Ja, nun ist es soweit. Es gibt eine Nachrichtenspiegel-Facebook-Seite. Ein riesengroßer Sprung über meinen datenschutzaffinen Schatten und noch viel mehr Palaver mit dem Interface, den Einstellungen und der sogenannten Usability. Die dadurch neu ergrauten Haare kann ich im Spiegel deutlich sehen. Die Bißspuren in der Tastatur auch.
Egal, die Menge der Verweise, die seid einiger Zeit über Facebook kommen (kann ich an den Referrern sehen) legten den Entschluß nahe, auch hier mal „Hallo“ zu sagen.
Aber, aus zeitlichen Gründen können wir leider kein Extra-Programm für Facebook leisten.
Wir haben dummerweise alle noch Dinge neben der Informationssammlung, Sortierung und Aufbereitung für die Leser zu erledigen. Dinge, die mit Nahrungsmittelbeschaffung, Kindererziehung und -bespaßung, sauberen Wohnungen, Ämtern, Rechtsanwälten, Hobbys, Geldbeschaffung, Waschmaschinenbestückung, Brautschau (na ja, nicht alle von uns), Trinkgelagen, Tarotkarten, E-Mails, Erdstrahlen, über 300 RSS-Feeds im Reader – die gelesen werden wollen um auf dem Laufenden zu bleiben, das Lesen auf toten Bäumen, Unterhaltungsfilmen, Musik, Musik machen, Computerspiele und anderen, meist furchtbar profanen Dingen zu tun haben – ok, ich schweife ab. Entschuldigung.
Denn wenn man sich nur mit Polititk, Wirtschaft, realen und eingebildeten Verschwörungen und dem, was sonst noch um einen herum passiert beschäftigt, verliert man irgendwann die Bodenhaftung, wird Depressiv und fängt an, abzudrehen. Wir sind auch nur ganz normale Menschen.
Im Großen und Ganzen gibts daher auf Facebook, wie auch auf Twitter, nur Hinweise, daß hier im Nachrichtenspiegel wieder was Neues erschienen ist. Etwas, daß vielleicht jemanden zum Nachdenken anregt – der sich bisher nur gewundert hat was eigentlich so komisch ist oder irgendwie nicht Richtig zu sein scheint. Für denjenigen, der mit anderen Sachen beschäftigt war und gerade aufwacht, ein Artikel der einfach nur die Meinung von jemandem bestärkt oder auch der nur weitere Argumente für die bereits Überzeugten bringt.
So leid es mit tut, dies ist ein „Friss oder Stirb“. Wir wollen euch kein Geld abnehmen für das, was wir hier tun, aber wir haben auch nur begrenzte Ressourcen. Und die meisten von uns stecken mehr Energie, Zeit und Geld hier rein als Gut für sie ist.
Aber wir wollen es genau so und werden genau so weitermachen!
Und dafür maße ich mir jetzt mal an, denjenigen zu Danken, die hier mitspielen und genau das leisten. Ausdrücklich auch unserem Tagesbildbeauftragten, Jotha. Der es geschafft hat, seid Bestehen des Nachrichtenspiegels jeden Tag(!) ein neues Bild des Tages hervorzuzaubern. (Ok, bis auf eine Ausnahme von 2 Tagen, und daran war ich Schuld. Mea Culpa)
Vielen Dank, daß ihr, die Leser, uns über die Zugriffszahlen zeigt, daß wir es nicht umsonst machen.
Und wenn es nur dafür ist daß ihr nicht anfangt zu stottern, wenn Euch mal eure Kinder fragen, was ihr denn dagegen getan habt, daß es so schlimm geworden ist. Viel besser wäre es, wenn sie fragen, was ihr DAFÜR dafür getan habt, daß es NICHT so schlimm geworden ist.
Nicht vergessen, Ignoranz bedingt keine Unverwundbarkeit. Wenn der Kopf erst mal im Sand steckt wird das Atmen schwer. Und es kratzt im Hals.
Ergo – tut bitte etwas dafür, damit sich die schlimmen Dinge ändern.
Ich meine nicht diejenigen, die bereits in Initiativen mitarbeiten und sich „für die gute Sache“ aufreiben. Nein, ihr, die ihr vor dem Monitor sitzt und passiv zwar Einverstanden mit den (meisten) der hier dargelegten Kritiken, den Denkanstößen und den Ideen seid. Die eine Veränderung der Umstände wollen aber sich nicht trauen und deshalb immer noch das kleine Rädchen im Getriebe spielen. Ihr seid diejenigen, weshalb das „System“ immer noch funktioniert und andere auf eurem Rücken mit eurem Geld Feste feiern. Seid der Sand, nicht das Öl. Öl ist schmierig. Ich glaube, Dreckscheuder und der E-Philosoph hecken da was aus.
Aber vergesst nicht, der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen. Immer Cool bleiben und jeden sein Leben leben lassen.
Nur eben nicht das Leben der wirklichen Sozialschmarotzer unterstützen. Ich meine diejenigen, die andere für sich arbeiten lassen und sich dann auch noch als Leistungsträger feiern lassen obwohl sie nur als Parasiten von genau der besagten Leistung der im allgemeinen fleißigen „normalen“ Menschen schmarotzen. Es ist genug für Alle da. Aber ist ist insgesamt nicht genug da, daß eine einzige Familie zum Beispiel 700 Millionen mit einer Firma, die mal ein eigenen KZ hatte, verdient. Oder daß jemand stirbt (was immer traurig ist, jeder hat jemanden, der ihn vermisst – hoffentlich), der ein Vermögen von ca. 8 Milliarden Euro hat. Das ist Pervers.
Es muß ja nicht viel sein. Ich persönlich mach ja eigentlich auch nur die Technik, gebe launige Kommentare ab, stelle ab und an ein Video ein und kümmer mich um die E-Mails, einen Teil der Kommentare und um das Finanzielle. Warum? – Weil ich gerne Artikel lese die nicht in der Milliardärspresse erscheinen würden. Und weil ich Kinder, habe die mich irgendwann mal fragen werden… – aber das hatten wir ja schon.
Jeder fünfte Hartz IV-Empfänger hat gesundheitliche Einschränkungen, die sich direkt auf die Vermittlung auswirken“, zitiert Miriam Dreschel, Mitarbeiterin in der Pressestelle der Bundesagentur für Arbeit, aus einem Interview von Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Und weil die Vermittler wissen, dass die Langzeitarbeitslosigkeit unter anderem wegen fehlender Bewegung krank mache, gehöre der Gesundheitsgedanke fest zur Beratungs- und Vermittlungsarbeit der Jobcenter.
In England geht man da schon etwas drastischer vor, denn dort werden fettleibige Sozialhilfeempfänger zum Trainieren in Fitnessstudios verpflichtet, wenn sie dem nicht nachkommen, werden ihre Bezüge gekürzt. Dies wird natürlich strengstens überwacht es werden in der Tat keine Kosten und Mühen gescheut, damit kein Müßiggänger entkommt.
Aber keine Angst ihr die noch in Lohn und Brot steht, um Euch wird man sich auch noch kümmern, denn zu wenig Sport belastet nicht nur euer Herz-Kreislauf-System, sondern vor allem die Produktivität und Leistungsbereitschaft, die ihr an eurem Arbeitsplatz an den Tag legt. Ein Arbeitgeber bezahlt schließlich für eine Leistung, somit hat er auch das Recht einen guten Gesundheitszustand von seinen Mitarbeitern einzufordern. Sie kaufen bestimmt auch keine faulen Tomaten bei Aldi, Lidl & Co. Sie zahlen für eine Ware und haben auch ein Recht auf eine gute Qualität warum sollte das bei dem Arbeitgeber anders sein?
Anti–Raucher-Kampagne wird auch noch mehr ausgeweitet werden müssen denn es kann nicht sein, dass nur Transfer-Leistungsempfänger zu Rauchentwöhnungskursen unter Sanktionen geschickt werden. Gerade das Leistungspotenzial der Arbeitnehmer wird durch die ständige Schadstoffzufuhr durch die Zigaretten erheblich beeinträchtigt und verursacht immense Kosten, dem entgegengehalten werden muss. Wir stehen vor einer großen Herausforderung – die Globalisierung – da braucht man einen gesunden Volkskörper, auf den sich die Wirtschaft- und Industrie im Kampf auf den Weltmärkten behaupten kann.
Da unser Gesundheitssystem zu explodieren droht, liegt es nahe, dass die Krankenkassen auch auf diesen Zug springen und einen Gesundheitspass einführen, der Sie dazu verdonnert fünfmal am Tag Sport zu treiben. Nicht nur das, wer Chips statt Blattsalat in sich hineinstopft, dem kommt dies in Zukunft teuer zu stehen, denn auch die Ernährung wird man im Zuge dieser Kostenexplosion im Gesundheitswesen auf schärfste überwachen müssen. Ein Mensch, der sich nicht um seinen gesundheitlichen Zustand kümmert, kann von der Solidargemeinschaft nicht erwarten, dass dieses asoziale Verhalten unterstützt wird, denn schließlich sind es die verantwortungsbewussten Leistungsträger, die dieses System am Leben halten und gerade diese Leistungsträger gehören entlastet und nicht mit zusätzlichen Kassenbeiträgen belastet.
Wissen Sie eigentlich warum die Indianer ausgestorben sind? Weil sie geraucht haben. Ich habe fertig …
Grilleau