Wann wird hier in der freiheitlich demokratischen Republik kurz genannt „BRD“ der Ehrentitel „Held der Arbeit“ eingeführt – verliehen von der Bundesagentur für Arbeit für besondere Verdienste auf dem Arbeitsmarkt? In Anlehnung an der sowjetischen Stachanow-Bewegung der Steigerung der Arbeitsproduktivität?
Denn das wäre nur konsequent …
Mütter, die im SGB II Bezug stehen, soll der Zugang zu dem Arbeitsmarkt erleichtert werden, der Gleichberechtigung und der Selbstbestimmung willen, im Niedriglohnsektor versteht sich – wobei Letzteres schon fast nach kaschiert marxistischen Parolen klingt – der Selbstverwirklichung.
Kosten und Mühen werden nicht gescheut, gepaart mit schwarzer Pädagogik ergänzt mit politischem Druck, die selbstbestimmte gesellschaftliche wertvolle Kindererziehung der Obhut der Fremdbestimmung zu überlassen und das nach dem Willen der Volkspartei CDU/CSU, SPD und Grünen – sozusagen unter staatlicher Aufsicht. Begründet wird dies mit Expertisen, Stellungnahmen, Gutachten, Statistiken, die die immer weiter fortschreitende Verwahrlosung der Unterschicht aufzeigen sollen.
So auch die OECE, die festgestellt hat, dass die Armen mittlerweile so arm sind, dass sie sogar schon das Wachstum gefährden. Die Expertin Antinie Kerwien von der OECD artikulierte das so:
„die kaufen unter Umständen keine Bücher, die schicken ihre Kinder nicht in Nachhilfekurse und vielleicht ist es ihnen auch nicht ganz so wichtig, dass ihre Kinder ein Abitur machen oder eine Ausbildung finden, die gut angesehen ist, weil sie erstmals ganz andere Sorgen haben.“
Mit der Herabwürdigung der selbstbestimmten Kindererziehung und Slogans, die da lauten: Betreuungsgeld bleibt eindeutig eine Antibildungsprämie, weg mit der Herdprämie, Betreuungsgeld sei eine Fernhalteprämie, Betreuungsgeld ist eine Schnapsidee, Elterngeld sei eine Fortpflanzungsprämie für die Unterschicht – versetzt man der selbstbestimmten Kindererziehung den gesellschaftlichen Todesstoß. Mütter im Dienste der Kapitalverwertung – clever gemacht von den Neoliberalen, die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wächst, das Lohngefälle rutscht weiter nach unten und die Milliarden teure Fremdbetreuung, diese Zeche zahlt die Gemeinschaft.
Würde man den Müttern, wenn sie ein Kind gebären, ein bedingungsloses Grundeinkommen zugestehen – in dem sie selbst entscheiden können ihre Kinder in fremde Hände oder eben selbstbestimmt zu erziehen, wäre das schon ein Schritt in ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben – aber ich vergaß: Die Empfängerinnen würden das Geld eher in den nächsten Schnapsladen tragen, als es in Vorsorge und selbstbestimmte Familienplanung zu investieren – so die einhellige Meinung unserer Volksvertreter.