehen in ihm einen Zen-Buddhisten, der einfach erstaunlich bewußtseinsverändernde Tricks beherrschte. Aber was sollen wir heute mit solchen Geschichten anfangen?
Nun – zum einen steht Jesus in unserem Kulturkreis für eine ethische Maxime der Nächstenliebe. Viele erschöpfen sich in Klagen über die Kirche und übersehen dabei, das nie jemand behauptet hat, das das Personal der Kirche aus Engeln besteht. Alles, was an Kritik an „der Kirche“ vorgebracht werden kann (Bereicherung, Korruption, Kindesmißbrauch, Betrug, Heuchelei und was es sonst noch alles gibt) kann man eins zu eins als Kritik am Menschen selbst vorbringen – es ist nicht die Kirche, die den Menschen schlecht macht, Sauereien hat er schon vor Christi Geburt vollbracht – Völkermord, Massenvergewaltigungen, grausame Brandopfer von Kindern inklusive … sogar „Dschungelcamp“ und „DSDS“ fanden im römischen Kolosseum schon ihre Vorgänger – allerdings noch ohne die christliche Bremse, die in den letzten zweitausend Jahren die Entwicklung der Kultur verändert hatte.
Hier brauchen wir aber nicht weiter spekulieren – wir erleben gerade die Geburt der antichristlichen Kultur, die ihre alten Fesseln mit Gewalt abwirft und sich bereit macht für ein neues Zeitalter, in dem das hemmungslose Ausleben der eigenen Triebe oberstes Gebot werden wird: weltweite Foltercamps, Vernichtung des Sozialstaates (und wahrscheinlich auch des Staates als solchem), Angriffskriege nach Lust und Laune, gezielte Destabilisierung von Ländern, Massenausbeutung der Arbeitskraft, systematisierter Kindesmissbrauch, weltweite Verarmung der Menschheit, Rückkehr der Seuchen (in Griechenland schon jetzt ein Riesenthema) und des absolutistischen Feudalstaates sind einige der Schatten, die das neue Zeitalter vorauswirft, während sich unsere „linke Elite“ das Maul über die Kirche zerreist.
Nun – eine Gemeinschaft, die der Nächstenliebe verpflichtet ist, haut einem nicht aufs Maul, wenn man sie diffamiert: man geht bei dieser Menschenjagd überhaupt kein Risiko ein während man ganz schnell seinen Job verliert, wenn man Dinge erzählt, die zum verbotenem Wissen gehören – ich denke da immer noch an den Fall des Herrn Wisnewski (siehe Heise), der aus der Gemeinschaft herausgeworfen wurde, weil er in Shanksville weder Wrack noch Leichen fand, wie die oberste Behörde für Wahrheitsgestaltung angeordnet hatte – die Legende, die zur Ermordung hunderttausender (oder Millionen) Iraker, Afghanen, Lybier und Pakistani geführt hat, darf unter keinen Umständen angetastet werden … jedenfalls nicht, bevor die neue antichristliche Kultur sich nicht fest im Herzen aller machtvoller Menschen etabliert hat. Man will ja bei dem angestrebtem Paradigmenwechsel (der anders als von „Esoterikern“ erwartet leider zu einem dunklen Paradigma führt) kein unnötiges Risiko eingehen.
Ja, darum geht es: um einen Paradigmenwechsel, einen Wechsel der grundlegenden Rahmenbedingungen unserer Kultur, die wir im Westen mit christlichen Begriffen beschreiben: die Kultur, die Nächstenliebe als Ideal propagierte (daraus – und nur daraus – erwuchs die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte), wird ersetzt durch eine Kultur der Eigenliebe, die den Nächsten als Störfaktor, als Feind, als Schmarotzer, als „Kosten auf zwei Beinen“ begreift … wir werden in den nächsten Jahrhunderten noch erleben, zu welchen außerordentlichen Exzessen eine solche Kultur in der Lage sein wird, eine Kultur, die aus „Menschenrechten“ „Menschenpflichten“ macht: die Pflicht, dem Reichen in jeder Hinsicht unentgeldlich zur Verfügung zu stehen – als Arbeitskraft, als Lustobjekt, als Organspender.
Paradigmenwechsel haben halt ihren Preis – und dieser wird den höchsten Preis fordern, den die Menschheit je gezahlt hat.
Zurück zu Jesus, dessen Einfluss auf unsere Kultur sich nicht nur in einem geforderten (und bis heute nie konsequent durchgesetztem) Paradigmenwechsel bestand, sondern auch in einer Botschaft, derer wir am heutigen Tage eigentlich besonders gedenken sollten: die Botschaft, das der Tod nicht das Ende ist.
Diese Botschaft ist für die Herren des Imperiums die tödlichste Botschaft, ist doch die Angst vor dem Tode (und dem darauffolgendem NICHTS) eine wichtige Peitsche, mit der die Herde im Zaum gehalten wird. Mehr als diese kleine bisschen Elend gibt es nicht für euch im ganzen Universum – paßt bloß auf, das wir euch nicht auch das noch nehmen!
Nun – Jesus wurde diese bisschen genommen: nicht von der Kirche, sondern vom römischen Imperium, das sich heute in anderer Form wieder erhebt. Er ging den Weg – so die Legende – sogar absichtlich, um zu demonstrieren: das ist nicht das Ende.
Nun – wir brauchen keinen Jesus, um wissen zu können, das der Tod nicht das Ende ist. Immerhin präsentiert uns die moderne Medizin eine Vielzahl von „Wiederkehrern“ … Menschen, die nach dem Tode die Erfahrung gemacht haben, dass das Bewußtsein nicht erlischt. Ihre Erfahrungen gleichen verblüffend jenen Vorstellungen, die man im (völlig unchristlichem) tibetanischen Totenbuch findet – oder im ägyptischen Totenbuch – wobei man vorsichtig sein muss, deren Deutungen des Nachtodeszustandes nicht unkritisch zu übernehmen. Es kann auch nicht Sinn der Erörterung sein, hier alle Facetten der Nahtodeserfahrungen zu beleuchten – es reicht vielleicht kurz der Blick eines Mediziners, hier bei „die Oberpfalz„:
Der Mediziner M. Schröter-Kunhardt dagegen kam im Rahmen seiner Untersuchung von hunderten von Betroffenen zu der Überzeugung, dass dieses Programm auf ein Leben nach dem Tod vorbereitet, wobei das Gehirn das eigene Sterben ganz im Gegenteil überaus bewusst durchlebt. Die Nah-Toderlebenden berichten von einem göttlichen Licht, Kontakten mit Verstorbenen und einem kurzen Einblick in eine andere Realität. Sie machen auch Beobachtungen aus einer außerkörperlichen Perspektive, die die These einer Fehlfunktion im Gehirn eindeutig widerlegen!
Mit seinen Forschungen provoziert Schröter-Kunhardt oft, weil das Thema für viele seiner Kollegen zu esoterisch erscheint, als dass man es wissenschaftlich angehen möchte. Aber genau das Letztere ist seine Motivation. Zu viele selbsternannte Sterbeforscher ohne Fachkompetenz verbreiten nur halbe Wahrheiten oder subjektive Deutungen. Dr. Schröter Kunhardt belegt, dass die Nahtoderfahrungen nur auf einen Übergang ins Jenseits vorbereiten; und in manchen Schilderungen lassen sich aber sogar erste Bilder davon erkennen. Dabei gibt es aber auch negative Nah-Toderfahrungen, die in der Esoterik gern verschwiegen werden. Diese treten vor allem bei Selbstmördern und bei Menschen auf, die ihr rationalistisches Weltbild durch diese Erfahrungen erschüttert sehen. Umso wichtiger ist die Aufklärung von seriöser, fachlicher Seite, sagt Dr. Schröter Kunhardt.
Wer Zeit und Muße hat, kann sich mit der Apologetik der Büttel des Imperiums auseinandersetzen, mir selbst reicht mein Ockham´sches Rasiermesser, um für mich zu erkennen: ich brauche viel mehr Hypothesen, um die Erfahrungen der Verstorbenen rational zu erklären, als ich brauche, wenn ich eine einfache Tatsache anerkenne: der Tod ist nicht das Ende des Bewußtseins.
Arbeiten von Pim van Lommel, Raymond A. Moody, Kenneth Ring sowie Sam Parnia unterstützen diese Sicht der Dinge, die persönlichen Erfahrungen eines „ungläubigen“ Neurochirugen (siehe u.a. Focus) bestätigen auf verblüffende Weise die Erkenntnisse Schröter-Kunhardts.
Nun – eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Phänomen muss an anderer Stelle erfolgen … wenn überhaupt, denn für uns als normale Menschen reicht der Blick über den Tellerrand und das Wissen, das mit einiger Wahrscheinlichkeit der Tod nicht das Ende ist … und somit das Imperium eigentlich nichts in der Hand hat, um mich zu devotem Verhalten zu zwingen … es sei denn, ich habe Spaß daran.
Uns Menschen reicht ein kurzer Seitenblick auf das Phänomen, um uns dann gestärkt und mit neuer Kraft dem Leben vor dem Tode zu widmen, einem Leben, das zusehends von einem neuen Paradigma bestimmt wird: dem Paradigma der Unmenschlichkeit, das erstaunlich konsequente Menschentypen produziert, siehe Yahoo:
„Diese Hand, die den Auslöser betätigt hat, um eure Söhne zu töten, masturbiert nun auf die Erinnerung. F**** euch alle.“
Nur einer von vielen „Amokläufern“, die das neue Zeitalter einläuten, jenes Zeitalter, in dem das hemmungslose Ausleben der eigenen dämonischen Triebe Alltag wird.
Zu hart formuliert?
Ich möchte ein kleines Beispiel aus dem bundesdeutschen Alltag hinzufügen, das deutlich illustriert, welche Folgen der Paradigmenwechsel schon jetzt in der Kultur hinterlassen hat – gefunden von unserem Leser Falbrand auf Facebook:
Ernährungspauschale Hartz IV: 4,32 Euro am Tag.
Ernährungspauschale Polizeihund: 6,80 Euro am Tag.
Kinder schneiden da noch schlechter ab: mit einer Pauschale von 2,55 Euro pro Tag wird sichergestellt, das wir ein Millionenheer von Fehlernährten bekommen, das in Zukunft keine andere Wahl hat, als im Hartz-Ghetto zu verbleiben.
Schön auch die Kommentare zu diesem Vergleich: Irgendwie hat der Hund mehr Nutzen oder der Hund tut wenigstens was für sein Geld: der Geist des Antichristen offenbart sich immer deutlicher.
Tod dem unwerten Leben wird schon bald die nächste Forderung sein, die offen ausgesprochen wird – was heißt bald: die Definition des Menschen als „Kosten auf zwei Beinen“ wurde von der deutschen Wirtschaft schon vorgenommen, die Politik sekundierte mit der Definition des „Schmarotzers“ und „Parasiten“, ohne das der gewaltige Paradigmenwechsel groß in den Medien reflektiert wurde.
Ostern ist nun der Tag im Jahr, wo wir uns diese Geschichte vor Augen führen können und wo wir aufgerufen sind, eine Entscheidung zu treffen, die Entscheidung, wem wir folgen wollen: dem Gebot der Nächstenliebe oder dem Gebot des Antichristen (den man sich hier wirklich nicht als Teufel in Menschengestalt vorzustellen braucht, sondern als Symbolfigur für ein neues Wertesystem, das Hunde mehr schätzt als Kinder).
Kein Wissenschaftler oder Politiker kann uns diese Entscheidung abnehmen, sie treffen wir ganz allein – und ganz persönlich. Viele entscheiden sich für das Imperium des Antichristen, für blinde Gefolgschaft gegenüber den neuen superreichen Feudalherrschern, in der Hoffnung, den anstehenden Orgien der Ausbeutung und Entwürdigung durch möglichst devotes Verhalten entkommen zu können: ein Ergebnis der deutschen „Jobangst“ und gezielter „Sozialpolitik“.
Wir dürfen uns aber auch anders entscheiden. Die Tatsache, das wir unser Bewußtsein (samt der Erinnerung an die Unterwerfung) für alle Ewigkeiten mit unser herumtragen, sollte uns vielleicht kurz mal innehalten lassen, ob wir uns nicht doch lieber im Sinne der Nächstenliebe und der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte zu der Forderung hinreißen lassen sollten, deutsche Kinder besser zu versorgen als deutsche Hunde – die Wahrheit der Unsterblichkeit menschlichen Bewußtseins kann auch mehr Warnung als Trost darstellen … und das Leben auf einmal sehr unbequem werden lassen.
Vielleicht ist es auch gerade diese Erkenntnis, die die Diener des antichristlichen Paradigmas der Menschenfeindlichkeit Sturm gegen solche „Wahrheiten“ laufen läßt: für sie selbst wäre es die Hölle, mit ihren eigenen asozialen Entscheidungen, ihrer eigenen sozial deformierten Seele auf ewig leben zu müssen – vielleicht die einzige Hölle, die es wirklich gibt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern des Nachrichtenspiegels ein frohes Osterfest – ein besinnliches, nachdenkliches Fest, das vielleicht zu der Erkenntnis führt, das es schlimmere Dinge im Leben als unsere eigene Sterblichkeit gibt.
Und was ist nun mit der Kirche, jener Gemeinschaft von Menschen, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, die Botschaft der Nächstenliebe durch die Wirren der Geschichte zu tragen?
Um die muss man sich keine Sorgen machen, die löst sich selbst auf, siehe den Theologen Georg Schwickhart im Spiegel:
Wissen Sie, Jesus hat mit zwölf Männern zusammengelebt, als armer Wanderprediger. Das war radikal, aber dahin will und kann keiner zurück.
Auch dort ist die Botschaft des Antichristen schon längst angekommen – weshalb man aus dieser Ecke auch keine Hilfe erwarten darf. Jesus war denen viel zu radikal … und zu arm. Auch die folgen heute … anderen … „Werten“.
Aber dabei muss man ihnen nicht folgen.
Mittwoch, 27.3.2013. Eifel. Es lebt sich gut hier in Deutschland, oder? Auf der kleinen Insel der Glückseligen mitten im Meer der Verdammnis – das ist sie doch, oder? Gut, viele werden jetzt klagen: nein, uns geht es so schlecht. Das Schlimme ist: obwohl das Leid des ärmsten deutschen Arbeitslosen nicht mit dem Leid mithalten kann, das gerade in diesem Moment Folteropfer der US-Armee erleiden, ist die Klage doch berechtigt … wenn man über seinen deutschen Tellerrand nicht hinausschaut. Wieso sollte man das auch tun? Uns geht es doch super, was geht uns der Rest der Welt an – Lybien zum Beispiel. Das Auswärtige Amt informiert zu dem Thema:
In jüngster Zeit konnte außerdem ein starker Anstieg aller Arten der Allgemeinkriminalität, vor allem in den großen Städten, festgestellt werden, von der zunehmend Ausländer betroffen sind. Es handelt sich in erster Linie um Wohnungseinbrüche, bewaffneten Raub und das sogenannte „car-jacking“, das vorwiegend auf hochwertige Fahrzeuge und Geländewagen/Sport Utility Vehicles (SUV) zielt.
Für deutsche Staatsangehörige gilt unverändert, dass sie sich nicht in Libyen aufhalten sollen. Dies gilt für ganz Libyen und vor allem für die Cyrenaika mit den Städten Bengasi und Derna im Osten sowie den Fezzan im Süden des Landes.
Das war früher mal anders (wir berichteten). Heute aber – regiert dank Natobomben der nackte Terror in den Straßen, das ganze Land ist eine „no-go“-Zone. Schon früher war ein Natomitglied sehr engagiert, siehe Human Rights Watch:
Die Regierung der Vereinigten Staaten unter George W. Bush ließ Gaddafi-Gegner foltern und diese dann nach Libyen bringen, wo sie misshandelt wurden, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Dies belegen Aussagen von ehemaligen Gefangenen und jüngst enthüllte Dokumenten der CIA und des britischen Geheimdienstes.
Und dann haben sie aus diesen Opfern eine Rebellenarmee zusammengebaut, die Lybien als Staat in den Abgrund stürzte? Oder war das Al Kaida? Das passt zu Nachrichten, wie „Gegenfrage“ veröffentlicht … dort findet man Nachrichten, die andere weglassen:
Afghanistans Präsident Karzai lässt nicht locker: Erneut hat er die US-Regierung der Zusammenarbeit mit den Taliban bezichtigt, um sein Land zu destabilisieren. In einer neuen Rede fügte er sogar hinzu, dass der Kampf gegen Terror der Vereinigten Staaten überhaupt nicht existiert.
Äußerst bedenkliche Worte – von einem, dem die USA doch nur helfen wollten. Doch liest man weiter, kommen einem Zweifel:
Zahllose Beobachter kamen zum Schluss, dass sich die USA nur in Afghanistan befinden, um den im Jahr 2000 von der Taliban-Regierung verbotenen Opiumhandel wieder anzutreiben. Afghanische Opium-Anbauflächen haben sich unter US-Herrschaft zwischen 2001 und 2004 um 1500% auf 131’000 Hektar vergrößert, was auch dem heutigen Stand entspricht. Im Jahr 2010 schätzte die Russische Drogenbekämpfungsbehörde den Wert der Opiumernte in Afghanistan auf 65 Milliarden Dollar.
Eine äußerst bedenkliche Nebenwirkung dieser Kriege. Kann man daraus vielleicht ein Gesetz machen? Wo immer die USA einmarschieren, wird´s kriminell im Land? Schauen wir doch mal kurz zum Irak ´rüber, da waren die ja auch drin. Das Auswärtige Amt informiert:
Auch wenn sich die Sicherheitslage in den vergangenen beiden Jahren kontinuierlich entspannt hat, bleibt der Aufenthalt zumindest in einigen Teilen des Landes gefährlich. Jeder längerfristige Aufenthalt ist mit zusätzlichen Risiken behaftet; deutschen Staatsangehörigen wird daher geraten, sich nicht auf Dauer in Irak aufzuhalten.
Also – im Prinzip wie Lybien. Interessant ist allerdings eine Ausnahme:
In der Region Kurdistan-Irak gilt die Reisewarnung aufgrund der vergleichsweise guten Sicherheitslage nur eingeschränkt. Aufenthalte können hier nach Prüfung der aktuellen örtlichen Gegebenheiten in Betracht gezogen werden. Wegen wiederholter türkischer Militäroperationen gegen Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im grenznahen Gebirge wird vor Reisen in das unmittelbare türkisch-irakische Grenzgebiet gewarnt.
Also – im Prinzip garantieren die Kurden die Sicherheit im Irak, wenn sie nicht gerade von Nato-Truppen angegriffen werden. Oder gehören Türken nicht mehr zur Nato, sobald sie in den Irak einfallen? Und wo bleibt da die internationale Staatengemeinschaft, die damals Kuweit vor dem Irak beschützt hat? Der war auch einfach einmarschiert – das mochte niemand so richtig gern. Wo bleiben die Protestwellen europäischer Botschafter, die den Angriffskrieg gegen den Irak brandmarken? Kriegen die Kurden auch deutsche Raketen, um ihre Dörfer vor türkischen Luftangriffen zu beschützen?
Und wo bleibt die westdeutsche Friedensbewegung, die als „Grüne“ im Bundestag sitzen? Haben die inzwischen alle eine Regierungsjob und widmen sich nur noch der Kunst und der Kultur?
Armin Wertz schreibt in Journal21.ch über Amerikas schmutzige Kriege – er macht eine interessante Entdeckung:
Einige der amerikanischen Spezialisten für verdeckte Aufstandsbekämpfung, die im Irak Folter und Terror einsetzten, sind alte Bekannte. Sie haben in Südostasien ihre Spuren ebenso hinterlassen wie in Mittelamerika.
Wir dürfen ja nicht mehr über Verschwörungen nachdenken, was schade ist, denn hier haben wir eine klassische Regierungsverschwörung zwecks gezieltem, weltweiten Bruch der Menschenrechte, Massenmorde und Folter inklusive. Wie gut, das wir Deutschen wissen, das es keine Verschwörungen gibt.
Dürfen wir jetzt daraus schließen, das die Kurden im Irak die Menschen vor den Folterknechten der USA schützen – jedenfalls, solange sie nicht von den Türken gejagt werden? Die USA hatten auf jeden Fall andere Pläne mit den Kurden, wie Armin Wertz weiter schildert:
«Ein Vorschlag aus dem Pentagon war, irakische Schwadronen, am besten kurdische Peshmerga-Kämpfer und shiitische Milizionäre, gegen sunnitische Aufständische einzusetzen und deren Sympathisanten bis nach Syrien zu verfolgen», berichtete Newsweek.
Dürfen wir jetzt schlußfolgern, das diese „Schwadrone“ jetzt in Syrien angekommen sind und dort das nächste Land destabilisieren? Nein, dürfen wir nicht. Wir dürfen solche Informationen noch lesen, sie aber zu einem funktionierendem Bild zusammenfassen, ist verboten: Verschwörungstheorie droht.
Nun – die Folterspezialisten und „Aufstandsbekämpfer“ der USA haben bei ihrem Einsatz zur Sonderbehandlung „befreiter“ Völker auch in Asien tausende von Leichen produziert, ohne das irgendeine Gerichtsbarkeit es wagen würde, sie anzuklagen.
In Asien gibt es nun ein Land, das von sich reden macht: Nordkorea.
Die „verhöhnen“ die Präsidentin Südkoreas als „giftig rauschenden Rock“ (siehe Handelsblatt). Immerhin: die Frau ist die Tochter des ehemaligen Militärdiktators, der selbst während des 2. Weltkrieges in den Diensten der Japaner gestanden hatte – was vielleicht erklärt, warum die Verhandlungen über Entschädigungen so sehr zu ungunsten der Koreaner verliefen. Wie wir weiter im Handelsblatt erfahren, wird Nordkorea immer rühriger:
Das kommunistische Regime hatte zuletzt fast täglich vor einem Krieg gewarnt. Zugleich hatte Pjöngjang erklärt, sein Atomwaffenprogramm ausbauen zu wollen und den Waffenstillstand von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs und sämtliche Entspannungsabkommen mit Südkorea nicht mehr anzuerkennen. Nordkorea reagiert damit auf die Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des Atomtests am 12. Februar und auf die jährlichen südkoreanisch-amerikanischen Militärübungen.
Da geht es jetzt richtig zur Sache – das Handelsblatt erwähnt es nebenbei:
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Ministerpräsident Chung Hong Won haben ihre jeweiligen Truppen an der Seegrenze im Gelben Meer auf einen möglichen Krieg eingeschworen.
Die USA werden nervös – eigenes Hoheitsgebiet und eigene Militärbasen könnten Atomschlägen der Nordkoreaner zum Opfer fallen, die Raketenabwehr wird ausgebaut, siehe Handelsblatt.
Gestern meldete Die Presse:
Nordkorea hat nach eigenen Angaben seine Truppen für eventuelle Angriffe gegen das US-amerikanische Festland, Hawaii und den US-Stützpunkt auf Guam in Stellung gebracht. Auch „strategische“ Spezialeinheiten seien in Einsatzbereitschaft versetzt worden, teilte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag mit.
„Das Oberkommando der nordkoreanischen Armee erklärt, dass alle Artillerietruppen, darunter auch die strategische Raketeneinheit sowie die Einheit für Artillerie langer Reichweite in sofortige Einsatzbereitschaft versetzt werden sollen“, verkündete KCNA.
Die Erklärung erfolgte, nachdem US-Militärjets erneut Manöver geflogen waren und Nordkorea bedroht hatten.
Zuvor hatten die USA und das von der Diktatorentochter geführte Südkorea bekannt gegeben, das sie (neben gerade gemeinsam übenden Truppen, die nur selten erwähnt werden) einen „Notfallplan“ hätten, mit dem man sofort auf „Provokationen“ reagieren kann (siehe Welt).
Wir stehen dicht vor dem nächsten Nuklearkrieg der Menschheit (ja, es waren ja schon mal Atombomben auf Zivilisten geworfen worden – von den USA am 6.August 1945 auf Hiroshima und am 9. August auf Nagasaki) – und die Medien tun so, als wäre das alles nichts.
Was wissen wir eigentlich in Deutschland über Nordkorea? Wieder mal das Auswärtige Amt:
Die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) gilt als vergleichsweise sicheres Reiseland.
Bitte? Ein „vergleichsweise sicheres Reiseland“ – kurz vor einem atomaren Schlagabtausch? Lesen die denn keine Nachrichten?
Doch – nur sie bewerten sie anders:
Zwar wird derzeit nicht von einem erhöhten konkreten Risiko oder einer Gefahr für die in Nordkorea lebenden oder reisenden Personen ausgegangen, Reisende sollten jedoch dennoch aktuelle Nachrichten über die Region aufmerksam verfolgen.
Normalerweise würde man sagen, man versteht die Welt nicht mehr. Mitten im Reich des Bösen ist man als deutscher Tourist ziemlich sicher, während in den „befreiten“ Ländern die Hölle los ist.
Man kann es aber auch anders sehen: überall, wo die USA keinen Einfluss auf die Innenpolitik eines Landes haben, reist man vergleichsweise sicher. Schauen wir doch mal nach Mali, dem Land mit dem Gold. Auch dort waren die USA präsent, zufällig kam es während dieser Präsenz zu einem Militärputsch, dann kamen die Franzosen, um die Lage zu stabilisieren – und jetzt?
Wieder mal Auswärtiges Amt:
Bis auf weiteres wird vor Reisen nach Mali gewarnt. Alle Deutschen, deren Aufenthalt in Mali nicht unbedingt erforderlich ist, sollten das Land mit den bestehenden kommerziellen Flügen verlassen.
Die Warnung wird sogar auf den ganzen Großraum bezogen:
In den nordafrikanischen und den südlich an die Sahara grenzenden Ländern besteht eine erhöhte Gefahr terroristischer Gewaltakte, gezielter Entführungen und krimineller Übergriffe; sowohl kriminelle Banden als auch Al-Qaida im Maghreb (AQM) suchen derzeit gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung. In Algerien, Niger, Mali und Mauretanien kam es auch in jüngster Zeit zu Entführungen. Es ist, wie aktuelle Hinweise bestätigen, jederzeit mit weiteren Entführungen westlicher Staatsangehöriger zu rechnen. Gerade auch deutsche Staatsangehörige sind einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt.
Doch nicht nur das: die Warnung, seine Nase nicht all zu weit aus dem Fenster zu hängen, bezieht sich auf die ganze Welt – wieder Auswärtiges Amt:
Die weltweite Gefahr terroristischer Anschläge und Entführungen besteht fort.
Vorrangige Anschlagsziele sind Orte mit Symbolcharakter. Dazu zählen Regierungs- und Verwaltungsgebäude, Verkehrsinfrastruktur (insb. Flugzeuge, Bahnen, Schiffe), Wirtschafts- und Tourismuszentren, Hotels, Märkte, religiöse Versammlungsstätten sowie generell größere Menschenansammlungen. Es kommt unter anderem zu Sprengstoffanschlägen, Angriffen mit Schusswaffen, Entführungen und Geiselnahmen.
Tote durch islamisch motivierte Terroranschläge weltweit seit 1993: knapp 4000, siehe Statista.
Die ersten vier Kandidaten?
World Trade Center 2001: 3000 Tote. Ermittlungslage? Zweifelhaft, siehe Wikipedia.
Daressalam 1998: 223 Tote. Verurteilungen? Überraschend milde, siehe Wikipedia:
Im November 2010 wurde der Tansanier Ahmad Chalfan al-Ghailani von einem US-Zivilgericht verurteilt. Er wurde der „Verschwörung zur Zerstörung von US-Eigentum“ von den Geschworenen für schuldig befunden. In weiteren 285 Anklagepunkten, darunter Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern, Verschwörung zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Mord, wurde er freigesprochen
Bali 2002: 200 Tote. Ermittlungen und Verurteilungen? Ziemlich konfus, siehe Wikipedia. Hauptverdächtiger wird von zentralen Anklagepunkten freigesprochen.
Schließlich Madrid 2004: 51 Tote. Ergebnis der Ermittlungen? Siehe Wikipedia:
Zum Abschluss der Zwei-Jahres-Ermittlungen wurde hingegen festgestellt, dass es keine direkten oder erkennbaren Verbindungen zwischen den Terroristen und al-Qaida gab.
Allerdings wird von den Ermittlern angenommen, dass al-Qaida gerne, da die Anschläge ins angekündigte Schema der Organisation passten, die Verantwortung für diese übernahm, ohne in den Vorbereitungen involviert gewesen zu sein.
Selbst wenn wir wirklich von 4000 Toten durch islamistischen Terror in zwanzig Jahren ausgehen sollten, verblassen diese Zahlen vor denen, die die amerikanische Zivilgesellschaft in Friedenszeiten produziert. 30 000 Tote durch Schusswaffen, darunter 12 ooo Morde – pro Jahr, siehe Taz. Das macht für zwanzig Jahre … 240 000 Mordopfer.
Opfer des Irakkrieges? Sehr umstritten – zwischen 120 000 und 1 000 000, siehe Wikipedia.
Afghanistan? Die AG-Friedensforschung überrascht mit erstaunlichen Zahlen: 100 000 Tote in Afghanistan, zusätzlich 65000 in Pakistan (nebenbei kommen die auf 1,5 Millionen Tote im Irak). In Pakistan ist „offiziell“ noch nicht mal Krieg.
Lybien? Laut ARD-Angaben 50 000 Tote und 40 000 Vermisste.
Oder Syrien, wo die CIA gerade nach Angaben des Spiegel Saudi-Arabien beim Verteilen von Waffen hilft?
Nach ARD-Angaben schon 60 000 Tote.
Besonders brisant: Tote durch Angriffe von US-Drohnen in neutralen Ländern. Laut Spiegel hat allein Pakistan 3200 Tote durch US-Flugroboter zu verzeichnen, darunter viele hundert Zivilisten – mehr als bei jedem „islamistischen Terrorangriff“ sonst (mal abgesehen von nine-eleven).
Konsequenzen?
Keine. Das von der UN verurteilte Roboterattacken inzwischen zum pakistanischen Alltag gehören, erfährt man vom Auswärtigen Amt nicht. Ebensowenig gibt es Reisewarnungen in die USA, die in einem Jahr dreimal soviel Morde haben, wie der „islamistische Terror“ in zwanzig Jahren produziert hat.
Nun gut – wie leben ja in Deutschland, mitten im ruhigen Europa, das jedes Jahr über 27 000 Verkehrstote zu beklagen hat (siehe Westdeutsche Zeitung). Trotzdem gibt es keine Reisewarnung für Europa – abgesehen natürlich von der Reisewarnung, die für die ganze Welt gilt. Es ist auch gut, wenn wir diese Reisewarnung berücksichtigen, sonst geht es uns wie französischen Journalisten in Mali, siehe WSWS:
Am 8. Februar wurden mehrere ausländische Journalisten in Bamako stundenlang von den „Green Berets”, die im vergangenen März geputscht haben, inhaftiert. Der Reuters-Fotograf Benoît Tessier und zwei weitere Journalisten, die den Vorfall beobachtet und fotografiert hatten, wurden geschlagen und abgeführt. Ihre Ausrüstung und ihre Handys wurden konfisziert.
Der französische Fernsehrat reagierte auf diesen Affront umgehend:
Am 7. Februar zeigte der französische Fernsehsender France 2 im Rahmen der Sendung „Envoyé Spécial” unter dem Titel „Gräuel in Mali?” einen 22-minütigen Film, in dem 45 Sekunden lang Bilder von Opfern der malischen Armee zu sehen waren. Der staatliche französische Fernsehrat CSA verwarnte die Verantwortlichen und warf ihnen vor, die „Aufnahmen toter Körper… stellten eine Verletzung der Menschenwürde” dar.
Am 28. Februar verschärfte der CSA seine Warnungen und erklärte, „die wiederholte und exzessive Präsentation der Überreste menschlicher Körper” sei vor allem für junge Zuschauer „schwer zu ertragen”. Seither hat es im französischen Fernsehen keinen weiteren kritischen Bericht zum Krieg in Mali gegeben.
Man möchte nicht, das wir über den Tellerrand schauen – und wenn wir es dann doch mal wagen, dann sollen wir dort eben nichts zu sehen bekommen.
Wir haben uns vor dem islamistischen Terror zu fürchten, der eine Handvoll Tote in zwanzig Jahren verursacht hat – einen Bruchteil von dem, was wir IM JAHR an Verkehrstoten produzieren – und nichts im Vergleich zu dem, was der „Krieg gegen den Terror“ an ungezählten und unzählbaren Leichenbergen produziert.
Trotzdem sollte man die weltweite Reisewarnung beachten – US-Folterer, US-Drohnen und US-finanzierte Banden morden, verstümmeln, branschatzen und vergewaltigen in aller Welt (und sogar in den Reihen der US-Armee selbst – wir berichteten) … und dabei möchten sie nicht von deutschen Touristen gefilmt werden.
Verständlich.
Aber es ist doch gut zu wissen, das man notfalls noch in Nordkorea sicheren Unterschlupf findet. Allerdings leiden die Hunger, weil die sich die Riesenarmee zur Abwehr des realen internationalen Terrorismus gar nicht leisten können.
Dienstag, 5.3.2013. Eifel – und das ist auch gut so. Überall sonst herrscht nämlich Krieg. Weltkrieg. Ja, richtig: ein Weltkrieg, wir vor fast hundert Jahren. Nein, ich habe nichts getrunken – und ich weiß auch nicht, was die Frage soll! Sie leben doch mitten drin, bekommen ihn fast täglich in den Nachrichten (auch im Gott der Nachrichten, der Tagesschau) serviert, spüren seine Folgen auch am eigenen Leib – über jene Folgen, die ein leerer Geldbeutel so verursacht. Es ist aber nicht der dritte Weltkrieg, sondern der vierte. Ja, richtig. Wir sind mitten drin im vierten Weltkrieg, der schon vor vielen Jahren von der Finanzelite der USA geplant wurde und jetzt Schritt für Schritt vor den Augen aller abläuft. Damit meine ich nicht den Wirtschaftskrieg arm gegen reich, der sicherlich schon seit zweitausend Jahren läuft, sondern nur einen jener ganz normalen Weltkriege, wir er für „demokratische“ Staaten in den letzten hundert Jahren so typisch geworden ist. Man muß auch nicht weit ausholen, um das zu verstehen. Es reicht, lesen zu können.
James Woolsey, CIA-Direktor unter Clinton, schwadronierte von einem „Vierten Weltkrieg“, der auf jeden Fall „erheblich länger als der erste und zweite, wenn auch hoffentlich nicht länger als der kalte Krieg dauern werde. Für Woolsey ist eine Schlüsselposition beim Wiederaufbau des Irak vorgesehen. Der neue Weltkrieg, so Woolsey, richte sich „gegen drei Feinde: die religiösen Herrscher des Iran, die Faschisten des Irak und Syriens, und die islamischen Extremisten der al Quaede.“ Aber auch die Regime in Ägypten und Saudi-Arabien sollen nervös gemacht werden: „Wie wollen, das sie merken, dass dieses Land zum vierten Mal in hundert Jahren zusammen mit seinen Alliierten auf dem Marsch ist und das wir auf der Seite derjenigen sind, die ihr – die Mubaraks, die saudische Königsfamilie – am meisten fürchtet. Wir sind auf der Seite eurer eigenen Völker“ CNN, April 3, 2003, zitiert nach: Krysmanski, Hirten&Wölfe, Westfälisches Dampfboot, 4. Auflage 2012, Fußnote 123 Seite 124/125.
Gut – ob die eigenen Völker das wirklich auch so sehen würden, möchte ich erstmal so dahingestellt lassen.
Zum vierten Mal in hundert Jahren sind die demokratischen USA mit ihren Alliierten auf dem Marsch – das jedoch kann man so sehen. Zweimal gegen Deutschland, einmal gegen die Sowjetunion (inkl. Ostdeutschland) und jetzt … gegen den Rest der Welt.
Wir können aufatmen, wir sind diesmal dabei. Zum Beispiel in der Türkei. Dort stehen unsere Luftabwehrraketen, die die Türkei zwar nicht vor den Granaten der von der Türkei finanzierten Rebellen in Syrien schützen können, aber Syrien davon abhalten, sich mit ihrer Luftwaffe für Artilleriebeschuß seitens der Türkei zu „revanchieren“. Dafür halten unsere Jungs und Mädels dort unten den Kopf hin – und merken schnell, dass sie unerwünscht sind – das jedenfalls berichtet der Wehrbeauftragte des Bundestages aus der Türkei, siehe Spiegel:
Im Kern aber entsteht durch den Bericht von Königshaus der Eindruck, dass die türkische Armee die Deutschen absichtlich schikaniere. So unterbinde die türkische Seite jeglichen Kontakte ihrer Soldaten mit den Deutschen, wer gegen das Verbot verstoße, werde umgehend „gemaßregelt“. Von Kooperation ist offenbar wenig zu sehen bei dem gemeinsamen Nato-Einsatz. Als kürzlich ein deutscher Sanitäter seine türkischen Kollegen in ihrem Lazarett besuchen wollte, wurde er vom Lagerkommandeur regelrecht rausgeschmissen.
Das sind die „Alliierten“, mit denen wir jetzt zusammen in den vierten Weltkrieg marschieren. Ich darf doch vierter Weltkrieg sagen, oder? Ich meine: wir schreiben das Jahr 2013: Lybien wurde überrannt, Tunesien wurde überrannt, Ägypten wurde überrannt, Mali wurde überrannt, der Iran wird belagert und Syrien wird gerade überrannt – bald auch mit Hilfe unserer Steuergelder, siehe Spiegel:
Offiziell verlautete in der vergangenen Woche in Brüssel lediglich, neben „nicht-tödlicher Ausrüstung“ könnten die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft den Rebellen zudem „technische Unterstützung“ anbieten. Nach SPIEGEL-Informationen haben die EU-Staaten aber intern klargestellt, dass damit auch die Ausbildung von Kämpfern an Waffen gemeint ist.
Wie würden Sie sich eigentlich fühlen, wenn das Saudische Königshaus islamische Rebellen in Berlin ausbilden würde, die hier für ich weiß nicht was kämpfen – vielleicht für eine bessere Integration der türkischstämmigen Mitbürger?
Man würde zurecht sagen: das ist ein kriegerischer Akt, eine vom Völkerrecht streng verbotene Einmischung in innere Angelegenheiten. Da gäbe es bei uns überhaupt keine Diskussionen. Wenn wir das aber machen … dann schweigt die ganze „freie“ europäische Presse auf einmal still.
„Wehrkraftzersetzung“ ist hier das Stichwort, das zählt. In der Herrschaftselite ist schon längst durchgesickert, das der vierte Weltkrieg mit voller Wucht angelaufen ist und sich erstmal über Nordafrika austobt. Die „Alliierten“ brauchen dort Kanonenfutter für das Endziel des Vormarsches.
Das Endziel ist schon jetzt zu erkennen: das reiche China, dessen glitzernde kommunistische Superstädte die verarmten Metropolen des Kapitalismus alt aussehen lassen. Was wäre wohl, wenn das Volk merken würde, das der Kommunismus nicht wie in der DDR enden muss?
Natürlich reden wir nicht von der Kriegsgefahr in Asien (d.h. … ich mache das schon regelmäßig, immer mal wieder), man muss an den Rand der Informationswelt gehen, dort, wo nicht nicht Parteidisziplin und Werbemaßnahmen die Grenzen der Berichterstattung aufzeigen. Die Sozialisten von WSWS tun sich da oft hervor:
Der ehemalige australische Premierminister Kevin Rudd erklärte in einem Artikel mit dem Titel “Ein maritimer Balkan des 21. Jahrhunderts?“ im Journal of Foreign Policy: „Die Zeiten in Ostasien sind nicht normal. Die Spannungen infolge gegensätzlicher territorialer Ansprüche im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer nehmen zu. Die Region ähnelt immer mehr einem maritimen Spiegelbild des Balkan vor hundert Jahren – einem Pulverfass auf dem Wasser. Nationalistische Stimmungen in der Region verringern den innenpolitischen Spielraum für weniger konfrontative Herangehensweisen… Sicherheitspolitisch knistert es in der Region wie seit dem Fall von Saigon 1975 nicht mehr…“
Der Balkan vor hundert Jahren – Startsignal für den ersten Marsch der USA und ihrer Alliierten.
Ähnlich argumentiert der Kommentator Gideon Rachman am 4. Februar in der Financial Times. In dem Artikel „Der Schatten von 1914 über dem Pazifik“ schreibt er: „Die flackernden Schwarz- Weiß-Filme von Männern, die im ersten Weltkrieg ‚zu weit gingen’, erscheinen so ungeheuer weit entfernt. Aber zu glauben, dass die heutigen Großmächte nicht wieder wie 1914 in einen Krieg stolpern werden, zeugt von zuviel Selbstzufriedenheit. Die Spannungen zwischen China, Japan und den USA sind ein Echo des schrecklichen Konflikts, der vor fast einhundert Jahren ausbrach.“
Natürlich braucht man auch einen „Vorfall“, eine gewisse „Hintergrundmusik“, eine gewissen „Grundstimmung“. Die erzeugen die chinesischen Hacker … bzw. wird diese Operationsgrundlage gezielt von westlichen Medien erzeugt: der chinesische Hacker – des Urbild des gemeingefährlichen Kriminellen, der der Oma die Rente vom Onlinekonto klauen will – bedroht die Welt, siehe WSWS:
Die unbewiesene Behauptung, die chinesische Regierung stehe hinter Cyber-Attacken, dient der Obama-Regierung als Vorwand, um ihre Drohungen gegen China zu verschärfen. In den letzten Tagen wurde mehrfach über Hackereinbrüche in die Web Sites amerikanischer Wirtschaftsunternehmen und staatlicher Behörden berichtet. Die amerikanischen Medien bauschten diese Berichte auf, ohne ihre Richtigkeit zu überprüfen. Sie sollen die amerikanische Öffentlichkeit verwirren und als Rechtfertigung dafür herhalten, dass die Obama-Regierung China immer stärker isoliert und letztlich einen militärischen Angriff plant.
Die sind schlau, die Jungs von WSWS. Kaum haben die über Obamas Pläne geschrieben, hat der gemerkt, das noch etwas fehlt: die auf dem Marsch befindlichen Verbündeten sollten auch was abkriegen, siehe Spiegel:
Auch deutsche Konzerne sind im Visier chinesischer Hacker: Nach SPIEGEL-Informationen zielten die Unbekannten auf den Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. ThyssenKrupp, Bayer und IBM wurden ebenfalls angegriffen.
Woher weiß man eigentlich, das es Chinesen waren, die dort im Computer herumhacken? Hinterlassen die Visitenkarten – oder hat man während des Angriffs kleine, freundlich winkende Mao-Statuen am Bildschirmrand?
Wie der Spiegel weiterschreibt, sind es „Erkenntnisse der Bundesregierung“, die uns diese Botschaft bescheren. Wie es um die bestellt ist, sieht man auch, wenn man sich die Reaktion des Verteidigungsministers auf den Bericht des Wehrbeauftragten ansieht, siehe Spiegel:
Körperliche Auseinandersetzung zwischen einer Feldjägerin und einem türkischen General, heftige Beschwerden über die sanitären Verhältnisse im Stützpunkt: Beim „Patriot“-Einsatz der Bundeswehr in der Türkei kriselt es gewaltig. Der deutsche Verteidigungsminister bleibt gelassen.
Schon im Januar waren deutsche Soldaten in der Türkei angegriffen worden – aber der Verteidigungsminister bleibt gelassen. Vielleicht muss es erst Tote geben, damit er reagiert? Wer bezahlt den eigentlich?
Nun, die Anwort auf diese Frage kennen wir alle. Die ist aber unerheblich – wir sollten fragen, wer ihn kommandiert.
Immerhin sollte man bedenken, das die USA zum vierten Mal in hundert Jahren mit ihren Alliierten auf dem Marsch sind: Lybien, Tunesien, Ägypten, Mali, Syrien, Iran – wenn das mal kein Weltkrieg ist. Und da dürfen die deutschen Hilfstruppen nicht aus der Reihe tanzen. Und die Entwürdigungen müssen sie halt stolz ertragen – immerhin waren sie von vier Weltkriegen zweieinhalb Mal auf der falschen Seite.
Diesmal sind wir auf der Seite der Guten. Was die so anrichten, kann man in der Tagesschau nicht sehen – aber dafür gibt es ja die ergänzenden Blogs, die sich mit dem großartigen Triumph der Alliierten zum Beispiel in Lybien beschäftigen. Dort, wo man jahrzehntelang ruhig und in Frieden leben konnte (wenn man nicht gerade aus Prinzip gegen Gaddafi war) herrscht jetzt der blanke Horror, siehe principiis-obsta.blogspot.se:
diejenigen, die beabsichtigten, dem libyschen Volk die Selbstbestimmung zu nehmen, das Zusammenwachsen Afrikas zu verhindern und ein umfassendes System sozialer Fürsorge und Stabilität zu beseitigen, haben viele Gründe zum Feiern. Sie haben den Libyern das „Recht“ auf ein Leben in Angst und die „Freiheit“ beschert, von unzähligen bewaffneten Despoten tyrannisiert zu werden, die foltern, verschleppen und Minderheiten verfolgen. Obwohl die Kämpfe und der Zerfall der (libyschen Gesellschaft noch anhalten, verbreiten romantisierende westliche Imperialisten immer noch die infame Lüge von der „Revolution der Straße“, die „Millionen Libyern Freiheit und Hoffnung gebracht“ habe. Während in Libyen immer noch Menschen im Feuer verglühen, gibt es unter uns Leute, die sich gegenseitig wärmstens für das beglückwünschen, was sie angerichtet haben. Symbolisch für den „Respekt“, den der Westen der „neuen Freiheit“ Libyens zollt, ist die folgende, an kanadische Touristen gerichtete Warnung der kanadischen Regierung: „Vermeiden Sie Kritik an dem Staat, seiner Führung oder der Religion, sonst müssen Sie mit harten Strafen rechnen.“
Hat sich also eigentlich nichts geändert – nur ist man jetzt noch nicht mal mehr als US-Botschafter in dem Land sicher – der wurde mit seine Kollegen zusammen dort erschossen. Bei allem Respekt vor den hehren Zielen des vierten Marsches der US-Armee durch die Welt: unter Gaddafi wurde kein US-Botschafter in Lybien ermordet. Ich glaube, auch Syrien war für die Zivilbevölkerung sicherer, bevor ausländische Mächte ihre „Rebellen“ dort ansiedelten
Wissen sie, woran ich in diesem Zusammenhang denken muss? An Mohammed K, der jetzt laut Spiegel in einem Prozess in London durch einen besonderen Akt der Barbarei aufgefallen ist:
Sie kämpfte mit den Tränen, holte tief Luft – und machte dann ihre erschütternde Aussage vor Gericht: Vier Jahre lang soll ein Mann namens Mohammed K. sie sexuell missbraucht und zu Geschlechtsverkehr mit unzähligen Männern gezwungen haben. Wie der britische „Guardian“ berichtet, habe ihr mutmaßlicher Peiniger sie zudem im Alter von zwölf Jahren gebrandmarkt: mit dem ersten Buchstaben seines Vornamens.
Warum mir gerade Mohammed K. in den Sinn kam? Nun – wegen der Speerspitze des vierten Marsches der USA in einen Weltkrieg: der US-Armee. Die Welt stellte vor kurzem einen Film vor, der die „Qualität“ dieser Armee beschreibt:
„Stell dich nicht an“, sagt man am ersten Tag einer der Frauen, die es zu den „Besten der Besten“ der Marines in Washington schafft. Sie tun im Weißen Haus Dienst und auf dem Soldatenfriedhof Arlington. Amerikas Elite in Uniform. Sie erinnert sich an ihre Diensteinweisung durch einen Offizier: „Willkommen, Kameradin, Frauen dienen hier, um gevögelt zu werden.“
Diese Armee hat das moralische Niveau eines Mohammed K. Man braucht sich keine allzu großen Hoffnungen für die Völker machen, die durch die Taten dieser Armee „befreit“ werden.
Der Film heißt „The Invisible War“ und wird hier bei Filmstarts kurz beschrieben:
Ausschlaggebend für die Bedeutung des Filmes ist der Fakt, dass in den weltweiten Kampfgebieten heute mehr weibliche Soldatinnen durch die eigenen Kameraden vergewaltig werden als durch Schüsse von feindlichen Parteien sterben. Das amerikanische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass es alleine im Jahr 2010 zu über 19.000 sexuellen Übergriffen innerhalb des Militärs gekommen ist. Eine erschreckend hohe Zahl, die aber in der amerikanischen Gesellschaft kaum Beachtung findet. Und somit sind viele Frauen nicht nur Opfer feindlicher Kampfhandlungen, sondern auch Opfer ihrer eigenen Kameraden.
19000 Opfer in einem Jahr. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Vielleicht ist es jener „Geist“, der auch die türkischen Hilfstruppen der großen Armee beseelt?
So rutscht die Welt in ein Chaos, das für uns vor den Bildschirmen (auch dank der spärlichen Berichterstattung der Tagesschau) kaum noch zu verstehen ist.
Da flüchten Syrer vor den Rebellen in den Irak, werden von der Grenzpolizei zurückgewiesen, aber dann von anderen Irakern angegriffen und zusammen mit den irakischen Grenzern erschossen: das sind Zustände, die die Vergewaltigerarmee im Irak hinterlassen hat – siehe Spiegel. Zustände, die bald im ganzen nordarabischen Raum Alltag sind.
Früher ging man mit den Bösen anders um. Sie wurden verhaftet, angeklagt, bekamen einen fairen Prozess – und dann gab es ein Urteil oder nicht.
Heute ist das anders. Gaddafi, Mubarak, Saddam Hussein … sind anders gestorben. Auch ein Assad wird nie einen Prozess sehen – wie auch, Einmischungen in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes sind verboten.
Doch was schert sich eine Armee darum, die sich selbst der größte Feind geworden ist?
„The invisible War“ ist ein Film, der die Beschreibung für den ganzen Vierten Weltkrieg hergibt: auch dieser bleibt hauptsächlich unsichtbar, wird unter den Teppich gekehrt wie die Leiden unserer Soldaten in der Türkei – dabei kann man mit wenig Mühen sogar jene Strukturen ausfindig machen, die dem deutschen Verteidigungsminister die Befehle geben, über sie wird ganz offen in deutschen Zeitschriften gesprochen, siehe Jakob Augstein im Spiegel:
Die Ratingagentur Moody’s drohte mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Und auch der Anleihenmarkt reagierte: „Italien bekommt mit höheren Zinsen Quittung für Wahlchaos“, meldete die Deutsche Presseagentur. Weil auch viele Journalisten es inzwischen offenbar für normal halten, dass „die Märkte“ der Politik eine Quittung schreiben.
Man fragt sich: Warum bestimmen die Finanzmärkte nicht gleich die Regierung? Aber in Wahrheit ist das ja längst geschehen. Der Ökonomieprofessor Mario Monti in Italien und der Zentralbanker Loukas Papademos in Griechenland, das waren Technokratenherrscher, die von den Märkten eingesetzt worden waren – und von Angela Merkel.
Das findet man alles in normalen deutschen Leitmedien: schon kennen wir die Befehlsgewalten hinter dem Vierten Weltkrieg – noch bevor dessen Wirken für uns überhaupt so sichtbar geworden ist, das wir ihn nicht mehr verdrängen können … was spätestens dann der Fall sein wird, wenn China (und Russland) in den Krieg mit einbezogen werden.
Ich habe allerdings den Eindruck, das wir diesmal schon wieder nicht auf der Seite der „Guten“ stehen.
Schaut man sich die Gerichtsverhandlung gegen Tim H. an, der im Bundesvorstand der Linken arbeitet und sich an antifaschistischen Demonstrationen beteiligt hat (siehe ebenfalls Spiegel), dann beschleicht einen schnell der Verdacht, das „die Märke“ inzwischen auch schon wieder die Willkürjustiz nach Deutschland gebracht haben – so etwas gehört auch zu den Nebenwirkungen von Weltkriegen … auch wenn die noch unsichtbar sind.
Vielleicht dauert es auch nicht mehr lange, bis wir merken, das „Al-Kaida“ wir alle sind … alle die, die gegen den vierten Marsch der US-Armee durch die Welt sind.
Doch solange der Vierte Weltkrieg unsichtbar und geheim bleibt, verwundert es natürlich nicht, das er in den Medien nicht erwähnt werden darf: ein zu offener Weltkrieg würde die Märkte in einem zu frühen Stadium beunruhigen, noch bevor Goldman-Sachs seine Schäfchen ins Trockene gebracht hat … was sie seit einiger Zeit tun, auch wenn sie für Anleger andere Empfehlungen abgeben (siehe Markus Gärtner).
Mittwoch, 30.Januar 2013. Eifel. Gute Meldungen aus Davos: wir können die Berichterstattung über wirtschaftliche Verwerfungen endlich einstellen. Das freut mich sehr – beunruhigt mich doch die Entwicklung der Wirtschaft sehr: ohne Essen und Trinken hält auch die Demokratie nicht lange durch. Die Süddeutsche jubelt geradezu: deutsche Konzerne machen gute Gewinne, die Krise ist vorbei, Spanien, Portugal, Griechenland geht es super, alle haben Optimismus und vor allem: das Vertrauen hat sich dramatisch verbessert. Was man in dem Artikel vergeblich sucht, ist die Information darüber, wer denn jetzt wem mehr vertraut als vorher. Es gibt Hinweise darauf, das vielleicht Politik und EZB die Sache so richtig im Griff haben sollen … schaue ich auf die wachsenden Staatsverschuldung, so kann ich in erster Linie nur eins feststellen: die Banker können jederzeit darauf vertrauen, das das ganze Volk hinter ihnen steht, wenn es gilt, ihre Spielschulden zu bezahlen.
Das ist Presse in Deutschland. In der Schweiz selbst sieht es schon anders aus. Dort zitiert die Handelszeitung den Herrn Stiglitz, Träger des Nobelpreises für Wirtschaft, der die Schweizer schon mal darauf vorbereitet, das der deutsche Jubel von kurzer Dauer sein wird, weil eigentlich noch überhaupt kein Problem gelöst ist.
Wir Deutschen konnten jahrelang unsere Autos gut an Griechen, Spanier und Portugiesen verkaufen, haben mit unseren Produkten die einheimischen Industrien kaputt gemacht und jetzt das Problem, das wir ineffektive Volkswirtschaften in der Eurozone haben: das ganze Europrojekt entpuppt sich als Riesensubvention für deutsche Konzerne (die sich hauptsächlich in ausländischen Händen befinden – was wir hier mal gegen allen Jubel nicht unerwähnt lassen wollen). Mit dem auf diesem Wege abgegriffenem Geld machen die Raubritter der Moderne in Deutschland vor allem eins: sie machen uns die Mietpreise kaputt, was zu extremen Verzerrungen und Verwerfungen auf den Märkten führt, siehe Handelsblatt:
Deutschland erlebt einen sagenhaften Boom, einen Immobilienboom. Wobei „Boom“ nur eine freundliche Umschreibung dafür ist, dass die Preise und Mieten steigen. In Wahrheit herrscht in deutschen Großstädten ein Verdrängungswettbewerb. Wer sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten kann, muss wegziehen, an den Rand der Stadt. Und wer schon am Rand wohnt, hat ein Problem. Dort kann eine Mieterhöhung von 5,50 Euro auf sechs Euro pro Quadratmeter zur existenziellen Frage werden.
Wer von Opa ein Mietshaus geerbt hat, ist der König – und bleibt es auch. Wer sich neu eine Existenz ohne Opa aufbauen muss, ist der Verlierer. Viele erfolgreiche Systembüttel können dank Zugriff auf die Staatsfinanzen alles zahlen, was die Mietgeier fordern – und die haben viel Phantasie. Wer einen normalen Job hat und nicht an der Vernichtung außerdeutscher Volkswirtschaften verdient oder Millionen mit Spekulationen einfährt, für deren Risiken (und Verluste) der Steuerzahler aufkommt, der gehört zu den neuen Vertriebenen.
So lesen wir das aber nicht in den Medien. Obwohl uns dort eigentlich alles vorgekaut wird, kommt niemand mehr dazu, die vielen Informationen zu einem einheitlichen Bild zu verbinden, einem Bild, das Angst machen kann – was auch gut ist. Angst kann enorme Kräfte frei setzen … und viel zerstören. Daran musste ich denken, als ich heute das Manager-Magazin las, eine neue Rekordeinwandererwelle droht:
Deutschland steht vor der größten Immigrationswelle seit einer Generation. Ein Segen für die heimische Wirtschaft, aber auch Stress für die Boomregionen. Die Neubürger werden das Land verändern – zum Besseren.
Die Jubelmeldungen kommen für Deutschland gerade recht – wir Deutschen sterben aus. Was die Jubelmeldungen verschweigen: die vielen Fachkräfte aus Spanien und Griechenland, die nun hier einmarschieren, fehlen in der Wirtschaft ihrer Länder. Für die deutschen Rentner ist das gut – die Frage ist nur: wie lange müssen die in Zukunft freiwillige Spenden leisten, um die Rettungspakete für jene Länder zu bezahlen, denen wir jetzt die Jugend absaugen?
„Wirtschaftsemigranten“ waren uns früher mal ein Gräuel. Wir wollten politisch Verfolgte aufnehmen, Menschenleben retten – und nicht jene, die sich am deutschen Wohlstand gesundstoßen wollten. Und nun? Jubelt die gleiche Presse über jeden Wirtschaftsflüchtling aus den Beutestaaten, der hier sein Heim sucht.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich mag Griechen und Spanier, so wie ich Europa generell sehr mag. Sogar an den Euro habe ich mich gewöhnt – obwohl der alles doppelt so teuer gemacht hat. Aber ein Deutschland, das den anderen Ländern die Spitzenleute klaut, wird ewig für die darbenden Wirtschaften in deren Heimat zahlen müssen – zur Rettung unserer Rentenkasse.
Natürlich müssen wir den Jubel in Davos auch aus der richtigen Perspektive betrachten: für alle diejenigen, die dort sind, sind die Aussichten sicher super. Deren Miete zahlt ja auch der Staat – wenn auch manchmal über den Umweg des fleißig subventionierten Konzernkontos. Aber auch diese Zusammenhänge werden selten gelehrt.
Schlimmer noch ist ja Mali – auch dort mordet jetzt deutsches Geld mit. Laut Manager-Magazin sind wir dort der größte Geldgeber. In Deutschland fehlen Lehrer, die unsere Kinder zur Fachkräfteausbildung fit machen sollen, aber für Morde in Mali haben wir immer etwas übrig. Der Spiegel berichtet dann, was mit diesem Geld angerichtet wird:
Anhand der Aussagen der Mutter und mehrerer anderer Bewohner von Konna lässt sich ein bisher unbekanntes Bild der heftigen Kämpfe zeichnen, die sich zu Beginn des Kriegs abspielten. Interviews mit Anwohnern legen nahe, dass nach den Bombenangriffen bei Gefechten in Konna möglicherweise Hunderte Menschen starben. Einige Anwohner erhoben dabei teilweise auch Vorwürfe gegen die malischen und französischen Soldaten. Bei der Jagd auf die Islamisten, die sich nach den Luftangriffen teilweise auch in Wohnhäusern versteckten, sind ihnen zufolge auch unbeteiligte Bewohner der Stadt entweder gleich erschossen oder von den Maliern verschleppt worden. Viele von den Verschleppten, so die Bewohner, seien bis heute nicht zurückgekehrt.
Ähnliches habe ich über Polen gelesen – nach dem Einmarsch der Waffen-SS. Waren wir als zivilisierte Westeuropäer nicht irgendwann mal für humane Kriegsführung? Genver Konvention und so? Sieht die etwas so aus:
„Nach den Detonationen flohen viele der Kämpfer aus ihren Verstecken“, sagte ein greiser Bewohner am Montag, „sie wurden von den französischen Special Forces sofort erschossen“
Im Weiteren erfährt man auch von der Exekution zweier Schafhirten – Kopfschuß. Dafür geben wir unser Geld? Hat sich deshalb das Vertrauen in Davos dramatisch verbessert? Immerhin unterstützen wir da eine … brutale Militärjunta. Also sowas, was wir früher nicht mit der Zange angefasst hätten, weil die einfach Pfui sind. Wir hätten uns lieber den „Freiheitskämpfern“ aus dem Norden zugewandt, die jetzt so richtig fiese böse Ungeheuer sind, Orks, Zombies auf zwei Beinen, Islamisten eben, Unmenschen, Untermenschen, Wesen, die weit unter uns stehen und deren Entmenschlichung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann … so jedenfalls der Eindruck, den ich bekomme, wenn ich die von Journalisten verschiedener Magazine abgetippten Meldungen der Presseagenturen lese.
Überall tauchen diese Monster auf einmal auf: Lybien, Ägypten, Algerien, Tunesien, Mali, Indonesien, Bonn – aus sicherer Quelle weiß ich auch, das wir in der Eifel jetzt ebenfalls einen Busfahrer mit Turban haben. Dabei dachte ich eigentlich … wir hätten unser Asienkorps deshalb nach Afghanistan geschickt, um genau das zu verhindern.
Wo kommen die ganzen Terrororks auf einmal her? Ihre zentralen Ausbildungslager wurden doch schon vor zehn Jahren zerbombt?
Ist aber natürlich eine schöne Sache für die Außenpolitik imperialer Länder, denen der europäische Dauerfriede zu langweilig ist: einfach mal den Islamisten aus dem Sack geholt – schon kann man kräftig Ziegenhirten erschießen.
Mit deutschem Geld.
Nebenbei erledigt man einige Züge im geopolitischen Schachspiel, das Frankreich und die USA mit China um die afrikanischen Rohstoffe führt. Mit „Islamisten“ – die ihren Ursprung den USA verdanken, als sie als Terrorgruppe gegen die Russen in Afghanistan aufgebaut worden sind (was man auch an jeden Artikel heften sollte, der sich mit „islamischem Terror“ beschäftigt) – wurde schon der gesamte arabische Norden Afrikas destabillisiert … mit schrecklichen Folgen für die Bevölkerung.
Die Aktionsmöglichkeiten bewaffneter Terrorbanden in diesen Ländern hat sich auf jeden Fall durch den Zusammenbruch der Ordnung deutlich verbessert. Wer dort jetzt gegen den Terror der Nato anschreien will, kann jederzeit mit dem Besuch einiger zorniger, brutaler junger Männer auf japanischen Geländewagen rechnen, die ihn foltern und verstümmeln. Um die Gesellschaft richtig zu zerrütten, kann der Besuch samt Folter und Verstümmelung natürlich auch grundlos erfolgen.
Was dort im Norden Afrikas groß gezogen wird, ist ein Haufen verwahrloster Banden, die auch schon mal nur so aus Spaß historisch wertvollste Dokumente vernichten, siehe Neue Züricher Zeitung.
Das hat eine interessante Nebenwirkung, über die die Tagesschau berichtet:
88 hauptberufliche Jornalisten sowie 47 Blogger und sogenannte Bürgerjournalisten sind in diesem Jahr getötet worden – so viele wie noch nie, seit die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) 1995 ihre erste Bilanz veröffentlichte.
So viele wie noch nie, seitdem unbekannte Finanziers (also: unter anderem WIR) „Rebellen“ in aller Welt mit Waffen ausstatten, damit sie so ein wenig ihre Gesellschaften aufmischen. Das kann natürlich Zufall sein … vielleicht haben aber auch die Konstrukteure dieser Realitäten einfach Spaß an apokalyptischen Zuständen in anderen Ländern.
Aber Journalisten und Blogger – die mag man nicht. Und die barbarischen Horden, die plötzlich wie aus dem Nichts auftauchen, mögen auch keine Journalisten – nachher hört noch einer von denen die Gespräche mit, die man mit den eigenen Finanziers führt (meist Saudi-Arabien, der große Freunde der Familie Bush aus den USA). Oder die machen sich vielleicht noch selber Gedanken.
In Deutschland ist man ebenfalls dabei, dieses Problem elegant zu lösen: man schmeißt die Journalisten einfach ´raus. Hier hat man verstanden, das „Wirtschaft“ ja auch Waffe sein kann: nur ein arbeitsloser Journalist ist ein guter Journalist, siehe Tagesschau:
Deutschland steht in einer weltweiten Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 17. „Problematisch ist hier vor allem die abnehmende Vielfalt der Presse“, kritisierte die Organisation Reporter ohne Grenzen. Aus Geldmangel arbeiteten immer weniger Zeitungen mit eigener Vollredaktion, mehrere Redaktionen seien 2012 komplett geschlossen worden. Auch an den Behörden äußerte ROG Kritik, denn Journalisten gelangten oft nur schwer an Informationen.
Aus diesem Grund arbeiten Blogger wie wir immer mehr, um die existierenden Lücken zu füllen: die Notwehr des kleinen Mannes. Finnland ist von den Reportern ohne Grenzen übrigens auf Platz 1 gewählt worden – da waren die auch zweimal wegen ihrer Bildungspolitik. Das hatte auch einen besonderen Grund, siehe Spiegel:
Gleich zweimal wurde Finnland Pisa-Weltmeister. Wie machen die Finnen das bloß? Sie geben Kinder mit Lernproblemen nicht einfach auf – sofort rückt eine Art Schlechte-Schüler-Feuerwehr aus und leistet erste Hilfe. „Keiner darf zurückbleiben“, lautet das Erfolgsmotto für das kluge System pädagogischer Fürsorge.
Keiner darf zurückbleiben … ganz schön sozialromantisch, die Finnen, oder? Wie könnten wir dastehen, wenn wir das gleiche Motto hätten. Stattdessen sortieren unsere Schulen schlechte Schüler ´raus wir der Teufel … und die Jobcenter freuen sich dann über jene, die ohne Schulabschluß eine Arbeit finden sollen. Das es so beknackt, darüber darf auch nie geschrieben werden: der blasphemische Ruf nach Diätenkürzungen für Pappnasen wg. erwiesener Unfähigkeit könnte durchs Land gehen … und wir wären auf einmal aufgerufen, die Fachkräfte, die wir brauchen, auch selber zu produzieren.
Darf ich noch ein wenig über Jamaika schreiben? Doch, das muss sein. Wenn wir schon deren Niveau in Pressefreiheit haben, kriegen wir doch vielleicht auch deren Sozialniveau in anderen Bereichen, siehe Wikipedia:
Die schlechte Lebensqualität fördert die Kriminalität, die heute das größte Problem der Insel ist. In den Städten haben sich Banden gebildet, die durch Drogenhandel und Schutzgelderpressung Geld verdienen. Seit den 1970er-Jahren unterhalten auch die Gewerkschaften und die eng mit ihnen verbundenen Parteien bewaffnete Banden, die Viertel kontrollieren, in denen besonders viele der eigenen Anhänger leben. Gerade junge Menschen sehen in den Banden die einzige Möglichkeit, schnell an Geld zu kommen. Im Jahr 2009 starben 1683 Menschen als Opfer von Kriminalität, was etwa 60 Toten pro 100.000 Einwohner entspricht. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 lag die Quote in den USA bei 5,7 pro 100.000 Einwohner.
Die Kriminalitätsrate ist eine der höchsten der Welt; die Aufklärungsrate liegt bei etwa 40 %.
Die Aufklärungsrate … hat natürlich auch ein wenig mit der Pressefreiheit zu tun, oder? Die ist ja aber klasse, weil die in etwa so ist wie die in Deutschland … ha ha ha. Und die Banden, die wir in Mali finanzieren (oder Saudiarabien – die finanzieren gerne die Gegenseite, damit der Waffenumsatz so richtig in Schwung kommt), haben die auch schon.
Und die haben wie wir eine Königin und werden zentral von England aus gesteuert … ach nee, Königin haben wir nicht, oder? Frau Merkel ist doch noch bürgerlich, nicht wahr?
Aber jetzt kriege ich auch die Botschaft von Davos auf eine Reihe:
Das Vertrauen hat sich dramatisch verbessert … weil die Pressefreiheit in Deutschland auf Jamaikaniveau ist.
Und die wenigen Journalisten, die hier überhaupt noch arbeiten, werden gut bezahlt, siehe Zeit:
Die Organisation berichtet auch, dass Unternehmen und PR-Agenturen stärker versuchten, auf die Berichterstattung Einfluss zu nehmen. Sie würden steigende Summen dafür ausgeben, um ihre Inhalte in den Medien unterzubringen.
Was ist Wahrheit?
Wofür am meisten gezahlt wird. Das verbessert das Vertrauen der Elite dramatisch.
Jetzt wissen wir aber auch, was wir machen müssen, um für die Zukunft gerüstet zu sein: einfach Banden bilden.
Ich gehe jetzt mal los und gründe die Vennpartisanen im Deutsch-Belgischen Grenzgebiet.
Warum?
Wir haben Wasser.
Ihr nicht.
Und das wird bald knapp.
Viel zu kurz aber mit einem Ufo:
Transformationsteams. Wow, was die sich alles ausdenken. Hab ich erstmal für Satire gehalten.
Mit der Entsendung sogenannter Transformationsteams nach Ägypten und Tunesien sucht Berlin seinen ökonomischen Einfluss in Nordafrika auszubauen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat unlängst angekündigt, pensionierte deutsche Beamte würden die beiden im Umbruch befindlichen Staaten künftig beim „Aufbau einer Wirtschaftsverwaltung“ unterstützen. Angesichts anhaltender sozialer Proteste und Streiks treibt in Nordafrika operierende deutsche Firmen die Sorge um, die Region könne sich zu einem unsicheren Ort für ihre Niedriglohn-Investitionen entwickeln. Der jüngste Vorstoß der Bundesregierung soll diese Befürchtungen zerstreuen. Er fügt sich nahtlos ein in außenpolitische Initiativen Berlins zur Stärkung der deutschen Position in Nordafrika, die bereits unmittelbar nach dem Beginn des „Arabischen Frühlings“ 2011 ihren Anfang nahmen.
Nicht nur Gier nach Öl und Volksvermögen, auch die Unlust, einen Kredit zurückzuzahlen:
Bei dem um seine Wiederwahl ins französische Präsidentenamt besorgten petit Napoléon in Paris, klopft die Vergangenheit an die Pforten des Élysée-Palastes. Draußen vor der Tür steht nicht Saif al-Islam, Sohn des vom Nato-Mob ermordeten libyschen Präsidenten Muammar Gaddafi, denn der sitzt, für was auch immer, im Kerker. Aber das was Saif al-Islam schon vor einem Jahr in einem Interview mit Euronews forderte. Im Interview verlangte er von „diesem Clown, dass er dem libyschen Volk das Geld zurückgibt, das er zur Finanzierung seiner Wahlkampagne bekommen hat.“
Ein Kommentar zur Rentenerhöhung:
Deshalb müssen sich die Rentner jetzt von früh bis abends auch anhören, wie dankbar sie denn sein müssen, weil sie eine Wahnsinnsrentenerhöhung ab Juli bekämen – unterhalb der Inflationsrate. Wahnsinn. Wie dankbar kann man denn dafür sein? Hab ich nicht kürzlich gesagt, dass erzwungene Dankbarkeit Hass gebiert?
Frau Merkel,stellen Sie sich einmal vor, nur mal für einen einzigen Moment, Sie hätten Kinder. Nur mal so angenommen. Ich weiß jetzt nicht, ob Sie sich das überhaupt vorstellen können. Aber sei’s drum.
Ein Versuch, die Bin Laden Klamotte doch noch echt aussehen zu lassen:
Ein Ex-General hat in Pakistan die Umstände von Osama bin Ladens Tod auf eigene Faust näher untersucht. Er kommt zum Schluss, dass die älteste seiner drei Frauen in Abbottabad den Anführer al-Qaidas verraten hat – aus Eifersucht.
Die Indische Regierung hat erstmals von ihrem Sonderrecht Gebrauch gemacht, lebensrettende Medikamente ohne Rücksicht auf Patentschutz nachbauen zu lassen. Es geht um ein Krebs-Medikament von Bayer namens Nexavar.
Und wem soll man jetzt glauben?
Am Sonntag um 11:07 Ostküstenzeit war auf Reuters ein Artikel zu lesen, der extrem von dem abweicht, was wir später vom Mainstream zu hören bekamen. In dem Artikel war nicht nur von einem Täter die Rede, sondern von mehreren Soldaten die sturzbetrunken auf Frauen und Kinder schossen und anschließend die Leichen verbrannten. Der Artikel stammt vom Reuters-Journalisten Ahmed Nahdem direkt aus Afghanistan und beruhte auf mehreren Zeugenaussagen, welche die afghanischen Behörden aufgenommen hatten.
Ohne Finanz/Eurokrise gehts nicht:
Die Europäische Zentralbank unter Mario Draghi überschwemmt die Märkte mit Geld, um die Euro-Zone vor dem Zerfall zu bewahren. Der Erfolg der Operation ist ungewiss, aber ihr Hauptprofiteur steht bereits fest: Europas maroder Bankensektor.
Mario Draghi bekommt dieser Tage viel Lob, besonders von Vertretern der Finanzindustrie. An der Wall Street feiern sie den Zentralbankchef als “Retter Europas”. Großinvestor George Soros preist ihn als den Mann, der “die Kreditklemme beseitigt hat”. Und der Bundesverband deutscher Banken sieht den Geldpolitiker auf gutem Weg, “die Staatsschuldenkrise einzudämmen”.
Bewegte Bilder:
Und schon wieder 40 Milliarden? Zur Erinnerung:
Und zum Abschluss ein Ufo in der Sonne:
FNORD
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff:
im folgenden eine Liste der Banker Ruecktritte…
Ein paar Videos zum Erfolg der Nato in Lybien:
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies nichts mit dem Islam zu tun hat. Diese sogenannten Rebellen sind eine wilde Horde von Verrückten, mit den sich die USA ins Bett legte, um den Anschein eines angeblichen Volksaufstandes zu erzeugen, Gaddafi zu stürzen und so an die Ressourcen Libyens zu gelangen.
Womöglich wird man bald Post von Christian Wulffs Anwalt erhalten, wenn man mit Blick auf den heutigen Tag in Großburgwedel das Wort Hausdurchsuchung in den Mund nimmt. Denn offenbar versuchen alle Seiten geradezu krampfhaft, das Unvermeidliche nicht mit einer richterlich angeordneten Zwangsmaßnahme zu verbinden. Trotzdem passierte heute nachmittag etwas: Freundliche Ermittler besuchten ohne Durchsuchungsbeschluss die Wulffs zu Hause und erhielten nach Medienberichten freiwillig Dokumente, Computer und Festplatten ausgehändigt.
Karl Weiss fragt sich, ob Ron Paul ein Linker ist:
Bereits seit geraumer Zeit fällt auf, wie die US-Medien einen grossen Bogen um Ron Paul machen, einer der vier verbliebenen Kandidaten der republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahlen Ende des Jahres. Auch in Deutschland wird Ron Paul eher ein wenig von oben herab behandelt. Tatsache ist, er ist bisher noch nicht abgeschlagen im Rennen der vier verbliebenen Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei der USA. Und besonders beeindruckend ist, wie viel jugendliche Amerikaner sich für die Kampagne Ron Pauls zur Verfügung stellen, der mit 76 Jahren natürlich nicht der automatische Kandidat der Jugend ist.
Man mischt sich in den Wahlkampf in Frankreich ein:
Bundeskanzlerin Angela Merkel und wichtige EU-Partner haben vereinbart, den französischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande während des Wahlkampfes nicht zu empfangen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Spiegel hervor. Der vertraulichen Absprache zwischen Merkel, Italiens Regierungschef Mario Monti und Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy habe sich auch der britische Premier David Cameron angeschlossen, berichtete das Nachrichtenmagazin.
Mit Kommentar von Herrn Mowitz:
Dennoch ist diese Aktion, unter Führung der ehemaligen Propagandasekretärin aus der untergegangenen DDR, Angela Kasner, heute Merkel, ohne Gegenstück im Nachkriegs-Europa. War man doch bisher immer bemüht so zu tun als seien Wahlen ausschließlich die inneren Angelegenheiten eines Landes sowie seines wählenden Volkes, in die sich das Ausland nicht einzumischen hat. Seit Übernahme der Staaten durch die Banken, nimmt man demokratische Gepflogenheiten sehr viel lockerer und kaum noch zur Kenntnis. In diesem Fall ist der Grund, dass Hollande, falls er gewählt wird, den gerade beschlossenen europäischen Fiskalpakt umverhandeln will. Sogar Großbritannien, obwohl es nicht den europäischen Fiskalpakt unterschrieben hat und auch nicht der Euro-Zone angehört, aber immer im Auftrag der City und US-Wall-Street als Brandstifter unterwegs ist, ließ seinen Premier David Cameron an diesen Affront gegen einen sozialistischen Demokraten gerne teilnehmen.
Hier konnte man sich nicht einmischen, daher ist das Ergebnis unbefriedigend:
Die Wahlbeteiligung im Iran lag laut der iranischen Nachrichtenagentur FARS gestern bei 66 Prozent die von der tendenziösen deutschen Politrukanstalt für Nachrichtenfälschung mit „bei mehr als 60 Prozent“ vermeldet wurde. Schnell schob man noch nach, dass die von der iranischen Regierung angestrebte starke Wahlbeteiligung, wohl doch nicht so toll gewesen sein konnte wie erhofft.
Und auch die Russen haben jemanden gewählt, der mißfällt:
Das Ergebnis ist keine Überraschung, Putins Sieg mit einem Wert, der sich bis zum Montagmorgen noch auf gut 63 Prozent steigerte, war die unspektakulärste und wahrscheinlichste Variante. Weit genug von einem Ergebnis unter 50 Prozent entfernt, das eine Stichwahl nötig gemacht hätte – das wäre eine Sensation gewesen und hätte Putin schmerzhaft geschwächt. Und auch weit genug von den 71 Prozent, die Putin noch bei den Präsidentschaftswahlen im März 2004 erhielt, zu den Hochzeiten seiner Popularität. Das hätte niemand geglaubt.
Mitglieder sind unter anderem solch ausschließlich am Wohlergehen der Allgemeinheit interessierte Unternehmen wie die Datenfresser und Privatsphärevernichter Facebook und Google. Nebst erklärten Gegnern von Netzneutralität wie der Deutschen Telekom und dem willfährigen Internetzensurgehilfen Vodafone befinden sich noch weitere Provider mit an Bord. Abgerundet wird diese illustre Runde durch die Teilnahme des Blackberry-Herstellers RIM, der bekanntlich repressiven Regierungen zwecks Ausspähung Zugriff auf die Gesprächs- und Datenleitungen seiner Kunden gewährt. Darüber hinaus sitzt mit Microsoft der weltweit schärfste Verfechter von OpenSource (Achtung, Ironie!) mit am Beratungstisch. Und um das Bild perfekt zu machen, darf Apple nicht fehlen. Apple ist ein Unternehmen, welches es für angemessen hält, seinen Kunden den Zugriff auf aus Apples Sicht “anstößige” Inhalte zu verbieten. Wenn es also eine Handvoll Unternehmen gibt, denen man vertrauensvoll Zensur- und Filtertechnologie an die Hand geben kann, dann sicherlich Unternehmen wie die zuvor genannten.
Ich habe mir die nun veröffentlichte Sitzung angehört und für die interessierte Öffentlichkeit meine persönlichen Highlights jeweils mit Zeitmarke herausgearbeitet.
Kunstgriffe, wie ich Gegner platt rede ohne selbst wirklich was zu sagen …
Oder so ähnlich kann ich mir vorstellen, was Politiker von Klein auf Lernen, um sich nach oben zu bekommen und wenn oben angekommen, auch oben zu verbleiben. Und bei wem sie in die Schule gegangen sein könnten? Schopenhauer hatte (vermutlich um 1830) einen Sack voll solcher Regeln zusammengetragen (Quelle), und wenn wir alle diese kennen, sollte ihre Wirkung verpuffen, oder?
Eristische Dialektik (zu altgriechischeristiké téchne) ist der Name eines um 1830 entstandenen Manuskripts von Arthur Schopenhauer, in dem er als Eristik oder Eristische Dialektik eine Kunstlehre beschreibt, um in einem Disput „per fas et nefas“ (lat.; mit erlaubten und unerlaubten Mitteln) als derjenige zu erscheinen, der sich im Recht befindet. Zu diesem Zweck gibt er 38 rhetorischeStrategeme an, die also nicht der Wahrheitsfindung dienen, sondern dem Erfolg in einem Streitgespräch durch bestimmte argumentative Formen. Diesen Zweck haben auch klassische Sophismen. Einige davon werden von Schopenhauer ebenfalls aufgeführt. Er erwähnt das Manuskript 1851 in Parerga und Paralipomena. Dort distanziert er sich aber von diesem polemischen Ansatz.
Falls Sie schon immer mal wissen wollten, wem RTL „gehört”, empfehlen wir die Lektüre der jüngsten Pressemitteilung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). Dort wird nämlich deutlich, wie bestechend simpel die Zusammenhänge sind…
Und wer noch mehr lesen mag, schaut hier vorbei...
Bewegte Bilder:
Milch ist evtl. doch nicht so Gesund:
Ein Kälbchen, das die Milch seiner Mutter in pasteurisierter Version bekommt, stirbt nach allerspätestens einem halben Jahr, gelegentlich bereits innerhalb von drei Wochen.
Der übernächste Bundespräsident über Medien und Manipulation:
(Videos gefunden bei http://www.politaia.org
[Video, bitte Beitrag anklicken]
Donnerstag, 12.1.2012. Eifel. Langsam denke ich daran, Tabletten zu nehmen. Oder Drogen. Alkohol zum Beispiel. Anders geht es doch nicht mehr, oder? Nein, ich meine jetzt nicht aus Freude über die Geldschwemme für Italien und Griechenland – oder die heutigen Kurssprünge des Dax. Die sind doch in Wirklichkeit uninteressant. Klar, das macht Hoffnung, man denkt, die Krise ist vorbei, 500000 Spanier werden doch nicht ihr Eigenheim wegen der Krise verlieren, in England können die Studiengebühren von aktuell 10500 Euro pro Jahr wieder gesenkt werden, wodurch die Elitestellung der Kinder der Finanzbanditen wieder zurückgenommen wird und wir brauchen uns auch nicht mehr Geschichten über den Seelenzustand der Italiener anhören – die werden sowieso wieder laut schreien, wenn sie demnächst von Ftich herabgestuft werden. Nur ist die Hoffnung trügerisch – die Wachstumsmärkte machen langsam den Laden dicht … und wir müssen draussen bleiben. Deshalb wird die Realwirtschaft die Verluste der Banken nicht so richtig auffangen können – und die Banken sind eigentlich alle pleite. Deshalb haben wir ja die Krise – die haben sich gegenseitig soviel Geld versprochen – soviel gibt es auf hundert Erden nicht. Doch das alles ficht mich nicht so an, wie der Irrsinn, der gerade durch die Welt tobt.
Nehmen wir zum Beispiel … Lybien. Kann sich da noch jemand dran erinnern? Böse Regierung, gute Rebellen, die dank der USA im Namen de Gerechtigkeit gesiegt haben. Eine klassische Hollywoodgeschichte mit zigtausend toten Zivilisten.
Die tollen Rebellen haben jetzt ihren Freunden etwas ganz Tolles angeboten:
„Wenn die USA beabsichtigen, sich militärisch in Libyen einzumischen, werden wir dieses Land in ein zehnmal größeres Feuer für die USA wie im Irak verwandeln.“
Klasse, oder?
Jetzt drohen die Rebellen ihren Helfern mit Krieg. War da Gaddafi nicht … handzahmer? Ach ja, Gaddafi. WIR, also die GUTEN, haben ja dort gewonnen, Gaddafi, der BÖSE, hat verloren. Jetzt ist dort also unsere Gutmenschengutheit hineingebombt worden, weshalb die Kinder von Gaddafi in der Gefangenschaft zunehmend mehr Finger verlieren. Wäre ja eigentlich BÖSE. Jetzt aber nicht?
Nebenbei erfährt man von denkwürdigen Todesfällen:
Sonntag wurde in Tripolis ein französischer Ex-Militär in seiner Wohnung in Tripolis erschossen. Auch er soll profundes Wissen über einst Mächtige in Tripolis gehabt haben. Die Ermittlungen sind im Gang. Die libysche Übergangsregierung beeilte sich jedoch schnell zu erklären, dass „ein Drogensüchtiger“ dafür verantwortlich sei. Wie auch immer.
Die Franzosen – das sei mal zur Erinnerung gesagt – gehörten zu den GUTEN. Wenn wir jetzt den Fingerabschneidern auf die Finger klopfen wollen, weil wir das gar nicht gut finden, dann … gibt es Krieg mit denen – weil die halt GUT sind. Wir wären dann BÖSE.
Oder Afghanistan. Auch da bomben die GUTEN. Das sind WIR, nicht vergessen – waren wir schon immer. Weil wir immer GUT waren, konnten auch so viele NAZIS in der Bundesrepublik Karriere machen, nebenbei bemerkt. Die waren vorher schon GUT – und nachher erst recht.
In Afghanistan kämpfen wir nun wieder gegen die BÖSEN, auf die jetzt US-Soldaten mal ordentlich uriniert haben. Die Taliban jedoch – also, die BÖSEN – hätten alles Recht der Welt, jetzt richtig angepisst zu sein, wie man heute so schön sagt. Sind sie aber nicht:
Es sind verstörende Bilder, die im Internet kursieren: Auf einem Web-Clip sind US-Soldaten zu sehen, die offenbar auf die Leichen getöteter Taliban-Kämpfer in Afghanistan urinieren. Das Pentagon nennt den Vorfall „ungeheuerlich“, ein Vertreter der Taliban spricht dagegen von einer „kleineren Angelegenheit“.
Eine kleinere Angelegenheit. Sicher – Stuhlgang wäre größer gewesen … aber ist das nicht eigentümlich generös für Menschen, die eigentlich die BÖSEN sind? Oder liegt das daran, das DIE wissen, das WIR die GUTEN sind – und deshalb schon per Definition nichts BÖSES tun können?
Oder jetzt IRAN. Auch BÖSE. Aber richtig. Dort werden immer mehr Wissenschaftler ermordet. Der Spiegel informiert weiter:
„Die USA hatten damit absolut nichts zu tun“, sagte Sprecher Tommy Vietor über die Tötung des iranischen Atomwissenschaftlers. Washington verurteile jegliche Form der Gewalt.
Das können Obama und Gaddafi nur bestätigen. Vor allem im Ausland respektieren die USA das Völkerrecht jederzeit und überall. Niemals würden Sie einem anderen Land mit Gewalt ihren Willen aufzwingen – weder Vietnam, noch Nicaragua, Panama, dem Irak oder Grenada. Laut Spiegel soll es dann der Mossad gewesen sein – die Israelis also. Die Juden. Die waren mal die GUTEN. Die Nazis, die SS, das waren die BÖSEN (siehe oben). Jetzt aber wird die SS heilig gesprochen – jedenfalls in Estland. Darauf haben alle nur gewartet, denke ich. Das sind dann die SUPERSUPERGUTEN (SS-G). Weil die schon damals wußten, das die Juden einfach so in fremde Länder eindringen und dort die Eingeborenen töten.
Das war nicht länger zu tolerieren, und deshalb … na ja, die Geschichte kennt ja jeder.
Die Investoren, die jetzt in Italien investieren, sind auch die GUTEN. Klar, sonst würden heute nicht alle so jubeln. 100 Milliarden Euro sollten die Anleger den Griechen erlassen – weil sie ja so gut sind. Das machen die jetzt nicht (und jetzt weiß man vielleicht, woher das Geld für Italien stammt), weshalb die Griechen keine Medikamente mehr bekommen. Das GUTE Programm der Säuberung Griechenlands von der Armut durch systematische Eleminierung der Armen greift.
Die Griechen bekommen selbst in Apotheken die Konsequenzen der finanziellen Probleme des Landes zu spüren. Seit einigen Tagen geben viele Apotheker Medikamente nur noch gegen Bargeld aus, wie griechische Medien berichten. Rezepte würden häufig nicht akzeptiert, weil die staatlichen Krankenkassen ihre Schulden bei den Apothekern seit Monaten nicht mehr bezahlt haben.
Das geschieht halt, wenn man BÖSE war. Da muß man dann halt ein bisschen verrecken, bis die GUTEN wieder mehr verdienen können. Die GUTEN – die brauchen das Geld auch. Allein eine einzige Hotelübernachtung kostet denen, die so richtig GUT sind, 2500 Euro. Von dem Betrag für eine Übernachtung muß ein hartz-abhängiger Vater sein Kind 936 Tage ernähren – auch so ein Armen-Eliminationsprogramm.
Bei den Hotelpreisen ist es kein Wunder, das sich die Pensionsansprüche der GUTEN in den letzten fünfzehn Jahren mehr als verdoppelt haben – im Schnitt auf 8 Millionen Euro. Und das, obwohl viele – hier zum Beispiel in Italien – ihren Porsche von mickrigen 30000 Euro im Jahr finanzieren müssen … und dann müssen sie sich noch vorhalten lassen, den Staat um satte 120 Milliarden Euro geprellt zu haben.
Geld bekommen soll ja GUT sein – deshalb die Pensionen und die Porsche. Jedenfalls dachte ich das bisher. Ist es aber nicht – klärt heute der Spiegel kurz mal auf:
Denn nur weil die Lohnkosten in Deutschland mit denen im Ausland besser mithalten können, wurden Jobs geschaffen. Beschäftigung wiederum stützt den Konsum. Die gute Entwicklung ist also eher ein Ergebnis der Lohnzurückhaltung. Wenn eine kräftige Steigerung der Löhne für Konsum entscheidend wäre, dürften wir den aktuellen Boom gar nicht haben. Denn die Gewerkschaften haben sich ja zuletzt sehr vernünftig zurückgehalten.
Da sind Leute GUT, weil sie kein Geld wollten. Was heißt das jetzt für die Nobelhotels, die Porschefahrer und die Millionäre, die nur sechs Euro versteuern? Sind die dann BÖSE? Eigentlich nicht, weil Konsum ja Wachstumsmotor ist. Andererseits doch – bei den Pensionen greifen die ja dicke zu. Italien und Spanien mit Geld zu überschütten, scheint wiederum GUT zu sein – nur Arbeiter mit Lohn zu überschütten ist BÖSE. Wir müssen also den Arbeitern und Angestellten immer weniger geben, damit die mehr konsumieren, während ihre Chefs immer mehr brauchen, um ihre Rente im Luxushotel genießen zu können?
Wer bleibt da jetzt eindeutig als Einziger BÖSE?
Das Hotel. Wäre das billiger, wäre alles nicht so schlimm.
Und wer ist der GUTE?
Die Waffen-SS.
War schon immer so.
Die Waffen-SS ist die einzige Rettung vor dem bösen Hotel. Ist das erstmal weg, können die Pensionen genauso sinken wie die Löhne und alle kaufen wie verrückt.
Ob die auch in Griechenland Kranke oder in Lybien Folteropfer retten können, ob sie in Afghanistan Leichenschänder oder im Iran Mörder stoppen können, weiß ich nicht. In Afghanistan jedenfalls sind sie sogar heute noch aktiv, also – jedenfalls ihre Fans:
Während des Einsatzes in der Provinz Logar im Osten von Afghanistan sollen zwei Soldaten ihre Helme mit Symbolen von SS-Divisionen bemalt haben. Das berichtet die grosse tschechische Zeitung «Mlada Fronta Dnes». Inzwischen sorgt die Enthüllung für Empörung weit über Prag hinaus.
Ob die jetzt schon speziell Hotels dort auseinandergenommen haben, weiß ich allerdings nicht.
Vielleicht … sollte ich aber doch lieber Drogen nehmen, denn wenn ich jetzt noch daran denke, das das Hotel mit Geld von Banken gebaut wurde, die eigentlich pleite sind und ohne das Geld für Griechenland- Italien- und Bankenrettung gar nicht mehr existieren würden – dann werde ich nämlich als Steuerzahler letztlich selbst der Böse.
Und kriege Ärger mit der Waffen-SS.
War auch schon immer so.
Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, eine Pressemitteilung zu schreiben, in der vor einer Geburt eines neuen Faschismus in Deutschland gewarnt wird. Ich würde diese – auf Englisch verfasste – Denkschrift gerne in divers amerikanische Medien, Organisationen und Verbände schicken, weil ich dort gemerkt habe, das man – zum Beispiel im Falle „Olaf Henkel“ – wesentlich sensibler mit neuen Erscheinungsformen alter Werte umgeht als in unserem Land. Vielleicht würde ich ich Albrecht Müllers Nachdenkseiten zitieren:
So wird sich die verfassungstreue Mehrheit unseres Volkes als politisch heimatlos empfinden. „Verfassungstreu“ nenne ich sie, weil als solcher nicht gelten kann, wer die Verpflichtung zur Sozialstaatlichkeit unseres Gemeinwesens wegkippt.
Solche Sätze zu finden ist bitter, bitter, weil sie wahr wirken. Die Agenda 2010 habe ich als den ersten großen antidemokratischen GAU der Nachkriegsgeschichte erlebt und wundere mich bis heute, das die damit durchgekommen sind. Ich weiß im Übrigen auch, das die Sozialleistungen in den USA geringer sind als hier … dafür ist das Volk als solches viel sensibler im Umgang mit Bürgerrechten. Hausarrest, Reiseverbot, Essensentzug für „Parasiten“ – ich denke schon, das man auf der anderen Seite des Atlantiks Menschen finden würde, die sich darüber erschrecken würden, was in Deutschland wieder möglich ist … wenn sie es wüßten.
Das gehört aber eigentlich schon zum nächsten GAU – dem Nachrichten-GAU. Der aktuellen Printausgabe des Spiegels habe ich einem Bericht über die Auseinandersetzungen der St.Petersburg Times mit der Scientologysekte entnommen, das „investigativer Journalismus“ eine aussterbende Art in den USA darstellt. Vor dem Hintergrund wundert mich die aktuelle Nachrichtenlage nicht mehr. Alle schreiben voneinander ab, was die verschiedenen Pressereferenten ihnen übrig lassen: der Supergau der Informationsgesellschaft. Ganz viele Worte strömen durch den Äther … und nur noch ganz wenig Inhalt. Und der ist oft noch gelogen, wie die Information über die Nichtbeteiligung Deutschlands an dem aktuellen Lybienkrieg, wie man z.B. bei N-tv findet:
Nach einem Bericht des „Focus“ übernehmen hochrangige Bundeswehroffiziere zentrale Aufgaben bei der Kontrolle der Flugverbotszone über Libyen. Im zuständigen NATO-Hauptquartier im türkischen Izmir arbeiteten etliche deutsche Luftwaffenoffiziere im NATO-Führungsstab, schreibt das Magazin. Sie müssten dort bleiben, weil andernfalls die Arbeitsabläufe nicht mehr gesichert wären.
Somit reduziert sich das „Wir machen nicht mit“ auf ein „Wir schiessen momentan nicht mit„. Da ist doch die Aufregung der Verbündeten kaum noch verständlich? Aber manche Leute können halt die Chance auf ein großes Drama nie ungenutzt verstreichen lassen. Spannend auch, das der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe in einem anderen Artikel über den Libyeneinsatz keine großartig demokratisch ausgerichteten Kräfte in der Oppositionsarmee ausmachen kann, auf deutsche Verhältnisse umgerechnet unterstützt dort die Nato den Putsch von Brüderle und Westerwelle gegen Merkel. Soviel noch zum Nachrichtengau … und zum politischen Supergau des neuen Angriffskrieges der Nato.
Natürlich hatten wir auch einen Wirtschafts-GAU, den wir aber infolge des Nachrichten-GAU schon fast wieder vergessen hatten: Weltwirtschaftskrise war angesagt, der Steuerzahler wurde zur Kasse gebeten und nun wird – siehe manager-magazin – die Beute verteilt:
Die deutschen Topkonzerne beteiligen ihre Anleger am Aufschwung: Für das Jahr 2010 wollen sie insgesamt 25,6 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten. 23 der 30 Dax-Konzerne steigern in diesem Jahr ihre Dividende, zum Teil um ein Vielfaches.
Ein Vielfachgau, möchte man sagen: für die Wirtschaft, den Steuerzahler, den Staat, den Bürger. Denn der steht auf der Straße, siehe Süddeutsche Zeitung:
Jung, oftmals gut ausgebildet und voller Tatendrang: Junge Erwachsene zwischen 25 und 29 bringen die wichtigen Voraussetzungen mit – und sind doch die Problemfälle auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Man weiß nun nicht mehr: ist das nun noch Nachrichten-GAU oder schon Wirtschafts-GAU – die Grenzen verschwinden zusehends….und über die Probleme, die mit den Begriffen „Griechenland“, „Irland“, „Portugal“, „Spanien“, „Euro“ und „Rating“ zusammenhängen möchte ich jetzt gar nicht erst reden, dafür lieber über den nächsten Gau: den nuklearen Supergau in Japan, der infolge des Nachrichtengaus allerdings ziemlich undurchsichtig bleibt, siehe Welt:
Der Kampf gegen den Super-GAU in der Atomruine von Fukushima bleibt dramatisch. Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnete die Entwicklung am Dienstag als „unvorhersehbar“. Die Einsatzkräfte versuchen unter kaum erträglichen Bedingungen, das AKW zu kühlen. Nach Experten-Einschätzung kann es Monate dauern, bis eine Kernschmelze endgültig abgewendet ist. „Ich kann noch nicht abschätzen, wie lange diese Situation dauern wird, aber zuerst müssen wir sicherstellen, dass wir das Kraftwerk unter Kontrolle bekommen“, sagte ein Sprecher des AKW-Betreibers Tepco.
„Super-GAU“ hört sich angesichts der Vorstellung einer „Atomruine“ überzeugend an, das man eine Ruine wieder unter Kontrolle bekommen möchte, ist verständlich … aber hört sich wenig vertrauenserweckend an, erst recht nicht, wenn die Welt die Pläne im Detail verkündet:
Die japanische Regierung erwägt einem Medienbericht zufolge, drei beschädigte Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima 1 mit Planen abdecken zu lassen, um die radioaktive Strahlung zu vermindern. Außerdem sei vorgesehen, einen Tanker einzusetzen, um radioaktiv verseuchtes Wasser abzusaugen. Das berichtete die Zeitung „Asahi Shimbun“ unter Berufung auf Regierungskreise.
Erkennbar ist, das erste Fakten geschaffen werden, siehe Welt:
Hafenbetreiber und Reedereien in Europa bereiten sich auf das Einlaufen radioaktiv kontaminierter Schiffe aus Japan vor. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ erarbeitet die Hamburger Hafenbehörde derzeit gemeinsam mit Zoll und Innenbehörde einen Notfallplan, wie mit verseuchten Frachtern umzugehen ist.
Welche Maßnahmen diskutiert werden, ist im Detail noch offen, sicher scheint, das Torpedos, Seeminen und Lenkraketen (siehe Lybien) dabei ins Gespräch kommen werden. Oder man erhöht einfach die zulässigen Grenzwerte wie bei Gemüse, das geht auch.
Was ich mich nun frage, ist: sollten wir nicht einfach korrekte Berufsbezeichnungen einführen, die darauf hinweisen, welchen Status die beteiligten Verantwortlichen haben? Demokratie-GAU, Nachrichten-GAU, Wirtschafts-GAU, Technologie-GAU … sollte man nicht wieder den altbekannten Titel „GAU-LEITER“ anstelle des anonymen und neutralen „Leistungsträgers“ einsetzen? GAU-Leiter Politik, GAU-Leiter-Wirtschaft, GAU-Leiter Medien … für uns in Deutschland wäre das doch nichts Neues, wir würden das schon kennen. Dann würde man im Lande auch plötzlich – welch´ überraschender Zufall – die verfassungstreuen von den verfassungsfeindlichen Elementen besser abgrenzen können.
Immerhin: unsere Kinder reagieren schon auf die GAU-Leiterwelt, sogar im wirtschaftlich starken Bayern, siehe heilpraxis-net:
Nach Angaben des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) zeigt bereits jedes fünfte Kind in bayrischen Kindertagesstätten Verhaltensauffälligkeiten. Betroffen sind hiervon vor allem Kinder im Alter zwischen vier und fünf Jahren. Seelische Leiden sind auch bei Grundschülern verstärkt zu beobachten.
Da sollte man doch mal ehrlich sein und sagen, was Sache ist. Wolfgang Clement hat doch nicht umsonst offiziell Mitbürger als „Parasiten“ bezeichnet, sowas fällt doch nicht vom Himmel. „Der GAU-Leiter ist wieder da“ – und die Kinder merken es. Wo der Führer regiert, ist´s vorbei mit der glücklichen Kindheit. Aber welcher Führer hinter all den vielen GAU-Leitern steckt … ich denke, die Frage würde jetzt zu weit führen.
Der Katastrophentsunami des Jahres 2011 rollte auch heute wieder weiter. Haushohe Wellen von schlechten Botschaften schwappen via Bildschirm und Zeitung ins Haus. Mannhaft kämpfen die Manager der vierten Macht auf verlorenem Posten, um zu retten was zu retten ist: den Reichtum der Elite. So kann es geschehen, das in Japan ein Atomkraftwerk explodiert und wir – trotz Internet und Informationsgesellschaft – nicht wissen, was dort aktuell gerade los ist. Mal flüchten verstrahlte Arbeiter in Panik vom Gelände, dann wieder hat man noch 48 Stunden, den Supergau zu verhindern, der nach Expertenmeinung andererseits schon lange da ist – aber auch 96 Stunden später erfährt man nicht, was denn nun eigentlich geschehen ist.
So muß man sich zu den Zeiten gefühlt haben, als man noch von reitenden Boten abhängig war.
Mehr noch als die Unsicherheit und Gefährlichkeit von nuklearen Kochtöpfen zeigte der Supergau in Fukushima die faktische Zerstörung der Vierten Macht durch die Fünfte: Lobbyismus frisst Information.
Nehmen wir das nächste Thema: die Unruhen im arabischen Raum. Wie lange muß man momentan suchen, um verlässliche Informationen über die Zustände in Tunesien, Jemen, Syrien, Bahrain und Lybien zu finden? So lange, das die gefundenen Nachrichten schon längst veraltet sind, wenn man sie mühevoll ausgegraben hat, denn die Herren der Bombergeschwader nehmen das Ruder jetzt erstmal selbst in die Hand: Demokratien werden Angriffskrieger, gerne auch im großen Stil, wie die Welt nun berichtet:
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ging noch weiter und drohte auch anderen Diktatoren. „Jeder Herrscher muss verstehen, und vor allem jeder arabische Herrscher muss verstehen, dass die Reaktion der internationalen Gemeinschaft und Europas von nun an jedes Mal die Gleiche sein wird“, sagte er. „Wir werden an der Seite der Bevölkerung sein, die ohne Gewalt demonstriert.“
Das ist eine offene Kriegserklärung gegen alle lobbyismusresistenten Regierungsformen. Kombiniert mit einer Nachricht aus kleinezeitung.at wird diese Ankündigung recht brisant … denn sie gilt ja nicht nur für den arabischen Raum:
US-Forscher haben Russland in einer Studie erneut schwere demokratische Defizite bescheinigt und vor einer ähnlich explosiven Lage wie im Nahen Osten gewarnt.
Da sehe ich doch in Zukunft deutsche Panzer schon wieder auf dem Weg nach Moskau. Ich verstehe auf einmal auch, warum Russland die Produktion von Luftabwehrraketen forciert, nachdem die Nato Lybien bombadiert hat – die sind halt nicht blöd, die Russen. Die können auch Zeitung lesen und wissen, das ihnen ein gleiches Schicksal drohen kann: sie haben Rohstoffe – und reagieren laut Welt angemessen:
Unter dem Eindruck der Luftangriffe auf Libyen päppelt Russlands Premier Putin die Rüstungsindustrie mit Milliarden. Vor allem die Luftabwehr soll modernisiert werden.
Da bekommen Sarkozys Worte doch gleich einen ganz anderen Klang, während im arabischen Raum zunehmend Missklänge auffallen:
Die Lage wird dadurch nicht besser, dass die Rebellen zwar die Kraft hatten für Hilferufe, aber nicht für politische und militärische Organisation. Das alles braucht Zeit und muss letzten Endes von innen kommen. Gegenwärtig fehlt es den wilden Gesellen in Bengasi an allem außer dem Mut der Verzweiflung. Damit droht eine Lage, in der entweder die Interventionskräfte die Rebellen ihrem traurigen Schicksal überlassen müssen oder aber der militärische Einsatz zu einer Landungsoperation auszuweiten ist. Normandie in Nordafrika?
So berichtet die Welt und läßt einen mit der Frage allein: was sind denn das eigentlich für „wilde Gesellen“, die man nun retten muß? Man fragt sich auf einmal: wo ist die jene Kraft geblieben, jene Macht, die die Unruhen angestiftet, koordiniert, organisiert und bewaffnet hat? Wo sind die führenden Köpfe der Rebellen auf einmal hin? Vielleicht nach Brüssel? Die dortigen Unruhen verschwinden fast in den Medien, dabei haben sie scheinbar ganz ordentliche Ausmaße, siehe Manager-Magazin:
Gewaltsame Demonstrationen und das Aus der portugiesischen Regierung haben ihren Schatten auf den EU-Gipfel geworfen. Tausende Arbeiter lieferten sich in Brüssel Straßenschlachten mit der Polizei, um ihre Wut über von Europa verordnete Sparprogramme Luft zu machen.
Haben wir es hier vielleicht mit den gleichen Unruhen zu tun, die auch den arabischen Raum befallen? Ein Blick auf die Reichenuhr könnte dies bestätigen, siehe Frankfurter Rundschau:
Der Staatsverschuldung in Höhe von rund zwei Billionen Euro stehe derzeit ein „explodierendes Vermögen“ gegenüber. Den privaten Reichtum in Deutschland beziffert Körzell momentan auf rund 7,2 Billionen Euro – und er wachse jede Sekunde um 5888 Euro.
Trotz der hohen Staatsschulden − aktuell gut 1,9 Billionen Euro − sei bei den oberen zehn Prozent der Bevölkerung enormer Reichtum vorhanden. Die Staatsverschuldung wächst dagegen pro Sekunde um 2279 Euro – also etwa zweieinhalb mal langsamer.
Die oberen zehn Prozent erleben einen Reichtumstsunami, der – wenn die Medien darüber berichten dürften – in direktem Zusammenhang mit den Katastrophentsunamis steht, denn nach zwanzig Jahren gezielten Lobbyismus hat man Mechanismen geschaffen, die das Geldvolumen des Landes in nie geahnter Höhe umverteilen und Menschen über Nacht leistungslose Vermögen bescheren – durch Verdienste an Schrott-Akw´s, Waffenhandel und Ausplünderung der Staatskassen bei Aufräumarbeiten.
Nur erfahren wir das nicht im Detail, weil man mit soviel Reichtum einfach die Vierte Macht wegspülen kann. Darum erreichen uns über die Mechanismen der Umverteilung nur unverständliche Botschaften wie diese hier im Manager Magazin:
Banken haben in den vergangenen Jahren darüber hinaus aber eine weitere Spielart der elektronischen Handelsplätze ersonnen, auf denen OTC-Deals zwar systematisch und regelmäßig ablaufen – nur eben ohne jede Transparenzpflicht. In der Branche spricht man von „unregulierten Dark Pools“ oder „Broker-Dealer-Crossing-Networks“ (BDCNs). „Das sind von Banken betriebene, hauseigene Systeme zur automatisierten Ausführung von Kunden- und Eigenhandelsaufträgen“, erklärt Stephan Kraus, Handelsexperte der Deutschen Börse. BDCNs fallen unter keine der Mifid-Kategorien, sind ein Zwischending aus MTF und Systematischem Internalisierer. Jedenfalls lassen sie sich bisher nicht sauber zuordnen.
Heißt auf Deutsch: Banken arbeiten an weiteren Mechanismen, Geld in großem Maße unkontrolliert umzuverteilen. Geht´s schief, haftet ja der Steuerzahler. Wüßten wir das im Detail, würden wir sauer werden. Wüßten wir genau, das Sarkozy gerade Russland gedroht hat, würden wir erst recht sauer werden. Würden wir konkret wahrnehmen, was die Geldvernichtung bzw. die leistungslose Turbovermehrung von virtuellem Kapital alles so anrichtet, würden wir ebenfalls sauer werden, siehe Der Westen:
Das Geld liegt auf der Straße – zumindest für Flaschensammler wie Peter H. aus Essen. Immer mehr Menschen suchen Verwertbares aus dem Wohlstandsmüll, um es zu Geld zu machen. Gerade im Sommer hat die Suche nach Pfandflaschen Konjunktur.
Aber: wir erfahren so etwas nicht. Die Wahrheit über die Verarmung Europas wird uns in dieser Form sowenig erreichen wie konkrete Informationen über Fukushima.
Das führt für uns Bürger zu besonderen Herausforderungen, die wir für Manager schon mal offener einfordern, weil von ihren Entscheidungen das Überleben der Superreichen abhängt. Darum fordert man hier gezielten Umgang mit „Intuition“, wie der Harvardbusinessmanager berichtet:
Die Intuition, nämlich die Fähigkeit, sich auch in komplexen, unscharfen und unterschwelligen Situationen ein Bild zusammenzufügen. Dabei hilft das emotionale Erfahrungsgedächtnis. Es trägt dazu bei, das richtige Repertoire zum richtigen Zeitpunkt abzurufen, sprich: Komplexe Situationen zu erfassen und zu strukturieren, um schnell effektiv entscheiden zu können. Oder wie es die in Zürich lehrende Psychoanalytikerin Maja Storch formuliert: „Klug entscheiden heißt: Inhalte aus dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis und bewusste Verstandestätigkeit miteinander zu koordinieren.“ Niemand muss alle Erfahrungen selbst machen, so wie niemand von Flugbegleitern erwartet, dass sie einmal abgestürzt sein müssen, um im Katastrophenfall gut reagieren zu können. Aber jeder kann die notwendigen Fähigkeiten entwickeln und üben.
Auf deutsch gesagt: wenn sich angesichts der aktuellen Nachrichtenlage ein schlechtes Gefühl entwickelt, das Gefühl, großflächig belogen und betrogen zu werden, dann … liegt man wahrscheinlich richtig. Wenn man das Gefühl hat, das hinter den Kulissen der Weltpolitik gerade die ersten Panzer auf die Rollbahn nach Moskau gesetzt werden, so liegt man wahrscheinlich richtig. Wenn man das Gefühl hat, das die zufällige Aneinanderreihung von „Revolten“ im arabischen Raum ganz und gar nicht zufällig ist, so hat man wahrscheinlich Recht.
Wenn man das Gefühl hat, das sich die mediale, politische und wirtschaftliche Realität gerade in ein Narrenhaus verwandelt und auf eine gigantische Katastrophe zusteuert, an deren irrealem Zustandekommen die Historiker der Zukunft wieder lange herumrätseln werden, so liegt man wahrscheinlich richtig – auch wenn´s wehtut.
Ich warte ja schon seit Tagen darauf, das der Bundesverband der deutschen Atomprofiteure mit seinen Gegenmaßnahmen startet … mit denen, die richtig weh tun. Es geht immerhin um eine Rendite von FÜNFHUNDERT PROZENT, da muss doch jedem Stoffel klar sein, das die Grenze des erträglichen erreicht ist, wenn man daran rühren möchte. Hunderte von Leistungsträgern hatten die „Goldene Nase“ schon in der Tasche, der Bentley war bestellt – da macht Fukushima einem einen Strich durch die Rechnung: das geht natürlich gar nicht. Natürlich werden sie jetzt auf Verdienstausfall klagen – erfolgreich, wie ich dieses Land kenne. Für Gauner haben wir immer ein paar Millionen übrig, nur nicht für Kinder. Die sind noch zu ehrlich, das wollen wir nicht subventionieren.
Nun – nachdem uns kürzlich im Spiegel eine Französin darüber aufklären durfte, wie dämlich wir Deutschen doch mit unserer Atomangst sind, wird heute in der Welt richtig nachgelegt.
Jammern, meckern, nölen – kaum eine Nation kann das so gut wie die deutsche. Psychologen erklären nun, warum das gut ist und was dabei herausspringt.
Wir haben da einen geistigen Defekt, sind psychisch labil. Die Welt ist völlig in Ordnung, nur der Deutsche will das einfach nicht verstehen. Der Türke versteht das besser, das ist noch ein richtiger Kerl, siehe SZ:
Der einstige türkische Handelsminister Cahit Aral zum Beispiel: Kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 erklärte er, jeder, der behaupte, die radioaktive Wolke habe die türkischen Tee-Anbaugebiete am Schwarzen Meer erreicht, sei ein „Atheist“ und „Verräter“. Später, als die Geigerzähler auch in der Türkei anschlugen, hielt er eine Tasse türkischen Tees in die Kamera und teilte mit, er trinke „sieben oder acht Tassen am Tag“. Turgut Özal, der Premierminister, setzte noch eins drauf: „Radioaktiver Tee“, schwärmte er, „schmeckt noch besser, noch leckerer.“
Na, das sind doch wohl noch echte Kerle, oder? Die stehen noch zu ihrem Atom. Die beißen in den Brennstab, bis es weh tut. So gehört sich das. Die schicken auch Obdachlose oder Kinder in die nukleare Hölle: warum auch nicht? Einem echten Mann macht das nichts aus, ja, der braucht das sogar, wie man in der Welt nachlesen kann:
Gebt mir Spinat und Milch aus Fukushima!
Wie ist die Wirkung der Radioaktivität in und um Fukushima? Eine vom Alarmismus abweichende Einschätzung von Prof. Dr. Ryuta Kawashima.
Radioaktivität ist völlig ungefährlich, und solange man genug Wegwerfmenschen hat, die aufräumen, brauchen wir uns um unsere Rendite keine Sorgen machen. So hart können Leistungsträger sein, auch bei den Grünen gibt es diese echten Kerle. Einer davon ist jetzt im Spiegel zu hören:
Cohn-Bendit: Im letzten Moment haben die gestandenen Realos und einige andere, auch Entwicklungspolitiker, der Partei- und Fraktionsführung gesagt: Jetzt ist Schluss mit Eurem Unsinn – wir müssen uns von der Bundesregierung distanzieren. Grundsätzlich ist doch die Frage: Warum fällt es uns in Deutschland so schwer einzusehen, dass man den Revolutionären in Libyen helfen musste – weil insbesondere in Bengasi ein Blutbad drohte? Jeder kennt doch die Bilder vom Warschauer Ghetto, jeder weiß wie es ist, wenn eine Armee eine Stadt einnimmt. Deshalb sind in Frankreich alle Parteien – einschließlich der Linken – mit dem militärischen Eingreifen in Libyen einverstanden. Ganz anders als in Deutschland
Die Franzosen sind ja auch echte Kerle, wenn es um die Atomkraft geht. Was der rote Danny wohl sagen würde, wenn wir die bei den Bombadierungen angewandten Rechtsprinzipien auf Deutschland übertragen würden? Für jede Regelsatzkürzung einen Brandsatz aufs Jobcenter schmeißen, für jeden Hungertoten einen Agenda 2010-Politiker ins Jenseits befördern (also: GRÜNE)? Wäre das nicht auch Widerstand der Unterdrückten gegen die Bösen? Wie Warschauer Ghetto?
Ich denke … da würden gerade die Grünen ganz schnell ganz anderer Meinung sein. Das nützt ja auch ihren imperialistischen Freunden aus den USA nichts. Letztendlich scheinen jene Grünen recht gehabt zu haben, die seinerzeit vor dem Ökofaschismus gewarnt haben: die verrohte braune Gutbürgerlichkeit ist haute grün.
Hören wir zu dem Ansinnen einfach mal Christof Hörstel, jenen ARD-Mitarbeiter, der die Medienlügereien nach eigenen Angaben satt hatte. Er spricht ein klares Wort zu Lybien:
Die Dämonisierung Gaddhafis in der westlichen Pressehurerei nach dem Motto: “Ein bisschen Wahrheit vermischt mit einer Menge Lügen” lässt nur zu deutlich darauf schließen, wer hinter der “Libyschen Revolution” steckt. Nachdem die Russen die westliche Presse wieder einmal wegen der angeblichen Bombardierung der Bevölkerung durch Gaddhafis Luftwaffe der Lügen strafen konnten, ist es keineswegs mehr von der Hand zu weisen, dass die “Libysche Revolution” in Gänze auf Befehl der einschlägigen Weltbrandstifter in London angezettelt wurde.
Während ich jedoch dachte, es ginge um Öl und Gas, geht es jedoch scheinbar um Wasser.
Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (Kufra basin, Sirt basin, Morzuk basin und Hamada basin), in denen 35.000 Kubikkilometer(!) Wasser lagern. Um sich von der Größe der Reservoirs ein Bild zu machen: Nehmen Sie die Fläche der Kolonie Deutschland und stellen sie sich einen ebenso großen See mit 100 Metern Wassertiefe vor! Diese quasi unerschöpflichen Wasserreserven sind für die Globalisten, die das Weltwassergeschäft monopolisieren wollen, viel wichtiger, das das libysche Öl! Ein Kubikmeter unbelastetes, extrem reines Wasser kann mit einem Kostenaufwand von unschlagbaren 35 Cent gefördert werden.
Unterstellt man einen Abgabepreis von nur 2 Euro/Kubikmeter (den Globalisten werden sicherlich lukrativere Geschäftsmodelle einfallen), so beziffert sich der Wert dieser Wasserreservoirs höchster Güte auf 58 Billionen (58.000.000.000.000.-) Euro!
58 Billionen Euro!
Dafür lassen Grüne gerne mal ein paar Beduinen über die Klinge springen. Für die Kohle kann sich jeder Grüne einen eigenen Windpark in den Vorgarten seines Einfamilienegotempels fernab der Hartz-Ghettos installieren lassen – und es bleibt auch genug für einen Pool im Garten.
Der Wasservorrat reicht nach Berechnungen bis zu 4.860 Jahren, wenn die davon profitierenden Staaten Libyen, Sudan, Tschad und Ägypten ihn wie es vorgesehen verwenden.
Warum erfährt man davon bei uns so wenig? Bei der Einweihungsfeier sagte Gaddhafi , dass dieses Projekt “die größte Antwort auf Amerika ist, das uns anklagt, den Terrorismus zu befördern.” Auch Mubarak war ein großer Anhänger des Projekts.
Hatten wir ganz vergessen, nicht war? Das „die nächsten Kriege um Wasser geführt werden“. Und das tolle ist: wir sind schon mittendrin – und merken es gar nicht, dank der täglichen „Pressehurerei“. Welch unschönes Wort eigentlich … aber ich nehme an, Herr Hörstel weiß, wovon er spricht. Immerhin ist er ein Mann vom Fach.
Wir sind aber nicht nur durch den Kampf um Lybien mitten im Geschehen … auch vor unserer Haustür entbrennt der Kampf ums Wasser, ohne das man uns darüber groß aufklärt. So berichtet heute Tadema:
Wasser ist ein knappes und damit teures Gut, das mittlerweile immer mehr Unternehmen, etwa die französischen Konzerne Suez und Vivendi oder die deutsche RWE entdecken. Für den Verbraucher aber ist es nicht immer von Vorteil, wenn die Wasserversorgung von der Kommune zu privaten Firmen wechselt. Das zeigt das Beispiel Großbritannien, wo man schon lange weiß, daß mit Wasser viel Geld zu verdienen ist.
Die Wasserindustrie wurde 1989 privatisiert, jedenfalls in England und Wales. In Schottland und Nord- irland blieb sie staatlich. Die neuen Unternehmen machten in den ersten sieben Jahren Riesenprofite, sie griffen den Verbrauchern tief in die Taschen – ohne zu investieren. 1990 – ein Jahr nach der Privatisierung – wurden in England und Wales 2.756 Ruhr-Fälle gezählt, im Jahr darauf waren es schon 9.935. Die Zahl der Haushalte, denen das Wasser abgestellt wurde, hatte sich im gleichen Zeitraum verdreifacht: von 7.273 Fällen im Jahr 1990 auf 21.586 Fälle ein Jahr später
Und das droht auch uns in Deutschland. Unsere von EU-Geldern bezahlten Kommissare haben nichts anderes im Sinn, als den Konzernen ebenfalls unbegrenzten Zugang zu unseren Geldbeuteln zu verschaffen:
Der EU Handelskommissar Pascal Lamy stellt in einem Interview klar, daß auch die EU ihren Wasser- sektor liberalisieren will – ganz im Gegensatz zu allen bisherigen Behauptungen! In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 10.3.03 äußerte er sich folgendermaßen (Auszug):
SZ: Die Wasser-Versorgung ist für jeden Staat besonders sensibel. Haben Sie Vorschläge gemacht, den Wassermarkt in Europa zu öffnen? Hat es Anfragen aus anderen Ländern gegeben?
Lamy: Wir haben keine Anfragen. Aber ich mache Angebote. Weil ich ein Interesse daran habe, dass die Wasserversorgung geöffnet wird
Man merkt auf einmal … da gibt es wieder mal Zusammenhänge. Und wer sich jetzt fragt, warum eigentlich gerade die Franzosen so intensiv in Lybien engagiert sind, der hat mit Blick auf das Wasser schnell eine Antwort parat:
Giganten, Transnationale Konzerne, versuchen die Kontrolle über die Grundlagen allen Lebens in ihre Hände zu bekommen. Die lebenswichtige Ressource Wasser soll nicht mehr in der Hand von Gemein- wesen sein und jedem Menschen via Menschenrecht zur Verfügung stehen, sondern soll zu einem Handelsgut werden, das von privaten Firmen kontrolliert und verkauft wird. Transnationale Konzerne versuchen in Zusammenarbeit mit der Weltbank und der Welthandels-Organisation (WTO), das Trink- wasser zu privatisieren und auf dem freien Markt als Handelsware anzubieten.
Wasser wird knapp, seine Qualität ist gefährdet – weltweit. Private Wasserversorger teilen sich den Weltmarkt. Zwei französische Konzerne sind zu nennen: Vivendi Environnement, ehemals Générale des Eaux, und Suez Lyonnaise des Eaux kümmern sich schon heute um das Trink- und Abwasser von jeweils mehr als 100 Millionen Menschen rund um den Globus.
Die haben eine blühende aufstebende Wasserindustrie. „Wer zuerst bombt, zapft zuerst“ … so ist wohl das Motto der Rofstoffkreuzritter. Und was nun die anderen Kreuzzuggründe angeht: möglicherweise alles nur die übliche Pressehurerei, siehe „Arbeitertum„.
Hintergrund: Wie sowohl sämtliche Westmedien als auch das arabische Al-Jazeera einhellig berichteten, sollten Gadaffis Truppen Luftschläge auf Zivilisten in Tripolis und Bengasi geflogen haben. Das russische Militär teilt nun mit, daß dies nie geschehen sei und beruft sich dabei auf Satelitenbeobachtungen, die schon seit längerer Zeit über Libyen vorgenommen werden.
Keine Bomben auf Zivilisten durch Gadaffi … aber durch die Söldnertruppen der französischen Wasserkonzerne.
Unsere Hoffnung? Das irgendwann mal die Atomlobby mit der Wasserlobby aneinandergerät. Möglicherweise finden wir dann in einer Konfliktnische einen sicheren Lebensraum. Schade nur das die lybischen Träume von der begrünten Wüste nun ausgeträumt sind. Aber ich kann mir nun vorstellen, wer die Kriegswaffenlieferungen an die lybischen „Aufständischen“ bezahlt und organisiert hat – falls dies nicht auch der SAS erledigt hat, der schon seit Wochen vor Ort für günstige Bedingungen sorgt.
Langsam wird es auch in Europa deutlich, das wir als Bürger unsere Macht an die Konzerne abgegeben haben. Wegen dieser Entwicklung (und einiger pseudogrüner Kriegstreiber und Sozialstaatsplünderer in führenden Positionen) sterben nun weltweit tausende von Menschen. Und vielleicht werden wir bald auch aus Lybien Bilder wie aus Afghanistan bekommen, wie der Spiegel jetzt nochmal erinnert:
Eine Gruppe von US-Soldaten ist angeklagt, als „Kill Team“ in Afghanistan systematisch Unschuldige getötet zu haben. Die Täter prahlten mit grausigen Fotos – der SPIEGEL hat einige davon veröffentlicht. Eine Entschuldigung der US-Armee soll die Gemüter am Hindukusch nun beruhigen.
Im Prinzip könnte man sagen: diese Fotos sind mit eine Folge rot-grüner Aussenpolitik. Aber solche Deutungen wird man in der deutschen Presselandschaft nicht finden – dafür bezahlt kein Konzern, keine Partei und kein Wirtschaftsverband.
Wahnsinn. Wir hatten ja wieder Wahl in Deutschland. Da blieben die Münder offen, so spannend war das Rennen, wer denn jetzt nun der nächste Kandidat für die Aufsichtsratspostenwarteschleife wird. Immerhin: eine gestiegene Wahlbeteiligung hat geholfen, die NPD draußen zu lassen und die FDP zu altem Ruhm zu verhelfen: Fast Drei Prozent ist Wahrheit geworden. Währenddessen gerät die Welt ausserhalb des niedlichen Pöstchenbewerberkarussels aus den Fugen, die alten demokratischen Nationen Frankreich, Großbritannien und USA treten offener als je zuvor als terroristische Vereinigung auf und zieht sich massive internationale Kritik zu, siehe FAZ:
Während das arabische Emirat Qatar ankündigte, sich an dem Militäreinsatz zu beteiligen, äußerte die Arabische Liga Kritik. Ihr Generalsekretär Amr Musa sagte, die Luftangriffe führten zu Todesopfern unter der Zivilbevölkerung, sie gingen weiter als jene Schritte, welche die Arabische Liga gebilligt habe. „Wir wollen Schutz der Zivilbevölkerung, nicht ihren Beschuss“, sagte Musa, der eine Dringlichkeitssitzung der Liga ankündigte. Ihre Zustimmung war als Bedingung für einen Militäreinsatz in Libyen angesehen worden.
Dem libyschen Staatsfernsehen zufolge wurden bei den Angriffen 64 Menschen getötet und rund 150 verletzt, darunter viele Zivilisten. Es gab keine Möglichkeit, die Angaben unabhängig zu bestätigen.
In der Tat … da hat jemand den Teufel gerufen und wird ihn nicht mehr los. Nicht nur die arabische Liga erschrickt sich über die Dimensionen der „Flugverbotszone“, auch die afrikanischen Staaten zeigen sich entsetzt darüber, das erstmal möglich ist, wenn die Kolonialmächte das Schild „Diktatur“ über einem Land anbringen, sie Rianovosti:
Das Komitee zu Libyen der Afrikanischen Union hat aufgerufen, „Militäraktionen in diesem Land unverzüglich einzustellen“, teilt AFP am Sonntag mit.
Laut einem Kommuniqué der Afrikanischen Union zu Ergebnissen einer Sitzung des Komitees in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott fordern die Vertreter der Afrikanischen Union auf, die „Sicherheit der Ausländer, einschließlich der Arbeitsmigranten aus afrikanischen Ländern, die in Libyen ansässig sind, zu gewährleisten“ sowie „politische Reformen zwecks Beseitigung der Ursachen der entstandenen Situation zu ergreifen und in die Tat umzusetzen“.
Die Allianz der Antikolonialisten ist damit aber noch nicht erschöpft wie die Tagesschau berichtet:
Russland hat den internationalen Militäreinsatz gegen Libyen kritisiert. „Wir bedauern diesen bewaffneten Einsatz im Rahmen der UN-Resolution, die in Eile beschlossen wurde“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Russland rief zu einer baldigen Waffenruhe auf: „Das Blutvergießen muss schnell gestoppt werden.“
Auch China bedauert die Luftangriffe. Eine Sprecherin des Außenministeriums sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, man sei gegen den Einsatz von Gewalt in internationalen Beziehungen. Peking hoffe, dass sich die Lage schnell wieder stabilisiere, damit weitere Opfer vermieden würden. Auch China hatte nicht für die Resolution gestimmt und sich enthalten.
Wenn die gewußt hätten wie die Operation wirklich ausfällt, dann hätten sie vielleicht auch einfach NEIN zur Resolution gesagt. Das es der Nato nicht um eine Flugverbotszone geht, wird tagtäglich offensichtlicher, siehe Welt:
Bei einem Angriff wurde am Sonntagabend ein Gebäude auf dem Stützpunkt Bab al-Asisija, auf dem sich auch die Residenz Gaddafis befindet, schwer beschädigt. Wo sich Gaddafi zu dem Zeitpunkt aufgehalten habe, sei unbekannt. Der Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf die Koalitionstruppen, dass das Gebäude als militärisches Kommandozentrum diente.
Man merkt, es war weise von der deutschen Regierung, sich an diesem Desaster nicht zu beteiligen – obwohl wir wahrscheinlich wieder dafür bezahlen dürfen. Was hier versucht wird, ist nichts weiter, als die – erneute – gewaltsame Vernichtung einer Regierung aus bloßer Willkür heraus. Sowas kann in Deutschland natürlich nicht passieren, und wer hier Zusammenhänge sieht zwischen den aktuellen Drohungen französischer Diplomaten und dem darauf folgenden Ereignis, der irrt sicherlich, siehe Spiegel:
Die Ursache für den Beinahe-Absturz ist dem Bericht zufolge noch unklar. Polizei und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nahmen Ermittlungen auf. Dem Blatt zufolge ist die Maschine fast neu und wurde erst im Dezember 2010 bei der Bundespolizei in Dienst genommen. Von einem Sabotageakt gehen die Experten nach Informationen der Zeitung nicht aus.
Sowas macht die Weltelite der Finanzmacht mit Diktatoren und Zweite- bis Dritte-Welt-Präsidenten, aber nicht mit einer deutschen Bundeskanzlerin. Das ist so sicher wie ein Atomkraftwerk. Nagelneue Hubschrauber stürzen bei uns alle fünf Minuten lang ab, die scheinen ebenso sicher zu sein wie Atomkraftwerke.
Was aber, wenn die Weltöffentlichkeit Zeit bekäme sich über eine Meldung Gedanken zu machen, die der Fokus heute bringt:
Sondereinheiten des britischen Militärs sind nach FOCUS-Informationen offenbar bereits vor Wochen nach Libyen eingesickert. Sie erkunden dort strategische Ziele. Wie FOCUS aus Berliner Sicherheitskreisen erfuhr, sollen getarnte Teams des Special Air Service (SAS) und des Special Boat Service (SBS), die im Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, strategische Ziele wie Militärflughäfen, Luftabwehrstellungen und Kommunikationszentralen vermessen und für Bombenangriffe markiert haben. Die britischen Kommandos SAS und SBS, die auch für verdeckte Aktionen in Afghanistan und im Irak eingesetzt werden, sind für Operationen hinter feindlichen Linien ausgebildet.
Ich würde gerne glauben, das hochmoderne Technik versagen kann. Das darf ich aber nicht, denn dann müsste ich die Abschaltung aller AKW´s weltweit fordern. Ich würde auch gerne glauben, das in Lybien friedliche Demonstranten gegen einen brutalen Diktator aufstehen … aber ich kriege am 21.2.2011 die Meldung nicht verpackt, das britische Spezialeinheiten schon „seit Wochen“ einen Militärschlag vorbereiten, der erst seit ein paar Tagen überhaupt denkbar ist. Da stinkt langsam etwas gewaltig zum Himmel – doch das wird keinen stören. Störte ja auch beim Irakkrieg schon nicht. Der Deutsche ist mitlerweile froh, das man ihm nicht die Regelsätze streicht – direkt oder indirekt. Nach zwanzig Jahren neoliberaler Offensiver wissen wir, das hinter dem schönen Schein eine hässliche Wahrheit lauert – und wir geben uns viel Mühe, diese nicht sehen zu müssen.
So informieren führende Medien in Deutschland nur zögerlich über den Supergau in Japan, recht konkret wird noch das „Manager-Magazin„:
Ob die Ereignisse auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben werden, hängt nach Ansicht von Experten von der weiteren Entwicklung im Atomkraftwerk Fukushima ab. Sollte es dort zum Super-Gau kommen, so könne sich dies auch auf das weltweite Wachstum auswirken.
Falls die Lage am Atomkraftwerk Fukushima Eins außer Kontrolle gerate, drohten massive Folgen für die globale Konjunktur, sagte etwa der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz in der „Rheinischen Post“: „Die Folgen könnten im Extremfall für Japan desaströs sein und erhebliche weltwirtschaftliche Bremsspuren hinterlassen.“
Deutsche-Bank-Chefökonom Thomas Mayer warnte: „Eine Atomkatastrophe könnte zu einem Vertrauensschock auf der ganzen Welt führen, der sich über die Finanzmärkte in die reale Wirtschaft übertragen könnte.“
Das wäre natürlich schlimm, denn das greift an den Regelsatz bzw. an die Regelsatzkürzungsschutzzonen, die früher „Arbeitsplätze“ hießen. Während wir aber noch in banger Erwartung sind, ob es einen Gau gibt oder nicht, sind die Schweizer da schon weiter, siehe NZZ:
Die austretende Radioaktivität belastet zunehmend die Landwirtschaft in der Umgebung des beschädigten Atomkraftwerks. Die japanischen Behörden riefen Bauern und Molkereien der Region dazu auf, freiwillig darauf zu verzichten, verstrahlte Lebensmittel und Milch in den Handel zu bringen.
Bei Spinat aus der Stadt Hitachi, mehr als 100 Kilometer südlich des Atomkraftwerks, wurde in einem Fall ein Jod-131-Wert von 54’000 Becquerel pro Kilogramm festgestellt. Bei Cäsium wurden 1931 Becquerel gemessen.
Der Grenzwert liegt in Japan bei 2000 Becquerel pro Kilogramm Spinat für radioaktives Jod und bei 500 Becquerel für Cäsium. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allerdings einen generellen Grenzwert von nur 100 Becquerel pro Kilogramm.
Jenseits der beschönigenden Meldungen über mutige Feuerwehren, die mit normalem Löschwasser Kernspaltungen bekämpfen, ist der GAU schon längst eingetreten: AKW explodiert, Kern zerstört, Radioaktivität tritt aus. Welchen GAU erwartet man denn dann noch zusätzlich? Die Wiedergeburt Godzillas?
Was nun den Mordanschlag auf Merkel angeht, so wollte ich nur den sicher bald erscheinenden Enthüllungsbüchern vorausgreifen – es passt zeitlich einfach zu schön in die aktuelle Bedrohungslage. Atomkraftwerke abschalten, im Sicherheitsrat vorsichtig heraus- und den europäischen Geldbeutel geschlossen halten … und dann so ein kleiner Unfall – das hat schon Thrillerqualität, der man sich schlecht entziehen kann, auf einmal kommt einem spontan der Name Uwe Barschel wieder in Erinnerung.
Was man aber daraus lernen kann, ist: modernste Technik kann versagen – sogar, wenn sie Kanzlerinnen transportiert. Andererseits aber … wenn wir damit leben müssen, das eine „Koalition von Willigen“ hemmungslos Bombenterror verbreiten kann, diesen sogar von langer Hand vorbereitet – können wir wirklich sicher sein, das wir als Bundesrepublik Deutschland nicht mit ähnlichen (situativ angepassten) Maßnahmen überzogen werden? Und … wäre es nicht weise, sich langsam mal politisch eher an Russland, China, Indien, Brasilien, Afrika und der arabischen Liga zu orientieren, bevor man mit den neoliberalen Kolonisatoren in ein Boot steigt?
Ich möchte ja nur vorsichtig warnen: die falschen Freunde könnten unseren Aufschwung gefährden wie ein Supergau in Japan.
Das ist – hoffentlich – eine Sprache, die man in Deutschland versteht.
Ohne Kunden – kein Aufschwung. Ohne Aufschwung – kein Job. Ohne Job – kein Regelsatz.
Ein erhellendes und teilweise sehr spannendes Interview von Nuovision mit Christopf Hörstel, Kenner des Nahen und mittleren Osten und früherer Auslandskorrepondent des ARD, bis er wegen der andauernden Zensur das Handtuch geschmissen hat.
Wer eine Stunde Zeit übrig hat sollte sich das unbedingt antun. Und nicht vom Moderator abschrecken lassen 😉
Während die Welt bislang nur darüber informiert war, dass zum Schutz der Bevölkerung eine Flugverbotszone über Libyen eingerichtet werden solle, eröffnete der UN-Sicherheitsrat mit seiner Resolution 1973 (2011) weit über dies hinaus eine Interventionsebene, die darüber hinaus geht, wenngleich keine ausländische Intervention, welche die Rebellen wollten. Ihr eigentliches Ziel, wie es in den Reden deutlich wird, ist sicherzustellen, dass „Gaddafi gehen muss “ – wie so viele Botschafter es beschrieben. Ziel der Resolution 1973 (2011) ist es, das Regime zu ändern, zu vollstrecken durch die USA und die NATO Staaten mit Genehmigung der Arabischen Liga, weil die libysche Opposition es einfach nicht alleine schafft.
Die Resolution fordert eine Flugverbotszone, sowie „alle erforderlichen Maßnahmen … zivil besiedelte Gebiete in der Libyen, darunter Bengasi, die unter Androhung eines Angriffs stehen, zu schützen, und zwar unter Ausschluss einer ausländischen Besatzungsmacht jeglicher Art auf jedem Teil libyschen Gebiets.“ Mit der Formulierung „alle notwendigen Maßnahmen“ sollen Luftangriffe, Boden-und Marine-Schläge einbezogen werden, welche der Forderung, dass Gaddafis Luftwaffe nicht in die Lüfte aufsteigen kann, Nachdruck verleihen sollen. Bislang wurden zwei Mal (von der UN nur einmal mandatierte) Flugverbotszonen eingerichtet und auch durchgesetzt: 1991 über dem Nordirak und 1993 über Bosnien und Herzegowina. Beide Einsätze mündeten letztlich – wenn auch mit unterschiedlichen Zeitabständen – in den Einsatz von Bodentruppen und die anschließende militärische Besetzung.
Uns bleibt es allein, zuzuschauen?
Was hat eigentlich ein Angriff auf einen Militärkonvoi in Lybien mit einer Flugverbotszone zu tun? Waren das Flugpanzer, die dort im Einsatz waren? Ich bin schon verwundert über die Meldungen der Welt:
Mindestens 14 Tote liegen um die ausgebrannten Militärfahrzeuge entlang der strategisch wichtigen Straße zwischen der Rebellenhochburg Bengasi und Adschdabija im Osten Libyens, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Nach den Luftangriffen der westlichen Alliiertentruppen zeigt die Straße, auf der Gaddafi-Truppen nach Bengasi vorgerückt sind, ein Bild der Zerstörung. Die Munition der ausgebrannten Fahrzeuge explodiert noch immer.
Lese ich jedoch weiter, dann gehen mir die Augen auf. Es gibt da noch einen anderen Artikel in der Welt, der mir Aufschluss darüber gibt, was dort wirklich vor sich geht:
Am 16. Februar 2011, zeitgleich mit den ersten großen Protestkundgebungen in Ost-Libyen, besiegelte Russlands staatsnaher Energieriese Gazprom ein strategisches Schlüsselprojekt in Libyen. Gazproms Partner dabei: Italiens Ölgesellschaft ENI. In dem Joint Venture erhält die Gazprom-Tochtergesellschaft Gazprom Neft für eine Einlage von nur 163 Millionen Dollar 33 Prozent am Förderkonsortium im „Elefantenfeld“, einem Ölfördergebiet rund 800 Kilometer südlich von Tripolis.
Aha. Es ging also um Öl. Deshalb die Bomben auf Bodenstreitkräfte. Und es geht immer noch um einen Kampf des Westens mit Russland:
Seit Jahren will die EU sich, wie es heißt, „unabhängiger“ von russischem Gas machen. Aber der zuverlässige Alternativanbieter Norwegen rechnet für 2013 mit dem „Peak“ – jenem Punkt, von dem ab sich das Fördervolumen nicht mehr erhöhen lässt und schrittweise abnimmt. Dann würde nicht nur Erdöl teurer sondern auch Gas – weil es als Alternative zum Öl gefragter wird. Also muss neues Gas her. Davon gibt es eine Menge in der Region um das kaspische Meer, also genau in Russlands Nachbarschaft.
Doch es gibt einen Pipeline-Plan, mit dem Russland umgangen werden könnt: Das „Nabucco“-Projekt. Es wird vom deutschen Konzern RWE betrieben, sowie der österreichischen OMV und Gesellschaften aus Ungarn, Bulgarien, Rumänien und der Türkei. Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer berät das Konsortium und gilt als Aushängeschild. Das braucht es auch. Denn der Kampf um Europas Energieversorgung ist ein politischer Kampf.
Nabucco erfährt in Brüssel große Zustimmung, aber die Verhandlungen der beteiligten Länder und Konsortien stocken.
Da wollte also Russland in Lybien Geschäfte machen. Das ging ja nun mal gar nicht, zumal ja seit einiger Zeit klar ist, das wir Geschäftsinteressen auch mit Waffengewalt durchsetzen wollen. Darum wird die Bundeswehr ja jetzt auch Privatarmee.
Auch andere Privatarmeen sind laut Spiegel unterwegs:
Die Stimmung bleibt angespannt. Der Feind ist oft unsichtbar in der Stadt. Die Angst geht um, nicht nur vor den Soldaten, sondern auch vor den eigenen Nachbarn. „Ligan Thauria“ heißt es im Krankenhaus, auf den Straßen, in den Hotels, wenn wieder einer verletzt wurde von den umherschwirrenden Kugeln. „Ligan Thauria“, das seien Killer, die aus schwarzen Autos schießen, wahllos auf Passanten, um Angst zu verbreiten.
Kein Wunder, das die Prognose für die Rebellion nicht günstig aussieht:
Das Zentrum der Revolution ist zum Zentrum der Angst geworden. Vielleicht muss die Stadt gar nicht von Gaddafi genommen werden, vielleicht zerfällt sie ganz allein, von innen.
Aber um einen Kampf Bürger gegen Despot geht es da ja auch nicht. Es geht um Rohstoffreserven, um „Europas Energieversorgung“.
Und ich hatte mich schon gewundert …
Krieg ist so ziemlich die hässlichste Sache der Welt. Da ist ein Supergau nichts gegen. Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüche – damit kann man klar kommen. Sicher, man kann daran sterben, es kann sehr schmerzhaft und unansehnlich sein, was da geschieht, offensichtlich ungerecht und gemein … aber es ist nicht zu verhindern und führt die Menschen wieder zusammen. Krieg ist da was anderes. Er wäre verhinderbar, er führt zwar auch Menschen zusammen … aber nur, um sich gegenseitig abzuschlachten. Das verleiht Kriegen eine besondere Note der Grausamkeit gegenüber anderen Katastrophen. Der Krieg hält keine helfende Hand des Mitmenschen bereit, sondern eine würgende Hand, auch hier in Deutschland … hören wir dazu Ines Eck bei Gegen-Hartz.de:
Das Hartz IV-System ist wie ein Offener Strafvollzug ohne Gerichtsurteil und Strafmaßende organisiert. Bürger verlieren Bürgerrechte wie Recht auf Privatsphäre, Datenschutz, Freizügigkeit. Sie werden in Ghetto ähnliche Wohnbedingungen gedrängt. Sie müssen in beständiger Angst vor Schikanen leben, ohne Situationen durch Arbeitsleistungen verändern zu können. Hartz4 wirkt wie tagtägliches Mobbing. Mobbing wirkt wie eine Körperverletzung. Sie macht krank, arbeitsunfähig.
Armut an und für sich ist nicht schlimm. Milliarden Menschen leiden darunter, Mönche suchen sie sogar. Im Vergleich zur vielen Menschen in der Geschichte sind Hartz-IV-Abhängige nicht absolut arm. Was das Leid erzeugt, ist der Kriegszustand, jene brutale, unmenschliche Skrupellosigkeit, die auch vor Kindern nicht halt macht, siehe die Welt:
Armen Kindern in Deutschland fehlt es laut einer Umfrage vor allen an der Möglichkeit, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen. Die Grundversorgung sei beim Großteil der 1,72 Millionen Kinder in Hartz-IV-Haushalten allerdings gesichert, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit.
Das lernen jene Kinder: sie sind überflüssig, unerwünscht, wachsen in einer feindlichen Umgebung auf. Was lernen die Erwachsenen? Wenn das Verfassungsgericht das Leid der Kinder anmahnt, hat es … keinerlei Konsequenzen. Man darf dankbar sein, das die Politik darauf nicht mit erneuten Regelsatzkürzungen reagiert hat, so wie Gaddafi mit Luftangriffen auf Aufständische.
Wir Menschen sind soziale Wesen – es sei denn, man befindet sich unter Lumpen. Lumpen haben kein Gerechtigkeitsempfinden, kennen kein Mitleid und auch keine Gnade. Lumpen ist das Schicksal anderer egal, sie sind durch und durch asoziale Wesen, ihre Elite hat mitlerweile die Schalthebel der Macht vollkommen unter Kontrolle. Wie man sich als Lumpenelite dort so aufführt, kann man jederzeit der Presse entnehmen, siehe freie Presse:
Der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer muss sich demnächst in einem Strafprozess vor dem Münchner Landgericht verantworten. Wie die Münchner Justizpressestelle mitteilte, ließ das Gericht die bereits im November 2009 erhobene Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Breuer wegen versuchten Betruges nun unverändert zur Hauptverhandlung zu.
Die Machenschaften der Lumpenelite erreichen teils Supergaudimensionen, siehe SZ:
Die Ermittler wähnen sich auf den Spuren einer gewaltigen Verschwörung. Mehrere Großbanken, so glauben sie, könnten einen Referenzwert des globalen Finanzsystems manipuliert haben – den sogenannten Libor-Zins. Zum Kreis der Verdächtigen gehört auch die WestLB.
Das Betrugssystem macht auch bei Nahrungsmitteln nicht halt … damit die verharzten Kinder auch ja möglichst wenig haben, siehe rp-online:
Die Lebensmittelkonzerne Dr. Oetker, Kraft und Unilever müssen Geldbußen in Höhe von insgesamt rund 38 Millionen Euro zahlen. Der Grund: Sie sollen sich über ihre Preise für Süßwaren, Speiseeis, Tiefkühlpizza, Tiernahrung und Waschmittel ausgetauscht haben.
Insofern betrifft der Supergau in Japan auch uns: es ist die gleiche Lumpenelite, die dort für den Schaden sorgt und hier für die Armut. Die gleiche Arroganz, die gleiche Ignoranz, die gleiche Verantwortungslosigkeit und der gleiche Tonfall, siehe Tagesanzeiger:
Zum ersten Mal zeigt das japanische Fernsehen seinem Publikum die ganze Arroganz der technokratischen Macht, die sich bis jetzt gegen jede Kritik der wenigen Kernkraftgegner im Land verwahrte, diese sogar als subversiv abtat.
Als gestern Mittwoch im Morgengrauen im Reaktor Nummer 4 dort gelagerte Brennstäbe entflammten, weil sie nicht gekühlt wurden, gab Tepco geradezu zynisch bekannt, die Firma habe die örtliche Feuerwehr benachrichtigt.
Warum schickt man eigentlich nicht die Tepco-Manager in das Kernkraftwerk? Eimer in die Hand gedrückt, Meerwasser ist in der Nähe: da könnten sich die Täter doch auch mal nützlich machen? Aber … das geht ja nicht. Lumpenelite kann deshalb so arrogant und zynisch auftreten, weil sie inzwischen alle systemrelevanten Posten mit asozialen Geistern besetzt hat. Nur deshalb kann sich eine Raubkultur durchsetzen, die Krieg gegen das eigene Volk führt, es verarmen und notfalls auch verstrahlen lässt – in Japan und in Deutschland.
Welche Folgen die Renditegier der Lumpenelite praktisch hat, beschreibt Life-Gen anschaulich:
Welche Ausmaße die Folgen der zu erwartenden Kernschmelze haben, lässt sich anhand der Strahlungskarten nach dem AKW-Unglück in Tschernobyl ablesen. Dort hatte der Fallout – je nach Windrichtung – bis zu 300 Kilometer weit die umliegenden Gebiete verstrahlt. Noch heute lassen sich über 1,5 Millionen Hektar Wald und Land nicht nutzen. Für Japan gilt: Damit wäre im ungünstigsten Fall auf Tokio direkt betroffen. Was die Politik allerdings noch verschweigt: die Verseuchung hielte auch in der Hauptstadt Jahre oder Jahrzehnte an, eine Dekontamination ganzer Millionen-Metropolen gilt als unmöglich.
Das würde bedeuten, das Tokio zur Geisterstadt wird … und Japan im Prinzip weiträumig unbewohnbar, mal abgesehen von den Toten, die jetzt schon zu erwarten sind. Alles im Dienste der Rendite. Verluste werden von den Asozialen billigend in Kauf genommen. Sie wissen ja, das ihnen selbst kein Ungemacht droht: werden sie erwischt, geben sie einen kleinen Bruchteil ihres ergaunerten Vermögens ab … jeder Hartz IV-Abhängige wird schlimmer bestraft, ohne irgendeine Straftat begangen zu haben. Es findet der Supergau moralischer, ethischer, zivilisationstiftender Werte statt, die Kernschmelze der westlichen Kultur – mit Folgen für Andersdenkende, siehe Nrhz:
Warum also hassen wir sie? Weil wir ohne einen Feind kaum eine Identität haben. Wir benötigen nur deshalb Begriffe wie „Leitkultur“, weil wir im kulturellen Niedergang sind und das ahnen. Die Antrittsbemerkung des neuen Innenministers Friedrich, in der er den Islam von Deutschland distanziert, ist in diesem größeren Zusammenhang zu sehen, nicht nur in dem kleinen, in dem er durch gezielte gesellschaftliche Spaltung auf dubiosen Stimmenfang geht. Sie ist Ausdruck des geistigen Niedergangs einer Gesellschaft, die partout nicht aus der Geschichte lernen will. Der Gipfel der Perversion wird erreicht durch das Herbeiphantasieren einer „christlich-jüdischen Tradition“, womit man sich an den früheren Feind, die Juden, anbiedern will, um den nächsten Feind vor die Flinte zu bekommen.
Die neuen Opfer der Lumpenelite: der Islam. Und sein Öl natürlich. So versucht die Minderheit der Lumpenelite sich ständig hinter neuen Fronten zu verstecken, damit sie weiterhin ihren krummen Geschäfte nachgehen und die christliche Tradition in eine antichristliche umbauen kann. Es ist ein Krieg, der hier geführt wird – in erster Linie ein Krieg um Werte und Prioritäten, ein Krieg der Worte. Und hat man den Krieg der Worte gewonnen, können Bomben folgen wie in Lybien laut rian:
Frankreich sowie Großbritannien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate werden möglicherweise in wenigen Stunden Bombenangriffe auf Gaddafis Stellungen in Libyen fliegen.
Das meldete die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend unter Berufung auf französische diplomatische Quellen.
Wieder einmal befinden sich Natotruppen in einem „gerechten Krieg“. Eigentlich weiß momentan niemand, was in den arabischen Ländern gerade los ist, aber wir werfen schon mal ein paar Bomben und stören uns nicht daran, das die Truppen von Katar und den Vereinten Arabischen Emiraten jetzt mit „uns“ gegen Gaddafi und für die Aufständischen marschieren, während sie in Bahrain gegen die „Aufständischen“ eingesetzt werden, siehe Berliner Umschau.
Gewöhnen wir uns doch jetzt schon mal an die Folgen jener Lumpenpolitik, über die uns diesmal RTL unterrichtet:
In Afghanistan hat es im vergangenen Jahr so viele zivile Kriegsopfer gegeben wie seit Jahren nicht mehr. „Im Jahr 2010 haben wir 2.777 Tote registriert, das ist ein trauriger Rekord der vergangenen Jahre“, sagte der UN-Sondergesandte für Afghanistan, Staffan de Mistura, im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Die Zahl der Strahlentoten wird in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen, ebenso die Zahl der künstlich verarmten Kinder in „Wohlstandsnationen“ und die Zahl der getöteten Zivilisten bei „Friedensmissionen“ der Nato. Die ehedem als strahlender Leuchtturm für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auftretende westliche Kultur, die einst der Hort von Demokratie und Menschenrechten war, erlebt ihre ideelle Kernschmelze, der die realen Kernschmelzen der kostenminimierend betriebenen Reaktoren der Atomwirtschaft folgen werden.
Und was machen wir Bürger? Wir gewöhnen uns daran. Stecken den Kopf in den Sand und hoffen, das wir dort sicher sind. Aber es geht hier um Krieg. Krieg einer asozialen Lumpenelite gegen das Volk. Ein weltweiter, totaler Krieg, der dort heiß wird, wo der Widerstand der Bürger zu groß ist.
Ich denke, das wissen auch die Bürger hierzulande – deshalb bleiben sie lieber ruhig, obwohl ihre Kultur gerade den Bach ´runtergeht.