Korea

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Das Geteilte vereinen

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Bild:https://cdn.pixabay.com CCO

DAS GETEILTE VEREINEN

Die Mutter von Christentum und Islam ist,
das wird jetzt so oft und stark vermisst
das Judentum, das vorher war
das ist doch allen klar

Das Judentum, das hat hervorgebracht
das Kind, das jetzt zu Weihnachten lacht
und später kam der weise Prophet
Mohammed, der 600 Jahre später lebt

Nun ist eben die Mohammed Religion
eben viel jünger schon,als Mutter und Christus-Sohn
Und wenn wir denken, wo wir vor 600 Jahren waren
da wurden verbrannt Hexen in Scharen

Es kämpften im 30 jährigen Krieg vor 400 Jahren
die Lutheraner gegen des Kaisers Kriegerscharen
Das war genau von 1618 bis 1648 unter Wallenstein
Gustav Adolf kämpfte mit den Schweden nicht allein

Sie kämpften für Freiheit ziemlich hart
Europa blieb damals nichts erspart
100 Jahre davor wütete die Pest
Der 30 jährige Krieg holte sich den Rest

Nun Pest und Cholera zugleich
die wüten jetzt im Araberreich
denn sie haben von außen gemachte Revolutionen
die bewegen dort viele Millionen

Der Islam hat durchaus sehr erfreuliche Reformen
die entsprachen aber nicht den religiösen Normen
So wurde auch der Gründer der Bahai ermordet
der sehr wichtige Erneuerung fordert

Ganze Völkerwanderungen hat der Deep State bewegt
Die Häuser der Flüchtlinge sind zu Staub zerlegt
auch in Südamerika dieser Sturm fegt
und sich noch immer kein Ende regt

Auf der Mauer, auf der Mexiko Mauer
sitzt Onkel Donald auf der Lauer
Er möchte eine Immigrantenrevolution gegen sich verhindern
will er Verhältnisse wie Arabien oder Ukraine lindern?☺

Wenn es im mittleren Osten ordentlich kracht
dann die Machtelite herzhaft lacht
ist da ein Krieg angedacht?
wird der gut entfacht?

Trotzdem ist es nicht verkehrt,
wenn man Onkel Donald manchmal doch verehrt
Denn durch den Abzug seiner Syrientruppen
scheinen sich die Medien als Kriegspropaganda zu entpuppen

Auch in Korea der Frieden ist in Sicht
Onkel Donald hat dort gebracht viel Licht
Die beiden Erzfeinde nähern sich an
und jetzt ist eben Syrien dran?

Es gibt nach Ansicht der höchsten Obrigkeit
zu viele Menschen auf der Welt,
die oben sind nicht immer gescheit
da geht es vielen nur ums eigne Geld

Wenn jeder sinnvoll leben würde
wäre das für uns ja keine Bürde
Als sinnvoller Nebeneffekt
man viel gesünder lebt☺

Auch zwischen dem Westen und dem Osten
die Atom-Abrüstungsverträge rosten
das könnte uns wieder einen Weltkrieg kosten?
Rüstungsausgaben sind aber auch große Wirtschaftsposten

China soll den Patentschutz einhalten
doch in Europa die Geheimdienste walten
denn Uncle Sam möchte auch unsere Wirtschaftsgeheimnisse wissen
da wirst Du keinen Patentschutz vermissen

Denn die Dienste sind gerissen
auf unsere Politiker können wir….
Die versorgen die Lobbies wie es denen gefällt
der Bürger wird um seine Leistung geprellt

Selbst die Glühbirne kann Daten senden
daran wird sich auch nichts ändern
vielleicht war das für die EU der Grund
warum man das Ende der alten Glühbirne tat kund?

Es klafft die Lücke zwischen Arm und Reich
nicht nur bei uns sondern auch drüben über dem großen Teich
Wie schön wäre das Teilen für alle beiden Seiten
die einen zerplatzen, die anderen das Leben kaum bestreiten

Da wirkt ein Teil von jener Kraft
die stets das Spalten will und damit Ohnmacht schafft
Sie spaltet Menschen und Atom
weltweit haben wir das Spalten schon

Es soll keinen Geist geben
wir sollen ohne Geist leben
Geistlos sollen wir sterben
die Skeptiker wollen die Scherben

Man reißt den Kosmos weg vom Stoff
Doch Prof.Dürr sagt uns ganz schroff
dass es die Materie ja so gar nicht gibt
und dass uns der Geist dahinter liebt

Ost und West könnte man leicht befrieden
Weg mit der Nato aus unnötigen Kriegen
für Russland braucht es auch Sicherheit
der Raketenschild der ist nicht gescheit

Die Abwehrwaffen in Rumänien und Polen
die soll doch gleich der Teufel holen
denn diese Raketen die die Welt entzweit
sie sind rasch als Angriffswaffen bereit

Diese Info ist in Militärkreisen bekannt
in den Medien wird sie nicht genannt
Die Militärs wissen eben mehr
doch hüten sie ihre Infos sehr

Wenn Ukraine seine Blockfreiheit behält
dann kommt sehr rasch dieser Krieg aus der Welt
und Wenn Europa und Uncle Sam die Grenzen garantieren
dann kann für die Ukraine nichts mehr passieren

In Nordafrika weg mit den strategischen- und Ölinteressen
da hilft Vermittlung, Kulturverständnis und genug zu essen
Ein Marshallplan, für die geplagten Regionen
sonst flüchten dort die Millionen

Weg mit Raketen und Waffen
dann könnte man das schaffen
Warum sollen wir das nicht denken
auch wenn verrückt sind, manche die die Welt lenken?

Wer menschlich mit Menschen umgeht
dann der Frieden viel leichter steht
Doch wenn die Menschen begreifen, dass alle werden benutzt
dann schaut die Machtelite wohl ganz verdutzt

Wenn wir die Zusammenhänge kapieren
dann brauchen wir nicht so viel parieren
Es bräuchten dann nicht so viele krepieren
und man müsste darnach nicht so viel reparieren

Man kann uns dann nicht gegeneinander hetzen
bei Unverständnis fliegen sonst die Fetzen
Wenn jeder geduldig die Sorgen des Nachbarn anhört
dann ihn vielleicht auch eine etwas andere Gesinnung nicht stört?

Mit Wärme und Licht den Menschen begegnen
das brächte für alle großen Segen
seine eigene guten Ideale pflegen
zur Wahrheit und zum Licht kommt man auf vielen Wegen

Quellen:

https://de.rbth.com/politik/2016/10/13/us-raketenschild-in-europa-ist-russland-das-eigentliche-ziel_638467
https://de.sputniknews.com/politik/20171214318688917-us-raketenabwehr-osteuropa-schwaeche/
https://www.heise.de/tp/features/Neue-multinationale-Nato-Brigade-in-Rumaenien-gegen-Russland-3853739.html?seite=all
https://www.nachdenkseiten.de/?p=45924
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19864
http://schnittpunkt2012.blogspot.com/2011/05/otpor-geplante-revolutionen.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-der-arabischen-welt-die-umsturz-gmbh-1.1061251
https://science.orf.at/stories/2878107
https://linkezeitung.de/2018/10/25/von-soros-inspiriert-us-milliardaere-planen-bunte-revolution-gegen-trump/ 

https://orf.at/stories/3105812/

https://www.nachrichtenspiegel.de/2015/09/13/revolutionen-mit-dramatischem-ergebnis-schaupatz-fluechtlingsdrama-in-europa-und-nordafrika/

https://www.nachrichtenspiegel.de/2018/12/26/die-unteilbare-welt-von-prof-hans-peter-duerr-quantenphysiker-mitarbeiter-von-nobelpreistraeger-werner-heisenberg/

https://www.bahai.ch/de/

https://www.deutschlandfunk.de/mahatma-gandhi-der-gewaltfreie-dschihadist.886.de.html?dram:article_id=376109

2012: Alpträume werden Wirklichkeit … und Träume möglich.

2012: Alpträume werden Wirklichkeit ... und Träume möglich.

Mittwoch, 30.5.2012. Eifel. Mir fallen manchmal kleine Nachrichten ins Auge, die seltsam „niedrig“ gehandelt werden. Kannibalismus zum Beispiel. Jahrhundertelang DAS Horrorbild des zivilisierten Menschen, mit dessen Hilfe er sich – als christlicher „Kolonisator“ – deutlich von den „primitiven Barbaren“ unterschied – zum Beispiel von Holländern. Dort hatten sich ja zwei Moderatoren gegenseitig aufgegessen – obwohl vom jeweils anderem noch genug übrigblieb, das sie das Ergebnis der Speisung ausführlich diskutieren konnten. Ein Riesenthema eigentlich … doch bleibt es seltsam ruhig darum, so als wäre es schrecklich normal, das die Menschen schon mal anfangen, sich selbst als Konsumobjekt und Nahrungsmittel zu testen. Benjamin R. Barber, ein „Professor für Zivilgesellschaft“ an der Universität Maryland warnte uns dereinst ausdrücklich vor den verheerenden Wirkungen und Auswirkungen der modernen Wirtschaft (McWorld genannt) – das es so enden könnte, hat wohl auch er nicht geahnt.

Das Thema Kannibalismus ist damit aber nicht erschöpft. Andernorts gab es Berichte über mehrere chinesische Fabriken, die Babyfleisch verarbeiten und es den Südkoreanern in Kapseln liefern. Die Chinesen sind über solche Meldungen empört – man weiß nicht so Recht, ob man es mit einer neuen Dimension der Barbarei zu tun hat (die in meinen Augen an die Horror-Qualität von Konzentrationslagern heranreicht – oder diese sogar übertrifft), oder nur mit einem geschickten Propagandafeldzug gegen China, um den neuen großen (und vielleicht sogar finalen) Weltkrieg NATO gegen SOZ medial vorzubereiten. Wer würde nicht gerne gegen Babyschlächter und Menschenfresser in den Krieg ziehen?

Oder die neue Meldung aus den USA: dort hat ein Mann einen anderen aufgefressen – eine Szene wie aus einem Zombiefilm. Nase, Auge – alles weg. Und wie es sich für einen richtigen Zombiefilm gehört, waren mehrere Kugeln nötig, um die Bestie zu stoppen. Und wie es sich ebenfalls für einen richtigen Zombiefilm gehört, sind die Erklärungsmuster der Polizei sehr verwirrend: Obdachlose sollen es gewesen sein – in einer Kokainpsychose. Bei den Preisen für Kokain passt das eigentlich nicht zusammen – und die Erscheinungsformen einer Kokainpsychose sind auch deutlich passiver als das, was man uns dort präsentiert hat. Schauen wir mal, was das Psychosezentrum Ruhrgebiet dazu sagt:

Eine weitere gravierende Folge kann die „Kokain – Psychose“ sein. Hier treten unabhängig von einer Substanzeinnahme optische, akustische und taktile Halluzinationen, Unruhe, Wahnerlebnisse, und Trübungen des Bewußtseins auf. Die Symptome ähneln denen einerSchizophrenie.

Von der Verwandlung in agressive Menschenfresser steht da nichts, eher hat man so ein verängstigtes Suchtkneuel vor Augen, das sich zitternd in der Ecke seiner Gummizelle befindet. Wäre auch gut so, denn bei der Menge Koks, die in Deutschland konsumiert wird, sollten wir uns in Zukunft wohl nur noch schwer bewaffnet aus der Wohnung wagen.

Fügt man die drei Informationen zusammen und legt die beschwichtigenden Kommentare dazu erstmal zur Seite, wird das Bild unheimlich: auf einmal entsteht vor unserem geistigen Auge das Bild einer neuen Menschheit, die frei ist von alten Zwängen und Einschränkungen, einer Menschheit, die sich über ihre Grenzen erhebt und sich des alten Ballastes entledigt, der sie jahrtausendelang niedergedrückt hatte. In Romanen gab es das schon mal:

„Dieser Zeitpunkt sei leicht zu erkennen, denn der Mensch sei dann wie die Großen Alten geworden, wild und frei jenseits von Gut und Böse, Gesetze und Moral wären dann niedergerissen, und alle Menschen brüllten, töteten und schwelgten in Lust. Dann würden ihnen die Großen Alten neue Wege zu brüllen, zu töten, zu schwelgen und zu genießen zeigen, und die Erde würde in Vernichtung, Ekstase und Freiheit flammen. In der Zwischenzeit müßte der Kult durch angemessene Riten die Erinnerung wachhalten und IHRE sichere Rückkehr prophezeien.“
(H.P.Lovecraft, Cthulhu Geistergschichten, Suhrkamp 1979, Seite 218)

Gut, das das nur eine Gruselgeschichte aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ist.

„1984“ war auch nur eine Gruselgeschichte – aber auch die wird jetzt wahr. Wie es aussieht, haben freundliche Regierungsstellen („Regierung“ ist seit dem 11.9.2001 immer „freundlich“, wer des Gegenteil behauptet, ist ein Terrorist – oder ein Verschwörungstheoretiker, was so etwas ähnliches wie ein „Sympathisant“ ist) diese Gruselgeschichte jetzt eine gewisse Realität verliehen – sie haben eine Cyberwaffe entwickelt (genau so eine, vor der sie schon immer gewarnt haben), die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. „Big Brother“ gibt es nicht nur im Fernsehen – sondern auch auf jedem Rechner. Dem vorgestylten Konsumzombie der Neuzeit stört das nicht – immerhin sammelt auch seine X-Box-360 via „Kinect“-Sensor Bilder aus seiner Wohnung sowie Sprachmuster und – wie nützlich – auch Kreditkarteninformationen. Und das alles wird als harmlose Spielkonsole verkauft.

Endgültig in der Realität der James-Bond-Romane sind wir durch die Meldung in der Welt gelangt, wonach US-Fallschirmtruppen in Nordkorea geheime Tunnelanlagen untersucht hatten. Na ja – Nordkorea richtet Kannibalen kompromislos hin – offensichtlich eine Gefahr für unsere westliche Kultur. Durch diese Nachricht werden aber Meldungen aus dem Jahre 2003 wieder aktueller, wonach in Nordkorea in der Tat Menschenfleisch gehandelt wird.

Das Romane Realitäten vorwegnehmen können, ist natürlich völliger Quatsch. Das dachte ich zum Beispiel im Jahre 1983, als der Roman „Der dritte Weltkrieg“ in Deutschland erschien. Geschrieben von General Sir John Hacket beschreibt er den Beginn des dritten Weltkrieges, der überraschend mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion endet – für viele Friedensaktivisten ein Wunschdenken politischer Wirrköpfe.

Sechs Jahre später war der Zusammenbruch der Sowjetunion politische Realität, die politischen Wirrköpfe knallharte Realisten und die Friedensaktivisten als ahnungslose Träumer enttarnt.

Nur gut, das es keine Romane über den Zusammenbruch der USA gibt.

Wirklich?

Nun – wir lesen nicht mehr soviel: wir gucken lieber. Zum Beispiel „Star Wars“ … deren letzte verfilmte Episoden uns eine Geschichte erzählen, in der mächtige  Interessengruppen aus Industrie, Banken und Handel mittels geschickter Intrigen die Republik vernichten. Die Filme wurden 1999 bis 2005 gedreht – und 2012 scheinen sie Realität geworden zu sein. Begriffe wie „marktkonforme Demokratie“ sind gesellschaftsfähig geworden sind, die Macht der „Märkte“ verdrängt alternativlos weltweit demokratisch gewachsene Strukturen. Die Bürger schauen drein wie die Iren : voller Zorn auf die Banken beugt man sich einem scheinbar über Nacht gewachsenem neuen System, in dem Bankvorstände Sozialpolitik diktieren und sich die alten Republiken, Demokratien und Volksherrschaften in etwas Neues verwandeln.

Im Star-Wars-Märchen übernehmen „Regionalgouverneure“ die Macht … im Euro-Märchen sind es Goldman-Sachs-Mitarbeiter.

Im Prinzip – ein absoluter Horrorstoff, in dem wir leben. Gruselig wie das Schicksal unserer „High-Potentials“, unserer Wissenschaftler, die von 40 Stunden in der Wochen noch 19 bezahlt bekommen.  Wenn die erstmal mit ihrem Studium fertig sind, werden die keine Verständnis mehr dafür haben, das Arbeitslose überhaupt noch Geld bekommen.

Welche Zukunft eine Gesellschaft noch hat, die ihre Elite so verheizt, will ich jetzt gar nicht überlegen.  Möglicherweise erleben wir gerade eine Phase, in der sich wirklich zeigt, das Regierungen an sich die „Schlimmste Seuche aller Zeiten“ sind – mit sechsmal soviel Todesopfern wie die spanische Grippe.

Da macht es Hoffnung, das aktuell gemutmaßt wird, das die USA ebenso zusammenbrechen können wie die Sowjetunion … ihr wirtschaftlicher Zusammenbruch scheint eh´ kurz bevor zu stehen. 

Merkt man nun, wie wichtig es in Zukunft werden könnte, das wir uns daran erinnern, das es nicht gut ist, Menschen zu essen? Das es auch nicht notwendig ist, schon mal den Geschmack zu testen, weil unsere Wirtschaft bald so derangiert ist wie die in Nordkorea – und schon längst so unmoralisch wie die in den Babyfleischfabriken Nordchinas?

Merkt man nun, das es vielleicht dringend nötig ist, die Lösungen der aktuellen Krise nicht der koksenden Oberschicht zu überlassen, weil man nie genau weiß, wann die ihre Kokain-Psychose bekommen? Vielleicht haben wir die aktuelle kannibalistische Wirtschaftsform genau jenen Kokain-Psychosen zu verdanken, die nun in Miami schon zu öffentlichen Kannibalenattacken führen.

Benjamin R. Barber hat da schon eine Idee, wie die neue Gesellschaft funktionieren könnte, zitiert bei  Wikipedia:

„Die Zivilgesellschaft, der bürgerliche Raum, besetzt die Mitte zwischen Politik und privatem Sektor. Dort geben wir weder unsere Stimme ab, noch kaufen und verkaufen wir; dort sprechen wir mit unseren Nachbarn über die Einstellung eines Schülerlotsen, planen eine Benefizaktion für die örtliche Schule, diskutieren darüber, wie unsere Kirche oder Synagoge Obdachlosen eine Unterkunft schaffen kann, oder wir organisieren ein Softball-Sommerturnier für unsere Kinder. In diesem Bereich sind wir ,öffentliche‘ Wesen, wie eine Regierung haben wir einen Sinn für öffentliche Aufgaben und Achtung vor dem Gemeinwohl; aber anders als eine Regierung erheben wir keinen Anspruch auf die Ausübung eines Gewaltmonopols. […] Wie der Privatsektor hat auch dieser nachbarschaftliche, kooperative Bereich der Zivilgesellschaft teil am ,Geschenk der Freiheit‘, […] aber anders als der Privatsektor, strebt er Gemeinsamkeit und konsensuelle […] Handlungsweisen an. Die Zivilgesellschaft ist somit öffentlich-politisch, ohne Zwangscharakter zu haben; sie ist freiwillig-voluntaristisch, ohne privatisiert zu sein“ (S. 281).

Wir als Bürger zeigen uns jeder Regierung überlegen. Wir als Bürger bräuchten kein Hartz IV. Wir wüssten genau, wo in unsere Gemeinschaft Menschen mit Leistungsdefiziten einen würdigen Platz bekommen können. Arbeit gibt es genug. Wir bräuchten auch kein Zinssystem, das uns leistungsloses Einkommen garantiert – wir wissen, das das langfristig nie gut gehen kann, weil niemand mehr die Zinseszinsen erarbeiten könnte. Wir haben schon längst bewiesen, das wir viel effektiver, menschlicher, realistischer, vernünftiger und wirtschaftlicher arbeiten als es Regierungen, Banken oder Konzerne je tun könnten.

Und darum könnten die Alpträume der Gegenwart genau jener Startschuss sein, den wir brauchen, um unsere Gesellschaft eine neue Richtung vorzugeben … ohne Banken, ohne Staatsmacht, ohne Profitgier und verschiedene Formen von Kannibalismus (unter die ich auch Hartz IV sehe, wo sich der Staat die Lebensarbeitsleistung von Menschen aneignet, die die Wirtschaft als unnütz ausgespuckt hat – oder die Diätenkultur unserer Abgeordneten).

Leider finde ich solche Überlegungen in den Medien nicht.

Die predigen mir hauptsächlich vom DAX – und wie schön man mit seiner Hilfe ohne Arbeit reich werden kann … reich von der Arbeit anderer, wohlgemerkt.

Auch so ein Kannibalenakt.

Und in letzter Konsequenz so blutig wie der in Miami.

 

 

 

 

 

 

 

Warum wir merken, das wir verschaukelt werden, aber es nicht wissen: über Gold, Menschenfleisch, den unvermeidlichen Weltwirtschaftscrash und 9/11

Freitag, 18.5.2012. Eifel. Der Rhein ist fünf Millionen Jahre älter als gedacht. Hätten Sie es gewußt? Oder auch nur erahnt? Ich schon. Der Vorteil der philosophischen Wissenschaft ist, das sie gnadenlos und schonungslos wird, sobald es um Wahrheit geht. Wenn´s nach der Philosophie geht, sind wir alle Idioten. Wir wissen genau, das unserem Gehirn nur ein äußerst begrenztes Instrumentarium zur Erfassung der Wirklichkeit zur Verfügung steht - ein Instrumentarium, das zudem oft  noch Sinneseindrücke vermittelt, die gar nicht existieren - Ufos, Geister, Marienerscheinungen und was die Menschheit sonst noch am Rande des Erlaubten wahrzunehmen glaubt. Angesichts dieser Ausgangslage muss man immer mit einem Irrtum rechnen - selbst bei etwas so harmlosem wie dem Alter des Rheins. Die polnische Polizei hat sich jetzt auch geirrt: der ermordete polnische Polizeichef wurde Opfer von Autodieben - jetzt kennt man endlich die Wahrheit.  Er hatte das Pech, einen Daewoo zu fahren, eines der heißbegehrtesten Automobile auf dem europäischen Kontinent.

Freitag, 18.5.2012. Eifel. Der Rhein ist fünf Millionen Jahre älter als gedacht. Hätten Sie es gewußt? Oder auch nur erahnt? Ich schon. Der Vorteil der philosophischen Wissenschaft ist, das sie gnadenlos und schonungslos wird, sobald es um Wahrheit geht. Wenn´s nach der Philosophie geht, sind wir alle Idioten. Wir wissen genau, das unserem Gehirn nur ein äußerst begrenztes Instrumentarium zur Erfassung der Wirklichkeit zur Verfügung steht – ein Instrumentarium, das zudem oft  noch Sinneseindrücke vermittelt, die gar nicht existieren – Ufos, Geister, Marienerscheinungen und was die Menschheit sonst noch am Rande des Erlaubten wahrzunehmen glaubt. Angesichts dieser Ausgangslage muss man immer mit einem Irrtum rechnen – selbst bei etwas so harmlosem wie dem Alter des Rheins. Die polnische Polizei hat sich jetzt auch geirrt: der ermordete polnische Polizeichef wurde Opfer von Autodieben – jetzt kennt man endlich die Wahrheit.  Er hatte das Pech, einen Daewoo zu fahren, eines der heißbegehrtesten Automobile auf dem europäischen Kontinent.

Daewoo-Fahrer in Deutschland schweben in akuter Gefahr – in Todesgefahr, das kann man nicht anders sehen. Porsche, Maserati und Lamborghini-Besitzer können aufatmen.

Apropo Daewoo – ich hatte da noch was zum Thema Korea. Die essen ja gerne Menschenfleisch – oder besser gesagt, Babyfleisch. Mundgerecht zubereitet in kleinen Kapseln. Das Geschäft scheint schon lange zu blühen, wie die Süddeutsche berichtet, wurden die Behörden erst aktiv, als die Medien über die Fabriken im Norden Chinas berichteten. Im Norden Koreas geht man gegen diese Praxis ganz anders vor: Kannibalen und ihre Metzger werden gnadenlos hingerichtet. Das beruhigt nordkoreanische Mutter ungemein, scheint es doch die Gefahr zu verringern, das ihre Babys von nordchinesischen Fabriken für den südkoreanischen Magen verarbeitet werden. In Südkorea jedoch ist noch nicht mal jemand verurteilt worden … weil die Babys nicht zum Verkauf bestimmt waren, sondern nur zum privaten Gebrauch. Das beruhigt den Leser sehr.

Aber – wie das so mit der Wahrheit ist: Nordkorea gilt bei uns als „böse“, Südkorea hingegen als „gut“. Nordkoreanische und nordchinesische Mütter können das nicht verstehen, wir schon: das ist halt der Respekt vor der Wirklichkeit, die die westliche Philosophie gebietet. Manche Dinge scheinen wir  einfach nicht verstehen zu können – ob es nun um den Polizeichef von Polen geht, um den unglaublichen Wert der Marke Daewoo in Polen oder um nine-eleven: das bleibt für uns als Bürger ziemlich unverständlich, wenn man recht bedenkt.

Sicher, wir können machen, was die Naturwissenschaft macht: wir können miteinander vernetzte Theorien bilden und hoffen, das wir durch die bloße Anzahl von Vernetzungen die Wirklichkeit einfach quantitativ erschlagen. Naturwissenschaftler und Verschwörungstheoretiker machen das den ganzen Tag. Das funktioniert – aber nur im begrenzten Rahmen, wie der Rhein uns jetzt wieder gezeigt hat.

Besser funktioniert das Erkennen der Wahrheit bei Menschen.

Überraschend, oder?

Ja, da können wir uns einen kleinen Trick erlauben – wir, als Vernunft und kritischer Verstand. Wir können da nämlich von uns selbst auf andere schließen, weil wir ja selber Menschen sind und somit über alle Elemente zur Beurteilung menschlichen Verhaltens verfügen.

Toll, oder?

Das ist der Grund, warum wir – wenn wir einfach als Menschen denken, fühlen und handeln – so seltsam drein schauen, wenn wir diese Geschichten über die Koreaner und ihre kostbaren (vielleicht mit Menschenfett betriebenen?) Autos hören. Wir wissen, das wir für einen Daewoo keinen Menschen ermorden würden – auch keine Polizeichef. Wir wissen auch, das wir keine Babys essen würden – auch nicht als Fertignahrung.  Genauso plausibel ist es uns, das der militärisch-industrielle Komplex nine-eleven inszeniert hat, um mal wieder so richtig abkassieren zu können und um – nicht zu vergessen – die Figuren für den nächsten großen Krieg in Stellung zu bringen. Generäle denken nicht in Wahlzyklen, die denken strategisch – über Jahrzehnte hinweg.

Versetzt man sich als normaler Mensch in ihre Welt, dann wird das sofort klar: wir würden alle so handeln, wenn wir ihre Werte, ihre Möglichkeiten und ihren Werdegang hinter uns hätten. Wir würden uns noch nicht mal groß was dabei denken. Ebenso wäre uns klar, warum die Machtelite der USA in geheimen Zirkeln druidische Rituale feiert und nicht etwa – wie wir im Urlaub – am Strand liegt und die Sonne genießt: wer solche strategischen Spielchen spielt, die schon jetzt Millionen von Menschen den Tod gebracht haben, der braucht eine besondere Entlastung. Einfach mal die örtliche Domina fragen, aus welchen gesellschaftlichen Schichten ihre Kunden so kommen. Die wissen alle, das sie Strafe verdient haben – und eine leise Stimme in ihnen sorgt dafür, das sie sie auch bekommen.

Wir kennen diese Mechanismen nur zu gut – weil wir eben auch Menschen sind. Darum fällt es mir beispielsweise leicht, der Piratenpartei im Jahre 2008 ein zweistelliges Wahlergebnis zu prophezeien, wenn Sie sich nur an ihren Kodex halten: da gab es ein riesiges Loch im Wertekanon der Parteienlandschaft, das die neoliberalen Bonzen aller Parteien hinterlassen hatten: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit waren so weit aus der Lebenswirklichkeit verbannt worden, das gesellschaftliche Leben zum Umerziehungslager des Individuums zur Konsumameise degeneriert, das sich der Mensch als solcher nicht ewig damit anfreunden konnte – irgendwann musste sich der Druck explosionsartig entladen.

Das wird im Manager Magazin aktuell sogar noch auf die Spitze getrieben: ganz unverblümt teilt man den „High Potentials“ (der angeblichen ELITE) dort die Konsequenz mit, die sich aus der Hartz IV-Welt von Grünen und SPD ergeben: sie sollen noch mehr Druck aushalten, weltoffen sein (d.h. ohne eigene Überzeugungen und Werte, berreit, eine Welt zu akzeptieren, in der der Geschäfstpartner sich schnell mal zwischendurch eine Kapsel mit Babyfleisch gönnt) – aber Geld gibt es dafür jetzt nicht mehr. Die einzige Ressource, die Menschen nach Jahrhunderten der Privatisierung der Welt noch haben – ihre Arbeitskraft – wird selbst bei den kostbarsten Mitarbeitern dieser Gesellschaft nur noch gegen geringes Entgeld nachgefragt.

Wir als Menschen verstehen das. Supergewinne kann man nur machen, wenn man das Geld für sich behält. So einfach geht Konzernwirtschaft – auch ohne BWL-Studium.

Ebenso ist es leicht, vorherzusagen, das die Ratingagenturen permanent neue Ratingrunden einleiten, um möglichst viele Goldreserven weltweit in die Tresore der FED nach New York zu bekommen: am 16. Mai hab ich´s geschrieben, am 17. Mai kam die neue Ratingrunde. Bald wird man danach rufen, den deutschen Goldschatz der FED zu überschreiben, damit die Bundesregierung ihre Schulden bei Goldman Sachs begleichen kann. Das wird aber noch dauern – eventuell noch zwei- bis fünf Jahre.

Was hat die US-Wirtschaft dann davon? Eine hervorragende Basis, um ihre Wirtschaft in ferner Zukunft wieder vollkommen neu aufzubauen. Warum brauchen sie die? Weil der Dollar im Prinzip seit 1971 nichts mehr Wert ist. Wenn das Kartenhaus dann zusammenbricht, kann die amerikanische Wirtschaft zurecht sagen: aber wir haben noch etwas – das Gold von sechzig Zentralbanken gehört uns. Mit dem Gold als Sicherheit geben wie eine neue Währung heraus, die diesmal viel besser abgesichert ist als das Papiergeld des 20. Jahrhunderts.

So denken Menschen, wenn sie strategisch denken. Wir würden alle so denken, wenn wir die Mittel hätten und das unser Job wäre.

Weder die FED, noch die Ratingagenturen, weder die US-Regierung noch die Bankenwirtschaft verlieren bei diesem Geschäft – im Gegeneit: alle haben etwas zu gewinnen … wenn man nur langfristig genug denkt. Solche langfristigen Strategien kann man prima jedes Jahr zwei Wochen lang im Bohemian Grove besprechen (oder „verkaufen“), damit auch keiner aus der Reihe tanzt. Da braucht es auch nur eine ganz kleine Gruppe von Experten, die den Kurs kennen und sich eine Osama-und-die-neunzehn-Räuber-Ballade ausdenken, um eine kleine Unterstützungsaktion in die Wege zu leiten, die dem Prozess den nötigen „drive“ gibt. Das wäre auch für den menschlichen Verstand ein hinreichender Grund zu verstehen, weshalb die wichtigsten Menschen der Welt JEDES JAHR zwei Wochen ihrer sonst so wertvollen Zeit damit verbringen, im Wald zu campen, anstatt auf ihrer Luxusyacht die Schönheiten der Welt und der Weiblichkeit zu genießen. Langfristig zahlt sich das Netzwerken dort aus – für die ganze amerikanische Gesellschaft.

Weil wir Menschen sind können wir solche Schlüsse viel einfacher verstehen als das Alter des Rheins. Wären wir selber ein Fluss, könnten wir den Rhein besser verstehen – sind wir aber nicht.

Weil wir Menschen sind, bekommen wir Bauchschmerzen, wenn man uns wahr machen will, das es in Polen eine mörderische Automafia gibt, die Daewoo´s klaut (wer um alles in der Welt kauft den denn dann?), das menschenfleischessende Südkoreaner unsere guten Verbündeten sind, während diejenigen, die mit brutaler Gewalt gegen diesen Sumpf vorgehen, böse sind, das ein nierenkranker Wandermoslem von einer afghanischen Höhle aus einen vernichtenden Schlag gegen die führende Supermacht der Erde führen kann (ein Stoff, den es sonst nur in James-Bond-Filmen gibt) und das die regelmässigen lang andauernden Treffen der männlichen Führungselite der USA selbstverständlich nur der Unterhaltung dienen … die darin bestehen soll, das sie sich selbst kostümieren und selbst geschriebene Stücke aufführen.

Alles ganz harmlos.

Wird nur weniger harmlos, wenn ich daran denken, wie schnell Menschenfleisch weltweit heiß begehrter Rohstoff werden könnte. Wer weiß denn wirklich, für welche Märkte die Firmen in China noch so produzieren – und wie schnell die ihre Produktion ausweiten können? Und was ist, wenn am im Grove beschließt, zur Rettung der Welt vor der Überbevölkerung den inoffiziellen Handel mit Menschenfleisch frei zu geben?

Wir als Menschen wissen, das so etwas geht …. gerade weil es jetzt schon Menschen gibt, die so etwas machen. Wir Deutschen wissen das ganz besonders, weil die industrielle Massenvernichtung (oder Massenverwertung) auf unserem Grund und Boden schon mal ausprobiert wurde

Da brauchen wir dann keine Theorien mehr. Die können wir uns für den Rhein aufheben.

Wir wissen leider auch, das wir manipulierbar sind – gerade, wenn man uns unter Druck setzt und uns (im Namen der „Weltoffenheit“) unsere Menschlichkeit abtrainiert. Die US-Army hat dies ja vorgemacht – mit erstaunlichem Erfolg: ihre Leichenschänderbrigaden und Folterregimenter werden die Nazis in den James-Bond-Filmen des 22. Jahrhunderts sein. Das geht gut: sie haben schon die gleichen Stahlhelme, der Zuschauer wird das als „Bild des Bösen“ akzteptieren

Wenn wir nur genug hungern (und genug mit Werbung überzogen werden), dann werden die Wenigsten unter uns ein „Nein“ zu Menschenfleisch durchhalten können – erst recht dann nicht, wenn uns die Medien vorkauen, das die koreanische Wirtschaft dies schon seit Ewigkeiten erfolgreich praktiziert.

Wie erfolgreich diese Wirtschaft ist, sieht man ja an dem Wert von Daewoo´s in Polen.

Für so einen Wagen geht man nach erfolgreicher Umerziehung gerne über Leichen.

Was man daraus nun für vorhersagen treffen kann?

Es werden gute Zeiten für Dominas auf uns zukommen – sehr gut Zeiten, weil die Zahl der Menschen, die ihr Handeln nicht mehr mit ihrer ureigenen Menschlichkeit in Einklang bringen können, enorm wachsen werden wird.

Womit ich diese Vorhersage belegen kann?

Nun – mit einem einfachen Zitat aus der International Business Times:

Über den ganzen Kontinent hinweg wird eine schmerzliche Wahrheit immer klarer: Ein Währungsblock über mehrere unterschiedliche Volkswirtschaften hinweg ist mit Demokratie nicht vereinbar.

Wann wird wohl der Satz das erste Mal in der Tagesschau erwähnt werden, um uns klar zu machen, das die Demokratie dem Markt einfach zu teuer geworden ist?

Kurz bevor Konzerne Menschenfleisch in Kapseln auch in Deutschland anbieten und so endlich einen effektiven marktkonformen Einsatzbereich für die „Kosten auf zwei Beinen“ gefunden haben, die ansonsten nur als Parasiten und Sozialschmarotzer dahinvegetieren. „Wer nicht arbeiten will, der wird gegessen“ – wird dann ein alter SPD-Spruch in Abwandlung der Horrorphantasien des Franz Müntefering („Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen“) durch die Medien wandern.

Zu phantastisch? Hätte man 1980 über die Osama-Räuberpistole auch gedacht – wie auch über die nur mit militärische Mitteln zu bekämpfende Bedrohung durch den Islam, den Zusammenbruch der Sowjetunion oder den aktuellen Triumph Adolf Hitlers in Griechenland.

 

Guten Morgen Deutschland! Na, fit für den heiligen Krieg, ihr Flaschen aus dem Zwei-Kasten-Staat?

Mittwoch, 29.2.2012. Ein seltener Tag. Kommt erst in vier Jahre wieder. Zeit, mal ein paar unbequeme Wahrheiten  zu sagen: ihr Deutschen seid Flaschen. Ihr seid weinerlich, wirklichkeitsfremd, bizarr, irrational und unglaublich dumm, "apokalyptische Spießer" sogar.  Nein, bitte nicht aufregen, das ist nicht meine Meinung, das habe ich heute in der Welt über Euch gelesen. Dabei habe ich etwas gelesen, das Euch allen da draussen so neu sein wird wie mir, ich zitiere:

Denn der Unmut über die Gegenwart wächst, fast unbemerkt, seit der Wiedervereinigung. Lebhaft debattiert wurde die Ostalgie, die Sehnsucht der Ostdeutschen nach ihrem untergegangenen Staat. Aber der Mauerfall beendete eben nicht nur die realsozialistische Spießerdiktatur, sondern auch die „BRD“. Kaum jemand sagte das je laut.

Mittwoch, 29.2.2012. Ein seltener Tag. Kommt erst in vier Jahre wieder. Zeit, mal ein paar unbequeme Wahrheiten  zu sagen: ihr Deutschen seid Flaschen. Ihr seid weinerlich, wirklichkeitsfremd, bizarr, irrational und unglaublich dumm, „apokalyptische Spießer“ sogar.  Nein, bitte nicht aufregen, das ist nicht meine Meinung, das habe ich heute in der Welt über Euch gelesen. Dabei habe ich etwas gelesen, das Euch allen da draussen so neu sein wird wie mir, ich zitiere:

Denn der Unmut über die Gegenwart wächst, fast unbemerkt, seit der Wiedervereinigung. Lebhaft debattiert wurde die Ostalgie, die Sehnsucht der Ostdeutschen nach ihrem untergegangenen Staat. Aber der Mauerfall beendete eben nicht nur die realsozialistische Spießerdiktatur, sondern auch die „BRD“. Kaum jemand sagte das je laut.

Da erklärt man in diesem Artikel all jene für verrückt, die gegen den Krieg in Afghanistan sind, gegen die Rente mit 97, gegen grassierende Staatsverschuldung zwecks Investmentrettung, gegen den real fortschreitenden Abbau der Menschenrechte in Deutschland, scheut sich aber nicht, so blöd zu sein, die Ursache jener „grassierenden Unzufriedenheit“ zu benennen: das endgültige aber heimliche Ende der BRD. Heimlich? Ja, das steckt doch hinter der Floskel: „kaum jemand sagte das laut!“.   Ein Skandal eigentlich, das man den Deutschen ihr Land nahm, ohne sie zu fragen, ob sie es eigentlich hergeben wollten. Wusstet ihr da draussen, das Sozialhilfe einmal dazu da war, den Lebensstandard im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit nicht abfallen zu lassen, weil man sich bewusst war, das Demokratie auch Geld zum Leben braucht?

Heute ist das anders. Heute muss der Arbeitslose sein über zwanzig Jahre mühsam erspartes Vermögen aufbrauchen, bevor er Arbeitslosengeld zwei kriegt – und zwar genauso viel wie jemand, der noch nie einen Euro in das System eingezahlt hat. Welchem Wirtschaftsführer und Parteifunktionär würde man so etwas zumuten wollen? Welcher Banker hat je auch nur einen einzigen Euro aus seinem Privatvermögen zur Rettung seiner bewußt vor die Wand gefahrenen Pleitebank zahlen müssen? Welcher kläglich gescheiterte Bundespräsident musste schon mal auf seinen Ehrensold verzichten?

Früher waren wir auch anständiger. Früher hätten wir Hilfspakete nach Griechenland geschickt. Wir hätten sofort reagiert, wenn wir gehört hätten, das unsere europäischen Brüder und Schwestern hungern und frieren, ihre Babys Hilfsorganisationen übergeben müssen, weil sie selber nichts zu essen haben oder ihre Kinder im Schulunterricht hungrig von den Stühlen fallen. Wir hätten laut aufgeschrien, weil unsere Bildung es erlaubt hätte, zu merken, das die Armut Afrikas die Küsten Europas erreicht hat. Heute – schicken wir wieder Truppen, träumen von deutschen Gauleitern in Griechenland und mischen uns direkt in die Tarifautonomie und Sozialpolitik eines fremden Landes ein: Zustände, die zuletzt unter Hitler möglich waren. Nein, wirklich – einfach mal im Geschichtsbuch nachschauen oder den Opa fragen.

Man könnte meinen, das es ein Viertes Reich gibt – aber das ist nur ein Marionettentheater. Das kann man auch deutlich nachlesen, weiter in der Welt:

Was ausgeblendet wird: Im Ergebnis ist seit den 80ern ein ganz neues Land entstanden. Nur kommt das offenbar vielen vor wie ein Betriebsunfall. Dabei ist Deutschland im Jahr 2012 tatsächlich so erfolgreich, sicher und tolerant, wie schon sehr lange nicht mehr. Oder, wie der britische Historiker Timothy Garton-Ash, sagt: „Das beste Deutschland, das wir je hatten.“

„Das beste Deutschland, das WIR je hatten“ – sagt ein Brite. Wenn der jetzt noch gesagt hätte, wen genau er mit „wir“ meint, wären wir schon einen gewaltigen Schritt weiter.

Ich kann da helfen. Noch. Noch ist es erlaubt, das ein Altbürger einer heimlich still und leise gemeuchelten Demokratie von goldenen Zeiten erzählt, die Täter benennt – auch wenn man dafür von seinen neuen Herren mit Spott und Häme überschüttet wird. Ich hole auch gerne jemanden mit ins Boot – zum Beispiel den Herrn Jahnke, der erstmal mit der aktuellen Propaganda ehemaliger Nachrichtenmagazine aufräumt, die von starken Lohnsteigerungen für ganz Deutschland faseln, aber was anderes meinen:

Da wird gleich mehrfach getrickst. Erst im Kleingedruckten ist zu lesen, daß es sich um Angestellte von Multis handelt und daß die eigentlich Begünstigten die Führungskräfte dieser Unternehmen sind. Die meisten werden also nicht in den Genuß einer nominalen Steigerungsrate von erwarteten 2,9 % kommen. Außerdem wird dabei eine Inflationsrate von nur 1,3 % unterstellt. Derzeit aber liegt die Steigerung der Verbraucherpreise in Deutschland bei 2,1 % und die Ölpreise steigen gerade wieder einmal auf Rekordwerte.

Was also sollen solche lügenhaften Versprechungen, die der Spiegel dann auch noch enorm aufbauscht, anderes bewirken, als wieder einmal die Verbraucher zum Einkaufen zu animieren.

Früher war der Spiegel auch etwas anderes als ein Animationsblatt der Konzernwirtschaft. Sein Niedergang zeigt auch, wo man hinkommt, wenn man eine Wirtschaftsstruktur erlaubt, in der man wirklich alles und jeden kaufen kann – sogar Medien im Sechserpack.

Da wir gerade mal bei den Multis angelangt sind … lesen wir bei Herrn Jahnke doch einfach weiter:

Die Transnationalen Unternehmen (TNU) sind über riesige Netzwerke verbunden. Die beeinflussen sowohl den globalen Wettbewerb wie – wegen des hohen Anteils von Finanzinstitutionen in diesen Netzwerken – auch die Stabilität der Finanzmärkte. Jetzt wurde zum ersten Mal in einer Studie der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich, die alles andere als eine linke Kaderschmiede ist, die gesamte Architektur der internationalen Eigentümerschaft solcher Netzwerke untersucht. Im Ergebnis zeigt sich eine gigantische Stuktur, wobei ein großer Anteil der Kontrolle zu einem eng geknüpften Kern von finanziellen Institutionen fließt. 

Das sind unsere neuen Herren. Hinter denen versteckt sich das „wir“, das der britische Historiker meint.

Die Spitzenakteure kontrollieren etwa zehnmal mehr, als ihrem Wertanteil entspricht. Noch konzentrierter ist die Kontrollmacht einer Gruppe von nur 147 TNUs, die vier Zehntel des Wertes aller TNUs der Welt halten und sich fast vollständig unter einander kontrollieren. Die 50 einflußreichsten sind Banken und Versicherer (mit Ausnahme einer Erdölgesellschaft). Die Auflistung des Kerns der Netzwerke zeigt, daß dazu viele der wirtschaftlichen Spitzenakteure zählen. Die betreiben also ihre Geschäft nicht in Isolation, sondern sind in einem extrem verwobenen Kontrollnetz verbunden.

Mit diesem Netz, dieser Marktmacht, kann man Griechenlandkrisen und Wiedervereinigungen steuern, wenn man will.

Wenn der neuzeitliche Kapitalismus so relativ krisenfest ist und auch von der verheerenden derzeitigen Krise nicht umgeworfen werden kann, so liegt das nicht zuletzt an der Bündelung der Interessen der Transnationalen Unternehmen. Sie betreiben eine Art von globaler Planwirtschaft, die nur noch teilweise nach den Spielregeln einer Marktwirtschaft im klassischen Sinne stattfindet. Sie haben über Parteispenden, Gewährung oder Verweigerung von Investitionen, Drohungen mit Verlagerung und andere Druckmittel einen enormen Einfluß auf die Politik und können bei schweren Verlusten auch noch deren Sozialisierung erzwingen, wie gerade wieder bei den Banken passiert. Sie tragen allerdings auch die Hauptverantwortung für ständige Steuersenkungen und Steuerflucht (z.B. über Gewinnverlagerung im Konzern) und die sich auch deswegen verbreitende öffentliche Armut sowie für die Auflösung des sozialen Zusammenhalts unserer Gesellschaft.

Früher hätten wir Altbürger dies im „Spiegel“ lesen können – die „Tagesschau“ hätte darauf hingewiesen, weil dieser „Konzernputsch“ die größte Gefahr für die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte ist, die wir seit Hitler erlebt haben. Heute sind Leitmedien zur Konsumanimation degeneriert: Deutschlandallessupertoll – sofort kaufen!

Wer verdient  an dem sinnlosen und hemmungslosen Konsum? Die „internationale Familie“, die Griechenland schon bei den Olympischen Spielen 12 Milliarden Euro Schulden aufgehalst hat, die Konzerne, die mit Merkels Hilfe Griechenland unsere Gebrauchtwaffen aufdrücken, ihre Schulden bequem über vom Steuerzahler finanzierte „Bad Banks“ entsorgen und uns „Unterbürger“ mit ihren Schlafmitteln das Leben rauben. Ja, das sind wir „Normalen“, die nicht mit Hilfe von Netzwerken in den Olymp der Konzernhierarchie aufsteigen konnten, wir „Unterbürger“, die von den Oberbürgern in Medien, Politik und Konzernen als Feinde betrachtet werden, wenn wir mal unsere Meinung kundtun wollen: schnell werden Volksabstimmungen zum „gefährlichen Spiel“, der Ruf nach einer Steuer für Konzernbüttel wird von der gleichen Zeitung als Angstgemälde an die Wand gemalt, die sich noch zuvor über die deutsche „bizarre“ Ängstlichkeit amüsiert hatte.

Das ist das neue Deutschland, unser neues Zwei-Kasten-System. Oberbürger und Unterbürger. Der eine kriegt Rekordboni dank Milliardensubventionen, der andere kriegt Hartz IV. Worauf sich diese Flaschen aus dem zwei-Kasten-Staat noch einrichten dürfen, ist ein neuer heiliger Krieg. Den braucht das Konzerngeflecht zum großflächigen Unterbürgerabbau, zur weitflächigen Destabilisierung des demokratischen Grundgedankens und – wie üblich – um wieder mal einen Riesenreibach zu machen. Der ist auch aktuell schon ausgerufen worden … nur wird darüber ebenso wenig berichtet wie über die Vernichtung der BRD. Das Handelsblatt erwähnt ihn kurz:

USA und Südkorea haben ein gemeinsames Militärmanöver gestartet. Nordkorea verurteilt das als „stille Kriegserklärung“ und ruft einen „Heiligen Krieg“ aus.

Ratet mal, wer da an vorderster Front mitkämpfen darf, wer von jenen „wir“ ganz nach vorne geschickt wird, weil wir „das beste Deutschland sind, das sie je hatten“ – vor allem, wenn es endlich gegen das eigentliche Reich des Bösen geht, das sich anmaßt, viel zu viele Rohstoffe zu kaufen und viel zu viel Gewinn zu machen, der nicht in Konzernkassen fließt.

Früher hätten wir gegen solche sinnlosen und provokanten Aktionen der USA protestiert – man reizt keinen bissigen, halbverhungerten Hund, der nichts mehr zu verlieren hat. Heute warten wir auf den Einberufungsbefehl, um endlich mitmachen zu dürfen.

Also – ich persönlich finde schon, das man Bürgern, die in ihrer Schulzeit noch im Sinne der „Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung“ erzogen worden sind, nachsehen kann, wenn sie sich etwas darüber wundern, das sie auf einmal „Fremdverwirklichung in asozialer Selbstzerfleischung“ üben sollen.

Vor allem, wenn einem keiner offziell sagt, das „wir“ jetzt ganz offiziell im Besitz von „anderen“ sind: aber immerhin die besten Flaschen, die sie je hatten.

 

There’s no crime against humanity a spot brush can’t fix.

Ein kurzes Tutorial, wie man die Realität mit Photoshop (wie man sehen kann, von Kim Dingenskirchen – nein, nicht Dotcom – erfunden) ganz einfach der Wahrheit™ angleichen kann:

[Wenn hier nichts zu sehen ist, bitte Beitrag anklicken]

Der Euro ist tot! Oder Deutschland. Weltkrieg und Diktatur voraus!

In einer kurzen Schneeschaufelpause erfahre ich nebenbei etwas eigentlich Sensationelles: der Euro ist tot! Eigentlich eine Sensation … aber man muß sich schon Mühe geben und sich ordentlich durch die alltägliche Nachrichtenflut wühlen. In den großen, wichtigen Nachrichtenmagazinen macht man sich darüber auch gerade keine Gedanken, die Existenz von Wikileaks wiegt da schwerer – kein Wunder, was wäre, wenn die ganze Welt wie hier in der FTD von den hemmungslosen Morden der Konzerne erfährt, denen wir täglich auf Knien für unseren Arbeitsplatz danken:

Der US-Pharmakonzern Pfizer soll Privatdetektive auf den nigerianischen Justizminister Michael Aondoakaa angesetzt haben, um ein Verfahren wegen umstrittener Medikamentenversuche abzuwenden. Das berichtet der britische „Guardian“ unter Berufung auf von Wikileaks veröffentlichte US-Depeschen. Aondoakaa wurde im Februar vom nigerianischen Präsidenten Goodluck Johnson seines Amtes enthoben.
Bei den Versuchen mit dem Meningitis-Medikament Trovan sollen elf Kinder getötet worden sein. Dutzende weitere trugen nach Angaben der nigerianischen Behörden Behinderungen davon. Der nigerianische Bundesstaat Kano verklagte Pfizer im Mai 2008 auf Schadenersatz in Höhe von 2 Mrd. $. Ende Juli einigten sich Pfizer und die Regierung von Kano dann auf eine Summe von 75 Mio. $.

Ein weiterer Wikileaks-Splitter betrifft den Konzern Shell, der keine Hemmungen zeigt, staatliche Strukturen gezielt zu unterwandern:
Der Ölkonzern Shell soll alle für seine Geschäfte relevanten Ministerien in Nigeria unterwandert haben. Die US-Diplomaten berichten von einem Treffen mit der Shell-Topmanagerin Ann Pickard. Sie habe ihnen einen Brief gezeigt habe, aus dem hervorgehe, dass Nigeria China aufgefordert habe, sich um Ölkonzessionen zu bewerben. „Sie sagte, die Regierung habe vergessen, dass Shell Abgesandte in allen wichtigen Ministerien habe und dass Shell folglich Zugang zu allem habe, was in diesen Ministerien passiere.“

So was kann in Deutschland nicht passieren – oder die Presse würde mit Rücksicht auf Anzeigenkunden nicht oder nur vorsichtig darüber berichte. Ebensowenig tief muß man graben, um die drohende Weltkriegsgefahr zu erkennen, die im Prinzip auf die Seite jeder Tageszeitung gehört.  Einerseits ist unser großer Freund China laut FTD nicht mehr so freundlich, wie unsere Wirtschaft ihn gerne sehen würde:
China hält nichts mehr von Kompromissen. Die aufstrebende Macht ist endgültig zur Weltmacht gereift. Die bisherige Zurückhaltung wird aufgegeben. Peking scheint sogar langsam eine ostasiatische Version der amerikanischen Monroe-Doktrin zu formulieren und einen Herrschaftsanspruch über Asien zu erheben.

Und obwohl dies in den Entscheidergremien der USA bekannt sein dürfte, entscheidet man sich laut Berliner Umschau für … ein Kräftemessen und ein Spiel mit dem Feuer:
Die Situation auf der koreanischen Halbinsel hat sich am Montag erneut zugespitzt. Südkoreanische und US-amerikanische Marine begannen mit fünftägigen Schießübungen an der östlichen und westlichen Küste. Der Norden reagierte mit massiven Drohungen auf das neuerliche Manöver.

Nach Angaben des Vereinigten Generalstabes sollen die Übungen an 27 nicht näher bezeichneten Stellen stattfinden.

Was mag man sich in den Zentren der Macht, bei den „Entscheidern“, denken? Vielleicht nur eins: Krieg ist gut für das Geschäft. Und gute Geschäfte könnte die amerikanische Wirtschaft gerade gut gebrauchen, wie man einem Artikel aus dem Manager Magazin entnehmen kann:

Die Wirtschaft in der Dauerkrise, die Gesellschaft zerrissen, die Politik blockiert: Amerika findet nicht zu Wachstum – und droht seine inneren Konflikte nach außen zu tragen.

„Unsere Nation steht vor enormen Herausforderungen. Wir müssen Veränderungen vornehmen, die viele für unmöglich halten.“ Radikale Kürzungen der Sozialbudgets seien unausweichlich, wenn Amerika der Staatspleite entkommen und nicht als „das nächste Griechenland“ enden wolle. Ob die Wende gelinge, sei offen: „Wir betreten Neuland.“

Warum muß ich mir so etwas mühevoll zusammensuchen und werde nicht direkt von der Tagesschau darüber informiert? Weil die Tagesschau lieber die Guttenbergshow in Afghanistan in den Mittelpunkt der Berichterstattung stellt.  Darum ist auch kein Platz mehr, über das Ende des Euro zu berichten, das übernimmt dann wieder die FTD, die gleich Vorschläge unterbreitet, wie der Euro noch zu retten ist:

Zudem braucht die Euro-Zone eine starke zentrale Institution, die die Wirtschaftspolitik der Einzelstaaten koordiniert und gegebenenfalls Sanktionen verhängt. Mittelfristig wird auch ein gemeinsamer Haushalt von bedeutender Größe notwendig sein, um das Projekt der politischen Union glaubwürdig zu machen. Und natürlich gemeinsame europäische Anleihen. Langfristig werden alle EU-Länder sich entscheiden müssen, ob sie zu einer vertieften Union gehören wollen. Wenn ja, dürfen sie sich dem Euro nicht verweigern.

Es sind drastische Maßnahmen, die dort diskutiert werden. Es ist das baldige Ende der Nationalstaaten (was uns Deutsche allerdings vor der Rente mit 69 retten könnte) in Sicht – und möglicherweise die Einführung einer offenen Brüsseler Diktatur zur Rettung des Euro, wenn man den Argumenten von Karl Weiß in der Berliner Umschau folgen möchte:

Das würde den europäischen Grosskonzernen und – Banken so passen: Alle Wahlen würden nur noch Parlamentarier wählen, denen in fast allen Fragen bereits die Hände gebunden sind. 99% der bedeutenden Entscheidungen lägen in den Händen von Euro-Bürokraten

Dabei können wir Deutsche uns den Tod des Euro nicht leisten. Eine starke D-Mark würde unser Exporte verteuern, was in unserer besonderen Problemlage unser Ende bedeuten würde, wenn man dem Manager Magazin folgt, ist unsere Wirtschaftskraft mitlerweile zu schwach, die Lasten zu tragen:

Unsere Wirtschaft zeigt kurzfristig ein beeindruckendes Comeback. Das aber reicht nicht, um die Bundesrepublik aus dem Schuldensumpf zu ziehen. Nur wenn das Wirtschaftswachstum hierzulande dauerhaft gesteigert wird, besteht die Chance, noch vor der Schuldenlawine zu fliehen. Deshalb braucht Deutschland eine neue Reformagenda.

Auch wenn es unpopulär ist: Deutschland braucht einen neuen Reformschub. Eine Agenda 2015. Auch auf dem Arbeitsmarkt, wo beispielsweise Zeitarbeit für mehr, aber unsichere Beschäftigung sorgt.

Versuche ich nun all´ diese Nachrichten unter einen Hut zu bringen, so wird mir Angst und Bange.  Der Euro scheint ziemlich tot zu sein, wenn er nur noch durch die Vernichtung der nationalen Souveränitäten zu retten ist. Die USA scheinen auch ziemlich tot zu sein, erst recht, wenn China ihnen die Wachstums- und Rohstoffmärkte klaut. Und hinter allen Entwicklungen stecken Konzerne, deren mechanischer Automatismus aufgrund ihrer juristischen Stellung von keiner Menschenseele mehr außer Kraft gesetzt werden kann, ein Automatismus, den keine Leichen schrecken und der von Kriegen und Diktatur sehr profitieren könnte.

Da unsere Wirtschaft nicht alleine kann, brauchen wir den Euro, der aber nur gerettet werden kann, wenn wir eine „starke Hand“ in Europa haben.  Ein starkes Europa schwächt aber die USA noch mehr, weshalb die … na ja.

Jetzt wäre Zeit für das beliebte Wort „alternativlos“ …. aber ich gehe lieber weiter Schnee schaufeln. Gegen diesen Mist kann ich recht schnell konkret was unternehmen. Der andere ist … schwieriger zu handhaben, erst recht, wenn es erst stundenlanger Arbeit bedarf, ihn aus dem allgemeinen Nachrichtenmüll herauszufischen.

Aber vielleicht gewinnt China ja den Krieg, das wäre gut für uns, die haben nämlich Rente mit 60. Da zählt der Mensch noch was, hoffe ich.


Wikileaks-Veröffentlichungen, Irlandhilfe und Schweigen in Korea

Nun ist es geschehen: Wikileaks hat wieder Dokumente veröffentlicht – so viele, das man hundert dicke Bücher damit füllen könnte. Wer große Sensationen erwartet hat, dürfte enttäuscht sein, von dem, was bei den Veröffentlichungen herauskam – oder war wirklich noch jemand der Meinung, das Guido Westerwelle im Ausland nicht auch als Knallcharge wahrgenommen wird? Die sind doch nicht blind oder taub.

Die Veröffentlichungen sind natürlich ein fulminantes Medienereignis. Für dieses Ereignis geht jetzt jemand laut FAZ bis zu 52 Jahre ins Gefängnis:

Bradley Manning war im Irak, er war einsam und frustriert. Er soll hinter den Veröffentlichungen der Website Wikileaks stecken, die Amerika und die Welt nun umtreiben. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 52 Jahre Haft.

Ich gehe mal davon aus, das die Medienimperien ihm von dem Gewinn, den sie mit dieser Aktion machen, etwas zukommen lassen. Dabei fällt mir ein, das die Verantwortlichen für das irakische Foltergefängnis Abu Ghuraib mit einem „Verweis“ davongekommen sind, die Täter zehn bzw. drei Jahre Haft bekamen. Da merkt man, wo die Prioritäten liegen.

Auffällig ist, das das zentrale Thema Wirtschaft laut Zeit scheinbar nicht vorkommt.

Interessant ist auch, was fehlt. Keine der genannten Zeitungen berichtete bislang über ökonomische Zusammenhänge. Mitten in der schwersten Wirtschaftskrise ihres Landes, nach einer weltweiten Bankenkrise und noch nicht ausgestandenen Schuldenkrisen von Ländern wie Irland oder Griechenland haben Amerikas Diplomaten dazu nichts zu sagen. Oder die entsprechenden Dokumente sind noch nicht öffentlich. Es könnte aber auch sein, dass die Daten nicht vollständig sind und wichtige Themenfelder deshalb fehlen.

Dabei ist Wirtschaft doch das zentrale Thema in den USA – und immerhin kann man davon ausgehen, das einige unserer Euro, die jetzt nach Irland fließen, in den USA landen werden … was hierzulande nicht jedem gefällt. Auf diese Weise bekommen sie indirekt den deutschen Sozialetat, was unsere Aussortierten Hartz IV-Abhängigen persönlich zu spüren bekommen. Jeder Bürger ist (mal nur auf Deutschland umgerechnet, dafür lassen wir Griechenland aussen vor) mit 1000 Euro an der Rettung der irischen Banken (bzw. der Renditen ihrer amerikanischen Kunden) beteiligt.  Das heißt für den Hartz-IV-Abhängigen, das er seine 5-Euro Erhöhung 16 Jahre ansparen müßte, um seinen Beitrag zu leisten … wobei nicht berücksichtig ist, das sein Beitrag bei einem Rettungsschirm von nun angedachten 1, 5 Billionen Euro und 500 Millionen Bürger, auf die das verteilt wird, dreimal so hoch wäre und er 48 Jahre lang sparen müßte.

Da kann schon mal Zorn aufkommen – und das wäre ja nicht uninteressant für den Botschafter.

Ist man kein Verschwörungsphobiker, hat keine Heile-Welt-Neurosen, dann hätte man sich viele Kommentare schon denken können. Da sprechen immerhin die Vertreter einer Nation, die zwei freie Nationen angegriffen und vernichtet hat. Das sind nicht mehr die USA, die als Leuchtturm der Freiheit und Vorkämpfer der Menschenrechte Gerechtigkeit in die Welt bringen – das ist ein aggressives mafiöses Imperium … zutreffender wäre allerdings: eine aggressive imperiale Mafia … weshalb es nicht wundern sollte, der der Tonfall, die Perspektive der Enthüllungen immer gleich ist: wir super, die doof.

Momentan sucht man vergeblich nach ganz aktuellen Meldungen aus Korea. Während zumindest die Welt gestern noch die Entwicklung im Minutentakt beschrieb, herrscht heute Ruhe. Dabei heißt es in der Zeit weiter:

Spannender angesichts des aktuellen Konflikts auf der koreanischen Halbinsel ist da schon, wie sich die USA ein Korea nach einem Sturz des Regimes in Pjönjang vorstellen. Vor allem solle das Land nach einer Wiedervereinigung weiterhin eng mit Amerika verbündet bleiben. Chinas Zustimmung würde man durch finanzielle und wirtschaftliche Kooperation erreichen wollen.

Wenn man von einer Zeit nach dem Sturz des Regimes spricht … dann hat man sich doch wohl auch schon konkrete Vorstellungen über sein Ende gemacht, einem Ende, dessen Anfang wir möglicherweise jetzt gerade erleben.

Gar nicht vorzustellen, was man als Feind der USA ertragen muß (obwohl … Saddam Hussein wird da wohl keiner so schnell vergessen), wenn schon – laut Welt – Freunde wie Deutschland mit offenen Drohungen überzogen werden:

Der Amerikaner erinnerte Nikel, den stellvertretenden Abteilungsleiter für Außen- und Sicherheitspolitik, an ähnliche Erschütterungen des amerikanisch-italienischen Verhältnisses im Jahr zuvor in einem ähnlichen Fall, heißt es in der Depesche. Schließlich versicherte er dem deutschen Ministerialdirigenten noch, es gehe ihm nicht darum, der Bundesregierung „zu drohen“, sondern ihr nur dringlich zu empfehlen, „jeden Schritt auf dem Weg hinsichtlich der Auswirkungen auf das Verhältnis zu den USA vorsichtig abzuwägen“.

Nikel wies seinen zudringlichen Gesprächspartner auf die Unabhängigkeit der deutschen Justiz hin. Die Kanzlerin sei sich aber der „politischen Implikationen des Falles“ bewusst. Sie versuche deshalb „so konstruktiv wie möglich“ zu agieren. Wegen des Drucks des Parlaments und der Presse werde dies aber nicht einfach, und er, Nikel, könne daher nicht versprechen, „dass sich alles zum Guten wenden“ werde.

Paßt zu dem mafiösen Geschäftsgebaren, das hinreichend in vielen Büchern beschrieben worden ist. Wie in dem Mafiafilm „Der Pate“ … man macht Angebote, die das Gegenüber nicht ablehnen kann….es dürfte dann auch überraschen, das man dem amerikanischen Gast umständlich erklären muß, das man in Deutschland Gerichte noch nicht kaufen kann. Das wird für den eine ganz neue Erfahrung sein.

Das hier eine Supermacht offen die Weltherrschaft anstrebt und in Anspruch nimmt, die Welt nach ihren Vorstellungen zu ordnen, scheint keinen sonderlich zu stören. Was von unseren „Freunden“ zu halten ist, bemerkt die TAZ deutlich:

„Die geheimen Dokumente zeichnen (…) das Bild einer politischen Landschaft in Deutschland, die überzogen ist von einem Informantennetz der amerikanischen Botschaft, das bis hinein in die Bundesländer reicht“, schreibt das Magazin. In den Dokumenten geht es nicht nur darum, was US-Diplomaten von deutschen Politikern halten. Das Magazin berichtet unter anderem auch, wie Interna der schwarz-gelben Koalitionsabsprachen 2009 an die Amerikaner gingen.

Wenn …. der Iran, Russland oder China ein solches Netz in Deutschland aufgebaut hätte, dann wären wir – zurecht – etwas verstimmt. Vor allem würden wir viel unternehmen, dieses Netz trocken zu legen, denke ich mir. Wie reagiert man aber wenn … „Freunde“ ein so umfangreiches Denunziantennetz über einen ausspannen.

Wie würden wir reagieren, wenn wir … sagen wir mal …  die Mutter einer befreundeten Familie dabei ertappen würden, wie sie aus unseren Kindern sensible Informationen über uns herausholen will – über unseren Kontostand, Streitereien zwischen Mutti und Vati, Freizeitverhalten, Essgewohnheiten und was sonst noch alles so interessant sein könnte um es später mal verwenden zu können.

Ich denke, so schnell würden wir solche komischen Typen nicht mehr einladen – und als Freunde würden wir sie sicher nicht bezeichnen. Mal sehen, wie die UN darauf reagiert, das ihre Mitarbeiter laut Zeit systematisch ausspioniert wurden:

Den Vereinten Nationen wird die US-Regierung allerhand erklären müssen. Angeblich hat Außenministerin Hillary Clinton eine Direktive abgezeichnet, die dreißig Botschaften in aller Welt anweist, Informationen über Mitarbeiter und Diplomaten der UN zu sammeln. Offenbar geht es um biometrische Daten, Passwörter, Kreditkarteninformationen.

Und vielleicht macht man sich auch mal Gedanken darüber, was unsere Freunde genau wann und wo mit diesen Informationen bewirken wollen …. und wieviel deutsche Politik inzwischen von Geheimdiensten und ihren Informaten gesteuert wird.

Das man in einem solchen Klima auf die Idee kommt, das „die“ „nine-eleven“ selbst gebaut haben, verwundert mich nicht. Der Grad an Hinterhältigkeit in dem politischen Gebaren gibt einem hinreichend Grund für eine solche Vermutung … dabei kratzen die Dokumente allesamt nur seicht an der Oberfläche.  Man will glaube ich gar nicht wissen, was in den „Top Secret“ – Dokumenten drinsteht – könnte einem die Verdauung durcheinanderbringen.

Koreakrise: Atomkrieg zu Weihnachten….oder noch heute?

Dieses Jahr sieht es gut aus für einen kleinen Atomkrieg. Jedenfalls – wenn man bei russischen Nachrichtenagenturen herumstöbert. Für Russen ist Korea halt nicht so weit weg wie für uns.

Die Atomkriegsgefahr ergibt sich, wenn man Nachrichten kombiniert. Die erste Nachricht kommt aus der Welt:

Die USA und Südkorea haben mit einem Seemanöver begonnen. Als Reaktion brachte Nordkorea Raketen in Stellung.

Nordkorea sieht sich – das sollte man auch bedenken – laut der russischen Nachrichtenagentur RiaNovosti,  als Opfer, nicht als Täter.

Nach dem Artilleriegefecht mit Südkorea am Dienstag behauptet Nordkorea, nicht zuerst geschossen, sondern auf das südkoreanische Feuer geantwortet zu haben.

Für den Fall, das Nordkorea sich nicht ganz brav verhält, hat Südkorea ebenfalls laut RiaNovosti schon mal ein Machtwort gesprochen:

Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak hat nach dem Artillerieangriff des kommunistischen Nordens angeordnet, eine Raketenbasis in Nordkorea zu attackieren, falls es auf der nordkoreanischen Seite Anzeichen für eine erneute Provokation geben sollte.

Das berichtet die südkoreanische Agentur Yonghap unter Verweis auf Kim Hee-jung, Sprecher des südkoreanischen Staatschefs.

Das war am 23. November. Heute werden Raketen in Stellung gebracht – Nordkorea sieht sich massiv bedroht:

Nordkorea warnte unterdessen seinen südlichen Anrainer vor dem geplanten Manöver mit den USA, die bereits einen Flugzeugträger für diese Zwecke entsandt hatten. Dieses Manöver richte sich klar gegen Pjöngjang und bringe die Koreanische Halbinsel an den Rand des Krieges, zitierte Reuters am Freitag aus einer Erklärung der amtlichen nordkoreanischen Agentur KCNA.

Und … nur für den Fall, das Südkorea noch frecher wird, hat man auch schon mit Konsequenzen gedroht:

Nordkorea sei erzürnt über die Provokationen der südkoreanischen „Marionetten“, hieß es am Freitag in einer Meldung der amtlichen nordkoreanischen Agentur KCNA.

„Die Tage, als verbale Warnungen noch funktioniert haben, sind vorbei“, zitierte die südkoreanische Agentur Yonhap weiter aus der Erklärung Pjöngjangs. Nordkoreas Armee sei nun bei Bedarf bereit, das „feindliche Bollwerk“ durch einen „furchterregenden Feuerregen auszuradieren“.

Vor 51 Minuten nun die Meldung in der Welt:

Der südkoreanischen Agentur Yonhap zufolge brachte das Militär des Nordens Boden-Boden- und Boden-Luft-Raketen an der Grenze in Stellung.

Unter dem Verweis auf die Spannungen rief Südkorea Journalisten aufgefordert, die Insel Yeonpyeong zu verlassen. Die Lage auf der Insel sei nicht gut, erklärte das Verteidigungsministerium nach dem Beginn eines südkoreanisch-amerikanischen Manövers im Gelben Meer. Zuvor hatten die Streitkräfte Inselbewohner und Journalisten angewiesen, die Schutzräume aufzusuchen. Artilleriegeschütze waren zu hören, schlugen aber nicht auf der Insel ein.

Macht nun Südkorea mit seiner Drohung ernst und wertet das in Stellung bringen der Raketen als neue Provokation, haben wir heute zum Mittagessen zerstörte nordkoreanische Raketenbasen. Mach Nordkorea ernst, haben wir heute abend eine glühende südkoreanische Großstadt über der möglicherweise sogar ein Atompilz hängt.

Wollen wir hoffen, das alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht worden ist.

Andererseits – käme es vielen mächtigen Interessengruppen sehr entgegen. So ein kleiner asiatischer Stellvertreterkrieg, bei dem die neuen Kontrahenten der Weltwirtschaft ihre Muskeln spielen lassen (und China zeigt, das es welche hat) käme doch allen zugute. China könnte Asien neu ordnen und die USA disziplinieren, die USA könnten Asien neu ordnen und China disziplinieren, die Wirtschaften beider Nationen hätten enorme Wachstumschancen, die sich auch auf den deutschen Aufschwung auswirken könnten.

Obama schenkt Europa und der Wirtschaft einen Atompilz zu Weihnachten.

Undenkbar? Genau so wie der Einmarsch der USA in den Irak, den Jemen und Afghanistans auf  Grund  plumper Lügen.

Schon seltsam … heute morgen noch Advent gefeiert und heute Abend könnten wir schon am Abgrund stehen.  Greifen US-Bomber nordkoreanische Waffenfabriken an den Grenzen zu China an und bombadieren zufällig auch chinesisches Territorium (wie sie einst schon mal „zufällig“ die chinesische Botschaft in Belgrad bombadierten), könnte den Chinesen der Kragen platzen wie schon anläßlich der Buchmesse in Frankfurt:

„So konnten Sie vielleicht in früheren Zeiten mit China umspringen. So haben Sie sich in der Vergangenheit aufgeführt. Aber heute lassen wir uns diese Beleidigungen und Schmähungen nicht mehr gefallen. Diese Zeiten sind vorbei!“ (So der eigentlich deutschfreundliche ehemalige Botschafter Chinas und Leiter der chinesischen Delegation zitiert bei Peter Scholl Latour, Die Angst des weißen Mannes,  Seite 16).

Und uns präsentieren die Medien momentan das Eurodesaster als wichtige Krise. Aber vielleicht sind die ja alle so gelassen, weil sie wissen, das ein neuer internationaler Schlagabtausch droht, der das „neue amerikanische Jahrhundert“ weltweit offiziell einläutet – auch für die, die bei dem Irakkrieg nicht so genau hingehört haben.

Kriege … sind ganz schnell ins Leben gerufen. Sie aufzuhalten ist wesentlich komplizierter und Bedarf größeren Einsatzes von Wortgewalt. Vielleicht haben wir in Zeiten von DSDS einfach zu wenig davon.

Wir Einmaligen, der Weltkrieg, der Weltuntergang und der Tod.

Zivilisationskritik macht immer Spaß, gleichzeitig ist sie immer ein wenig unfair. Spaß macht sie, weil jeder im Alltag auf Kritikwürdiges trifft. Damit ist nicht nur die Politik gemeint (die ja inzwischen schon teilweise  so absurd erscheint, das man anstatt Kabarett lieber Comedy macht) sondern auch der ganz normal Alltag, der uns zum Beispiel sowas wie den „Smart“ auf deutschen Straßen beschert hat. Mal ehrlich … welcher normal denkender Mensch kauft sich ein Auto mit dem Transportniveau eines Kinderwagens? Etwas unfair ist die Kritik auch immer, denn Menschen wir Vieh zwischen Maschinen zu halten führt automatisch zu auffälligen Verhaltensweisen – wäre bei Kühen genauso. Sich dann auch noch darüber lustig zu machen wie seltsam die dabei aussehen ist schon etwas gemein – immerhin hat in dem freien Land voller selbstbestimmter Individualisten, die alle Herr über ihreigenes  Schicksal sind, niemand seine Lebensumstände selbst gewählt,  auch Einrichtung, Alltagsstruktur und Kleidung werden liebend gern von anderen übernommen….was laut einem in der Zeit vorgestellten Buch dann schon mal ziemlich unterhaltsam zu betrachten ist:

Wir Einmaligen heißt das Buch von Oliver Errichiello und Arnd Zschiesche. Sie sind Markensoziologen, erzählt der Klappentext. Ihr Befund: Unsere Einzigartigkeit ist eine Erfindung kluger Marketingstrategen. Weil die Warenwelt über uns herrscht und wir ihrem Versprechen von Individualität blindlings erliegen, kaufen wir Polarjacken, Apple Computer, nachhaltige Klappspaten von Manufactum und anderen Unfug. Wir wollen besonders sein, werden aber bloß zu Knallchargen der Konsumgesellschaft.

Wir stellen uns auf den Bühnen von Social-Media-Seiten aus und melden mit marktgängig optimierter Fröhlichkeit: „Dr. Stefan Oldenburg freut sich auf eine Woche voller Termine.“ Kurzum: Unser Leben ist eine Dauerwerbesendung.

Unter den vielen Kommunikationstherorien gibt es auch eine, die meint: jede Kommunikation ist auch Manipulation. Das ergibt sich alleine aus der Tatsache, das jede Kommunikation auch einen Zweck bzw. eine Absicht hat. Was aber Werbung angeht, so ist sie durchgängig Manipulation. Vorbei die Zeiten, wo uns eine Hausfrau mit Schürze mitteilte: „Spee ist toll!“. Die Werbung, der wir uns dank Fernsehen gezielt aussetzen, verändert unser Weltbild gezielt – und formt uns zu Knallchargen der Konsumgesellschaft, mit mit ihren Polarjacken in der Kölner Innenstadt nur lustig aussehen, besonders, wenn sie mit dem frisch gewachsten SUV vorfahren.

Ich denke mir, es könnte auch einen Zusammenhang zwischen den Weltuntergangsphantasien und der Kultur der „Einmaligen“ geben. Den Tod hat man ja schön verdrängt, man vergräbt die Toten nicht mehr unter der eigenen Haustürschwelle, damit sie auch im Tode noch bei einem sind, man karrt sie auf den Friedhof. Wird einer krank, kommt er ins Krankenhaus, wird er alt, dann kommt er ins Altenheim – kommt er aus den Häusern nicht mehr heraus, dann ist er … von uns gegangen. Obwohl es nahezu schon strafbar ist, offen religiös zu sein und an ein Leben nach dem Tode zu glauben (oder einfach instinktiv zu wissen, das es da weitergeht), benutzen doch alle noch Formulierungen, die sehr freundlich wirken und auf eine Fernreise ohne Rückfahrkarte hindeuten und nichts mehr mit Erde und Würmern und Häßlichkeit zu tun haben.

Das einzige, was uns noch Angst macht, ist der Weltuntergang. Wenn einfach alles zusammenbricht. Den können wir nicht in ein separates Lager schicken, der schluckt die Lager selbst. Dabei – das was uns Menschen ausmacht, im Inneren, im Kern … ist LEBEN. Das gibt es sogar noch auf den Inseln, die mehrfach von Atombomben getroffen wurden. Und die Welt als solche … wird sich noch ziemlich lange um die Sonne drehen, selbst dann, wenn kein Mensch mehr auf ihr herumläuft. Die Welt also … kann gar nicht untergehen. Dafür sorgt allein schon der Energieerhaltungssatz.

Aber das tröstet uns nicht darüber hinweg, das so etwas absolut EINMALIGES, so was absolut GÖTTLICHES wie ICH einfach nicht EWIG SEIN soll – obwohl wir aussehen wie die Halbgötter des Konsums auf den Werbeplakaten. Ich denke, darum verdrängen wir auch die Möglichkeit, das es Kriege geben kann. Kriege waren jahrtausendelang Begleiter der Menschheit, wir erinnern uns (im übrigen weltweit) nur noch mühsam an Zeiten, in denen es etwas anderes als Kriege gab – der Mythos vom „goldenen Zeitalter“ der Vergangenheit sitzt tief verankert in der Menschheit.

Es gibt auch Menschen, die führen gerne Krieg. Die einen finden die Jagd auf Menschen oder den fairen Kampf Mann gegen Mann sehr erfrischend – oder, um der Zeit gerecht zu werden – sehr erotisch. Die anderen spielen lieber Schach …. auch wenn es zum Weltkrieg führen wird, wie Diane Johnson in ihrem Artikel „Rußland einkreisen, China ins Visier nehmen“ bei „Antikrieg“ ausführt:

Der einzige Grund, gegen China loszugehen, ist wie der sprichwärtliche Grund, den Berg zu besteigen: es ist da. Es ist groß. Und die Vereinigten Staaten von Amerika müssen über allem stehen.

Die Strategie für die Beherrschung Chinas ist die gleiche wie für Russland. Sie besteht in klassischer Kriegsführung: Einkreisung, Belagerung, mehr oder weniger geheimer Unterstützung für innere Unordnung. Beispiele für diese Strategie:

In provokanter Weise verstärken die Vereinigten Staaten von Amerika ihre militärische Präsenz entlang der pazifischen Küste Chinas, indem sie den ostasiatischen Ländern „Schutz gegen China“ anbieten.

Während des Kalten Krieges, als Indien seine Waffen von der Sowjetunion bekam und eine blockfreie Haltung einnahm, bewaffneten die Vereinigten Staaten von Amerika Pakistan als seinen wichtigsten Alliierten in der Region. Jetzt verlagern die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Gunst nach Indien, um Indien aus dem Einfluss der Shanghai Cooperation Organization herauszuhalten und es als Gegengewicht zu China aufzubauen.

Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierten unterstützen jede innere Abweichung, die China schwächen könnte, sei es der Dalai Lama, die Uighuren oder Liu Xiaobo, der eingesperrte Dissident.

So ein Krieg ist für uns schwer vorstellbar. Wir haben jetzt 65 Jahre Frieden, selbst unsere Rentner kennen keinen Krieg mehr. Und das die USA in ihrer Politik keine Rücksicht darauf nehmen, das ICH ein Kunstwerk ist, an dem wir jahrelang gearbeitet haben bis es endlich nicht mehr so sehr zwischen den anderen Kunstwerken auffällt und endlich vollendet individuell in der Masse steht, ist uns völlig unvorstellbar.

Dabei … nur mal ein kleines Gedankenexperiment:

Was wäre, wenn der Arzt morgen nach der Routineuntersuchung uns mit der DIAGNOSE: KREBS überrascht (einer Diagnose, die im Übrigen selbst schon Krebs auslösen kann, nebenbei bemerkt)? Würde uns dann der Untergang der Welt oder der Krieg zwischen den USA und China (der eigentlich schon tobt, nur noch nicht heiß) noch irgendwie stören? Wären wir nicht total erschüttert, das dieses Welt es zuläßt, das so etwas unglaublich tolles und einzigartiges wie ICH einfach so vergeht?

Dabei ist das völlig klar: wir werden sterben. Wir sind jetzt schon wandelnde Tote, wir fallen nur noch nicht um, weil die Maschine noch funktioniert. Die hat aber nur eine beschränkte Haltbarkeit – was auch gut so ist, weil wir nur beschränkten Platz haben. Und gäbe es dieses Prinzip des Aussterbens in der Natur nicht, dann hätten wir uns zwischen Tyrannosaurus und Riesenskorpionen wohl nicht lange halten können und niemals eine Polarjacke in der Kölner Innenstadt tragen können.

Wenn wir die Gelassenheit haben, den eigenen Tod zu ertragen, dann haben wir auch die Gelassenheit, der Zukunft konstruktiv entgegen zu gehen.

Gut, es mag sein, das die gleichförmige Monotonie des Alltags durchbrochen wird von Menschen, die lieber anderes im Sinn haben – zum Beispiel die Weltherrschaft, nochmal Diane Johnsson:

Einer, der sich dazu verstieg, Strategie zu definieren, ist Zbigniew Brzezinski, der Pate der afghanischen Mujahidin noch in der Zeit, in der sie benutzt werden konnten, um die Sowjetunion zu vernichten. Brzezinski nahm sich kein Blatt vor den Mund, als er in seinem 1993 erschienenen Buch The Grand Chessboard (Das Große Schachbrett) unverblümt das strategische Ziel der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika beschrieb: „Amerikanische Vormachtstellung“. Was die NATO betraf, so beschrieb er diese als eine der Einrichtungen, die dazu diente, die amerikanische Vorherrschaft zu perpetuieren, „indem sie die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem entscheidenden Mitspieler sogar bei innereuropäischen Angelegenheiten machte.“ In ihrem „globalen Netzwerk spezialisierter Institutionen“, das natürlich die NATO mit einschließt, üben die Vereinigten Staaten von Amerika die Macht aus durch „anhaltendes Verhandeln, Dialog, Diffusion und das Streben nach formalem Konsens, obwohl diese Macht letztlich von einer einzigen Stelle ausgeht, nämlich Washington, D.C.“

Dieser Brzezinski ist derzeit außenpolitischer Berater des amerikanischen Präsidenten. Ein Schachspieler, der genau weiß, was die Masse will: Tittytainment.

Kaum zu glauben, das wir unsere Jack Wolfskin-Jacke wegen Leuten wie ihm tragen, deshalb „Wetten Das“ schauen und den Superstar suchen, anstatt mit unseren Großeltern über ihr Leben zu reden, das nicht mehr ewig dauern wird.

Und selbst wenn der Krieg kommen sollte (was recht wahrscheinlich ist, weil die USA China ersticken werden und die Chinesen sich jetzt schon wehren) – der Tod ist sicherer als das. Wir werden auch im Kriege Menschen brauchen, die die Fahne der Menschlichkeit gegen die Barbarei verteidigen – und wir werden nach dem Krieg Menschen brauchen, die eine Ordnung errichten, die zukünftige Kriege unmöglich macht und vor allem den Kindern die Zusammenhänge erklärt, damit die wiederum etwas an ihre Kinder weitergeben können.

Es gibt nichts, wovor man sich fürchten muß. Sicher, es wird Einschränkungen im Leben geben. Die schlimmste Einschränkung im Leben ist der Tod selbst … und der kommt viel sicherer als ein neuer Krieg – für jeden von uns. Kommen wir damit klar …. kann uns der Rest auch nicht mehr erschüttern.

Koreakrieg 2.0, Weltkrieg 3.1 und unbequeme Wahrheiten über deutsche Soldaten in China

Es ist jetzt über fünzig Jahre her, da hatten wir eigentlich schon den dritten Weltkrieg. Nach dem Sieg über Nationalismus und Nationalsozialismus führten Kapitalismus und Kommunismus Krieg in Korea. Der Krieg breitete sich zwar nicht weltweit aus, dafür war aber die Welt beteiligt. Auf der einen Seite: China, Russland und Nordkorea, auf der anderen Seite Südkorea und die UN.

Der Krieg dauert bis heute an, es gibt im Prinzip – wie auch bei den Feinden des zweiten Weltkrieges – nur einen Waffenstillstand. Wird der Waffenstillstand durch Waffengewalt gebrochen, kann man also zu Recht wieder davon sprechen, das Krieg ist.

Die vor kurzem versenkte Fregatte war noch mit Mühe und Not als Unfall, als Irrtum oder als einzelgängerischer Akt eines verwirrten U-Boot-Kapitäns durchgegangen. Zu groß wäre der Schaden für die Börse, wenn man sich der Wahrheit stellen würde, das dort unten wieder ein Krieg ausbricht. Dabei waren Kriege für die Wirtschaft der USA immer ein großer Gewinn, ja, man kann sagen: dieses Land ist durch seine Kriege überhaupt erst zur Weltmacht geworden. Ist ja auch eine Eroberernation, da liegt das kriegerische Element schon im Blut.

Kein Wunder also, das Obama laut Tagesschau gleich an die Seite seiner Verbündeten eilt:

US-Präsident Obama ist empört über den nordkoreanischen Artilleriebeschuss der Insel Yeonpyeong. Er will den Konflikt aber offenbar nicht anheizen und beordert vorerst keine weiteren Truppen in die Region. Doch er sicherte Südkorea vollen Rückhalt zu.

Nun – er hat ja auch keine Truppen mehr.  So oft, wie erwähnt wurde, das die USA neben Afghanistan und Irak keinen weiteren Einsatz mehr aushalten, dürfte das auch in Nordkorea angekommen sein. Man schießt ja auch nicht umsonst auf Spaß auf ein anderes Land, mit dem man sich noch im Krieg befindet.

Die FAZ blickt deshalb voller Hoffnung nach Peking – was man von Deutschland aus ja immer gerne tut.

Die militärische Provokation Nordkoreas könnte Ergebnis ungeklärter Machtverhältnisse im kommunistischen Regime sein. Die Führung scheint in deutlich kriegerischerer Stimmung zu sein als in der jüngeren Vergangenheit. Die Lösung für den Konflikt liegt in Peking.

Da schlägt die ZEIT schon ganz andere Töne an

Es ist die wohl gefährlichste Krisensituation seit dem Ende des Koreakrieges 1953: Nordkorea hat mindestens 200 Granaten auf die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong im Gelben Meer gefeuert. Zwei südkoreanische Soldaten starben, mehrere wurden verletzt, zahlreiche Häuser gerieten in Brand. Unmittelbarer Auslöser für den nordkoreanischen Beschuss dürfte ein Manöver Südkoreas vor der Westküste gewesen sein. Dabei seien laut einem südkoreanischen Militärvertreter Dutzende Geschosse getestet worden, diese hätte man jedoch in Richtung Westen und nicht in Richtung Norden abgefeuert. Pjöngjang soll mehrere Protestnoten gegen die Übung der Kriegsmarine an Seoul geschickt haben.

Das südkoreanische Manöver begann am Montag, nur drei Kilometer von der Seegrenze zum Norden entfernt. Diese sogenannte Northern Limit Lineist umstritten zwischen den beiden Staaten, die offiziell immer noch im Kriegszustand sind. Sie wurde nach dem Ende des Koreakrieges 1953 von den UN festgelegt, da es keinen Friedensvertrag gab. Allerdings hat Nordkorea die Grenze nie akzeptiert. Mit dem Beschuss Yeonpyeongs erhofft sich das Regime möglicherweise, seine Position für spätere Verhandlungen um einen Friedensvertrag zu stärken.

Ein paar hundert Granaten abzuschießen dient nicht immer dem Frieden, denke ich. Man hat normalerweise was anderes im Sinn, wenn man Granaten auf ein verfeindetes Land schießt.

Natürlich denkt man: keiner wird doch so blöde sein, einen Krieg zu wollen – mitten in der Wirtschaftskrise. Nun – der Nutzen für die USA liegt klar auf der Hand: das gibt wieder Aufschwung. Und die USA sind seit einigen Jahren eine Nation, die schon mal gerne grundlos in andere Länder einmarschiert, einfach … weil manes kann und weil gewisse wahlkampffinanzierende Kreise sich eine goldene Nase daran verdienen können.

Zudem wird China frech. Das deutsche Bild vom freundlich konsumierenden, ewig lächelnden Chinesen ist da etwas einseitig. China hat als Nation eine lange, imperiale Tradition. China ist eine der ältesten Kulturnationen der Menschheit … eigentlich DIE älteste Kulturnation der Menschheit. Aus der Sicht vieler chinesischer Gelehrter sind wir … schlichtweg Barbaren. Wir waren früher Barbaren, wir sind heute Barbaren und werden es immer bleiben.  Allein schon, wie wir Akupunktur betreiben … einfach barbarisch.

Selbst wenn die kommunistische Partei Chinas ihr kommunistisches Sendungsbewußtsein verkauft haben sollte (wovon ich persönlich erstmal nicht ausgehen würde), so hat man es immer noch mit einem gestiegenem Nationalbewußtsein zu tun … und einer Nation, die (hier bei OpenPr) auf sanfte Weise sehr aggressiv ist:

Nun, wo China in großem Umfang seine Staudämme baut und Wasserkraftwerke betreibt und seine Autorität geltend macht, wird dies, so Solomon, größere Auswirkungen auf das jahreszeitlich bedingte Wasservolumen, die Wasserqualität und das Ökosystem der Flüsse weiter abwärts haben, und damit auf die Nahrungsmittelsicherheit, die Energiegewinnung und die politische Stabilität ihrer Anrainerstaaten.

Insbesondere beobachtet Indien mit großem Argwohn, wie China riesige Staudämme am Brahmaputra (2) baut, und ist – all den gegenteiligen Behauptungen und Beschwichtigungen Pekings zum Trotz (3) – sehr besorgt, daß China Wasser aus diesem Fluß ableiten könnte, um sein gigantisches Nord-Süd-Wasser-Umleitungsprojekt zu speisen.

Welch´ Zufall, das man sich das tibetische Hochland früh genug gesichert hat, in dem man diese Projekte jetzt durchführen kann. Da hat man den Satz, das zukünftige Kriege um Wasser geführt werden,  sehr ernst genommen. Es geht aber noch nicht um Wasser. Es geht erstmal noch und wieder  (AG Friedensforschung) ums Öl … und Saddam Hussein könnte ein Lied davon singen, was geschieht, wenn man zwischen die Amerikaner und ihr Öl gerät – wenn er denn noch singen könnte.

In seiner Konferenzrede bezeichnete der US-amerikanische Verteidigungsminister das Südchinesische Meer als »Gebiet wachsender Besorgnis«. Seine Regierung sei gegen »Aktionen, die die Freiheit der Schiffahrt behindern«. Außerdem widersetze sie sich »jedem Versuch, auf Unternehmen der USA oder irgendeiner anderen Nation, die legitime wirtschaftliche Aktivitäten betreiben, Druck auszuüben«. Gates spielte damit auf ein Problem an, das im Juli 2009 zu Spannungen zwischen Washington und Peking geführt hatte. Die chinesische Regierung hatte damals US-Firmen verwarnt, die in einem gleichermaßen von China wie Vietnam beanspruchten Seegebiet mit vietnamesischer Genehmigung Ölbohrungen durchführen wollten. Der »Druck« bestand lediglich in der Ankündigung, daß diese Unternehmen bei Fortsetzung ihrer Tätigkeit mit Nachteilen auf dem chinesischen Markt rechnen müßten. Der US-Regierung, die selbst in großem Maßstab mit Sanktionen gegen ausländische Firmen agiert, scheint diese Reaktion bis heute unerträglich.

Sowas geht in der bundesdeutschen Öffentlichkeit schnell unter – weil es ja auch die schöne deutsche Handelswelt gefährden könnte. Dabei ist die Situation aus der Sicht der Chinesen sehr ernst … und ist sicher seit dem Irak-Krieg, der zeigte, das die USA mitlerweile auch aggressiv militärisch agieren, nicht beruhigender geworden, siehe AG Friedensforschung:

Die New York Times nahm die Ereignisse am 23.April zum Anlaß für einen großangelegten Alarmruf unter dem Titel »Die chinesische Seemacht dehnt sich auf von den USA beherrschte Gewässer aus«. Zwar enthält dieser Artikel mittendrin auch die sachlich schwer zu bestreitende Feststellung: »Die Ausdehnung auf den Meeren wird China in naher Zukunft nicht zu einem ernsthaften Konkurrenten der amerikanischen Seeherrschaft machen. Es gibt wenig Anzeichen, daß China aggressive Absichten gegen die USA oder andere Staaten hat.« Ansonsten war der Artikel aber eher auf das Produzieren von Aufgeregtheit angelegt.

In diesem Zusammenhang wurde Robert F. Willard, der Chef der US-Marine im Pazifik, zitiert. Der Admiral hatte während eines Ausschuß-Hearings im Abgeordnetenhaus am 23. März die Entwicklung der chinesischen Streitkräfte als »ganz schön dramatisch« bezeichnet. Insbesondere hatte Willard den für das US-Denken bezeichnenden Vorwurf erhoben, China entwickle militärische Kapazitäten, die offenbar darauf gerichtet seien, »die Handlungsfreiheit der USA in der Region in Frage zu stellen«. Das Militär der Vereinigten Staaten spricht von »anti-access and area denial strategies«, also von Strategien, deren Ziel es sei, den US-Streitkräften den »Zugang« zu bestimmten Gebieten – wohlgemerkt in unmittelbarer Nähe des chinesischen Festlands – streitig zu machen. Das gilt aus vorherrschender amerikanischer Sicht als unzulässig und nicht hinnehmbar.

Der Anspruch der US-Marine, ständig und überall jederzeit landen zu können wie es ihnen gefällt, ist für die USA selbstverständlich. Selbstverständlich wird damit auch den Chinesen das Recht abgesprochen, ihre Küsten verteidigen zu dürfen – was schon ziemlich nerven kann, wenn man Chinese ist. Denkt man aber noch weiter, wird es richtig windig:

Indessen haben die herrschenden Kreise der USA auf Chinas »Kernfragen« niemals viel Rücksicht genommen. Sie beliefern Taiwan massiv mit Waffen und unterhalten regelmäßige gute Beziehungen zu den tibetischen Separatisten. Auch die explizite Drohung von US-Präsident Barack Obama vor einigen Wochen, Atomwaffen gegen Nordkorea, also in unmittelbarer Nähe des chinesischen Festlands, einzusetzen, demonstriert den völligen Mangel an Respekt gegenüber China. Trotzdem hat die chinesische Regierung gegen diese Äußerung nicht einmal protestiert.

Auch zu den Raketenabwehrplänen der USA hält Peking sich mit Kritik zurück, obwohl diese für China weitaus gefährlicher sind als für Rußland. Denn da die chinesischen Streitkräfte nur über sehr wenige Raketen verfügen, die Atomsprengköpfe bis in die USA tragen könnten – vermutlich deutlich weniger als 100 –, droht eine funktionierende amerikanische Raketenabwehr, Chinas ohnehin nur geringe nukleare Zweitschlagskapazität mehr oder weniger vollständig auszuschalten. Das könnten die USA als Einladung zu einem massiven Atomangriff gegen das chinesische Festland verstehen. China hat als einzige der Atommächte von Anfang an unmißverständlich erklärt, daß es niemals und unter keinen Umständen als erste Nuklearwaffen einsetzen wird.

Selbst wenn man an ein friedliches Krämerseelenchina glaubt, wird es langsam klar, das es manchen chinesischen Politiker das Gefühl beschleichen kann, das einem das Wasser bis zum Hals steht, erst recht, wenn man mal weiter in die US-Politik schaut:

Trotz der chinesischen Zurückhaltung verstärken sich in den USA einflußreiche Stimmen, die für einen aggressiven Konfrontationskurs plädieren. Im Kongreß könnte sich dafür wahrscheinlich eine bequeme Mehrheit finden lassen. Jeder feindselige Antrag gegen China wird dort von mindestens 95 Prozent der Abgeordneten und Senatoren beider großen Parteien durchgewinkt. An der Spitze der propagandistischen Scharfmacherei stehen schon seit Jahren Politiker wie der demokratische Senator Charles Schumer und die republikanische Abgeordnete Ileana Ros-Lehtinen, die zugleich auch führende Vertreter der Pro-Israel-Lobby sind.

Dieser Artikel (ursprünglich von Knut Mellenthin in der jungen Welt veröffentlicht) stammt vom Mai 2010. Am 7.November meldete unter anderem der Standard, das die USA in Zusammenarbeit mit ihren Verbündeten vor Ort ihre Militärpräsenz in Asien ausbauen wollen.

Die Berliner Zeitung zeigt vielleicht deutlicher, wie es in Peking gerade aussieht … und warum die vielleicht gar nicht so friedlich gestimmt sind, wie BMW und DaimlerBenz es gerne hätten:

Viel deutlicher hätte Washington nicht machen können, dass die Terrorismusbekämpfung in Asien eng mit einem anderen strategischen Interesse verknüpft ist – der Einkreisung Chinas. Seit dem Tag der Attentate in den USA am 11. September 2002 glückte den USA ein Unterfangen, das als schier unmöglich galt: die Etablierung von Militärbasen beziehungsweise Militärberatergruppen von Zentralasien über Afghanistan bis hin nach Indonesien und die Philippinen. Im Osten Asiens setzt sich der Bogen um China mit den schon im Kalten Krieg geschaffenen US-Basen im Pazifik, in Südkorea und Japan fort.

Und je besser man sich mit Russland versteht umso enger wird der Ring um China.

„Die Lösung für den Konflikt liegt in Peking“, sagt die FAZ. Vielleicht teilt man aber angesichts der geostrategischen Offensive der USA nicht die Friedenssehnsucht der Deutschen Industrie- und Handelskammer, sondern bekommt schlichtweg gerade Panik, was erst geschieht, wenn der Raketenschutzschirm steht …. und die USA ihre Wirtschaftsinteressen (dann wohl – dank Guttenberg – mit deutscher Hilfe) in China und Asien mit ganz anderen Mitteln durchsetzen können.

Aus der chinesischen Perspektive ist es vielleicht ganz nützlich, mal wieder den kleinen nordkoreanischen Kampfhund von der Leine zu lassen. Dann können sich amerikanische und chinesische Truppen wieder direkt bekämpfen, ohne das sich der verdeckte Krieg der USA gegen China in einen offenen Krieg verwandelt.  Ach – und wie schön, das da ja eigentlich auch noch offiziell Krieg ist, da muß man nicht noch umständlich diplomatische Noten austauschen.

Für Deutschland wäre natürlich die Wahrheit angenehmer, das man es  mit Wahnsinnigen in Korea zu tun hat – wie es auch die Welt formuliert:

Die irrlichternde Führung um Diktator Kim Jong-il zeigt schon lange keine rationalen Züge mehr.

Dabei … was haben die schon zu verlieren? Was kann ein hungerndes Volk mit Atombomben schon groß in einem Krieg gegen ein reiches Volk ohne Atombomben verlieren? Und welches Interesse sollte China schon groß an einer unbegrenzten Ausweitung der US-amerikanischen Militärbasen haben?

Seltsam übrigens, das die Installierung chinesischer Militärbasen in Südamerika nicht so groß ins Gewicht fällt … die gibt es einfach nicht.  Aber einen immer unangenehmeren Wirtschaftskonkurrenten der USA auf den Weltmärkten. Aber das die USA zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen Militär einsetzen, ist in einem demokratischen Rechtsstaat undenkbar, an so etwas denkt nur ein Adeliger wie zum Beispiel der Herr Guttenberg. Ups … moment … sie haben ja schon zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen Militär eingesetzt. Was heißt denn das jetzt eigentlich für die Qualität der Demokratie in den USA … und die Qualität jener Demokratie, die Guttenberg für Deutschland will?

Ich schreibe mal lieber nicht weiter, sonst bin ich noch wegen „Wehrkraftzersetzung“ dran. Und ich sage auch nichts mehr zu dem Thema „Barbaren“.

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