Ein netter Artikel über die Linken, die einfach so alle Drogen freigeben wollen (Update: „wollten“) um Deutschland ins Chaos zu stürzen. Keine Angst, auch diese Forderung, so berechtigt sie sein mag, wird schnell den gleichen Weg nehmen wie die Abschaffung von Hartz4 und das bedingungslose Grundeinkommen. So wie auch damals bei den Grünen…
Die Frage nach der Legalisierung von Drogen ist wiederum ein ganz eigenes Terrain. Wer sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, erkennt den Irrsinn eines ‘war on drugs’, alle anderen mögen bitte schweigen. Der Drogenhandel ist ohne Prohibition gar nicht denkbar. Niemand hätte ein Interesse daran, Jugendliche anzufixen und Mythen über Drogen zu verbreiten, wenn sie legal wären. Es ist völlig uncool, sich seinen Stoff in der Apotheke zu besorgen.
Kommunisten: Haschgift spritzen, Land kaputtmachen
Update:
Offenbar hat die schlechte Presse wegen der Passage zur Drogenpolitik einen Teil der Verantwortlichen der Linken dazu veranlasst, den gefassten Beschluss der Delegierten in Frage zu stellen. Schlagzeile von dapd: “Linke beugt sich Medienberichterstattung”. Und dpa titelt: “Linke-Parteitag relativiert Beschluss zur Drogenpolitik.” Es gibt darüber einen erheblichen Unmut in der Partei – verständlicher Weise. An der Ergänzung ist das Symbolische entscheidend, die Tatsache, dass man tanzt, wenn gepfiffen wird und nicht der eigenen Melodie vertraut – und weniger der konkrete Inhalt oder der Hinweis auf die 4. Gewalt. Wer die Ergänzung aus programmatischen, inhaltlichen Gründen für nötig erachtet haben sollte, hätte sie bei der Antragsberatung einbringen können. Geschehen ist das nicht, sondern es wird auf eine Berichterstattung reagiert, auf Überschriften und Kritik von anderen Parteien. Eine Nachrichtenagentur meldet: “Die Linke hat nach heftiger Kritik ihren umstrittenen Beschluss zur Drogenpolitik korrigiert. Auf Initiative von Fraktionschef Gregor Gysi beschlossen die Delegierten am Samstagabend in Erfurt eine zusätzliche Textpassage, demzufolge die Abgabe von Drogen nur für den Fall legalisiert werden solle, dass dies in kontrollierter Weise geschehe. Mit dem am Abend gefassten Zusatzbeschluss will die Partei klarstellen, dass sie nicht für die generelle Freigabe harter Drogen und den Handel mit diesen ist.” Wenn die Linke nun alle ihre Positionen von der jeweiligen Berichterstattung abhängig macht, gibt sie sich auf – und konterkariert im Übrigen auch jene Kritik an der “bösen bürgerlichen Presse”, die sie selbst sonst für sinnvoll hält. Über den Spott darf sich die Linke nicht wundern.
Quod erat demonstrandum