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Katar statt Russland? Über grüne Scheinheiligkeit und die katastrophalen Folgen eines Gas-Embargos – Sahra Wagenknecht

Mit jedem Tag, in dem Bomben fallen und Menschen in der Ukraine sterben, wird die Forderung lauter, man möge doch kein Gas und Öl mehr in Russland kaufen. Doch was würde das sofort oder auch mittelfristig eigentlich bedeuten? Müssen wir im nächsten Winter „frieren für die Freiheit“, wie es der ehemalige Bundespräsident Gauck empfohlen hat? Ließe sich die russische Kriegsmaschine damit überhaupt stoppen? Haben Wirtschaftssanktionen jemals zum Erfolg geführt oder nur das Elend der Bevölkerung vermehrt? Die Folgen eines Gas- und Öl-Boykotts wären vor allem für die deutsche Industrie und die Verbraucher katastrophal, denn die Produktion müsste in vielen energieintensiven Betrieben gestoppt werden. Doch sind die lupenreinen Diktaturen am Golf, bei denen Wirtschaftsminister Habeck gerade stattdessen um Energielieferungen wirbt, wirklich sympathischer? Und was machen wir, wenn die USA ihren nächsten völkerrechtswidrigen Krieg beginnt? Stoppen wir dann auch unseren Handel mit den Vereinigten Staaten? Um diese Fragen und die Doppelmoral des Westens in der Energiepolitik geht es in meinem Video der Woche:

 

 

Quellen:

Tagesschau: „EU-Plan bis Ende 2022 Zwei Drittel weniger russisches Gas“: https://bit.ly/3IBwH02 Tagesspiegel: „Gas nur noch gegen Rubel – so trickst Putin den Westen aus“: https://bit.ly/3DcKysK BILD: „Der Bittsteller von Katar“: https://bit.ly/358RwCp Tagesschau: „Lage im Jemen – Kämpfe, Hunger, Verzweiflung“: https://bit.ly/3IEnHai Focus: „Außenministerin kündigt neue Politik an – Baerbock plant feministische Außenpolitik – wären da nicht Putin und Erdogan“: https://bit.ly/3ut0HGa Tagesspiegel: „Heikle Rüstungsexporte Wie ist das nun mit Baerbocks ,wertegeleiteter Außenpolitik’?“: https://bit.ly/36GcWXR NachDenkSeiten: „Der grüne Bückling“: https://www.nachdenkseiten.de/?p=82168 SPIEGEL: „81 Menschen an einem Tag in Saudi-Arabien hingerichtet“: https://bit.ly/3IzUltN Deutschlandfunk: „Jemen / Krieg und kein Ende in Aussicht“: https://bit.ly/36IV8v4 RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Jemen – die vergessene Katastrophe“: https://bit.ly/3qx4PUL Der Standard: „Humanitäre Katastrophe – Kriegsland Jemen bleibt vom Ukraine-Krieg nicht unberührt“: https://bit.ly/37YKXU0 Handeslblatt: „Versorgungssicherheit Keine Lieferzusage, aber gute Signale: Habeck verabredet langfristige Energie-Partnerschaft mit Katar“: „Die Kataris haben 90 bis 95 Prozent ihrer Produktion langfristig verkauft. Rund 80 Prozent der Lieferungen aus Katar gehen nach Asien.“: https://bit.ly/3iw7sl1 WELT/Twitter: „,Maischberger‘: ,Wir können auch einmal frieren für die Freiheit‘, sagt Joachim Gauck“: https://bit.ly/36DHdqh; https://bit.ly/3LhQtj3 Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH: „Russland diversifiziert seine Gasexporte“: „Etwa drei Viertel der Ausfuhren strömten 2020 in Richtung EU“: https://bit.ly/3JCvxCP Statista: „Export value of crude oil from Russia in 2020, by major country of destination“: https://bit.ly/3iAVTt8 Wikipedia: „Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine“: https://bit.ly/3IEIdHQ Tagesschau: „USA und Venezuela Vom Feind zum Freund?“: https://bit.ly/357fsWD Tagesschau: „Flüssiges Erdgas LNG Eine Alternative zu russischem Gas?“: https://bit.ly/3IE4pSq Deutschlandfunk: „Öl-Lieferant Russland / Was ein russisches Öl-Embargo für Deutschland bedeuten würde“:„Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland nach Energieträgern im Jahr 2021“: https://bit.ly/3D6HtKG Craig Murray: „Ukraine: How Can the War End?“: https://bit.ly/3L6x5oM

Deutschland marschiert in den Krieg. Keiner merkts. Keinen interessierts.

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Samstag, 15.10.2016. Eifel. Guten Morgen, lieber Bürger! Ja momentan hören Sie etwas weniger von mir, ich bin halt „beschäftigt“ – wie man so schön sagt, was schade ist, denn die Dramen überschlagen sich. Jetzt muss ich mich sogar am Wochenende hinsetzen und noch mal nachfragen, ob Sie verstanden haben, dass wir im Krieg sind? Ja – ich weiß: seit 2014 schreibe ich über die wachsende Kriegsgefahr, teils mit sehr drastischen Worten – in der Hoffnung, das Dornröschenland wieder auf die Straße zu treiben. Sicher, Sie haben es da nicht leicht: die Marketingabteilungen der Armeen leisten ganze Arbeit – man spricht nicht mehr so über den Krieg wie früher, er heißt jetzt „bewaffneter Konflikt“ und wird vor allem immer nur aus guten „humanitären“ Gründen geführt. Seitdem sind sogar die deutschen Grünen mit Feuer und Flamme dabei, „gut sein“ gefällt denen sowieso, humanitär möchten sie auch sein und Molotowcocktails haben sie schon immer gerne geworfen: das brutzelt so schön, wenn es auf Fleisch trifft. Menschenfleisch, wohlgemerkt, der Grüne ist ansonsten vegan, um beim „gut sein“ noch eine Schippe drauf zu legen. Manchmal spricht man auch von einer „begrenzten Aktion“, von „Befriedung“, vom „Schutz der Bevölkerung“ – die Anzahl der Täuschkörper ist inzwischen riesig.

Diesmal jedoch wurde es offiziell im Fernsehen verkündet: Deutschland ist bald im Krieg – mit absoluter Sicherheit. Es waren keine kleinen Blogger, die in jenen Ecken wühlte, wo die Nachrichten auf dem Müll liegen, die Regierung und Opposition niemals hören möchten, sondern das Flaggschiff der deutschen Nachrichtenkultur (siehe Tagesschau):

„Das Bundeskabinett hat die deutsche Beteiligung an AWACS-Aufklärungsflügen über Syrien und dem Irak beschlossen. Wenn auch der Bundestag zustimmt, kann die Mission in wenigen Wochen beginnen. Militärisch ergibt sie Sinn, aber die NATO wird damit offiziell Kriegspartei.“

Sie haben wahrscheinlich überhaupt keine Ahnung, was da in Syrien passiert, oder? Sie haben ja noch nicht mal eine Ahnung davon, was in Deutschland passiert – doch dazu später mehr. Ihnen ist klar, dass Sie zur Nato gehören, oder? Und Ihnen ist klar, dass sich Ihr Land im Krieg befinden wird, wenn die Nato sich im Krieg befindet? Es ist Ihnen klar, dass gerade etwas ganz entscheidendes passiert – oder? Ich zitiere nochmal die Tagesschau – die haben Ihnen das ganz deutlich erklärt:

„Doch um militärische Fragen geht es bei dem, was das Bundeskabinett heute beschlossen hat, nur am Rande. Es ist vor allem politisch ein gewichtiger Schritt. Denn mit der AWACS-Mission wird die NATO ganz offiziell zur Konfliktpartei in Syrien und dem Irak. Bislang flog dort neben Russland nur eine Koalition der Willigen unter Führung Washingtons Angriffe. Mit dem AWACS-Einsatz ist nun die gesamte Allianz dabei.“

Ja – es geht nur um ein paar Aufklärungsflugzeuge, in denen viele Deutsche sitzen. Große Passagiermaschinen mit dicken Tellern auf dem Rücken, in denen massig Radar steckt. Die erkennen feindliche Maschinen auf riesige Entfernungen und können sie von anderen abschießen lassen: es besteht also keine Gefahr für „unsere“ Jungs. Darum geht es aber gar nicht: es geht darum, dass die Nato dann „Kriegspartei“ wird – ohne das jedoch irgendjemand das tolle Verteidigungsbündnis angegriffen hätte. Ein reiner Willkürakt, ein Angriffskrieg. Gegen wen? Wissen Sie wahrscheinlich auch nicht, ist auch nicht ganz so einfach, dass zu verstehen.

Mit erstaunlicher Offenheit klärt uns die ARD auch darüber auf, was hinter diesem Akt steht:

„Denn dort – gewissermaßen vor der Haustür der Allianz – agiert nun Russland mit beachtlicher militärischer Macht. Das sieht man vor allem in Washington mit Sorge. Auch deshalb haben sich die Vereinigten Staaten für den Einsatz der NATO-Aufklärer stark gemacht. Benötigt wurden die eigentlich nicht. Die Amerikaner haben fast doppelt so viele eigene AWACS-Maschinen wie die NATO, doch für ihr Kräftemessen mit Moskau wollen sie die Allianz an ihrer Seite wissen. Gut möglich, dass die USA auch aus diesem Grund Druck auf Ankara gemacht haben.

Nochmal: zum mitschreiben: „für ihr Kräftemessen mit Moskau wollen sie die Allianz an ihrer Seite wissen„.

Wir geben deutsche Steuergelder für eine unnnötige Aktion aus, die unser Land in einen Krieg mit Syrien bringt. Und anschließend mit Russland. Auf Befehl der USA.

Wissen Sie eigentlich noch, worum es da geht in Syrien? Ich war mal bei der deutschen Bundesregierung, dort liegen die Antworten ja offen herum, Antworten auf jene Fragen, die man noch stellen darf, ohne Verschwörungstheoretiker geschimpft zu werden. Warum sind wir also in Syrien? (siehe Bundesregierung.de):

Deutschland unterstützt Frankreich, den Irak und die internationale Allianz in ihrem Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS). Der Einsatz soll die Fähigkeit des IS zerstören, aus dieser Region heraus weltweite Terror-Angriffe zu steuern. Und der IS darf nicht länger die Möglichkeit haben, die Bevölkerung in Syrien und im Irak zu töten, zu foltern und zu versklaven. Ziel muss es sein, dass die Menschen in dieser Region wieder eine Perspektive haben.

Nun – wir kämpfen also gar nicht gegen Russland oder Syrien, sondern gegen den IS? Der hat gar keine Flugzeuge. Militärisch gesehen ist das eine Räuberbande: also Aufgabe der syrischen Polizei, sie zur Strecke zu bringen. Spannend auch die Landkarten, die den IS als riesige Bedrohung darstellen: hauptsächlich herrschen die über lebensfeindliche Wüste…und wären theoretisch den Luftschlägen der Regierung hilflos ausgeliefert.

Es ist natürlich nicht nur der IS, der dort tötet, foltert und versklavt. Töten und foltern ist dort Hobby aller Milizen – außer vielleicht der kurdischen, weshalb die dann vom Natoland Türkei bombadiert werden – aber ich will Sie jetzt nicht überfordern. Bleiben wir einfach mal in Syrien und überlegen, wie es dort zu diesen Feierlichkeiten kam („Krieg“ sagt man ja nicht mehr, da muss auch ich mir Synonyme ausdenken). Die Information dazu kann man ganz offen der sogenannten „Lügenpresse“ entnehmen (hier mal: die FAZ):

Die Vereinigten Staaten bildeten eine Allianz mit Israel und Saudi-Arabien, um das Assad-Regimes zu stürzen. Von Wikileaks wurden kürzlich geheime Unterlagen aus dem Jahr 2006 veröffentlicht, wonach die Vereinigten Staaten aufgrund einer Schwachstellenanalyse des Assad-Regimes Strategien zum Umsturz in Syrien entwickelte. Der amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh hat 2007 die Allianz zwischen den drei Staaten zum Sturz der syrischen Machthaber aufgedeckt und nachgewiesen, dass hier Terrorkämpfer für einen Machtwechsel in Syrien ausgebildet wurden.

Ja – so war das geplant – und so wurde das auch durchgeführt. Und wir erfahren gleichzeitig auch, warum Lügenmedien zurecht Lügenmedien genannt werden – welchen Wert diese von Lügenmedien stammende Aussagen allerdings hat, ist bei dieser Ausgangslage natürlich fraglich:

Die Destabilisierung der Herrschaft von Assad ist in dem Augenblick zum Tragen gekommen, als die ersten syrischen Proteste einsetzten. Während westliche Medien nur von dem brutalen Vorgehen des Regimes gegen friedliche Demonstranten berichteten, sind inzwischen etliche Terroranschläge auf die Sicherheitskräfte belegt worden, bei denen Dutzende von Soldaten des Regimes getötet wurden.

Ja – wie von vielen aufrechten Demokraten vermutet, werden wir nicht immer über alle Facetten der Wirklichkeit informiert, sondern nur über die, die der Regierung (bzw. den USA) nützlich sind. Alle anderen Fakten sind „Verschwörungstheorie“, die erst sehr viel später Wirklichkeit werden dürfen – oft Jahre später.

Man stelle sich mal vor, die Medien hätten von Anfang an von Bombenangriffen auf unschuldige Soldaten durch die CIA berichtet: wir hätten eine neue „raus aus der Nato“-Bewegung. Diese Art der Informationssteuerung durch regierungstreue Journalisten kennt man auch in anderen totalitären Staaten – wie Syrien. Ja – sicher ist Syrien ein totalitärer Staat – der zehntausende Menschen auf dem Gewissen hat. Aber wir haben auch eine Waffe gegen diese Staaten entwickelt, aus unseren eigenen Erfahrungen mit pychopathischen Regimen, deren „Rechtsnachfolger“ wir ja als Bundesrepublik unbedingt werden wollten: wir gewähren Asyl, wie auch uns Asyl gewährt worden ist, nehmen den Zorn der Despoten billigend in Kauf, in dem wir ihren Gegnern Obdach gewähren … jedenfalls momentan noch. Von den Medien vervielfältigte Bilder zu immensen Massen von Flüchtlingen, die – zumindestens visuell – Deutschland „überfluteten“, haben zu einer Stimmung geführt, die … gewaltige Einschränkungen im Asylrecht befürchten lassen, dass die Regierung im Handumdrehen aus dem Asylrecht ein „Einwanderungsrecht“ gemacht hat – in einem der dicht bevölkertsten Länder der Welt – hat diesen Trend noch verstärkt. Ohne diese Lügen wären Pegida und AfD heute gar kein Thema.

Ach ja – Pegida und AfD. Um Ihnen klar zu machen, was hier passiert, mal eine Gedankenspiel. Stellen Sie sich mal vor, Nordkorea, China und der Iran hätten für sich beschlossen, „Merkel muss weg“. Einfach mal so. Sie hätten viel Geld in die Hand genommen und Führungskader ausgebildet, die die Pegida-Jugend an der Waffe ausbildet und einige Bundeswehreinrichtungen in die Luft jagen … dutzende Tote inklusive. Die Waffen dazu hätte man in Kroatien gekauft, dort, wo auch Saudi-Arabien die Waffen für „seine“ islamistischen „Rebellen“ in Syrien kauft – mit Hilfe der CIA (siehe Spiegel). Was hätten wir hier für eine Aufregung! Gut – China, Nordkorea und der Iran scheinen hinreichend rechtstreu und moralisch so weit hochstehend zu sein, dass die bislang auf solche Ideen gar nicht gekommen sind.

Saudi-Arabien jedoch – da laufen die Uhren anders. In den USA sowieso.

Wissen Sie, was die Tagesschau über Saudi-Arabien weiß? Hören Sie mal genau zu (siehe Tagesschau):

Seit Jahrzehnten predigen die mächtigen Religionsgelehrten des Königreichs einen aggressiven, antiwestlichen Islam. 15 der 19 Attentäter des 11. September 2001 waren saudische Staatsbürger. Der Untersuchungsbericht des US-Kongresses zu 09/11 deckte auf, dass einige von ihnen sogar Geld von saudischen Staatsbediensteten erhalten hatten. Der Export des religiösen Extremismus ist seit Langem saudisches Programm, auch in Deutschland. 2003 enthüllte Panorama, dass in der König-Fahd-Akademie, einer saudischen Schule in Bonn, muslimische Eltern aufgerufen wurden, ihre Kinder auf den Dschihad, den „Heiligen Krieg“, vorzubereiten. „Das haben wir damals nicht gewusst“, bekennt der frühere Staatssekretär im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog. „Es gab noch keine Gefahr der Destabilisierung durch den Djihad oder Ähnliches“, beschreibt der ehemalige deutsche Spitzendiplomat die damalige Haltung zu Saudi-Arabien im Panorama-Interview.

Ja – die haben nicht nur in Syrien zum“heiligen Krieg“ ausgerufen – den wollen die auch in Deutschland sehen. Sie köpfen Regimegegner wie die IS, sie steinigen Frauen wie die IS – und sie versklaven Menschen wie die IS. Ja – die versklaven sogar Menschen in Deutschland – wir achten nur nicht so sehr darauf (siehe Tagesspiegel). Wir können nur nichts dagegen tun, weil sonst die diplomatische Immunität der Saudis in Gefahr wäre. Auch Deutsche werden versklavt – in Katar, dem weiteren Verbündeten der USA im Kampf gegen Syrien (siehe Focus).

Saudi-Arabien, Katar und die USA sind unsere Kampfgenossen in der Schlacht um Syrien, in die wir jetzt eintreten … mit einer kleinen Entscheidung über unnötige Awacs. Nun – wir sind ja sowieso schon dabei – als Deutsche. Eine Fregatte zum Schutz eines französischen Flugzeugträgers (gegen den IS, der weder Schiffe noch Flugzeuge hat) und moderne Recce-Tornados zur Aufklärung – die angesichts der vielen „Kollateralschäden“ aber wohl völlig versagen. Warum sind wir eigentlich schon da – ohne, dass das groß diskutiert wurde? Immerhin – wir würden ja auch blöd gucken, wenn syrische Kampfjets Bielefeld fotografieren würden – was eine enorme Verletzung unsere nationalen Souveränität darstellen würden. Ich frage noch mal die Bundesregierung:

„Rechtsgrundlage für die Entsendung ist das Recht auf kollektive Selbstverteidigung in Artikel 51 der UN-Charta. Zudem hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen alle Nationen dazu aufgerufen, die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung des sogenannten IS in Syrien zu ergreifen (Resolution 2249 vom 20. November 2015).

In dieser Resolution heißt es unter anderem: Die Nationen werden aufgefordert, „sofern es ihnen möglich ist, sich dem Kampf gegen den IS anzuschließen und ihre Anstrengungen zur Verhinderung von weiteren Angriffen der Gruppe zu verdoppeln.“ Die Staaten werden zudem dazu aufgerufen, „in den vom IS kontrollierten Gebieten im Irak und in Syrien mit allen Mitteln in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht, der UN-Charta und den Menschenrechten tätig zu werden, um Terrorakten zuvorzukommen, diese zu unterbinden sowie die Rückzugsräume zu zerstören.“

Deutschland unterstützt Frankreich auch im Rahmen der Beistandspflicht unter den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Diese Pflicht steht in Artikel 42 (7) des EU-Vertrags. Die Entsendung erfolgt im Rahmen und nach den Regeln eines „Systems gegenseitiger kollektiver Sicherheit“ nach Artikel 24 (2) des Grundgesetzes.“

Kollektive Selbstverteidigung? Hat Syrien Frankreich angegriffen? Behalten Sie bitte in Erinnerung, dass die Tagesschau (siehe oben) Sie über den Kriegseintritt der Nato informiert hat. Kriege … sind Auseinandersetzungen zwischen Staaten – und als solcher hat dieser Krieg ja auch begonnen: Israel, Saudi-Arabien und die USA gegen Syrien. Methode: Destabilisierung durch Banditengruppen, Terroranschläge gegen das syrische Militär, fortlaufende Bewaffnung von staatsfeindlichen Banden … bitte um Entschuldigung, ich kann die moderne Sprache noch nicht ganz, habe den Kopf noch zu sehr voller Staats- und Menschenrechte. Den EU-Artikel können Sie mal selbst nachlesen (siehe dejure.org) … mich verwirrt es zu sehr, weil ich kein Jurist bin und mir keine Meldung vorliegt, dass syrische Streitkräfte französischen Boden betreten haben – ich habe nur Meldungen über islamistische Bombenleger vorliegen, deren antiwestliches Zentrum im menschenrechtsfeindlichen Saudi-Arabien liegt … das wir aber dann nicht bombadieren.

Kommandiert eigentlich Frankreich dann unsere Streitkräfte – wenn die doch nur im Rahmen der Beistandspflicht der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eingesetzt sind?

Nein. Wird Sie jetzt nicht wundern, wenn Sie die Botschaften zwischen den Zeilen lesen können … immerhin arbeiten auch bei der „Lügenpresse“ – neben eiskalten Karrieristen mit festen Blick auf fette Pöstchen – ganz aufrechte Demokraten. Ich frage mal die Bundesregierung, wer unsere EU-Streitkräfte kommandiert:

„Ganz oben steht das US-amerikanische Hauptquartier CENTCOM in Tampa (Florida), das die gesamte Operation der internationalen Koalition koordiniert.

Darunter gibt es das Hauptquartier der Koalition in Kuwait, das auch die Marine-Einsätze steuert.

Die Luftwaffenbasis in Al Udeid (Katar) koordiniert die Luftstreitkräfte. Von dort aus werden die Aufträge an die Tornados erteilt. In diesen Stab sind auch deutsche Soldaten integriert.“

Unsere Soldaten werden von Kuweit und Katar aus kommandiert. Über allem thronen die USA. Ich frage lieber nicht weiter – sonst heißt es nachher wieder, ich sei ein rechter Verschwörungsnazi. Ich zitiere lieber noch ein wenig Günther Meyer, den Leiter des Zentrums zur Forschung der arabischen Welt  (siehe FAZ):

„Es handelt sich hier vorrangig um nationale Interessen und strategische Zielsetzungen. Dabei werden Menschenrechte und Forderungen nach Demokratie nur vorgeschoben, um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen. Bei keinem der politischen Akteure, weder Russland noch den Vereinigten Staaten noch Großbritannien und Frankreich, geht es primär um humanitäre Ziele. Gerade von den Vereinigten Staaten wissen wir, dass Menschenrechtsverletzungen vorwiegend bei den politischen Gegnern, dagegen kaum bei befreundeten Staaten angeprangert oder gar geahndet werden. Solange es diese doppelten Standards in der westlichen Außenpolitik gibt, kann man den angeblichen humanitären Interessen keinen Glauben schenken.“

Deshalb laufen ja die Grausamkeiten wie Folter und Zwangsheirat junger Mädchen zur Belustigung der Kämpfer (wir würden diese Mädchen „Sexsklavinnen“ nennen) einfach weiter – trotz Klage der UN (siehe UNorg). Warum wir nicht einfach die vielen jungen Mädchen aus Syrien und dem Irak aufnehmen, anstatt die jungen Männer – ich will da gar nicht nachfragen, da hängen zu viele Tabus dran.

Es geht um Krieg mit Russland (siehe oben). Und dem Iran. Und … wohl auch China, wenn ich mir die fortlaufende Eskalation in Asien anschaue. Darüber wurde ja schon oft gesprochen – nur interessiert das hier keinen. Warum auch?  Die Armee Russlands ist so klein, die würden Deutschland wohl nie erreichen. Panzerschlachten in Polen und der Ukraine – gibt coole Sondersendungen im Fernsehen. In HD. Superbilder. Auch live – das gibt Superquoten. Ob in einem denkbaren Krieg mit Russland die Nuklearkarte gezogen wird, ist fraglich: selbst Massenmörder Hitler ist davor zurückgeschreckt, Gas gegen London einzusetzen – obwohl die Lager voll waren. Der nächste große Krieg wird in den Ländern des Warschauer Paktes ausgetragen, in den Wüsten Arabiens und den Inselwelten des Pazifik – der deutsche Michel kann sich entspannt zurücklehnen … weil er das weiß. Klar, einige seiner Kinder werden im russischen Matsch verrecken, in der Wüste verdursten, im Pazifik von Haien gefressen werden – aber wenn das alles vorbei ist, geht es der Wirtschaft wieder richtig gut: da locken Billionenaufträge zum Wiederaufbau – so die eiskalte Kalkulation des fetten Bildungsbürgers.

Hier jedoch … muss ich mal meine Stimme erheben.

Krieg – ist teuer. Dutzendmal so teuer wie „Sozialstaat“. Krieg frisst Geld wie ein unersättlicher Moloch – mehr, als der Staat jemals hat. Darum greift er dann auf Ihr Geld zu: ob Ihnen das passt oder nicht. Das macht er heute schon. Ein kleines Beispiel aus Norddeutschland zeigt, was ich meine (siehe NDR): da kostet die Beihilfe zur Straßensanierung jedem Häuslebauer bis zu 140 000 Euro – wer sein Haus schon abbezahlt hat, darf es nochmal tun. Wenn die Nato jetzt bald im Krieg ist – wie die Tagesschau meldet – können Sie sich schon mal für Ihr Häuschen einen Multiplikator der Summe ausdenken: 1,2; 1,5; 1,8; … oder 3 – 5. „Zwangshypothek“ nennt sich dass dann, ein beliebtes Mittel zur Kriegsfinanzierung. Wie Sie sehen, laufen schon jetzt enorme Summen auf, um unsere maroden Straßen zu finanzieren – Sie werden Augen machen, was erstmal alles möglich ist, wenn Kriegsrecht herrscht – was im Kriegsfalle ja der juristische Normalzustand ist.

Sie sehen: es gibt doch noch einen Grund auf die Straße zu gehen. Wohl den einzigen, den Sie akzeptieren werden: der Krieg wird Ihnen all´ Ihre Ersparnisse klauen … und Ihnen sogar ihr Häuschen kosten, dass die Bank dann einzieht, wenn Sie die Horrorraten monatlich nicht mehr begleichen können. Alles schon mal dagewesen. Für die, die an den Hebeln der Macht sitzen, wird dieser Krieg – mal wieder – einen Riesengewinn bringen. Ja – „wir“ werden ihn aller Wahrscheinlichkeit nach gewinnen (weshalb Ihnen das ganze Drama ja bis jetzt egal ist) … aber SIE werden ihn bezahlen – und deshalb mit Sicherheit verlieren.

Darüber sollten Sie mal schnell nachdenken, bevor der Bundestag der Kabinettentscheidung zustimmt – was er wegen dem „Fraktionszwang“ der „freien und ungebundenen“ Abgeordneten zweifellos tun wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unbequeme Fragen zum Islamischen Staat … und dem Antiislamismus

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Mittwoch, 10.12.2014, Eifel. Es ist ja viel los dieser Tage. Viele Wissen schon gar nicht mehr, wofür oder wogegen man jetzt sein soll. Zum Beispiel den „Putin“ – ein Wort, dass in der deutschen Presse etwa so geringschätzig gebraucht wird, wie Charlie Chaplin in seinem Film der großen Diktatur den Begriff „die Dschuden“ (so habe ich das gebrüllte Genuschel verstanden) gebraucht: als Synonym für das wirklich absolut Allerletzte. Ist der Putin nun gut, weil er versucht, dass Beste aus seinem Land zu machen, dass unter Jelzin fasst zerbrochen wäre – und unter der Diktatur der Oligarchie fast ausverkauft worden wäre? Ist es nicht gerecht, wenn er sich langsam gegen die ständigen Brüche der Zusagen der Nato wehrt, nicht täglich weiter mit ihrem gigantischen Militärbündnis an die Grenze Russlands vorzurücken, weil die Bürger – aus langer geschichtlicher Tradition, die schon mit den Wikingern anfing (den „Rus“) –  langsam die Nase voll davon haben, immer als „Lebensraum im Osten“ für jedwede Okkupanten herzuhalten? Oder ist er der neue Hitler, der sich voller Wahn gegen eine Milliarde Natobürger stellt und lieber heute als morgen mit seinen 140 Millionen Bürgern gegen Paris marschieren möchte – ein landhungriger Diktator, den man sofort wie einen räudigen Hund erschießen sollte … so jedenfalls empfinde ich die Zielrichtung vieler Kommentatoren in den Medien. Manche von ihnen haben ihm ja sogar schon den Tod gewünscht, habe ich gehört (siehe Schweizmagazin).

Es ist ja aber nicht nur der Putin, der die westlichen Medien stört. Da gibt es noch etwas anderes, mindestens genauso gefährlich, genauso abscheulich, genauso widerlich: den ISLAM. Ich persönlich kann mich noch an Debatten mit Auslegern des Nostradamus erinnern, die mich Anfang 2000 vor der großen Gefahr des Islam gewarnt haben, der Europa überrennen würde. Nun – ich war ein wenig amüsiert: die damalige Speerspitze des Islam hatte weniger Soldaten als die italienische Polizei Polizisten – mal abgesehen davon, dass Italien allein ein Millionenheer aufstellen könnte, um Nordafrika – wie schon einmal – zu überrennen …. mal ganz abgesehen davon, dass die Prophezeiungen des Nostradamus hauptsächlich durch die Virtuosität seiner Ausleger lebendig bleiben.

15 Jahre später schaue ich verdutzt: überall in Deutschland finden Demonstrationen gegen die „Islamisierung Europas“ statt, die alten Feinde Israel und Iran bomben gemeinsam engagierte Gläubige in Grund und Boden, weil die einen eigenen Staat haben wollen, in dem Gerechtigkeit herrscht (ja – dafür marschieren die, wie alle Soldaten immer und überall: für das Gute, für die „Gerechtigkeit“. Die ist nur für jeden anders), für die USA ist sogar schon seit längerem der Kampf der Kulturen ausgebrochen, 1993 ausgerufen (damals waren viele überrascht: wie sollte man denn gegen eine Religion Krieg führen – und warum überhaupt?) ist er (welch´ Überraschung!) 2014 weltweite Realität: Irak, Afghanistan, Libyen, Jemen, Ägypten, Tunesien, Türkei, New York – überall tobt der Kampf gegen die wie aus dem Nichts aufgetauchten Muslime, die man dereinst wegen ihrer Passivität, Friedfertigkeit und Leistungsfremdheit verachtet hatte.

Ja – die Debatte haben alle jetzt schon vergessen, oder? In meiner Jugend noch wurde der Moslem in Deutschland verspottet, weil er dauernd am Beten war. Der kam gar nicht dazu, Fernsehen zu schauen, nahm keine Drogen, schaute keine Pornos, ging nicht ins Bordell, fuhr keine Luxusautos: der war ganz „unzivilisiert“, gerade gut genug für einfache Tätigkeiten, für die sich der deutsche Herrenmensch zu fein war. Was wurde damals das Christentum gelobt, die „überlegene“ Religion, die dem Westen überhaupt erst die Kraft gegeben hatte, so richtig mächtig zu werden: das war in den siebziger Jahren noch Inhalt des Religionsunterricht.

Wie konnte es nun geschehen, dass diese Religion – als wäre sie ein „Putin“ – zum Feind der Menschheit wurde?

Nun – die erste Erklärung ist ganz einfach: weil ein US-Wissenschaftler und Berater des Außenministerium 1993 den Islam als Feindbild entwickelt hatte – neben China wurde der als DER Feind der Zukunft dagestellt: für den militärisch-industriellen Komplex der USA mit seinen Millionen Arbeitsplätzen und unzähligen Bereicherungsmöglichkeiten für Abzocker jeglicher Art ein Segen. Die hatten nämlich schon Angst, dass ihr Business nach dem Ende des Kalten Krieges den Bach ´runtergehen würde: Waffenindustrien können in Friedenszeiten nicht wirklich reich werden.

Nun brauche ich – glaube ich – nicht näher erläutern, warum der Islam zu fürchten ist. Der entführt Menschen und köpft sie, verhüllt Frauen bis zur Unkenntlichkeit, schlägt Dieben die Hand ab und fällt in Form von motorisierten Horden über die zivilisierten Länder her – so jedenfalls die Darstellung in den Medien. Die alte Darstellung vom lebensuntüchtigen weltfremden Konsummuffel ist gänzlich verschwunden, die braucht niemand mehr.

Nun – in Deutschland tritt der Islam nicht so auf, aber hier konnte man auch schon mal erfolgreich die Geschichten verkaufen, dass „der Jude“ kleine Kinder entführt um aus ihrem Körperfett irgendwelche Salben zu brauen – die Methode der Entmenschlichung des politischen Gegners ist überall gleich.

Moment? Politischer Gegner?

Der Islam ist kein Staat, noch eine Partei – wie kann er politischer Gegner sein?

Das … wollen wir gar nicht wissen. Das sollen wir auch gar nicht fragen.

Und überhaupt: war nicht Religionsfreiheit ein ganz fundamentaler Grundsatz eines demokratischen Gemeinwesens? Wie kann es dann sein, dass wir anfangen, über „gute“ und „schlechte“ Religionen zu urteilen? Ist uns nicht bekannt, dass das Christentum auch sehr böse ist (alles voller Kinderschänder) ebenso wie das Judentum (alles voller Anlagebetrüger)? Nun – Judentum in Deutschland wurde mit „robustem Mandat“ entsorgt, obwohl es im Alltag feine, friedliche Menschen waren, deren Gott das Töten verbot: deshalb waren sie auch so friedlich, als sie ins Gas getrieben wurden. Christentum war sogar noch ein Pfund friedlicher, ist aber im Westen – mal abgesehen von seiner steuerfinanzierten Macht als Arbeitgeber – nahezu völlig in Bedeutungslosigkeit versunken. Gelegentlich hört man sich anstandshalber nochmal den Papst an (der erstaunlich weise und kritische Worte von sich gibt), aber sonst hat man die Religion großflächig abgeschafft.

Ist es eigentlich ein Geheimnis, warum die jungen Menschen – auch in Deutschland – zum Islam strömen?

Nein. In den Sphären der Wissenschaft weiß man, wo der Reiz der Religion liegt (siehe Frankfurter Rundschau):

Die Wissenschaftlerin sieht bei den mehrheitlich jungen Akteuren eine Bewegung, deren Größe sich dem Mangel an jugendkulturellen Beschäftigungsmöglichkeiten verdankt und dem Bedürfnis nach Kritik an den ungerechten Verhältnissen.

Wir hören hier erstaunliche Erkenntnisse, die leider in der politischen und medialen Beurteilung des Islam keine Rolle spielen:

„Ich finde, dass die jungen Salafisten in vielerlei Hinsicht Gemeinsamkeiten mit dem Punk haben, auch wenn das wohl beide Seiten nicht gerne hören“, sagt die Ethnologen. Beiden Gruppen gehe es um Provokation, um den Ausdruck persönlicher Kränkung und Enttäuschung. „Auch die Punks fühlen sich nicht korrumpierbar, haben ihren kapitalistischen Feind und bieten ein neues Lebensmodell an.“

Huch!

Der Islam als … weltweite antikapitalistische Bewegung? Hatten wir nicht auf mal jemanden, der meinte, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, ehe ein Reicher ins Himmelreich eingeht? Hatten wir nicht auch mal Menschen geachtet, die das Gelöbnis der ewigen Armut abgaben, um sich … „höheren Dingen“ zuzuwenden? Ist das so fremd?

Der Islam selbst – also: seine Theologen und geistigen Führer in Europa – verurteilen die Abscheulichkeiten der Bewegung „Islamischer Staat“ aufs Schärfste (siehe Goetheuniversität) und erlassen eine Fatwa (also: ein theologisches Urteil) gegen diese motorisierten Banden (siehe: sundaytimes). Wird in den meinungsführenden Medien des Westens kaum thematisiert – oder?

Wer bezahlt diese Bewegung eigentlich?

Nun – ursprünglich … Saudi-Arabien, Kuweit und Katar. Oder auch: Reiche. Meint jedenfalls die Tagesschau:

Die IS-Terroristen versorgen sich aus US-Militärbeständen, die die Amerikaner bei ihrem Abzug im Irak beließen. Sie kaufen auf dem Graumarkt weitere Waffen und Munition durch Gelder, die sie vor allem von reichen Golf-Arabern beziehen. In den sunnitischen Ländern gibt es etliche religiöse Stiftungen. Über diese Stiftungen fließen die Mittel direkt an die IS-Rebellen. Es gibt Reiche Golf-Araber – vor allem aus Saudi-Arabien, in geringerem Umfang auch aus Katar und Kuwait – die die Dschihad-Kämpfer bewundern. (Rechtschreibfehler habe ich einfach mal mit zitiert, um zu zeigen, dass bezahlte Medien da nicht besser sind als nicht bezahlte).

Finden wir eigentlich mal die Meldung in den Medien, dass die Golfstaaten den Terror finanzieren – jene Staaten, aus denen die meisten Attentäter des Anschlages vom 11.9.2001 stammten? Ja – die meisten stammten nach offiziellen Angaben aus Saudi-Arabien, weshalb logischerweise in Afghanistan einmarschiert wurde….

Demonstriert jemand gegen „Reiche“? Fordert die Abschaffung spritfressender Sport- und Geländewagen in Deutschland, mit deren Verbrauch der islamische Staat finanziert wird? Oder gibt es Demonstrationen gegen das Terrorregime in Saudi-Arabien (dessen diktatorische Herrscher beste Beziehungen zu den Oligarchen in den USA haben? Warum fragt keiner, wieso ein so straff geführtes Land wie Saudi-Arabien (die hacken dort auch Köpfe ab – ganz legal, offiziell, öffentlich und in zunehmendem Maße, siehe FAZ) seine Milliardäre nicht im Griff hat, die Terror in der islamischen Welt finanzieren – anstatt Gelder in soziale Projekte anständiger Moslems fließen zu lassen, von denen es unglaublich viele gibt? Wieso ist das Köpfen von Seiten der Bewegung IS eigentlich so viel schlimmer als des Köpfen von Menschen in jenen Ländern, die die IS finanzieren?

Wieso beschwert sich eigentlich niemand darüber, dass die USA Unmengen an Kriegsgerät im Irak liegen gelassen haben, dass nun Terrorbrigaden zu Ruhm verhilft? Wäre es vielleicht weise gewesen, den ungläubigen Saddam Hussein dort einfach weiter regieren zu lassen, als die ganze Region mit enormen Geldern von amerikanischen Steuerzahlen vollständig zu destabilisieren? Wäre es nicht interessant, mal zu erfahren, welche Spender in Saudi-Arabien genau die IS finanziert haben – und wie sie mit der Familie Bush aus den USA verknüpft sind?

Fragen über Fragen – auf die wir keine Antworten bekommen werden – obwohl sie unseren Herrschern vorliegen, siehe Zeit:

In der Tat, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union wissen seit Langem, dass die gekrönten Häupter von Kuwait, Qatar, den Emiraten und Saudi-Arabien alle Augen zudrücken, wenn superreiche Privatleute, salafistische Stiftungen und Moscheevereine sunnitische Gotteskrieger finanzieren

EU und USA wissen das … und drücken ebenfalls die Augen zu. Wieso eigentlich? Die Fakten sind erschreckend:

„Saudi-Arabien bleibt ein entscheidender Geldgeber von Al-Kaida, den Taliban und anderen Terrorgruppen“, urteilte laut Wikileaks bereits 2009 die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton. 15 der 19 Attentäter vom 11. September 2001 stammten aus dem Königreich, mittlerweile sind nach Schätzungen diverser Geheimdienste 3.000 bis 4.000 junge Saudis in Syrien auf heiligem Kriegspfad, die meisten in den Reihen der schwarzen Kommandos des Islamischen Staates (IS).

Die bauen sich da eine private Waffen-SS auf, die mit gleicher Brutalität vorgeht wie bei Fanatikern dieser Art üblich – und niemand protestiert gegen Saudi-Arabien? Oder bombadiert es? Jenes Land, das vor kurzem noch Frauen auspeitschen lies (150 Hiebe), wenn man sie beim Autofahren erwischte? (siehe Focus).

Nun – verbucht wird das jetzt alles unter der Parole „Kampf gegen den Islam“.

Wie wäre es eigentlich, wenn man den Kampf gegen den Islam … den anderen Religionen überließe? Ganz im Sinne der freien Marktwirtschaft? Wir haben hier eigene Anbieter auf diesem Gebiet  – in zwei Geschmacksrichtungen: Protestanten und Katholiken. Es wäre primär deren Aufgabe, um die Seelen ihrer Schäfchen zu ringen … und nicht Aufgabe des Staates oder selbsternannter Bürgerwehren, hier zur Tat zu schreiten, weil ihnen die Religion des Mitmenschen gerade nicht in den Kram passt und man seine Ausländerfeindlichkeit so gut auf eine Zielgruppe lenken kann.

Merken Sie, dass man – wie bei Putin – immer verwirrter werden kann, wenn man nicht einfach nur kopflos der neuesten Sau hinterher rennt, die hier durchs Dorf getrieben wird?

Unterm Strich bauen sich dort die Freunde von US-Präsidenten mit US-Waffen einen privaten Staat, um das Recht Saudi-Arabiens aufs Köpfen unbequemer Mitmenschen oder das Recht auf Sklavenhaltung in Katar (siehe Welt)  auch auf die Herrschaftsgebiete ehedem sozialistisch orientierter Staaten auszuweiten. Ja – Syrien und der Irak galten lange Zeit als enge Freunde des Warschauer Paktes, dessen Netzwerk seit dem Ende des Kalten Krieges konsequent weiter ausgerottet wird, um die Idee einer durch die Macht des Staates garantierten sozialen Gerechtigkeit ein für alle Mal völlig auszumerzen.

Ja – vergessen wir oft, oder? Ursprünglich waren die Sozialisten angetreten, die Ungerechtigkeit, die Folter, die Armut und die Unterdrückung der Menschheit durch die … nennen wir sie mal – Oligarchen … ein für alle mal zu beenden. Die Oligarchen jedoch haben – nach ersten Rückschlägen – wieder die Oberhand gewonnen.

Wieso finanzieren sie die IS, dulden sie, rüsten sie mit Waffen aus?

Nun – es war schon für die CIA (die sich durch aktuelle Entlarvungen über Folter mal wieder selbst als Terrororganisation jenseits aller Menschenrechte dargestellt hat, als unkontrollierbarer „Staat im Staate“ – siehe Spiegel. Angesichts der gelebten Moral dieser Behörde sollte man sich zurecht fragen, was die eigentlich sonst noch alles so verbrechen) immer nützlich, islamische Attentäterkommandos zu haben, die gegen „die Russen“ kämpften .. wie zum Beispiel Osama Bin Laden in Afghanistan. Ist in etwa so, als hätte man eine internationale SA, die immer dort zuschlägt – präzise, brutal und unaufhaltsam – wo man gerade Gegner vermutet. Und stattet man sie über arabische Freunde mit islamischen Fähnchen aus, zerstört man die Religion an ihrer Basis, was dazu führt, dass in Deutschland traditionelle unchristliche Amerikahasser auf einmal antiislamische Demonstrationen zur großen Verunsicherung von Politik und Justiz durchführen.

Verrückte Welt, oder?

Wobei die Motive der antiislamischen Demonstranten ähnlich sind wie die ihrer „muslimischen“ Feinde: man will soziale Gerechtigkeit (siehe Jan Fleischauer im Spiegel über die Motivation von „Pegida“)

Darf ich jetzt noch fragen, mit welchem Geld diese Demonstrationen in Deutschland organisiert werden? Wer da die Schläger des Westens zu schwarzen Kommandos umbaut … die ihren orientalischen Gesinnungsgenossen in der Tat auch im Outfit ähneln?

Nein – das wird zu unbequem. Wie immer, wenn wir die „die-Welt-ist-ein-lustiger-Ponyhof“-Version der Realitätsvorstellungen unserer Regierungs- und Konzernsprecher hinter uns lassen, droht uns hier eine Anklage wegen Verdacht auf Formulierung einer Verschwörungstheorie.

Oder ist das immer noch straffrei? Echt?

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland im Krieg. Vielleicht sogar im Weltkrieg.

Freitag, 5. Oktober 2012. Eifel. Wie passend: zum Tag der deutschen Einheit wiederholt sich ein deutsches Schicksal: wieder befindet sich Deutschland im Krieg. Damals war es der 1. September 1939. Angehörige der Waffen-SS (die Special Forces der Nationalsozialisten) hatten sich polnische Uniformen angezogen und den Sender Gleiwitz angegriffen.  Fies, oder? Die Polen selbst hatten gar nichts getan - aber das interessierte keinen mehr, als die Propagandamaschine erstmal rollte. Wir kennen diese Maschine - wir haben sie in Deutschland kennengelernt beim Krieg gegen die Arbeitslosen, der den Kampf gegen Arbeitslosigkeit übergangslos ersetzte. Oder beim Krieg gegen Serbien. Da gibt es sogar ein Buch über die Medienlügen: Serbien muß sterbien: Wahrheit und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg, so heißt es, mit Klaus Bittermann als Herausgeber.  Ob es auch mal ein Buch über Wahrheit und Lügen im deutschen Arbeitslosenkrieg gibt? Nun - um diese Krieg geht es aber nicht. Auch nicht um die Bundeswehreinsätze vor der Küste Libanons oder Somalias, in Uganda, Afghanistan, dem Kosovo, dem Kongo oder dem Sudan (siehe Onlinetagebücher Bundeswehr), sondern um den Krieg der Nato gegen Syrien. Am 3.10.2012 wurde ein türkisches Dorf von fremden Streitkräften beschossen, ein Natoland wurde angegriffen, der Bündnisfall verpflichtet uns zum Beistand - dabei dachten wir gestern noch: Mensch, tolles Land, dieses Deutschland, alles so schön friedlich hier ... und plötzlich sind wie in einem Krieg.

Freitag, 5. Oktober 2012. Eifel. Wie passend: zum Tag der deutschen Einheit wiederholt sich ein deutsches Schicksal: wieder befindet sich Deutschland im Krieg. Damals war es der 1. September 1939. Angehörige der Waffen-SS (die Special Forces der Nationalsozialisten) hatten sich polnische Uniformen angezogen und den Sender Gleiwitz angegriffen.  Fies, oder? Die Polen selbst hatten gar nichts getan – aber das interessierte keinen mehr, als die Propagandamaschine erstmal rollte. Wir kennen diese Maschine – wir haben sie in Deutschland kennengelernt beim Krieg gegen die Arbeitslosen, der den Kampf gegen Arbeitslosigkeit übergangslos ersetzte. Oder beim Krieg gegen Serbien. Da gibt es sogar ein Buch über die Medienlügen: Serbien muß sterbien: Wahrheit und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg, so heißt es, mit Klaus Bittermann als Herausgeber.  Ob es auch mal ein Buch über Wahrheit und Lügen im deutschen Arbeitslosenkrieg gibt? Nun – um diese Krieg geht es aber nicht. Auch nicht um die Bundeswehreinsätze vor der Küste Libanons oder Somalias, in Uganda, Afghanistan, dem Kosovo, dem Kongo oder dem Sudan (siehe Onlinetagebücher Bundeswehr), sondern um den Krieg der Nato gegen Syrien. Am 3.10.2012 wurde ein türkisches Dorf von fremden Streitkräften beschossen, ein Natoland wurde angegriffen, der Bündnisfall verpflichtet uns zum Beistand – dabei dachten wir gestern noch: Mensch, tolles Land, dieses Deutschland, alles so schön friedlich hier … und plötzlich sind wir in einem Krieg.

Aussenminister Westerwelle hat das Eintreten des Bündnisfalles bestätigt. Laut Spiegel hat er der Türkei offiziell die Solidarität des Bündnisses zugesichert – was bleibt ihm auch anderes übrig.

Er hätte auch etwas anders tun können – zum Beispiel eine Untersuchung verlangen. Das wäre doch sinnvoll – angesichts der deutschen Erfahrungen um den Sender Gleiwitz. Ich möchte ihn auch dabei unterstützen. Das fällt mir leicht, denn ich kann lesen. Zum Beispiel die Welt:

Ob es nun Regierungstruppen waren, die im Grenzgebiet auf syrische Rebellen zielten, oder Rebellen, die vielleicht einen politischen Eklat provozieren und die Türkei so in einen Krieg hineinziehen wollten, das ist bislang unklar. Mörser haben beide Seiten.

Nur wenige Tage zuvor hatten die Türkei und Qatar beschlossen, ihre Unterstützung für die sehr heterogenen syrischen Rebellen zu halbieren, bis diese sich zur Bildung einer zentralen politischen und militärischen Führung durchringen. Freilich weiß außer den betroffenen Regierungen und diversen Geheimdiensten niemand genau, woraus diese Hilfe genau besteht.

Eine der wichtigsten Textpassagen der deutschen Vorkriegsgeschichte. Da unterstützt die Türkei also Rebellen in Syrien. Darf man eigentlich nicht, ist eine Einmischung in innere Angelegenheiten – und wäre schon Grund genug für das syrische Militär, sich gegen die Türkei zu wehren. Die USA haben doch auch Afghanistan angegriffen, weil sich von dort aus am 11.9.2001 Menschen in die inneren Angelegenheiten der USA eingemischt haben, oder? Die haben dann auch gleich den Irak mit überrollt, weil es gerade so schön passte – ist also inzwischen allgemein akzeptierte Gangart.

Dann halbieren die Türkei und Qatar die Unterstützung für die unbekannten heterogenen Gruppen.  Qatar? Ja, dort liegt das Hauptquartier der US-Streitkräfte für die im Nahen Osten aktiven US-Truppen, dort gibt es eine absolute Monarchie und eine ganze Reihe von Menschenrechtsverletzungen (siehe Wikipedia).  Auch das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, vorsichtig zu sein, nicht an Demonstrationen teilzunehmen … und als Frau ganz besonders zurückhaltend zu sein. Wen dieser Schurkenstaat zusammen mit der Türkei wie und womit unterstützt … bleibt eines jener Geheimnisse, über die wir uns keine Gedanken machen dürfen, weil wir uns sonst gegen das in unserer Kultur gültige Verbot über die Formulierung von Verschwörungstheorien hinwegsetzen würden.

Nach der Einstellung der streng geheimen Unterstützung landen auf einmal Granaten in türkischen Dörfern. Normale Bürger würden jetzt erstmal stutzig werden und fragen: wem nützt das? Könnte es sich hier nicht um einen ganz normalen Racheakt der „heterogenen syrischen Rebellen“ handeln, die einfach mal die Türkei und den Rest der Welt in einen Krieg stürzen wollen, um wieder Unterstützung zu bekommen? Ach ja – hier greift wieder das Verbot über die Formulierung von Verschwörungstheorien, deshalb kann das so schon mal nicht gewesen sein.

Schauen wir uns also doch nochmal den neuen türkischen „Füher“ genauer an. Wir erinnern uns: wir Deutschen hatten auch schon mal so einen Führer. Ein putziges Kerlchen, das Kinder und Hunde gerne hatte – vor allem, wenn sie ihre Eltern denunzierten oder Juden bissen. Das Prinzip „Führer“ ist in manchen Kulturen so beliebt, das die Türkei jetzt einen eigenen hat … und zwar laut Welt den „größten Führer der Welt“. Gut, das reicht nicht ganz an den „größten Führer aller Zeiten“ heran, aber der Herr Erdogan gibt sich alle Mühe:

in seiner „Krönungsrede“ droht er Russland und China wegen ihrer Unterstützung Syriens und auch Israel bekommt sein Fett weg. Wer überhaupt keine Rolle mehr spielt: die EU (und damit auch die NATO).  Deshalb war auch nur ein einziger Europäer bei dieser denkwürdigen Rede dabei: der Hartzkanzler und Rothschildangestellte Gerhard Schröder.  Was macht der eigentlich bei einem Kongress, der unter dem Motte „große Türkei, große Macht“ abgehalten wird? Kriegt der nicht Ärger mit Putin, wenn er sich so demonstrativ auf die Seite der Feinde Russlands stellt … ja sogar auf die Seite der Feinde der ganzen freien christlichen Welt?

Feinde der freien christlichen Welt?

Einfach nur im Artikel der Welt weiterlesen – man glaubt, man wäre in einem Historiendrama:

So machte Erdogan zumindest in Symbolen klar, als wen er sich selbst sieht: Als einen neuen Atatük, der das Land modernisiert, und als neuen Sultan, der die Türken und den Islam siegreich gen Westen führt.

Er gibt auch genau an, in welchem Jahr er den Islam Siegreich gegen den Westen führen will:

„Wenn es Gottes Wille ist, werden wir 2023 aufbauen, und ihr werdet 2071 errichten“, sagte er zum Jubel besonders der Jüngeren unter seinen Zuhörern.

Steht alles offiziell in deutschen Medien. Sogar in Qualitätsmedien. Der Führer der Welt sieht sich als Triumphator über die Christenheit: 2071 jährt sich der Sieg der Türken über Byzanz von 1071. Eine offene Kriegserklärung an das Abendland – und Westerwelle sichert ihm unsere volle Solidarität zu. Ob der Hartzkanzler da auch geklatscht hat, ist leider nicht überliefert.

Na, Scherz beiseite, so ist halt die Welt der großen Geheimpolitik, von der wir schon lange nichts mehr wissen dürfen.

Zwei Tage nach dem Kongress des Führers fliegen die Granaten Richtung Syrien – um fünf Uhr Morgens. Hitler hatte 1939 bis 5.45 gewartet. Eine Kriegserklärung der Türkei gegen Syrien soll das nicht sein … aber die hatte Hitler auch nicht vorgenommen.

Darf man in diesem Zusammenhang – wo wir gerade über Gleiwitz, Hitler und Weltkriege reden – auch nochmal an den 29. Februar 2012 erinnern? Damals erschien ein Artikel (schon wieder die Welt), der heute schon vergessen ist: Wikileaks hatte mal wieder US-Post veröffentlicht. Diesmal war es sehr brisant – einige Sätze von Henry Kissinger deuteten darauf hin, das Erdogan Israel mithilfe seiner radikalen Organisation Milli Görüs Israel eine fiese Falle gestellt hatte:

Das Ziel: Entweder bis zum Gazastreifen vorzustoßen und einen politischen Triumph zu feiern oder einen blutigen Eklat herbeizuführen, um Israel als Bösewicht darzustellen. So oder so wäre das Ergebnis eine dramatische Änderung der politischen Dynamik im Nahen Osten und rund um den Gazakonflikt.

Nun – wir wissen, wie es ausging: Israel ist voll reingelatscht.

Und jetzt Syrien?

Wenn der Herr Erdogan in Syrien Rebellen unterstützt und Unbekannte so ein bisschen auf türkische Dörfer schießen … darf man da fragen, ob diese Unbekannten vielleicht auch von der Türkei oder Katar bezahlt worden sind? Sicher Syrien hat sich entschuldigt, heißt es – aber der Zeit kann man entnehmen, das diese Entschuldigung als solche gar nicht im türkischen Aussenministerium angekommen ist.

Nein, natürlich darf man das nicht fragen: siehe das Verbot über die Formulierung von Verschwörungstheorien. Was Geheimdienste wann, wie und wo mauscheln, geht uns Normalbürger nun mal wirklich überhaupt nichts an. Aber der Türkei unsere ganze Solidarität zusprechen das dürfen wir – auch wenn das letztlich dazu führt, das wir aufgrund von fiesen Manipulationen in einen Krieg mit Russland geraten.

Krieg mit Russland? Da hört sich doch wohl alles auf, wird der brave Deutsche jetzt sagen (immerhin hatten wir das schon zweimal im letzten Jahrhundert) … dabei braucht er nur die Welt zu lesen und schon wüsste er, das wir da (wie 1939) auf einem vollen Konfrontationskurs sind – und nicht nur, weil der „Führer der Welt“ (der unsere volle Solidarität hat) schon Russland und China gedroht hat (einem China, das aktuell direkt auf einen Konflikt mit Japan zusteuert).

Doch hören wir erstmal, was die Welt zu diesem Thema zu sagen hat:

In der Sache des abgeschossenen Flugzeugs meldete sich jetzt ein Sprecher der Freien Syrischen Armee im arabischen TV-Sender al-Arabija zu Wort. Nicht Syrien habe das Flugzeug abgeschossen, sondern Einheiten eines dort befindlichen russischen Stützpunktes. Ausdrücklich nahm der FSA-„General“ namens Abdülhamit Ömer die syrischen Truppen in Schutz, „obwohl ich zur Opposition gehöre“.

Es ist bereits der zweite „Enthüllungsbericht“ des Senders zum umstrittenen Flugzeugabschuss, der Russland belastet – in einem ersten Beitrag vor einigen Tagen hatte es geheißen, die beiden türkischen Piloten seien lebend geborgen, aber auf russische Anweisung von den Syrern umgebracht worden.

Nebenbei ist auch interessant, was der Artikel über die Praktiken der türkischen Armee im Kampf gegen die Kurden aussagt, der jetzt schon zu vielen Angriffen auf den wehrlosen Irak geführt hat – und nahelegt, das man mit ähnlichen Offensiven jetzt auch in Syrien zu rechnen hat. Dem „Führer der Welt“ sind die Juden als Feinde wohl zu wenig.

Wenn die Türkei jetzt in Syrien einfällt (in Form eines „gerechten Krieges“ zur „Wiederherstellung der Ordnung“ – so heißt es doch immer, oder?), dann könnte es sein, das sich die Russen nicht mehr nur damit begnügen, türkische Flugzeuge abzuschießen. Hier verlassen wir kurz die Welt der offiziellen staatstragenden Medien und holen uns eine Information aus der wachsenden Alternative zu öffentlichen Wohlfühlmedien, hier aus The Intelligence:

Während Politik und Presse in Europa, USA und im arabischen Raum sich uniform gegen die syrische Regierung unter Assad aussprechen, wird die Unterstützung durch Russland und China immer deutlicher. Einer iranischen Pressemeldung zufolge seien schon innerhalb der kommenden Wochen großangelegte Manöver in Syrien geplant, an denen sich Russland, China und Iran beteiligen werden.

Der Artikel stammt vom 20.6.2012. Darf ich auch mal die Schlussfolgerungen zitieren, die sich für den Autor damals ergaben? Bitte, hier:

Das diesbezügliche Kräfteverhältnis betrachtend, USA, NATO und einige arabische Staaten auf der einen Seite, China, Russland, Iran und Syrien auf der anderen, scheint die Situation für die Westmächte ziemlich aussichtslos, sofern ausschließlich konventionelle Waffen eingesetzt werden.

Auch wenn es natürlich keineswegs wünschenswert wäre, so könnte sowohl Iran als auch Syrien als Zündfunke für einen Wahnsinnskrieg gereichen. Erinnern wir uns an die beiden vorangegangenen Weltkriege, so war der Auslöser in einem Fall Serbien, im anderen Polen, jeweils Staaten von international begrenzter Bedeutung.

Und wer hätte am 1.9.1939 schon wissen können, das auf der anderen Seite des Ozeans gerade der Eintritt Japans in das große Gemetzel vorbereitet wurde?  Wer hätte ahnen können, das die Ermordung des serbischen Thronfolgers zum bis dahin größten Gemetzel der Menschheitsgeschichte wird?

Zitieren wir doch aktuell nochmal den Herrn Westerwelle – hier in einem anderen Artikel aus dem Spiegel:

„Jetzt geht es um Deeskalation“, sagte Westerwelle am Donnerstag in Berlin. Er äußerte die Sorge, dass der Grenzkonflikt zu einem „Flächenbrand“ in der ganzen Region führen könne. Daher habe er die Türkei zur Besonnenheit aufgerufen. Zugleich stellte der Außenminister klar, Deutschland stehe an der Seite des Nato-Partners Türkei. Die Frage, ob der Konflikt mit Syrien zu einem Bündnisfall der Nato werden könne, wollte Westerwelle nicht beantworten.

Dabei hätte er sich doch klar äußern können: nach Darstellung des Spiegels hatte die Nato schon am 4.10.2012 beschlossen, das der Bündnisfall nicht eintritt, die entsprechende Sitzung stand unter dem Artikel 4, nicht unter Artikel 5 – was den offiziellen Eintritt des Bündnisfalles bedeutet hätte. Man hätte also klar sagen können: NEIN, das ist kein Bündnisfall. Stattdessen gab es … Solidaritätsbekundungen für den „Führer der Welt“.  Aber vielleicht erfährt der deutsche Außenminister auch nicht immer, ob man jetzt Deutschland in den Krieg schicken möchte oder nicht.

Und wenn nun der „Führer der Welt“ noch ganz andere Pläne hat? Kann man einem Mann, der für 2071 einen neuen politischen Triumph des Islam gegen das Christentum prophezeit, unterstellen, das er vielleicht jetzt schon Pläne entwickelt, um die Welt so umzuformen, das es für die Großmacht Türkei wieder ordentlich Raum gibt? So ein Krieg Russland und China gegen die USA wäre da doch ganz nützlich – jedenfalls für skrupellose Einfaltspinsel, die den Tod von Menschen billigend in Kauf nehmen. Im Anschluss an einen großen Krieg wären die Machtverhältnisse auf der Welt auf jeden Fall ordentlich durcheinander: eine Riesenchance für Leute, die selber Großreiche gründen wollen – die USA haben selbst demonstriert, wie das geht.

„Große Türkei, große Macht“.

Was aber für uns Fakt bleibt, ist: Deutschland ist gerade jetzt (wieder einmal) im Krieg. Gut – politisch wird gerade noch an Sprachformeln herumgeschraubt – aber das kenne wir ja zur Genüge.  Noch ein paar „unglückliche Zufälle“ mehr – und ein deutsches Arabienkorps braust durch Syrien Richtung Iran,  um seinen Bündnisverpflichtungen nachzukommen: dazu braucht es nur noch eine Sitzung gemäß Artikel 5.

Wie immer ist natürlich keine Seite an einem Krieg interessiert – das war aber bei den anderen Weltkriegen aber genauso. Die sind auch nur durch eine unglückliche Verkettung von Umständen sozusagen vom Himmel gefallen.

Jedenfalls sagt man uns das, weil wir mal wieder über die Aktionen „diverser Geheimdienste“ nichts erfahren dürfen – siehe Verbot zur Formulierung von Verschwörungstheorien.

 

 

 

 

 

 

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