junge Welt

This tag is associated with 4 posts

Die Ukraine im Lügenkrieg der Oberschichtsmedien.

Haben Sie in letzter Zeit mal wieder etwas vom Dritten Weltkrieg gehört? Dem, den die Ukraine gegen Russland ausgerufen hat (siehe z.B. t-online)? Jene Ukraine, die vom CIA, vom FBI (siehe Neues Deutschland) und 400 Söldnern (siehe Spiegel) privater Militärfirmen unterstützt wird? Ja - so etwas gibt es inzwischen: Militär, dass man mieten kann. Natürlich ist das ein Unding, weil so das Gewaltmonopol des Staates ausgehebelt wird und Staaten damit  mittelfristig ihre Existenzberechtigung als Schutzgemeinschaft verlieren werden - aber man gewöhnt sich ja an vieles. Da kann also jetzt jeder Konzern einfach mal ein paar Killer schicken, die die Gemeinde aufmischen, um der Regierung die Erhöhung des Militärbudgets schmackhaft zu machen. So soll ja auch der Kosovokrieg ursprünglich initiiert worden sein - aber über so etwas dürfen wir ja heute nicht mehr nachdenken.

Montag, 19.5.2014.Eifel. Haben Sie in letzter Zeit mal wieder etwas vom Dritten Weltkrieg gehört? Dem, den die Ukraine gegen Russland ausgerufen hat (siehe z.B. t-online)? Jene Ukraine, die vom CIA, vom FBI (siehe Neues Deutschland) und 400 Söldnern (siehe Spiegel) privater Militärfirmen unterstützt wird? Ja – so etwas gibt es inzwischen: Militär, dass man mieten kann. Natürlich ist das ein Unding, weil so das Gewaltmonopol des Staates ausgehebelt wird und Staaten damit  mittelfristig ihre Existenzberechtigung als Schutzgemeinschaft verlieren werden – aber man gewöhnt sich ja an vieles. Da kann also jetzt jeder Konzern einfach mal ein paar Killer schicken, die die Gemeinde aufmischen, um der Regierung die Erhöhung des Militärbudgets schmackhaft zu machen. So soll ja auch der Kosovokrieg ursprünglich initiiert worden sein – aber über so etwas dürfen wir ja heute nicht mehr nachdenken.

Worüber wir aber wohl mal nachdenken dürfen, ist der zeitliche Zusammenhang der Nachrichten. Ich rezitiere mal aus dem Gedächtnis: erst kamen ukrainische Soldaten in den revoltierenden Osten, die einfach überliefen und ihre Panzer den Rebellen übergaben (ich halte mich jetzt mal nicht an die Sprachregelung der Regierung, ich weiß auch nicht, wie die derzeit lautet). Dann war ein paar Tage lang Ruhe – und auf einmal kam eine antiterroristische Großoffensive, bei der in Odessa drei Dutzend Menschen verbrannt wurden. Bei dieser Großoffensive kam US-Material zum Einsatz – und man filmte perfekt italienisch sprechendes Soldaten. Beides kann man noch ohne großen Griff in die Geheimdienstkiste erkären – solche Jeeps können von jedem gekauft werden … und warum sollte ein Ukrainer nicht auch mal perfekt italienisch können?

Genau genommen kam die Offensive so richtig in Fahrt, nachdem CIA und FBI ihre „Beratungen“ vorgenommen haben – und  nachdem eine Bande privater Profikiller durchs Land zog (auch hier habe ich die offizielle Sprachregelung der deutschen Presse noch nicht zur Kenntnis nehmen können): auf einmal gab es viele Tote.

Und dann?

War auf einmal Ruhe im Land. Kam zuvor noch jeden Tag Nachrichten von der Front – wie erfolgreich man wieder einige Terroristen erschossen hatte – war auf einmal tagelang Stille. Jedenfalls so lange, bis sich die „Separatisten“ (offizielle Sprachregelung) meldeten, siehe Spiegel:

Nach Darstellung des Separatistenführers starben allein 90 Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU bei den Kämpfen im Südosten der Ex-Sowjetrepublik. Auch private Militärfirmen aus Polen und den USA hätten Verluste zu beklagen. Zudem hätten die Regierungstruppen acht Kampfhubschrauber sowie weitere Militärtechnik verloren. Zu den „Verlusten“ gehörten laut Ponomarjow angeblich auch 13 getötete und 12 verletzte Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA sowie vom FBI. Das behauptete er in einer von der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“ veröffentlichten Videobotschaft.

Natürlich gab es nie Geheimdienstmitarbeiter in Kiew – das geht auch gar nicht, weil die ja „geheim“ sind – so geheim wie die in Zivil gekleidete deutsche Militärmission auf Urlaubsfahrt, die versehentlich verhaftet wurde. Die können niemals irgendwo sein, weil sie ja sonst nicht mehr geheim wären – außer, sie werden verhaftet. Die große Anzahl getöteter US-Agenten könnte aber leicht erklären, warum die „Frontberichterstattung“ spontan eingestellt wurde: für so ein Debakel braucht man nicht auch noch Reklame. Da braucht die Regierung auch eine gewisse Zeit, bis sie eine Sprachregelung gefunden hat – und so lange ruht die Berichterstattung.

Nur in einem Nebensatz erfährt man eine Sensation, die der Regierung auch nicht passt:

Der Schlüssel zur Lösung des Ukraine-Konflikts liegt nach Auffassung eines Vertreters der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nicht in Moskau, sondern in der Ukraine selbst. Wer Russland die Verantwortung für die Krise zuschiebe, mache es sich zu einfach, sagte der Leiter des OSZE-Forschungszentrums Hamburg, Wolfgang Zellner, im WDR 5 Morgenecho.

Da fahren die mit hundert Beobachtern durchs Land – und finden keine Spur vom bösen Russen? Putin scheint unschuldig zu sein – aber dafür haben wir ja unsere Mietschreiber vom Oberschichtsjournalismus.

Neue Meldungen schrecken das Volk auf – siehe Spiegel:

Was passiert, wenn Russland die baltischen Staaten angreifen sollte? Nach SPIEGEL-Informationen diskutieren Nato und Bundesregierung dieses Szenario. Ihr Schluss: Das westliche Bündnis wäre nur bedingt zur Verteidigung in der Lage.

Während in der Ukraine US-Agenten in Massen fallen, wird hier eine neue Front vorbereitet: DER RUSSE KOMMT! – siehe Spiegel:

Die Nato könne in der Ukraine-Krise „auf jede Entwicklung angemessen reagieren“, sagt Verteidigungsministerin von der Leyen öffentlich. Intern dagegen zweifelt das Bündnis nach SPIEGEL-Informationen an der eigenen Stärke. Die Debatte über mögliche Konsequenzen beginnt.

Am Sonntag muten von der Leyens Aussagen plötzlich sehr merkwürdig an. Denn nach SPIEGEL-Information kursieren hinter den Kulissen ganz andere Einschätzungen über die Schlagkraft der westlichen Militärallianz. Einschätzungen, die wohl auch die Bundesregierung teilt. Demnach wäre die Nato im Falle eines russischen Angriffs auf die baltischen Mitgliedstaaten Lettland, Litauen und Estland kaum in der Lage, angemessen mit konventionellen militärischen Mitteln zu reagieren.

Da unsere westlichen Spin-Doktoren ihr Angstmachergeschäft im Interesse der Rüstungskonzerne gut beherrschen und wissen, dass die meisten Bürger kaum Zeit haben, ihren Alltag zu bewältigen, geschweige denn sich um Truppenstärken von Militärbündnissen zu kümmern, kann man solche irrationalen Ängste schüren. In der Ukraine war der Russe ja nicht aktiv – siehe OSZE – vielleicht erobert er aber Lettland, Litauen und Estland? Oder schickt Fallschirmjäger nach Bielefeld? Beschießt Eckernförde von See aus? Bombadiert Merkel? Man sieht – dem Russen ist alles zuzutrauen. Zeit, dass wir uns dagegen rüsten.

Am Besten machen wir es wie Hitler und greifen präventiv an.

Vergleichen wir mal die Streitkräfte Russlands und … sagen wir mal: der USA. Nur EIN Natoland von 28. Laut Wikipedia (Liste der Streitkräfe unter Bezugnahme auf CIA World Fact Book und einer Seite des österreichischen Bundesheers) verfügt Russland über 1,2 Millionen Soldaten, für deren Unterhalt und Ausrüstung 85 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen. Die USA verfügen über 1,43 Millionen Soldaten, für deren Unterhalt und Ausrüstung 636 Milliarden Dollar ausgegeben werden können – mehr als das siebenfache Russlands. Nimmt man alle Natostaaten zusammen, so kam man im Jahre 2000 auf 4,5 Millionen Nato-Soldaten (siehe Statista).

Zudem geht man – entsprechend des Militärbudgets – davon aus, dass der Zustand der russischen Streitkräfte als „desolat“ zu bezeichnen ist (siehe Wikipedia).

Um nun ein Bild davon zu bekommen, warum „der Westen“ überhaupt in der Ukraine engagiert ist, muss man schon jenseits der großen Kaufmedien suchen – zum Beispiel bei der Jungen Welt:

Gerne wird die Ukraine im Westen als eines der »strategisch bedeutsamsten Territorien der Welt« bezeichnet. Das trifft nur aus der Sicht Rußlands zu, und auch dann nur im Rahmen seiner Defensivstrategie, aber nicht für offensive Welteroberungspläne, die westliche Kriegstreiber Moskau unterstellen. Laut dem privaten US-Nachrichtendienst Stratfor, dessen Mitarbeiter enge Kontakte zu ihren Kollegen in den Geheimdiensten wie Außenministerien der USA und anderer NATO-Länder pflegen, »hat die Ukraine für eine moderne Macht, die keine bösen Absichten gegen Rußland hegt, nur geringen strategischen Wert«. Für eine feindliche Macht stellt die Ukraine jedoch das Einfallstor in das Territorium Rußlands dar und ist somit eine tödliche Bedrohung.

»Wenn also die Deutschen keinen neuen Krieg gegen Rußland planen – und sie tun das nicht – hat die Ukraine wenig Bedeutung für Europa oder die Deutschen«, folgerte der Stratfor-Chef George Friedman in seiner Lageanalyse vom 11. Februar dieses Jahres.

Ein sehr bedeutender Satz. Der einzige Nutzen der Ukraine ist … sie ist das Einfallstor nach Russland. Gelingt es nun den Ukrainern, dieses Tor selbst zu schließen, „verteidigt“ man eben Estland, Lettland und Litauen.

Jenseits der großen Kaufmedien erfährt man auch überraschende Aspekte der Auseinandersetzung, die in den „staatstragenden“ Medien der Bundesrepublik so nicht zu erfahren sind – siehe Hintergrund:

Gegen die Region Donbass wird ein Wirtschaftskrieg geführt. In der Ukraine und in Polen sollen 60 Minen und Stahlwerke geschlossen werden. Die EU hat die ukrainische Regierung zu diesem Schritt bewogen, um der britischen und deutschen Schwerindustrie zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen und ihr Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. In der Umgebung von Donezk sind Spezialeinheiten in der Umgebung unterwegs und töten Bergleute, die ihre Arbeit verloren haben und auf die Barrikaden gegangen sind.

Da wird gestorben, um deutsche Arbeitsplätze zu erhalten. Das erfährt man, wenn man vor Ort mit den Menschen spricht, die die Unabhängigkeit von der Kiewer Regierung wollen. Die Hintergrund-Autorin liefert auch noch andere Beobachtungen einzelner Bürger – zum Beispiel aus dem belagerten Slwajansk (siehe Hintergrund):

In einem benachbarten kleinen Café erklären sich Bewohner und ihre Unterstützer bereit, die Lage zu erklären und zu kommentieren. „Wir sind im Krieg – in einem Bürgerkrieg“, sagt Lola, die hier zusammen mit einigen Freundinnen als freiwillige Erste-Hilfe-Sanitäterin arbeitet. „Nachdem wir vor einer Woche in Charkiw Medikamente geholt hatten, stoppte uns das ukrainische Militär. Die Soldaten, die Waffen in ihren Händen hielten, sagten: ‚Wenn Ihr nicht sofort umkehrt, dann erschießen wir Euch alle – auf der Stelle‘“, berichtet Lola.

Es gibt aber noch andere Beobachtungen, die aufhorchen lassen:

Vor der Stadt sind Panzer und anderes schweres militärisches Gerät aufgefahren, über ihr kreisen Hubschrauber. In der Dunkelheit bewegten sich schwarz gekleidete, bewaffnete Männer in voller Kampfmontur durch die Gegend. Es seien aber weder Ukrainer noch Russen, meint sie. „Drei von ihnen haben uns gestoppt. Sie trugen Masken und sprachen Englisch miteinander“, so Lola weiter. Dem Akzent der Militärs und Paramilitärs nach zu urteilen, handele es sich aber nicht um Briten oder Amerikaner. Sie würden mit dem ukrainischen Militär zusammenarbeiten. „Niemand weiß, wer sie sind.“

Das Interview war vom 1.5.2014. Bestätigt wurde die Anwesenheit der unbekannten Killerkommandos dann eine Woche später vom Spiegel (s.o.).

Bestätigt wird die Einschätzung der Situation auch durch die Initiative „Faces of Ukraine“ auf Facebook. Die Journalistin Alisa Bauchina ist – finanziert durch Crowdfunding – selbst in die Ukraine gefahren und hat dort einige Interviews durchgeführt, unter anderem in Odessa – wo zwei Augenzeugen ganz andere Berichte über die verbrannten Bürger im Gewerkschaftshaus von sich geben … und von viel mehr Toten reden, von Erschiessungen, Vergewaltigungen, Folterungen und anschließender Verfolgung der Opfer durch die örtliche Polizei und zugereiste Schläger des „rechten Sektors“. Nach Veröffentlichung des Interviews am 18.5.2014 erklärte die Journalistin ihr Projekt überraschenderweise für beendet.

Ein Artikel im Hintergrund vom 5.5.2014 bestätigt die Erfahrungen der jungen Journalistin:

Die Hintergründe der Eskalationen in Odessa. Nationalistisch-faschistische Kräfte – von Kiew orchestriert – exekutierten oder erschlugen offensichtlich einige ihrer Opfer. CIA und FBI beraten das Regime in Kiew. Medien in Deutschland leisten dem rechten Terror in der Ukraine teilweise Rückendeckung.

Unter Einsatz von Schusswaffen, Gasgranaten und Molotowcocktails trieben die nationalistischen Angreifer die Menschen in das Gewerkschaftshaus, nachdem das Zeltlager abgebrannt worden war. Doch die Zufluchtstätte wurde zu einem Massengrab, als die Faschisten unter Parolen wie „lasst sie uns abfackeln“ oder „alle bis auf den Letzten umbringen!“ Feuer legten und dafür sorgten, dass niemand die Ausgänge verlassen konnte.

Was serviert hingegen der Spiegel seinen Lesern heute – nach den eindringlichen Warnungen vor dem bösen Russen, der die kleine, hilflose Nato einfach so wegwischen könnte (und es wahrscheinlich bald tut!!!)?

Eine politische Unverschämtheit der Extraklasse – siehe Spiegel:

Die ukrainische Übergangsregierung fordert von Deutschland mehr Entschlossenheit im Umgang mit Russland – und schärfere Strafen.

Oder ist es der CIA, der da spricht? Nein, der hat ja dementiert, dass er überhaupt da ist. Immerhin – der Aufruf zu „präventiven“ Maßnahmen taucht jetzt ebenfalls auf:

„Es ist auch wichtig, präventive Sanktionen zu verhängen, bevor Russland noch größeren Schaden anrichtet.“

Putin ist aber auch sowas von böse … der muss bestraft werden, bevor er überhaupt was getan hat!

Und wenn der sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen läßt, fackelt man einfach noch ein paar anti-kiewer Demonstranten ab. Irgendwann wird ihm schon der Kragen platzen.

Und das deutsche Volk, das nur etwas von dem ganzen kostspieligen Theater hätte, wenn es einen Krieg gegen Russland planen würde?

Das wird mal wieder bezahlen dürfen, nachdem es beschissen wurde. Aber: genau darum wird es ja beschissen: damit es weiter zahlt. Wie schrieb noch das Neue Deutschland?

Derweil hat der US-amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin die Erwartung geäußert, dass die Ukraine-Krise neue Rüstungsvorhaben ermöglicht. Politiker und Bürger würden »einen Schritt zurücktreten und darüber nachdenken, ob alle Fähigkeiten vorhanden sind, um sich zu verteidigen und um die volle nationale Sicherheit zu haben«, hoffte Konzernchefin Marillyn Hewson gegenüber der »Welt am Sonntag«. Jede Art von Konflikt »sollte bewirken, dass man sich fragt: Sind alle Fähigkeiten vorhanden?«

Das war am 4.5.2014. Kaum eine Woche später sind sich die Oberschichtsjournalisten einig: wir sind zu schwach und müssen aufrüsten – denn genau DAS bringt ihnen genug Geld für die eigene Pferdezucht.

Und in den Dritten Weltkrieg rutschen wir dann „einfach so“ ´rein, weil „Kiew“ es so wollte.

 

Der Tod des bundesdeutschen Journalismus

Der Tod des bundesdeutschen Journalismus

Samstag, 17.5.2014. Eifel. Mal wieder Zeit für eine traurige Nachricht – die Nachricht vom Tod des unabhängigen Journalismus in Deutschland. Offiziell wurde er noch nicht zu Grabe getragen, aber der Leichenduft erfüllt die ganze Republik. Aktuell tritt er etwas deutlicher zutage und erfüllt die Kommentarspalten im Internet mit Spott und Hohn über eine außerordentlich einseitige Berichterstattung zum Thema Ukraine, zudem  erleben wir Erscheinungen in der deutschen Presselandschaft, die man sonst nur in autokratischen Ländern gewohnt ist … wie zum Beispiel Russland.

Die Gleichschaltung der deutschen Presse – und damit der Tod des bundesdeutschen Journalismus und das Ende der „Vierten Gewalt“ – ist öffentlich bestätigt worden: hätte es noch eine freie, unabhängige Presse gegeben, wäre ein Aufschrei durch die Republik gegangen: wie ein russischer Autokrat hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Chefs des deutschen – bezahlten – Journalismus zusammengerufen und sie auf eine gemeinsame Linie eingeschworen. Ähnliches erlebt man sonst in Bananenrepubliken, wenn Putschisten die Radiosender besetzen, um IHRE Wahrheit unters Volk zu bringen. Anstatt eines Aufschreis deutscher Journalisten gab es jedoch … nur Stille und regierungskonforme Berichterstattung. Erinnern wir uns noch mal daran, wie der Skandal nebenbei erwähnt wurde, siehe Jakob Augstein im Freitag:

Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.

Was geschah? Die Chefs der Presse folgten der Kanzlerin. An einem einzigen Tag zerschmetterte Angela Merkel den freien Journalismus (nach ihren eigenen Worten – siehe Freitag – das „Lebenselixier der Demokratie“) und degradierte ihn zum ausführenden Organ einer – verlogenen – Regierungspolitik. Warum die Chefs – und ihre Stiftebüttel – folgten, ist klar ersichtlich:

Der soziale Aufstieg hat die Journalisten selber in die herrschende Klasse gespült: Ihre Kinder besuchen die selben Schulen, sie wohnen in den selben Vierteln, sie gehören zu den selben Clubs: „Es gibt zwischen den Medien und der Macht heute eine Verwandtschaft, die es früher nicht gab. Einen Mangel an Skeptizismus.“

Jakob Augstein zitiert hier Gay Talese, der ganz besondere Vorstellungen von einem Journalisten hatte:

Talese hat ein eindringliches Bild dafür gefunden, was Journalisten sein sollen, wie sie arbeiten sollen: „Wir Journalisten sollten eine Religion der Ungläubigkeit predigen! Ein Heiliger Orden  der Ungläubigen, das sollten wir sein. Wir sollten unseren Dienst in Klöstern der Wahrheit tun, über die Schriften gebeugt. Und diese Klöster sollten weit, weit weg sein von den Palästen.“

Gleich einem Mönch muss der Journalist das Gelöbnis der ewigen Armut ablegen, gleich einem Philosophen muss er so weit wie möglich hinaustreten aus der Gesellschaft sie von weitem – oder von oben – betrachten. Will er seine Arbeit korrekt machen, dann sitzt er weit draußen allein in seiner Blockhüte, um unabhängig zu bleiben. Unterwirft er sich einem Chefredakteur, kann er den Begriff „Journalist“ gleich an der Pforte abgegeben. Besucht der dann noch den „Bundespresseball“, kann man ihn zurecht als Regierungsagenten bezeichnen.

Was sehen wir aber noch an dieser Aufgabenbeschreibung des Journalismus? Was ist diese „Religion der Ungläubigen“?

Ich möchte mal einen modernen Begriff dafür nehmen: „Verschwörungstheorien“.

NICHTS ANDERES ist die heilige Aufgabe des „Journalisten“: beständig GEGEN Wirtschaft und Politik Theorien zu entwickeln, die GEGEN die PR-Agenten von Konzern und Partei angehen. NUR DAS macht sie zur VIERTEN MACHT im Staate – und nur so können sie Regierungshandeln KONTROLLIEREN. Ohne Theorien, die beständig und immerdar „amtliche“ Wahrheiten in Frage stellen, lassen sie keine Lügen der Regierung  aufdecken.

Jetzt frage ich Sie als Leser: was würden Sie von Journalisten halten, die Ihnen beständig Verschwörungstheorien liefern? Richtig – im Jahre 2014 würden sie diese Menschen, die „in den Klöstern der Wahrheit“ „die Religion der Ungläubigen predigen“ als „rechtsradikale Spinner“ gesellschaftlich isoliert werden. Orwells 1984 hat schon lange Gestalt angenommen, die deutsche Bundeskanzlerin hat den Oberbefehl über das Nachrichtenwesen an sich gerissen – und ohne Jakob Augstein (Mitbesitzer des „Spiegel“) hätten wir von diesm Tag, der das Ende des Journalismus in Deutschland bedeutete, nie etwas erfahren.

Wir dulden sehr seltsame Erscheinungen in unserem Lande, die wir – würden sie in Russland stattfinden – als Beweis für Putins Autokratismus anprangern würden. Obwohl der Beruf des Journalisten – nach den Erfahrungen im Dritten Reich – absichtlich keinen Namensschutz hat, was seine Freiheit und Unabhängigkeit jederzeit garantiert … und jederzeit die Möglichkeit beeinhaltet, dass er sich neu definiert … haben wir in Deutschland „Anstalten“ für die gezielte Züchtung von Journalisten – „Oberschichtsjournalisten“, um es genau zu sagen. Für einen Beruf, der absichtlich keinen Namensschutz genießt, ist es schon verwunderlich, dass hier – im Anschluss an ein Hochschulstudium, das allein schon zur Berichterstattung qualifiziert – eine „Zusatzausbildung“ angeboten wird, in der man „richtiger“ Journalist werden kann.

Journalismus.com – das „Portal für Medienprofis“ – beschreibt deutlich, warum kein Weg an diesen Schulen vorbeigeht:

Die meisten Journalistenschulen in Deutschland genießen einen exzellenten Ruf. Hier lernen Journalisten das Handwerk von der Pike auf. Wer Absolvent einer Journalistenschule ist, findet in den meisten Fällen einen Job.

Der letzte Satz ist wichtig – das „Handwerk“ des Schreibens beherrscht jeder Geisteswissenschaftler. Aber das „besondere“ Handwerk … bedarf spezieller Ausbildung, über die auch ganz offen gesprochen wird – zum Beispiel bei der Kölner Journalistenschule:

Das Sponsoringkonzept der Kölner Journalistenschule gibt Unternehmen die Möglichkeit,

  • schon während der Ausbildung Kontakt zu den angehenden Politik- und Wirtschaftsjournalisten der Kölner Journalistenschule zu knüpfen;
  • ihre Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung ihrer Branche und ihre Unternehmensstrategie den Kölner Journalistenschülern vorzustellen;
  • die Ausbildung, einzelne Ausbildungselemente oder die technische Ausstattung der Kölner Journalistenschule finanziell zu unterstützen.

Hier können sich Unternehmen schon während der Ausbildung genehme Journalisten kaufen, mieten oder warm halten, hier kann man angehende Meinungsbildner in Deutschland „von der Pike auf“ formen, damit es später keine bösen Überraschungen gibt. Den Service nehmen folgende Unternehmen in Anspruch: Bayer, Ergo, RWE, Henkel, Telekom, BP und einige andere hochrangige Konzerne in Deutschland. Der Fettdruck wurde von der Schule selbst vorgenommen – und sagt genug aus. Hier kauft man sich als Konzern Politik- und Wirtschaftsmeinung.

Die Ukrainekrise hat gezeigt, wie erfolgreich die Züchtung von „Systemjournalisten“ betrieben worden ist: 2014 ist es gar nicht mehr notwendig, das die Kanzlerin die Chefredakteure zur Befehlsausgabe ruft – das Meinungsbildungspersonal wird gezielt geschult und schon im Vorfeld selektiert.

Es kommt auch zu gezielten „Säuberungen“ – wie bei Zeit-online, wo freie Journalisten diszipliniert („gefeuert“) werden, die früher mal für „den Feind“ geschrieben haben (siehe den aktuellen Fall von Alisa Bauchina bei Heise, – oder den Fall Moritz Gathmann, ebenfalls bei Heise) …. obwohl es im Prinzip zum „Lebenselixier der Demokratie“ gehört, bei jeder Art von Konflikt die Interessen BEIDER SEITEN herauszuarbeiten.

Kennzeichnend für den Tod des deutschen Journalismus mag ein Artikel sein, der nun in der „Jungen Welt“ erschien – einem Presseorgan, das als ehemaliges FDJ-Blatt mit 50000 Lesern (siehe Süddeutsche) noch eine kapitalunabhängige Berichterstattung leistet. Nur hier traut sich ein bezeichnenderweise „anonymer“ Redakteuer der „Deutschen Welle“ über unheimliche Erscheinungen in diesem Sender zu berichten (siehe JungeWelt vom 15.5.2014):

Immer konform mit dem Kanzleramt: Bei der Deutschen Welle dürfen nur »geeignete« Journalisten Kommentare schreiben. Aktuell ist z.B. die Vorgabe, den Begriff »Referendum« – gemeint ist die Abstimmung in der Ost­ukraine – immer in Anführungszeichen zu schreiben oder mit dem Zusatz »illegal« oder »sogenannt«. Dieser unsinnige Eingriff in unser journalistisches Vokabular ist ein Beispiel für direkte Zensur.

Ähnlich wie die meisten Medien in Deutschland; die Kommentare dürfen nur Redakteure schreiben, die als dafür »geeignet« gelten.

Wir finden auch ein offenes Bekenntnis des Redakteurs zu seiner eigenen Unabhängigkeit:

Es ist halt ein fruchtbarer Boden für die Zensur, wenn man als Journalist eine Familie mit zwei Kindern ernähren muß und auf Basis von Zeitverträgen arbeitet. Irgendwann ertappt man sich bei der Selbstzensur – weil man seinen Job behalten will, schreibt man so, daß es keinen Anstoß erregt.

Darum favorisiert wohl Gay Tanese die religiöse Terminologie, den „Heiligen Orden der Ungläubigen“, der in Deutschland gezielt ausgerottet wurde. Spätestens am 8.10.2008 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Hoheit über die Chefredakteure übernommen. Die Folgen der fortschreitenden Gleichschaltung der Medien lassen sich sehr gut an der Alltagswirklichkeit des Redakteurs erkennen, der sich erkennbar vor den Folgen fürchtet, die er zu erleiden hätte, wenn er sich nicht an die „offizielle Sprachregelung“ halten würde: eine Überstellung ans örtliche „Jobcenter“ zwecks „Sonderbehandlung“ scheint sicher zu ein.

Und so erlebt der deutsche Bürger im 21. Jahrhundert den Tod des Journalismus, der ganz eng an die Paläste angebunden wurde, um das Volk dirigieren zu können, wie man es gerade möchte. Gleichzeitig wissen wir aber auch, wie wir uns als Bürger dagegen wehren können: wir brauchen wieder den „Heiligen Orden der Ungläubigen„, der „weit weit weg von den Palästen“ „Dienst in den Klöstern der Wahrheit“ leistet.  Im Gegensatz zu den Definitionen des deutschen Journalismusverbandes wird man jedoch nicht damit rechnen können, das man seinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann – ganz im Gegenteil: das Geld vernichtet die Heiligkeit des Berufsstandes.

 

 

 

Jobcenter Nienburg verklagt Duckhome – Bitte um Hilfe

Jobcenter Nienburg verklagt Duckhome - Bitte um Hilfe

Sonntag, 24.11.2013. Eifel. Eigentlich ein schöner Tag. Schon mittags so duster wie sonst um fünf – aufstehen lohnte sich heute gar nicht. Doch obwohl ich gerne liegen geblieben wäre, musste ich mich zu später Stunde doch noch mal in den Sessel schwingen, um die Tastatur zu quälen. Wir machen uns oft und gerne Gedanken darüber, wie man die Welt verändern – und vor allem: verschönern und verbesser kann. Erst heute habe ich hier etwas Gelungenes zur Revolution gelesen, das mich beeindruckte. Ich halte es nicht für möglich, noch eine breite Front zu organisieren, die die kommenden Katastrophen aufhalten kann: es wird der Tag kommen, da ist alles Geld bei den Reichen – und ihr da draußen werdet sehen müssen, wie Aldi und Lidl ihre deutschen Filialen schließen, um in China weiter zu machen: hier ist alles abgeräumt. Kommt der Tag nicht, werden vergiftete Nahrungsmittel, plastinierte Körper oder ein schöner neuer Weltkrieg uns den Garaus machen – wenn wir den laufenden Klimawandel überhaupt überleben.

Eine enorm wichtig Funktion innerhalb der Revolution haben die Medien. Ich war dereinst von ihnen so begeistert, dass ich nun selbst an einem mitwirke – mit voller Absicht. Zuerst muss die Übermacht der Konzern- und Parteimedien gebrochen werden … dann kann die Aufklärung und Mobilisierung der Massen folgen, die momentan eher tranquilisiert vor sich hin dösen – zur Not auch vollgestopft mit Tranquilizern. Von allein werden diese Trantüten ihrem Tran nicht entkommen – und wenn sie merken, dass Zeit zum Handeln gewesen wäre, Konto und Kühlschrank für immer und ewig leer bleiben, wird es zu spät sein.

Ein wichtiges Element des Umbaus der Gesellschaft zwecks Maximierung der Ausbeutung von Arbeit ist der Gesetzeskomplex um Hartz IV: das Stalingrad der modernen Demokratie. Kein Wunder also, das jenes üble Machwerk von Partei- und Konzernmedien als Geschenk des Himmels gepriesen wird – obwohl es psychisch kranke Menschen in Massen produziert. Aber: wer krank ist, kommt nicht in die Arbeitslosenstatistik – und nur darum geht es – einen schönen Schein aufbauen.

Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang Menschen, die der Last ihrer Arbeit und der Bürde der Verantwortung überhaupt nicht gewachsen sind. So kam schon mal der Verdacht auf, dass man Kindern aus armen Familien aus dem Gymnasium drängen wollte. Der Spiegel berichtet unlängst darüber. Und ja: die Familie hatte Arbeit. Frau als Altenpflegerin, Mann in der Landwirtschaft – aber das Einkommen reicht halt nicht. Die Junge Welt hatte zuvor formuliert, worum es geht:

Zeugniskontrolle: Kinder von Hartz-IV-Beziehern müssen sich vor niedersächsischem Jobcenter rechtfertigen. 15jährige sollen auf Stellengesuche reagieren

Nun – diese Zeilen hatten auch die Kollegen von Duck Home gelesen – und entsprechend reagiert:
Jobcenter Nienburg rechtfertigt Sanktionen gegen Schüler
Und mit welchen „Begründungen“? Damit, dass man ja nur nach Gesetz vorging, man zu dieser menschenverachtenden Schikane gesetzlich verpflichtet ist und daher auch Sanktionen gegen minderjährige Schüler „rechtskonform“ sind. Die Bereichsleiterin Daniela Meyer darf sich dafür selber beglückwünschen, denn eine „Adolf Eichmann Gedächtnis-Medaille“ hätte sie sich redlich verdient.

Kein Wort darüber, dass man Sanktionen gegen Minderjährige einfach nur verachtend findet. Kein Wort davon, dass den Kindern von Hartz4-Eltern nur Zuschüsse bis zum 14. Lebensjahr zustehen und darin eine (politisch gewollte) Abdrängung von der Hauptschule direkt in die kapitalistische Verwertung erkennbar ist. Kein Wort darüber, dass der Regelsatz eklatant gegen die Menschenwürde verstösst. Und natürlich auch kein Wort darüber, dass Ursula von der Leyens „Bildungspaket“ eine gesetzlich gewollte Schikane darstellt, um den Kindern frühestmöglich jede Chance an einer sozialen Teilhabe zu nehmen.

Stattdessen nur Rechtfertigungen, dass man sich an Gesetze hält. Schreibtischtäter in Perfektion. Und da wundern sich die Jobcenter ernsthaft, dass es während ihrer „Kundengespräche“ öfters mal knallt?

Daniela Meyer wird auch vom Spiegel zitiert. Ihr Name findet sich quer durch die ganze Presselandschaft – als in der Öffentlichkeit tätige Bereichsleiterin, die den ganzen Tag auf Kosten des Steuerzahlers lebt, sollte man ihr wohl zumuten können, mal ihren eigenen Namen in der Zeitung zu lesen. Gut – es gibt noch keine Adolf-Eichmann-Gedächtnis-Medaillie … aber wer weiß schon, was alles noch kommen wird. Ist ja nicht beleidigend gemeint, sondern eher aufklärend gedacht. Man hätte nun so reagieren können, dass man sagt: „Oh, was habe ich nur getan. So etwas haben wir doch alle nicht gewollt“.

Aber: man reagiert anders, weil man ganz genau weiß, dass die kleinen freien Blogfürsten nicht mit Telefonaten aus Parteibüros oder Werbeabteilungen der Großkonzerne zu beeindrucken sind.

Es ging auch nicht um wenig: im Prinzip sind die Schüler sanktioniert worden, weil sie sich nicht in den Niedriglohnarbeitsmarkt drücken lassen wollten. Frau Daniela Meyer rechtfertigt dieses Verhalten, ihre Kollegin Inge Hannemann spricht hier sogar von einem systematisch laufenden Prozess. Doch lauschen wir Duck Home, was nun verlangt wird:

Aber egal beschäftigen wir uns einmal mit der Sache an sich. Schick ist, dass ein Jobcenter eine Geschäftsführung hat und es sogar Telefonnummern und Menschen mit Namen gibt. Das ist etwas, dass Hartz IV Opfer nie kennenlernen. Einen Chef gibt es da nie und wenn ist er nicht da. Aber hier geht es ja auch nicht um die eigentliche Aufgabe des Jobcenters, sondern darum die armen Mitarbeiter zu schützen.

Folgerichtig soll ich also den Namen der Jobcenter Mitarbeiterin löschen, die es für völlig in Ordnung hält Minderjährige mit Leistungentzug zu bedrohen, wenn sie sich nicht ihren Regeln unterwerfen. Natürlich geht es offiziell nicht darum die Kinder von der Schule zu vertreiben. Das wäre offiziell ein Vergehen, wenn nicht sogar ein Verbrechen. Nein es geht ja nur um die Einhaltung des Gesetzes. Aber bleiben wir noch einmal bei dem Namen der Mitarbeiterin Daniela Meyer. Die Suche in Google nach ihr mit dem Zusatz Nienburg bringt mal eben 825.000 Einträge. Vom kleinen Blogger bis zu den großen Zeitungen wurde sie namentlich erwähnt.

Vergleicht man den Artikel des Spiegel mit dem der Jungen Welt, fällt schon auf, dass man sich auf die Junge Welt bezieht, aber viele Informationen unterdrückt. Noch spannender wird es, dass sich auch das Jugendamt Nienburg zu Wort gemeldet hat – endlich einmal Leute mit Mum und Gesetzestreue, siehe gegen-Hartz:

Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes äußerte sich gegenüber der Zeitung sehr kritisch über die Verfahrensweise des Jobcenters mit Schülern. Jugendliche seien Schutzbefohlene, „ihre Grundbedürfnisse müssen gesichert sein, sonst ist das Kindeswohl gefährdet, und wir müssen eingreifen“, sagte sie der „jW“.

Wenn das Jobcenter Nienburg systematisch Kindeswohlgefährdung betreibt, wird  man doch wohl mal eine fiktive Adolf-Eichmann-Medallie verleihen dürfen. Jeder normale Mensch mit Anstand und Respekt vor den Mitmenschen wird hier zurückhaltend reagieren und verstehen, dass man in der Tat politisch und moralisch (sowie gesetzlich) viel zu weit gegangen ist … was gerade angesichts der speziellen deutschen Vergangenheit keine Kleinigkeit ist.

Doch was macht das Amt?

Duck Home informiert:

Ich habe der Frau Silbermann aus der Geschäftsführung übrigens telefonisch mitgeteilt, dass Duckhome ihre Repressionsversuche mit einem Lachen zurückweist und nicht löschen wird. Sie teilte mir mit, dass das nichts mache da sie ja bereits Strafantrag gestellt habe. Es wäre also nett, wenn unsere Leserschaft mir weitere Verfehlungen und Missetaten des Jobcenters Nienburg zukommen lassen würde. Auch gerne anonym. Wer uns verfolgt, hat unsere volle Aufmerksamkeit. Ach ja. Selbstverständlich werde ich den Namen des Autors nicht bekannt geben und damit wartet auf uns ein interessantes Strafverfahren aus dem ich dann gerne berichte.

Und genau hier dachte ich: ja, da kann man vielleicht helfen.

Also: bitte weiterreichen, so weit es geht. Helft bitte Duckhome dabei, diesen Angriff auf die freien Blogwelt abzuwehren – denn das geht uns alle an.

Wenn der Spiegel Daniela Meyer zitieren darf, wenn Junge Welt Daniela Meyer zitieren darf, wenn 825000 Leute Daniela Meyer beim Namen nennen dürfen, dann sollten wir das auch dürfen.

Was ich aber nicht möchte: Mißbrauch des Namens zu Mobbinzwecken. Ich sage das aus guten Gründen, alldieweil mir heute Leser begegnet sind, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Daniela Meyer macht ihren Job. Dafür gibt´s vielleicht mal die Adolf-Eichmann-Medallie. Aber sie macht den Job nicht, um die Medallie zu bekommen – noch um Herrn Eichmann nachzueifern. Dies geben ihre Aussagen nicht her. Aber: das hätte das Jobcenter Nienburg ja auch nüchtern kommentieren können.

Also: Freunde in Nienburg! Tragt herbei, was ihr an Ungemach zu berichten habt! Bringt Licht in die dunklen Korridore der Behörde, die die Meinungsfreiheit mit Staatsgewalt unterdrücken will!

Denn eins muss klar sein, Frau Daniela Meyer: Duck Home hat das Recht, die von ihnen verteidigten Gesetze total abzulehnen – und dies auch mit drastischer Schmähkritik zu untermalen. Unter einer anderen Regierung hat die Neigung zu hirnloser Pflichterfüllung Millionen Mitbürgern den Tod gebracht.

Und ich möchte als derjenige, der Ihr Gehalt bezahlt, dass Sie wenigstens Ihren Namen öffentlich nennen lassen. Immerhin werden Sie als Bereichsleiterin dafür bezahlt, Rechenschaft über die Taten Ihrer Mitarbeiter abzulegen. Wollen Sie die anonyme Behörde, wäre Nordkorea ein empfehlenswerter Arbeitgeber – nicht wir.

 

Die natürliche Herrschaft des Stärkeren und die soziale Lage in Deutschland vor dem Krieg 2013: Aufruf zur sozialen Revolution

Dienstag, 16.10.2012. Eifel. Ich bin gehalten, nicht darüber zu sprechen, aber ... deutsche Soldaten bereiten sich auf den Krieg vor.  Während die politische Kaste noch milde tönt, gehen bei Bundeswehrsoldaten vor Ort ganz andere Gespräche um: die Situation an der türkisch/syrischen Grenze stellt für die Nato den ultimativen und alternativlosen Bündnisfall dar. Während die Berufspolitiker noch hilflos mit den Händen rudern, ist dem kleinen Krieger vor Ort schon längst klar, wohin die Reise geht, wenn keiner den Erdogan bremst: die Nato ist im Krieg. Im Prinzip - rein rechtlich - schon jetzt. Nietzsche sprach im 19. Jahrhundert davon, das sich große, unheimliche Dinge zusammenballen, die zu einer riesigen Explosion führen werden, wenn sie keiner bremst. Es bremste keiner - wir bekamen die schlimmsten Kriege der Menschheitsgeschichte. Nietzsche sprach auch gerne von dem natürlichen Recht des Stärkeren und benutzte gerne das Bild vom Adler, der das Lamm riss. Wäre interessant zu wissen, wie er den Aufmarsch der chinesischen Flotte vor japanischen Inseln (siehe Spiegel) interpretiert hätte: darf der chinesische Adler dort die Lämmer reißen ... oder darf der japanische Adler sie behalten? Nun - in Deutschland selbst ist die Sachlage klar: die Stärkeren eleminieren die Schwächeren. Eine ganze Behörde wurde zu diesem Zwecke aufgebaut.

Dienstag, 16.10.2012. Eifel. Ich bin gehalten, nicht darüber zu sprechen, aber … deutsche Soldaten bereiten sich auf den Krieg vor.  Während die politische Kaste noch milde tönt, gehen bei Bundeswehrsoldaten vor Ort ganz andere Gespräche um: die Situation an der türkisch/syrischen Grenze stellt für die Nato den ultimativen und alternativlosen Bündnisfall dar. Während die Berufspolitiker noch hilflos mit den Händen rudern, ist dem kleinen Krieger vor Ort schon längst klar, wohin die Reise geht, wenn keiner den Erdogan bremst: die Nato ist im Krieg. Im Prinzip – rein rechtlich – schon jetzt. Nietzsche sprach im 19. Jahrhundert davon, das sich große, unheimliche Dinge zusammenballen, die zu einer riesigen Explosion führen werden, wenn sie keiner bremst. Es bremste keiner – wir bekamen die schlimmsten Kriege der Menschheitsgeschichte. Nietzsche sprach auch gerne von dem natürlichen Recht des Stärkeren und benutzte gerne das Bild vom Adler, der das Lamm riss. Wäre interessant zu wissen, wie er den Aufmarsch der chinesischen Flotte vor japanischen Inseln (siehe Spiegel) interpretiert hätte: darf der chinesische Adler dort die Lämmer reißen … oder darf der japanische Adler sie behalten? Nun – in Deutschland selbst ist die Sachlage klar: die Stärkeren eleminieren die Schwächeren. Eine ganze Behörde wurde zu diesem Zwecke aufgebaut.

Voller Stolz verkündet diese Behörde den erfolgreichen Einsatz der grausamsten Kriegswaffe gegen unbewaffnete Zivilisten, die zudem meist arm, alt, krank oder ungebildet sind. Diese Waffe ist der Hunger, der selbst stärkste Armeen und als uneinnehmbar geltende Festungen bezwingen kann – um wie viel mehr wirkt er erst recht gegen arbeitslose, aus der Gesellschaft vollkommen ausgegliederte Menschen. Bald, so meldet das Ministerium für Untermenschenreduzierung, wird man jeden Arbeitslosen mit Sanktionen überzogen haben (siehe Welt) – will heißen: Hunger, Kälte und Obdachlosigkeit preisgegeben haben, aber wir modernen Menschen drücken das vornehmer aus. Da lassen wir nichts auf uns kommen: die Sprache bleibt fein, selbst wenn die Tat grausam und unmenschlich ist.

Die Sanktionen erreichen auch neue Qualitäten, der Endsieg gegen die Arbeitslosigkeit fordert halt ihren Preis: fort ist die alte Garantie des wohlverdienten Eigentums. In Seelow wurde jetzt dem ersten Hausbesitzer Hartz IV gestrichen (siehe Märkische Oderzeitung), weil … na ja, die halt ein Haus haben. Das kann man ja verkaufen – jedenfalls in der Theorie. In der Praxis ist ein sanierungsbedürftiger Altbau im Osten nicht den Bruchteil von dem Wert, was das Jobcenter sich erträumt – aber darum geht es ja gar nicht. Hauptsache, man war mal wieder kreativ und hat zwei weitere Hartzis von der Payroll streichen können.

Na, sollen die beiden doch glücklich sein: Häuserkauf, des deutschen liebstes Kind, ist laut Managermagazin zu einem völlig unkalkulierbarem Risiko geworden. Deutschland ist kein Land mehr, in dem man einfach so wohnen kann – und führende Konzerne arbeiten daran, das es hier bald noch viel teurer wird, weil wohnen in Deutschland einfach noch viel zu billig ist (siehe Handelsblatt).

Natürlich wäre der Terror nicht komplett, wenn nicht auch der Strom abgedreht wird. Immerhin sind wir eine moderne Industrienation, die sich auf die Wunder der Technik dummerweise vollkommen verlassen hat und deshalb auch bald vollkommen verlassen dastehen wird, denn die Rekordstrompreiserhöhungen von gestern sind noch harmlos im Vergleich zu dem, was morgen kommen wird: 300 Milliarden Euro will die Politik nun noch vom Konsumenten abgreifen (siehe Welt), der Rössler droht gar mit der Totalabschaltung als Massensanktion für Kernkraftkritiker (siehe Yahoo).  Ausgenommen hiervon sind nur …. die großen Konzerne. Sie brauchen nicht mehr zahlen – sie kriegen sogar etwas geschenkt, siehe Junge Welt

Gleichwohl soll 2013 die Liste der Begünstigten auf absehbar über 2000 Firmen anwachsen. Ihr Urteil?

Daran zeigt sich einmal mehr, wie stark die Lobby der Großindustrie ist und wie schwach die des Mittelstandes und der privaten Verbraucher. Erst zum Jahresende 2011 hat die Bundesregierung dafür gesorgt, daß Großkonzerne mit hohem Stromverbrauch keine Netzentgelte mehr zu zahlen haben. Auch dafür muß der Normalverbraucher die Zeche zahlen. Auch das widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und dem der Kostengerechtigkeit, und ist wie im Falle der EEG-Befreiung eine gesetzeswidrige und ungenehmigte Beihilfe für die Großindustrie. Und die bewirkt im übrigen, daß von den betroffenen Unternehmen der Druck für höhere Energieeffizienz genommen wird.

Kein Wunder, das die Existenz dieser Zeitung extrem gefährdet ist (siehe Offener Brief an die Mitarbeiter) – so etwas darf man in Deutschland, dem Schweinetrog der Konzernwelt, halt nicht ungestraft veröffentlichen.

Da der deutsche Bürger (inzwischen vom Arbeiter völlig zum bloßen „Verbraucher“ degeneriert und herabgewürdigt) aber keine Milliarden in den Taschen hat, mit denen er die Geldgier der Konzernbüttel permanent befriedigen kann, droht ihm Armut auch ohne Arbeitslosigkeit – vor allem im Alter.  Der Kaufkraftverlust der Rentner beträgt jetzt schon 20% (siehe Rentnernews), die staatliche Einheitsrente auf Hartz IV-Niveau droht allen jetzt Fünfzigjährigen – selbst, wenn die sich jetzt noch sicher wähnen.

Ein Jahr Arbeitslosigkeit – und das Haus ist weg.  Musste womöglich mit Schulden unter Wert verkauft werden, weil das Jobcenter sich verschätzt hat – so etwas soll bei ehemaligen Friedhofsangestellten ja schon mal vorkommen. Gut, darüber sollte man keine Witze machen – immerhin liegen Friedhof und Jobcenter immer weniger auseinander, wer dort aufschlägt, ist sinngemäß schon auf dem sozialen Friedhof angekommen und wird kompetent und stringent weiterbefördert.

Führt man sich diese soziale Lage mal ungeschützt konzentriert vor Augen, so fragt man sich: warum brennen hier noch nicht die Regierungssitze? Die deutschen Bürger werden systematisch ausgenommen – so fühlten sich dereinst Städte, die von plündernden Wikingerhorden belagert wurden. Ein Drittel der Deutschen kann muss aus Geldmangel auf Arztbesuche verzichten (siehe Mittelstandsnachrichten) und die Innenstädte verwandeln sich zunehmend in lebensgefährliche Zonen (siehe Welt), für die man bald noch Eintritt in Form einer Maut bezahlen soll: das ist doch unter normalen Umständen alles untolerierbar?

Die Antwort darauf ist einfach: die Bürger haben Angst. Wie 1937. Die Deutschen haben da sogar besonders Angst, denn in diesem Land fanden sich schon mal ungeheuerliche Allianzen von Konzernen, Politikern, Soziopathen und krankhaften Asozialen zusammen, um industrielle Menschenmassenvernichtung zu perfektionieren – und jeder hat in der Schule gelernt, das „der Schoß noch fruchtbar ist, aus dem das kroch“.

Der Schoß gebiert gerade das neue Ungeheuer – und alle verkriechen sich in ihre vier Wände und hoffen, das das Elend im Bildschirm bleibt, vor dem sie jedes Jahr immer länger hocken, weil die Welt dort draußen – unsere natürliche Alltagswelt – immer gefährlicher geworden ist. Das das bewußt produziert wird, ist kein Geheimnis: Professor Butterwege äußerst sich klar dazu (siehe Kritisches-Netzwerk):

Fest steht: Altersarmut stellt weder ein Zufallsprodukt noch ein bloßes Zukunftsproblem, sondern eine bedrückende Zeiterscheinung dar, die politisch erzeugt ist. Sie trifft hauptsächlich Opfer der neoliberalen Reformen und Menschen, die für den Wirtschaftsstandort „nutzlos“ sind, weil sie wirtschaftlichen Verwertungsinteressen nicht oder nur schwer zu unterwerfen sind. Armut ist für alte Menschen besonders deprimierend, diskriminierend und demoralisierend, weil ihnen die Würde genommen und ein gerechter Lohn für ihre Lebensleistung vorenthalten wird. Darüber hinaus wirkt Altersarmut als Drohkulisse und Disziplinierungsinstrument, das Millionen jüngere Menschen nötigt, härter zu arbeiten und einen wachsenden Teil ihres mühselig verdienten Geldes auf den Finanzmärkten anzulegen, um durch private Vorsorge einen weniger entbehrungsreichen Lebensabend verbringen zu können.

Das ist „politisch erzeugt“.

Der Staat ist Feind geworden.

Na, das geht ja jetzt nicht, wird man sagen, wir sind doch Demokratie!

Leider nein. Wir sind Postdemokratie – und wählen auch so unsere Führer, siehe Ossietzky:

Demokratietheoretisch ist die Erhebung Peer Steinbrücks zum sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten ein aufschlußreicher Vorgang, wobei hier der Begriff Postdemokratie treffender ist. Die Mitglieder und die verschiedenen Organe der Partei, bis hin zum Parteivorstand und Bundesparteitag, waren an dem Auswahlverfahren nicht beteiligt.

So wird der Mann mit den meisten Nebeneinkünften (d.h. mit den besten Bezahlungen durch Konzerne) der Reservekanzler, falls die Deutschen mal die Merkel satt haben. Politisch gesehen wird sich für uns dann nichts ändern – aber man kann uns noch etwas länger hinhalten.

Wer sich dieses kleine Bild betrachtet, kann erkennen, wie wenig Konzerne unsere vielfältige kunterbunte Konsumwelt bestimmen: hinter vielen großen Marken stecken gerade nochmal zehn Konzerne. Die ziehen uns unser Geld aus der Tasche, vermehren es an den Börsen, kaufen davon für sie günstige Politik ein, die wiederum wir bezahlen. Das ist nicht mehr Marktwirtschaft, das ist die Herrschaft einer wirtschaftlichen Oligarchie.

Das weiß auch jeder.

Nicht umsonst kann man inzwischen sogar in der renommierten Zeit nachlesen, das ultralinke Politikerinnen wie Sarah Wagenknecht in Unternehmerkreisen als Referentinnen geschätzt werden:

Wie junge Unternehmer die Linke Sahra Wagenknecht lieben und das System hassen lernten.

Es sind nicht nur junge Unternehmer. Der typische Unternehmer und Selfmademan hat nichts gemein mit den Konzernschranzen, die sich gerne an seinem Lebenswerk mit geliehenem Geld bereichern, in dem sie sein Unternehmen kaufen und so seine Leistung in ihren Bilanzen stehen haben. Noch nie – so scheint es – gab es eine so breit aufgestellte Bewegung gegen die postdemokratische, oligarchische und asoziale Kaste von Funktionsträgern, die in Deutschland eine erfolgreichen Putsch zu ihren Gunsten durchgeführt hat.

Wie kann es da sein, das die Deutschen Angst haben? Zuviel Nietzsche gelesen?

Vergleiche aus dem Tierreich sind immer eine Katastrophe, das weiß man seit Nietzsche, auch wenn sozialdemokratische Minister Arbeitslose gerne als Schädlinge bezeichnen.  Nun – der Bildungsgrad von Sozis wurde schon früher angezweifelt.

Bleiben wir aber spaßeshalber bei dem Adler und dem Lamm … und denken uns eine Herde von Schafen. Von intelligenten Schafen, die sich ein Lammmodell basteln, es mit Sprengstoff füllen und einen Fernzünder anbringen. Der der Adler sich gerne schwache Lämmer mutig vom Rande der Herde greift (sich also ganz neoliberal gebärdet), kann man sein trojanisches Lamm gezielt etwas weiter entfernt abstellen: der Adler wird sich garantiert dieses scheinbar schwächste Glied greifen.

Nach dem lauten Knall in hohen Lüften: wer ist dann der Stärkste im Land?

Der Sieger, ganz einfach. Die lieben Schafe, weil sie solidarisch zum Schutze der Schwächsten unter ihnen zusammengearbeitet haben, was die Lebensqualität aller schnell und dauerhaft erhöht.

Siegen kann aber nur der, der den Kampf annimmt und den Krieg ernst nimmt – bevor noch der heiße Krieg mit Syrien und China ausbricht. Der heiße Krieg mit China?

Nun, schauen wir doch mal, wie der deutsche Bundestag in kritischer Situation reagierte (zitiert nach German Foreign Policy)

Unter dem Beifall des Bundespräsidenten sowie deutscher Regierungsmitglieder ruft der Träger eines prominenten deutschen Kulturpreises zur Zerschlagung Chinas auf. China sei ein „Müllhaufen“, es müsse „auseinanderbrechen“, verlangt der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, der in der Bundesrepublik lebt und am Sonntag den prestigeträchtigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat. Seine Dankrede, in der er zur Zerschlagung seines Herkunftslandes aufrief, wurde von Bundespräsident Gauck sowie weiteren Amtsträgern mit lautem Applaus quittiert.

Wäre ich Chef von China, würde ich mir denken: die wollen mir insgeheim an den Kragen.

Es wird also Zeit, den Dilettanten in der Berliner Quasselbude bei ihrer Arbeit zu helfen: der Erhöhung des Lebensstandards der Mitmenschen in Deutschland, der zunehmenden Sicherung vor Lebensrisiken, der Neueinführung der freien Marktwirtschaft bei gleichzeitiger Eliminierung aller oligarchischen Strukturen in der Wirtschaft, die Rückkehr zu einer friedlichen und friedensstiftenden Aussenpolitik und dem Schutz des Bürgers vor kriminellen Elementen in Wirtschaft und Politik – selbst auf die Gefahr hin, das die dann keine Superprofite mehr durch Leihsklavenarbeit, „giftige“ Geldanlagen oder doppelte Provisionen (siehe FTD) mehr generieren können, um damit die Vorträge der politischen Kaste zu finanzieren.

Schließen wir uns also der von Rolf Hochhuth geforderten sozialen Revolution an, siehe Humanicum:

Eines der intellektuellen Schwergewichte Deutschlands ruft zur Revolution auf, “weil parlamentarische Beschlüsse nichts bringen”.

Immerhin haben jetzt schon elf Leser dieser Revolution zugestimmt.

Was uns blüht, wenn wir den Revolutionstermin verpennen? Armut, Hunger, Krieg und Not … und wir kriegen „auf die Fresse“, wie die Jungs in England, siehe Hintergrund:

Gymbox, ein Fitness-Center für Reiche, bietet einen Kurs für „Proll-Bekämpfung“ an: „Mies gelaunte Chavs brauchen keine Verwarnung, ihnen gehört die Fresse poliert“, meint der Besitzer. „Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit Sandsäcken und Holzbrettern, schlagen Sie lieber einem Proll die Zähne ein.“

Das sollte man ernst nehmen: die britischen Eliteclubs sind bekannt für ihre Aggressivität, einfach mal Premier Cameron fragen, der war in einem: die netten, liebenswerten Globalisierungsgewinner kann man hier studieren.

Dort wird der Menschentypus ausgebrütet, der später mal in Parteien, Firmen und Verwaltung oberste Führungspositionen besetzt und von dort aus seinen ekelhaften Charakter vervielfältigt, sich zum Adler über die Lämmer aufschwingen will. Wenn wir diesen Typus nicht stoppen, werden wir auch das „Rentnerklatschen“ der Zukunft nicht verhindern können. Solange solche Typen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft unterkommen, brauchen wir uns nicht über Meldungen zu wundern, die die Entvölkerung ganzer Inseln im Auftrag der Finanzwelt beschreiben (siehe theintelligence).

Wir können also warten, bis man uns die Fresse poliert, uns als „Kosten auf zwei Beinen“ ins Ausland zur Endlagerung deportiert (genauso wie man ehedem aus Kostengründen die Arbeitsplätze dorthin geschafft hat), unsere Kinder bei sinnlosen Kriegsspielen verheizt – oder wir stellen uns einfach mal quer.

Muss ja nicht sofort die Guillotine sein.

Zuvor sollte man sich die Freundschaft der zur Drogenschutztruppe (siehe Junge Welt) mutierten Bundeswehr sichern – nach einigen Gesprächen kann ich euch versichern: die wollen auch nicht länger krepieren … und erst recht nicht in einem von dummen, dicken, einfältigen und asozialen Konzernbütteln im Parlament angeleierten Krieg verheizt werden.

Ganz zuvor jedoch … wird man dem Bürger die Angst nehmen müssen, in dem man ihm mal wieder deutlich klar macht, wer der Stärkere ist:  nicht der, der sich selbst für einen Adler hält, der straflos Lämmer schlachten darf, sondern diejenigen, die sich zu einer solidarischen Einheit zusammenschließen: so hat die Menschheit Mammut, Säbelzahltiger und Höhlenbär eine empfindliche Lektion erteilt (und hatte nebenbei lecker Essen).

Das geht ganz schnell: Bürgerparlamente gründen, alle Steuerzahlungen auf das neue Parlament umleiten, das Kommando über Militär, Polizei und Rundfunk übernehmen und dann den bankrotten maroden Reststaat einfach abwickeln. Steinbrück und Merkel können dann von mir aus Putzstellen kriegen – mehr traue ich denen nicht zu. Schon 2014 könnten wir wieder in einem Land leben, das sich unter dem Motto „Gemeinschaft macht stark“ von den asozialen Eskapaden seines Vorgängersystems verabschiedet und zu einem neuen, vielbewunderten, re-demokratischem Vorbildstaat wird – mit ganz vielen Freunden auf der Welt, einem Land, in der der Fähige wieder Karriere ohne Beziehungen machen kann, in dem findige Unternehmer zu Reichtum und Ruhm kommen, weil sie Wohlstand für alle schaffen (anstatt sich am Wohlstand aller zu bereichern und alle in die Armut zu treiben) und Politiker aus Leidenschaft und Idealismus auch ohne fetteste Diäten Politik machen – einfach weil es jemand machen muss, wie auch Feuerwehrleute, Krankenpfleger, Altenbegleiter und Polizisten ihren Job machen müssen.  Was wäre das für ein Land – in dem die Regierung dafür sorgt, das Strom, Wohnen, Benzin und Essen bezahlbar bleiben – was ja auch durch ein Preismoratorium geschehen kann.

Möglichkeiten gäbe es genug, in einem Land, wo Linke und Unternehmer Hand in Hand arbeiten können, ist nichts unmöglich, da lassen sich genug Gewinne für beide Seiten herausschlagen, von denen alle was haben, da lässt sich ein ganz neues leistungsfähiges Deutschland entwickeln, das allerdings dann leider nicht mehr als  Geldkuh für Goldman-Sachs, McKinsey oder McDonalds zur Verfügung stehen kann.

Schade auch.

Oder aber – wir lassen alles so wie es ist und lassen uns weiter von den Reichen „die Fresse polieren“ – bald auch im Rahmen der Bündnisverpflichtungen in China.

Noch haben wir die Wahl – noch haben wir keinen vom deutschen Reservistenverband unterstützten Hitler vor der Nase.

Also – wie geht es jetzt weiter?

 

 

 

 

Die letzten 100 Artikel