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Brav: Die Hundsmedien apportieren das Delta-Stöckchen

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Ich bitte um Nachsicht, wenn ich heute meine gewohnte Zurückhaltung aufgebe und Worte wie „Hundsmedien“ in den Mund nehme. Aber jede andere Bezeichnung als „Hundsmedien“ erscheint mir in der gegenwärtigen Situation grob verharmlosend und irreführend. „Lügenpresse“ oder „Katzenstreupresse“ wäre eine bloße Verniedlichung der Stalinorgel, mit der die Medienschaffenden nun voll auf die Reihen der Zivilbevölkerung draufhalten. Entgegen den Genfer Konventionen verschonen die Hundsmedien weder Alte und Kranke, noch Frauen oder Kinder, sondern lassen sie mit markdurchdringendem, 24-stündigem Gebell ins offene Messer bzw. in die Impfnadel laufen.

Soll man es überhaupt noch kommentieren, dass diese Charaktere nach allem Fiasko der vergangenen eineinhalb Jahre nun die bereits erbrochene und verschimmelte Corona-Pizza ein viertes Mal aufsammeln und neu aufwärmen? Können hündische Charaktere überhaupt anders, als das Stöckchen zu apportieren, das ihnen ihre Herrchen hinwerfen? Noch dazu, wo es Stockschläge und Stromstöße setzt, wenn sie es nicht machen?

Wie noch niemals zuvor tritt uns heute der Ausspruch des ehem. New York Times-Chefredakteurs John Swinton über das Tagesgeschäft seiner Zunft vor Augen:

 „Wenn ich mir erlaubte, meine ehrliche Meinung in einer der Papierausgaben erscheinen zu lassen, dann würde ich binnen 24 Stunden meine Beschäftigung verlieren. Das Geschäft der Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören, schlankweg zu lügen, die Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden, zu Füßen des Mammons zu legen und sein Land und die menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des täglichen Broterwerbs. … Wir sind Werkzeuge und Vasallen von reichen Männern hinter der Szene. Wir sind Marionetten. Sie ziehen die Strippen, und wir tanzen an den Strippen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unsere Leben stehen allesamt im Eigentum anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“ (Quelle: Wikipedia)

Kann man derartige Prostitution einem zeitgenössischen, „evidenzbasiert“ aufgeklärten und „streng wissenschaftlich“ orientierten Menschen überhaupt vorwerfen? In einer Zeit, wo es unzählige Prostituierte gibt (alleine in Deutschland angeblich 400 000, also jede zweihundertste Person, die Ihnen am Gehsteig entgegenkommt), die sich auch für den größten Ungustl flachlegen und sich infektiöse Körperflüssigkeiten eintrichtern lassen, um sich dann nach Abzug von Zimmermiete und Tantiemen für den Zuhälter immerhin Makeup und Gucci-Deo kaufen zu können (für viel mehr bleibt laut Sexarbeiter*Innen-Report meist nichts übrig) – Wieso sollte es dann nicht auch Escortpersonal geben, das sich für richtig lukrative Dinge flachlegt: Um sich ein schickes Reihenhaus mit Rolf Benz Interieur, die Leasingraten für den SUV und das Pferd für die Tochter leisten zu können? Wären doch aus evidenzbasierter Sicht dumm, wenn sie diese Benefits anderen überlassen würden, nur um ein reines Gewissen zu haben. Ein reines Gewissen, um das einen die nebenan wohnenden Parvenus nicht beneiden, angesichts des gebohnerten Tesla aber vor Neid erblassen?

Und kann man es den Polizisten und sonstigen Exekutivkräften übel nehmen, dass sie das tun, worum sie in unserer prekarisierten, orientierungslosen Zeit jeder Abiturient beneidet: Einen Job zu haben, bei dem es keine Eigeninitiative und kein eigenes Nachdenken braucht, sondern wo man morgens einen Einsatzbefehl bekommt, den man dann einfach ausführt? Wo man ein solides Gehalt erhält und befördert wird, wenn man nichts weiter macht als das?


P.S.: Wer meint, dass es nur „Business as usual“ bzw. der ganz normale Wahnsinn ist, mit dem wir es zu tun haben – immerhin ist Prostitution bekanntlich das älteste Gewerbe der Welt und hat John Swinton seinen Ausspruch schon 1883 getätigt -, der irrt leider. Noch niemals in der Menschheitsgeschichte hat der Mensch eine solche innere Leere erlebt wie heute. Bislang konnten wir noch von gewissen Resten an Hausverstand und Charakter zehren, die uns unsere Kultur und unsere Vorfahren vermacht haben. Dieses Kapital ist nun aufgezehrt. Wer nicht in Eigenregie neues Kapital heranbildet, wird nun des Wahnsinns fette Beute. Genauso wie eine leere Muschel am Strand nicht unbewohnt bleibt, sondern schnell von Einsiedlerkrebsen und Würmern heimgesucht wird, die sich darin einnisten.

Doch das Heranbilden von neuem, nun individuell und nicht mehr kollektiv gegründetem Kapital kostet Mut. Man fühlt sich zunächst wie bodenlos, wenn man beginnt, eigenständig und nicht mehr am Gängelband der Hundsmedien bzw. des rülpsenden Konsensmolochs (© Wolf Reiser) zu denken. Während man zunächst ein sattes Gefühl von Kraft und Vitalisierung spürt, wenn man sich der herrschenden Lehre anschließt, selbst wenn diese reiner Wahnsinn ist. Dieses Gefühl ist natürlich trügerisch. Es wird einem damit nicht anders gehen als einer Sonnenblume, die man in einem Treibhaus nicht mit Wasser, sondern hochkonzentriertem Substral gießt: Sie wird schnell nach oben schießen, aber ohne Substanz. Setzt man sie ins Freie, wird sie beim ersten Windstoß einknicken und am Kompost landen.

Man soll aber nicht nur die Tragik der derzeitigen Situation sehen. An sich ist es eine große, vermutlich sogar die wichtigste Phase in der gesamten Kulturgeschichte, in der wir jetzt stehen:

Jeder Einzelne darf und muss entscheiden, ob er sich in einem Sog der Vermassung aufgibt oder ob er beginnt, eigenständig zu denken und zu leben. Worauf man in solchen Phasen Acht geben sollte, sind die zahlreichen, durchaus professionell aufgemachten und grün angestrichenen Surrogate, die einem hingehalten werden, um dieses Auf-sich-selbst-Stellen zu vermeiden. Man kann diese wählen, man muss nur wissen: Man wird in diesen synthetischen Surrogaten niemals gesunde Wurzeln ausbilden können. Man wird zwar einiges wucherndes Blattwerk, aber niemals Blüten hervorbringen. Man wird immer von konzernwirtschaftlichem Dünger und „Pflanzenschutz“-Mitteln (Pestiziden und Gentech-Impfungen) abhängig sein, damit aber erst Recht Schildläuse und Superunkraut anziehen, die einen auszehren und ersticken.

Wer hingegen den Weg der individuellen Freilandkultur abseits des Mainstream wählt, wird gemessen an Amazon-Maßstäben zwar nur eine Blume am Wegrand sein. Wer sich die Zeit nimmt und bei ihnen verweilt, wird allerdings sehen: Solche Blumen am Wegrand bergen unendliche Schönheit. In einer neoliberalen Wüste wird man sich kaum an ihnen sattsehen können.

Foto: Pixabay/CC0

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Zum Weiterlesen:

Unsere Leitmedien und das älteste Gewerbe der Welt

Der Mensch am Schlachtfeld zwischen Lüge und Wahrheit – Teil 1: Im Griff der Würgeschlange

Der Mensch am Schlachtfeld zwischen Lüge und Wahrheit – Teil 2: Die Götterdämmerung der Lügenpresse

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