Lügen und Manipulation

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Mostly Arte – Dokumentationen über die Pharmaindustrie, Wissenschaftliche Studien, Lügende Regierungen und Zahlenspielereien

Big Pharma – Die Allmacht der Konzerne

Einige wenige Pharmaunternehmen teilen sich einen riesigen Markt und beeinflussen gesundheitspolitische Entscheidungen weltweit. Die Dokumentation „Big Pharma“ schlüsselt die Praktiken der Unternehmen auf.

Novatis, Roche, Johnson & Johnson – das sind die Namen von großen Pharmakonzernen, die global agieren und den Medikamentenmarkt unter sich aufteilen. Das hat fatale Folgen für öffentliche Gesundheitssysteme, für Krankenhäuser und auch einzelne Patienten und Patientinnen.
David gegen Goliath

„Big Pharma“ startet mit einer klassischen David-gegen-Goliath-Geschichte: Eine Mutter setzt sich dafür ein, dass auf einem Medikament ganz deutlich sichtbar gemacht wird, dass es für Schwangere nicht geeignet ist. Sie selbst ist Betroffene, eines ihrer Kinder ist erheblich geschädigt auf die Welt gekommen, weil die Nebenwirkungen nicht bekannt gemacht wurden. Aber es kämpfen auch Staaten gegen die Übermacht der Konzerne.
Opiod-Krise in den USA

In Oklahoma versucht der Generalstaatsanwalt Mike Hunter Konzerne zu Verantwortung zu ziehen, die stark abhängig machende Opioide vermarktet haben: „Mehrere Unternehmen haben diese Arzneimittel vertrieben. Wir werden unwiderlegbar beweisen, dass diese Unternehmen zusammen gearbeitet haben und Johnson & Johnson bis zum Hals mit drin steckt.“ Opioide haben in einigen Staaten der USA mehr Tote gefordert als Verkehrs- und Tötungsdelikte zusammen – also eine richtige Krise ausgelöst, die auch noch viele Jahre anhalten wird, weil schon entstandene Abhängigkeiten nicht so leicht zu heilen sind. Den Prozess hat Oklahoma gegen Johnson & Johnson gewonnen, natürlich hat der Konzern Berufung angekündigt, trotzdem ist das ein wichtiger Präzedenzfall.
Was kostet ein Leben?

Ein weiteres großes Problem sind die zum Teil exorbitant hohen Preisen von Medikamenten. In „Big Pharma“ geht es konkret um drei Blockbuster-Fälle. Blockbuster sind Medikamente für schwerwiegenden, weit verbreitete Krankheiten wie Hepatitis C, die den Konzernen viel Profit bringen. Das Mittel Sovaldi heilt die sonst tödliche Leber-Krankheit in wenigen Wochen. Die Behandlung kostete aber über 70.000 Euro. Nur der öffentliche Druck hat den Preis in Europa um mehr als die Hälfte senken können. Ganz oft werden hohe Preise von der Industrie damit argumentiert, dass so viel Geld für Forschung ausgegeben werde. Das stimmt so aber nicht mehr, sagt die Ärztin und Journalistin Marcia Angell: „Die Pharmakonzerne bringen kaum mehr eigene Innovationen hervor. Alles Innovative kommt seit einiger Zeit aus der staatlich geförderten Forschung.“
Druck durch Corona

Jetzt erzeugt das Coronavirus nochmal besonderen Druck Innovationen zu entwickeln. Das taucht in der Dokumentation am Rande auf, aber die missbräuchlichen Strukturen und die Jagd nach dem Blockbuster-Medikamenten – auch gegen Corona – werden durch die Pandemie noch verschärft. Umso brisanter ist die Dokumentation „Big Pharma“, weil sie so detailliert und umfassend die Probleme der Branche aufzeigt.

Regie
Claire LASKO
Luc HERMANN

Forschung, Fake und faule Tricks

Ob Asbest, CO2-Emissionen, 5G oder Corona: Im immer hitzigeren Ringen um die Wahrheit kommt der Wissenschaft die fragwürdige Rolle des Meinungsmachers zu und dazu wird sie nach Belieben beeinflusst, manipuliert und untergraben.
Die Dokumentation zeigt anhand mehrerer großer Umwelt- und Gesundheitsskandale die Strategien zur Instrumentalisierung der Wissenschaft. Beim Entschlüsseln der Mechanismen helfen Agnotologen, die anhand von Wissenschaftsfälschungen zeigen, wie gezielt Unwissen herbeigeführt oder wissenschaftliche Erkenntnisse angezweifelt werden und welchen Anteil die Öffentlichkeit hat.

Warum dauerte es Jahrzehnte, bis Tabak offiziell als gesundheitsschädlich eingestuft wurde? Warum glauben viele Leute noch immer, der Klimawandel sei nicht menschengemacht? Warum wollen wir nicht wahrhaben, dass Pestizide für das Bienensterben verantwortlich sind, obwohl dies durch zahlreiche Studien hinreichend belegt wurde? Nie war die wissenschaftliche Erkenntnis so groß, nie haben sich mehr Kontroversen an ihr entzündet. Warum werden wissenschaftliche Fakten immer wieder angezweifelt?

Dass die Industrie der Öffentlichkeit Erkenntnisse vorenthält, die ihren Profit schmälern könnten, wundert niemanden mehr; ebenso wenig, dass sie die öffentliche Debatte bewusst fehlsteuert, um politische Entscheidungen zu verzögern. Aber welche ausgefeilten Strategien sie einsetzt, um die Wissenschaft für ihre Zwecke zu missbrauchen, war bislang nicht bekannt. In immer mehr Organisationen werden gezielt wissenschaftliche Fakten angezweifelt, um den Fortschritt in sensiblen Bereichen zu behindern.

Interdisziplinäre Forscher haben sich mit der bewussten Produktion von Nichtwissen befasst und legen die dahinterliegenden Mechanismen offen. Am Beispiel spektakulärer Gesellschaftsskandale entlarven Agnotologen die Methoden der Wissensbehinderung: Es werden „Nebelkerzen“ geworfen, Datenreihen frisiert und Versuchsprotokolle gefälscht. Dabei zeigt sich jedoch auch, wie unbewusste Denk- und Verhaltensmuster die Menschen veranlassen, die Unwissenheit zuweilen dem Erkenntnisgewinn vorzuziehen. Die Dokumentation klärt wissenschaftlich und unparteiisch über ein Räderwerk auf, an dem alle mitdrehen.

Regie Franck Cuvelier
Pascal Vasselin

Frankreich 2020

Betrug statt Wissenschaft – Wenn Forscher schummeln

Eine harmlose Recherche zu Superfoods entpuppt sich völlig unerwartet als Wissenschaftsskandal, in den Top-Universitäten, Spitzenforscher und sogar eine Wissenschaftsministerin verstrickt sind.

Immer häufiger veröffentlichen Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse in Open Access Magazinen, die ohne Qualitätskontrolle auch „Schrottstudien“ abdrucken.

Experten schlagen Alarm, dass das ganze System bedroht sei, wenn immer öfter schlechte Forschung unter dem Deckmantel der Wissenschaft in Umlauf gerät.

Wie funktioniert das System in der Praxis? Der Autor Peter Onneken hat es ausprobiert. Mit der Behauptung: Chia-Samen machen schlau, schaffte er es in Fachzeitschriften und auf Konferenzen.

Schaden kann schlechte Forschung aber auch dem Verbraucher, vor allem wenn es um Leben und Tod geht.

Autor:
Peter Onneken

Jede Regierung lügt – Wahrheit, Manipulation und der Geist des I F Stone

„All governments lie“ – „Jede Regierung lügt“, diesen Spruch des amerikanischen Ausnahme-Journalisten I.F. Stone macht sich eine starke Generation investigativer Journalisten wie Laura Poitras, Amy Goodman, Jeremy Scahill oder Michael Moore zum Motto, um Lügen und Betrügereien von Regierungen aufzudecken und mit Fakten zu widerlegen.

Isador Feinstein Stone, alias „I.F.“ oder „Izzy“ Stone ist einer der bekanntesten amerikanischen Journalisten des 20. Jahrhundert: unabhängig und politisch links orientiert. Stone war es, der die von der amerikanischen Regierung über Jahrzehnte hinweg geführte Propaganda aufgedeckt hat. Besonders während der McCarthy-Ära kritisiert er offen die Übergriffe der Regierung: Stichwort Rassentrennung, Vietnam-Krieg oder geheime Absprachen zwischen Industrie und Regierungsmacht. Sein wöchentlich erscheinender Newsletter „I.F. Stone’s Weekly“ verteidigte nach dem Motto „Jede Regierung lügt“ Freiheit und Demokratie.

Die Dokumentation folgt Stones Erben im heutigen Amerika: Amy Goodman (Democracy Now!), Jeremy Scahill, Glenn Greenwald und Laura Poitras (sie veröffentlichten Edward Snowdens geheime Unterlagen auf ihrer investigativen Website „The Intercept“), Matt Taibbi, David Corn, Cenk Uygur … – zu einem Zeitpunkt als Trumps Sieg über die Präsidentschaftswahl noch nicht gewiss war. Sie alle kämpfen mit ihren unabhängigen Veröffentlichungen gegen Korruption, Justizmissbrauch, Verletzung bürgerlicher Freiheiten und soziale Ungleichheit. Auch der Journalist John Carlos Frey setzt sich in Texas unermüdlich für die Wahrheit ein: Massengräber voller Migranten, die niemanden zu interessieren scheinen.

Die Stimmen von Regisseur Michael Moore, Noam Chomsky aber auch Carl Bernstein, der zusammen mit Bob Woodward die Hintergründe der Watergate-Affäre um Präsident Nixon aufdeckte, kritisieren die Sensationslust der Massenmedien.Fernsehsender wie ABC und NBC oder die ehrwürdige New York Times als eine Form der Regierungspropaganda?
Eine überzeugende Dokumentation, die aufzeigt, wie wichtig es für jeden Einzelnen ist, sich unabhängig zu informieren und sich kritisch mit diesen Informationen auseinanderzusetzen.

Isador Feinstein Stone, alias „I.F.“ oder „Izzy“ Stone ist einer der bekanntesten amerikanischen Journalisten des 20. Jahrhundert: unabhängig und politisch links orientiert. Stone war es, der die von der amerikanischen Regierung über Jahrzehnte hinweg geführte Propaganda aufgedeckt hat. Besonders während der McCarthy-Ära kritisiert er offen die Übergriffe der Regierung: Stichwort Rassentrennung, Vietnam-Krieg oder geheime Absprachen zwischen Industrie und Regierungsmacht. Sein wöchentlich erscheinender Newsletter „I.F. Stone’s Weekly“ verteidigte nach dem Motto „Jede Regierung lügt“ Freiheit und Demokratie.

Die Dokumentation folgt Stones Erben im heutigen Amerika: Amy Goodman (Democracy Now!), Jeremy Scahill, Glenn Greenwald und Laura Poitras (sie veröffentlichten Edward Snowdens geheime Unterlagen auf ihrer investigativen Website „The Intercept“), Matt Taibbi, David Corn, Cenk Uygur … – zu einem Zeitpunkt als Trumps Sieg über die Präsidentschaftswahl noch nicht gewiss war. Sie alle kämpfen mit ihren unabhängigen Veröffentlichungen gegen Korruption, Justizmissbrauch, Verletzung bürgerlicher Freiheiten und soziale Ungleichheit. Auch der Journalist John Carlos Frey setzt sich in Texas unermüdlich für die Wahrheit ein: Massengräber voller Migranten, die niemanden zu interessieren scheinen.

Die Stimmen von Regisseur Michael Moore, Noam Chomsky aber auch Carl Bernstein, der zusammen mit Bob Woodward die Hintergründe der Watergate-Affäre um Präsident Nixon aufdeckte, kritisieren die Sensationslust der Massenmedien.Fernsehsender wie ABC und NBC oder die ehrwürdige New York Times als eine Form der Regierungspropaganda?
Eine überzeugende Dokumentation, die aufzeigt, wie wichtig es für jeden Einzelnen ist, sich unabhängig zu informieren und sich kritisch mit diesen Informationen auseinanderzusetzen.

Regie
Fred Peabody
Kanada 2016

Im Land der Lügen Wie uns Politik und Wirtschaft mit Zahlen manipulieren

Zahlen lügen nicht! Diese angebliche Wahrheit machen sich viele zunutze – vor allem Politik und Wirtschaft, lassen sich doch hinter scheinbar objektiven Zahlen die wahren Interessen und Ziele „wissenschaftlich“ verbergen.

Fragwürdige Studien

Ob Bluthochdruck oder Blutzucker – die letzten Jahre wurden die Grenzwerte immer wieder gesenkt. Zur Freude der Pharmaindustrie, die auf diese Weise zu Millionen neuer Patienten kommt. Und der medizinische Nutzen ist längst nicht so eindeutig, wie man der Öffentlichkeit suggeriert, basieren die Zahlen doch oft auf fragwürdigen Studien, die interessengesteuert entstanden sind, sagt der weltweit anerkannte Risikoforscher Prof. Gerd Gigerenzer. „Wir sollten aber nicht nur beklagen, dass man uns mit Zahlen manipuliert. Wir brauchen auch Ärzte, die wissen, wie Grenzwerte entstehen und was sie tatsächlich bedeuten“, fordert Gigerenzer.

Wie wird mit Zahlen getrickst?

Nur ein Beispiel von vielen, wie Wirtschaft oder Politik den Menschen ein X für ein U verkaufen. Ob Cholesterin oder Bevölkerungsprognosen mit Arbeitskräftemangel samt Rentenlücke – täglich wird die Öffentlichkeit mit einer Datenflut überschüttet. Doch kann man den Zahlen wirklich vertrauen? Woher kommen sie? Welche Interessen stecken dahinter und wie wird getrickst? Zahlen, Daten, Diagramme nach Interessenlage? Wie kommen Versicherer zum Beispiel auf Lebenserwartungen von 115 Jahren bei ihren Prämienberechnungen?

Worauf sollte man achten?

Diese Dokumentation begibt sich auf eine Suche nach der Wahrheit im „Land der Lügen“. Zeigt, mit welchen Tricks getäuscht und manipuliert wird. Und worauf man in Zukunft achten sollte, wenn man nicht im Zahlenmeer ertrinken will. Denn ohne Glaubwürdigkeit haben die besten Zahlen und die schönsten Statistiken jeden Wert verloren.

Ein Film von
Tilman Achtnich
2016

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