Jean Ziegler

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Gut und Böse – letzte Worte eines Ketzers vor seiner Enthauptung

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pixabay/CC0

In einem jüngsten Artikel schildert Bernhard Trautvetter, wie sich die Menschheit gerade mit Siebenmeilenstiefeln dem Abgrund nähert, während kostbare Zeit zum Handeln mit fruchtlosen politischen Debatten vergeudet wird. Der von Trautvetter zitierte Cub-of-Rome-Autor Dennis Meadows meinte bereits 17 Jahre nach seinem apokalyptischen Report in einem Spiegel-Interview: „Außerdem verhält sich die Menschheit wie ein Selbstmörder, und es hat keinen Sinn mehr, mit einem Selbstmörder zu argumentieren, wenn er bereits aus dem Fenster gesprungen ist.“

Man könnte zu den von Trautvetter und Meadows geschilderten apokalyptischen Szenarien und Möglichkeiten zu ihrer Entschärfung nun Vieles mehr oder weniger Kluges sagen. Es wird aber alles nichts nützen, solange wir nicht ein grundlegendes Paradigma ändern, mit dem wir gerade fröhlich jubelnd in den Grand Canyon sausen.

Da wir laut Denis Meadows sowieso Kopf und Kragen einbüßen werden, wenn wir weitermachen wie bisher, brauche ich mich also nicht zu scheuen, dass mir von den Inquisitoren der herrschenden Lehre gleich der Kopf abgehackt wird, wenn ich dieses Paradigma, auf das wir ja als aufgeklärte, fortschrittsgläubige Bürger so stolz sind, einmal ganz ketzerisch auf den Kopf stelle. Dieses Paradigma betrifft: Unsere Technik- und Wissenschaftsgläubigkeit.

Die nicht nur naive, sondern regelrecht infantile Begeisterung, mit der uns unsere Politiker, Industrielobbyisten und ihre medialen Claqueure gerade die ‚digitale Transformation‘ und die totale Automatisierung schmackhaft machen wollen (siehe „Der Führer 4.0 – Er ist schon längst da“), ändert nämlich rein gar nichts an der abgründigen Gefahr, die auf uns zurollt und uns schon demnächst Kopf und Kragen kosten könnte. Denn wenn wir die uns gerade über den Kopf wachsende technisch-wissenschaftliche Entwicklung nicht in ein anderes Fahrwasser bringen und humanen Kriterien unterstellen, dann wird sich der Mensch schlichtweg obsolet machen (siehe dazu auch Matthias Burchardts Essay „Orwell 3.0“).

Währenddessen wird einer ganzen Generation von klein auf beigebracht, dass alles, was Technik und Wissenschaft entspringt, ja bedingungslos GUT ist. In einem Interview mit Jean Ziegler, in dem dieser auf die verheerende ideologische, finanzielle, wirtschaftliche und politische Macht hinweist, mit der sich die 500 größten transkontinentalen Konzerne jeder sozialen, staatlichen und gewerkschaftlichen Kontrolle entziehen und den „wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt“ vorantreiben, antwortet sogar der an sich kritische Soziologe Marcus Klöckner: „Das zuletzt Genannte muss nicht negativ sein. Warum sagen Sie das in einem Ton, als ob großes Unheil droht?“ (Ziegler dazu: „Das Unheil ist doch schon längst eingetreten.“)

Gemäß der herrschenden Lehre sehen daher viele junge Menschen in dem, was durch nuklear-, digital-, gen-, nano- und biotechnologische Hochrisikotechnologien mit Mensch und Lebensumwelt gemacht werden kann, etwas Fortschrittliches und grundsätzlich Gutes. Wenn sogar kritische, alternative Denker diese herrschende Lehre verinnerlicht haben und ihr das Wort reden, können wir es dann jungen Menschen verübeln? Wenn wir überleben wollen, dann müsste man die Argumentation jedoch einmal umdrehen, auch wenn das die fortschrittsgläubigen Freunde Sheldon Coopers natürlich voll uncool finden und einen sofort zu beißen und zu kratzen beginnen werden:

Das, was der derzeitigen technizistischen und ’naturwissenschaftlichen‘ Denkweise entspringt ist nicht grundsätzlich gut, sondern – wenn man diesen Begriff einmal ganz wertfrei im Sinne von „destruktiv“ bzw. „fatalistisch“ verwendet: es ist grundsätzlich BÖSE. Es wird erst dann gut, wenn der Mensch es mit humanen Kriterien in die Hand nimmt und verantwortlich führt – keinesfalls jedoch wird es gut, wenn der Mensch seine Verantwortung abgibt und sich von den Effizienzkriterien der Algorithmen führen – und damit entmündigen – lässt.

Wenn wir diese 180°-Kurve in unserer Vorstellung hinkriegen (Trautvetter spricht in seinem Artikel von einem „gordischen Knoten“), dann könnte sich vieles sehr schnell wieder zum Konstruktiven wenden. Dann könnte das scheinbare Ende zu einem neuen Anfang werden. Die angesprochene Klarheit über Gut und Böse ist dabei allerdings eine conditio-sine-qua-non. Bei dieser Behauptung bleibe ich, auch wenn man mir den Kopf dafür nehmen will. Solange wir Gut und Böse auf den Kopf stellen oder diese Kriterien in unserem hybriden Rausch der Nichtwissenwollenschaft sogar vollständig für obsolet erklären wollen (siehe Dostojewskijs Traum von der szientistischen Pest), wird der Sinkflug unseres Jumbos rasant weitergehen. Der Aufprall wird dann allerdings weit weniger amüsant sein als der Geschwindigkeitsrausch, den wir gerade bei vollem Bordservice genießen. Und bei Amazon werden wir die Bluetooth-Headsets, die es uns dabei aus den Ohren fetzen wird, womöglich nicht mehr nachbestellen können.

Fahren Sie nach Davos! Da ist etwas los!

Oder ist Davos der Ort, da wo`s vorkommen kann, dass die Guten die Bösen sind und die Bösen die Guten?


Bild: I, Malene / CC BY 2.5 / Wikimedia  

Wenn man einen Kurs für Chiropraktik besucht, so wird einem der Name Davos gelegentlich vertraut sein. Denn bei der Infiltration gibt es folgende Regel: Wir sollen mit der Injektion an einem bestimmten Punkt hineinstechen: „Da wo`s weh tut“. Diese Regel wird scherzhaft „Davos Regel“ bezeichnet. Und damit sind wir schon beim Weltwirtschaftstreffen in Davos (Quelle: sueddeutsche):

„Davos steht wie keine Konferenz der Welt für Globalisierung, Freihandel und offene Märkte. Für das Stelldichein einer globalen Elite, die darüber sinniert, wie sich wirtschaftliche Integration weiter beschleunigen lässt. Wie Grenzen überwunden, Mauern eingerissen und Zölle ein für allemal aus dem handelspolitischen Baukasten verbannt werden können. Kurzum: Es steht für alles, was Verfechter einer nationalistischen Wirtschaftspolitik hassen und ablehnen. Trumps mittlerweile geschasster Vordenker Stephen Bannon hatte es vor Jahren schon so auf den Punkt gebracht: „Die arbeitenden Männer und Frauen der Welt haben es schlicht satt, sich ihr Leben von Leuten vorschreiben zu lassen, die wir ,die Clique von Davos‘ nennen.“

 Also das Heil der Welt hängt von Globalisierung und freiem Handel ab. Der Klimasünder und Außenseiter Trump wird morgen erwartet. Die Verfechter des Pariser Klimaschutzabkommens, sind für Globalisierung. Und die Folgen sind z.B. 2016:  60 000 Frachtschiffe von denen 20 so viel Dreck ausstoßen wie 1 Milliarde Autos zusammen (Quelle:infosperber.ch). Die Folge war schon 2014, dass die Globalisierung ein Viertel des weltweiten Treibhausgasausstoßes verursachte: (siehe orf)  – bei Wirtschaftslenkern, die von Jean Ziegler stark kritisiert werden (siehe nachdenkseiten):

 Er geht davon aus, dass ein „System der strukturellen Gewalt“ (Bourdieu) existiert, in dem sich alles der Profitmaximierung unterzuordnen hat. In dem enormen Reichtum, konzentriert in den Händen „privater Oligarchien“, liegt für Ziegler eine große Gefahr. Ihr Einfluss auf die Demokratie sei mittlerweile so groß, dass die Demokratie „in vielerlei Sicht zu einer simulativen Demokratie geworden ist.

Auch der Ex-Banker Ronald Bernard  berichtete darüber, wie die größte Gruppe der die Welt lenkenden Banker zu den Luziferisten=Satanisten gehören. Da es bereits zu viele Opfer dieser von unseren Medien bedingungslos hoffierten Clique gibt und unser Globus heute an allen Ecken und Enden brennt, bleibt diese Verschwörung leider nicht mehr länger Theorie. Die Konsequenzen der Globalisierung sind verständlicher Weise nationale Ideen – da die Globalisierung eben zu vielen Globalisierungsverlierern führt (Quelle: orf):

 Kein Wunder, dass sich beispielsweise im ärmsten Departement Frankreichs, Seine Saint-Denis (mit über 30 Prozent Arbeitslosigkeit), knapp 34 Prozent für Melenchon und nur 13,6 Prozent für Le Pen entschieden. Melenchon steht für mehr soziale Gerechtigkeit. Sein Programm, das mit seinen Anhängern beschlossen wurde, enthält die Forderung nach einem Mindestlohn von 1.300 Euro netto, mehr Einkommensteuern ab 4.000 Euro Nettogehalt und eine Deckelung der Höchstgehälter im privaten Sektor mit einem Verhältnis von eins zu 20 zwischen dem niedrigsten und höchsten Lohn. Damit bot er sich als Alternative für all jene an, die im Angebot der Globalisierungsgegnerschaft sonst nur die rechtsextreme Kandidatin Le Pen zur Auswahl hatten.

Das heißt, eine gerechte Bewegung hätte Chancen auf Erfolg, wenn sie nicht wieder eine deutliche Vergrößerung der Staatsverschuldung zur Folge hätte? (siehe welt.de) Wenn D. beginnen würde, die Staatsverschuldung zu tilgen, dann wäre man im Jahr 2185 bei derzeit historisch niedrigen Zinsen fertig. Aber an wen ist D. verschuldet? Doch nicht etwa an die Banker, von denen Ronald Bernard berichtet?

Auch in Belgien, einem der ältesten EU Mitglieder weiß man wohin Globalisierung führt:

Die drittgrößte Gemeinde Belgiens steckt in der Krise – und das bereits seit Langem. Auf Charlerois Straßen ereignen sich überdurchschnittlich viele Verbrechen – vielleicht auch, weil Arbeit schwer zu bekommen ist. Die Arbeitslosenquote liegt bei über 25 Prozent. Zehn Prozentpunkte über dem belgischen Durchschnitt (Quelle: orf ).

Der böse Gegner einer Globalisierung und gleichzeitig Klimavertragsverweigerer, mit seiner Idee „Amerika first“, Donald Trump, würde aber den Globalisierungsverlierern und letztlich dem Klima und seinen Bürgern, durch den Schutz seiner Wirtschaft womöglich mehr helfen, als die guten Globalisierungsverfechter. Ein Detail noch am Rande: Es gibt Hinweise, das Trump die bisher unantastbaren Pädophilenringe verfolgen lässt (siehe  epochtimes1). Ist er etwa deswegen der Böse (siehe auch epochtimes2), während sein Vorgänger Obama trotz Dauerkriegen und Drohnengemetzel der friedensnobelpreisbekränzte Gute war? Zeitgleich zur Veröffentlichung von sehr brisanten Untersuchungen über Hillary Clinton und die Anti-Russland-Agitation führender Demokraten, die manche als neues Watergate bezeichnen (siehe KenFM), kam es zum Shutdown der Finanzen des Weißen Hauses. Es ist wirklich riskant, heute 2+2 zusammenzuzählen, man könnte dabei noch glatt zum Verschwörungstheoretiker werden …

Wenn man jedenfalls einen Mittelweg beider Wirtschaftsideen, nämlich einer protektionistischen Wirtschaft und einer globalisierungs-orientierten Wirtschaft denken möchte, so ergibt sich wieder die Idee von Menschenrechts- und Ökozöllen, die dem Schaden an Menschenrechten und an der Natur proportional sein sollten. Es würde sowohl die heimische Wirtschaft geschützt, als auch die Wirtschaft in Fernost angeregt, ökologisch zu produzieren und die Arbeitnehmer gut zu behandeln.

Da sowohl der Flugverkehr, der ungeheure Mengen an Treibhausgasen ausstößt, als auch die  Globalisierung, die eben für 25% der weltweiten Treibhausgase verantwortlich ist,  unter den Schutz des Pariser Klimaschutzabkommens gestellt sind, – man ist versucht Oligarchen- Schutzabkommen zu sagen-, bietet sich da nun der Weg des Geoengineerings als ernst gemeinter Vorschlag unserer Wissenschaftler für unser Zukunft deutlich an (siehe Spiegel).

Es wäre eigentlich Aufgabe der freien Presse und der Wissenschaft, uns zu sagen: „Entweder ihr fliegt erheblich weniger und erzeugt nachhaltig im eigenen Land und verwendet ökologische Transportmittel, oder ihr werdet in Zukunft die Sonne und die Sterne nur noch wenig sehen.“ Andererseits bringt das wieder den Vorteil, dass Menschen, die wenig Sonne sehen, sich auch weniger wehren, und dass die Krankheiten die, durch Aluminiumaerosole entstehen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Rheuma so nebenbei zu den lukrativsten Krankheiten der Menschen zählen. Das heißt, es kommt zu einer sehr erfreulichen Umwegrentabilität, für die Ausgaben der Flugzeuge, die dann Aluminiumaerosole ausbringen. Und kaum jemand der Ökobewegung oder der Wissenschaft, ergreift das Wort und informiert darüber? Ist es ihnen zu unfassbar, dass wüste Verschwörungstheorie sich nun anschickt, wissenschaftlich akkreditierte Wirklichkeit zu werden?

Die Wahl eines Globalisierungsbefürworters zum Volksvertreter bedeutet, dass wir langfristig durch Sonnenmangel depressiv werden, durch Aluminiumaerosole die obigen Krankheiten, die nebenbei jetzt schon boomen, bekommen werden? Ernsthafte Anstrengungen für eine radikale Wende der Wirtschaft sind für mich jedenfalls nicht in Sicht. Also bedeutet die Wahl von Angela zur Bundeskanzlerin, im Geiste von Davos, weniger Sonne und mehr Vergesslichkeit, auf Lateinisch Demenz, für die Zukunft und dass wir, nämlich wir in Europa, weiter verarmen. Es ist aber auch wieder schön, wenn wir vergessen können, wie schön Sterne, Sonne und Natur einmal waren und wie gut es uns einmal gegangen ist???

Wer weiß, wie schön und erholsam Bewegung an Stelle eines Autos ist, wer weiß wie gerade in den Wintermonaten der Weg zur Arbeit oft die einzige Möglichkeit für das Erleben der Sonne ist, der versteht Winterdepression und Grippewelle z.B. als Folge des D-Vitaminmangels und Serotoninmangels. Eine Mobilität, wo auf den fahrbaren Blechuntersatz verzichtet werden würde, wäre für den Verbraucher nicht nur weit kostengünstiger, sondern eben auch wesentlich gesünder. Es würde viel weniger Fläche verbaut werden und die Natur hätte mehr Platz, uns zu erholen! Warum in die Ferne schweifen, seht das Gute ist so nah! Mehr Wald zum Treibhausgas  Absorbieren!

Ja, es ist klar: Die Welt ist eingeteilt zwischen den Guten und den Bösen. Also Putin ist eindeutig böse, weil er die Krim annektiert hat (Quelle: deutsch.rt.com):

„Der Krim-Separatismus war eine tickende Bombe unter der Ukraine“, stellt die Homepage des ukrainischen Fernsehkanals 112 Ukraine fest. Dieser ging so weit, dass die Krim im Februar 1994 ihren eigenen Präsidenten wählte. Der auf diesem Wege legitimierte Präsident Wladimir Meschkow strebte die Angliederung an die Russische Föderation an. Nach einem Jahr, am 17. März 1995, enthob die Ukraine mittels des Gesetzes „Über die Aufhebung der Verfassung und einiger Gesetze der Autonomen Republik Krim“ Meschkow seines Amtes.

Und Länder, die andere Länder annektieren, gehören natürlich sanktioniert (Quelle: derstandard.at). Proteste zum Jahrestag der Annexion Hawaiis durch die USA. Wie viele Menschenrechte und wie viel Verhinderung von Treibhausgasen würde es übrigens bringen, wenn wir den Handel und die Menschenbeziehungenzu Russland wieder aufleben lassen? Sollten wir wirklich der Meinung sein, dass in Russland kein gutes System  herrscht, was bringt es dann, die Menschen von Russland an der Einreise nach Europa, wo sie „vorläufig noch“ vielleicht bessere Konzepte sehen könnten, zu hindern? Wenn wir daran denken, wie viel Treibhausgase durch weite Transporte entstehen, würden sich an Stelle von Freihandelszonen mit Chile da nicht die viel näheren Staaten wie Russland anbieten?

Ist Putin etwa deshalb der Böse, weil er den Ausverkauf, ja den Flohmarkt der russischen Rohstoffe, an die von Ronald Bernard geschilderten Banker verhindert hatte? Bilder eines riesigen Friedensmarsches in der Ukraine sahen wir nicht im Mainstream (siehe epochtimes). Aber dafür sahen wir  kürzlich die Bilder einer riesigen Frauendemonstration in der USA (siehe faz). Das geschah zeitgleich zum Shutdown der Finanzen des Weißen Hauses und zur möglichen Veröffentlichung von brisanten Details über Hillary Clinton (siehe epochtimes). Wieder einmal: perfektes timing! – wer da mitstoppt: unverbesserlicher Verschwörungstheoretiker! Menschen etwa, die sowas einfädeln? – Ogottogott, was für ein wilder Aberglaube in einer wissenschaftlich aufgeklärten Zeit, in der doch jeder weiß, dass es die unsichtbare Hand des Marktes ist, die alles regelt.

Um zum Titelbild zurückzukommen: Es wird die Frage für die Zukunft sein, wer der Fuchs ist. Wir, die wir uns erfolgreich wehren, oder die Banker, die uns als Parasiten bezeichnen. Wir haben jahrelang an unserem eigenen Arbeitsplatz gesägt, da wir oft das billigere Produkt aus Fernost gekauft haben. Wir haben den Zusammenhang zwischen einer Wirtschaft, die die heimische Produktion fördert, uns gute Arbeitsbedingungen schafft, den Staat erhält und nicht schwächt, sehr spät erkannt. Sind wir nicht oft selbst gierig? „Geiz ist geil“, lautete lange Jahre ein Werbeslogan eines bekannten Elektronikdiskonters. Der Hartz 4-Empfänger hat wohl keine Wahl mehr zwischen einem ökologischen Produkt und einem Produkt, das Probleme für die Umwelt schafft? Doch, wir haben in jedem Fall noch viele Möglichkeiten. Noch hat man uns die freie Meinung nicht verboten. Noch können wir wählen. Noch haben wir Versammlungsrecht und Demonstrationsrecht (siehe auch Jean Ziegler: Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Das Grundgesetz gibt uns alle Waffen, die wir benötigen, in die Hand – wir müssen uns nur bücken und sie aufheben. Wir haben ein Streikrecht, wir haben Wahlen, wir haben ein Demonstrationsrecht und viele Rechte mehr. Wir können die Regierungen zwingen, diese Strukturreformen durchzuführen.“ – Quelle: Nachdenkseiten)

Nützen wir diese Möglichkeiten wirklich? Sind wir in der Lage, das Böse so zu konkretisieren, dass wir es erkennen? Haben wir begeisternde Ideen, die uns Kraft und Feuer geben? Suchen wir diese Ideen, oder lassen wir uns von Mainstream und gut gemeinter trister Information so lähmen, dass man mit uns tun kann, was man will? Und wenn wir befeuernde Ideen haben, pflegen wir die? Suchen wir uns Erholung in Kunst, Meditation, Sport oder sitzen wir hinter dem Bildschirm und lassen uns regieren? Lassen wir unser Licht und unsere Wärme eine Verbindung zu anderen Menschen sein? Lassen wir eben andere daran teilhaben? Das sind wichtige Fragen der Zukunft! … deren Antworten uns wohl nicht vom Davos-Forum geliefert werden, sondern die jeder selbstaktiv finden muss.

SOS im GRÜNEN Buntbarsch-Aquarium – die Sauerstoffpumpe ist ausgefallen … und mein Schwein pfeift!

„Ausgedämpft“ (cc by Parkwaechter 2017)

„DIE GRÜNEN – das verdiente Ende einer überflüssigen Partei“ – mit diesem Essay (siehe Nachrichtenspiegel) hat der Eifelphilosoph eigentlich schon alles gesagt, was den Werdegang der ehemaligen Alternative zum neoliberal-technokratischen Einheitsbrei betrifft. Viele haben die einstige Zukunftshoffnung bereits abgeschrieben, bei den NRW-Wahlen ist sie fatal abgestürzt. Abgeordnete, die im Grünen Aquarium einen bequemen Platz neben dem Heizstab und unter dem automatischen Futterspender gefunden haben, müssen jetzt schon bangen, ob sie sich im Herbst wieder um einen Job als Fahrradboten umsehen werden müssen.

Aber Totgesagte leben länger – mitten im Sommerloch hört man es im Grünen Aquarium plötzlich wieder blubbern … die Grünen machen gemeinsam mit SPD und FDP für die Homo-Ehe mobil. Wild entschlossen machen sie die gleichgeschlechtliche Partnerschaft sogar zur Bedingung für eine Koalition nach der Bundestagswahl, ohne der gar nichts geht. Noch diese Woche soll die Abstimmung über die Bühne gehen, eine Mehrheit gilt laut Stuttgarter Nachrichten bereits als sicher.

Für viele Tagesschau-Spiegelbildbürger ist dieser Lanzenbruch für die Homo-Ehe mit einem überraschenden Aufwacheffekt verbunden: Rot-Rot-Grün hätten also im Bundestag eine Mehrheit, mit der man untragbare Verhältnisse im Handumdrehen verändern kann? Na, das ist ja ganz was Neues. Jetzt versteht man wirklich die Welt nicht mehr, warum trotzdem nichts weiter sondern alles immer mehr den Bach runter geht.

Dann ist ja das, was uns Jean Ziegler in einem jüngsten Interview erklärt, vielleicht doch keine Utopie:

Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Alle mörderischen Strukturen können morgen auf verfassungsrechtlich friedlich demokratische Weise aus dem Weg geräumt werden.

(…)

Ich sage es nochmal: Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Das Grundgesetz gibt uns alle Waffen, die wir benötigen, in die Hand – wir müssen uns nur bücken und sie aufheben. Wir haben ein Streikrecht, wir haben Wahlen, wir haben ein Demonstrationsrecht und viele Rechte mehr. Wir können die Regierungen zwingen, diese Strukturreformen durchzuführen.“ (ganzes Interview siehe Nachdenkseiten)

Wenn uns unsere demokratische Verfassung diese Mittel an die Hand gibt, warum winden wir uns dann wie die Teufel vorm Weihwasser, sie zu ergreifen und unseren gerade auf den Grand Canyon zufahrenden Zug wieder in eine nachhaltige und menschengerechte Zukunft zu führen? Dabei hat uns doch inzwischen nicht nur Noam Chomsky gewarnt, dass das 21. Jahrhundert das letzte Jahrhundert der Menschheit sein könnte, wenn wir uns weiterhin lieber mit Plattitüden beschäftigen, anstatt uns mit den wirklichen Bedrohungen zu konfrontieren (siehe Interview).

Bevor wir zur Therapie der derzeitigen politischen Lethargie kommen (Peter Sloterdijk spricht von einer „Lethargokratie“: „Wo Politik war, wird betreutes Dahindämmern“ – Quelle: Handelsblatt), braucht es zuerst eine profunde Diagnose. Hier bitte ich nun um die Mithilfe des Lesers: Wie soll man den Gemütsvirus bezeichnen, der die im u.a. Video  ersichtlichen Männlein und Weiblein – und leider nicht nur diese – befallen hat?

Zwischenbemerkung: ich will hier nicht nur über die Grünen herziehen, ich hätte genauso Bilder vom Parteitag einer der anderen schwarzrotgelbkarierten Parteien verlinken können (siehe „Bodenständige Politiker im Maulwurfspelz und AFX-Parteien“), wollte aber nicht das Risiko eingehen, dass danach einer unserer Leser in akute Depression verfällt – daher  lieber ein vergleichsweise unterhaltsamer Streifzug in bewegten Bildern durch das grüne Lala-Land.

Ganz am Ende des Videos rätselt ein schon ergrautes Mitglied der Grünen, warum am Parteitag alle einen auf LaLa-Land machen, aber kein Wort zu den (US-geführten) Kriegseinsätzen im Ausland verlieren („Wir reden nicht mal darüber“). Nun, erwartet sich der gute Mann allen Ernstes, dass die Parteispitzen Özdemir und Göring-Eckardt – beide Mitglieder des US Thinktanks Atlantikbrücke – die Hand beißen, die sie gefüttert hat?

Nachsatz: Möchte hier keine Wahlwerbung machen, aber wie es scheint, ranken sich aus dem grünen Komposthaufen gerade durchaus hoffnungsvolle Nachwuchsbewegungen heraus, z.B. die Humanistische Friedenspartei / HFP. In einem Interview mit Daniele Ganser beweist die HFP-Vorstandsfrau Paula Popescu-Kehnen jedenfalls, dass man auch in einer Zeit grassierenden Wahnsinns gesunden Menschenverstand bewahren und substanzielle Ideale formulieren kann.

Allerdings läuft auch die Diffamierungsmaschiniere bereits auf Hochtouren, um die zarten Sprosse der neu erstandenen Friedensbewegung wieder niederzutreten. Ebenso wie die für 16. und 17. Juni geplante Friedenskonferenz mit Daniele Ganser „Angst essen Zukunft auf“ durch Hassblogger aus dem Dunstkreis des Psiram-/Skeptiker-Netzwerks gezielt sabotiert wurde und in der Folge abgesagt werden musste (siehe Rubikon), so ist es den Heckenschützen auch gelungen, das vom HFP-Vorstand Malte Klingauf organisierte Pax Terra-Friedensfestival zu sabotieren und potentielle Besucher abzuschrecken (siehe Rubikon). In einem Rückblick auf das letztes Wochendende stattgefundene Festival berichtet die Friedensaktivistin Katrin McClean, wie sie bei Regen über einen weitgehend leeren Festivalplatz bis zur Bühne blickt, wo eine Band spielt, ohne zu wissen für wen – und warum alle, die dem Diffamierungshagel getrotzt  haben und gekommen sind, dennoch glücklich sind:

„Und obwohl das alles komplett nach Tristesse klingt, bin ich glücklich. Wieso glücklich? Muss man denn da nicht völlig in Depression und Verzweiflung verfallen? Nicht, wenn wir Wut, Trauer und Verzweiflung miteinander teilen. Das Irre ist: Nicht nur Glück wird zu Glück, wenn man es teilt. Auch pessimistische Gefühle verwandeln sich, wenn man sie teilt. Geteilte Wut wird nicht zu Ohnmacht, sondern verwandelt sich in Kraft. Geteilte Trauer übrigens auch (…) Niemand hier verschwendet seine Zeit noch damit, die Verbrechen von Politik und Wirtschaft zu leugnen. Die Leute hier finden es auch nicht mehr witzig, sich mit faden Witzen über den Ernst der Lage lustig zu machen. Oder sich unsere Gesellschaft als freiheitlich und demokratisch und die beste aller möglichen schön zu reden, als läge die Lösung von Problemen darin, dass man sie sich aus dem Kopf redet. Die lähmende Verdrängung himmelschreiender Wirklichkeiten: Bei Pax Terra findet sie nicht statt.  „Wir reden uns stark“, bringt es Florian Ernst Kirner alias Prinz Chaos II. auf den Punkt. (…) Viele treffen Freunde aus Internetforen hier zum ersten Mal live oder nach langer Zeit wieder. Und nicht nur Wut und Trauer, sondern auch hoffnungsvolle Erfahrungen werden geteilt …“

„Es ist langsam an der Zeit …“ – wenn der Generation X/Y/Z endlich der Kragen platzt

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Generation X, Generation Y, Generation Z – die Soziologen gelangen mit ihren Versuchen zur Beschreibung der Jugend und ihrer seelischen Metamorphosen allmählich ans Ende des Alphabets. Eines haben die soziologischen Studien aber gemeinsam: Sie beschreiben allesamt eine ziemlich dystopische und makabre Zukunft.

Aber nicht nur die Jugend sieht sich einem ökonomischen, ökologischen und allgemeinmenschlichen Abgrund gegenüber, sogar die Vertreter des führenden Establishments, also die angeblichen „winner“ der Globalisierung glauben nicht mehr an die Sinnhaftigkeit ihres eigenen Tuns: In einer Studie des US-Unternehmensberaters Jeremy Rifkin wurde 150 führenden Managern der  internationalen Konzerne die Frage gestellt, ob sie die Welt, die sie gerade durch ihre Arbeit mitgestalten, für ihre Enkel als lebenswert ansehen. Die Frage wurde 150 Mal – also ausnahmslos ! – schlichtweg verneint.

Wenn also selbst diejenigen, die wir als die Hohepriester unserer Gesellschaft anerkennen, die derzeit herrschenden Denk- und Handlungsmaximen für fatal halten, dann stehen die Karten für unsere Zukunft womöglich wirklich nicht allzu gut. Inzwischen sehnen sich viele nach einer Alternative zur derzeit auf Hochdampf betriebenen „Globalisierung“, die leider auf einem längst nicht mehr überlebensfähigen Dinosaurierprinzip beruht. Immer mehr Menschen realisieren, dass sich hinter euphemistischen Wörtern wie „Neoliberalismus“, „Wettbewerb“ und „Globalisierung“ etwas verbirgt, was der UN-Menschenrechtskommissar Jean Ziegler ganz unverblümt als „kannibalistische Weltordnung“ bezeichnet – wobei laut freimütiger Aussage des ehem. US-Außenministers Henry Kissinger „Globalisierung nur ein anderes Wort für US-Herrschaft ist“ (siehe Zitat aus Wikipedia).

Man hat sich daher schon eine Weile gefragt, wann denn endlich unserer Jugend der Kragen platzt. Schließlich wird ebendiese Jugend von uns – wenn wir es einmal ehrlich und schonungslos beim Namen nennen wollen -, auf allen Ebenen grausam verarscht, mit Sondermüll gefüttert und um ihre gesamte Zukunft betrogen (siehe auch: Züchtung zum Axolotl-Bürger).

Wir gehen mit unserer Jugend, also mit unserer Zukunft, um wie mit industriell gezüchteten Bienen: Wir nehmen ihnen das Beste was sie hätten, den Honig ihres Potenzials, restlos weg und füttern ihnen als Surrogat eine billige synthetische Industriezuckerlösung. Aufgrund dieses vollkommen denaturierten und toxischen Nährstoffs degenerieren die dauerUNTERhaltenen Zuchtbienen, ihre Immunkraft wird zusehends zersetzt, bis sie schließlich ein Fraß der Varoa-Milbe und anderer Krankheiten werden.

Warum regt sich aber diese Generation nicht wirklich auf, obwohl sie auf einem Förderband sitzt, das sie sukzessive in Richtung eines Abgrunds befördert und man die zuvorderst vom Förderband herunterpurzelnden Menschen bereits panisch schreien hört? Falls wir ein Interesse daran haben, dass vorgenannter Neokannibalismus nicht in totalem Kahlfraß, Fracking und Vergiftung unseres Planeten ausartet, dann wäre es doch eigentlich an der Zeit, uns als mündige Bürger ein bisschen auf die Beine zu stellen und die Schienen, die unseren Zug derzeit in Richtung Grand Canyon führen, umzulegen.

Nun, ein junger Rapper aus Wien hat schon mal den Anfang gemacht, die faule Dinosauriernuss zu knacken. Seinen Namen werden die wenigsten kennen. Denn da er zwei absolute NO-GOs begangen hat, wird er von den Mainstream-Medien konsequent boykottiert und totgeschwiegen – obwohl ihn bereits hunderttausende Menschen als independent street art Künstler kennen und schätzen: Kilez More. Die „Meinungsmacher“ haben sogar erreicht, dass er mit seiner künstlerischen Vita nachträglich aus Wikipedia wieder komplett gestrichen wurde. Und ein Künstler, der nicht in Wikipedia aufscheint in einer Zeit, in der bereits jeder Dschungelcamp-C-Promi einen Wikipedia-Eintrag besitzt, der ist für das öffentliche Bewusstsein einfach nicht existent. Wer heute Ketzer ist, der wird eben auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt. Im Falle von Ketzerei gilt da immer noch das gleiche Prinzip wie im Mittelalter.

Und was Kilez More getan hat, ist Ketzerei in Reinkultur: Er hat sich die in seine Arterien gesteckte Injektionsnadel herausgerissen, die mit der toxischen Industriezuckerlösung gefüllte Infusionsflasche in den Müll geworfen und stattdessen beschlossen, aufrechter Mensch zu werden und nicht Tretmühlenesel des Mammon. In Interviews nimmt er für sich das frevelhafte Recht in Anspruch, eigenständig zu denken und seine Meinung nicht von Fernsehen und Medien „machen“ zu lassen. In der Folge war es für ihn ganz leicht, sich sein gesundes Hirn und sein Herz wieder zurückzuerobern und mit diesen nun gegen den Wahn-Sinn, der seiner Generation zur Normalität erklärt werden soll, zu kämpfen.

Den von den Medien gehypten Gangsta-Rap bezeichnet er als Müll – und hält dem „Truth Rap“ entgegen. In einem Interview mit einem Schweizer Magazin bricht er sogar das größte Tabu für Rapper und angehende Stars: Er wagt es, nicht nur emotionalen Nonsens und Bullshit zu brabbeln, sondern macht sich klare Gedanken über Zukunft, Mitmensch und Umwelt – ein absolutes NO-GO, weshalb ihm auch ein Boykott der Mainstream-Medien und der UNTERhaltungsindustrie sicher war.

Seit er den u.a. Videoclip auf Youtube gestellt hat, wird er vermutlich weder bei Goldman Sachs noch bei McKinsey einen Job bekommen, aber ich vermute, in solche Wirtschaftskratzleien würden den jungen Mann auch so keine fünf Elefanten freiwillig hineinbringen.

Vor allem sollte er nun nicht versuchen, in die USA einzureisen. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das sogar dem renommierten Schriftsteller Ilija Trojanow am Flughafen die Einreise verweigert hat, weil er ein Buch mit Titel „Angriff auf die Freiheit“ über den ausufernden Bürgerüberwachungs-Rinderwahnsinn geschrieben hat (hier die erstaunlich humorvolle Stellungnahme von Trojanow zu den kafkaesken Ereignissen) – nun, ein solches Land wird vermutlich auch wenig Spaß verstehen, wenn jemand den von ihm ausgehenden technokratischen Wirtschaftsimperialismus kritisiert. Darüber zu singen, dass besagter Wirtschaftsimperialismus alle von ihm missionierten Länder und Völker nicht wie versprochen mit „Fortschritt“, sondern mit Kulturtod und Verderben überzieht, das ist ein zweites, unverzeihliches NO-GO. Da ja, wie schon erwähnt, laut Henry Kissinger „Globalisierung nur ein anderes Wort für US-Herrschaft“ ist, wird auch verständlich, warum es in immer mehr Ländern zero tolerance gegenüber Globalisierungskritikern gibt und man einschlägige Demonstrationen von Exekutivkräften niederknüppeln lässt.

Schließlich wird das Geschäftsmodell der neoliberalen Profitmaximierung bzw. der kategorische Imperativ des Fracking („Put in poison, get out money“) als Wohlstandsmodell angepriesen. Wo kommen wir denn da hin, wenn die Menschen, die damit beglückt werden sollen, anfangen, es zu verteufeln?

Ilija Trojanow hatte als mehrfach preisgekrönter Schriftsteller und Mitglied einer internationalen Journalistenvereinigung, zu deren Kongress er in die USA einreisen wollte, eine respektable Lobby hinter sich, die sich über die Freiheitsbeschränkung ihres Mitglieds auch öffentlich entsprechend empörte und damit dem Land der Freiheit, das mit seinen Sondereinsatzkräften (Special Operations Command / SOCOM) wie Green Berets, Delta Force und Navy Seals derzeit 147 (von insg. 195) Länder unseres Globus „aktiv befriedet“ (Quelle: The Intercept), einen weiteren drastischen Image- und Vertrauensschaden bescherte.

Kilez More hingegen hat gar keine Lobby hinter sich. Er wäre daher für die Schergen des Imperialismus – pardon, für die Exekutivkräfte der Demokratie und Freiheit -, ein leichtes Opfer. Während also Ilija Trojanow am Flugplatz von grauen Männern einfach nur heimgeschickt wurde, so dürfte Kilez More durchaus mit einem kleinen Waterboarding im Hinterzimmer rechnen, falls er die Grenze zum Land „unserer verlässlichen Freunde“ überschreiten wollte.

Da der junge Sänger somit bisher alles falsch bzw. alles richtig gemacht hat, hat er nun nichts mehr zu verlieren sondern kann nur noch gewinnen. Jedenfalls beweist der junge Mann mit seinem neuesten Song, dass er mehr Mumm in den Knochen und mehr Durchblick hat als ein ganzes, mit Spiegelbildjournalisten vollgefülltes Hochhaus.

Wenn sich jetzt noch andere davon eine Scheibe abschneiden würden, dann bestünde auch in unserer verfahrenen Situation durchaus wieder Hoffnung – dann müssten die dicken Schneemänner, die derzeit noch groß und mächtig vor uns stehen und alles zu erfrieren bzw. zu mechatronisieren drohen, dahinschmelzen wie im Frühling.

Genug aber jetzt der Vorrede, lassen wir den jungen Mann selbst zu Wort kommen. Seinen fulminanten Bushido-Remix und Abgesang auf den Imperialismus leitet er mit den trockenen Worten ein: „Es – ist langsam an der Zeit – mich zu der Scheiße hier zu äußern…“

+ zwei ebenfalls beachtliche Songs von Kilez More (sowohl lyrisch als auch hinsichtlich Sounddesign):

„Ich bin frei“ https://www.youtube.com/watch?v=9m8Thk3D558

„Die Welt von Morgen“ https://www.youtube.com/watch?v=ddvDp8XovsA

 

Die planetare Zivilgesellschaft

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Dienstag, 3.11.2015. Eifel – und Welt. Ich sage es Ihnen gleich zu Beginn: Kritik ist hier nutzlos. Ich weiß, Sie werden sich aufregen, Sie werden versucht sein, sich in der bundesweit gepflegten Kunst des Nörgelns zu versuchen, empört sein, tausend Gefahren sehen, aber ich sage Ihnen: an der planetaren Zivilgesellschaft, der großen Menschheitsfamilie, geht kein Weg vorbei. Das wissen wir schon lange, das ist alles andere als neu. Als sich der Philosoph Immanuel Kant Gedanken über die Funktionsweisen, Chancen und Grenzen der menschlichen Vernunft machte, fiel ihm – quasi als Abfallprodukt – ein Regelwerk für den Frieden in die Hände, er nannte es „Zum ewigen Frieden“ und besagte kurzerhand eines: irgendwann in der Zukunft wird der Krieg für immer ausgemerzt sein, weil der Mensch durch den Gebrauch der reinen Vernunft dies als die sinnvollste Lösung ansehen wird. Dies kann früher oder später geschehen – auf jedem Fall gibt die bekannte Geschichte ihm bislang recht.

Entwickelt hat sich der Mensch zuerst als Familie – einer sozialen Ordnung, der man, sofern man lebendig sein will, kaum entkommen kann. Die Vernunft gebot, aus der Familie ein Dorf zu machen: die Schätze von Mutter Erde waren so vielfältig, dass ein einzelner Arbeiter sie niemals hätte alle gebrauchen können, ihr Nutzen aber versprach einen deutlichen Vorteil gegen Raubtier und Kälte, gegen Langeweile und Missernte, es wäre unvernünftig gewesen, darauf zu verzichten. So konnte sich einer auf das Heilen von Menschen konzentrieren, einer auf das Schmieden von Metall, einer auf den Ausbau der Ernte, einer auf die Jagd nach großer Beute, einer auf den Bau der Behausungen, einer auf Spiel, Gesang und dem Erzählen von Geschichten – die Arbeit wurde geteilt und man merkte: die Summe der gemeinsamen Arbeit war größer als die Arbeit der Einzelnen – Reichtum entstand.

Je mehr man die alten Feinde in den Griff bekam, sich eigene, warme Höhlen in Flussnähe baute, die jagenden Raubtiere zum Ziel der eigenen Jagd machte, mit Waffen und Werkzeugen seine Macht über die Unbillen der Natur stabilisierte, mit Spiel und Gesang für ein frohes Gemüt sorgte, um so mehr bildeten sich neue Feinde heraus: Menschen mit Raubtierbewusstsein, nicht sehr vernünftig, aber verschlagen, hinterlistig und asozial. Sie bildete die unvernünftige, unnatürliche Raubtierklasse, die als Bande ins Land einfiel, es zum Eigentum erklärte, sich eine Burg darin baute und mit Gewalt die Ernte einfuhr, die legitim durch Arbeit entstanden war: so kam der Adel  ins Land, ein Adel, der später den Adel der Seele für sich beanspruchte, um seine Herrschaft zu legitimieren – dabei war jener Adel der Philosophen unter ihnen überhaupt nicht zu finden, im Bauern jedoch allgegenwärtig.

So wurde aus dem Dorf die Stadt, die den Raubrittern Einhalt gebot: Stadtluft machte frei – von Sklaverei. Geleitet durch die Vernunft bauten die Dörfler Städte, die größer waren als die Festungen des Adels und nur schwer zu erobern. Der Adel reagierte, vereinte Raubritterburgen zu Ländereien, zu Fürstentümern, zur Nation, die Städter reagierten, breiteten den Gedanken der Stadt aus und machten aus dem Land einen Staat. Die schweizer Pikeniere zeigten dem Hochadel in ganz Europa, wie leicht man ihn aus dem Sattel stoßen konnte, wenn man nur vernünftig vorging: der Adel verlor Schlacht um Schlacht gegen sie, sie wurden die gefürchtetsten Söldner des Mittelalters und erhielten so die Ehre, die Garde des Papstes stellen zu dürfen: ein revolutionäres Signal der Kirche an den Adel. Der Kampf gegen die Raubtierklasse währte lang, wurde zum Kampf um den Sitz an den Schalthebeln der Macht im Staat: sollte dort ein König sitzen – oder ein Bürger? Die Vernunft setzte sich durch – wie nicht anders zu erwarten. Der Mensch als vernünftiges Wesen kann letztlich  nicht anders. als nach seiner Natur zu handeln: 1789 fegte ein breites Bündnis von Bauern, Städtern, niederen Raubmenschen und Söldnern der Herrschenden den König und seine Diener für kurze Zeit aus dem Amt und hätte fast – unter der Führung eines kleinen korsischen Leutnants – ganz Europa vom Adel befreit.

Das Dorf brachte Frieden zwischen den Familien, die Stadt Frieden zwischen den Dörfern, der Staat Frieden zwischen den Städten, mehr und mehr Ländereien schlossen sich zu Staaten zusammen – und wiederholten ein altes Spiel: manche wurden Raubstaaten und plünderten die Welt aus: Frankreich, Spanien, England sind fürchterliche Beispiele dafür, wie der Raubgedanke die Vernunft beiseite drängte, gleichzeitig wurde klar, wie das Spiel enden wird: letztlich würde die Vernunft alle Staaten zu einem planetaren Staat formen, weil der Mensch als biologisches Wesen vernünftigerweise Werte wie Freiheit, Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit Unwerten wie Sklaverei, Bedrohung, Krieg, Armut und Rechtslosigkeit vorziehen wird: letztlich … wird eine planetare Zivilisation entstehen und diese wird sich strikt vernünftig gegen die Raubtiere in den eigenen Reihen wenden, kommen sie nun als clevere Geschäftemacher, Anlagebetrüger oder Straßenräuber daher.

So wäre – kurz gesagt (und extrem verkürzt dargestellt) – die Geschichte der Menschheit. Die Charta der Vereinten Nationen bezieht sich im Großen und Ganzen auf diese „Schrift zum Ewigen Frieden“ – womit man mal wieder sehen kann, was Deutsche – neben Luther und Marx – zu leisten vermögen imstande sind. Aktuell ist der Stand folgender: nachdem der Mensch sich vom Jäger und Sammler zum Landwirt entwickelte, durch die Technik zum Dienstleister und Informatiker wurde, geht der Trend jetzt wieder zurück: wir sind aktuell Jobjäger und „Tafel“-Müll-Sammler, gezwungen durch staatliche Gewalt. Die Raubtierklasse hat sich neu formiert und hat zurückgeschlagen, ihre gegenwärtige Offensive gegen den Staat, gegen die Vernunft, gegen die Menschheit und sogar die gesamte natürliche Umwelt läuft enorm erfolgreich, sie beschert uns Klimawandel, Finanzkrisen, Flüchtlingskrisen, Umbau des Sozialstaates zum Zwangsarbeitslager und die Verblödung der Jugend … von denen 98 % bei der Geburt noch hochbegabt sind, bis die Schule dies auf 2 % nach Schulende herunterreguliert  hat. Ungeniert greift sich die Raubtierklasse Funktionsträger demokratischer Strukturen und erzieht sie sich zu Dienstleistern der eigenen Sache (Stichwort: Lobbyismus und „Drehtüreffekt“), rafft mehr und mehr Tauschmittel an sich, die vom Staat nie zum Zwecke des Raffens für einige wenige geschaffen wurden, sondern als Tauschobjekt für alle. Viele der Raubtierklasse entstammen dem „alten Adel“, viele rafften sich empor zu milliardenschweren Halbgöttern, die Staaten kaufen könnten und massiven Einfluss auf die höchsten Steuerungsebenen von Supermächten (genannt: Präsident) haben.

2015 scheint Kant widerlegt zu sein, wir bekommen seit den neunziger Jahren den Begriff des „failed state“: jenes Staates, der seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, gescheitert ist, aufgelöst und abgewickelt gehört: die Raubtierklasse – die neuen Fürsten – nutzt ihre globale Macht, ihren alten Feind zu zerstören: die Stadt … bzw den Staat. Glauben Sie nun nicht, dass Sie in ihrem Deutschland sicher sind, nachhaltige Staaten gibt es nur eine Hand voll auf der Welt: Schweden, Irland, Finland, Norwegen, Österreich, Kanada, Australien und die Schweiz gehören dazu – Deutschland ist – wie die USA – lediglich momentan stabil, weite Teile Asiens, Afrikas und Südamerikas gleiten ab in Richtung „failed state“. Es wäre leicht zu beweisen, dass dies kein Zufall ist, dass eine globalisierte „Superklasse“ gezielt einen Großangriff auf die Idee des Staates durchführt, der letztlich wieder die alte Ordnung herstellen soll: der Halbgott in seiner Burg umgeben von Tagelöhnern, die im Müll nach Nahrung suchen, wenn seine Gunst sie nicht mehr am Leben erhält.

Beweise dieser Art finden sich in diesem Medium – dem Nachrichtenspiegel – und tausend ähnlichen Formaten zu hauf, dies möchte ich jetzt nicht noch weiter vertiefen, da es mir diesmal um den größeren Rahmen geht – und einen ferneren Ausblick.

Egal wie die aktuellen Turbulenzen aussehen: die planetare Zivilgesellschaft wird kommen. Der Mensch als vernünftiges (und soziales) Wesen kann gar nicht anders, als letztendlich am Ende seines politischen Weges den planetaren Staat auszurufen – der ähnlich vernünftig ist wie dieses „Deutschland“, dass als Staat die Kriege zwischen Preussen und Bayern (der letzte war 1866) undenkbar gemacht hat – wie auch „Europa“ Kriege zwischen Frankreich und Deutschland als völlig absurd erscheinen läßt.

In diesen Zeiten sollten wir uns nicht entmutigen lassen von den Rückschlägen, die die planetare Zivilgesellschaft aktuell erdulden muss – und derer sind es viele: die demokratischen Verwaltungsstrukturen der Staaten werden von einer globalisierten Klasse der Superreichen unterlaufen, korrumpiert und für eigene Ziele eingesetzt … im Prinzip erdulden wir die Wikingerüberfälle erneut, die größere Mobilität (wir reden hier über Menschen, die in New York aufwachen und beschließen können, dank der eigenen Gulf Stream V in Venedig zu frühstücken, in Dubei zum Mittagessen abzusteigen und den Abend am Strand von Rio an Bord der eigenen Yacht zu genießen) bringt hier den entscheidenden Vorteil gegenüber der großen Zahl der Ausgebeuteten, die globalisierte Raubwirtschaft plündert hunderte von Millionen Menschen weltweit aus, produziert immer mehr immer billiger für immer weniger Lohn zum einzigen Vorteil der Profiteure ohne Rücksicht auf die begrenzten Ressourcen dieses wunderbaren Planeten: der Kollaps ist vorprogrammiert, weil immer mehr Menschen immer weniger Geld haben, um die Warenmassen abzunehmen. Jedoch sind das Erfahrungen, die man immer im Laufe einer Offensive macht: der Gegner scheint schier übermächtig: so erging es den Streitkräften der russischen Revolution, als sie sich den Konterrevolutionären gegenüber sahen, die von Tschechen, Briten und Franzosen unterstützt wurden, so erging es der russischen Armee im großen vaterländischen Krieg, als die Wehrmacht in den ersten Tagen des Krieges mit ihren 3600 Panzern 20000 russische Panzer vernichtete: trotzdem gewannen sie letztlich, auch wenn es zwischendurch nicht gut aussah.

Worauf wir den Blick richten sollten, ist die Zukunft – jene Zukunft, auf die wir uns unabänderlich seit 10000 Jahren  hinbewegen: die Gründung der großen, planetaren Zivilisation, die schon jetzt weltweit anwächst. Der Begriff – obwohl in Kant´s Schriften schon immanent vorhanden – wurde 2008 angesichts der Proteste gegen den G 8-Gipfel von dem UN-Kommissar Jean Ziegler (einem führenden Kritiker der Raubtierklasse, wie ich den modernen Adel mal nennen möchte) geprägt (siehe Spiegel):

„Die „planetare Zivilgesellschaft“ wachse überall auf dem Planeten, sagt Ziegler enthusiastisch“, „Der gewaltlose Zug der Aufständischen ist unterwegs“, sagt Ziegler – tosender Beifall.“

Der Raubtierklasse ist klar, dass diese Entwicklung kommen wird – weshalb der Spiegelautor als Mitglied der untersten Dienstklasse der Raubtiere auch eifrigst spöttelt. Sie weiß, dass diese Entwicklung so unaufhaltsam ist wie der Aufgang der Sonne – und dass diese Entwicklung ihr Ende sein wird, weil die demokratische Zivilgesellschaft sich die geraubten „privatisierten“ Ländereien (ja: privare ist lateinisch und steht für „rauben“ – die waren noch weise, die Lateiner) zurückholen werden – ebenso wie sie die Wirtschaftsordnung revidieren werden, die kleingeistigen, dümmlichen Raub der vernünftigen nachhaltigen Lebensweise vorzieht. Sie wissen, dass aktuell 88 (!) Prozent der Deutschen sich – vernünftigerweise – eine neue Wirtschaftsordnung wünschen (siehe Spiegel, hier mit Beispielen, wie die neue Wirtschaftsordnung gerade wächst) , die auch schon längst vielfältig durchdacht wurde (siehe beispielsweise Treeec, wo ein globales, kooperatives Genossenschaftsmodell mit zinsfreiem Geld für die Effektivierung von Lebensqualität für jederman – und nicht nur für eine Superklasse – sorgt und schon viele Elemente der planetaren Zivilgesellschaft vorgedacht wurden).

Ich weiß selbst: es gibt viele Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft, die unter dem Stichwort „NWO“ gesammelt werden – doch alles, was dort an Kritik geäußert wird, betrifft nur die Bestrebungen der Superklasse, sich schon jetzt (und schon seit vielen Jahrzehnten) führende Plätze in dieser Zivilisation zu kaufen und sie so zu formen, dass sie ein Exekutivorgan der Superklasse wird. Letztlich aber wird die Superklasse wie auch der Adel grandios scheitern: dies kann friedlich durch Gebrauch der Vernunft geschehen (auch der eigenen Vernunft der „Superreichen“ und „Ultramächtigen“, die als Menschen ebenso vernunftbegabt sind wie der künstlich als „aussätzig“ definierte Arbeitslose), oder auch gewaltsam (was seit dem Siegeszug der Vernunft oft geschehen ist und immer wieder geschehen wird, wenn die Vernunft die Raubtiere wieder mal ausrottete, weil ihre Vernichtung betriebswirtschaftlich sinnvoller ist als der ewige Kampf gegen sie).

Gerade Deutschland – das Land in dem die meisten unsere Leser leben (die zweitmeisten leben in den USA – wo es sehr viele, ganz wunderbare planetare Bürger gibt, auch wenn der Staat momentan durch nine-eleven immer mehr zum Instrument der Superklasse umgebaut wird) – kann hier eine ganz besondere, historisch gewachsene Rolle spielen: wir haben die meisten Erfahrungen mit der logischen Entartung der Zivilgesellschaft, wenn der Staat völlig als Instrument der Raubtierklasse umfunktioniert wird (Stichwort: Drittes Reich), wir haben das Potential zweier langjähriger Gegner im Kampf der Systeme (BRD gegen DDR) – und wir haben das geistige Erbe jener Menschen, die die planetare Zivilgesellschaft von oft vorangetrieben haben (wie schon erwähnt: neben Kant auch Luther und Marx … und nur einige zu nennen), sind als Land der Dichter und Denker eigentlich prädestiniert, das Erbe des alten Griechenlands zu übernehmen – und wir haben durch die Flüchtlingskatastrophe (die wir letztendlich nicht bewältigen können, wenn sich 300 Millionen planetare Bürger auf den Weg machen, um hier ihr Glück zu suchen – oder mehr) jene Herausforderung, die wir nur im planetaren Zusammenspiel der Bürger miteinander lösen können und die deshalb der Zündfunke für die Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft seien kann.

Die Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft sind auch 10000 Jahre alt: es sind die Bedenken des Meisters der Schmiedekunst, ob er nicht hungern wird, wenn er den ganzen Tag nur schmiedet aber nichts anbaut, die Bedenken der Bayern, ob sie nicht unterjocht werden, wenn sie mit den Preussen einen Staat gründen, die Bedenken von Minderheiten, ob sie nicht von gesichtslosen Mehrheiten unterdrückt und ausgerottet werden – solange wir Menschen als Raubtiere dulden, anstatt jene unmenschliche (weil unvernünftige) Form der Existenz konsequent einer pathologischen Diagnose zuzuordnen, werden wir auch mit solchen Erscheinungen übergangsweise leben müssen – aber nur übergangsweise.

Die Ausformung der planetaren Zivilgesellschaft kann nun nie das Werk eines Einzelnen oder einer Elite sein: das spräche der Vernunft zuwider, die in allen Menschen zuhause ist – auch in Arbeitslosen, Niedriglöhnern und Hausfrauen – und auch im „Lumpenproletariat“ … jenem Begriff, mit dem Karl Marx aus der kommunistischen Bewegung eine neue Raubtierklasse schuf: das gewählte Raubtier, den (unvernünftigen) Absolutismus der „Macher“ und Kommissare – ein Grund, weshalb heute sich die unterste Dienstklasse der Raubtiere von „bildungsfernen Schichten“ abzugrenzen versucht: als hätte ein Professor für Maschinenbau auch nur ansatzweise einen Anspruch auf das Prädikat „Bildung“, dass eher auf den geisteswissenschaftlichen Bereich, auch den Menschen an sich abzielt und in dem ihm ein ständig lesender Hilfsarbeiter schnell weit überlegen sein kann – eine einfach Nebenwirkung des Buchdrucks, der der Elite den Vorteil der Schnelligkeit des Wissenerwerbs entzog.

Sie wird das Ergebnis von Kommunikation sein, ein dauernder Prozess, dessen Ausformung abhängig ist von den Herausforderungen, die die Zukunft mit sich bringen wird – und die können vielfältig sein.

Was wir aber jetzt machen können – als Menschen, als vernunftbegabte Wesen: wir können uns schon heute dazu bekennen, dass wir uns als Bürger der planetaren Zivilgesellschaft verstehen, diese „Staatsbürgerschaft“ über alle privaten, nationalen, egoistischen Interessen stellen und unsere politische Meinung als planetare Bürger bilden und mit abschätzigem Blick auch die sterbenden Reste der Raubtierkultur blicken, die untergehen wird: in zehn Jahren, in hundert Jahren … nein, tausend Jahre wird es nicht mehr dauern. Wir können – und dürfen – wissen, dass unsere Art letztlich den Sieg davon tragen wird – auch wenn wir auf empfindliche Rückschläge zurückblicken müssen. Unsere „Art“ – das ist die Art von vernunftbegabten Wesen, die immer das Große und Ganze im Blick haben können. So kann die große Evolution (oder Revolution der Evolution der Raubtierklasse) genau HEUTE beginnen – mit einer Hand voll Menschen, die ganz bewusst auf ihr Wesen blicken, auf die unabänderliche Zukunft des Triumphes der reinen Vernunft, die mit absoluter Sicherheit kommen wird – und die (das wird jetzt manche erschrecken) dem Sozialismus viel näher stehen wird als dem Feudalkapitalismus der Moderne. Wir können uns schon heute als Agenten jener Macht begreifen, die seit 10000 Jahren die menschliche Kultur lenkt, schon heute aufstehen und sagen: wir sind schon heute Teil jener Bewegung, die der politischen Welt den ewigen Frieden bringen wird – und eine Welt, die dem sehr nahe kommt, was wir dereinst als Paradies verstanden haben … und wer würde nicht im Paradies leben wollen, vernünftigerweise?

Je mehr das heute schon tun – umso sanfter wird der Weg dahin. Ansonsten werden wir noch ein paar häßliche Apokalypsen erleben dürfen, an denen aktuell die Raubtierklasse feilt (siehe Spiegel):

„Es gebe Kräfte in Europa und in den USA, die kein Interesse an der Beilegung des blutigen Konflikts hätten. „Denen wollen wir keine Chance geben.““ – womit der deutsche Vizekanzler das erste Mal die Existenz kriegstreibender Gewalten innerhalb der Nato gegenüber Wladimir Putin zugab, denen wir hilflos ausgeliefert sein werden, wenn wir weiterhin der Superklasse den Ball überlassen.

Der Vernunft (und diesem Planeten) ist es übrigens egal, wie lange es dauert, bis sie das ihr gemäße kooperative, kommunikive, symbiotische System errichtet hat, um in der Evolution weiter voranschreiten zu können: sie kennt „Zeit“ nur als eine ihr untergeordnete Kategorie, auf die sie keine Rücksicht nehmen braucht.

Das wichtigste Instrument zur vollendeten Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft liegt übrigens vor Ihnen: das Internet.

Wenn im Übrigen jemand gerade Lust auf Abenteuer hat: gerne sei zur Disskussionsrunde aufgerufen, die Plattform Facebook gibt uns genug Raum, Millionen Menschen zu erreichen – solange, bis die planetare Zivilgesellschaft sich eigene Räume schaffen kann, bis hinreichend Ressourcen vorhanden sind, nicht mehr auf das sterbende System zurückgreifen zu müssen. Hier kann diskutiert werden, geforscht, geträumt, informiert, beraten und geplant:

https://www.facebook.com/Die-planetare-Zivilgesellschaft-1637060316581470/

Mehr – kann ich dazu kaum leisten. Nun – ist die planetare Zivilgesellschaft gefragt. Es werden viele Antworten gesucht: und die Gegenwart bietet erstklassige Fragen dazu und exzellente Instrumente. Fangen wir also an zu handeln. Das wird spannender als Fernsehen gucken. Versprochen.

 

 

 

 

Über Leichenberge an unserer Türschwelle, politisch korrekte Wortwahl – und das Böse

Jan Eric Cloeve Wikimedia

Jan Eric Cloeve WikimediaBild: Prometheus (Wikimedia/Jan Eric Cloeve/Link

Laut Jean Ziegler leben wir derzeit in einer „kannibalischen Weltordnung“. Das ist das trockene Fazit eines heute 81jährigen ehemaligen UN-Kommissars, der in Sachen Menschenrechte und Ernährungsfragen rund um den Globus gereist ist.

Dass soeben 800 Menschen bei ihrer Überfahrt nach Europa am Grund des Mittelmeeres ihren Tod gefunden haben, ist natürlich nicht das Werk von Kannibalen, sondern ist tunesischen Schleppern zuzurechnen, über deren Skrupellosigkeit sich unsere Politiker jetzt empört zeigen.

Angesichts solch schrecklicher Tagesnachrichten kann man hierzulande nicht einfach mit den Vorbereitungen für die nächste Fußball-EM (2016) bzw. WM (2018) weitermachen, sondern muss schon etwas Handfestes tun. Gleich in Anschluss an die Trauerfeier in Malta hat daher EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos in einer Pressekonferenz verkündet, dass „Europa den Schmugglern den Krieg“ erkläre. Erwogen wird unter anderem, leerstehende Schlepperschiffe an der afrikanischen Küste zu bombardieren. Bettelfamilien und Landstreicher, die bisher in abgetakelten Fischerkähnen Zuflucht gesucht haben, sollten sich also schleunigst wieder dem Regen und den Straßenräubern aussetzen. Denn es könnte sein, dass sie plötzlich ihren Körper am Meeresgrund bzw. sich selbst im Jenseits wiederfinden.

Derartige Vorschläge der EU-Granden sind nicht etwa das Resultat einer durchzechten Nacht in Maltas Hafenkneipen, sondern die kühl durchdachte Konsequenz einer stringenten Logik, nach der unser Räderwerk derzeit tickt und die Jean Ziegler als „kannibalische Weltordnung“ bezeichnet hat. Da er als 81jähriger keinen besonderen Karriereknick mehr zu befürchten hat, kann er sich eine solch unverblümte Ausdrucksweise leisten.

Da tun sich Persönlichkeiten, die im politischen Tagesgeschäft stehen, schon deutlich schwerer. Sie müssen sich diplomatischer artikulieren. Deutschlands „Frau ohne Eigenschaften“ etwa beherrscht diese Tugend tadellos. Auf „bundesregierung.de“ hat sich die gute Dame bereits im Februar zum Sterben im Mittelmeer mit den Worten geäußert: „In der Tat ist die Situation auf dem Mittelmeer auch sehr unbefriedigend.“

Doch gehen wir wieder weg von Merkel, sonst wird die Gefahr groß, abzuschweifen. Fassen wir doch einmal den wirklichen Kern des Problems ins Auge. Dabei wollen wir uns diesmal nicht mit den üblichen ökonomisch-strukturell-soziologischen Analysen und Unternehmungen aufhalten, die ja bisher, wie man sieht, trotz aller Zeit, Ressourcen und brillanter Köpfe, die da investiert wurden, nichts wirklich zum Besseren haben wenden können.

Vor allem dürfen wir nicht den Fehler machen, den globalen Wahnsinn, von dem die jüngste Tragödie im Mittelmeer nur ein Exponent einer täglich in unvorstellbarem Ausmaß stattfindenden Vernichtung an menschlicher Existenz und menschlicher Würde ist, außerhalb unserer eigenen Pforten zu lokalisieren. Wo dann unsere Politiker Betroffenheit heucheln, wenn sich ebendieser Wahnsinn auch bei uns Bahn bricht, sei es in Form von Leichenbergen an unseren Staatsgrenzen, in Form von Terrorismus in europäischen Metropolen wie Paris oder in Form von Piloten, die die Passagiere ihres vollbesetzten Jumbos angeblich mutwillig in die Alpen krachen lassen. Der unbedarfte Fernsehbürger, der diese Schrecknisse entgegennimmt, während er auf dem Wohnzimmersofa sein Müller-Joghurt löffelt, steht dem fassungslos gegenüber und versteht nicht, was Menschen dazu treibt, den eigenen Tod und den ihrer Mitmenschen in Kauf zu nehmen.
Sichtet man zum aktuellen Unglück im Mittelmeer die Internet-Foren, dann ist bei aller Betroffenheit auch der mehr oder weniger offenkundige Duktus vernehmbar, dass so eine Schlepper-Überfahrt mit Kind und Kegel ja heller Wahnsinn sei, wir sowieso nicht alle Flüchtlinge aufnehmen können und es nun zumindest den an der afrikanischen Nordküste in den Startlöchern stehenden Migranten eine Lehre sein werde, von ihrem Unterfangen, in die Burg Europa zu gelangen, abzulassen.

Was treibt aber wohl einen Menschen, das Leben von sich und seiner geliebten Familie auf den russischen Roulettetisch zu werfen und dann, falls er mit dem nackten Leben davonkommt und die Überfahrt schafft, sich ohne jede Sprachkenntnis und berufliche Qualifikation, fernab der Kultur und Heimat, in der verwurzelt ist, nun als Underdog und Tagelöhner zu verdingen?
Jean Ziegler hat die Gründe in seinen Reports als UN-Kommissar für Welternährung bereits vor Jahren eindringlich dargelegt. Er war direkt vor Ort, z.B. in Dakar, einem Hauptumschlagplatz für Agrarwaren auf dem afrikanischen Kontinent und konnte sehen, wie dort überschüssige Ramschwaren, Gemüse und Hühnerbrüste aus Europa und den USA auf den Markt geworfen wurden – zu Dumpingpreisen, die nur aufgrund der milliardenschweren Agrarsubventionen der EU möglich waren und die unter dem Preis lagen, zu denen ein afrikanischer Kleinbauer kostendeckend produzieren konnte. Ein solcher Kleinbauer habe daher nur die Wahl, entweder sich und seine Familie verhungern zu lassen oder eben die Überfahrt nach Europa zu wagen und sich dort als Straßenkehrer zu verdingen.

Man also durchaus sagen: Dass in Afrika der Markt und die Infrastruktur kaputt sind, sodass die Menschen dort durch ehrlichen Landbau kein Auslangen mehr finden, ist auch Schuld unserer fehlgeleiteten EU-Politik. Wo Schuld ist, läge daher auch Verantwortung. Natürlich sind an dem Fiasko noch weitere Faktoren mitbeteiligt – von den, übrigens ebenfalls dem Westen bzw. der Nordhemisphäre zuzurechnenden Kolonialisierungsfolgen, dem Klimawandel, der Rolle von IWF und Weltbank, Economic Hitmen etc. wollen wir an dieser Stelle nicht reden. Der Präsident von Burkina Faso, Thomas Sankara hat es seinerzeit gewagt, die hegemonialen Zustände vor der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) anzusprechen und seine afrikanischen Staatskollegen zur Solidarität aufgefordert, die Schuldenknechtschaft zu verweigern, die es ihnen unmöglich macht, in ihren Heimatländern Schulen, Krankenhäuser und Infrastruktur aufzubauen, sondern die ein fortwährendes finanzielles Ausbluten in Richtung USA und Europa darstellt. Nach Ende seiner berühmt gewordenen Rede, mit der er auch die anwesenden westlichen Regierungschefs vor den Kopf gestoßen hat, war sein Sarg schon maßgeschneidert. Er hat die nächsten zwei Monate nicht überlebt.

Wer sich über die Machenschaften der von unserem Wirtschaftssystem entsandten Economic Hitmen informieren will, findet z.B. in Erwin Wagenhofers Doku-Klassiker „Let’s Make Money“ ein zweiminütiges Exklusiv-Interview mit einem waschechten Economic Hitman, der aus dem US Dienst ausgestiegen ist. Für das, was der gute Mann in diesem Interview zum Besten gibt, fehlen mir noch die Worte – nicht nur, weil mir anfangs der Mund offen geblieben ist, sondern auch wirklich buchstäblich. Denn „Verschwörungen“ gibt’s ja im wirklichen Leben laut herrschender Doktrin nicht (warum dann Geheimdienste in einem rechtsstaatlichen und demokratischen System eben „geheim“ sein müssen, habe ich zwar bis jetzt noch nicht eingesehen, aber was soll’s, bin eben ein einfältiger Geist; die wenigen Brocken, die vom Treiben der Geheimdienste ab und zu, meist erst nach Jahrzehnten ans Tageslicht kommen, lassen jedenfalls ahnen, warum die Herrschaften ihre Pläne geheim halten wollen.)

Um also nicht unnötig anzuecken, wollen wir hier keine pathetischen Worte verwenden und nennen wir das, wovon der Economic Hitman da im Interview redet, nicht Verschwörung, sondern geben dem Ganzen eben einen profaneren Namen: Nennen wir es einfach systematischen Meuchelmord. Wer sich etwas diplomatischer ausdrücken möchte als ich, der kann stattdessen auch „Absprache mit letaler Folgewirkung für opponierende Target-Objekte“ sagen.

Egal welche Worte wir verwenden, wir werden uns in Zukunft jedenfalls schwer tun, den Wahnsinn in gewohnter Manier nach außen zu projizieren, denn er wird immer öfter bei uns anklopfen. Warum? – Weil er in unserem eigenen Inneren daheim ist. Aus ebendiesem Grund nützt es auch wenig, wenn wir ihn im Äußeren noch so vehement bekämpfen.
Che Guevara hat dies klar erkannt und Jean Ziegler zur rechten Zeit instruiert. Als Ziegler in seinen jungen Jahren Chauffeur Che Guevaras während der Teilnahme Kubas an der Weltzuckerkonferenz der UNO in Genf war, äußerte er den Wunsch, dass er ihn bei der Rückreise nach Kuba mitnehme. Che Guevara antwortete ihm: „Dein Platz ist hier. Hier ist das Gehirn des Monsters, hier musst du kämpfen.“

Leider ist dieses Monster nicht so ohne Weiteres dingfest zu machen. Seine Existenz ist zwar ob des inzwischen augenscheinlichen Kahlfraßes und der abgründigen ökologischen, ökonomischen, finanztechnischen, sozialen und allgemeinmenschlichen Entwicklung evident, trotzdem ist es glatt wie ein Aal und obendrein unsichtbar.

Wenn wir das Monster wirklich beim Namen nennen wollen, dann hätten wir zwar endlich den not-wendigen Hebel an der Hand, um den bereits unerträglich werdenden globalen Verhältnissen eine Wendung zu geben, allerdings stünde dann in Zukunft ein gewaltiges Stück Arbeit für uns an. Und wer es gewohnt ist, auf seinem Politikersessel ein leistungsfreies oder zumindest ein leistungsträges Einkommen zu beziehen, der wird naturgemäß vor echter Arbeit zurückschrecken und lieber weiterhin auf Vollkoffer-Lösungen setzen. Wie das Bombardieren von Fischerbooten, den „Kampf gegen den Terror“ (der übrigens lt. aktueller Studie der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges /IPPNW seit seiner Ausrufung vor 12 Jahren bisher über 1 Million Todesopfer gefordert hat – nicht einberechnet sind hierbei verstümmelte und invalide Opfer) und den Ausbau der Bürgerüberwachungsmaschinerie, die schon demnächst wie ein schwarzes Loch alle Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verschlingen könnte.

Aber nicht nur den leistungsträgen Politikern würde es sauer aufstoßen und den gewohnten Ledersessel entziehen, wenn wir den Wahnsinn beim Namen nennen und dann die Ärmel für den Ringkampf hochkrempeln müssten (Manche Spitzenpolitiker wie Jean-Claude Juncker geben das durchaus unverhohlen zu: „Wir wissen an sich schon, was zu tun und zu ändern wäre. Aber wir wissen nicht, wie wir dabei gleichzeitig an der Macht bleiben können.“)

Auch dem gemeinen, fernsehenden Bürger könnte im Falle einer bewussten Konfrontation mit dem Wahnsinn, der ihm von klein auf zur Normalität erklärt wurde, zunächst die Lust auf sein abendliches Dosenbier vergehen.

Im Sinne einer demokratischen Vorgehensweise müsste man weiters auch die Position der Arbeitgeber berücksichtigen. Nach Demaskierung des zur Normalität erklärten alltäglichen Wahnsinns vermutlich würde die Bereitschaft seiner Angestellten, sinnlose Profitoptimierungsarbeiten und Werbefritzentätigkeiten zu erfüllen, in den Keller sinken. Wie soll der arme Kerl dann die Aufträge der Hedgefonds-Kunden bearbeiten, wenn er alleine im Großraumbüro sitzt?

Wollen wir es trotzdem wagen, dem Wahnsinn ins Auge zu schauen, obwohl wir damit soviel Unbill erzeugen und vielen unbedarften Menschen den vertrauten Boden entziehen?
Wäre die Zündschnur zum Dynamit, auf dem wir sitzen, nicht bereits so bedrohlich weit abgebrannt, dann würde ich in der Tat zaudern und mich lieber mit Witzreißen und Schenkelklopfen beliebt machen, als hier unliebsame Wahrheiten in die Welt zu posaunen.

Als Kenner der griechischen Mythologie macht mir zudem das Schicksal des Prometheus ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch. Nachdem er den Menschen schnellfertig das Feuer gebracht hatte, wurde er von den Göttern hart bestraft, ein Geier fraß von nun an täglich seine Leber auf. – Nun denn, ich hoffe, dass die Götter einem kleinen Parkwächter gnädiger sind als dem der Spezies der Titanen angehörigen Prometheus.

Nach eingehender Beobachtung des täglichen Parktreibens, langjähriger sorgfältiger Abwägung und zahllosen randomisierten Doppelblindstudien wage ich daher als akademisch akkreditierter Parkwächter zu konstatieren, wo die Wurzel des Bösen steckt.

Vorneweg: Sie steckt nicht in Putins Schlafzimmer, auch nicht im Koran oder den tollwütig gewordenen IS-Säbelzahntigern.

Sie steckt in unserem eigenen, mittlerweile zur dogmatischen Staatsreligion erhobenen Glaubensbekenntnis, und das ist: Der nihilistische Szientismus.

Denn diese Staatsreligion, die uns schon von klein auf in Schule und Uni mit dem Löffel gefüttert wird, steht in ihrem Absolutheitsanspruch dem blinden Fanatismus der IS-Kämpfer um nichts nach. Wer sich nicht ihrem sachzwänglichen Dogma und der damit einhergehenden Verwertungslogik unterwirft:

„Mensch und Welt sind nur geistlose Kohlenstoffzusammenballungen, ergo ist alles Wurst, ergo können Mensch und Umwelt nach reinen Effizienzkriterien ausgeschlachtet werden“,
dessen Karriere in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft ist schnell beendet, er wird als Ketzer exkommuniziert und am Scheiterhaufen der öffentlichen Meinung verbrannt.

Nachdem es z.B. Jean Ziegler gewagt hat, sich in Opposition zu obigem Dogma zu stellen (er glaubt an einen Sinnzusammenhang des Daseins, an eine geistige Existenz des Menschen, ergo an eine moralische Verantwortung des Einzelnen) und nachdem er begonnen hat, diejenigen Institutionen und Personen zu demaskieren, die sich in den Dienst des Wahnsinns – den wir soeben als nihilistischen Szientismus identifizierten – gestellt haben, wurde er postwendend von allen Seiten mit Gerichtsklagen und Schadensersatzforderungen zubetoniert. Derzeit hat er als Folge gerichtlicher Verurteilungen mehr als 6 Millionen Franken Schulden.

Aus Sicht eines Szientisten war Jean Ziegler dumm. Er hätte als Sohn eines privilegierten Schweizer Elternhauses, als Abgeordneter des Schweizer Bundesrates und späterer hoher UNO-Funktionär die besten Voraussetzungen gehabt, um richtig viel Kohle zu horten und sich einen riesigen Fuhrpark an Rolls Royces und Bentleys zuzulegen.

Das hat er nicht gemacht. Stattdessen hat er seine privilegierte Stellung genutzt, um für eine menschengerechte Zukunft für uns alle zu kämpfen. Vielleicht weil er eben keineswegs dumm ist, sondern hochintelligent. Sein Engagement für Humanität und Moral hat ihn zwar äußerlich arm gemacht, aber dafür innerlich reich. Er wird seiner letzten Stunde mit Seelenruhe ins Auge schauen können, denn er ist allem Gegenwind zum Trotz seinem Gewissen treu geblieben, hat seine Integrität gewahrt und sich zu einem wahren Menschen entwickelt.

Dass das letzte Stündchen hingegen für diejenigen, die auf den Bentley gesetzt haben bzw. sich dem nihilistischen Szientismus verschrieben haben, keineswegs lustig ist, weiß ich aus erster Hand von einem Mann, der auf einer Sterbestation gearbeitet hat. Er erzählt, dass viele Menschen, die rein materialistisch und in eigener Vorteilssuche gelebt haben, dann bei Herannahen des Sensenmannes in helle Panik geraten und alles in ihrem Leben rückgängig machen würden, da sie es als weitgehend verschwendete Zeit erkennen – aber es ist nun zu spät. Manche krallen sich zuletzt verkrampft an ihr Sparbuch…

Hätten diese Menschen in ihrer Schulzeit einen humanistischen Lehrer gehabt, der ihnen statt Excel und Powerpoint auch etwas über Philosophie nahebringt, dann wäre diesen Menschen vielleicht ein solch entwürdigender Abgang bzw. das verpfuschte Leben erspart geblieben. Denn dann hätten sie vielleicht etwas über die letzten Worte Alexanders des Großen erfahren:

„Wenn mein Sarg zu Grabe getragen wird, dann schneidet zwei Löcher hinein und lasst meine Hände heraus hängen! Ich will der Welt zeigen, dass ich mit leeren Händen gehe. Ich wollte immer größer und reicher werden, aber tatsächlich bin ich immer ärmer geworden. Lasst alle wissen: Alexander der Große stirbt mit offenen Händen. Ich kann nichts mitnehmen, alles war nur Einbildung.“

Wir reden heute viel über die Notwendigkeit von Impfungen und die Ausrottung von Kinderkrankheiten. Was wirklich Not täte, wäre eine geistige Impfung im Sinne Alexanders des Großen – gegen die fatalste aller Krankheiten, die sich derzeit zu einem wütenden globalen Flächenbrand ausweitet, der alles zu verschlingen droht: gegen den Szientismus.

 

 

Boko Haram, Sybille Berg und das fortschreitende Elend der Welt

Boko Haram, Sybille Berg und das fortschreitende Elend der Welt

Dienstag, 13.5.2014, Eifel. Kürzlich wurde ich mit einer erschreckenden These konfrontiert: ich würde das entsetzliche Leid entführter Frauen in Nigeria ignorieren. Es war die von mir sehr geschätzte Sybille Berg, die diesen Ausspruch tat (siehe Spiegel):

Während die westliche Welt den Konflikt in der Ukraine im Netz diskutiert, sind die von Idioten entführten Mädchen in Nigeria immer noch entführt. Neue Opfer sind dazugekommen, aber wie alle Aktionen abartiger Dumpfköpfe, die sich gegen Frauen wenden – Zwangsverheiratung von Kindern, Vergewaltigung, Verstümmelung -, ist das kein brennendes Thema. Für keinen.

Ein schwerwiegender Vorwurf: kann einem das wirklich egal sein? 200 Frauen entführt – von „Boko Haram“?

Nun – ich könnte sagen: ich war gerade mit etwas anderem beschäftigt. Auch mit Afrika – aber mehr  mit den Kindern als mit den Frauen. Manche der Kinder sind übrigens weiblich und werden mal Frauen. Ich war beim World Food Programme, habe Zahlen zum Hunger erfahren müssen.

Hunger ist das größte Gesundheitsrisiko weltweit. Mehr Menschen sterben jährlich an Hunger, als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen.

Überraschend, oder? Wo wir doch dachten, Afrika wird von AIDS ausgerottet.

Unterernährung trägt jährlich zum Tod von 2,6 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei – ein Drittel aller Sterbefälle von Kindern weltweit.

Die ermorden wir. Ja – ich spreche hier von Mord. Und es ist ein außerordentlich schmerz- und leidvoller Tod, zu vergleichen mit Zwangsverheiratung, Verstümmelung und Vergewaltigung. Vielleicht sogar: ein ganz klein wenig schlimmer. Es sind zudem … ganz kleine Menschen, die besonders niedlichen und hilflosen – die unter fünf Jahren.

Jedes vierte Kind weltweit ist von “stunting” beeinträchtigt, einer zu geringen Körpergröße im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen.

Die, die den Hunger überleben, sind lebenslänglich von ihm gezeichnet. Afrika ist – neben Asien – eins der Hauptstützpunkte des Hungers.

In Entwicklungsländern gehen 66 Millionen Vorschulkinder hungrig in die Schule, allein in Afrika sind es 23 Millionen.

Warum ich von Mord sprach – sogar von Massenmord? Nun – die Antwort ist einfach:

Es kostet WFP nur 20 Cent am Tag, ein Kind mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, die es braucht um gesund aufzuwachsen.

20 Cent am Tag. 6 Euro im Monat. 72 Euro im Jahr – und wir hätten 2,6 Millionen tote Kinder weniger. Zwei Milliarden Euro für die Ernährung der Kinder Afrikas ausgegeben – schon wären die Leichenberge der Kinder weg.

Ich folge in der Anklage Jean Ziegler, der eindeutig beschrieb, wer die Täter sind, siehe Tagesspiegel:

Wir alle, wenn wir schweigen. Zu den Tätern zählen auf jeden Fall die Banditen in den Banken und Hedgefonds, die an den Rohstoffbörsen mit Agrarrohstoffen spekulieren und die Preise hochtreiben. Deshalb können sich 1,25 Milliarden Menschen in den Slums, die mit weniger als 1,50 Dollar am Tag auskommen müssen, nicht mehr genug Nahrung kaufen. Diese Spekulanten sind Massenmörder.

Es sind aber nicht nur die Spekulanten, die das Geld für die Rettung der Kinder verbrennen. Wir alle tun es. Täglich.

Aber dieses Raubgesindel hat auch das Finanzsystem ins Chaos gestürzt, und die westlichen Regierungen mussten dafür mehr als 1000 Milliarden Dollar bereitstellen. Gleichzeitig wurden die Beiträge zum UN-Welternährungsprogramm heruntergesetzt, das den Menschen bei akuten Krisen hilft. Die Folge ist, dass, nur zum Beispiel, in Nordkenia die Helfer jeden Tag Hunderte von Familien zurückweisen müssen, weil sie von den reichen Regierungen des Nordens nicht genug Geld bekommen, um das teure Getreide zu kaufen. Und …… dazu kommt der Wahnsinn mit den Agrartreibstoffen. Die Amerikaner verbrennen 40 Prozent ihrer jährlichen Maisernte in Automotoren. Und auch in Europa werden zig Millionen Tonnen Getreide zu Biodiesel, Bioethanol und Biogas verarbeitet. Das bringt für den Klimaschutz gar nichts, ist jedoch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, solange so viele Menschen hungern. Nur die Agrar- und Energiekonzerne verdienen daran.

Ja, wir verbrennen deren Nahrung einfach zu zum Spaß. Und Konzerne, die sich selbst mit irrsinnigen Spekulationen in den Bankrott getrieben haben (während ihre  Mitarbeiter rücksichtslos in die Boni-Kasse griffen), helfen wir mit der irrsinnigen Summe von 1000 Milliarden Dollar. Um das mal klar zu machen:

das wären 15000 Euro für jedes hungrige Vorschulkind in der Welt. Davon könnte es 208 Jahre gesund ernährt werden.

5 Milliarden Dollar im Jahr – und schon hätte man die hungernden Vorschulkinder weltweit ernährt. Das könnte Bill Gates aus seinem Privatvermögen zahlen. Die Besitzer von Aldi, BMW oder der Metro auch.  Oder die USA würden ein Prozent ihres Rüstungshaushaltes opfern, um das zu lösen.

Die Zahl der hungernden Menschen weltweit ist in den letzten Jahren zurückgegangen, das stimmt. Das ist aber auch nur eine Momentaufnahme, denn auf der anderen Seite marschieren Hunger und Armut voran. Erscheinungen, die früher undenkbar waren, werden heute Alltag. Damit rede ich nicht von Griechenland, Spanien oder Portugal, sondern von den USA selbst.

Ein Drittel der New Yorker hatten 2010 nicht genug Geld für Lebensmittel (siehe Süddeutsche) – ein Hohn in der reichsten Stadt der Welt, an deren „Wall Street“ absolute Spitzengehälter gezahlt werden. Aktuell machen US-Studenten Schlagzeilen (siehe Spiegel) – der Hunger erreicht die Spitzen der westlichen Gesellschaft:

Wie verbreitet existenzielle Sorgen unter US-Studenten sind, zeigen Umfragen: So gaben an der City University New York im Jahr 2011 knapp 23 Prozent der Studenten an, aus finanziellen Gründen manchmal hungrig zu sein. An der ländlich gelegenen Western Oregon University an der US-Westküste teilten laut einer aktuellen Umfrage sogar fast 60 Prozent der Studenten die Sorge, nicht genügend Geld für Lebensmittel zu haben.

Der Hunger ist im Vormarsch … und darum, liebe Frau Sybille, diskutieren wir im Netz über die Ukraine. Wir sehen, wie die „Economic hit man“ ein Land nach dem anderen unter ihre Kontrolle bekommen – entweder mit Bestechungsgeldern, mit Mord und Umstürzen oder mit direktem Einsatz der US-Armee. Wir haben – wie der deutsche Bundestag auch – John Perkins „Bekenntnisse eines Economic hit man“ gelesen. Anders als der deutsche Bundestag – der den Inhalt dereinst auch für die Abgeordenten online gestellt hatte – haben wir die Erfahrungen in unser Weltbild eingeflochten und berücksichtigen sie bei der Beurteilung des Weltgeschehens.

Deshalb wissen wir, dass die Wall Street ohne weiteres bereit ist, weitere 200 Millionen Menschen in den Tot zu schicken, nur um ihre Boni zu sichern. Wir kennen auch die Methoden: erst gibt es Kredite für korrupte Regierungen (die können dann damit unsere tollen Produkte kaufen – was oft genug direkt verlangt wird), deren Rückzahlung diese dann mit „Sparprogrammen“ aus ihrem Land herauspressen müssen. Geschah früher in der Dritten Welt – gibt es aktuell aber auch in Europa.

Über die Folgen der so geschaffenen Armut in Griechenland konnte man sich Anfang des Jahres in der Süddeutschen informieren: drastische Anstieg der Selbstmordrate, eine aktuell drohende Flut von Obdachlosen und eine unerträgliche Erpressung der Bürger durch die Regierung: wer nicht gehorcht, fliegt. Demokratie wird brutal mit ökonomischer Macht hinweg gefegt, mitten in Europa wird Hunger als Waffe gegen das eigene Volk missbraucht.

Auch in Deutschland hungern Kinder per Gesetz. Absurd – wir haben nur noch so wenig Kinder, dass Schulen und Kindergärten massenhaft schließen … aber selbst die wollen wir nicht mehr ernähren, weil wir das Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Ja, wer Kinder hat – bemerkt schnell, wie dicht der Hunger schon vor der Tür steht.

In diese Bedrohungslage kommt nun die Nachricht von 200 entführten Frauen aus Nigeria, die uns besonders entsetzen soll. Natürlich ist das schlimm – aber nicht nur in Afrika. Das gibt es auch in Deutschland – in deutlich höherem Ausmaß. Interessiert nur keinen. Wir sind hipp, cool, aufgeklärt, tolerant und brauchen unsere Bordelle allein schon für die Tourismusindustrie. 640 Opfer wurden 2011 für Deutschland ermittelt (siehe Mission Freedom), in der EU sind es – zwischen 2008 und 2012 – 23000 Opfer von Menschenhandel, die offiziell registriert wurden (siehe wiwo).

Die werden nicht tagtäglich medienwirksam ins Bild gesetzt, weil der Herr Redakteur sie im Anschluss an seinen Artikel eben nochmal gerne missbrauchen möchte – und wehe, ihre Show ist dann nicht überzeugend genug, sie bieten dem Kunden nicht die vollendete Vergewaltigung ihrer Seele … dann findet man sie halt in den Wäldern um Hamburg tot an einen Baum gefesselt. Ist kein brennendes Thema – für keinen.

Ebenso wenig stört man sich groß daran, dass Jean Ziegler einfach mal wieder als Redner von den Salzburger Festspielen ausgeladen wird, weil seine Anklagen den Nachtisch vermiesen könnten (siehe Zeit).

Für 200 entführte Nigerianerinnen bleibt da kaum noch Raum – obwohl es kein harmloses Verbrechen ist. Wir wissen auch noch nicht mal, wer Boko Haram überhaupt ist – ein mit über 200 Quellen gut belegter Artikel in Wikipedia läßt Zweifel darüber aufkommen, ob es überhaupt eine islamische Sekte ist, die Duldung dieser Sekte durch die Regierung ist verwirrend … und die Tatsache, dass eben jene Regierung aktuell durch aktive Folter auf sich aufmerksam macht (siehe den Bericht von Amnesty International, z.B. Spiegel), scheint zudem darauf hinzudeuten, dass der Konflikt dort viel mehr Facetten hat, als wir hier begreifen können.

Demgegenüber stehen 7000 Kinder unter fünf Jahren, die JEDEN TAG verhungern.

Wie wirkt da der enthusiastische Einsatz für die von irgendwem verschleppten Mädchen? Wie ein Feigenblatt. Ein erbärmliches Feigenblatt. „Seht – wenn die Not groß ist, dann helfen wir!“.  Dafür entwickeln wir sogar einen „Hashtag“ – „bringbackourgirls“.

„Bringbackourchildren“ gibt´s nicht. Klar – Tote kommen nicht zurück.

Aber wir haben das Gefühl, mal wieder so etwas richtig Gutes getan zu haben – diesmal sogar MIT den sonst bösen USA gegen die ultrabösen Islamisten. Das die Mädchen Opfer des Kreuzzuges einer Wirtschaftsmacht gegen eine Weltreligion sind – soweit kann kaum noch einer mitdenken. Schön aber, dass von dem eigentlichen Problem abgelenkt wird: der Armut (siehe Wikipedia):

Offiziell wird die Bedeutung von Boko Haram kontrovers diskutiert. So bestreitet die amerikanische Historikerin Jean Herskovits, dass Boko Haram eine islamistische Terrorgruppe sei, denn einige Verbrechersyndikate, auch aus dem vorwiegend christlichen Süden Nigerias, nutzen gerne den Namen ‚Boko Haram‘. Sie macht für die Gewalt hauptsächlich die Armut in Nigerias islamischem Norden verantwortlich.

Und diese Armut breitet sich direkt vor unserer Haustür aus. Dafür aber – gibt es keinen „Hashtag“.

Jetzt klar, warum die westliche Welt im Netz über die Ukraine diskutiert?

Wir wollen die Plünderung der Staatskassen, die in Nigeria für Erscheinungen wie „Boko Haram“ gesorgt hat, in Europa aufhalten – bevor auch noch die letzten Reste einer Kultur verschwinden, die sich um vergewaltigte Frauen sorgt und sie nicht nur als gewinnbringende Ware begreift.

 

Massaker in den USA, Massaker in Deutschland, die Wurzel des Bösen … und eine Entschuldigung wegen Ralph Boes

Montag, 17.12.2012. Eifel. Früher habe ich gerne mal gesagt, ein Tag im Moor sei so erholsam wie drei Wochen Urlaub anderswo. Heute sehe ich das genauso - trotz üblem Wetter. Erholt bin ich also ... allerdings steht eine Entschuldigung an - eine Entschuldigung aus Gründen der verletzten Sorgfaltspflicht. Ich hatte mir erlaubt, auf Nachfrage einen unterstützenden Artikel für Ralph Boes zu schreiben und dabei sogar eine Spendennummer erwähnt. Dafür möchte ich mich entschuldigen - ich lies mich blenden von falschen Titeln, freundlichen Worten und den interessanten Perspektiven, die sich ergeben würden, wenn es eine Führungsfigur aus den Reihen jener Menschen gibt, die von der Gesellschaft und der Politik ins Abseits geschoben werden. Die Idee hatten wir vor zwölf Jahren schon, als wir in Aachen den "König der Arbeitslosen" krönten.  Aktuell ist der Herr Boes unterwegs und bedient die nationaldeutsche Front der Republik mit rechten Mythen - in Bonn verblüffte er die Zuhörer mit eindringlichen Darstellungen der "Kanzlerakte", jenem rechtsnationalen Mythos, der schon 2008 von rechtsnationalen Kreisen selbst widerlegt wurde.  Typisch Politiker: wenn es auf der linken Seite nicht geht, biedern wir uns einfach mal rechts an. Nun - es sind viele auf ihn hereingefallen und müssen nun damit leben, dass die Springerpresse wieder neue Munition bekommen hat und nun auch jederzeit einen Prototyp des gebildeten Faulenzers präsentieren kann - und ich habe daran mitgewirkt. Wenn einem ein solcher Fehler widerfährt, merkt man selbst, das man nachlässt, zu unkritisch geworden ist und sich vielleicht - oh Graus - selber einfach nur noch gerne reden hört. Da ist es dringend Zeit, in sich zu gehen, inne zu halten und den Weg zu überprüfen, doch während man dabei ist, sich nur noch mit sich selbst zu beschäftigen, kommt mein hoch geschätzter Mitstreiter Frank Ullrich daher und stellt uns allen Herrn Hennemann vor: und auf einmal weiß man wieder, warum man jeden Morgen viel zu lange mit schmerzendem Rücken am Bildschirm sitzt, sich durch die Medienlügen arbeitet um seinen Teil dazu beizutragen, die Lücken im Lügenprogramm der Systempresse zu finden. Doch kommen wir zuerst zu dem, was uns heute alle bewegt: dem Massaker in den USA.

Montag, 17.12.2012. Eifel. Früher habe ich gerne mal gesagt, ein Tag im Moor sei so erholsam wie drei Wochen Urlaub anderswo. Heute sehe ich das genauso – trotz üblem Wetter. Erholt bin ich also … allerdings steht eine Entschuldigung an – eine Entschuldigung aus Gründen der verletzten Sorgfaltspflicht. Ich hatte mir erlaubt, auf Nachfrage einen unterstützenden Artikel für Ralph Boes zu schreiben und dabei sogar eine Spendennummer erwähnt. Dafür möchte ich mich entschuldigen – ich lies mich blenden von falschen Titeln, freundlichen Worten und den interessanten Perspektiven, die sich ergeben würden, wenn es eine Führungsfigur aus den Reihen jener Menschen gibt, die von der Gesellschaft und der Politik ins Abseits geschoben werden. Die Idee hatten wir vor zwölf Jahren schon, als wir in Aachen den „König der Arbeitslosen“ krönten.  Aktuell ist der Herr Boes unterwegs und bedient die nationaldeutsche Front der Republik mit rechten Mythen – in Bonn verblüffte er die Zuhörer mit eindringlichen Darstellungen der „Kanzlerakte“, jenem rechtsnationalen Mythos, der schon 2008 von rechtsnationalen Kreisen selbst widerlegt wurde.  Typisch Politiker: wenn es auf der linken Seite nicht geht, biedern wir uns einfach mal rechts an. Nun – es sind viele auf ihn hereingefallen und müssen nun damit leben, dass die Springerpresse wieder neue Munition bekommen hat und nun auch jederzeit einen Prototyp des gebildeten Faulenzers präsentieren kann – und ich habe daran mitgewirkt. Wenn einem ein solcher Fehler widerfährt, merkt man selbst, das man nachlässt, zu unkritisch geworden ist und sich vielleicht – oh Graus – selber einfach nur noch gerne reden hört. Da ist es dringend Zeit, in sich zu gehen, inne zu halten und den Weg zu überprüfen, doch während man dabei ist, sich nur noch mit sich selbst zu beschäftigen, kommt mein hoch geschätzter Mitstreiter Frank Ullrich daher und stellt uns allen Herrn Hennemann vor: und auf einmal weiß man wieder, warum man jeden Morgen viel zu lange mit schmerzendem Rücken am Bildschirm sitzt, sich durch die Medienlügen arbeitet um seinen Teil dazu beizutragen, die Lücken im Lügenprogramm der Systempresse zu finden. Doch kommen wir zuerst zu dem, was uns heute alle bewegt: dem Massaker in den USA.

Massaker in den USA sind wir gewöhnt. Seitdem wir durch rot-grün in Deutschland konzentriert auf amerikanische Verhältnisse umgepolt wurden (und auch weiterhin werden), kennen wir das auch hier: den Amoklauf den Erfurt habe ich fast live mitbekommen, der Sohn einer der Opfer war ein Arbeitskollege und Freund von mir, er saß in Schweden am Flughafen fest, während ich ihn telefonisch mit ständig neuen Informationen über die aktuelle Lage informierte – Informationen, die lange falsch waren, bis klar war: seine Mutter war erschossen worden.

Wir sind die Massaker in den USA so sehr gewöhnt, das wir eigentlich gar nicht mehr hinhören würden, wenn nicht die Medien sich auf solche Dramen mit aller Gewalt stürzen würden – und diesmal hat das Massaker auch etwas Besonders: es sind kleine Kinder, die dort in Massen erschossen wurden. Wir in Deutschland kennen so etwas aus Ausschwitz, Dachau und anderen Orten national-deutscher Herrlichkeit, sind also da schon etwas abgebrühter. Als ich die ersten Meldungen darüber bekam, saß so ein kleiner Junge auf meinem Schoss – und es schien mir unvorstellbar, das es Menschen gibt, die in der Lage sind, in Gesichter zu schießen, die so sehr dem Kindchenschema entsprechen. Selbst härteste Gewaltverbrecher empfinden tiefsten Abscheu gegenüber Kindermördern – einfach mal in der nächstgelegenen Haftanstalt nachfragen, wie es diesen Bestien dort ergeht: die haben kein gutes Leben mehr, auch nicht im Kreise der Mörder, Schmuggler, Zuhälter und Vergewaltiger.

Es ist eine große Grenze, die dort überschritten werden muss – und auch in Deutschland überschritten wird. 2004 wurde eins meiner Kinder im Alter von neun Jahren auf offener Straße von elf anderen, gleichaltrigen Kindern zusammengeschlagen. Es blieb eine halbe Stunde auf der gut besuchten Hauptstraße liegen, bis eine Passantin seine Mutter darüber informierte, das ihr Kind auf der Straße lag.  Die Täter waren … Neureiche – bzw. solche, die gerne so tun, als wären sie welche. Überhaupt kommen die Täter, die Amokläufer, immer aus gut situierten Verhältnissen, ein Umstand, den die Presse ebenfalls gerne verschweigt.

Vielleicht kennen aber einige Leser schon gar keine Kinder mehr – in Deutschland, dem kinderfeindlichsten Land Europas – sind Kinder schon eine Seltenheit geworden. Jenen Menschen, die sich diese Last erspart haben, möchte ich eine Schilderung des Vaters einer der Opfer zukommen lassen, die der Spiegel dankenswerterweise veröffentlicht hat:

Robbie Parker hat seine sechsjährige Tochter Emilie verloren. „Sie war die Art von Mensch, der in einem Raum die Sonne aufgehen ließ“, erinnerte er sich. Parker, der während seiner Ansprache mit den Tränen kämpfte, sagte, er finde Trost in der Erinnerung an die Hilfsbereitschaft und das Mitgefühl seiner kleinen Tochter. „Emilie war klug, kreativ und sehr liebevoll. Emilie wollte immer neue Dinge ausprobieren. Außer beim Essen.“

Er erinnerte sich auch an die letzten Momente mit ihr. „Sie hat ‚Guten Morgen‘ gesagt und gefragt, wie es mir geht. Ich sagte, es ginge mir gut. Sie sagte, dass sie mich liebt, und ich gab ihr einen Kuss und ging aus der Tür.“ Er hoffe, sagte Parker abschließend, dass der Tod der Opfer an der Sandy-Hook-Grundschule die Menschen „besser, mitfühlender und fürsorglicher“ machen möge.

Viele dieser kleinen Menschen haben die Fähigkeit, in einem Raum die Sonne aufgehen zu lassen – deshalb wächst ihnen auch automatisch die Liebe aller Menschen zu, selbst die der übelsten Kriminellen. Kinder zu töten ist ein großes Tabu – noch größer als das, sich über Verschwörungstheorien zu informieren. Wenn dieses Tabu durchbrochen wird … ist etwas Schlimmes in den Menschen geschehen und wir haben in der Gesellschaft Wesen unter uns, die einen großen Teil ihrer Menschlichkeit verloren haben.  Eigentlich ein Grund, das alle Warnlampen angehen, doch  nicht bei uns.

Warum nicht?

Die Massenmörder folgen unserem großen ethischen Grundsatz, der Tag für Tag in Schule, am Arbeitsplatz und in der Werbung präsentiert wird.

Wir kennen solche ethischen Leitsätze, ein ganz großer prägt die abendländische Kultur: „Du sollst  Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“.

Nun – in Wirklichkeit hat er die Kultur nie geprägt, er sollte das tun, aber kulturgeschichtlich wurde er von den Reichen und Mächtigen (also auch der Kirche selbst) immer als Last verstanden, nie als Chance. Man fand das Christentum gut, weil es den mächtigsten aller Götter verehrte und man sich selbst als Eroberer gut darstellen konnte, wenn man im Zeichen dieses Gottes unterwegs war – das ein ganz anderer Lebensstil notwendig wäre … ein armer, demütiger, bescheidenerer … um im Dienste jenes mächtigsten Gottes unterwegs zu sein, wurde immer flugs ausgeblendet.

Heute haben wir einen anderen Leitsatz, die Kultur wird ehrlicher, die Masken fallen. Einfach mal heute fünf Minuten Werbung schauen, der Leitsatz ist in voller Front mehrfach zu finden:

Vergiss Deinen Nächsten, liebe Dich selbst! 

Er wird nicht so formuliert … aber auf diesen kleinen, gemeinsamen Nenner lässt sich die Botschaft des amerikanischen Traumes reduzieren. Die Kirchen müßten Amok laufen gegen diese Botschaft – wer jedoch den neuen Altarraum der Kirche studiert, den neuen Thron des Papstes, der mag erahnen, das auch die Kirche selbst sich dieser neuen ethischen Maxime beugt (ein Foto der diabolisch wirkenden Inneneinrichtung unserer katholischen Nachbarn findet man beim Kopfständlerblog).

Mal an sich selbst denken, sich selbst mal was Gutes tun … wie oft hören wir das jeden Tag? Zehnmal – hundertmal? Man stelle sich vor, wie die Welt aussehen könnte, wenn man die altchristliche Botschaft genauso vertreten würde wie den … äh … ja, den Leitsatz des Antichristen.

Mit solch´ einem Satz ausgestattet – der vor allem in reicheren Schichten der Gesellschaft völlig akzeptiert ist – fällt es einem leicht, auch mal eben zwanzig niedliche kleine Menschenleben zu beenden. Warum eigentlich nicht, wenn es mir gut tut? Wenn ich gerade „Bock drauf“ habe? Wenn es „mein Weg“ ist? Wenn ich das zu meiner Selbstverwirklichung und Selbsterfahrung brauche?

Der moralische Verfall einer Gesellschaft fordert seinen Preis – gerade bei jungen Menschen, die noch nicht so gefestigt und erfahren sind, das sie sich selbst ethische Maßstäbe setzen können – eigentlich setzen sie nur um, was die Gesellschaft ihnen vorlebt … und diese Gesellschaft wird aktiv und bewusst gestaltet.  Die Marketingabteilungen brauchen den Egomanen, um das Märchen vom unendlichen und unbegrenztem Wachstum durchzusetzen, deshalb wird er in breiter Front gefördert – und wir Dumpfbacken sitzen täglich freiwillig dreieinhalb Stunden vor dem Unterweisungsapparat, um diese Botschaft über uns ergehen zu lassen.

Eine Apothekerin hat im Spiegel vor drei Jahren die Folgen dieser Botschaft einmal ausdrücklich geschildert:

Westermann war eine Getriebene, ihr Ziel: nichts weniger als das perfekte Leben. So wie im Fernsehen, in der Werbung. „Es sollte das Beste herausspringen, überall, das beste Haus, das beste Auto, die besten Kinder.“

Goebbels wäre stolz auf dieses Volk – aber über Parallelen zwischen dem Dritten Reich und unserem Alltag dürfen wir ja auch nicht mehr all zu sehr nachdenken … wir würden uns auch erschrecken, wenn wir die Dimensionen sehen würden, in denen hier schon wieder Massenmord versucht wird.

Massenmord?

In DEUTSCHLAND?

Undenkbar, höre ich jetzt schon die Zuhörer raunen.

Unddenkbar, aber wahr. Nun – es läuft nicht unter der Kategorie Massenmord. Die Anwendung dieser Kategorie würde uns noch entsetzen (bei der Vernichtung von Juden, Zigeunern, Arbeitslosen, Geisteskranken und Linken wurde sie ja auch nicht offiziell angewandt), noch ist die mediale Umerziehung des Volkes, die Re-Barbarisierung der Nation nicht vollständig abgeschlossen … aber man arbeitet ohne Unterlass daran. Die Kategorie, unter der unser Massenmord läuft, ist die Kategorie des „Förderns und Forderns“ bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die in ihren extremen Exzessen dazu führt, das ein unglaublicher Massenmord an deutschen Arbeitslosen in die Tat umgesetzt wird, am hellichten Tage, ohne das die Weltöffentlichkeit davon Kenntnis erhält. Bevor wir jedoch zu den Details dieses Massenmordes kommen, ein Blick nach Syrien, wo der Krieg noch heißer ist. Auch hier hilft uns der Spiegel:

Nach tagelanger Belagerung haben islamistische Aufständische die Infanteriebasis Muslimijeh etwa 16 Kilometer nördlich der Millionenstadt Aleppo eingenommen. „100 Soldaten haben wir gefangengenommen, 150 weitere haben sich uns angeschlossen“, teilte die aufständische Tauhid-Brigade mit. Nachdem die Armeebasis tagelang von allen Versorgungsrouten abgeschnitten gewesen sei, habe der Hunger die Eingeschlossenen zur Aufgabe bewegt.

Hunger ist eine Waffe, eine tödliche und sehr effiziente Waffe. Nur wenige Tage echten Hungers genossen … ganze Armeen geben sich geschlagen. Deutsche Arbeitslose müssen aber nicht nur wenige Tage mit wenig auskommen – im Bericht über das Schicksal des Herrn Hennemann erfahren wir, das man inzwischen von ZEHNTAUSEND deutschen Bürgern „fordert“, so mögen doch bitte mal drei Monate ohne Wohnung und ohne Essen auskommen, danach dürften sie sich wieder bei der Behörde zur Armutsverwaltung melden.

Es sind nicht nur Erwachsene, die  hier mit der passiven Waffe Hunger bedroht werden, auch Kinder fallen dem zum Opfer (aufgrund technischer Probleme habe ich gerade keinen Zugang zu der Schilderung der Kleisterhexe Runa, die im Rahmen eines Kommentars von dem Schicksal einer allein erziehenden Mutter berichtete, die aufgrund der Arbeitsverweigerung ihres pubertierenden Sohnes TOTALSANKTIONIERT wurde … zwei weitere Kinder waren inbegriffen) – mitten in Deutschland zur Weihnachtszeit. 

Vergiss Deinen Nächsten, liebe Dich selbst! 

Der Leitsatz unserer modernen Kultur. Der Leitsatz, der der deutschen Kultur ihr Ende bringen wird und der – wenn die Egomanenkultur erstmal ins Pflegealter gekommen sein wird – noch einer ganz neuen Dimension von Horror den Weg bereiten wird. Gäbe es einen Antichristen – dies wäre seine Zeit.

10 000 Menschen im Winter obdachlos zu machen (nach dem Motto – jetzt sorgt mal eine Zeit lang für Euch selbst … wir sprechen uns vielleicht im Frühling wieder), ist nichts anderes als der Versuch eines MASSAKERS AN ARBEITSLOSEN. Nur Glück, Zufall, eine freigiebige Verwandschaft (die noch nicht die moderne Maxime antichristlicher Moral verinnerlicht hat), eine christliche Suppenküche oder gastfreundliche Nonnen (die gibt es in Aachen) können vor dem staatlich inszenierten Kältetod retten … und das ist nichts weniger als der

Versuch eines leisen Holocaust an Arbeitslosen 

 

Diesmal wird aber nachher keiner übrig bleiben, um zu sagen: wir haben alle nichts gewusst. Nicht, weil ich als Chronist dieser Zeiten weiterschreiben werde, sondern weil Deutschland als Folge dieser ethischen Haltung in schon ACHT JAHREN untergehen wird: wir haben zuwenig Kinder, um unsere Wirtschaft weiterhin am Laufen zu halten. Auch wenn der Weltuntergang 2012 ausbleibt (wir hätten ihn verdient, zweifelsohne), für Deutschland wird er ab 2020 einsetzen als glorreicher Triumph unserer Kinderfeindlichkeit (allerdings existiert dieser Artikel der WELT aktuell nicht mehr … „man“ hat wohl nachträglich gemerkt, das man das noch nicht ausplappern darf, weil dann der massive Abbau des Mittelstandes beginnen wird. Reste des Artikels findet man noch im Google-Suchergebnis).

Der dritte Weltkrieg, der schon jetzt pro Jahr mehr Opfer fordert, als der Nationalsozialismus samt Weltkrieg in sechs Jahren gefordert hat, tobt auch in deutschen Straßen. Wir nennen ihn nur nicht so … und dank fleißiger, stundenlanger Aufnahme staatlicher Desinformationskampagnen werden wir es auch erst ab 2020 in Deutschland merken, die Schlagzeilen dazu können wir schon jetzt der Presse entnehmen, siehe Welt:

In Griechenland leiden die Menschen unter der Kälte: Kaum jemand kann sich das teure Heizöl leisten. Wer kann, flieht aufs Land. In der Krise frieren besonders die Rentner.

Es sind immer dreister werdende Tricks, die die Wahrheit der Vernichtung der deutschen Wirtschaft im Sinne des Zingsgewinnes (eines schon zu biblischen Zeiten als ekelerregend und widergöttlich angesehenen Tanzes um das Goldene Kalb) verschleiern helfen – wie würde wohl der Zuschauer reagieren, wenn er erführe, das die Triumphmeldungen der Bundesagentur für Arbeitslosenkontrolle nur deshalb möglich sind, weil man den Titel  „Vollzeitarbeitsplatz“ jetzt schon mit 21 Arbeitsstunden in der Woche erhält … Zahlen, die früher einfach nur lächerlich gewirkt hätten.

Schauen wir aber nochmal zu Zahlen, die nicht ganz so lächerlich sind – hier bei junge Welt:

Der »World Food Report« der UN sagt: Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren, 57000 Menschen jeden Tag.

„Massenvernichtung in der Dritten Welt“ nennt Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dies. Was würde er wohl über die zehntausend Totalsanktionierten in Deutschland denken. 

Wie viele Kinder – jene Menschen, die die Sonne in einem Raum aufgehen lassen können – sind gestorben, seit dem ich hier an diesem Artikel sitze?

EINTAUSENDSECHSHUNDERTZWANZIG – ein Witz gegenüber jenen zwanzig, die im Herzen das antichristlichen Imperiums gestorben sind … und es kommen jede Minute zwölf dazu. Ich kann nicht so schnell schreiben, wie die kleinen Würmchen sterben.

Gegenüber solchen Tatsachen wiegt der Fehler, auf einen Blender hereingefallen zu sein, wenig, denke ich.

Gegenüber solchen Tatsachen wiegt auch die Rettung der eigenen Ehre und Moral wenig … man wird umso mehr zum Täter, wenn man schweigt, nochmal Jean Ziegler:

Für die Völker des Südens hat der dritte Weltkrieg längst begonnen. Solange wir schweigen, sind wir Komplizen der Mörder.

Und eine besondere Botschaft für Deutschland:

Da möchte ich Deutschland hervorheben: Dieses Land ist die wohl lebendigste Demokratie Europas und immerhin die drittgröße Wirtschaftsmacht der Welt. Das Grundgesetz gibt alle Waffen in die Hand, um die mörderischen Mechanismen, die Millionen Menschen durch Hunger töten, auf demokratischem und friedlichem Wege zu brechen. Karl Marx sagt: »Der Revolutionär muß imstande sein, das Gras wachsen zu hören« – der Aufstand des Gewissens in Europa steht bevor.

Was Jean Ziegler wohl noch nicht weiß: dank Agenda 2010 hat der dritte Weltkrieg auch schon die deutschen Bürger erreicht. Noch sind es nur zehntausend, die im Winter 2012 dem Hunger- und Kältetod im Sinne der Disziplinierung der deutschen Nichtmillionäre preisgegeben wurden – doch ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht … eher das Gegenteil ist der Fall.

Wir aber wissen, warum die Agenten der US-Wirtschaft neben der Deregulierung der Finanzmärkte Hartz IV eingeführt haben: die lebendigste Demokratie in Europa ist den Finanzmärkten ein Dorn im Auge, deren Selbstverständnis offenbart sich aktuell wieder in dem Fall des Deutschen-Bank-Chefs Fitschen, dessen Dreistigkeit sogar die CDU entsetzt, siehe Spiegel: offen wird hier von Herrn Fitschen Immunität und rechtsfreier Raum für Finanzbanditen gefordert, Finanzbanditen, die nicht weniger Mörder sind als jene, die im Mittelalter kurz vor Winterbeginn die Getreidespeicher angezündet haben – auch dann, wenn man davon absieht, das sie mit Spekulationen auf Nahrungsmittel ganz direkt Massenmord begehen.

Ich weiß nun, das viele dort draußen die Nase voll von Worten haben.  Man möchte Taten sehen, am liebsten bewaffnete Banden, die ganz schnell den Saustall Deutschland aufräumen, der sich seit 1990 zu einem Alptraum entwickelt hat. Damit würde man der lebendigsten Demokratie in Europa den Todesstoß versetzen … ganz im Sinne der Banditen.

Was im Moment viel wichtiger ist, viel zielführender, ist die Schaffung eines Gegenbewußtseins, primär der Kampf gegen das erste Gebot des Antichristen (ja, man sollte nicht darauf verzichten, die „Gläubigen“ durch Aufklärung mit ins Boot zu holen – ihr Gewissen ist noch sehr lebendig):

Vergiss Deinen Nächsten, liebe Dich selbst! 

Wer also wirklich etwas tun will, der kopiere diesen Artikel … und lege ihn in den Briefkasten des Nachbarn. Nein – mir geht es nicht um Beförderung meiner Person, deshalb bin und bleibe ich anonym und werde weiterhin Einladungen der Systemmedien ablehnen. Es geht mir um die Verbreitung von Information, darum, mehr Menschen heranzubilden, die „das Gras wachsen hören“.

Erst wenn wir genug Bewußtsein in der Republik haben, werden wir die Macht haben um die mörderischen Mechanismen, die Millionen Menschen durch Hunger töten, auf demokratischem und friedlichem Wege zu brechen.

Und vielleicht sollte jemand auch den Herrn Ziegler mal über die wahren  Zustände in Deutschland aufklären … wie es scheint, hat dies auch der Herr Alt nötig.

Aber das hat der Frank Ullrich mit viel weniger Worten als ich sie mache ja schon eindringlich beschrieben.

Vielen Dank dafür.

Und was mich persönlich angeht: ich habe grüne Augen. Graugrün, aber grün – und denen kann ich nicht entkommen, siehe Yahoo:

Grüne Augen haben nur etwa vier Prozent  der Weltbevölkerung. Dafür werden die wenigen mit dem Grünschimmer besonders gelobt: Sie sollen intelligent sein und, aufgrund der Seltenheit der Augenfarbe, etwas Mystisches an sich haben. Grünäugige Menschen gelten außerdem als verschlossen, freiheitsliebend und energetisch.

Für den kurzen Moment der Blauäugigkeit (siehe oben) möchte ich mich entschuldigen – aus der Ferne wirken meine Augen wirklich eher blau.

Sind sie aber nicht.

PS: verreckte Kinder am Ende des Artikel: 2520.

 

 

 

 

Bekenntnisse eines Economic Hitman, die Korporatokratie, der Widerstand und die Liebe der Menschen

Ich sage es besser gleich vorne weg: John Perkins Buch „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ hat Schwächen.  Es gibt einige logische Brüche in seinen Erlebnissen, seinem Lebenslauf und seiner Arbeitsbeschreibung, die man vielleicht gerne überliest, weil das Thema so brisant ist. Ich kann nicht beurteilen, was in diesem Buch wahre, erlebte Geschichte ist, weil der Autor auch jahrzehntelang sein Geld durch tarnen, tricksen und täuschen verdient hat.  Manches wirkt seltsam naiv in seinem Buch (zum Beispiel die Geschichte über seine verschiedenen, von seinem Auftraggeber angefertigten Lebensläufe), andererseits fehlt die klare Verbindung – SEINE klare Verbindung zur politischen Welt in den USA.

Was er aber geschaffen hat, ist: einen Begriff. So sind wir Menschen halt: wir brauchen Begriffe, um uns über Phänomene austauschen zu können. Haben wir die Begriffe nicht, erkennen wir das Phänomen nicht. Korporatokratie, die Herrschaft der Konzerne, ist etwas, das wir täglich bemerken, kaum ein Tag vergeht, wo ihre Anschläge nicht sichtbar werden:

So langsam denke ich merkt es jeder: es wird eng auch in diesem Land. Gestern erstmal wieder den gesamten Sozialhilfeetat einer einzigen Bank zusätzlich in den Rachen geschoben und heute schon kommt der Hinweis: es könnte noch viel mehr werden:

Hypo Real Estate hat 80 Milliarden in PIIGS-Staaten stecken

Die Hypo Real Estate ist weiter stark in den schuldengeplagten EU-Ländern tätig. Damit ist sie wie keine andre Bank von einer Staatspleite oder einzelnen Ausfällen bedroht.

Quelle: Wirtschaftsblatt.at

Das Spiel der Ausplünderung ganzer Volkswirtschaften läuft also weiter. Was eben so weiter läuft: die Bildung und Ausbildung einer Kosmokratenkaste in Deutschland, etwas das früher aus gutem Anstand und Sitte heraus noch nichtmal gedacht worden wäre, läuft heute als Selbstverständlichkeit: Parteispitzen gehen in Konzerne, Konzerne schicken Mitarbeiter zur Gesetzesentwicklung in die Ministerien und über allen folgenden Transaktionen wacht der Bankenclan.

Perkins nennt diese Herrschaftsform Korporatokratie, Jean Ziegler ihre Akteure Kosmokraten. In Deutschland können wir einige Namen dieser Clique nennen, die schon Günter Ogger in seinem Werk „Nieten in Nadelstreifen“ kritisiert hat, wir kennen (zum Teil) ihre Netzwerke, ihre Medienmacht und ihre gesellschaftlichen Ziele, die in nichts anderem bestehen als in der völligen Ausplünderung unserer Sozialkassen.

Es wird nicht anders mit uns verfahren als mit einem Entwicklungsland: man greift sich gezielt einige wenige heraus, die man mit Geld überschüttet, damit die einem helfen, den Rest des Landes auszunehmen. Ist man damit fertig – schmeißt man das Land weg.  Es wird dauern, bis sie mit Deutschland fertig sind, weil wir so viel haben, aber jeder merkt täglich an der Zapfsäule oder den TEuro-Preisen im Geschäft wie das Geld in großen Mengen abfließt.

Es ist das erste wirkliche weltumspannende Imperium, das für seine Feinde einen Riesennachteil hat: es hat keinen festen Ort an dem es zu Hause ist.  Einfach nach Rom marschieren nützt heute nichts  mehr. Gleichzeitig ist es aber überall, nach sechzig Jahren gezielter Ausbreitung bestimmt es, was wir essen, was wir an Bildung zu uns nehmen, was wir für Musik hören und welche Kleidung wir tragen – es definiert unseren unpolitischen Platz in der Gesellschaft bis ins Detail und sorgt dafür, das wir nach altrömischer Manier beschäftigt bleiben: an der Stelle von Brot und Spielen treten Burger und Game Shows.

Wir dürfen auch Politik machen, das stört das Imperium nicht. Einfach hinein in die Parteien – wer sich bis obenhin durchboxt wird gekauft … oder kaltgestellt. Politische Richtung spielt keine Rolle.  Widerstand gegen diese Praxis gibt es auch in den Parteien, denn die Bruchlinie der Korporatokratie und der Kosmokraten läuft direkt quer durch alle gesellschaftlichen Institutionen – Kirche inklusive.  Nach sechzig Jahren ist alles subversiv durchsetzt und mehrfach abgesichert, damit das große Abkassieren ungestört weitergehen kann.

Die Prinzipien sind die gleichen wie im römischen Imperium – ein gut ausgebautes Transport- und Kommunikationsnetz, eine dichtes Netz von Stützpunkten in unterschiedlicher Größe, von denen aus Herrschaft möglich ist und schon ist das Imperium da. Was in den Dörfern der besetzten Gebiete geschieht, interessiert nicht, wen die als Häuptling wählen, ebensowenig – Hauptsache, die liefern pünktlich ihren Tribut ab.

Was sich geändert hat, sind die Waffen. In einer perfekt bis ins Detail durchorganisierten Welt braucht man das Leben eines Menschen nicht mehr mit der Lanze zu bedrohen: Arbeitslosigkeit reicht vollkommen.  Hunger war als preiswerte aber perfekte Waffe schon den Römern gut bekannt.

Widerstand gegen dieses Imperium scheint von vornherein undenkbar … und hier wundert mich die Naivität des Economic Hitman John Perkins, der meint es wäre möglich, die Konzerne zu Werkzeugen der Menschlichkeit umzubauen, die weltweit für Frieden und Wohlstand sorgen.  Sicher, theoretisch wäre das denkbar. Mit der Gestaltungsmacht der Großkonzerne könnte man die Welt in kürzester Zeit in ein Paradies verwandeln, wo jeder Mensch nur noch soviel zu arbeiten braucht, wie er gerade mag, jeder in materiellen Wohlstand lebt und alle glücklich und zufrieden den Tag genießen.

Schade nur, das die Personalauswahl gerade die herzlosen Egozentriker bevorzugt, weil sie eben nicht will, das da auf einmal „Sozialromantiker“ Politik machen – das könnte ja das Imperium gefährden.

Wir könnten uns auch mit dem bislang historisch gesicherten Satz zufriedengeben, das jedes Imperium bisher zusammengebrochen ist – einfach ein paar Jahrhunderte warten, dann löst es sich schon irgendwie auf.  Oder wir haben Pech, befinden uns am Ende der Geschichte und es kommt danach nichts mehr außer der Diktatur der Kosmokraten, die solange dauert, bis auch das letzte verwertbare Element des Planeten in materiellen Müll einerseits und immateriellen Kontostand andererseits umgewandelt worden ist. Die Erde sieht dann aus wie der Mars (und wir sind ja schon auf dem besten Wege dahin) aber Hauptsache die Eigenkapitalrendite stimmt.

Oder wir entscheiden uns angesichts unseres unvermeidlichen Todes und persönlichen Untergangs unser eigenes Leben lieber aktiv zu gestalten und schon alleine das ist Widerstand.

Jeder Widerstand gegen frühere Diktatoren fing damit an, das man sich eine sichere Basis suchte. Berge, Wälder, Sümpfe, ein Schiff … Hauptsache erstmal weit weg.

Die sichere Basis kann man teilweise heute sehr bequem haben: einfach den Fernseher auslassen und keine Zeitungen mehr lesen. Die Medien gehören heutzutage einer Handvoll Menschen, die bestimmen, wie unsere Wirklichkeit aussieht. Es macht keinen Sinn, sich dem auszuliefern, denn Kultur und Religion das Materialimus – jener notwendige Grundpfeiler der Ideologie der Korporatokratie – werden in jedem Beitrag gefördert.

Förderlich wäre, alles in Frage zu stellen. Wirklich alles. Gibt es wirklich keinen Gott, keine Götter? Wo ist der Beweis dafür? Gibt es wirklich kein Leben nach dem Tode? Wo sind die Beweise? War vor der Geburt wirklich gar nichts?

Wenn wir erstmal anfangen, die Welt wieder als wundervollen Ort voller wundervoller Möglichkeiten zu begreifen, werden wir merken, das unser Leben an Qualität zunimmt, weil unsere Neugier, unsere Phantasie und unsere Kreativität wiedererweckt werden – auch wenn wir zu diesen und anderen Fragen keine Antworten finden werden weil sie nicht beantwortbar sind. Die menschlichen Sinne sind zu schwach um außer gelegentlichen Schatten und Gespenstern mehr von der Welt hinter der Wirklichkeit zu erfassen, wir müssen uns damit anfreunden, das unsere Ohren und Augen nicht alles mitbekommen, was die Welt an Qualitäten zu bieten hat.  Wir brauchen auch nicht alles mitbekommen, denn diese Sinne sind nicht dazu gedacht, die Welt zu beherrschen, sie sind dazu gedacht sie zu genießen … und das können wir immer weniger, auch deshalb, weil die sinnliche Qualität unserer Wahrnehmung nachläßt – auch weil die stinkende, lärmende grelle Wirklichkeit unserer Innenstädte die Abstumpfung der Sinne zu einem Segen werden läßt.

Wir brauchen keine Antworten auf dieses letzten Fragen: wo komme ich her, wo gehe ich hin, was ist mein Platz in der Welt? – aber wir sollten uns niemals von niemanden die Freiheit streitig machen lassen, diese Fragen stellen zu dürfen …. wo diese Freiheit schon in Gefahr ist, steht die Diktatur nicht mehr in der Tür, sie ist schon eingetreten.

All jene dialektischen Kniffe, die Welt in Gegensatzpaare aufzuteilen, von denen eins richtig und eins falsch zu sein hat (so wie letztens hier aufgetaucht: Pragmatismus kontra Mystizismus) führen in letzter Konsequenz zum Konzentrationslager und Völkermord, weil sie eine ausschließliche Wahrheit gegen eine absolute Falschheit mit allen Mitteln verteidigen müssen. Rechts gegen links, oben gegen unten, Religion gegen Wissenschaft, Migration gegen Deutschland … die Gegensatzpaare sind beliebig austauschbar und werden auch beliebig ausgetauscht: Hauptsache, das Volk dreht sich weiter um sich selbst.

Dabei haben wir Menschen etwas, das vollendet mystisch ist und Sinn unseres ganzen Treibens sein sollte: früher nannte man es Liebe. Das gibt es heute nur noch selten. Ein Phänomen, das enorm stört und deshalb ausgemerzt wird – mit äußerst häßlichen Folgen.  Das Wort ist schon so erfolgreich zerredet, verwässert und entfremdet worden, das es schon als peinlich gilt, es auszusprechen … es ist die allerletztes Bastion einer Wirklichkeit jenseits der materiellen Wahrnehmung, die uns über den tristen langweiligen und wertlosen Alltag erheben kann und doch immer seltener wird.

Es wird aber wohl nicht lange dauern, da wird man auch die Liebe der Menschen als gegenstandslos erklären, als wüste Verirrungen der Hirnchemie – und dann hat man, was man will: eine völlig lieblose und leblose Welt, die Krönung jeder materialistischen Philosophie. Und in dieser Welt wird Auschwitz Alltag und Völkermord zum Zeitvertreib.  Nun, das mag schön sein, denn aus alten Zeiten ist die Kunde überliefert, das die Jagd auf Menschen die spannendste Jagd sein soll – nur leider ist sie gerade verpönt – aber das kann man ja ändern.

Es wundert nicht, das der rebellische ehemalige  Economic Hitmen sich eine Heimat sucht, die religiös anmutet aber es nicht ist.

http://www.dreamchange.org/

Warum es keine Religion ist? Nun, Religion redet über Gott, siehe Wikipedia:

Als Religion (lat: religio, zurückgeführt auf religere = immer wieder lesen; oder religare = zurückbinden) bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kulturellerPhänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.

Religiöse Weltanschauungen und Sinngebungssysteme stehen in langen Traditionen und beziehen sich zumeist auf übernatürliche Vorstellungen. So gehen viele, aber nicht alle Religionen von der Existenz eines oder mehrerer persönlicher oder unpersönlicher über-weltlicher Wesen (z. B. einer Gottheit oder von Geistern) oder Prinzipien (z. B. Dao, Dhamma) aus und machen Aussagen über die Herkunft und Zukunft des Menschen, etwa über das Nirvana oder Jenseits. Sehr viele Religionen weisen gemeinsame Elemente auf, wie die Kommunikation mit transzendenten Wesen im Rahmen von Heilslehren, Symbolsystemen, Kulten und Ritualen.

Perkins orientiert sich an schamanische Welten … und die reden mit Gott (wobei dieser Begriff hier äußerst unpassend ist), nicht über ihn.  Eine ganz andere Baustelle, eine Wirklichkeit jenseits des Imperiums … und eine tödliche Wirklichkeit. Jener Ursprung aller religiösen Gefühle und priesterlichen Deutungsmuster über die Welt wird verfolgt und vernichtet – weltweit … vielleicht, weil es ein sicherer Hafen gegen die Gewalten des Imperiums ist. Ein Imperium, das weltumspannend ist, zwingt einen gerade dazu, sich eine Basis außerhalb zu suchen, von der aus man agieren kann … uns es funktioniert, selbst wenn diese Basis nur der Einbildung entspringen sollte.  Es entspricht auch der Freiheit des Menschen, seine Welt zu deuten zu dürfen, wie er es möchte.

Wenn man aber nun gern in Gegensatzpaaren hegelianischer Geschichtsphilosophie denkt, so wäre ein Gegensatz zu Materialismus Liebe. Liebe zu Kindern, zur Heimat, zum Garten, zu alten, kranken und behinderten Menschen,  zur Welt, zur Menschheit an sich und ihrer Zukunft.  Liebe, nicht Sex. Das Grundsatz „Alles ist liebenswert“ scheint mir auch zu sinnvolleren Lebensalternativen zu führen als der materialistische Grundsatz:  „Alles ist toter  Matsch„.  Aus letzterem wird … letztendlich nur Wüste, aber es ist die gelebte Philosophie der Kosmokraten (und das letztliche materielle Ergebnis ihres wirtschaftlichen Treibens: die Welt wird Müll).

Und auf einmal merkt man auch, welcher tieferer Sinn in Ritualen der Kosmokraten liegen könnte, die auffällig oft mit (kostenintensiven) Kindesmißbrauch in Verbindung gebracht werden: solche Rituale töten tiefste Empfindungen ab, die einen wiederum zu einem besseren rationalen Wesen machen, das seinen Job im Sinne der Korporatokratie (und im Sinne von Aufschwung, Vernunft und Fortschritt) noch besser machen kann.

Die US-Armee desensibilisiert ihre Soldaten ähnlich – was mitlerweile zu häßlichen Ausfallserscheinungen führt:

US-Soldaten sollen Zivilisten Körperteile abgeschnitten haben

Entsetzen in den USA: Amerikanische Soldaten sollen afghanische Zivilisten getötet und dann Körperteile als Trophäen mitgenommen haben. Ihnen drohen harte Strafen.

Quelle: Die Zeit

Lieblosigkeit hat halt ihren Preis – wie alles im Leben.

Insofern ist schon allein der Traum von der Schaffung einer liebevolleren Welt Widerstand gegen die Welt der Korporatokratie .  Und die konkreten Schritte dazu? Gedanklich selbständig werden. Kinder können das gut. Die Frage „Warum ist das so„…. ist der erste Schritt zur Auflösung des Imperiums.

Darum kann es gar nicht genug Menschen geben, die Fragen stellen.

Und darum sind mir esoterische Träumer insgesamt lieber als nüchterne Parteifunktionäre – wenn ich denn unbedingt wählen muß.

Nine Eleven – 11.9.2001 war eine Verschwörung … 80 Millionen Tote weltweit auch.

Heute ist ja neunter Jahrestag.  Ich habe den 11.9.2001 - wie die meisten älteren Menschen unter uns - noch in guter Erinnerung.  Auf dem Weg zu einer Messe saß ich pausierend bei meiner Mutter, die direkt im Wege war. Eine Freundin von ihr rief an, war ganz aufgeregt, weil sich überall in Amerika Flugzeuge vom Himmel auf Häuser stürzten, ganz New York stehe schon in Flammen. 

Auf der Messe selbst gab es zwar wie üblich einen Großbildschirm, aber niemand interessierte sich sonderlich für das Ereignis, das unsere Geschäftsfelder nicht betraf. Es gab keine Gespräche darüber, die Stimmung war gut und ungetrübt - nur meine nicht. 

Gleich danach kamen unheimliche Gerüchte auf: die US-Regierung sollte es gewesen sein.

Heute ist ja neunter Jahrestag.  Ich habe den 11.9.2001 – wie die meisten älteren Menschen unter uns – noch in guter Erinnerung.  Auf dem Weg zu einer Messe saß ich pausierend bei meiner Mutter, die direkt im Wege war. Eine Freundin von ihr rief an, war ganz aufgeregt, weil sich überall in Amerika Flugzeuge vom Himmel auf Häuser stürzten, ganz New York stehe schon in Flammen.

Auf der Messe selbst gab es zwar wie üblich einen Großbildschirm, aber niemand interessierte sich sonderlich für das Ereignis, das unsere Geschäftsfelder nicht betraf. Es gab keine Gespräche darüber, die Stimmung war gut und ungetrübt – nur meine nicht.

Gleich danach kamen unheimliche Gerüchte auf: die US-Regierung sollte es gewesen sein.  Eine Vermutung, die nicht aus der Luft gegriffen ist. Der „militärisch-industrielle Komplex“, vor dem der US-Präsident Eisenhower warnte, hatte schon einige Häßlichkeiten in die  Welt gesetzt – Morde, Umstürze, Folter, Drogenhandel: bei dem Ruf muß man sich nicht wundern, wenn man zuerst nach den „üblichen Verdächtigen“ Ausschau hält. Immerhin: an jenem Tag waren 37000 Menschen gestorben. 3000 infolge der Anschläge, 34000 infolge der Weltwirtschaftsordnung an Hunger.  Die 3000 zusätzlichen Tote – das war klar – ließen sich hervorragend instrumentalisieren, es war genau jenes Ereignis, auf das die Bewegung für ein neues amerikanisches Jahrhundert gewahrtet hatte und es kam zu einem äußerst günstigen Zeitpunkt.  Die 34000 anderen, die jeden Tag sterben, damit wir Schnitzel auf dem Teller haben, waren jedermann egal … wie auch die dreitausend in den Türmen. Gegen so etwas ist man heutzutage abgehärtet.

Neben diesen Theorien gab es auch andere, die letztlich zu Kriegen geführt haben,  weil die Theorienbilder viel mehr Macht hatten und auf faire ausgewogene Urteilsbildung schon mal verzichteten. Man wollte einfach mal irgendjemanden für das Geschehnis erschießen und die Regierung Bush hatte da schon jemanden im Auge. Einige sogar. Erst mußten die Afghanen dran glauben, die neuen Machthaber waren zwar durch US-Hilfe an die Macht gekommen, aber der Opiumanbau war unter ihnen fast völlig zum Erliegen gekommen, außerdem hatten sie die Straßen sicherer gemacht – das störte wohl irgendwie.  Dann gab es da noch diesen Saddam Hussein, der immer unbequemer wurde: den konnte man leicht nebenbei mitentsorgen. Er hatte zwar überhaupt nichts mit den Taliban zu tun und erst recht nichts mit dem Anschlag in New York – aber in dem allgemeinen Trubel fiel das gar nicht auf. Eventuell – so die damals gängige Verschwörungstheorie – hatte er Massenvernichtungswaffen mit denen er zur Weltherrschaft streben wollte. Stimmte nicht – aber egal.

Nun – wenn diese Verschwörungstheorie nicht stimmt, dann stimmte ja die andere vielleicht auch nicht: Osama und die neunzehn Räuber.  Es gilt ja: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht – zurecht, wenn er daraus einen klar erkennbaren Vorteil zieht.  Und es gab ja schon mal einen ganz spektakulären Fall, in dem Jahrzehntelang eine offizielle Verschwörungstheorie Unmut erzeugte und jetzt so langsam still und heimlich in sich zusammensackt: der Kennedymord und die Einzeltätertheorie:

Washington – Ballistische Untersuchungen unter Rückgriff auf moderne Methoden der Statistik und der chemischen Analyse zeigten, dass Lee Harvey Oswald damals nicht der einzige Schütze gewesen sei, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Fachblatts „Annals of Applied Statistics“. Die seinerzeit von den Experten angeführten Belege, wonach die Möglichkeit eines zweiten Mörders ausscheide, hielten den Tatsachen nicht stand, schreibt der Ex-FBI-Agent William Tobin, der die Arbeit gemeinsam mit dem Statistik-Professor Cliff Spiegelman und dem Chemiker William James von der Texas A&M University vorgelegt hat.

Quelle: Spiegel-online

Ich persönlich erwarte Aufgrund der Lügentradition der US-Regierung nichts anderes bei der Nine-Eleven-Verschwörungstheorie.  Als politischer Mensch halte ich es sowieso mit Managergrundsätzen: „Even the worsest case“ – bei Problemfällen nicht positiv denken sondern immer das Schlimmste annehmen, um gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

Seltsamerweise ist dieser Grundsatz, der in allen angelsächsischen Konzernen tagtäglich gelebt wird, in der Theorienbildung der politischen Kaste kaum zu finden … und das kommt uns gerade mal wieder sehr teuer zu stehen:

Die marode Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) benötigt weitere Staatshilfen in Millardenhöhe. Im Gespräch sollen offenbar Garantien von bis zu 40 Milliarden Euro sein. Das Institut leide unter massiven Liquiditätsproblemen, so Regierungskreise. Im schlimmsten Fall könne die Bank noch in diesem Monat zahlungsunfähig sein.

Quelle: Handelsblatt

Das ist per Einmalzahlung mehr, als alle Hartz-IV-Abhängigen und ihre Kinder in einem Jahr verbrauchen. Wofür genau geben wir das nochmal aus? Ach ja, richtig: dafür, das die Reichen noch reicher werden und durch die Krise keine Verluste einfahren. Sehr sozial gedacht. Leider … haben wir das Geld dafür nicht.

Seit dem 11.9.2001 sind zwischen hundertausend und einer Million Iraker gefallen – die Quellen variieren da stark. Zustätzlich starben viertausend US-Soldaten. Außerdem starben noch tausende in Afghanistan … da zählt aber kaum noch jemand mit.

Die Zahl der Hungertoten für den Zeitraum liegt bei mindestens ACHTZIG MILLIONEN! Die sind auch nicht „selbst schuld“ oder „faul“, die sind einfach in die Monokulturen der Kolonialherren hineingeboren worden, mit denen man ihre Eltern sitzen gelassen hat. Interessiert aber keinen.

Die Zahl der hungernden Menschen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, steigt jedoch langsamer als die Bevölkerung an: 1990 waren es etwa 822 Millionen, im Jahr 2008 etwa 963 Millionen Menschen.[1] Am 19. Juni 2009 berichtete die BBC, dass nun offiziell eine Milliarde Menschen hungern.[2] Das ist etwa jeder siebente Mensch auf der Erde. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen, hauptsächlich Kinder, an Hunger, was einem Todesfall alle 3 Sekunden entspricht (Stand 2007).[3]

Quelle: Wikipedia

Nach anderen Quellen sind es sogar ZWEIHUNDERTVIERZIG MILLIONEN TOTE.

Quelle: ORF

Wieder haben wir eine klar erkennbare Verschwörung, deren Hintermänner leicht zu finden sind …. oder glaubt jemand, das es Zufall ist, das dreitausend Tote die Welt verändern während achtzig Millionen Tote (mit wachsender Tendenz)  niemanden interessieren?

Wenn ich mir über unnatürliche Tode aufrege und sie verhindern möchte, dann … fange ich doch da an, wo die Vielen sterben und arbeite mich zu den geringeren Übeln Schritt für Schritt durch. Tue ich das nicht … dann habe ich andere Pläne und Absichten. Die Planer dieser Absichten sind dann … Verschwörer.

Hätten wir die dreitausend Toten einfach ignoriert, so getan, als wären es Verkehrstote und hätten das Geld der Kriege in die Bekämpfung des Hungers gesteckt … wir hätten dem Terror weltweit den Boden unter den Füßen weggezogen und achtzig Millionen Menschen das Leben gerettet. Achtzig Millionen tote Menschen: das ist ein kompletter dritter Weltkrieg.  Und eine Milliarde wartet noch auf den Tod.

Aber wir – d.h. – unsere Medien – haben sich abgesprochen, diese Toten zu ignorieren. Stattdessen haben wir die Armut, die zu diesen Toten führt als Hartz IV nach Deutschland importiert – auch so eine Verschwörung.  Das sind keine Naturkatastrophen, dahinter stecken Menschen, die zielorientiert denken, planen und handeln. Dabei gehen sie auch über Leichen. Über die der anderen, selbstverständlich.

Vielleicht war auch nine-eleven von ihnen geplant. Vielleicht waren es Netzwerke von Bush und dem Hause Saud in Saudi-Arabien, das in letzter Zeit steigende Probleme bekam. Vielleicht war es wirklich der Millionärssohn Bin Laden. Letztlich ist es völlig egal, wer von diesen Verrückten es war. Letztlich werden wir die Wahrheit (wie beim Kennedymord) nie mit absoluter Sicherheit erfahren, weil die Vertuschungskompetenz einer der möglichen Täter so groß ist, das immer Restzweifel bleiben (und angesichts der belegten Historie dieses möglichen Täters auch zurecht bleiben).

Letztlich können wir auch sagen: ohne die Gelder der Saudis und Bush´s  wäre auch der Nahostkonflikt nicht vorhanden. Aber um ihn am Leben zu erhalten, geben beide Seiten immer gerne Geld – Saudi Arabien hat Israel bis heute nicht anerkannt, beide Länder befinden sich heute noch im aktiven Kriegszustand:

An den militärischen Handlungen der Arabisch-Israelischen Kriege nahm das Königreich nicht teil; es unterstützte aber die gemeinsame Sache der Araber durch massive finanzielle Hilfe an die Palästinenser-Organisationen sowie durch zeitweilige Reduzierung der Erdöllieferungen in die westliche Welt unter König Faisal. Siehe: Ölkrise.

Saudi-Arabien befindet sich seit 1948 (Palästinakrieg) mit Israel offiziell im Kriegszustand, der Staat Israel wird weiterhin nicht anerkannt, politische Kontakte beider Länder gibt es nicht.[24]

Aber Atombomben finanzieren … da ist man schnell dabei:

Hilfsgelder fließen auch in die pakistanische Rüstungsindustrie (en:Pakistani Arms Industry), weitgehend gesichert ist eine Beteiligung von Saudi-Arabien, das das pakistanische Atom-Programm „zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert hat“, inoffiziell wird von 50 % gesprochen.[31]

Quelle: Wikipedia

Was die achtzig Millionen Toten angeht sind wir übrigens alle Komplizen. Alle die hier mitlesen, mitschreiben oder überhaupt lesen und schreiben können. Unfreiwillige Komplizen – aber wir machen alle mit … je gebildeter wir sind umso bewußter und entschiedener sind wir an diesem täglichen  Massenmord beteiligt.

Und da soll man die Betroffenheit wirklich ernst nehmen, wenn da mal neun Türken von Israelis erschossen werden, vier Israelis von der Hamas erschossen oder fünfzig Palästinenser von Bomben ausradiert werden? Da wundert man sich wirklich, das mich die Betroffenheitsarien die regelmäßig von allen Seiten kommen nur noch anwiedern?

Um achtzig Millionen Tote (oder die dreifache Menge) zu verdrängen muß man sich sehr anstrengen.

Wer wirklich ernsthaft Betroffenheit bekunden will, sollte da anfangen. Alles andere ist verlogenes Theater … und wiederum Teil einer Verschwörung, seine Partikularinteressen vor die Rettung von Menschenleben zu stellen.

Hungertod ist langsam.

Hungertod ist qualvolle Folter.

Hungertod ist völlig unnötig.

Allein die Kosten für den Irakkrieg hätten ausgereicht, den Hunger für immer und ewig zu verbannen.

Nine-eleven hat dem Kampf gegen diesen Hunger sehr geschadet. Es verstopft alle Nachrichtenkanäle (wie andere dieser medial aufgeblasenen Ereignisse auch), hält die Leute auf Trab (Verschwörer und Gegenverschwörer) und tut das Seine dazu, das auch heute wieder zwischen 25000 und 100000 Menschen qualvoll sterben werden … darunter mindestens 13000 Kinder.

Das heisst: Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet. Punkt. Schluss.

Quelle: Jean Ziegler im Tagesanzeiger

Dreizehntausend Kindermorde nur heute, wohlgemerkt. Und morgen geht das wieder von Vorne los.

Massenmord vor aller Augen. Alle schauen zu, alle machen mit – oder haben Wichtigeres zu tun.  Zum Beispiel heute an dreitausend Tote denken, die alle zu den Nutznießern des täglichen Massenmordes gehörten … unabhängig davon, wer ihre eigene  Ermordung nun beschlossen und/oder geduldet und/oder finanziert hatte.

Ob es nun von Pakistan finanzierte saudi-arabische Muslime waren, die zehn Jahre lang diesen Anschlag geplant haben oder die Kosmokraten der Korporatokratie … ist eigentlich egal. Beide Seiten hätten ihr Geld besser (und überzeugender) zur Verhinderung der alltäglichen Massenmorde an unschuldigen Kindern eingesetzt – oder sollten es jetzt tun anstatt Selbstmordattentäter auszubilden und Rachebombardements durchzuführen.  Das sie es nicht tun, macht aus ihnen nur … Feinde der Menschheit.

Und was sich die Feinde der Menschheit untereinander antun, muß einen eigentlich nicht interessieren, noch muß man sich da einmischen. Eher braucht die Welt Engagement gegen den Massenmord und für mehr Menschlichkeit – danach kann man sich den unbedeutenden Kleinigkeiten zuwenden um die wir jetzt so ein großartiges Geschrei machen.

Aber wahrscheinlich ist es ja gerade dieses Geschrei, das absichtlich so laut gestellt wird, damit der Massenmord ungestört weiterlaufen kann … oder?

Die USA – um die es ja bei dem heutigen Gedenktag geht -haben ihre Hungertoten übrigends ganz elegant entsorgt:

In den USA hungerten im Jahr 2005 10,8 Millionen US-Bürger. Insgesamt waren es gar 35 Millionen, also jeder achte US-Amerikaner, die „Schwierigkeiten hatten, sich zu ernähren“. Offiziell gibt es jedoch keine „Hungernden“, da die US-Regierung seit dem November 2006 stattdessen von Menschen mit „sehr geringer Nahrungssicherheit“ spricht.[5]

Und da es speziell heute um New York geht:

Die Hilfsorganisation New York Food Bank gab im Juni 2008 bekannt, dass drei Millionen New Yorker, also mehr als jeder dritte, nicht genug Geld für Lebensmittel haben.

Quelle: Wikipedia

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