Homophobie

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Brief an Deutschlands Linke: geht doch einfach nach Hause.

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Montag, 1.8.2016. Eifel. Liebe Linke! Ich dachte mir: ich schreibe Euch heute einfach mal. Ihr schreibt mir ja auch dauernd. Gemeint sind natürlich nicht nur „Linke“ in der Partei „die Linke“ – nach dem Umgang mit Frau Wagenknecht (einer Linken, die sich noch erinnert, was linke Politik einmal war: Politik des Kleinen Mannes) konnten alle nachlesen, dass „Solidarität“ in dieser Partei ein Fremdwort ist und wir wohl nur einen weiteren Diätenjagdverein hinnehmen müssen. Außerdem müssten wir uns noch darüber unterhalten, ob die SED-Reste in dieser Partei nicht „rechts“ zu nennen sind, Stechschritt der Armee und umfassende Bespitzelung der eigenen Bevölkerung war ja für uns im Westen 1945 zu Ende.

Wir haben ja einige Probleme momentan. Gute Zeiten für linke Politiker, Lösungen anzubieten. Krieg, zum Beispiel. Eventuell: richtig dicker Weltkrieg. Mit echtem Blut und Millionen Toten. Russland gegen Europa ist im Angebot  oder Japan gegen China, beides mit den USA im Rücken. Ja, die stehen bei allem immer gerne hinter einem, da wird man weniger getroffen. Glaubt ihr nicht, das mit dem Krieg? Klar, Aufrüstung und Truppenverlegung in den Osten (in ehemalige Länder des Warschauer Paktes) geschieht nur zum Spaß.

Oder Wirtschaft: der Kapitalismus ist am Ende seiner Finanzierbarkeit angekommen, der Zinsdurst der Oberschicht ist so gewaltig, dass er die Wirtschaftskraft aller Länder aufsaugt, eine Bankenkrise jagt die nächste (auch die können Traumrenditen von 10 Prozent nur noch mit Tricks und Täuschungen – also Betrug – hinbekommen), die Staatsverschuldung erreicht schwindelnde Höhen – vor allem, weil der Kapitalismus nicht liefert – Arbeitsplätze zum Beispiel, Teilhabe an den Gewinnen oder auch nur Steuern. Wunderbare Zeiten für linke Politik, die das Volk dringend braucht. Und das Volk: steht hinter Euch, zu sechzig Prozent: es gab sogar eine linke Mehrheit bei der letzten Bundestagswahl – aber die linken Parteien (also: zwei davon) waren leider rechte Parteien, eine davon verrät ihre Wähler konsequent bei jeder Wahl und wird nur noch von Masochisten gewählt, die Lust darauf haben, verarscht zu werden.

Oder die Gesellschaft: Atom ist wieder Thema. Gott sein dank, denn: wir wissen seit 50 Jahren nicht, wohin mit dem Müll. Die Kosten für den Müll tragen die Bürger (also: wir alle), den Gewinn des AKW´s (den es ohne Kostenübernahme gar nicht gäbe) fahren nur ein paar wenige ein – dafür aber doppelt und dreifach. Direkt bei mir um die Ecke zerbröselt gerade so ein Altmeiler, es werden schon Jodtabletten verteilt (siehe Aachener Nachrichten). In Köln haben gestern 30-40000 Türken für den Herrn Erdogan demonstriert: für eine Politik der staatlichen Willkür, des Demokratieabbaus, des Bildungsverbotes und der Militarisierung – als „Gegendemonstranten“ hatten wir 250 „Rechte“ (siehe Spiegel): was deutlich zeigt, wie groß die echte, rechte Gefahr ist. Wir haben mit den Jobcentern einen Datenkraken der Ultraklasse, die schon mehr als jeden zweiten lebenden Deutschen erfasst haben (und damit mehr als zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerng): da ist viel Arbeit für Linke, zumal der ganze Komplex „Arbeitslosigkeit“ wie ein Mühlstein am Halse der Gesellschaft hängt und offensiv fortgetragen wird – zum Beispiel durch „union busting“, dem professionellen Vernichten gewerkschaftlicher Strukturen.

Nun ja: Umwelt – war noch nie so ein richtig linkes Thema. Man war ja für den „Arbeiter“, also für die „Fabrik“, ohne die der Arbeiter gar keine Anteile am Gewinn fordern konnte. Die ganze SPD lebt noch von dieser Sicht, für die wir am Ende aller Tage 1,5 Planeten brauchen, um alle dementsprechend zu versorgen – und der Verbrauch wächst täglich. Übel, oder? Und eine ganze Armee von Ausbeutern will, dass es noch schlimmer wird. Dazu habe ich eine lustige Quelle gefunden, die uns erklärt, warum alle wollen, dass man sich ein Haus kauft (und baut – siehe Zen-Depot): Banken, Arbeitgeber, Staat, Bauindustrie, Anwälte, Notare, Energieberater (und andere) profitieren ganz gut von dem deutschen Eigenheimwahn – völlig abgesehen davon, dass so ein freistehendes Haus den „ökologischen Fußabdruck“ so sehr vergrößert, dass wir wegen ihm bald zwei Planeten brauchen.

Arbeit für Linke wäre genug da – aber: es hadert ja schon an der Definition was das eigentlich ist, „links“. Ältere Semester kommen da gleich mit „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ – nur können die jungen Menschen von heute damit nichts anfangen. Darum hat sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung mal damit auseinandergesetzt (sogar mir Tips für die Gruppenarbeit, siehe Rosa-Luxemburg-Stiftung):

Davon ausgehend, können drei Dimensionen des Linken im Unterschied zum Rechten ausgemacht werden: (1) Unterstützung für den Sozialstaat vs. Forderung von mehr Marktfreiheit, (2) Forderungen nach weiterer Demokratisierung vs. Erwartungen an eine »starke Hand« und (3) Offenheit für abweichende Lebensentwürfe (Verhältnis zu Schwulen, Lesben als ein Indikator) und gegenüber Fremden (Juden, Moslems usw.).

Ein schöner theoretischer Ansatz – und der trifft nun auf eine echte, lebendige Welt, wo „Fremde“ (ist der Begriff nicht selbst schon rassistisch?) „abweichende Lebensentwürfe“ angreifen – was den deutschen Normlinken völlig aus der Bahn wirft und zum Schweigen bringt, weil seine Theoriemodelle versagen … so zum Beispiel wenn Muslime aus der Fremde Nudisten aus Deutschland „bedrohen. beleidigen und bespucken“ und ihnen die Ausrottung versprechen (siehe: Der Westen). Wie wollte ihr Eure Nudisten vor Euren Fremden schützen – mal ganz von dem grassierenden Antisemitismus im arabischen Raum abgesehen? Kompliziert, oder?

Doch damit nicht genug: als „abweichende Lebensentwürfe“ werden von jenen, die „abweichende Lebensentwürfe“ leben, inzwischen alle Lebensentwürfe außer den ihren angesehen: ein Absolutheitsanspruch, den man von ultrarechten Gruppierungen gewöhnt ist, weshalb ja alle „Abweichler“ gestraft (und letztlich vergast) werden. Doch doch: ich habe da was gefunden, bei der einflussreichen Heinrich-Böll-Stiftung (siehe gwi.boell.de):

Heterosexuelle sind homophob. Heterosexualität wird nicht von irgendeinem Gen an- und ausgeschaltet. Es ist ein kulturelles Konzept, das erst durch die Abwertung gleichgeschlechtlicher Liebe, Sex und Zuneigung entstanden ist. Ein feministischer Zwischenruf.

Der feministische Zwischenruf kommt von einem Mann, nebenbei bemerkt. Warum auch nicht. Er …. formuliert eine recht eigentümliche Theorie:

„Wann die Idee von einer „heterosexuellen“ Normalität in die Welt kam, ist schwer zu sagen. In Europa begann die katholische Kirche im 13. Jahrhundert massiv ihre Vorstellung von einer gottgewollten Sexualmoral zu propagieren. Diese orientierte sich damals zwar noch eher an den Praktiken (anal=schlecht, vaginal=gut), aber die Idee von einer „natürlichen“ und „widernatürlichen“ Sexualität war geboren. Sich neben der Ehefrau noch einen Liebhaber gönnen? Das endete im mittelalterlichen Europa oft mit dem Scheiterhaufen.“

Ein bischen Geschichtswissen außerhalb haltloser feministischer Theorien wäre hier vielleicht angebracht, etwas über die Lustknaben des alten Griechenland oder des alten Rom (oder die lustvollen Kelten), noch lieber wären mir einfachste Kenntnisse im Bereich Biologie, aus denen wir ableiten könnten, dass „hetereosexuelle Normalität“ vor 3500 Millionen Jahren als Konzept in die Tierwelt gebracht wurde, um Nachwuchs zu zeugen – und das geht mit Homosexuellen nicht. Die „Kirche“ kam erst 3499,999 Millionen Jahre später. Ja und wir sind – trotz alle Theoriefreude – auch so ein klein wenig Tiere, also … etwas abhängig von den Richtlinien der Mitwelt, die auf Reproduktion ausgerichtet sind. Man braucht hier auch gar nicht Minderheiten wie die katholische Kirche mit ihren Meinungen zu „natürlicher“ oder „widernatürlicher“ Sexualität als „Täter“ herbei zu ziehen, es reicht, wenn wir über im Sinne der Natur zwischen „effektiven“ und „uneffektiven“ – also das Leben forttragenden oder nur der persönlichen Lust dienenden –  Lebensentwürfen unterscheiden. Platt gesagt: würde sich unsere Mitwelt entlang feministischen Wunschdenkens und halbgarer Theorienbildung entwickeln, wäre die Erde eine Wüste.

Aber unsere Stadtbewohner sind halt nicht nur was Nahrung angeht weit weg von der Realität, sie basteln sich auch sonst gerne ihre eigene, kleine Selbstlobwelt, in der sie selbst die Krone der Schöpfung, die Waffen-SS der Homosexualität sind. Undenkbar? „Schwul sein“ (ich hoffe, ich verstoße damit nicht wieder gegen eins der modernen Sprechverbote) ist keine politische Qualität – es gibt genug Nazis, die schwul sind. Schwule können KZ´s genauso betreiben wie „Heteros“, Lesben drehen nicht weniger geschickt den Hebel in der Gaskammer um – und aus der Annahme heraus, dass man sich selbst für etwas ganz besonderes, etwas besseres, weit über dem normalen Volk stehendem betrachtet – eine Art Superarier der verklemmten und total falsch entwickelten Männermenschheit – kann man auch schließen, dass die Lager zur Umerziehung der abnormen Heteros nur deshalb noch nicht stehen, weil die Elite der Schwulen noch nicht genug militärische Macht hat.

Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden, sagte Rosa Luxemburg, weil sie die ungeheure positive, belebende Dynamik sah, die sich aus dem Wettstreit der Gedanken ergeben konnte. Aber eine „starke Hand“ wie Rosa Luxemburg ist ja jetzt nicht mehr gewünscht, ihr wird „die Demokratie“ als Alternative entgegengesetzt, eine Demokratie, in der es normal ist, das Minderheiten Mehrheiten ihren Willen aufzwingen wollen … zudem ein ganz merkwürdiger Gegensatz, auch wenn sich die Begriffe im ersten Moment schön anhören enthalten sie doch gleichzeitig die Absage an alle linken Führungspersönlichkeiten.

Ach, liebe Linke: was rede ich da wieder. Sicher habe ich alles wieder falsch verstanden, sicher sind Kriege, Zusammenbruch der Wirtschaft, die anstehende Vernichtung von 18 Millionen Arbeitsplätzen, der laufende – rechtslastige – Aufstand der Abgehängten (siehe Welt), der nächste heftige Bankencrash (siehe Süddeutsche), die Abschaffung der Rente (ja, darauf läuft die Verlängerung der Lebensarbeitszeit für viele hinaus – zum Beispiel für meinen Vater, der nur 69 geworden ist, zu den Plänen siehe Süddeutsche), das komplette Versagen der deutschen Politik im Kampf gegen die Armut – was sogar zu einer fast vergessenen Rüge der Vereinten Nationen führte (siehe Süddeutsche), die systematische Fremdbestimmung politischer Parteien (siehe Nachdenkseiten zum Falle Sarah Wagenknecht, die das Potenzial hatte, eine gesellschaftliche Integrationsfigur und Kanzlerkandidatin zu werden … aber nun von Diätenjägern der eigenen Partei zum Teufel gejagt wird), natürlich weniger wichtig als die ständige Neuausrichtung einer feministischen Theorie, die auf weiter Flur versagt hat … wenn ich mir die soziale Stellung der Frau 48 Jahre nach der „sexuellen Revolution“ anschaue, ist man wohl beim eigenen Geschlecht nicht so überzeugend ´rübergekommen.

Ihr hättet ein reiches Betätigungsfeld – ich denke da nur an die Arbeiten zur Sexualökonomie von Wilhem Reich, die erschöpfend belegen, warum wir ganz viel von Sex reden – aber gar nicht mehr wissen, was das – außerhalb der Mechanik, die wir sportlich gut beherrschen – eigentlich mal war … und was mit uns geschieht (auch politisch), wenn die sexuelle Ökonomie ins Wanken gerät (worauf gerade mal wieder einiges hindeutet).

Aber was macht ihr? Ergötzt Euch daran, jede Woche neue Geschlechtsidentitäten zu erfinden, mit denen ihr eure zumeist wohlhabenden Eltern schockieren könnt – Arme haben da andere Probleme. Zum Beispiel … die Prostitution, die für die „Linksjugend-solid“ ja ein normaler Beruf ist – wozu sie sich einen beeindruckenden Kommentar eingefangen haben … von Prostituierten (siehe kritische Perspektive)

„Und ich kann mich nur wundern darüber, dass ihr den prostitutiven Akt als „Beruf“ und als „Dienstleistung“ bezeichnet. Sexualität ist der intimste Bereich eines Menschen, dürfen wir wenigstens den bitte behalten, oder müssen wir ALLES an uns verwerten und verkapitalisieren lassen, restlos? Seit wann tritt die Linke eigentlich als Verteidigerin des Verkaufs sämtlicher menschlicher Bereiche auf? Ihr bezeichnet Sex als Dienstleistung, als ließe er sich abtrennen vom Ich, vom Selbst, vom Körper, von der Persönlichkeit, als könne man ihn ablösen, hübsch verpacken, auf die Ladentheke stellen und dann kommt da so ein Typ, gibt mir 50 Euro und nimmt den Sex mit. Stellt ihr euch das so vor, ja? Ihr sprecht sogar von „miserablen Arbeitsbedingungen“, ja, meint ihr denn der Missbrauch, den wir erlebt haben und den so viele von uns immer noch erleben wird schöner wenn wir einen hübschen „Arbeitsplatz“, wie ihr es nennt, kriegen? „Arbeitsbedingungen“, was soll das? Unter welchen „Bedingungen“ wäre der Missbrauch, den die Freier uns antun, für euch denn okay? Oder seht ihr das gar nicht als Missbrauch und ignoriert das, was aus der Prostitution ausgestiegene Personen und auch die Traumaforschung so sagen? 68% aller Prostituierten haben eine PTBS, da haben wir noch nicht mal von Depressionen, Süchten, Borderline, Psychosen gesprochen. Meint ihr die kommen von den „miserablen Arbeitsbedingungen“, diese Sachen, oder wie? Jede Aussteigerin, die ich kenne, bezeichnet das, was sie erlebt hat in der Prostitution, als sexuellen Missbrauch. Dass wir diesen sexuellen Missbrauch geduldet haben oder dulden mussten, macht noch lange keinen Beruf daraus!“

Da steht noch viel mehr – und viele „Sexarbeiterinnen“ haben sich dem Brief angeschlossen – also jene, die kein eigenes Bordell haben, an dem sie gut verdienen. Ein engagiertes Schreiben, dass man ganz zitieren könnte – würde es hier nicht den Rahmen sprengen. Aber wie man sieht, ist es für „Linke“ kein Problem, wenn Geschlecht A Geschlecht B kaufen kann wie auf einem Sklavenmarkt – kein Wunder, wenn man sich eher darauf konzentriert, noch ein Dutzend andere Geschlechter zu erfinden.

Seltsam leise hingegen der Protest gegen Verschärfungen im sozialen Bereich – selbst wenn die dazu führen, dass „Ausländer“ schneller abgeschoben werden (siehe Taz). Nun – mit den echten Mächten und Gewalten dieses Landes legt man sich nicht gerne an. Dafür hat man andere Spielwiesen – wie die Amadeu-Antonio-Stiftung. Die haben jetzt einen äußerst bequemen Feind ausgemacht: „Hate Speech“. Dafür gab es mal wieder Geld vom Staat – und ein Vorwort von Heiko Maas (SPD). Gemeint ist die Amadeu-Antonio-Stiftung, die eine neue Broschüre herausgebracht hat (siehe Amadeu-Antonio-Stiftung).

Ja – „ungehobeltes Benehmen“ reicht nicht mehr aus, um die Zustände der Verrohung der deutschen Mittelschicht zu beschreiben, wir brauchen einen erstaunlich inhaltsleeren Kampfbegriff aus den USA, mit dem man nachher wild um sich schmeißen kann – je inhaltsleerer der Begriff, um so mehr Opfer kann er haben. Mit ihm kann man schön einen kleinen Seitenhieb auf „das Netz“ ausüben (kommt aber nicht auf die Idee, Straßen zu verbieten, weil dort auch Idioten unterwegs sind) und eine Broschüre füllen (siehe PDF):

„Hate Speech konkret zu definieren oder zu katalogisieren, ist kaum möglich, denn was Hate Speech ist, ist immer vom Kontext abhängig.“

Womit man die Arbeit an der Broschüre hätte einstellen können – wenn es nicht Staatsgeld dafür gegeben hätte. Ich hatte mich sehr gefreut auf diese Broschüre, doch … die größte Gruppe von Menschen, die Hassreden über sich ergehen lassen müssen, kommt darin nur in einem kleinen Nebensatz vor, nirgendwo liest man von den „Parasiten“ und „Schmarotzern“, vom „sozialverträglichen Frühableben“ … oder von den versuchten Hinrichtungen durch Streichung des Lebensunterhaltes der Arbeitslosen, auch werden ihre Enteignungen nicht thematisiert: immerhin – von den Geld, dass dieser Krieg gegen die Armen bringt, lebt auch die Stiftung. Deshalb hat man andere Feinde ausgemacht: Männerrechtsbewegungen. Der schlimmste Feind der Menschheit. Schlimmer als Krieg, Wirtschaftszusammenbruch und Verrohung des Mittelstandes. Die Opfer? „Feministische Aktivistinnen“ – einsame, missverstandene Heldinnen der Gesellschaft, die sogar mit „Stalking“ rechnen müssen … während nebenan der Arbeitlose wegen  nachdrücklicher Verweigerung der im Prinzip verbotenen aber de facto existierenden Zwangsarbeit dem Tode durch Kälte und Nahrungsentzug entgegenhungert.

Ach ja – die Interviews zu dieser Broschüre wurden alle von Julia Schramm geführt. Julia Schramm? „Politikerin“ – so wird sie von den Medien genannt. Bekannt geworden ist sie durch ein äußerst peinliches Video (nein, verlinke ich hier nicht, es wirkt so, als ob große Mengen Alkohol oder ähnliches sich sehr negativ auf Aussehen und Sprache ausgewirkt haben), in dem sie versucht zu erklären, warum sie gerne Bomben auf Dresden werfen würde. Ja – ich habe das gerade noch gefunden (siehe Link bei Taz):

„Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei!“

Kartoffel? Na: da habe ich doch in der Broschüre was gelesen?

„Entsprechend fallen abwertende Aussagen über Weiße (z.B. »Kartoffel«) nicht unter Hate Speech, da ihnen schlicht die gesellschaftlichen Konsequenzen fehlen.“

Nun – die Konsequenzen fordert die Interviewerin: man solle doch mit Bomben Brei machen aus Deutschen in Dresden. Was nur, wenn professionelle Psychopathen ihrem Aufruf folgen? Noch hat diese Form von Rassismus keine Konsequenzen – aber genau deshalb gibt es ja „hate speech“: um sie einzufordern.

Liebe Linke: „links“ – das war mal Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. „Freiheit“ heißt, dass Menschen sich ihre Geschlechtspartner selbst aussuchen dürfen, ohne als „homophob“ beschimpft zu werden, „Gleichheit“ bedeutet, dass auch „Rechte“ (also: CDU/CSU, FDP, SPD und der deutsche Arbeitgeberverband oder die Kirchen) ein Existenzrecht haben, „Brüderlichkeit“ heißt, dass man niemals aus Mitmenschen mit Bomben Brei machen möchte – mögen Sie nun eine andere Hautfarbe, ein anderes Geschlecht, eine andere Religion oder eine andere politische Meinung haben.

Darum meine Bitte: geht doch einfach nach Hause. Eure Eltern haben sicher ein Zimmer mit Gartenbenutzung für Euch, wo ihr den ganzen Tag neue Geschlechter erfinden könnt. Geht nach Hause, bevor ihr Menschen zerfetzt, die Euch nicht passen, Umerziehungslager für Heterosexuelle errichtet und mit neu erfundenen, inhaltsleeren Kampfbegriffen auf Menschen Jagd  macht, die Euch kritisieren. Geht nach Hause, bevor Euer Wahn eine Größe erreicht, dass er wieder nach einer schwarzen Uniform giert, mit der ihr Euren Hass auf die Welt nach Außen tragen könnt – wie wir schon mal erleben durften.

Und wenn ihr gegen „hate-speech“ etwas unternehmen wollt, kenne ich einen einfachen Weg: hört auf, ihn zu benutzen.

Auch weiße, kinderliebende Männer haben ein Recht auf Existenz: selbst dann, wenn Euch das gewaltig gegen den Strich geht. Denkt einfach an die Worte des Heiko Maas, der die Broschüre bezahlt und ein schönes Vorwort geschrieben hat:

„Angriffe auf die Würde eines Menschen beginnen im Kopf, beginnen mit Worten. Wer in seinen Reden oder Tweets, in Kommentaren oder Blogs andere Menschen attackiert, wer ganze Bevölkerungsgruppen pauschal abwertet, etwa wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe, ihres Glaubens oder ihrer sexueller Identität, der greift ihre Würde und damit auch den Grundkonsens unserer Gesellschaft an.“

 

Europawahl 2014: Europa abgewählt. Menschlichkeit auch. Vernunft ebenfalls.

Europawahl 2014: Europa abgewählt. Menschlichkeit auch. Vernunft ebenfalls.

Montag, 26.5.2014. Eifel. Europa hat gewählt … alle triumphieren, wie nach jeder Wahl. Das Ergebnis ist – zumindest in Deutschland – eindeutig: Europa wurde abgewählt. 52 % der Wähler gingen gar nicht hin, die Antieuropaparteien erzielten Rekordgewinne. Die ersten Stimmen, die eine reale Machtverschiebung auch in Deutschland vorschlagen, sind schon da: der erste CDU-Politiker kommt aus der Deckung heraus und träumt von Koalitionen mit den Ultrarechten (siehe Spiegel). Ultrarechte? Meine Meinung zur AfD wird den Herrn Lucke überraschen, der sich sichtbar Mühe gibt, auf dem Boden der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte zu bleiben – doch im Umfeld der AfD erblicken wir Forderungen, die selbst Adolf Hitler in den Schatten stellen … wie die Abschaffung des Wahlrechtes für Arme und Staatsangestellte: Deutschland wird zum Staat von Reichen für Reiche nach ukrainischem Vorbild. Nicht vergessen werden sollte Professor Oberender, der Mann, der einen schwunghaften Organhandel favorisiert – Augenverkauf statt Hartz IV. Da wird auf Deutsche einiges zukommen, wenn die steuerfinanzierten Oberschichtsfantasten ihre Träume wahr werden lassen (siehe Deutschlandradio).

Schlimmer noch als in Deutschland ist die Situation in England und Frankreich. In Frankreich wird die „rechtsextreme“ Front Nationale stärkste Kraft und stellt die größte Truppe der Franzosen in Europa. 29,5 % erzielten die Eurogegener in Großbritannien (siehe Spiegel). Spiegelredakteur Blome jubelt: das waren „Denkzettelwahlen“, die Europa „demokratischer“ gemacht haben (siehe Spiegel): da lebt jemand in seiner ganz persönlichen Traumwelt.

In der Realität sieht es anders aus: Europa wurde abgewählt. Mehr als fünfzig Prozent der Wähler interessieren sich nicht für dieses künstliche Gebilde – im Prinzip müsste die Wahl für ungültig erklärt werden, weil kaum jemand da war. Nur gilt dieses Prinzip nicht: die Diätenverteilung ist auch gesichert, wenn nur zwei Leute wählen gehen: so demokratisch ist Europa.

Die alten Demokratien des Westens haben sich von Europa verabschiedet – von Europa und auch von den traditionellen Werten der Allgemeinen Menschenrechte: so erfolgreich war die gesellschaftliche Diskussion der letzten Jahre.

Wen wundert das wirklich?

Europa regiert – für Tagungsgeld von 300 Euro täglich – direkt in alle Wohnzimmer und Kühlschränke hinein, weder Glühbirne noch Banane ist vor der Regelwut der überbezahlten Verwaltung sicher – dafür entpuppt es sich als Sozialamt für Banken und Großkonzerne, die sich auf seine Kosten so gut wie alles erlauben können: inklusive GenMais und Bankerboni, die den Gewinn der Firma übertreffen. Europa heißt: gelebte Irrationalität fernab der Menschlichkeit – und da werden immer mehr Menschen unsicher, ob für sie selbst überhaut noch Platz ist.

Diese Irrationalität sehen wir auch im deutschen Alltag. Aktuell dürfen wir uns darüber verwundern, das es eine breite Anti-Friedensfront von Medien und politisch aktiven Personen gegen friedliche Montagsdemonstranten gibt: kleine Grüppchen von engagierten Menschen, deren „Rechtsradikalität“ immer mehr verschwindet, je näher man hinschaut: hier finden wir auch Beispiele, die im Prinzip niemand mehr mitdenken kann, der nicht zum Oberschichtszirkus gehört, was „rechts“ ist, was „rechts“ zu sein hat, wird immer wilder und irrationaler definiert.

Ein Beispiel?

Nehmen wir den Vorwurf der „Homophobie“, mit den auch Russlands Premier Putin konfrontiert wird. Bevor jetzt gleich die ersten Ausraster kommen: lassen Sie uns erstmal beim Wort bleiben, das Wort verstehen. Kennen sie „Arachnophobie“? Das ist eine unkontrollierbare Angst vor Spinnen (siehe Wikipedia) – eine Angsterkrankung. Wer das hat, will nicht im Umkehrschluss alle Spinnenvölker der Welt ausrotten, sondern nur keine Spinnen in seiner Wohnung oder seinem Bett haben: nicht aufgrund einer POLITISCHEN ENTSCHEIDUNG sondern aufgrund einer UNKONTROLLIERBAREN ANGST. Diese Ängste können durch verschiedene „Objekte“ ausgelöst werden – bei manchen eben auch durch Homosexuelle. Dahinter steckt nicht die Aussage: „ich will alle Schwulen der Welt vergasen“ sondern nur die Aussage: „ich habe Angst vor schwulen Männern in meinem Bett – und will sie da nicht haben“.

Wenige können altgriechisch: aber Arachnophobie ist ein bekanntes Wort – ich vermute mal: „Homophobie“ wird vom Durchschnittsbürger ähnlich verstanden. „Homomysonie“ wäre der passendere Ausdruck für Menschen, die Schwule hassen … nicht Homophobie. Da wo aber einem die persönlichen Existenz von ÄNGSTEN zum Vorwurf gemacht werden, verstehen viele die Welt nicht mehr … und genau betrachtet impliziert der Wortgebrauch die Pflicht, keine Angst mehr vor schwulen Männern im eigenen Bett mehr haben zu dürfen: die Pflicht, selber schwul zu sein. Oder man ist ein Nazi.

„Homophobie“ wird nun Jürgen Elsässer – einer jener Gestalten auf „Montagsdemos“ – vorgeworfen. Womit hat der Mann aber wirklich ein Problem? Mit der Zerstörung der Familie, mit der Homoehe .. und der Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare.

Bevor es auch hier zu Ausrastern kommt: erstmal ruhig nachdenken. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Homosexuelle Kinder großziehen – manche haben ihr „coming out“ eben später und sind dann schon längst Vater. Es spricht auch im Prinzip nichts dagegen, in seltenen Ausnahmefällen stabilen homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern zu ermöglichen. Warum seltene Ausnahmefälle? Die Kinder, nach denen homosexuelle Paare verlangen, müssen immer einer Mutter weggenommen werden.

Wer selber Kinder kriegen kann – dank heterosexueller Einstellung – merkt sofort, dass sich da eine Schieflage abzeichnet: neben einem Markt für Organe deutet sich ein Markt für Kinder an. Für die kaufkräftige Oberschicht kein Problem – für die notleidenden anderen Schichten der Gesellschaft schon: sie werden die Schicht sein, die Kinder liefern muss. Ist das jetzt gleich rechtsradikal? Jetzt mal ganz ruhig bleiben … ohne heterosexuelle Eltern gäbe es gar keine Schwulen, die was zu adoptieren haben. Kinder brauchen nun mal – rein biologisch – Frau und Mann. Davon gibt es auch dankenswerterweise genug – und jeder homosexuelle Mann verdankt seine Existenz diesen nicht homophilen Gestalten, die man bei all diesen Diskussionen aus den Augen verloren hat.

Ich weiß: Kinder kann man heute auch künstlich im Reagenzglas produzieren, man kann sich Leihmütter kaufen, die das Kind für einen austragen … was der Oberschichtsmensch jedoch nicht versteht, ist: für die anderen Schichten ist diese Welt eine Horrorwelt, eine Gestalt gewordene Dystopie, ein feindlicher Griff nach ihren eigenen Kindern … und die gezielte Arbeit an ihrer eigenen Überflüssigkeit: man braucht sie schon nicht mehr als Arbeitskraft, will sie nicht mehr als Wähler – und noch nichtmal ihrer Fähigkeit zur Elternschaft ist noch was wert.

Das man für solche Entwicklungen nicht allerorts mit jubelnden Fähnchen begrüßt, scheint mir verständlich zu sein. Das sich hieraus eine breite Gegenentwicklung ergibt, scheint mir verständlich … und so werden Homosexuelle wieder Opfer, Außenseiter … Feinde.  „Homophob“ im weiteren Sinne (anders gesagt: heterosexuell) sind nämlich die meisten Männer und Frauen – und für die Existenz einer Gemeinschaft ist das auch gut so: Kinder sind Zukunft. Im Umkehrschluss würde es übrigens auch richtig dämlich werden, wenn wir Homosexuellen vorwerfen würden, sie wären „nur“ Heterophob. Normale Menschen merken das.

Wenn aber selbst auf Menschen mit Angststörung die Nazikeule niedersaust … wird der Begriff „rechts“ (der auch für CDU, SPD, FDP und GRÜNE gilt) immer inhaltsloser und gesellschaftsfähiger … während man den wirklich echten Rechten gegenüber wird, sprachlos, die wirklichen Menschenhasser können aktuell ungestört  fröhliche Triumphe feiern.

So fördert Dummheit – oder Unsauberkeit im Umgang mit Begriffen – eine breite, rechtsradikale Bewegung … wobei der Umgang mit dem Wort Homophobie nur EIN Beispiel dafür ist, wie degeneriert die Oberschicht – auch die intellektuelle – im Umgang mit Sprache geworden ist.

Die nächsten Wahlen in Deutschland – so denke ich – werden ähnliche Ergebnisse für die AfD erzielen, wie die FN in Frankreich hatte: kein Wunder, dass sich gleich nach der Wahl CDU-Politiker schon mal in Stellung bringen, um die Seiten wechseln zu können.

Während Deutschlands Edellinke sich mit biegen und brechen „Neue Rechte“ konstruieren, marschieren alte Rechte widerstandslos durch die Parlamente, werden zu stärksten Kräften in den alten Demokratien Europas – eine Entwicklung, die in den heutigen Kommentaren auch „linke“ ignorieren: der moderen Linke kämpft eben lieber gegen eine winzige Hand voll Friedensdemonstranten, die man – siehe den verzweifelten Versuch bei Jungelworld – politisch immer weniger verorten kann: „Antiamerikanismus“ wird als große Gefahr erkannt … nicht jedoch die Einmischung in innere Angelegenheiten fremder Länder, die Führung von völkerrechtswidrigen Angriffskriegen oder die flächendeckende Spionage gegen Verbündete.

Einer Gesellschaft, die amerikanische Esskultur, amerikanische Mode, amerikanische Musik, Literatur und Filmkunst weitgehend übernommen hat „Antiamerikanismus“ vorzuwerfen, ist selten dämlich – aber machen kann man das natürlich. Man darf sich dann aber auch nicht wundern, dass der Wähler die gesamte linke Bewegung für ziemlich weltfremd und dämlich hält … und sich anders orientiert: das ist nur „menschlich“. Von Dummen möchte man halt nicht gern geführt werden – noch sie mit der Verwaltung eines Landes betrauen.

So ist „Menschlichkeit“ der große Verlierer der Wahl – wie auch der Traum von einer friedlichen Gemeinschaft europäischer Menschen. Gewonnen haben die, die Nächstenliebe für Sozialromantik halten, die aus ihren Ländern kleine Festungen gegen den Rest der Welt machen wollen … und aus ihren Häusern kleine Festungen gegen eine völlig aus den Fugen geratene Welt voller Wahn und Dummheit.

Andererseits zeigt die Ukraine die Zukunft des europäischen Kontinents: die Milliardäre übernehmen kraft ihrer Finanzmacht die direkte Regierungsgewalt. Der Feudalisierung Europas durch den Geldadel steht nichts mehr im Wege … was der AfD sehr gefallen dürfte. Na – was macht das schon. Sehen wir uns den Lauf der Geschichte an, so können wir im Jahr 5789 wieder mit einer Revolution und dem Auferstehen des demokratischen Grundgedankens rechnen – so lange dauert es in der Regel, bis feudale Strukturen abgebaut worden sind.

Gibt es auch nur irgendetwas Positives bei er Wahl zu berichten?

Die Familienpartei hat EINEN Sitz. Die Piratenpartei auch. Die Partei, die sich speziell um die existentielle Förderung der Zukunft kümmert (Kinder) und die Partei die das größte Potential an Zukunfstfähigkeit versprach (Internet), können die nächsten vier Jahre zusammen Schach spielen … und sehen, wie Unvernunft Europa ruiniert.

Zum Beispiel die Einschätzung, das Wahlergebnis sei nur ein lustig gemeinter Scherz, eine „Denkzettelwahl“. Bis man merkt, dass die Wähler das ernst meinen, dürfte sich Europa schon in Auflösung befinden.

Unwiederruflich.

Aber gut, dass wir vorher noch eine gemeinsame Front gegen Menschen mit einer Angststörung aufgebaut haben: was wäre nur aus uns geworden, hätten wir das nicht gemacht!

 

 

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