Dr.Heiko Schöning hat brisante Tatsachen für uns.
Die Informationen, die ich von einer Intesivstation habe, sind nicht beruhigend. Wobei meist aber die Erkrankung harmlos verläuft.
Wie wir da wieder heraus kommen? Mit Schlauheit, Mut, Geduld, Beharrlichkeit und Seelenwärme. Vielleicht spielen sich jetzt noch ganz andere Dinge ab, vielleicht ganz gute, von denen wir nichts wissen sollen?
Vor allem gab es seit Jahrzehnten immer wieder Pläne gegen Menschen, die auch wieder von mutigen, Menschen durchkreuzt wurden.
Montag, 28.5.2012. Pfingstmontag. Der Heilige Geist ist wieder unterwegs und sagt uns, das das Zeitalter der USA vorbei ist. 2016 werden die von China überholt – jedenfalls hat jemand wieder eine Perspektive entwickelt, die diese Aussagen zuläßt. Denkbar ist dies schon – immerhin erfahren wir jetzt auch mal etwas über die Kosten der Krise, die uns gierige Banken beschert haben: 200 Billionen Dollar soll das letztlich kosten, so Paul Craig Roberts. Das sind 200 000 Milliarden, 28571 Dollar pro Mensch auf diesem Planeten. Wir sind ein reicher Planet, wenn wir uns so etwas leisten können … andererseits können wir uns das wahrscheinlich nicht leisten, weshalb der Herr Roberts ja auch empfiehlt, im großen deregulierten Kasino der Bankwirtschaft auf „Kollaps“ zu setzen. Wie sieht dieser Kollaps nun eigentlich aus? Können wir uns da überhaupt vorstellen?
Brauchen wir eigentlich nicht, die Welt hat für uns mal nachgeschaut, was die stärkste Wirtschaft der Welt so produziert: mehr und mehr Städte verwahrlosen, driften in einen postzivilisierten Zustand, in dem die Bewohner ohne Lebensmittelhilfen verhungern würden. Man fühlt sich an alte Westernfilme erinnert, wo Revolverhelden die Stadt tyrannisieren – glaubt man dem Herrn Roberts, ist allerdings der Sheriff (die Polizei) schon längst zur größten Gefahr für den Bürger geworden.
Wir wähnen uns in Deutschland nun eigentlich sicher vor dieser Entwicklung und können das auch zurecht, weil die Medien grundsätzlich die Folgen der Kriminalisierung unserer Gesellschaft verschweigen und lieber ganz neue Fässer aufmachen. Schauen wir uns zum Beispiel den Drogenbericht der Bundesregierung an, der gerade vor dem Bild der drogenverseuchten verkommenen US-Städte wie Camden einen besonders humoristischen Aspekt aufweist:
Zunehmend verbreitet ist auch der exzessive oder pathologische Computer-spiel- und Internetgebrauch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Etwa 250.000 der 14- bis 24- Jährigen gelten als internetabhängig, 1,4 Mio. als problematische Internetnutzer.
„Komm, mein Sohn, zieh´ Dir mal ´nen ordentlichen Joint ´rein oder setze Dir mal ´nen guten Schuss – aber mache´bloß diesen Scheißcomputer aus!“ – so wünscht sich Vater Staat die ordentlichen Eltern. Immerhin: wer Haschisch oder Heroin konsumiert, steht im Rahmen der Beschaffungskriminalität dem Bundestagsabgeordneten als Strichjunge oder Prostituierte zur Verfügung, wer aber den ganzen Tag Computerspiele zockt, entzieht sich bewusst und absichtlich den erbaulichen Sprüchen unserer politischen Eintagsfliegen – was könnte es schon Schlimmeres geben? Oder er liest dies hier und fängt an, die täglich gepredigten Beruhigungsbotschaften der Bezahlmedien in Frage zu stellen, denn die sind noch lange nicht so perfekt getürkt, wie sie sein müssten, damit endlich Friedhofsruhe ins Volk einkehrt.
Manchmal dringt noch durch, das wir uns am Rande eines totalen sozialen Zusammenbruchs befinden, weil sich die Eliten der Welt von unserem Geld die Taschen vollstopfen – so wie der griechische Milliardär Spiros Latsis und sein EU-Kumpel Barroso, auf dessen Yacht Alexander sich all jene Menschen treffen, die vom Megacrash noch profitieren und von denen wir nie etwas erfahren sollen.
Eine Krähe hackt halt der anderen kein Auge aus, dafür greifen sie lieber harmlose Passanten an oder denken sich eine Autobahnmaut aus, mit der wir die Benutzung der Autobahnen bezahlen dürfen, die wir mit unseren Steuergeldern zuvor teuer bezahlt haben. Die Griechen dürfen sich gerade anhören, was mit einem Volk geschieht, dessen Vermögen nahezu komplett von den Kumpels der EU-Renegaten in die Schweiz geschafft wurde:sie rangieren für die Herren des Geldes deutlich hinter Afrika. Hören wir Frau Lagarde vom IWF im Spiegel:
„Ich sorge mich mehr um die Kinder in einem kleinen Dorf in Niger, die nur zwei Stunden Unterricht am Tag haben und sich zu dritt einen Stuhl in der Schule teilen. Sie brennen darauf, Bildung zu bekommen“, erwiderte Lagarde. „An diese Kinder denke ich die ganze Zeit. Denn ich glaube, sie brauchen viel mehr unsere Hilfe als die Menschen in Athen.“
Und wie geht es Afrika?
„Höllische Abgründe“ offenbaren sich im „fruchtbarsten Kontinent der Welt„, der seinen Bewohnern ein Jahreseinkommen von 300 Dollar zukommen lässt.
Zustände wie in den USA. Schauen wir mal, das denn die „Elite“ so mit Afrikanern vom Niger im Sinn hat, wenn Sie erstmal in ihren Fängen sind. Afrikanet hat da eine schöne Lebensgeschichte veröffentlicht:
So kam es, dass ich drei Wochen nach meiner Ankunft in England Pornodarstellerin mit Tieren wurde und zwischen Amsterdam, Berlin, Paris und meinem Wohnsitz London hin- und hergereicht wurde. Ein- bis zweimal die Woche ging ich in ein Studio oder zu Privatpersonen, um diese Schweinereien zu drehen. Manchmal gesellte sich auch der Besitzer des Hundes oder der Hunde dazu, und dann wurden Szenen gedreht, von denen einem nur schlecht werden kann. Das Herrl und sein Hund gleichzeitig, und die Frau schaut dabei amüsiert zu, schlürft in aller Ruhe ihren Cocktail.
So stellen sich die Reichen halt die Welt ihrer Träume vor – und verwirklichen sie. Und solche Verhältnisse wollen sie gerne überall – auch in den USA und in Griechenland. Immerhin muss jeder Mensch dieser Welt seine 28 000 Dollar Schulden abbauen (wofür man in Nigeria inzwischen 40 Jahre lang arbeiten müsste), die die Finanzkrise verursacht hat, dafür wollen „die Märkte“ schon was sehen und auch ihren Hunden eine kleine Freude gönnen.
Und wie es immer so ist im Paradies – man will nicht gehen, wenn´ s gerade am Schönsten ist. Leider sterben Reiche genauso wie Arme (nur zwanzig Jahre später) und begeben sich auf eine Reise, die ein unbekanntes Ende hat. Der deutsche Bundestag hilft dabei, in dem er schon jetzt die Weichen für eine schöne neue Welt gestellt hat, siehe Yahoo:
SPD-Chef Steinmeier will den Menschen „mehr auf die Pelle rücken“ und zwar „regelmässig“ ab dem 16. Lebensjahr. Schon dieses Jahr werden wir gefragt, ob wir denn wirklich so „unmenschlich und unsolidarisch“ sein wollen, unsere Organe nicht umgehend der Transplantationsmafia zu schenken, die sich davon ein gutes Leben ermöglichen, siehe Freitag:
In einem anonymen Schreiben an Bundestagsabgeordnete und das Gesundheitsministerium bezichtigten Mitarbeiter den DSO-Vorstand der „Selbstbedienungsmentalität“ und „Vetternwirtschaft“. So soll er sich großzügig Dienstwagen genehmigt, Immobilien privat genutzt und lukrative Aufträge an Personen aus dem privaten Umfeld vergeben haben. Auch der „Führungsstil nach Gutsherrenart“ wird beklagt: Kritische Mitarbeiter würden mundtot gemacht, gemobbt oder entlassen.
Nun – wo der Mensch Ware und Rohstoffquelle wird, sollte man sich überhaupt nicht wundern, das auch der letzte Rest von Ethik, Moral und Anstand den Bach ´runtergeht – im Sinne des uneingeschränkten Renditegenußes der „Upperclass“. Immerhin sind Transplantationen teuer – 150 000 bis 200 000 Euro fallen da schon mal für eine neue Leber an, 50 000 für eine Niere, 50 – 150 000 für ein Herz.
Wie lange hält so ein Herz?
Nicht sehr lange, weiß dhm:
Die Ein-Jahres-Überlebensrate nach einer Herztransplantation beträgt ca. 80 %, nach fünf Jahren leben 60-70 % der Patienten und nach zehn Jahren ca. 40-50 % aller Herztransplantierten.
Bei Leber sieht esnoch schlimmer aus, erklärt uns der Pharmariese Novartis
Fünf Jahre nach der Transplantation funktionieren noch 54,8 Prozent der Lebern von Lebendspendern und 55,1 Prozent der postmortal gespendeten Lebern
„Lebenspenden“ wird mit Sicherheit das Thema der Zukunft werden – erst recht für Pleitegriechen.
So unwahrscheinlich? Ist für deutsche Arbeitslose schon längst gefordert worden.
Man sollte sich klar vor Augen führen, das Transplantationen für jedermann schlichtweg nicht bezahlbar wären – man vergleiche nur mal die pro-Kopf-Kosten von Transplantationen mit den Kosten, die allein die aktuelle Krise verursacht: das ist ein vielfaches davon. Und brauchen … brauchen könnten wir solche Organe selbst immer mal. Jeder von uns wird mit Sicherheit irgendwann mal Probleme mit Organversagen bekommen – spätestens im Alter.
Zirka vier- bis zehn Transplantationen kann so ein Mensch brauchen, bis er endlich neunzig ist – und manche können sich das sogar leisten. Organe braucht man natürlich noch mehr – nicht jedes Organ überlebt die natürlichen Abstoßungsreaktionen.
Man sollte sich diese Daten mal deutlich vor Augen führen um zu sehen, in welche Gesellschaft unsere „Führer“ uns führen wollen – und was das im Zeichen der weltweiten Krise für unsere Leber bedeutet.
Die wird ganz schnell Volksvermögen, erst recht, wenn der IWF sich auf die Förderung von Nigerianerinnen konzentriert, weil die mehr Profit abwerfen als alte Griechen.
Ich warte nur auf den nächsten Schritt, in dem Lebendorganspender Vorrang bei Jobs, Studienplätzen und verbilligten Krediten haben … das kommt mit Sicherheit als Nächstes.
Und irgendwann … werden wir dann Bankenkrise und Misswirtschaft mit unserem Herzen bezahlen.
„Ein Herz für die Deutsche Bank“ … wird dann ein gruseliger Slogan für Arbeitslose werden.
Der Zug wird jedenfalls gerade aufs Gleis gesetzt.
Ob er ankommt, hängt von uns allen ab.
Jetzt können wir auch verstehen, warum „Internet“ als „böse Sucht“ Heroin gleichgestellt wird.
„Die“ wissen auch, das es von uns allen abhängt … und man, wenn´s schlecht läuft, nicht an unsere Organe kommt.
Das aber … wäre schlecht für´s Geschäft und könnte „die Märkte“ beunruhigen.
Und darüber, wie 28571 Dollar pro Person die Welt verändert hätten, wenn wir sie den Menschen anstatt den Märkten gegeben hätten, wollen wir gar nicht nachdenken. Würde die Märkte auch beunruhigen. Afrikanerinnen bräuchten sich auf jeden Fall nicht mehr für Geld mit Hunden paaren – die hätten für viele Jahrzehnte Geld genug.
Die Welt wird jeden Tag besser und sicherer. Wir sind auch dem direkten Weg zum Endsieg, nur noch ein paar Huckel stören die ansonsten reibungsfreie Reise ins Paradies. Die reichen Menschen spenden Milliarden Dollar an die Pharmaindustrie, damit die grossflächig Kinder in der Welt impfen kann (die kurz danach verhungern, verdursten oder erschossen werden), während sauberes Wasser, genügend Nahrung und mimimale Sozialstandards für viel weniger Geld viel mehr für die Volksgesundheit tun könnte – das war in Europa auch so. Sicher, in den USA geht die staatliche Post pleite und die ersten Banken bereiten sich auf die Zahlungsunfähigkeit der USA vor, aber das rummst erst im August und ist außerdem weit weg. Wir freuen uns schon über die ersten Bilder von Hungeraufständen in New York, während kaum von der Öffentlichkeit bemerkt auch das europäische Bankensystem vor dem Aus stehen könnte: stufen die Ratingagenturen Griechenland auf D herab, sind die Folgen unabsehbar. Auf CCC sind die Griechen aktuell gelandet … da werden die Zinsen wieder steigen und noch mehr Gelder aus den Rettungspaketen in die Kassen der Banken fließen – auch jener Banken, die zuvor direkt oder indirekt (das sind ja eigentlich fast alle) mit Steuermitteln gerettet wurden.
Doch das alles ficht uns nicht an. Uns geht es gut. Mag auch der Ackermann in den USA immer mehr ins Visier der Staatsanwälte geraten oder der deutsche Selbständige den Sozialstaat ausbeuten, wir fühlen uns wohl in diesem Land, weil wir hier ruhig und sicher leben können. Das sagt die Kriminalstatistik … bzw. sagt das der Innenminister über die Kriminalstatistik.
Die Polizei selber sieht ihre Statistik etwas differenzierter und erkennt vielfältige Unsicherheitsfaktoren, unter anderem kann auch der fortschreitende Stellenabbau bei der Polizei Grund dafür sein, das immer weniger Straftaten erfasst werden.
Nun – um Wirtschaftskriminalität hatte ich mich ja schon gekümmert. Die steigt, bei Anlage- und Finanzierungsdelikten 2009 um 176 % im Vergleich zum Vorjahr. 2010 sind nach einem erneuten Anstieg um 9 Prozent schon für 80% der Unternehmen eine ernsthafte Bedrohung, bei Großunternehmen sogar 90 %. Kapitalanlagebetrug stieg 2009 sogar um rekordverdächtige 214 % an.
Sicherheit … fühlt sich anders an – und auch die Nachrichtenlage ist in dieser Hinsicht verwirrend. N-Tv meldet, das bei der organisierten Kriminalität immer weniger Personen immer mehr Schaden anrichten – was einen Rückgang in manchen Statistiken bedeutet, die nur Täter zählen. Der Spiegel meldet einen Anstieg der Kindstötungen um 20 % in 2010 – auch eigentlich kein Grund zur Beruhigung.
Aber ein Grund, mal selber in die Statistik zu schauen, wohl wissend, das man keine Chance hat, sie zu verstehen noch sie sicher zu deuten, aber das BKA hat sich halt trotzdem viel Mühe mit ihren Zahlenwerken gemacht.
Ich weiß, das es 1990 eine Widervereinigung gab. Eigentlich war es eine Einverleibung mit anschließender Verdauung, die Reste werden gerade ausgeschieden, aber wir nennen das anders. Deshalb werde ich zum Vergleich nur … die „Häufigkeitswerte“ benutzen, die die Häufigkeit der Taten auf 100 000 Einwohner beschreiben. Für diesen Wert ist die absolute Einwohnerzahl nicht bedeutend.
Insgesamt sieht es gut aus. 7265 Straftaten pro 100 ooo Einwohner gab es 1987, 2010 waren es 7253. Insgesamt ein schönes Bild … wenn es nicht hässliche Details gäbe.
Da gibt es zum Beispiel die Körperverletzung. 1987 bekamen 327,3 Einwohner auf 100 000 was aufs Maul. 2010 waren es 664,5. Das ist ein Anstieg von „Körperverletzung“ von 100 %. Dementgegen sinken die Angriffe auf Werttransporter im gleichen Zeitraum von 663 auf 120. Da ich kein Werttransporter bin, ist mir das egal, das im statistischen Durchschnitt da irgendetwas sicherer geworden ist.
Verbreitung pornographischer Schriften steigt von 1544 auf 8776, war schon mal 2007 auf über 15000 angestiegen, Häufigkeit: von 2,2 auf 10,7. Vergewaltigung durch Gruppen steigt im vergleichbaren Zeitraum um 50 % von 0,2 auf 0,3, ebenso die „überfallartige Vergewaltigung durch Gruppen“. Vergewaltigung selbst steigt von 8,6 auf 9,4, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung steigen von 15,1 auf 18,8, „sexuelle Nötigung“ steigt von 5,6 auf 7,3.
Morde bleiben auf stabilen Niveau, strafbare Schwangerschaftsabbrüche und homosexuelle Handlungen gehen deutlich zurück, ebenso die exhibistionistischen Handlungen vor Kindern. Vollzug des Beischlafes mit einem Kind steigt um 30 % seit 1999, schwerer sexueller Mißbrauch von 0,1 auf 1,8 Fälle, sexueller Missbrauch Widerstandsunfähiger steigt von 0,7 in 1995 auf 1,7 in 2010, dafür sinkt die Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und die Förderung der Prostitution sowie die Zuhälterei.
„Rohheitsdelikte“ steigen von 461,6 auf 965, Tendenz ständig steigend, allerdings sinken die Raubüberfälle auf Postagenturen, Briefmarkensammeln generell ist nicht mehr so „in“.
Sonstige Raubüberfälle auf Straßen steigen von 13,2 über 40,0 im Jahre 1997 auf 24,2 in 2010. Da merkt man schon, das weniger Polizisten die Fälle aufnehmen können.
Gefährliche schwere Körperverletzung steigt von 104, 2 1987 auf 174,7 in 2010. Die hauen nicht nur mehr aufs Maul, die hauen auch fester.
Misshandlung von Schutzbefohlenen steigt von 2,5 in 1987 auf 6,1 in 2010, Kindesmisshandlung im gleichen Zeitraum von 1,8 auf 4,6, vorsätzliche leichte Körperverletzung von 198 in 1987 auf 455 in 2010.
Straftaten gegen die persönliche Freiheit steigen im gleichen Zeitraum von 88,4 auf 241,6, Freiheitsberaubung von 106 auf 238 Fälle pro 100000 Einwohner, dafür sind Geiselnahmen rückläufig.
Diebstähle von Fahrzeugen, Mopeds und Fahrrädern sind rückläufig, ebenso der Schusswaffendiebstahl und der Diebstahl aus Automaten.
Kaufhaus- und Ladendiebstähle sind ebenso rückläufig wie Diebstähle aus Wohungen oder der Großviehdiebstahl, Diebstähle aus Hotels oder Kiosken nehmen ebenfalls ab, nur der Ladendiebstahl selbst nimmt zu … von 4,7 auf 15,1, dafür sinkt der Diebstahl aus Schaufenstern von 19,1 auf 2,6.
Obwohl auch die Straftaten nach dem Weingesetz deutlich abgenommen haben, beende ich meinen Streifzug durch die Kriminalstatistik mit einem gewissen Unwohlsein, denn was ich sehe, entspricht dem, was ich in den Medien nebenbei wahrnehme: es wird brutaler in Deutschland. Man bringt nicht mehr um … aber man quält mehr, schlägt, mißbraucht und vergewaltigt. Die Verrohung des Mittelstandes scheint sich in sehr hässlichen Zahlen wiederzuspiegeln – auch wenn der Innenminister den Hauptaugenmerk auf das Zunehmen des „Ausspähens von Computern“ richtet, das in der Tat seit 1987 enorm zugenommen hat – wie die Anzahl der Computer auch.
Da die Anzahl der Bürger aber eher rückläufig ist, können wir – abseits der offiziellen Verlautbarungen – schon erkennen, das das Leben auf Deutschlands Straßen brutaler geworden ist.
Wollen wir hoffen, das unsere Postagenturen nicht pleite gehen, denn dort kann man sich – statistisch gesehen – gut in Sicherheit bringen. Angesichts der steigenden Wirtschaftskriminalität bei sinkenden Wohnungseinbrüchen ist die sicherste Geldanlage wieder die alte Socke unter dem Bett – das wäre dann meine Anlageberatung.
Kürzlich war ich zu Besuch bei der Polizei. Ist immer schön dort – wenn man jemand da ist. Bei uns auf dem Dorf ist selten jemand da, meist gibt es nur einen Beamten, weil alles zu ruhig ist, aber wir merken, das Kriminalität bei uns Einzug gehalten hat. Natürlich können wir nicht gegen die Statistik angehen, die sagt: hier wird alles immer ruhiger, Deutschland ist voll friedlich und gemütlich, nur in Paris greifen Jugendliche Polizeireviere an und bringen die Themen von Horrorfilmen in den realen Alltag ein. 150 Jahre hat es keinen Mord bei uns geben … diese Zeiten sind mitlerweile vorbei. Das war einmal. Auch Vergewaltigungen – oder die Auslöschung ganzer wohlhabender Familien durch „psychische Probleme“ gehören bei uns inzwischen zur Tagesordnung – aber das Krankenhaus will man schließen.
Interessant bei der Polizei war ein kleines Heftchen, das ich jedoch nicht mitnehmen durfte, weil es das letzte Exemplar war. Irgendein Polizeiwerbeblatt mit vielen Artikeln, unter anderem einem über den Zusammenhang von Armut und Kriminalität. Leider konnte ich den Artikel nicht ganz lesen, hatte aber die Quintessenz behalten: man fürchtet keinen Anstieg von Kriminalität sondern ganz konkret den Anstieg von Unruhen, die die Verantwortlichen für die Misere zur Rechenschaft ziehen werden. Ungerechtigkeit scheint eher ein Faktor zu sein, der Kriminalität begünstigt … wobei wir in Felder kommen, wo „Kriminalität“ und „Armut“ besonderer Betrachtung bedürfen.
Es gibt viele differenzierte Betrachtungen zu dem Thema, auch aus den Reihen der Polizei selbst. Das Kriminalität bei Armen auffällt, liegt daran, das sie ansonsten schon einer gezielteren Beobachtung unterliegen. Darüber hinaus … haben sie einfach keine guten Anwälte. 120 Milliarden Euro vergeudet allein die EU jedes Jahr durch Korruption , Geld, das woanders fehlt. Die Täter bleiben … unerkannt, werden kaum verfolgt, es sind „Kavaliersdelikte“ – oder ihre Anwälte ziehen die Prozesse über Jahre hinweg in die Länge, bis ein „Vergleich“ dazu führt, das ein Teil der Beute abgeführt wird, man aber weitgehend straffrei ausgeht. Immerhin gehört man zu der Leistungselite des Kontinents, ist mit dem Richter oder seiner Frau im gleichen Golfclub oder kann sich wenigstens im Sozialcode der gehobenen Schichten bewegen, was vor Gericht immer Eindruck macht. Die gleiche Tat von einem jugendlichen Arbeitslosen begangen würde zu deutlich härteren Maßnahmen führen, da die Medien uns bewiesen haben, das Arme immer irgendwie bösartig sind, während Reiche schon alleine durch das viele Geld eine gewissen moralische Überlegenheit ausstrahlen. Details der Entwicklung findet man im compliancemagazin:
Bemerkenswert ist, dass sich Täter in den vergangenen Jahren seltener vor Gericht verantworten mussten. Stellten die Unternehmen zwischen 2005 und 2007 noch gegen 61 Prozent der Überführten eine Strafanzeige, sank die Quote zwischen 2007 und 2009 auf 50 Prozent. Dabei werden Täter aus dem Top-Management deutlich seltener angezeigt (33 Prozent) als mittlere Führungskräfte (49 Prozent) oder Beschäftigte ohne Führungsaufgaben (54 Prozent). Für 20 Prozent der überführten Top-Manager hatte ihre Tat sogar überhaupt keine Konsequenzen.
„Zwar lässt sich die relative Milde gegenüber Tätern aus der Führungsetage auch mit besonderen rechtlichen und sachlichen Schwierigkeiten im Einzelfall erklären. Allerdings ist diese Praxis unter dem Gesichtspunkt der Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion des Managements äußerst problematisch“, betont Salvenmoser.
Spannend in diesem Zusammenhang: das fehlende Unrechtsbewußtsein bei 62 % der straffälligen Führungskräfte – die wissen gar nicht mehr, was Recht und Unrecht ist. Diese Dimensionen sind ihnen schon längst abhanden gekommen … falls sie sie je besessen haben. Insofern sollte man auch genauer nachfragen, wie viele der Ladendiebstähle wirklich auf Kosten der Kunden gehen und wieviel vom Chef einfach gar nicht erst in dem Laden abgeladen wurde. Da er eine gute Chance hat, gar nicht erst angeklagt zu werden, selbst wenn er erwischt wird, scheint mir die Quelle der Verluste vielleicht auch dort zu liegen.
Die Quelle des europäischen Reichtums ist vielerorts gerade die Kriminalität. Ohne die erfolgreichen Beutezeuge spanischer, französischer und englischer Kolonialisten wäre der Kontinent Europa deutlich ärmer – das rechnet nur kaum jemand aus, das möchte man auch nicht wahrhaben, obwohl man die Tradition immer noch fortsetzt. Große Vermögen sind mit dem Opium- und Sklavenhandel im 19. Jahrhundert gemacht worden, andere beruhen auf hemmungsloser Ausbeutung von Zwangsarbeitern … ein Geschäft, mit dem man auch heute noch gut verdienen kann, entweder durch Ein-Euro-Jobs (hier könnten Klagen inzwischen Erfolg versprechen) oder durch den Einsatz von Leiharbeitern in Kernkraftwerken.
In den seltensten Fällen stand bei der Gründungsveranstaltung großer Familienvermögen christliche Nächstenliebe als Pate zur Seite, noch fördert die Arbeit in einem großen Konzern Ethik und Verantwortungsgefühl … eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein: 55 Prozent der großen Konzerne wurden Opfer ihrer kriminellen Mitarbeiter … und das sind nur die, die erwischt wurden, aktuell wird ja gerade ein ganzer Bankvorstand angeklagt.
Insofern kann man natürlich behaupten, das Kriminalität ein Problem der Unterschicht ist. Wenn die kriminell werden, werden sie entweder entwischt oder erbeuten zu wenig, als das sie sich damit zur Ruhe setzen können. Wenn der Reiche erwischt wird, wird er oft erst gar nicht angezeigt. Sein Networking im Dunstkreis der Macht schützt oft vor der Strafverfolgung, Parteispenden und andere „Wohltätigkeiten“ zahlen sich aus – man hat halt mehr zu verteilen als der gemeine Ladendieb.
Das Reichtum eher eine Quelle des Bösen ist, ist die Botschaft vieler Religionen der Menschheit – gerade im christlichen Abendland sollte das bekannt sein. Fragen wir uns also, woher die Legenden über die „bösen Armen“ kommen, so werden wir am Anfang der Erzählungen wahrscheinlich einen kriminellen Reichen mit eigener Zeitung finden, der von sich ablenken will.
Somit hat der „kriminelle Arme“ eine besondere Funktion: er ist der Sündenbock für eine Gesellschaft, die im grossen Stil den Bach ´runtergeht, Jung und Alt in Armut versinken lässt, sie ins soziale Abseits abschiebt , durch sinnlose Sozialreformen malträtiert und inzwischen immer öfter den Verzehr von Insekten als große Lösung unserer Probleme anpreist.
Armut wird als unveränderbare Tatsache akzeptiert, so lautet jedenfalls die Ansicht von Wirtschaftsnobelpreisträgern:
Auf beiden Seiten des Atlantiks hat sich unter den Mächtigen der Konsens herausgebildet, dass nichts für mehr Arbeitsplätze getan werden kann. Anstatt entschlossen vorzugehen, werden Entschuldigungen ausgebreitet – gekleidet in eine Sprache der Weisheit und Verantwortung.
Andererseits sorgt man dafür, das sie weiter bestehen bleibt:
Die Regierung von US-Präsident Barack Obama soll Haiti massiv unter Druck gesetzt haben, den Mindestlohn pro Stunde nicht wie geplant auf 61 Cent zu erhöhen, was etwa fünf US-Dollar pro Tag entspräche. Das berichtet das US-Magazin The Nationund beruft sich dabei auf noch nicht veröffentlichte Informationen der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks.
Das man angesichts solcher Rahmenbedingungen den Anstieg von Unruhen fürchtet, scheint mir nicht unverständlich zu sein. Armut an sich macht nicht kriminell – Mönche aller Religionen praktizieren sie bewusst und absichtlich, ohne dadurch zu verrohen oder im Bereich der Asozialität zu versinken: ganz im Gegenteil scheint Armut eher mit dem christlichen Wert der „Nächstenliebe“ zu korrelieren als dies bei „Reichtum“ der Fall ist, möglicherweise findet man bei Armen ja auch ein höheres Unrechtsbewußtsein. Ohnmächtige scheinen mir grundsätzlich ein existentielleres Interesse an „Gerechtigkeit“ zu haben.
Studien zu diesem Thema werden allerdings aus bekannten Gründen weniger den Weg an die Öffentlichkeit finden.
Der weise, gerechte, Nächstenliebe praktizierende, glückliche und den Wirren der Welt gelassen gegenüberstehende Arme als Idealbild eines gelungenen Lebens ist anderen Heldengestalten gewichen: Dieter Bohlen, Karsten Maschmeyer und Gerhard Schröder kommen mir da gerade als Beispiele der Medien in den Sinn.
Gäbe es mehr von ihrer Art … die Welt wäre sicher ein Paradies.
Und schon lange völlig menschenleer, weil Wesen, die nur von anderen Menschen leben können, von ihrem Geld, ihren Stimmen, ihren Quoten ohne ein gesundes Gemeinwesen, das sie finanziert und stützt nicht existieren können. Außerdem … hat der Held von heute keine eigenen Kinder. Diese kostenintensiven Investments überlässt er lieber dem Prekariat.