Nachdem sich das Wetter und die Gemüter etwas beruhigt haben ist die Bundesbahn (ja ich nenne die immer noch so) wieder aus den gröbsten Schlagzeilen heraus. Es ist zwar eine Frage der Zeit, wann es wieder zu warm oder zu kalt für einen geregelten Zugverkehr ist, aber ich finde jetzt wäre es für unseren hoch kompetenten Verkehrsminister an der Zeit mal klar Schiff zu machen und sich zu überlegen wofür wir eigentlich eine Bahn haben.
Nach wie vor bin ich der Meinung das man nun sämtliche Verrücktheiten, Die sich ein Herr Mehdorn für seinen persönlichen Börsengang überlegt hat auf den Prüfstand stellen müsste. So weit ich das verstanden habe wird immer wieder erzählt, das die Bahn sich global aufstellen müsste, um im internationalen Wettbewerb mit anderen großen Transportunternehmen mithalten zu können. Das verstehe ich überhaupt nicht, denn ich dachte immer, die Bahn wäre in erster Linie dazu da in Deutschland Leute und Fracht umher zu karren.
Da sowohl das Schienennetz wie auch die Züge mit Steuergeldern und aus den Gewinnen bezahlt worden sind, bilde ich mir ein das die komplette DB AG Volkseigentum sein müsste. Ich gehe mit meinem Eigentum immer sehr pfleglich um, also sollten Züge und Schienennetz immer Top gewartet und auf dem technisch bestmöglichen Stand sein und selbstverständlich müssen meine Angestellten gut bezahlt werden und eine vernünftige Altersversorgung haben. Weiter ist es für mich selbstverständlich das jeder Schüler, Student und Auszubildende kostenlos mit der Bahn fahren kann, also für die Dauer der Ausbildung eine Jahreskarte gestellt bekommt. Bevor jetzt jemand Schaum vor dem Mund bekommt, das muß finanzierbar sein, zu meiner Schul und Ausbildungszeit gab es so was auch.
Wenn nach Abzug der Kosten noch Gewinne übrig sind, finde ich es allerdings reichlich blöde, dass das Finanzministerium seinen Anteil fordert, vielmehr müsste man das Geld eben in Fahrpreissenkungen investieren, denn schließlich soll das Geschäft nur sämtliche Kosten decken und Geld für eventuelle Neuanschaffungen bringen. Mir als Eigentümer reicht es wenn am Ende eine schwarze Null heraus kommt.
Nun hat der Herr Mehdorn in Seiner Amtszeit eine ganze Reihe von Käufen im Ausland getätigt, von denen ich überhaupt nichts halte und Herr Grube macht mit diesen meiner Meinung nach idiotischen Geschäften lustig weiter. Was wollen wir zum Beispiel mit einem Busunternehmen in England, wenn wir deren Deutschlandgeschäft dann wegen einem Urteil der verfluchten Eu Kommission nicht mal behalten dürfen? So heißt es in den Medien: „Die Bahn wird neben dem Kaufpreis von 1,8 Milliarden Euro noch gut 900 Millionen Euro Schulden übernehmen, so dass der Preis letztlich über 2,7 Milliarden Euro liegen würde. Für die Deutsche Bahn ist es der teuerste Zukauf in ihrer Geschichte…“ und ein wenig später: „Die Deutsche Bahn muss nach der Übernahme des britischen Konkurrenten Arriva dessen gesamtes Deutschlandgeschäft weiterverkaufen. Nur unter dieser Auflage genehmigte die EU-Kommission die Übernahme“. Ich kann mir nicht helfen, aber wenn ich einen Laden kaufe und der Kaufpreis zu einem Drittel alte Schulden sind, klingt das für mich nach einem Scheißgeschäft.
Wenn ich sehe, wo unsere Bundesbahn überall auf der Welt Büros verteilt hat: http://www.db-international.de/site/db__international/de/kontakte/ausland__vs.html schätze ich es gibt noch einiges an merkwürdigen Geschäften, die nicht unbedingt dem deutschen Bahnkunden zugute kommen und da es ja beim Amtsantritt von Herrn Grube hieß das alles auf den Prüfstand kommt, wird es meiner Meinung nach langsam wirklich Zeit damit an zu fangen.
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dbarriva100.html http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn1152.html