Holocaust

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Pfizer – Criminal History + Stew Peters – Holocaust + Scheibenwischer – Nazi-Ärzte

Pfizer – Criminal History

Stew Peters – Holocaust



Ausschnitt aus Scheibenwischer, Folge 44 – Dieter Hildebrandt Urban Priol, am 06. 10. 1988

Der Digitale Impfausweis ist beschlossene Sache

IBM und deutsche Regierungen, zwei die sich verstehen.

Ein Kommentar von Bernhard Loyen.

Wer sprach folgende zukunftsausgerichteten Worte? dass …zukünftig empathische Roboter Ärzten und Pflegern helfen könnten, sich auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Patienten zu konzentrieren. Die Chancen, die sich damit verbinden, sind wahrhaftig atemberaubend.

Ist das die Gedankenwelt von Bill Gates oder Elon Musk? Ich muss sie enttäuschen, beide Klischees werden nicht bedient werden können. Es waren Formulierungen von Kanzlerin Merkel, geäußert bei einer Rede während der 368. Graduationsfeier der Harvard University am 30. Mai 2019 in Cambridge/USA.

Es ist sehr aufschlussreich sich dieser Rede erneut etwas mehr zu widmen, um die momentane Strategie ihres Handels etwaig zu entschlüsseln. Ausschnitte aus der Rede von Angela Merkel (1):

..Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ Diese Worte Hermann Hesses haben mich inspiriert, als ich mit 24 Jahren mein Physikstudium abschloss. Es war das Jahr 1978. Die Welt war geteilt in Ost und West…Ich bin in Ostdeutschland aufgewachsen, in der DDR, dem damals unfreien Teil meines Heimatlandes, in einer Diktatur. Menschen wurden unterdrückt und überwacht. Politische Gegner wurden verfolgt.

(…) Ich wohnte in der Nähe der Berliner Mauer. Auf dem Heimweg von meinem Institut ging ich täglich auf sie zu. Dahinter lag West-Berlin, die Freiheit. Und jeden Tag, wenn ich der Mauer schon sehr nahegekommen war, musste ich im letzten Moment abbiegen – zu meiner Wohnung. Jeden Tag musste ich kurz vor der Freiheit abbiegen. Wie oft habe ich gedacht, das halte ich nicht aus. Es war wirklich frustrierend…

Der A234-Airbus im Kamikaze-Sturzflug und das nukleare Vabanque-Spiel der transatlantischen Maasmännchen

Boris „Nowitschok“ Johnson, Kapitän des derzeit im Bermudadreieck verschollenen Airbus A234
(Foto: flickr/by-nc-nd2.0/“2013“deleted)

Putin war’s. Wer denn sonst. Nun leider doch nicht.

In der Affäre rund um den Giftanschlag von Salisbury (siehe „Reiner Wahnsinn, verdünnt mit einem Schuss Essig“) rudert das britische Außenministerium inzwischen zurück. Der offizielle Tweet vom 22. März, wonach Analysen ergeben hätten, dass das tödliche Gift A234-„Nowitschok“ in Russland hergestellt worden sei, wurde mittlerweile gelöscht (Quelle: Spiegel). Entgegen den vorschnellen Bekundungen der Regierung verlautbarte der Chef des britischen Militärlabors Porton Down, Gary Aitkenhead, am Dienstag auf Sky News, dass keinerlei Beweise für eine Schuld Russlands vorliegen und die Herkunft des Giftes unbekannt sei (siehe Focus).

Dass sich die Skripal-Nummer nun als Rohrkrepierer erwiesen hat, hindert die westliche Wertegemeinschaft allerdings nicht daran, an ihrer Eskalationsstrategie gegenüber Russland festzuhalten (siehe Telepolis: „Die Eskalationsstrategie des Westens“ und Regierungspressekonferenz via RT Deutsch).

Der Kapitän des A234-Airbus, Boris „Nowitschok“ Johnson, hat das blutige Steak nun etwa nicht abbestellt, als sich herausgestellt hat, dass es den Keim des Rinderwahnsinns enthält und damit zu einer globalen Pandemie führen könnte – die Haubenköche des Vier-Sterne-Offizierscasinos in Porton Down, in dem er den Vorsitz führt, werden es schon hinbekommen, das verdorbene Fleisch zu würzen und zu braten, sodass man es den DIN-ISO-zertifizierten Qualitätsmedien erneut zum Fraß vorwerfen kann.

Auch die Stewardess des transatlantischen Kamikazefliegers, Theresa May, die im Zuge der Skripal-Affäre Russland implizit mit einem nuklearen Vergeltungsschlag gedroht hat, will ihren Passagieren weiterhin einen Bloody Mary servieren, obwohl mittlerweile jeder weiß, dass dieser übel nach Gärgas riechende Drink nicht nur mit Salmonellen verseucht, sondern auch mit psychedelischen Drogen aus dem Labor von Porton Down versetzt ist. Im Schulterschluss mit anderen willfährigen europäischen SpitzenpolitikerInnen ist man in der Downing Street offensichtlich wild entschlossen, down the drail zu gehen und die Eskalationsstrategie der transatlantischen Falken fortzusetzen (falls mancher Leser noch nicht ganz im Bilde sein sollte, hier in Kurzform die Vision dieser Falken für das zukünftige Europa: Chicago Council on Global Affairs / Youtube).

Moderate Terroristen und eine suizidale Bundeskanzlerin

Aber wer bekümmert sich in postfaktischen Zeiten schon noch um Fakten und enthüllte Wahrheiten? Genauso wie in Syrien nach der – nicht zuletzt durch die Unterstützung der russischen Luftstreitkräfte ermöglichten – Niederschlagung der IS-Terroristen eigentlich schon längst wieder Frieden herrschen könnte, so will die westliche Wertegemeinschaft – in einem jüngst geleakten Dokument  als „Small American Group on Syria“ (USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und Jordanien) bezeichnet – dort trotzdem „ihren Sieg einfahren“ und an der geplanten Zerschlagung und Aufteilung Syriens unter besagter Wertegemeinschaft festhalten. Es lohnt, sich den Inhalt dieses Dokumentes einmal in einer ruhigen Stunde, wenn der Blutdruck nicht allzu hoch ist, zu Gemüte zu führen: Die alternative Nachrichtenplattform Rubikon und Daniele Ganser waren zunächst die einzigen, die dieses brisante Protokoll zu veröffentlichen wagten. Alle anderen Journalisten in der stolzen Landschaft der deutschen „Qualitätsmedien“ guckten betreten zur Seite – obwohl das aus Washington stammende, vom britischen Diplomaten Benjamin Norman verfasste Protokoll zur Erhellung des gegenwärtigen Weltgeschehens dienen würde und eine erschöpfende Erklärung des nicht zur Ruhe kommen wollenden Brandherdes im Nahen Osten böte.

Obwohl besagte Leitmedien ansonsten jede hanebüchene Information, die von einer der drei globalen transatlantischen Presseagenturen AP, AFP und Reuters ausgegeben wird (siehe swprs.org), umgehend mit Millionenauflage weitermultiplizieren, so herrscht unter den Qualitätsjournalisten über dieses diplomatische Protokoll absolute Funkstille. Aber kann man es den Journalisten überhaupt verübeln, dass sie ein Dokument nicht anfassen wollen, welches das Weltbild, dem sie huldigen, vollkommen auf den Kopf stellen würde? Wie sollen sie sich solcherart kopfstehend dann abends vorm 4K-Ultra-HD-extended-Smart-TV ihr gewohntes Bier schmecken lassen?

Wer sich das Protokoll durchliest, der braucht sich jedenfalls nicht mehr darüber zu wundern, warum den in der Wüste marodierenden IS-Barbaren und Al Nusra-Kopfabschneidern partout nicht der Sprit und die Waffen ausgehen wollen, obwohl diese Tagediebe ja gar keiner anständigen Arbeit nachgehen und gemäß dem unbarmherzigen Gesetz der marktkonformen Schwerkraft eigentlich innerhalb Tagesfrist dort landen müssten, wo mittellose Arbeitslose üblicherweise eben sogar in marktkonformen Demokratien landen (im Straßengraben)?

Pardon, ich weiß, ich bin aus hoffentlich verständlichen Gründen heute leider einfach etwas zu hitzig und affektiert und halte mich daher nicht an die von unseren DIN-ISO-zertifizierten  Leitmedien vorgegebene Terminologie. – Also: Wenn ich von IS-Barbaren, Terroristen und Kopfabschneidern spreche, die gegen Assad kämpfen, dann meine ich natürlich: moderate Rebellen.

Show must go on

Sollen die geostrategischen Milliardeninvestitionen der PNAC („Project for a New American Century“)-Brüder und CFR-Freunde so kurz vorm Endsieg etwa umsonst gewesen sein? Da dieser Endsieg bereits in Griffweite ist und auch nach Ansicht der exekutiven Streitkräfte bzw. führender NATO-Generäle ein Armageddon gegen Russland zwar etwas länger dauern und ein bisschen mehr kosten würde als erwartet (Quelle: New Eastern Outlook: „The Day of the Generals winning Armageddon“), ist Zaudern nun fehl am Platz. Vielmehr gilt es, den Highway to Hell durch Europa zügig auszubauen. Die EU-Kommission hat auch bereits einen entsprechenden Plan zur militärischen Ertüchtigung von Straßen und Brücken vorgelegt, sodass Panzer, Truppen und Munition zügiger an die russische Front rollen können (Quelle: Spiegel).

Würden wir uns noch in den 1980er Jahren befinden, dann könnte man sagen, dass das derzeit beobachtbare Gebahren unserer SpitzenpolitikerInnen eben einfach nur Dummdreistigkeit ist. Das ist es heute jedoch definitiv nicht mehr. Im Gegensatz zu vor noch wenigen Jahren sind die Motive der ehrenwerten Gesellschaft der transatlantischen Wertegemeinschaft heute für jedermann offenkundig. Pogo der Clown hat sich bereits demaskiert und grinst uns mit blutverschmiertem Mund unverhohlen an. Wer sich ihm trotzdem noch servil andient und ihm ein weißes Taschentuch zum Abwischen seines Mundes reicht, den wird die Geschichte der Mittäterschaft des Verbrechens gegen die Menschheit und des Genozids schuldig sprechen.

Was unsere SpitzenpolitikerInnen derzeit abliefern, ist also nicht Dummdreistigkeit, sondern ein hochkrimineller und brandgefährlicher Akt. Indem sie sich als willfährige Handlanger einer menschenverachtenden und aller rechtsstaatlichen und demokratischen Grundprinzipien spottenden Agenda verdingen, die sogar in der ansonsten streng NATO-konformen Schreibstube des Spiegel als „schockierend“ und „bizarr“ bezeichnet wird, riskieren sie mittlerweile sogar achselzuckend den nuklearen Holocaust.

Mir egal …

Sollte dieser Holocaust eintreten – und nach Ansicht des Bulletin of the Atomic Scientists stehen wir gerade so knapp davor wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr (Quelle: Spiegel) – dann wird Angela Merkel vermutlich dasselbe Statement abgeben wie schon zur Migrationskrise („Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin. Nun sind sie halt da.“ /Quelle: Wikipedia). Die schon jetzt jenseitig agierende Kanzlerin wird dann memmelnd aus dem Jenseits verlauten lassen: „Ist mir egal, ob auf der Erde jetzt nuklearer Winter ist, jetzt ist er nunmal da.“


Bild: Jacques Prilleau

In der wunderbaren Welt der Schwerkraft der schnöden Angela – eben wieder einfach alternativlos. Was ihre Vorgänger wie Willy Brandt gemacht haben: Regie ergreifen und politische Realitäten GESTALTEN, anstatt sich willfährig treiben zu lassen – in der alternativlosen Welt der von Peter Sloterdijk als „Hohlraumfigur“ bezeichneten Kanzlerin eine schier unvorstellbare und anmaßende Vorstellung. Sich aus der knienden Dackelposition erheben, die zur Raute gefalteten Hände lösen und seine beiden Hände zu dem zu gebrauchen, wozu man bei der Angelobung zum höchsten Regierungsamt des Staates einen Eid geschworen hat („alles zu tun, um Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden“) … Mammamia, da beginnen der Kanzlerin, die ansonsten immer breit wie eine Sumoringerin auf der Matte steht, ja augenblicklich die Knie zu zittern – dann erhält die gute Dame beim abendlichen Cocktaildinner im direkt neben ihrer Berliner Wohnadresse ansässigen Atlantikbrücke-Verein am Kupfergraben womöglich nicht mehr das wohlwollende Schulterklopfen derjenigen grauen Eminenzen, die sie uns gegenüber immer kryptisch als ihre „verlässlichen Freunde“ bezeichnet (Anm.: Falls jemand noch nicht ganz im Bilde über Angela Merkels verlässliche Freunde sein sollte: Der Journalist Peter Frey hat über diese ehrenwerten Herren ein kompaktes historisches Psychogramm erstellt – siehe Rubikon: „Paranoia, Wahn und der Dritte Weltkrieg“).

Wieder einmal verlieren wir jedenfalls wertvolle Zeit und Ressourcen, die wir bräuchten, um die drängenden sozialen, ökologischen, finanztechnischen und systemischen Probleme zu bearbeiten, die heranrollende Digitalisierungswelle zu bewältigen etc. Stattdessen haben wir nun alle Hände voll zu tun, um eine offensichtlich außer Rand und Band geratene Regierung im Zaum zu halten und ihr zumindest ihre schlimmsten Marotten auszutreiben. Vielleicht liegt des Rätsels Lösung für das sinnlose Konfliktschüren gegen Russland aber auch geradewegs darin begründet: Dass unsere Politiker damit einen Vorwand suchen, um sich mit all diesen Zeitfragen, die heute anstünden – und zu deren Lösung wir ihnen mit unserem Steueraufkommen auch ein nicht unbescheidenes Salär zugestehen – nicht konfrontieren zu müssen. Da heute ein „Weiter so“ nicht mehr möglich ist, würde dies ein fundamentales Umdenken erfordern. Das Fatale ist nun, dass der Mensch vielfach dazu neigt, künstlich einen Konflikt zu produzieren, um nicht umdenken zu müssen – und damit womöglich eine Katastrophe herbeiführt.

Gegengift

Angesichts der akuten Intoxikation auf der politischen Bühne, die auch uns Zuseher jederzeit umhauen könnte, gibt es zum Glück auch einige Ampullen Gegengift, die in die übel dampfende Politmelange hineingeworfen wurden – natürlich nicht ohne einen heftigen Shitstorm von solchen Mitbürgern zu provozieren, die Kriegstreiberei und Völkerrechtsbrüche achselzuckend hinnehmen, aber politische Korrektheit über alles halten.

So hat z.B. der Linke Bundestagsabgeordnete Dr. Diether Dehm Außenminister Heiko Maas in Hinblick auf seine Anti-Russland-Agitation ganz unverblümt als „NATO-Strichjungen, der meint, jede Rechtmäßigkeit und das Grundgesetz mit Füßen treten zu müssen“ bezeichnet (Quelle: Stern). Dehm fügte während seiner Rede auf der Berliner Osterdemo hinzu, es sei „wirklich erbärmlich, dass ein früherer Justizminister und Jurist den Rechtsgrundsatz ‚in dubio pro reo‘ (im Zweifel für den Angeklagten) umdreht und von Russland Beweise verlangt, unschuldig zu sein“.

Dehm musste sich daraufhin jedoch anschnallen. Aus den Lagern der selbsternannten Gedankenpolizisten von Jutta Ditfurth & Co./ der Intelligenzia 4.0 / der bored students violence / den Transhumanisten / den Smartphoneonanisten / den Teletubbie-Nerds / Sheldon Coopers Cumpels / der Antifa / Rattifa und den ganz besonders hellen „Brights“/GWUPs/Skeptikern brach ein empörter Shitstorm los: „Strichjunge“, das sei ja eindeutig ein homophobes Wort, außerdem wären Strichjungen schon unter den Nazis verfolgt worden … und außerdem … und überhaupt …!!

Dass es für Dehm wohl am wenigsten die Strichjungen waren, die er mit seiner Aussage ankreiden wollte, will auch sein Parteikollege und Berliner Vizebürgermeister Klaus Lederer nicht wahrhaben, der der Öffentlichkeit erst vor kurzem offenbart hat, wes Geistes Kind er ist, indem er Meinungsfreiheit unterdrücken und eine Journalistenpreisverleihung an Ken Jebsen sabotieren wollte. Mit einem empörten Tweet versucht Lederer dem sich schnell in den Medien verbreitenden Dehm-Zitat den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch Lederers Berliner Kollege Oliver Nöll übt sich im vorsätzlichen Missverstehen und hat sogar einen Antrag auf Parteiausschluss Dehms gestellt (womit das Thema „Linkspartei“ dann ja wohl endgültig abgehakt wäre – bleibt also nur zu hoffen, dass der linke Bundesvorstand die pseudolinken Saboteure, die Dehm nun in den Rücken fallen, schleunigst in die Schranken weist, bevor die Partei ihre Glaubwürdigkeit vollends desavouiert).

Diether Dehm reagierte prompt: „Gern entschuldige ich mich bei jeder Sexarbeiterin und jedem Sexarbeiter, die alle eine edlere Motivation haben als willfährige NATO-Politiker.“ In einem Interview mit der FAZ meint Dehm: Sicher, ich hätte besser Nato-Strichmännchen sagen sollen, damit sich niemand sonst diskriminiert fühlt. Aber eine politdiplomatische, unauffälligere Wortwahl versinkt meist im Mainstreambrei. Das halte ich für genauso unangemessen, wie ich es einst für falsch gehalten hatte, auf Straßenblockaden gegen Atomraketen zu verzichten oder auf anderen zivilen Ungehorsam.“  Die Vorverurteilung Russlands beziehungsweise Putins an dem Mordanschlag sowie die Diplomatenausweisung seien für Dehm weiterhin vollkommen untolerierbar und „lebensgefährlich für den Frieden“.

Auch der Jurist Dr. Alexander Unzicker bezeichnet das Verhalten unserer Volksvertreter gegenüber Russland schlichtweg als „politischen Durchknall“ und als „pathologisch“ (siehe heise.de).

Strichmännchen mit maßloser Eitelkeit und zu kleinem Anzug

Nach all den politischen Ereignissen der letzten Wochen, über die man angesichts ihrer naiven Skurrilität ja eigentlich lachen könnte, wenn sie denn nicht unser aller Leben bedrohen würden, dann müsste Boris „Nowitschok“ Johnson samt seinen transatlantischen Pappkameraden noch heute Nacht umgehend abdanken und sich in Grund und Boden schämen. Ebenso müsste Angela Merkels Flachmannschaft, die nach dem Ausscheiden von Sigmar Gabriel als Außenminister nun offensichtlich die letzten Reste an Besonnenheit eingebüßt hat und mit Heiko Mass sowie einer von der Leine gelassenen Bundeswehr-Chefin, die unbedingt „Putin weh tun“ will, scheinbar vollkommen verbiestert ist, sich in der Tagesschau öffentlich entschuldigen: Dafür, dass sie in einem Anflug von willfährig-suizidaler Umnachtung unser aller Leben aufs Spiel gesetzt haben, nur um das Schulterklopfen einiger moralisch verwahrloster Gestalten zu erhalten, die sie irrtümlich für ihre „verlässlichen Freunde“ gehalten haben. Mit gesenktem Blick müssten sie uns, die wir ihnen unser Vertrauen geschenkt haben, darum bitten, dass wir ihnen nicht wegen Hochverrats die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen und sie nicht nach Paraguay auswandern müssen. Der Generalbundesanwalt müsste ihnen das weitere Rühren der Kriegstrommel unter Androhung einer lebenslangen Seehofer’schen Gefährderhaft strikt untersagen.

Da Rücktritte bei Politikern heute allerdings vollkommen aus der Mode gekommen sind (inzwischen haben sie gelernt, dass man Skandale einfach aussitzen muss), so darf sich die Merkel-Regierung jedoch nicht darüber beschweren, wenn es ab jetzt umso mehr Frontaltritte auf sie hagelt. So wie das auch der Künstler Florian Kirner umgehend nach Angelobung „dieser verfluchten Merkel-Regierung“ verspricht: „Als guter Demokrat gelobe ich, diese neue Regierung Merkel von Tag 1 an mit beißender Kritik und fundamentaler Gegnerschaft zu … begleiten. Ich betrachte es sogar als meine Pflicht als Staatsbürger, einer Regierung, die keinerlei Anstalten machen wird, drohenden Gefahren existenzieller Dimension von uns abzuwenden, von vornherein meiner erbitterten Gegnerschaft zu versichern.“ (Quelle: Rubikon)

Auch der ehemalige Spiegel-Kolumnist Henryk Broder spart nicht an Tritten gegen die rücktrittsresistenten Strichmännchen der Merkel-Regierung. Den neu als Außenminister eingesetzten Heiko Maas charakterisiert er wie folgt:


Heiko Maas (Foto: EU2016 SK/CC0)

Er ist die Dekonstruktion des Deutschen … Eine maßlose schmalbrüstige Eitelkeit strahlt Maas aus. Und das ist auch schon alles.

Maas war schon als Justizminister die totale Fehlbesetzung, eigentlich ein gescheiterter Jurist mit einem schlechten Examen, den wahrscheinlich keine Staatsanwaltschaft und auch keine freie Anwaltskanzlei als Partner aufgenommen hätte. So jemand ist Justizminister geworden, hat sich durch sehr viele völlig unqualifizierte Bemerkungen einen Namen gemacht und nun wird er Außenminister … Und ohne ein großer Patriot oder Nationalist zu sein: ich möchte von Heiko Maas nicht im Ausland vertreten werden. Heiko Maas ist einfach eine Katastrophe in jeder Beziehung.

Grauenhaft … Dieses verdruckste, verschüchterte Auftreten, der Anzug zwei Nummern zu klein, aber immer chic auf Taille geschnitten. Und dann diese Phrasenhaftigkeit seiner Äußerungen. Es gibt von ihm keinen einzigen zitierfähigen Satz mit einem originellen Gedanken. Und dieser Mann wird jetzt Außenminister! Scham und Schande über Deutschland.“ (Quelle: Achgut via Youtube)

 

***

Ergänzung:

Es sei an dieser Stelle nochmals auf den soeben eingebrachten Klageschriftsatz von Rechtsanwalt Schmitz hingewiesen, in welchem Strafanzeige gegen Bundeskanzlerin Merkel und Bundesaußenminister Maas erstattet wird – u.a. wegen Volksverhetzung, Aufstachelung zur Aggression, übler Nachrede und Verleumdung.  Am Ende des lesenswerten Klageschriftsatzes erinnert der Anwalt die staatliche Hoheit an ein offensichtlich schon in Vergessenheit geratenes Dokument:

Klageschriftsatz von RA Schmitz im Volltext:

2.4.18 Fax.an.Generalbundesanwalt

Auf der Website des Anwalts finden sich in der Rubrik „Aktuelles“ auch lesenswerte Interviews zu weiteren aktuellen Initiativen (darunter auch eine Klage samt Petition zur Aufarbeitung der völkerrechtswidrigen Beteilung der Bundeswehr im Balkankrieg/Serbien und die Verweigerung von Rundfunkgebühren für öffentlich-rechtliche Medien, die schon seit geraumer Zeit ihren Auftrag nicht mehr erfüllen und durch ihre einseitige Berichterstattung z.B. über die Syrien-, Ukraine- und NATO/Russland-Krise nicht nur eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands darstellen, sondern mittlerweile als regelrecht bellizistische Akteure einzustufen sind).

 

Der Verbraucher – Feind der Welt, Staatsfeind Nr. 1

Digital StillCamera

Donnerstag, 8.9.2016. Eifel. Letztens ist etwas unheimliches geschehen. Da verschwand doch ein Freund aus dieser „Facebook-Freundesliste“ – also so einer Liste all´ jener Menschen, die man gerne auch mal persönlich kennenlernen würde. Da das im Laufe der Zeit hunderte werden, wenn man nicht strenge Disziplin wahrt, bemerkte ich es nicht sofort. Es dauerte eine Weile – weil ich nichts gehört hatte, wollte ich mal sehen, wie es ihm geht und stellte fest: wir sind keine Freunde mehr. Gut, dass kann mal passieren. Ich bin schon mehrfach darauf angesprochen worden, dass ich mich in großer Gefahr befinde, falsch verstanden zu werden, alldieweil ich so provokativ schreibe. Wenn jemand nicht ganz so helle ist – oder nur Auszüge liest – könnte das schnell zu Missverständnissen kommen. Ich konnte nur sagen: ich schreibe halt nicht für Blöde, sind immer kleine Philosophievorlesungen, die zum Nachdenken anhalten sollen – und ich bin immer nur einen Schritt davon entfernt, morgen zu beweisen, dass die Erde doch eine Scheibe ist.

Nun – was wirklich erschreckend war: dieser Freund hatte sich eine Software installieren lassen die ihn vor Schadkontakten schützt – immerhin ist er Geschäftsmann und muss auf seinen guten Ruf achten. Und diese Software hat mich automatisch entfreundet, weil der Nachrichtenspiegel irgendwie „rechts“ ist und ich „irgendwas“ damit zu tun habe. Soweit sind wir also schon. War ich meinem Freund – mit dem ich schon unzählige Telefonate geführt habe – böse? Nein – was kann er denn dafür, dass irgendein IT-Schrauber keinen Begriff von differenzierten politischen Positionen erarbeiten kann?

Die Methode der Provokation finde ich jedoch trotzdem sehr nützlich – jedenfalls bereitet sie mir große Freude. Ich habe das selbst jetzt am eigenen Leibe erlebt, als ich mich mit der „Holocaust-Lüge“ auseinandergesetzt habe: das wäre natürlich ein Ding, wenn das größte Verbrechen der Menschheit – wie man so sagt, ich selbst kenne gar nicht alle und weiß nicht, nach welchen Maßstäben da gemessen wird – nur ein Mediengag gewesen wäre. Hier laufen ja oft genug irgendwelche Hanseln auf, die – sofern ich von Holocaust rede – immer berichtigend eingreifen und genau das behaupten: er sei nur erfunden, um das deutsche Volk zu knechten. Mich hat diese Provokation dazu gebracht, mich noch einmal mit dem Datenmaterial auseinander zu setzen und nicht mit den vielen Büchern, die „wissenschaftlich akribisch“ behaupten, daran wäre nichts dran. Ich weiß ja selbst am Besten, wie man Daten und Fakten umsortieren kann, um andere Bilder zu erzeugen … aber mehr ist das auch erstmal nichts.

Gut – ich bin den braunen Volksaufklärern dankbar, denn meine Recherchen haben noch viel mehr erbracht: nicht das Bild eines Volkes voller Judenhass (der war sogar erstaunlich gering), sondern das Bild eines gemütlichen Biedermeiertums kleiner Leute, die gerne Schnäppchen machen … und genau so drauf waren wie wir heute. Es war ein sehr beängstigendes Bild, viel beängstigender als das alte Bild aus dem Geschichtsunterricht von den wahnsinnigen Deutschen. Gleichzeitig erhielt ich einen Ausblick auf die unfassbar gigantische Datenmenge, die den Holocaust belegt. Es sind die kleinen Dokumente, die in Massen beeindrucken – einfache Transportdokumente der Reichsbahn zum Beispiel, die akribisch die Deportation des jüdischen Volkes (und der anderen „Asozialen“ … das genau ist der kleinste gemeinsame Nenner aller zu Vernichtenden) beschrieben. Meine Schlussfolgerung: wer die Existenz des Holocaust anzweifelt, würde wohl auch die These vertreten, dass der Mond aus grünem Käse ist (wie nach meinem Professor Rudi Koschnitzke der erste Vorläufer der Psychoanalyse behauptet hatte) oder das die Erde doch eine Scheibe ist (was angeblich heute wieder Menschen behaupten – allerdings sind mir die noch nicht über den Weg gelaufen).

Gut – ich habe es leicht, den braunen Verführern zu widerstehen: ich habe Zeitzeugen in der Familie, einen Großvater, der Juden vor der Vernichtung gerettet hat – er war Schachtmeister in einem Bauunternehmen in Polen und hat immer wieder KZ-Häftlinge angefordert, „weil die am Besten bauen konnten“. Das stimmte zwar nicht – aber so konnte er sie gut versorgen („damit die gut bauen können“), hat sich den Ärger der SS eingehandelt und wäre … wären da nicht plötzlich überall russische Panzer gewesen … selbst eingewiesen worden. Ja – ihm haben die Russen das Leben gerettet … und er wusste genau, was in den KZ´s los war, ebenso wie die Wehrmachtsangehörigen in meiner Familie, die die Erschießungen durch Sonderkommandos zum Teil selbst beobachten mussten. Menschen jüngeren Datums und einfacherem Gemütes kann man damit einfangen – die Frage ist nur: wozu?

Jetzt haben wir uns eine ganze Zeit lang mit Geschichten beschäftigt, die mit dem Thema augenscheinlich nichts zu tun haben – aber Sie werden sehen, dass dies nicht zutrifft. Mein Freund, der Geschäftsmann: habe ich ihm die Schuld gegeben? Nein. Er hat auf die „Elite“ vertraut, die Höllenmaschinen zur Pauschaldenunzition entwickelten, von denen er nichts wissen konnten. Seine Schuld: er hat vertraut. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für menschliches Zusammenleben. Vertraut haben auch die Biedermeierdeutschen – so geworden durch die französische Besatzungszeit, in der diese Form der „inneren Emigration“ das Überleben in turbulenten Zeiten sicherte, vertraut darauf, dass „die Wissenschaft“ – allen voran Mediziner und Naturwissenschaftler, die den Nazis das Material zur Selektion „unwerten Lebens“ an die Hand gaben – schon wahr, echt und richtig urteilen würden. Aber wer wird heute verfolgt, als schuldig angesehen?

Richtig: Sie!

Und so ein wenig haben Sie sicher davon mitbekommen, oder? Sie sind nämlich immer schuld, an allem. Sie sind der Feind der Welt – und gleichzeitig Staatsfeind Nr. 1!

Das scheint Sie zu verwundern – aber gefühlt haben Sie das doch schon immer, da bin ich mir sicher.

Ich schaue mir zum Beispiel ihr Frühstück an – das sehe ich schon, was Sie für einer sind: eine unmenschliche Bestie voller irrsinnigem Hass und ungebremster Vernichtungslust. Nun schauen Sie nicht so verdutzt, gehen wir das mal im Einzelnen durch, was wir da vor uns haben: Kaffee mit Milch, ein Ei, ein halbes Brot mit Honig und ein halbes Brot mit Salami, alles gekauft bei einem Discounter. Nein – es geht jetzt nicht um Arbeitsbedingungen beim Discounter … aber wo wir gerade dabei sind: wie können Sie es nur wagen, da einzukaufen – wo Sie doch wissen, für wie wenig Geld die Leute da wie viel schuften müssen! Was sind sie nur für ein Mensch, dass Sie solche Arbeitsbedingungen mit Ihren Geldern unterstützen!

Mir geht es jedoch eher um die Wurst – und um das Ei, den Honig und die Milch. Wie können Sie nur dieses unendliche Tierleid unterstützen? Nehmen den Bienen die Nahrung für ihre Kinder weg! Töten arme Tiere für ihre Rindersalami – und stehlen ihren Müttern die Milch, die diese für ihre Kinder bereit hielten! Und dann diese unsägliche Qual der Massenhühnerhaltung, in der Ihre Eier produziert werden – mich wundert ehrlich, dass sie nach so einem Frühstück keine Suizidgedanken haben! Und: denken Sie denn überhaupt nicht an des Klima? Die Blähungen Ihrer Nutztiere zerstören das ganze Weltklima! Und zudem … blähen Sie auch noch selber mit! Das sind sieben Milliarden Bläher, die die Welt vernichten! Haben Sie jetzt endlich Suizidgedanken, weil Sie die Erbärmlichkeit ihrer Existenz erkannt haben und ihrer Täterschaft ein Ende bereiten wollen? Halten Sie noch einen Moment still, ich bin noch nicht fertig Ihnen. Dieses T-Shirt da: ist das nicht von KIK? Oder sonstwem, ist eigentlich völlig egal: alle werden unter erbärmlichsten Umständen im Ausland produziert – von Kinderhänden. Nein, nicht weglaufen – sehe ich da Lederschuhe, die Fußgeruch vermeiden sollen? Tiermörder. Abscheulicher Tiermörder. Und jetzt geht der auch noch in sein Auto: wissen Sie, dass Autos Sondermüll auf vier Rädern sind? Mit jedem Autokauf unterstützen Sie die Vernichtung des ganzen Planeten! Gegen Sie ist jeder Hitler ein Amateur! Die ganze wunderbare, fein ausgewogene natürliche Landschaft Deutschlands ist wegen ihren Autowahn vernichtet worden – nur, weil die nicht gut auf Feldwegen fahren, wurden wertvolle Ackerland- und Waldflächen zubetoniert: in Ländergröße! Und sehe ich da etwas ein Eigenheim? Die größte Heizenergieverschleuderung, die man sich denken kann?

Jetzt nehmen Sie mal das Messer von den Pulsadern fort und legen es beiseite. Wir sind erstmal fertig mit der Anklageschrift, die sie täglich auf verschiedene Art und Weise in den Medien hören. Wir denken jetzt auch nicht daran, welches einzig denkbare logische Ergebnis diese Anklagen haben: die Forderung nach Vernichtung Ihrer Existenz – und der einiger anderer Milliarden Lebewesen, Pupskühe eingeschlossen.

Kommen wir mal jetzt zurück zur Wahrheit – einer anderen Wahrheit, als Sie die bisher kannten. Kehren wir zurück … zu Ihrer Kindheit. Wie sie auf die Welt gekommen sind – sie wissen noch? Sie konnten nicht laufen, nicht sprechen, wenig hören, kaum gucken und hatten keine Kontrolle über Blase und Darminhalt. Blöde Sache – aber sie hatten Menschen, die Ihnen halfen, zu überleben. Ihr Überleben hing direkt von den Dingen ab, die Sie von ihnen lernten – dazu gehörte unter anderem das Essen von biologischer Materie, denn wie Sie selbst bald gemerkt haben, waren Sie in einem recht seltsamen Körper gefangen, der ohne regelmäßige Zuführung biologischer Materie steigende Schmerzen verursachte, die bis zum Tode führen konnten – und nur die, die schon mal richtig gehungert haben, können diese Schmerzen nachvollziehen.

Welche biologische Materie vertilgbar ist, haben ihre Vorfahren von ihrem Lehrmeister gelernt: der Natur. Sie findet es ganz in Ordnung, Tiere zu haben, die gegessen werden können und so als zusätzliche biologische Materie dienen, die das Leben ermöglicht. Es ist auch ganz in Ordnung, wenn Sie sich persönlich aus ethischen, ästhetischen oder geschmacklichen Gründen vom Fleischkonsum abwenden – nur „besser“ ist das erstmal im Prinzip nicht – und spätestens seit dem Holocaust wissen wir, dass wir auf der Hut sein müssen vor jenen, die glauben, „besser“ zu sein. Sie sind kein schlechter Mensch, wenn Sie alles tun, was andere Tiere (denn mehr sind Sie selbst erstmal auch nicht) auch tun. Sicher: die Zustände in den Schlachthöfen sind erbärmlich. Sie sind eine Folge der naturwissenschaftlich-materialistischen Geisteshaltung, die in lebenden Wesen nur tote Dinge sieht und somit religionswissenschaftlich in der Tat als „Antichrist“ angesehen werden kann, dessen Herrschaft fürchterlich sein soll – ja: Grundüberzeugung jüdischen Glaubens ist nicht, dass ein alter Mann mit langem Bart im Himmel wohnt, sondern dass das Leben – jede Form von Leben, also auch Sie – selbst Gott ist, bzw. „Hauch Gottes“.  Doch für den Materialismus haben Sie keine Verantwortung, noch für das Leid der Tiere in den Schlachthöfen. Sie ehren diese Tiere, wenn Sie sie – als Aasfresser – wenigstens noch einem Nutzen zuführen, damit sie nicht völlig umsonst gestorben sind. Der Ansatz, das Leiden in den Schlachthöfen zu beenden, muss über die Täter kommen – und das sind diejenigen, die den Prozess des Schlachtens organisieren und diese bestialisch grausame Art der Vernichtung durch herzloses betriebswirtschaftliches Denken überhaupt erst möglich machen – einem Denken, dass auch Leid über Mensch und Natur bringt.

Merken Sie, wie elegant die sich aus der Verantwortung stehlen – während Sie nur Mustern folgen, die Ihnen als Kind das Überleben gesichert haben? Und wer nicht gerade mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden ist, der weiß, dass die Jahre nach der Geburt auch nicht gerade darauf ausgelegt sind, Muße und Gesinnung ins Leben zu bringen: Ihre Hauptaufgabe ist „funktionieren“ – als Rädchen im Getriebe. Visionssuche für das eigene Leben nach alter Tradition – ein paar Tage als junger Mann allein auf einsamen Berge – wird nicht mehr angeboten, im Gegenteil: die Forderung danach führt direkt in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie, weil ihr Rädchencharakter, ihre Funktionstüchtigkeit in Gefahr ist.

Können Sie sich noch daran erinnern, wie sie selbst sich an den Kaiser gewandt haben mit der dringenden Bitte, man möge die menschliche Bauerngesellschaft doch bitte in eine Effizienzmaschine umwandeln, in der jeder ein Rädchen ist, das an der Vernichtung der Welt teil hat?

Nein – natürlich nicht. Sie sind – wie Sartre sagt – in die Welt geworfen worden, und diese Welt ist seit dem Triumph des Materialismus (der auch aus Ihnen ein totes Stück Matsch ohne jeglichen Wert macht) sehr klein geworden – und sehr eng. Und … erschreckend tot und leer. Eine Welt der Zombieapokalypse, wo man nur von toten, unheimlichen Dingen umgeben ist und sich beständig auf der Flucht befindet, von äußeren Zwängen durch die Welt getrieben. Ihre Verantwortung daran? Nun – das sind Ihre eigenen Entscheidungen in Bezug auf ihre direkte Umgebung. Mag sein, dass Sie ein Auto benutzen müssen auf der täglichen Flucht vor den Mächten und Gewalten der Welt, mag sein, dass Sie sich in einem Eigenheim verstecken wollen vor dem untoten Chaos des Materialismus, mag sein, dass Sie Nutztiere essen wie ein Raubtier, um ihr Überleben zu sichern – das alles sind Nebensächlichkeiten.

Wenn Sie es aber sind, der Schlachthöfe baut, Autofabriken, Autobahnen, Waffenfabriken, wenn Sie derjenige sind, der an der Regierung ist – die demokratisch sein soll und den Nutzen und das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick haben soll: dann haben Sie eine gewaltige Verantwortung … für die Sie aber auch sehr gut bezahlt werden. Bringen Sie Gift in die Nahrung, Leid über Leben, Armut (auch geistiger Art – dass moderner Atheismus eine Art von geistiger Käfighaltung ist, sei nur mal nebenbei bemerkt), Schmerz, Krankeit (auch durch Arbeitsbedingungen), Demütigung oder Lüge in die Welt – dann sind Sie ein Verbrecher.

Wenn ich der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross trauen darf, werden Sie für diese Verbrechen am Leben selbst einen hohen Preis zahlen. Aber: das ist Ihre Sache.

Sind Sie jedoch nur Verbraucher, dann tragen Sie nicht mehr Verantwortung als Tiere, die im Urwald für ihr Überleben kämpfen müssen. Sie haben weder die Industrialisierung beschlossen, noch den Materialismus, nicht die Konzernbildung oder die asoziale Globalisierung. Sie bauen nicht die Bühne, noch schreiben Sie das Stück, das aufgeführt wird. Sehen Sie nur zu, dass Sie Schurkenrollen vermeiden, nicht alles extra noch schlimmer machen, denn: Verantwortung haben Sie nur in so fern, als dass sie auch Macht haben. Aber jene, die Macht haben, schieben Ihnen die Verantwortung gerne zu. Fragen Sie sich mal, warum! So … lebt es sich halt viel leichter.

Ich selbst kann übrigens hoch und heilig versprechen, dass ich keine Tiere im Wald jagen werde, wenn in meinen Jagdgebieten (Aldi, Norma, Lidl, Rewe und Netto – mehr haben wir vor Ort auf dem Lande nicht) kein Fleisch mehr in der Kühltheke zu finden ist. Ich werde auch kein Auto mehr fahren, wenn die Anforderungen der Umwelt an meine Mobilität verschwinden werden und der Tante Emma Laden im Dorf wieder aufmacht. Häuser bauen wollte ich noch nie – trotz des gewaltigen Druckes, der hier auf junge Menschen ausgeübt wird (siehe hier: Zendepot: Warum alle wollen, dass du ein Haus kaufst).

Überlegen Sie doch erstmal, dass die ganze riesige Maslowsche Bedürfnispyramide nur deshalb entwickelt wurde, um Ihnen einzureden, dass Sie ein Mangelwesen sind, dass noch ganz viel kaufen muss, bis es eine Chance auf Glück hat – und viele fallen erstmal darauf herein, die meisten sogar bis kurz vor ihrem Tode. Entgegen dieser Pyramide steht die griechische, römische, deutsche Philosophie, die überzeugend darlegt, dass man Glück in der kleinsten Tonne finden kann, wenn man nur sein Hirn sinnvoll gebraucht: das heißt, dazu, sein eigenes Leben frei und souverän zu leben … was heute nahezu unmöglich geworden ist, weil jeder Fußbreit Boden in Privatbesitz ist – von einigen wenigen. Auch Diogenes müsste heute für seine Tonne Strandgebühr bezahlen, Wassergebühr für sein Trink- und Abwasser, eine Kurpauschale …. und auch die Früchte der Natur sind alle in Privatbesitz. Welt … ist Geld geworden. Und es gibt viel mehr Geld als Welt.

Und kommen Sie mir nun nicht damit, dass seien alles nur Ausreden! Wenn jemand mein Grundstück unerlaubt betritt, wen mache ich dann für die Tat verantwortlich? Schreie ich etwa die Füße an, die den Befehlen des regierenden Gehirns folgen? Und in einer arbeitsteiligen Gesellschaft haben wir viele solcher „Gehirnfunktionen“ – und da gehört die Verantwortung auch wieder hin.

In diese Sinne: kämpfen Sie sich weiter durch – und bleiben Sie sauber! Und schauen Sie genau hin, wer Ihnen warum was vorwirft – meist geht es nur darum, Macht über Sie zu gewinnen. Es sind die menschlichen Raubtiere, die dort unterwegs sind – und für die sind Sie das unwerte Nutztier, das ihrem Willen unterworfen gehört, weil es irgendwie … böse, minderwertig und schlecht ist, nur, weil es sich einer toten, materialistischen Welt anpasst, um zu überleben.

Aber Anpassung – ist die größte Stärke des Menschen. Ihr werden wir es zu verdanken haben, dass der Geist der allgemeinen Menschenrechte den drohenden Kollaps überleben wird – durch ein paar wenige, die sich auch der nachapokalyptischen Welt anpassen können, Stämme und Gemeinschaften bilden, die – wie schon immer –  stärker sind als die Gefahren der Umwelt. Und vielleicht … wird der Kollaps ja auch noch verhindert. Was Global 2000 damals prophezeite, wurde durch die Natur selbst verhindert … durch ein explosionsartiges Wachstum der übrig gebliebenen Bäume, das die Wissenschaft sehr überrascht hatte.

Wir sind stärker als wir glauben – und sollten uns deshalb nicht durch das Einreden falscher Schuld schwächen lassen.

 

 

Kindesmissbrauch – der grausame Holocaust der Seele. Ein Fallbeispiel.

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Mittwoch, 21.10.2015. Eifel. Wir werden uns heute zuallererst um Begriffe kümmern müssen: es gilt zu belegen, dass der Begriff „Holocaust“ in dem geschilderten Zusammenhang seine Rechtfertigung hat, ebenso werden wir uns um den Begriff Seele kümmern müssen. Zuerst der Holocaust – im engeren Sinne als Vernichtungsfeldzug des deutschen Volkes gegen ihre eigenen Mitglieder amtlicher jüdischer Religionszugehörigkeit begriffen, im weiteren Sinne (z.B. „atomarer Holocaust“) gebraucht als Auftreten jeglicher Form von systematischer Massenvernichtung. Ich weiß, viele stoßen sich an diesem Begriff, weil sie ihn für ein einziges, isoliertes Ereignis in der Geschichte reservieren wollen, eine Ansicht, die ich verstehe, doch nicht teilen kann, weil es ihn jederzeit – in jeder auch nur leicht abgeänderten Form – wiederholbar macht. Ich werde dazu ein andermal weiter ausholen, für heute reicht es, zu erwähnen, dass der altgriechische Begriff holocaustos für „vollständig verbrannt“ – zusammengesetzt aus holos (ganz) und caustos (gebrannt) –  zum ersten Mal im Sinne von Völkermord 1895 von britischen Autoren für das Massaker an Armeniern verwendet wurde. Ich verwende ihn hier, um der Größenordnung der laufenden Katastrophe gerecht zu werden, die still, leise und heimlich in deutschen Landen umgeht … hauptsächlich außerhalb von Kirchen, weshalb die Täter wohl deshalb besonders laut schreien, wenn ein Kirchenmann die Taten begeht.

Der nächste Begriff begleitet uns ebenfalls seit Jahrtausenden: Seele. Dem Begriff wird im modernen Denken per Definition kein Platz mehr eingeräumt, der Mensch – so die Lehrmeinung – bestehe lediglich aus einer Reihe chemischer Prozesse, die „Empfindungen“ hervorrufen – eine Theorie, die bis heute durch nichts belegt ist aber dafür umso lieber zitiert wird: kurz – ein Dogma, das in vielerlei Hinsicht sehr bequem ist. Wo es keine Seele gibt, kann diese auch nicht verletzt werden … woraus resultiert, dass die den Vätern des Grundgesetzes so heilige, unantastbare „Menschenwürde“ nur ein sozialromantischer Schatten aus ungebildeten Zeiten ist – mit entsprechenden Folgen für die Sozialgesetzgebung. Es ist eine seltsame Theorie, können doch die meisten Menschen ihre Seele „empfinden“ … vor allem, wenn sie verletzt wird. Liebeskummer ist hier wohl ein weiter verbreitetes Beispiel, das ernsthafte körperliche Erkrankungen nach sich ziehen kann; der „Herzschmerz“ ist deshalb besonders, weil das Herz nicht zu den Organen gehört, die über Schmerzrezeptoren verfügen. Wer dies jedoch mal durchleben musste, weiß, dass es heftige Schmerzen sein können, Schmerzen, die extreme gesundheitliche Schäden verursachen können. Schmerzen, die der Begriff „Seele“ plausibler erklären kann als die Theorie der „chemischen Prozesse“. Es ist hier kein Platz für eine umfangreiche Diskussion des Seelenbegriffes, hierzu wird ein andermal mehr zu erzählen sein. Wir werden hier wohl in vielerlei Hinsicht umdenken müssen, gerade jetzt, wo wir uns mit der Erkenntnis über kommunizierende, zählende, fürsorgende Bäume auseinandersetzen müssen, die – definitiv – kein Gehirn haben aber erstaunliche mentale und emotionale Leistungen erbringen (siehe hierzu: Peter Wohlleben, Das geheime Leben der Bäume).

Wir brauchen einen Begriff der Seele, weil wir sonst gar nicht verstehen können, was an Kindesmissbrauch so schlimm ist. Hier gilt das Gleiche wie für die „Würde“ des Menschen: wo nichts ist, was verletzt werden kann, wo nichts gedacht werden darf (per Definition und Beschluss der Obrigkeit), was leiden kann, da kann es auch keine ernsthaften Verletzungen geben, deshalb hat ja die materialistisch orientierte Medizin den Begriff „Befindlichkeitsstörung“ entwickelt – was an Gehard Schröder erinnert, der Familie, Frauen, Senioren und Kinder seinerzeit lapidar und spontan als „Gedöns“ deklarierte und in Form von Hartz IV ein seelenloses, entwürdigendes Gedönsgesetz erschuf.

Warum der Begriff „Holocaust“? Nun – wie gesagt: es geht um das Ausmaß. Die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz (also: das Gedönsamt) Hamburg hat hierzu eine Studie veröffentlicht, die den modernen Schönsprechstudien elementar widerspricht (siehe Prävention Bildung). Die Studie stammt von Dirk Bange, befasst sich mit sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen und bezieht sich auf Fragebögen, die von Erwachsenen ausgefüllt werden – und nicht, wie üblich – auf Hochrechnungen zu einem Tabuthema. Die Zahlen an Missbrauch von Frauen reichen von 18 – 31 Prozent, die selbst einen Missbrauch erfahren mussten; die höchste Zahl stammt von Mitarbeitern der Beratungsstellen, die niedrigste Zahl aus einer repräsentativen Umfrage für Deutschland.

18 Prozent … das sind 7 Millionen Frauen, die in Deutschland sexuell missbraucht wurden – zuzüglich knapp drei Millionen Männer, die in jungen Jahren missbraucht wurden, kommt man auf knapp zehn Millionen – eine unglaubliche Menge. Das Land müsste starr sein vor Entsetzen … doch das Thema ist tabu. Niemand schreit auf wegen zehn Millionen grausam zerstörter Seelen – aber das Thema kann man halt auch nur erfassen, wenn man einen Begriff von Seele hat und sie nicht als Gedöns abtut.

Man könnte noch lange Zahlen, Daten und Fakten heranschleppen – das Internet ist voll davon. Daraus … zieht jedoch niemand Gewinn. Darum habe ich das Angebot eines missbrauchten Menschen wahrgenommen, habe ausnahmesweise eine anstrengende Reise auf mich genommen und lange Gespräche über einen Missbrauch geführt, der im Alter von 12 Jahren geschah (der erste war mutmaßlich im Alter von vier Jahren, doch hier streikte die Erinnerung). Die Person wird bald dreißig Jahre alt. Da Philosophen dereinst – als es noch Seelen gab – als Ärzte der Seele (heute also Gedönskurpfuscher sind) galten, interessierten mich besonders die seelischen Folgen des Missbrauchs. Während des Gespräches kam mir der Titel in den Sinn: es ist Mord, was hier geschieht. Eiskalter, grausamer Mord an der Seele – und er verheilt nie. Ich muss und möchte die Anonymität der Person waren – und wenn ich ihre Geschichte erzähle, wird man auch verstehen, warum.

Ich möchte Voyeuren keinen Aufführung bieten, weshalb Details zum Missbrauch geheim bleiben. Was dort geschah, enspricht den herkömmlichen Handlungen in billigen Pornofilmen – soviel sei gesagt. Das Opfer war 12 Jahre alt und leidet bis heute, wo es auf die Dreissig zugeht.

Wie reagiert die Seele nach der Tat?

Man fühlt sich „schmutzig, zerstört, leer„. Hat man einen Begriff von „Seele“, spürt man, dass es hier um Vernichtung geht – Vernichtung durch Sexualität (unsere heiligen Kuh, die auf einmal sehr dämonisch daherkommt). Die Seele empfindet ihre eigene Vernichtung, ihre Leere – und die Tatsache der Entwürdigung. „Sexueller Missbrauch“ ist – angesichts dieser Empfindungen, die er auslöst, ein ziemlich verniedlichender Begriff. Holocaust, das totale Verbranntsein, trifft es eher – erst recht, wenn man die quantitativen Ausmaße dieser Verheerungen in unserer Gesellschaft sieht.

Doch bleibt es nicht dabei: der Missbrauch ist nur der Auftakt eines lebenslangen Leidens, einer für immer und ewig zerstörten Existenz … in seiner Unwiderruflichkeit und Unheilbarkeit dem Morde sehr ähnlich – nur dauert das Leiden der Seele bis zur Erlösung viel länger, lebenslänglich – was meiner Meinung nach eine Gleichsetzung mit Mord rechtfertigt.

Diese zerstörte Seele ist in ihrem tiefsten Inneren zerrüttet – doch existiert sie weiter … in diesem Fall in einer Umwelt, die das kleine Kind (wie allgemein üblich) zusätzlich bestraft: man trifft im Freundeskreis auf Unglauben, in der Familie auf offene Ablehnung, die soweit führte, dass die Mutter das „unreine“ Kind aus der Familie verstieß – wir sehen, dass unser Kulturkreis zu den gleichen Methoden fähig ist wie die von uns häufig kritisierte muslimische Kultur, die schon mal Vergewaltigungsopfer ermorden läßt, weil sie „unrein“ sind. Das Kind trifft mit seiner verletzten Seele auf eine Umwelt, die ihm sofort feindlich gesinnt ist: es will sich wichtig tun, wird ihm vorgeworfen, es wird belächelt, seine Geschichte als „Wunsch nach Aufmerksamkeit“ abgetan, letztlich – der Todesstoß – wendet sich die eigene Mutter zugunsten des Täters (ein Stiefvater) von dem Kind ab, entsorgt es zu anderen Familienangehörigen, fälscht Briefe, um das Kind zu belasten und den Täter zu schützen.

Was folgt, kennt die Wissenschaft zur Genüge: das Opfer flüchtet sich in die Krankheit, um so schnell wie möglich dem Täter zu entkommen. Das Krankenhaus ist eine sichere Alternative zum eigenen Zuhause, da Flüchtlinge dieser Art kaum Zuwendung in unserer Gesellschaft finden, die einzige Art, Sicherheit zu finden. Es verletzt sich selbst mit Messern – was zu massivem Mobbing in der Schule führt. Opfer sind nicht gern gesehen im Land der Sieger, jenem Land, dem es per Beschluss der Kanzlerin gut geht. Auf eine Seele, die verletzt am Boden liegt, tritt man gerne drauf: Alltagsfaschismus der genehmen Art. Das Kind bricht sich selbst seinen Arm, um zu entkommen, fügt sich Verbrennungen zu – es ist sogar in der Lage, sich selbst eine Blinddarmentzündung zuzufügen (ja – da war ich selbst überrascht, aber es scheint zu gehen).

Hören wir das Kind selbst dazu, es existieren Einträge aus dem Tagebuch:

Ich hasse mein Leben. Ich will einfach nur weg. Es wäre eh allen egal und ich hätte meine Ruhe!
Manchmal fühle ich mich als wäre ich ein Stern im einsamen, kalten Universum.

Das war mit 12. Ein Jahr später:

Mein Leben ist mir egal, am Liebsten wäre ich tot!
Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr! Bitte, bitte gute Fee und helf mir! Bitte!

Urvertrauen – nach eigenen Worten – war nicht mehr vorhanden.

Die Leere im Leben weicht nicht. Schlimm für eine Seele, wenn sie leer ist, leer bleibt, so schlimm, dass mit 14 alles unternommen wird, der Leere zu entkommen: Drogen, Sex, Alkohol, Tabletten – und fortdauernde Selbstverletzung: über die Reaktionen der Umwelt auf diese Signale brauchen wir glaube ich nicht näher eingehen – sie waren so grausam die die Tat selbst. Die Gefühle, die diese Zeit begleiten?

„Sehnsucht nach Liebe, Freiheit, Verständnis. Alleine gelassen. Verlassen, ausgenutzt, dreckig.“

„Seele“ – hat ein Gefühl von „heil sein“ – und kann beschmutzt werden, endgültig, irreparabel, durch einen einzigen, kurzen kranken Akt. Wie weit wären wir doch, wenn wir dies wieder erkennen würden – stattdessen fallen wir sozial zurück in Anschauungen, die vor über dreitausend Jahren in barbarischen Zeitaltern Norm waren.

Das Kind – fügt sich selber Schmerzen zu, um überhaupt noch etwas von sich selbst zu spüren, ständig begleitet von der Verzweiflung über sich selbst, „dass man wieder Scheiße gebaut hat„, lebt „in einem Labyrinth ohne Ausgang„. Geplant … war das Leben anders. Ein Studium war angedacht, Chemie wäre schön gewesen. Dieser Lebenstraum jedoch – vernichtet in einem einzigen Akt.

Strafanzeige? Fehlanzeige. Hören wir das Kind selbst:

„Oft war der Gedanke da eine Anzeige zu machen und doch konnte ich es nicht. Ich wollte nicht alles wieder durchleben müssen, ich wollte nicht das alles in mir wieder ausgewühlt wird. Ich wollte nicht vor verschiedenen Gutachtern sitzen und jedes Detail erzählen müssen. Ich habe mich mit Frauen unterhalten die es getan haben, sie wurden mehrfach einem Gutachter vorgesetzt weil Kleinigkeiten in der Aussage unterschiedlich waren und wenn es nur die Farbe der Bettwäsche war. Nein! Anzeige erspare ich mir selber und hoffe das das Leben seine Rache für mich nimmt an dem Täter.“

Ja – erinnert man sich nicht an die Farbe der Bettwäsche, ist man schnell ein böser Täter, der üble Verleumdungen ausstößt. Der Täter – infolge des Alters immer überlegen, erst recht argumentativ. Die Gutachter – verdienen sich dumm und dämlich.

Therapie?

Wie soll eine Gesellschaft Wunden an einer Seele heilen, die gar keine Vorstellung von Seele hat?

„4 Therapeuten, 4 verschiedene Meinungen über solche. Für mich gibt es drei Arten von Therapeuten.
Die Therapeuten die ihren Job ernst nehmen, verständnisvoll, rücksichtsvoll und ehrlich mit einem umgehen. diese Art, die wirklich Interesse an einem und seinem Schicksal zeigen.
dann die Art die den Job nur machen weil es gut Geld gibt. die jenigen die einem null helfen und mit einem small talk halten und einem dann noch irgendwas unterstellen,
dann Art Nummer 3. die Therapeuten die behaupten das sie Ahnung haben, man aber die wirkliche Thematik nicht ansprechen darf. die jenigen die einem genauso wenig helfen wie Nummer 2. sie setzen einen dann lieber auf Tabletten und damit ist die Sache erledigt,
dann haben wir da noch Nummer 4. Nummer 4 sind die Therapeuten die sehr oberflächlich sind, die eine hohe theoretische Bildung haben, die einen mit Fachbegriffen vollpumpen und diese auch gut und sachlich erklären können. sie haben aber in Wirklichkeit kein Verständnis und kein Interesse am eigentlichen Schicksal. die machen sich falsche Notizen und so passiert es dann auch das einem kreativen Menschen, der eh schon auf diesem Gebiet viel macht, eine ergo therapie verschrieben wird.“

Hauptsache, der Rubel rollt. Therapeuten wirken „oberflächlich“, sachlich nüchtern und kalt. Geht ja auch nur um Gedöns.

Das Kind?

Wird größer, ist bald dreissig Jahre alt. Was bleibt, sind die Albträume. Jede Nacht. JEDE NACHT. Der Akt wiederholt sich noch und noch, der Missbrauch reicht in die Ewigkeit. Ebenso die Bilder, Worte, Botschaften, die sich beständig wiederholen, täglich, zu jeder Gelegenheit:

„DU BIST NICHTS“

„DU DARFST KEINEM WAS SAGEN!“

„WENN DU EINEM WAS SAGST, PASSIERT WAS!“

Mit der letzten Drohung war in diesem besonderen Zusammenhang die pflegebedürftige, von dem Kind sehr geliebte Oma gemeint, die eine Aussage des Kindes nicht überlebt hätte.  Auf die Darstellung der konkreten sexuellen Handlungsanweisungen möchte ich nicht eingehen … nur auf den Tatbestand, dass sie auch heute noch – zum Beispiel beim Joggen, wenn man einfach abschalten möchte – plötzlich und mit großer Macht über die Seele herfallen.

Das Kind ist dreissig Jahre alt, als Folge des Missbrauches haben sich seit einigen Jahren dissoziative Störungen eingestellt, aktuell begleitet von Momenten fehlender Alltagserinnerung, sogenannten Blackouts, eine – für diese Fälle typische – Borderlinestörung wurde erst Jahre später festgestellt, eine dissoziative Störung erst 2015, nach den ersten Therapieerfahrungen mit 19 wurde die damalige Diagnose nicht mitgeteilt – so geht man halt mit Gedöns um. Das Kind kämpft beständig, täglich … ums Überleben – gegen „das Ritzen“, gegen die Träume, gegen die imperativen Botschaften. Beruflich fühlt es sich nicht eingeschränkt … allerdings sind Berufe, die einen mit persönlichen Schicksalen konfrontieren, undenkbar – ebenso das Ertragen der Schilderung persönlicher Lebensgeschichten im Freundeskreis.

In Gesellschaft jedoch … wird eine Fassade aufgesetzt, eine dicke Mauer gebaut … „und wehe, es guckt einer dahinter„. Das Kind – ist ängstlich, immer noch. Auf ewig. Empfindet immer noch einen mangelnden Wert, ist durch Komplimente kaum erreichbar.

Der Rat des Kindes an andere Kinder: DAS SCHWEIGEN BRECHEN … was es hiermit getan hat, stellvertretend für viele, die immer noch schweigen – schweigen müssen.

Und der Philosoph? Stand gerade an der Straße, als ein Auto vorbeifuhr und erinnerte sich an Zeiten, als Wissenschaftler noch nachwiesen, wie bedrohlich und gefährlich die Kinderseele Autos … „Straßenverkehr“ … empfindet. Wer macht sich heute noch Gedanken darum? Und wie harmlos ist ein Auto (das heute ja nicht groß genug gebaut, nicht bedrohlich genug gestaltet werden kann) gegenüber einem Erwachsenen, der mit Gewalt folgenlos in intimste Bereiche dringen kann, Bereiche, die einem Partner als Geschenk vorbehalten sind – um „Familie“ zu gründen. Bereiche, die einst als heilig galten, sogar dem alten Zeterer Nietzsche als „Garten“ galten – der gehegt und gepflegt werden sollte … und nicht verbrannt.

Ich frage mich heute – aus aktuellem Anlaß – wie viele dieser zerstörten Seelen wohl heute bei Pegida anzutreffen sind, weil ihre Angst angesichts einer Million neuer, „fremder“, als potentielle Täter empfundener Männer (die die Haupttätergruppe stellen) einfach nicht mehr beherrschbar ist. Ängste, die gezielt von US-Instituten geschürt werden … wie mir neuerdings auffiel (siehe Neopresse). Opfer, die mit ihrer Angst an die Öffentlichkeit gehen … und als „Nazis“ sozial hingerichtet werden (worüber noch zu reden sein wird).

Doch erstmal schaue ich aus dem Fenster und bin erschüttert – erschüttert über die Dimensionen eines neuen Holocaustes in Deutschland, eines Holocaustes an Kinderseelen, der – wie die „Shoa“ auch – leise, diskret, verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit stattfindet, die gezielt wegschaut, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Aber er vernichtet ja nur Seelen. Gedöns, sozusagen. Trifft man jedoch eine dieser Seelen – der ich sehr dankbar bin für das Vertrauen und die Genehmigung, diese Geschichte erzählen zu dürfen – spürt man die vernichtende Gewalt, die wieder im Lande wütet – in anderer Form, anderer Gestalt, unter anderer „Legende“. Und doch … ähnlich.

Erschreckend ähnlich.

Und wieder einmal … machen Millionen mit. Dulden es. Verharmlosen es. Ignorieren es. Tabuisieren es.

Machen mit.

Und – mal im Ernst: hätten Sie gedacht, dass „Sexualität“ – zu deren hemmungslosem Ausleben wir täglich aufgefordert werden – bei unsachgemäßen Gebrauch so vernichtend sein kann?

 

 

 

Der Wirtschaftskrieg, die fragmentierte Gesellschaft und der engültige Tod jeder Revolution

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Sonntag, 26.7.2015. Eifel. Manchmal schreibe ich Sonntags gerne Besinnliches – doch nicht heute. Viel zu schnell eilt die Zeit davon, die Zeit verrinnt, die Vernichtung der demokratischen Zivilgesellschaften durch „Mammonismus“ – die blinde, eifernde und geifernde Jagd nach möglichst viel unnützem Tand, der skupellose, die Gesellschaft zersetzende Griff nach der Million durch Millionen gieriger Hände – schreitet täglich weiter fort und fordert und fördert das Schlechteste im Menschen … den Gegensatz zu jedem humanistischem Ansatz. Wie merken es alle, jeder, überall: der Mensch am Arbeitsplatz durch ständig steigende Anforderungen, denen nur mäßige bis mangelhaft Entlohnung gegenübersteht, der Mensch auf dem Arbeitslosenplätzchen, von dem ungeheure Wirtschaftsleistungen verlangt werden (mit Geld für 20 Tage 30 Tage Versorgung zu garantieren: das schaffen nur auserlesene Experten der Hauswirtschaft), der junge Mensch, dem jede Perspektive fehlt, jede planbare Zukunft oder der alte Mensch, dem – sofern er nicht ordentlich konsumieren kann – nur noch leise Verachtung ob seines sinnlosen Ressourcenverbrauchs entgegenweht.

Es wird viel geschrieben über die Missstände, über Skandale, die wöchentlich neue Höhepunkte erreichen – wie zum Beispiel die von Griechenland geforderten Massenentlassungen, die noch mehr Menschen ins Elend stürzen, noch mehr Leichen auf den Straßen produzieren – zum Wohle des Mammons, damit noch mehr Deutsche ihre heiß geliebte Million bekommen (siehe Spiegel). Das ist das 21. Jahrhundert: wir brauchen überhaupt keine Kriege mehr, um andere Länder auszuplündern, in die Knie zu zwingen und in einzelne Teile zu zerbrechen – wir schaffen das inzwischen allein mit Geldmacht … dabei hat Geld nur den Wert, dem wir ihm beimessen. Zu blöd: wir haben Geld zu Gott erklärt – und sind jetzt alle seine Sklaven. Unglaublich, dass fremde Institutionen einem Land Massenentlassungen befehlen können, unglaublich, dass Deutschland diese Befehle für Fremde ausführt, unglaublich, dass die demokratischen Völker dies mit sich machen lassen … und wunderlich, dass noch keiner gefragt hat, wer denn Deutschland die Massenentlassungen und die Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung befohlen hat.

Ich möchte Ihnen einen kurzen Text vorstellen, einen Text, der ursprünglich 1997 erschien – und eigentlich alles erklärte, was seitdem geschehen ist und weiterhin geschehen wird. Wer ihn versteht, wird keine weiteren Fragen haben, wird verstehen, dass wir uns in einem Weltwirtschaftskrieg befinden, in dem die Deutschen an vorderster Front für den Feind arbeiten – für den Feind der ganzen Menschheit.

„In vieler Hinischt markiert die weltweite Krise das Ende der Zentralbanken. Die nationale Souveränität über die Wirtschaft und das Vermögen der Nationalstaaten, die Geldschöpfung zum Wohle der Gesellschaft zu kontrollieren, sind geschwächt. Die privaten Devisenreserven in den Händen institutioneller Spekulanten übersteigen die beschränkten Fähigkeiten der Zentralbanken weltweit. Diese sind, ob sie einzeln handeln oder sich konzentriert zusammentun, nicht mehr in der Lage, sich gegen die Wellen spekulativer Angriffe zu stemmen. Die Geldpolitik liegt in den Händen privater Gläubiger, die in der Lage sind, staatliche Haushalt einzufrieren, die reguläre Auszahlung von Löhnen an Millionen Staatsbedienstete zu vereiteln (wie in der ehemaligen Sowjetunion geschehen) und den Zusammenbruch von Produktion und Sozialprogrammen herbeizuführen“. (aus: Michel Chossudovsky, Global Brutal, Zweitausendeins, 1.Auflage April 2002, Seite 325)

Ja – lesen Sie das ruhig zweimal. Fünf Jahre hat es gebraucht, bis dieses Werk ins Deutsche übersetzt wurde – dabei sollte es an jeder Schule und Universität Pflichtlektüre werden. Chossudovsky beschreibt einen weltweiten Wirtschaftskrieg, den wir Nichtmillionäre verlieren werden – und wir wissen das alle. Der Mammonismus vernichtet in einem ungeheuren Siegeszug sämtliche demokratischen Erungenschaften und Werte der letzten 3000 Jahre, nie hätten die Alarmglocken der Menschheit lauter läuten müssen … und nie waren die Gegenstimmen leiser. Selbst der Faschismus im Hitlerdeutschland hatte mehr Widerstand gegen sich als der Mammonismus – obwohl letztere viel mehr vernichtet – sogar den ganzen Planeten.

Mehr vernichtet?

Ja – 4 Millionen Muslime sind ihm bislang zum Opfer gefallen, 40 Millionen Tote in Kriegen seit dem zweiten Weltkrieg hat er mit zu verantworten, 18 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Hunger (siehe Jean Ziegler im Deutschlandradio), d.h. an den unvermeidbaren Nebenwirkungen der nach immer mehr Millionen gierenden Millionäre und Frontkämpfer des Mammonismus, der das Christenstum als Hauptreligion des Westens nahezu vollständig verdrängt hat. Das sind DIE WERTE des WESTENS, denen JEDES JAHR DREIMAL soviel Menschen zum Opfer fallen wie beim HOLOCAUST – ein neuer Holocaust, der bald eine Milliarde Menschen in den letzten siebzig Jahren vernichtet hat und weiter zu vernichten trachtet, ein Holocaust, den wir in Deutschland – eine der Speerspitzen an Gier und Müllproduktion (ja: die „sauberen Deutschen“ sind die Müllmeister Europas, siehe Spiegel) – nicht bemerken dürfen, weil einige selbsternannte, sektiererische Linke diesen Begriff als Eigentum gepachtet haben und lieber von ihnen selbst ernannte Pseudonazis jagen anstatt – wie die Weiße Rose – der aktuellen Vernichtungsorgie mutig entgegen zu treten.

1997 hatte Chossudovsky diese Entwicklung vorhergesehen – nicht durch Magie sondern durch Sammlung von Fakten. Schon in dem Jahr konnte man sehen, dass Hartz IV für Deutschland kommen würde, dass Armut auch bald in Europa Fuß fassen wird, weil der Weltkrieg des Mammonismus vor Europa nicht halt macht und massenhaft Agenten des Mammonismus in jedem Land aktiv sind – und fürstlich dafür belohnt werden, was ihren Eifer nochmal so heftig entfacht.

Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, ein Kampf, der schon jetzt in und durch deutsche Ämter geführt wird, die wir nur noch hoch loben dürfen, weil uns implizit vor Augen geführt wird, dass jede Form von sozialer Hilfe für Opfer des Mammonismus auch sofort gestrichen werden könnte … wie in Griechenland: die eiskalte Tötungsabsicht auch hochrangiger Politiker des Westens haben wir schon oft erfahren dürfen.

Wie kommt es eigentlich, dass der Krieg schon seit zwanzig Jahren so vernichtend tobt, mehr Tote produziert als alle Weltkriege zusammen und wir darüber nicht reden?

Die Antwort ist einfach. Sie findet sich im Anschluss dieses Textes in Form eines Videos. Es dauert eine Stunde, enthält einen humorvollen Vortrag von Professor Rainer Mausfeld – einem Vortrag, dem ich manche Fakten in diesem Text entnommen habe, dem ich ansonsten aber nur wenig hinzu zu fügen habe – außer eins.

Das die Gesellschaft durch konzentrierte Fütterung mit fragmentierten Fakten komplett handlungsunfähig gemacht wird, ist eine Tatsache, die Sie verstehen werden, wenn Sie das Video angeschaut haben – das wichtigste Video Ihres ganzen Lebens – als jener Person, von der die Macht im Staate ausgehen sollte. Es erklärt Ihnen, warum es niemals mehr eine Revolution geben wird – ganz einfach weil die Fragmentierung der Wirklichkeit kontinuierlich verhindert, dass sich eine geschlossene Front gegen den Mammonismus bildet. Schauen Sie sich das Video einfach mal an – es enthält den Vortrag eines Wissenschaftlers, nicht irgendwelche Spekulationen alternativer Medien. Ich werde mir nach dem Vortrag noch erlauben, ein paar Worte hinzuzufügen:

So – fertig geschaut? Gut. Wenn nicht: bitte nochmal schauen – es ist möglicherweise die letzte Chance, den Weltkrieg des Mammonismus aufzuhalten, die letzte Chance, zu verhindern, dass die Armut weiter nach Deutschland importiert wird … vielleicht gelingt es uns wenigstens, die Republik zu retten, während wir den Kampf um Europa schon verloren haben (siehe Spanien, Griechenland, Irland, Portugal, Italien, Frankreich).

Es ist dem Film wirklich nichts hinzuzufügen – nur gilt es, auf ein weitere, logisch stringente Fakten hinzuweisen.

Um dieses Empörungsmanagement – für das wir täglich in der Tagesschau ein Dutzend Beispiele finden, in den privaten Medien noch umso mehr – zu betreiben, bedarf es einer fest zusammenhängenden Clique von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Medien, die wir nicht verschwörungstheoretisch vermuten müssen, sondern exemplarisch an „Events“ wie der sogenannten „Bertelsmannparty“ festmachen können – und sie ist nur ein Beispiel für viele andere „Events“, in denen der Schulterschluss der Akteure des Mammonismus geprobt und getestet wird – der Bundespresseball, private Partys und „Geburtstagsfeiern“ der „Mächtigen“, das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Bilderbergertreffen, die Arbeit der Rotarier und Lionsclubs sowie hunderte noch nicht bekannter aber trotzdem stattfindender Treffen mit verschwörerischem Charakter zur Festigung der Allianz der „Reichen“ gegen die Demokratie (die bald nur noch von Armen getragen wird, auch wenn die ihr in Scharen den Rücken zukehren, weil sie zur Farce verkommt – siehe Handelsblatt) wären hier ebenfalls zu nennen.

An Revolution – ist hier gar nicht mehr zu denken. Sie wird im Keim erstickt – und viele Pseudolinke arbeiten mit ihrem eigenen Sektierertum mit Hochdruck an der weiteren Fragmentierung.

Was wir erstmal brauchen?

Medien, die Defragmentierung betreiben, Defragmentierung, wie wir es hier in unserem kleinen Nachdenkmagazin seit Jahren betreiben, obwohl diese Arbeit nur stümperhaft sein kann, weil wir gar nicht die notwendigen Ressoucen haben, um sie erfolgreich betreiben zu können. Um jene 60 Prozent der Deutschen, die den Braten schon gerochen haben ihn aber nicht benennen können zu erreichen, brauchen wir … Fernsehkanäle, Radiosender, Filmstudios – und ganz ganz viele Mitstreiter. Diese Zusammenzuführen übersteigt unsere Möglichkeiten bei Weitem. Sechs Stunden dauert die Suche nach Fakten zu einem Artikel, vier Stunden seine Niederschrift in möglichst nicht überfordernder Sprache – ohne die Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter kaum zu bewältigen … und auch kaum ewig durchzuhalten, um nicht in einem Burn-out zu landen.

Aber immerhin können wir einen Weg weisen … einen Weg, der angesichts eines weltweiten, nie dagewesenen, täglich fortschreitenden Massenmordens an Armen durch Hunger als alternativlos ansehen müssen, wenn wir uns nicht sklavisch den kommenden Rentenstreichungen in Deutschland (nein – nicht Kürzungen: STREICHUNGEN) hingeben wollen wie es die Griechen gerade erleben müssen.

Als ich Chossudovsky 2002 das erste Mal im Internet vorgestellt hatte – in einem ganz anderen, inzwischen erloschenen Forum – bin ich noch massiv angefeindet worden wegen der dunklen Sicht der Welt. 2015 hat diese Dunkelheit Europa erreicht und Millionen Menschen in Armut gestürzt, während die Armut per Staatsgewalt in Deutschland entsetzliche Folgen produziert und ein Prekariat künstlich in die Welt befahl, dass Millionen von Deutschen aus der Gemeinschaft herausgeschmissen hat – darunter auch Millionen „unschuldiger“ Kinder.

2015 sind die Agenten das Mammonismus so frech geworden, dass sie zu Ministern eine erstaunlich offene Sprache sprechen (siehe Neues Deutschland):

[Und dann] schauen dir sehr mächtige Personen in die Augen und sagen: »Sie haben recht mit dem, was Sie sagen, aber wir werden Sie trotzdem zerquetschen.«“

Das ist, was uns geschehen wird, wenn wir der Fragmentierung des Wissens nichts entgegensetzen: wir werden zerquetscht. Na – vielleicht unterschätze ich auch den Hang zum Masochismus im Volk … und alle haben Spaß daran, wie eine Laus zu enden, nachdem sie für die Mammonisten schon den Status einer Laus erreicht haben: die Lust am Untergang soll ja auch was an sich haben … oder?

 

Der Holocaust an Arbeitslosen: jetzt live in Deutschland – und alle schauen weg!

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Dienstag, 2.12.2014. Eifel. Ein trüber, nebeliger Tag in der Eifel, wie geschaffen, über trübe, nebelige Dinge nachzudenken – wie zum Beispiel über den Brief einer „Andrea“, den ich gestern erhielt – oder über die Ansicht eines langjährigen Bloggerkollegen, dass viele von uns resignieren und aufgeben … oder über das Entsetzen vieler politisch aktiver Menschen, dass die „Hartzer“ so schrecklich faul sind – so faul, wie Regierung und Wirtschaft sie darstellen. Ja: die große Hoffnung vieler Linker, dass sich die ärmsten des Landes erheben, um sie auf den Köngisthron zu tragen, hat sich nicht erfüllt … und selbst wollen sie den langen Marsch nicht wagen. Sie marschieren lieber weiter mit dem staatlichen „rundum-sorglos-Paket“ durch die Institutionen und halten sie so am Leben … viele alte „68´er“ sitzen jetzt als Abteilungsleiter in den Jobcentern der Gemeinden, weil die Parteien mit ihren arbeitenlosen Sozialarbeitern sonst nichts anfangen konnte.

Was sie dort leiten, ist ein beispielloses Vernichtungsprogramm, über das man nicht reden darf, weil man sonst Ärger mit Arbeitslosenaktivisten bekommt: mein Freund „Grilleau de Marigny“ kann davon ein Lied singen. Ja: Verweise auf die NS-Zeit sind nicht gern gesehen, sofort hat man eine breite Front hypermoralischer Pseudohistoriker gegen sich, die beständig behaupten, der Holocaust sei so einzigartig, das Leid der KZ-Insassen so unvergleichlich, dass man niemals Vergleiche ziehen könne.

Die armen Tröpfe – so viel Meinung, so wenig Bildung.

Gut – kümmern wir uns zuerst um das Sterben der Menschen im Holocaust, um die erneute Ausrottung eines ganzen Volkes, um einen erneuten Genozid.

Was ist daran so einzigartig?

Kann sich noch jemand an die Tasmanier erinnern? Nein? Wurden völlig ausgerottet, die letzten starben Ende des 19. Jahrhunderts.

Oder die Glaubensgemeinschaft der Katharer, die ein besonders „reines“ Christentum leben wollten? Ausgerottet – mit Stumpf um Stil, die letzten 178 Überlebenden wurden 1278 verbrannt. Schon mal aufgezählt, wie viele Indianerstämme die Eroberung Amerikas nicht überstanden haben? 500 Staaten (ja: Staaten) gab es da, mit zum Teil kulturell sehr hochstehenden Gesellschaften (von denen die USA unter anderem ihre Verfassung haben) … alle fort.

Die Liste der Genozide läßt sich noch deutlich verlängern – nur wird dieses Wissen nicht so sehr verbreitet. Die Tatsache, dass Menschen Menschen in Massen töten, ja, ganze Kulturen auslöschen, ist nichts besonderes – sogar das Christentum wäre durch Rom fast ausgelöscht worden (das es im Prinzip durch „Rom“ wirklich ausgelöscht wurde, bevor es überhaupt seine tiefere Wirkung entfalten konnte, ist eine andere Geschichte. Man ist hier bei der Auslöschung sehr elegant vorgegangen und hat die Christen einfach zu einer Staatsreligion erhoben – den Rest erledigte die Korruption).

Was war es dann? Die Art zu sterben? Wollen wir uns wirklich auf das dünne Eis begeben, gewaltsame Tötungen in „gute“ und „schlechte“ einzuteilen? Wie wollen wir das machen? Dauer der Angst? Intensität der Schmerzen? Chinesische Folterkünstler schafften es, Menschen drei Wochen bei massiver Folter am Leben zu lassen – das ganze geschah in aller Öffentlichkeit, ähnlich dem Treiben im Circus Maximus des römischen Imperiums.

Oder ist es die Tatsache, dass sich hier die „Kulturmenschheit“ als Täter entpuppte, jene Herrenrasse, die auch heute noch die Welt ihrem Willen unterwerfen will? Ich denke … hier liegt die wahre Wurzel unseres Grauens: die Täter des Holocausts sehen wir morgens, wenn wir in den Spiegel schauen.

Dabei liegt die Wurzel zum Holocaust nicht einzig im Parteiprogramm der NSDAP – nein, eigentlich haben die nur aufgegriffen, was mehrheitsfähig war. Darf ich mal einen Schweizer Arzt zitieren, einen aus dem Jahre 1904?

„Wenn dann die schlechteste Menschenware Dutzende von Dummköpfen, Verbrechern, Krüppeln, Tuberkulosen und sonstigen Missgestalten erzeugt hat, bauen wir überall Irrenanstalten, Epileptikeranstalten, Altersasyle und Zuchthäuser, um die schlimmsten Früchte ihrer Entartung auf unsere Kosten zu versorgen. Und wir merken nicht, dass diese Humanität die Kulturmenschheit allmählich zugrunde richtet“

(der schweizer Arzt August Forel, persönliche bekannt mit Charles Darwin, aus: Kurt G. Büchel, Heilen verboten töten erlaubt – die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen, Bertelsmann 2003, Seite 101)

Es waren die Anhänger Darwins, die seine Theorie der Auslese (eine zutiefst antichristliche aber urkapitalistische Theorie, die heute als „Neoliberalismus“ wieder die Sozialpolitik bestimmt) auf die menschliche Gesellschaft übertrugen: schon 1904 hätte man Mahnungen schreiben können, dass diese Philosophie Massenmorde produzieren wird – früher oder später. Die Sozialdarwinisten liefen Sturm gegen die bismarksche Sozialversicherung – und mit „Hartz IV“ hat der Kampf der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts tobt, wieder einen neuen Höhepunkt erreicht: der Punkt ging voll an die Sozialdarwinisten.

Wer meint, der Holocaust wäre nur durch die NSDAP und Hitler möglich gewesen, irrt. Die „Bewegung“ durfte sich 1933 – 1945 nur ungehindert austoben, vorbereitet wurde das ganze aber schon, bevor ein Hitler überhaupt nur geboren wurde. 1945 wurde nur ein kleiner Arm der Bestie zerschlagen, die sich einige Jahre wieder zurückzog, aber ihre Lehren vom „unwerten Leben“ weiter verkündete, verbreitete und langsam wieder neue Mehrheiten aufbaute, bis sie 2005 triumphieren konnte: endlich hatte man wieder eine Mehrheit im Parlament, einen Angelpunkt, mit dem man wieder die ganze zivilisierte Menschheit tyrannisieren konnte um eine neues Vernichtungsprogramm aufzulegen.

Ja – ich spreche von einem Vernichtungsprogramm … auch wenn mich jetzt engagierte Arbeitslosenaktivisten aus ihrer Facebook-Freundesliste streichen (das gröbste an politischer Tat, zu der sie in der Lage sind!): ich will nicht den letzten Holocaust verharmlosen, sondern den nächsten verhindern, weil ich weiß, dass die „Herrrenmenschen“ nicht 1933 aus der Hölle auf die Erde gekommen sind: sie waren die willkommenen Vollstrecker einer Gesellschaftsordnung, die von der deutschen Ärzteschaft seit dem 19. Jahrhundert gefordert wurde (siehe hierzu Büchel, a.a.O., Kapitel 2 – danach sieht man die „Halbgötter in Weiß“ aus einer etwas anderen Perspektive) … und die Schöpfer dieser „Herrenmenschengedanken“ haben 1945 völlig folgenlos überstanden, um weiter an dem großen Ziel zu arbeiten: die „saubere“ Menschheit, die „reine Rasse“ … und an dem „perfekten“ Menschen.

Ja – wer hier Vergleiche verbietet, respektiert nicht die Leiden der Holocaust-Opfer – er bereitet den neuen mit vor!

Und der läuft schon:

So hat der US-amerikanische Forscher Christopher Hudson in einer Langzeitstudie aus den Jahren 1994 bis 2000 ermittelt, dass bei von ihm mit ihren Daten erfassten 34.000 PatientInnen vier Siebtel wegen Armut oder des Absturzes in Arbeitslosigkeit an Depression oder Schizophrenie erkrankten. Und der deutsche Medizinsoziologe Johannes Siegrist von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ist zu ähnlichen Ergebnissen gelangt, bestätigt darin von dem Diplom-Psychologen Frank Meiners, der für die DAK entsprechende Krankendaten ausgewertet hat. Depression aber, das ist nicht nur einfach “ein bisschen” Lustlosigkeit und “ein bisschen” Verstimmung, “ein bisschen” Niedergeschlagenheit und “ein bisschen” Antriebslosigkeit – was übrigens schon Erklärung genug dafür wäre, dass Arbeitslose nicht einmal mehr wählen gehen. Nein, Depression ist auch Körperveränderung, vereinfacht gesagt: veränderte Gehirnchemie.

Wir wissen, dass wir hier mit unserer Gesellschaftsordnung wieder Lebensqualität in Massen vernichten – ohne das es irgendjemanden stört. Auch die Ärzteschaft nicht:

Meine Enttäuschung gilt nicht den Opfern, sondern deren potentiellen Helferinnen und Helfern. Sollte den Medizinern und Psychotherapeuten ihr objektiver Zynismus entgehen? Hinter verschlossener Tür, in ihren Behandlungszimmern, den Patientinnen und Patienten mit all ihrer Kompetenz zu helfen und helfen zu wollen. Dort also ihren Mund aufzumachen! Und draußen – in der Welt, die seit längerem aus politischen Gründen auch eine Welt der Krankheitsverursachungen ist – den Mund zu halten und auf den eigenen Kongressen stattdessen lieber über neue Psychopharmaka zu diskutieren und neue Formen der Kurzzeittherapien! Fast könnte man meinen, die Ärzte und Psychotherapeuten schwiegen deshalb so beharrlich in der Gesellschaft, weil ihnen sonst die verheerende Hartz IV-Politik nicht so viele neue Patientinnen und Patienten zutriebe und damit lukratives “Krankenmaterial”!

Die Zitate stammen aus einem Text, den ich bei Konstantin Wecker gefunden habe, Autor des Textes ist (vermutlich) Holdger Platta – es geht um die für viele unerklärliche Passivität der Hartz IV-Empfänger (siehe: hinter den Schlagzeilen). Selten wurden die gesundheitsvernichtenden Wirkungen von Harzt IV so zentriert auf einen Punkt gebracht – aber es geht ja nicht nur um die Vernichtung von Gesundheit: es geht um die Vernichtung von Menschenleben in ungeahnter Größenordnung:

Wie Experten mittlerweile wissen, ist die Entwürdigung der ALG-II-BezieherInnen bei vielen längst schon so weit fortgeschritten, dass sie ernsthaft und ernstzunehmend aufs schwerste erkrankt sind. Erkrankt nicht unbedingt im körperlichen Sinne – das oft allerdings auch: die sogenannte “Morbiditätsrate”, der Anteil körperlich Erkrankter, liegt bei den Armen in Deutschland durchschnittlich doppelt so hoch wie bei den anderen Bevölkerungsschichten; und bei der sogenannten “Mortalitätsrate”, der Sterblichkeit, ist von Wissenschaftlern festgestellt worden, dass Arme im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre früher sterben als die Menschen aus den höheren Einkommensgruppen (sieben Jahre früher die Frauen, zehn Jahre früher die Männer).

Das ist Massenmord – angesichts des Reichtums der Bundesrepublik vermeidbar (also politische bewusst gewollt) und in einer Größenordnung von 7 Millionen Menschen, 1,6 Millionen davon Kinder (also auch mengenmäßig durchaus vergleichbar).

Hier und jetzt in unserem Alltag.

Der Unterschied? Man eliminiert die Augesonderten mit „Hungerkost“ – ein erprobtes Mittel der Ärzteschaft im Rahmen der Euthanasie. Lager braucht man nicht mehr, unter betriebswirtschaftlichen Bedingungen sind selbst die zu teuer, außerdem machen moderne Überwachungsmethoden Lager überflüssig, die kalten Schimmelbuden der „Entsorgten“ haben zudem enorme Vorteile bei der „Entsorgung“: man braucht in Folge der Vereinzelung nicht nicht Lageraufständen zu rechnen, man muss nur dafür sorgen, dass die „ständig erreichbar“ sind – und die Stadt nicht verlassen … aber das gehört ja zum Gesetz dazu.

Wie 1933 – 1945 redet man nicht darüber – es sei denn, in kleinen Blogs, die ihre exzentrische Sicht verbreiten dürfen, um als Feigenblatt einer Freiheit zu dienen, die schon seit vielen Jahren einer Diktatur des Profits und einem Terror der Betriebswirtschaft gewichen ist, die letztlich selbst nur eine Ausprägung des Sozialdarwinismus ist: die Auslese erfolgt nicht mehr an der Rampe, sondern im Bewerbungsgespräch, hier wird das alte, schwache, kranke Menschenmaterial auf eine Art und Weise gründlich von einer Allianz der Profiteure aussortiert, dass es den Sozialdarwinisten eine reine Freude wäre.

Natürlich wagen wir hier eine scharfe Gratwanderung, denn: jede Relativierung der Gräuel des Nationalsozialismus führt dazu, dass seine Anhänger (die zahlreicher sind, als man sich vorstellen kann, weil Antisemitismus immer noch Volkssport breiter Schichten deutscher und österreichischer Dauergimpel ist) wieder Morgenluft wittert, um dann letztlich dem schon mehrheits- und gesellschaftsfähigen Sozialdarwinismus wieder einen starken Arm zu verleihen. „Sie“ marschieren ja auch schon wieder, natürlich – wie immer – im Namen des Guten. Im Namen des Guten werden sie auch – aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen – mit Hartz VIII die Vernichtungslager betreiben, weil einfach nicht mehr genug Geld für das Prekariat da ist, für jene bildungsferne Schichten, die sich mit dem Kindergeld ein gutes Leben machen, als Parasiten und Schmarotzer auf Kosten der „guten“ Menschen leben und aufgrund von mangelnder Sachkompetenz, Krankheit, Alter oder psychischen Deformationen (zum Beispiel „Depressionen“) nie mehr dem Arbeitsmarkt zur vollen Verwertung (und Verwurstung) zur Verfügung gestellt werden können … das sind alles schon jetzt Begrifflichkeiten, die unseren Alltag prägen.

Ich habe hier volles Verständnis für die Angst von Menschen, für ihre Resignation, für ihre Niedergeschlagenheit – zumal sich ja auch die Mehrheit des „Widerstandes“ einer kritischen „Restöffentlichkeit“ sich damit begnügt, Fragen zu stellen – als könne man im Jahre 2014 noch vernünftigerweise irgendwelche Zweifel daran haben, dass in den Machtapparaten der USA eine finstere Kraft die Vorherrschaft erlangt hat, der man – rückblickend – ohne jeden Zweifel zutrauen kann, „nine-eleven“ geschickt eingefädelt zu haben, um ihre politischen Gelüste weltweit hemmungslos austoben zu können. Ja – selbst wenn die amtliche Verschwörungstheorie der Wahrheit entsprechen sollte, entwickelt sich die Geschichte der Folgejahre eher in jene Richtung, die die Kritiker der amtlichen Verschwörungstheorie prophezeit haben: ein möglicher dritter Weltkrieg (ausgelöst durch den Konflikt um die Ukraine oder um den Konflikt um ein paar Inseln im Pazifik), eine mögliche neue Massenvernichtung unwerten Lebens (für die sich die US-Polizei nach den Ereignissen von Fergusson langsam rüstet) wären ohne „nine-eleven“ undenkbar gewesen – und sind jetzt Alltag.

Bleiben wir aber noch einen Moment in Deutschland – denn für diesen Verwaltungsbezirk des US-Imperiums zeichen wir als Bürger verantwortlich.

Hier produzieren wir Armut in Massen, die konkret Menschen tötet – zehn Jahre früher, als es natürlicherweise sein müßte.

Und wir … schauen weg.

Wir produzieren Krankheiten in Massen, die Menschen in den Suizid treiben.

Und wir … schauen weg.

Wir hinterlassen unseren Kindern eine gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Trümmerlandschaft, um einigen wenigen zu unvorstellbarem Reichtum zu verhelfen.

Und wir … schauen weg.

Und genauso werden jene zwei Drittel der Gesellschaft, die schon 1933 – 1945 (aus durchaus unterschiedlichen Gründen) weggeschaut haben (und heute Wähler der „großen Koalition“ sind, die jene zwei Drittel hervorragend repräsentiert) wegschauen, wenn die westlichen Industrienationen wieder anfangen, ihr „unwertes Leben“ von „ihrem Leid zu befreien“.

Sie sind immer noch skeptisch?

Nun – niemand behauptet, dass wir aktuell das Jahr 1933 schreiben. Eher bewegen wir uns im Rahmen von 1923 – aber wir bereiten uns vor.

So undenkbar, dass 2025 „mobile Sterbehilfeteams“ des Jobcenters schwer depressive unvermittelbare Arbeitlose von ihrem Leid erlösen – natürlich nur auf ihren ausdrücklichen „eigenen Wunsch“ hin … der in etwa so frei sein dürfte wie heute schon die Einwilligung zur „Eingliederungsvereinbarunt“ „völlig freiwillig“ geschieht – und bei mangelnder Freiwilligkeit eben als Erlass verfügt wird?

Das Leid der Ärmsten berührt uns nicht mehr.

Die Kosten, die sie uns aufbürden, beunruhigen jene, die in einer Blase von Glasperlenwohlstand vor sich hin dämmern.

Und der Sozialdarwinismus ist wieder im Aufwind – wie man in ganz Europa und den USA sieht, als internationale Bewegung.

Wir können wissen, wo das endet.

„Mobile Sterbehilfeteams“? Wird es jetzt in Holland geben. Eine Ärztin möchte das auch in Deutschland einführen (siehe „Welt„) … in guter, alter Tradition, die seit dem 19. Jahrhundert ungebrochen ist.

Und das Blogger resignieren, kann ich verstehen: die Zahl der Wegschauer wächst, jeden Tag. Ebenso wie die Zahl der Täter, die nachgezüchtet werden – als Juristen mit Tötungsphantasien, Studenten mit unstillbaren Luxuswünschen und anderen Erfüllungsgehilfen, für die Mitleid nur noch Sozialromantik ist, die bei der Erfüllung der eigenen Konsumphantasien stört.

 

 

Neale Donald Walsch – Lügen mit Gott

Neale Donald Walsch - Lügen mit Gott

Ostermontag, 21.4.2014. Eifel. Heute ist ein wichtiger, schöner Tag für die christlichen Menschen in meinem Lebensumfeld: der Sohn Gottes hatte vor 2000 Jahren den Tod besiegt und seine frohe Botschaft verkündigt. „Bald“ sollte sein Reich kommen, wo Löwe und Lamm friedlich zusammenliegen. Nun – ist schon ein bischen her. „Bald“ ist für Gottessöhne wohl ein recht dehnbarer Zeitraum – oder wir haben wieder nur einen aramäischen Satz falsch verstanden, der stümperhaft ins Griechische übersetzt wurde, dann laienhaft vom Griechischen ins Lateinische und in voller Unkenntnis der wahren Wortbedeutung des Sprachgebrauches jener Menschen, die diese tote Sprache aktiv anwandten eine Übersetzung ins Deutsche fand. Was wenige wissen: wir haben gar nicht eine Bibel – wir haben hunderte. Durch jede Übersetzung entsteht eine neue, die mit dem Original nur noch wenig zu tun hat – und die Ergebnisse sind oft verblüffend … so wird aus „Gott“ nicht mehr der liebende Vater, sondern die „all-eine Vater-Mutter“ – um nur ein Beispiel zu nennen.

Schlimm, wenn die schriftliche Überlieferung der christlichen Religion auf so wackeligen Beinen steht, dass man fast jede Aussage damit belegen kann … und fast jede Aussage damit belegt hat: Umweltzerstörung und Umweltrettung, Weltkrieg und Widerstand, Frauenunterdrückung und „Heiligung“ der Frau, Hexenjagden und den Kampf gegen sie, Legitimation des Kaisertums … und des Königsmordes. Nun – bei so vielen Seiten kein Wunder. Und kein Wunder, dass der Staat (und nicht die Kirche) tausend Theologen beschäftigt, um hier wissenschaftlich Klarheit in die Aussagen der Priester zu bringen: als „Agent Gottes“ stellt man immerhin eine enorme Autorität da, die schnell die Autorität der gewählten Regierung in Frage stellen kann … vor allem wenn diese Regierung auch nur ansatzweise inhumane Praktiken in ihrem Verantwortungsbereich duldet … oder initiiert.

Angesichts der katastrophalen Lage hinsichtlich der einst willkürlich als „Bibel“ zusammengestellten Texte ist es kein Wunder, dass die Menschen sich wieder jenen zuwenden, die direkt mit Gott reden … oder sich mittels entsprechender Techniken selbst auf die Suche nach der Quelle des Lebens begeben. Über einen jener Menschen – einen der neuen „Propheten“ – muss ich nun ein paar Worte verlieren. Warnende Worte, ist seine Leere doch bösartig, menschenfeindlich und äußerst gefährlich ich meine Neale Donald Walsch, einen Amerikaner.

Wenn Amerikaner über Spiritualität reden, bekommt das in der Regel immer Ähnlichkeiten mit Disney, Coca Cola und McDonalds: es wird bunt, süß und gehaltlos – jedenfalls, wenn man eine gewissen Vorbildung in griechischer Philosohie (deren Gedankenwelt weit vor dem Christentum begann) und auch schon mal die verschiedenen Argumentationen griechischer Denker bezüglich des „göttlichen“ durchdacht hat. Herrn Walsch nehme ich ein wenig davon aus – aber immerhin hat der ehemalige Inhaber einer Werbeagentur das nötige „Know-How“ im Verkauf – und durch seine „Hobbys“ auch einen umfassenden Überblick über religiöse Kulte (siehe ekd):

Rückblickend beschreibt sich Walsch als religiösen Sucher: „Ich wollte mehr von diesem Gott und beschloss darauf, wieder zur Kirche zu gehen. Vielleicht suchte ich auf die falsche Weise an den falschen Orten. Ich ging zu den Lutheranern, dann zu den Methodisten. Ich versuchte es mit den Baptisten und den Kongregationalisten. Aber ich war wieder in die auf Angst gegründete Theologie hineingeraten. Ich lief davon. Ich erforschte den Judaismus. Den Buddhismus. Jeden ‚ismus’, den ich ausfindig machen konnte.“

Seine Bücher erreichen Millionen – und seine Botschaft hat Millionen geholfen, ihr Leben zu verstehen, zu meistern, mit seinen Widrigkeiten zu ertragen. Dafür gebührt ihm Respekt.

Ich möchte ihm auch nicht unterstellen, bewusst und offensichtlich gelogen zu haben, gehe sogar so weit, zu akzeptieren, dass er wirklich mit einer inneren Stimme geredet hat, die er für Gott hielt. Ich bin Philosoph, kein Dogmatiker, ich darf das. Ich habe einiges über ihn gelesen … und das Werk „Zuhause in Gott“ komplett … obwohl es schwer fiel. Es fiel schwer, einen Gott zu verstehen, der die Lektüre von Büchern über Quantenmechanik empfahl … immerhin weiß man als Wissenschaftstheoretiker, dass die Erkenntnisse der Physik immer im Fluss sind … und in zehn Jahren womöglich schon wieder völlig anders gedeutet werden als heute. Auch der Sprachmelodie seines „Gottes“ unterschied sich auffallend von jenen Erfahrungen der menschlichen Mystiker, die die Menschheit über Jahrtausende gesammelt hat. Aber: was weiß ich schon. Und wer will schon gegen Götter argumentieren – außer mir.

Nun … der Kampf gegen falsche Götter ist seit dreistausend Jahren die vornehmste und oft mutigste Aufgabe der Philosophie. Sie hat sich schon gegen die obersten Tyrannen gestellt, als das christliche Gottesbild noch nicht mal in Ansätzen formuliert war, gräßliche ägyptische Gottkönige die Welt verheerten und tausend lokale Terrorgötter den Menschen das Leben vermiesten: hier war es schon extrem mutig, sich auf die Straße zu stellen und den Menschen die (überraschend christliche/jüdische) Botschaft zu bringen, dass man sich überhaupt nicht mit diesen kleinen Tyrannen auseinandersetzen muss, sondern lieber sein eigenes Leben leben, nett zum Nachbarn sein und den Frieden waren sollte, selbst wenn der Kriegsgott nach Erfüllung schreit.

„Zuhause in Gott“ handelt nun vom Leben nach dem Tode – ein Thema, das uns alle angeht. Als jemand, der Thanatologie als Hobby betreibt, möchte ich mir das Urteil erlauben, zu sagen, dass die über den Tod gemachten Aussagen in keinem Widerspruch zu der menschlichen Erfahrung stehen, wie wir sie in vorchristlichen Schriften wie dem tibetanischen Totenbuch, dem ägyptischen Totenbuch oder den Vorstellungen der nordamerikanischen Indianer von den „ewigen Jagdgründen“ finden.  Die Skizzierung eines multidimensionalen Universums, die Vorstellung einer Zeit, die nur das „Jetzt“ kennt, die Trivialisierung jeglicher Form von Höllenvisionen (die es geben kann … die aber kein Leid erzeugen, weil wir im Jenseits keinerlei Schmerzempfinden haben), die Vorstellung, das wir selbst es sind, die mit unserem Willen aktiv die Erfahrungswelt des Jenseits kreiiren – das alles ist möglich. Ich halte es für äußerst wahrscheinlich wahr – es steht auch nicht im Widerspruch zu denErfahrungen, die man mit Sterbenden machen kann – Erfahrungen, zu denen Neale Donald Walsch nach eigenen Angaben über Elisabeth Kübler-Ross Zugang hatte.

Ich möchte aber nicht die Theorie fördern, dass er ein Schwindler ist, der sich seinen „Gott“ zusammengeklaubt hat – das wäre vor seinem Hintergrund zwar möglich … aber trotzdem eine Unterstellung. Ich sehe keinen Grund, warum ich mich mit meinem Urteil über sein Urteil stellen sollte … und trotzdem erlaube ich mir, vor dieser neuen Religion zu warnen. Ja – es ist eine neue Religion, dir dort kommen soll und künstlich gebacken wird, es sind einige neue Propheten im Namen Gottes unterwegs, manche haben schon 400000 Priester ausgebildet, die missionierend durch die Welt ziehen, ohne das die Medien dies groß berichten.

Warum?

In Walsch´ Weltbild gibt es nichts Böses. Alles dient einem guten, größeren Plan, den wir nicht durchschauen. Alles, was wir als Leid deuten, dient nur der Vervollkommnung unserer eigenen Seele. Soweit war Platon übrigens auch schon mal, als die Theorie formulierte, dass wir uns unser Leben wahrscheinlich ausgesucht haben. Es ist die Theorie der Reichen, die immer alles gut finden, was ihren Reichtum legitimiert – und Platon war ziemlich reich. Ein sehr alter Reflex, der den Umgang von Reichen mit Armut bestimmt: die werden schon „selbst schuld“ sein, eine Theorie, die aus den USA über tausend Kanäle in die Welt hinausgetragen wird.

Trotdem wollen wir Walsch´s Gott noch glauben. Nehmen wir an, es gibt wirklich nichts Böses auf der Welt … warum glaubt aber sein Gott dann selbst nicht daran? Er wendet sich nämlich – konsequent und innerhalb Walsch´s Lehre durchweg logisch – gegen Selbstmord.

„So etwas wie Bestrafung gibt es nicht im so genannten Leben nach dem Tod. Die Hinterbliebenen werden bestraft. Sie erleiden einen unglaublichen Schock, von dem sie sich nie ganz erholen. Alle haben das Gefühl eines riesigen Verlustes. Viele geben sich für den Rest des Lebens die Schuld daran.“ (Walsch, Zuhause in Gott, Arkana 2006, Seite 80).

Man kann auch nicht vor seinem Leben fliehen, man ist gezwungen, es zu wiederholen – doch das soll uns nicht interessieren.

Wir denken für einen Moment weiter. Wenn es schlimm ist (darf ich das: „böse“nennen- angesichts der Wirkung auf die Mitmenschen?), seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen … was ist denn dann, wenn ich mich in Ruhe lasse und stattdessen andere vom Leben in den Tod befördere? Tausende? Millionen? Vielleicht sogar systematisch in Konzentrationslagern vergase?

Nun – das wäre ok. Hat ja alles seinen Sinn. Göttliche Weisheit (welches bei Walsch die Weisheit der Menschen selbst ist, der in Wirklichkeit SELBST Gott ist … was seinen Lesern vielleicht ein klein wenig schmeichelt) führt dazu, dass in solchen Prozessen immer alles völlig ok ist, „der Zeitpunkt und die Umstände des Todes sind immer perfekt“ (a.a.O., Seite 202).

Wir normalen Menschen bekommen da einige Probleme, aber „Gott“ klärt uns darüber auf:

„Die Tode vom 11. September 2001, die des Tsunami von 2004, die der Wirbelstürme von 2005, die des Völkermordes in Darfour und dies des Holocausts werden alle erhoben, um einen Ehrenplatz einzunehmen“ (a.a.O., Seite 215).

Tja … „Gott“ …. ich möchte mich hier mal persönlich an Dich wenden … ab hier kannst Du Deine Weisheiten für Dich behalten, denn … sie werden bösartig. Warum eigentlich … redest Du Deinem Propheten ein, das die Opfer von Massenmorden einen „Ehrenplatz“ erhalten … wo doch aus Deiner Sicht Zeitpunkt und Umstände des Todes IMMER perfekt sind … es also keinen guten oder schlechten Tod gibt? Ach ja – außer natürlich Selbstmord. Niemand braucht in dem System, das Du Walsch einredest, einen Ehrenplatz … und ENTWEDER ist auch der Selbstmord immer perfekt …. ODER JEDER MORD IST EINE UNERTRÄGLICHE SAUEREI.

Massenmord erst recht. Aber darum … „Gott“ … geht es Dir ja, oder? Die stille Legitimation von Massenmord, Folter, Vergewaltigung, Raub, Brandschatzung, Qual jeder Art … das ist die leise, kaum erkennbare Nebenwirkung deines wirklichen Plans, oder? Nebenbei sollen sich die Menschen, die diesem Glauben folgen, für Gott selbst halten (wer kann schon solch´ einem „Zuckerle“ widerstehen – in Zeiten sich ausbreitenden Narzissmus und vollenderte Egomanie) … im Weltbild jenes Menschensohnes, der heute von den Toten auferstanden sein soll, gibt es eine ganz spezifische Bezeichnung für so eine Art „Gott“, der selbst Gott anstelle Gottes werden soll.

Man nennt ihn Satan. Warum ich Walsch glaube, dass er mit Dir gesprochen hat? Ergibt sich aus der inneren Logik Deiner Aussagen. Immerhin erklärst Du Walsch, wie er sich verhalten würde, wenn er Deine Lehre korrekt umsetzen würde:

„Achtens würdest Du nie wieder einen anderen Menschen absichtlich – auf physischer oder psychischer Ebene – verletzen.“ (Walsch, a.a.O., Seite 251.)

Wieso sollte ich das nicht mehr tun? Gerade jetzt fällt es mir doch unglaublich leicht, Drohnen zum Mord an anderen Menschen in die Welt hinaus zu schicken, weiß ich doch jetzt, dass der Zeitpunkt des Todes IMMER perfekt ist. Deine Aussagen – nicht meine.

Was müssen wir die Väter der Atombombe feiern und bejubeln, dass sie die Verantwortung übernommen haben, Millionen von uns perfekt ins Jenseits zu befördern.

So einen Unfug kann sich kein Mensch ausdenken, deshalb glaube ich, dass Walsch nicht bewusst lügt. Ich würde Herrn Walsch Scaramelli empfehlen, „Regeln zur Unterscheidung der Geister“. Wenn man schon unbedingt Experimente mit Geistern macht, sollte man sich dessen bewusst sein, dass JEDE bekannte Religion von einer Welt ausgeht, die nicht völlig in Ordnung (oder nur ein böser Schein – wenn nicht sogar komplett „gefallen“ – ist). Auch Atheisten gehen von Welt aus, die reperaturbedürftig ist. Nur DU nicht. Wieso wohl?

Scaramelli (fe-Medien, kissleg, 2011) beschreibt, was Menschen widerfährt, die guten Geistern begegnen. „Liebe, Freude und Friede“ wächst in ihnen (a.a.O., Seite 14) – nicht Toleranz gegenüber Mord an Einzelnen oder an Massen. Die bösen Geister werden auch konkret beschrieben. „Menschenmörder von Anbeginn“ waren sie … und ein Vater der Lüge, der äußerst raffiniert eine böse Lüge hinter tausend guten Wahrheiten versteckt … wie bei Walsch geschehen.

Ich weiß nun: Millionen Menschen haben Walsch gelesen – und noch viel mehr folgen den anderen Propheten der neuen Weltordnung (siehe Dagmar Schubert bei „Wahrheiten.org“). Millionen Menschen glauben an Walsch, viele fühlen sich außerordentlich berührt, vielen hat er sehr geholfen. Jene Menschen möchte ich aufrufen, ein wenig ihre Vernunft zu gebrauchen … wie es Neal Donald Walsch getan hat.

Ja – zwar hat sein Verstand die Botschaft der bösen Geister kritilos übernommen … aber sein Herz nicht. Kein Wunder: „Argumentationsduschen“, die sein  „Gott“ sie vornimmt, sind immer ein Kennzeichen für äußerst schlechte Verkäufer. Von Gott sollte man mehr erwarten. Lesen Sie das Nachwort zu seinem Buch. Dort schildert er den „Zerstörungsprozess“, den man beobachten kann und den es aufzuhalten gilt, damit wir nicht wieder zu „Höhlenmenschen“ werden. Es gilt, die Welt zu heilen … jene Welt, die doch der Himmel selbst ist? Wieso sollen wir diese Riesenarbeit einer langfristigen Umgestaltung in Angriff nehmen, wo doch … eigentlich alles in Ordnung ist?

Jedenfalls hat uns das „Gott“ über hunderte von Seiten hinweg gepredigt … inklusive einiger Widersprüche, die Lügen immer so mit sich bringen.

„Unruhe, Verwirrung, Trübsinn“ …. das sind die deutlich sichtbarsten Symptome für die Wirkung böser Geister, die in uns „Hass und Zorn“ erzeugen wollen (Scaramelli, Seite 21-22). Ohne Hass und Zorn … kein Holocaust. Kein Krieg. Kein Mord. Und was hat „Gott“ bei Walsch bewirkt?

Bitte genau hinsehen: der Aktivismus zur „Rettung der Welt“ entspringt nicht der Ruhe, die seiner Lehre eigentlich entsprechen würde, sondern eher der Unruhe. Und verwirrt ist der gute Herr Walsch die ganze Zeit über.

Kein Wunder: er wird ja auch äußerst elegant hinters Licht geführt … nur folgt sein Gefühl, sein Gewissen nicht seinem Verstand noch den Einflüsterungen böser Geister. Deshalb will er die Welt heilen, die eigentlich der Himmel selbst ist.

Und damit nun wirklich kein Zweifel übrig bleibt: natürlich hat Gott selbst mich geschickt, um den „Fürsten der Welt“ in seine Schranken zu weisen. Natürlich. Kann ich auch beweisen: als Nachfolger Christi bin ich arm, während der Lügenprophet Millionär ist. Wie ich höre, läßt er sich auch die Teilname an Gesprächskreisen oder die Registrierung in seinem „Fanclub“ bezahlen. Der Fürst der Welt hatte schon Christus mit Mammon versucht. Der allerdings – hatte abgelehnt. Hätte sogar zweiter Weltherrscher werden können.

Und jener Gott, der mich geschickt hat, ist der Meinung, dass diese Welt ziemlich aus den Fugen geraten ist. Er hatte diesbezüglich auch schon mal eine Sintflut geschickt – oder seinen Sohn.

Hat beides nichts genutzt.

Möglicherweise müssen wir also selbst Hand anlegen und können nicht blind darauf vertrauen, dass schon alles irgendwie in Ordnung ist.

Könnte sehr anstrengend werden … denn immerhin hat „Walsch´s Gott“ gute Freunde, siehe „Horusfalke“:

Führungspersönlichkeiten, die einsichtig und mutig genug waren, den Beginn einer solchen neuen Weltordnung vorzuschlagen. Euer Präsident Bush, den die Geschichte als einen Mann beurteilen wird, der weitaus mehr Weisheit, Weitsicht, Mitgefühl und Mut zeigte, als die zeitgenössische Gesellschaft anzuerkennen willens oder fähig war, war eine solche Führungspersönlichkeit.

Mein Gott … sieht da 500000 tote Kinder. Seine Kinder. Für ihn sehen „Weisheit, Weitsicht, Mitgefühl und Mut“ anders aus, als durch Lug und Trug einen Angriffskrieg vom Zaun zu brechen, der ein ganzes Land vernichtete.

Mein Gott empfiehlt: liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

Das kann ich sogar als Atheist empfehlen.

 

Unliebsame Wahrheiten über Arbeitgeber, Homoehe, kinderlose Rentner, Mütter in Deutschland und das kommende demographische Chaos

Unliebsame Wahrheiten über Arbeitgeber, Homoehe, kinderlose Rentner, Mütter in Deutschland und das kommende demographische Chaos

Montag, 11.3.2013. Eifel. Ich habe ein recht ereignisreiches Wochenende hinter mir, das mich mit Klagen über die deutsche Presse zurücklies. Sie würde viele Kommentare zensieren, auch wenn man im ersten Moment gar nicht verstünde, was denn daran schlimm sei, so wurde mir gesagt. Nun, sagte ich: kein Problem – für das, was die nicht sagen dürfen, sich nicht sagen trauen oder mit Rücksicht auf Anzeigenkunden nicht äußern, gibt es ja uns, die publizistische Graswurzelbewegung – wie können das: nur her mit der Meinung – wenn sie nicht gegen geltende Gesetze verstößt und irgendwelche braune Gülle befördert (auch nicht gut verpackt), veröffentlichen wir sie – das mache ich höchstpersönlich selbst. Ja, so wurde mir entgegnet, es sollte aber schon anonym sein – und hier wurde es richtig gruselig, weil es einer jener Momente war, an dem man merkt, in was für einem Land man inzwischen lebt: in der guten alten DDR – oder im Dritten Reich. Man darf hier jede Meinung haben – aber wenn man sie öffentlich äußert, dann hat man ein Problem … nicht mit dem Staat, dem Geheimdienst oder der Partei, aber mit dem Geheimbund der Neoliberalen, die dieses Land fest im Griff haben und dafür sorgten, das wir eine reale Arbeitslosigkeit von 50 % haben (wir berichteten). So betrifft die Angst der gelöschten Kommentatoren auch nicht den Staat … sondern den Arbeitgeber, der inzwischen als realer Blockwart der politischen Meinung angesehen wird – jedenfalls von stinknormalen Arbeitnehmern, die Angst vor der Kündigung oder Benachteiligung bei Neueinstellungen haben.

Es ist eine real vorhandene Angst, die einer fröhlichen Runde schnell die Stimmung versauen kann – und das in einem Land, das mal sehr freiheitlich war. Nun – schaut man in die Kommentarspalten der großen Zeitungen, so sieht man schnell, das der Hang zu einem Pseudonym sehr ausgeprägt ist – man kann daraus schließen, das viele genau diese Befürchtungen haben: was ist, wenn der Personalchef meine politische Meinung durch die Zeitung erfährt?

Die Antwort liegt auf der Hand: man wird sanktioniert – und hätte man das nicht im Kollegenkreis schon vielfach erfahren, gäbe es diese Ängste nicht.

Nun – wie veröffentlicht man also sinnvoll Leserkommentare, die keiner gemacht haben will? Man veröffentlicht sie als seine eigene Meinung – was es  auch ist – zum Beispiel über die Schwulenehe.

Ich gestehe – wenn man mich vor kurzem zu diesem breit getretenem Thema befragt hätte, dann hätte ich wahrscheinlich gar keine Meinung gehabt, noch großes Verständnis darfür, warum dieses Thema medial so breit getreten wird. Natürlich sollen auch Homosexuelle automatische Erb- und Sorgerechte für ihren Partner bekommen, natürlich sollen sie auch Verträge schließen dürfen, die ihrem gegenseitigem Vertrauen angemessen sind – da kann doch einfach nichts dagegensprechen, oder? Es sei denn, man ist wirklich ein voll durchgeknallter weltfremder CSU-Spinner mit verklemmtem angestaubtem Weltbild von vorgestern … jedenfalls tönt es so aus den Medien.

Trotzdem sehe ich ein, das eine Schwulenehe verboten gehört – und auf keinen Fall staatlich gefördert. Ich spreche da noch nicht einmal davon, das hier versucht wird, in großem Umfang das Steuersäckel zum eigenen Vorteil zu plündern, in dem man künstliche Lebensformen konstruiert, die so ursprünglicherweise vom Gesetzgeber nicht als automatisch schützenswert angesehen worden sind. Wieso auch – wie und warum die Leute zusammenleben, geht den Staat nichts an – aber auch wirklich gar nichts.

Eine Ausnahme sind: die Kinder.

Zu ihrem Schutz und zur Garantie ihrer besseren Versorgung wurden die Gesetze zum Schutz der Familie angedacht – nicht zur Pflege der egomanischen Beutegemeinschaften double income no child, die inzwischen Standardmuster der westlichen Welt sind – auch weil man mit einem Gehalt nicht mehr über die Runden kommt. An solche egozentrischen Räuberbünde hatte jedoch früher keiner gedacht, die gab es einfach nicht.

Nun gut, wir man sagen – immer noch kein Grund, Homoehen zu verbieten – und das stimmt. Der Grund kommt erst im nächsten Schritt, wo homosexuelle Paare komplett Familie spielen wollen … wozu man ein Kind benötigt, welches auch bei der Effektivierung der Reduktion der Steuerlast helfen soll.

Die Homoehe erzeugt … Adoptionsdruck. Jedes Homopaar, das zum freundlichen Nachstellen einer Vater/Mutter/Kind-Familie ein lebendiges Kind als Spielzeug und Familienstatisten braucht, nimmt einer echten Mutter das Kind weg – gerne auch direkt nach der Geburt, damit man sich an der Erziehung so richtig schön selbst verwirklichen kann. Die Homoehe erzeugt einen Markt für Kinderklau – und das muss unter allen Umständen vermieden werden … egal, wie sehr sich Homosexuelle auch damit brüsten, ganz tolle Eltern zu sein. Es darf hier einfach kein Markt entstehen – und ich persönlich weiß auch nicht, was daran jetzt beklagenswert sein soll: wenn ich schwul bin, dann weiß ich, das ich damit ein Leben lebe, in dem Kinder nicht vorkommen können – es sei denn, ich nehme sie anderen weg.

Ist doch ganz einfach, oder?

Aber wer interessiert sich im kinderfeindlichsten Land Europas schon für die Rechte der Kinder. Wer interessiert sich schon dafür, wie der kleine Wurm in Kindergarten und Schule da steht, wenn er mit Guido und Dieter als Eltern aufmarschiert? Und wer fragt eigentlich diesen kleinen Menschen, ob er als Erziehungsexperiment von homosexuellen Eltern herhalten möchte?

Ich bin da lieber auf der Seite der Kinder – und zwar ganz kompromisslos. Für den Rest reichen „eingetragene Lebenspartnerschaften“ – aber Kinder dürfen niemals zum Mittel von Lebensexperimenten werden. Dafür haben wir eine Erklärung der allgemeinen Menschenrechte erdacht und entworfen – und es wird Zeit, das man auch in Deutschland mal anmahnt, das KINDER auch MENSCHEN sind, die von Geburt an ein Recht auf Mutter und Vater haben, das der Staat nicht durch Förderung von Adoptionsexperimenten homosexueller Paare beschneiden darf.

Das führt uns direkt zu dem anderen Thema, zum Thema Mütter. Hier ist ja mal eine Eva Herrmann übelst ausgerutscht (und die Jagd auf sie liegt schon lange auf der Liste der Themen, denen ich mich irgendwann mal zuwenden möchte). Es ist natürlich auch ziemlich dämlich, über das Thema Mutter zu sprechen und gleichzeitig dadurch zu versuchen, den Hitler wieder aufzupolieren … ganz nach dem urdeutschen Motte: war ja nicht alles schlecht, früher.

Doch, war es. Mir liegen persönliche Aussagen von arischen, im NS-Staat integrierten Menschen vor, die einem deutlich vor Augen führen, das damals WIRKLICH ALLES SCHLECHT WAR! ALLES!!! Ganz einfach, weil an allem – inklusive Autobahnen, Mütterorden und Volksgemeinschaftsgefühl – BLUT KLEBT! Und nicht nur das von Juden. Man sollte auch nicht das Thema „Mutter“ dazu missbrauchen, den Führer in ein besseres Licht zu stellen – und man sollte in Deutschland dafür besonders sensibel sein – was aber nicht heißt, das man das Thema „Mutter“ einfach unter den Tisch fallen lassen darf, so wie wir es momentan machen.

Mal ehrlich: momentan verhalten wir uns doch so, als würden wir glauben, das die Kinder vom Klapperstorch gebracht oder von einer Zuchtfirma ausgespuckt werden. Sie gehören vom ersten Moment an dem Staat, der frei über sie verfügen kann … und es oft genug tut. Hinter jedem Kind steckt aber ein Mensch, der direkt zu ihm gehört und ohne den es das Kind gar nicht geben würde, ein Mensch, der dem Kind Schutz bietet, Fürsorge und Sicherheit … wenn auch nicht in jedem Fall.

Wir, als Gesellschaft, leben nur deshalb so unglaublich gut, weil wir diese Menschen, die so blöd waren, Kinder zu bekommen, hemmungslos ausbeuten. Die Menschen verstehen das – und kriegen keine mehr.

„Mutter sein“ ist harte Arbeit. 24-Stunden Rufbereitschaft an 7 Tagen die Woche, auch Feiertags, sogar Weihnachten. Selbst krank sein kann man sich die ersten sieben Jahre nicht erlauben – es sei denn, man hat einen arbeitslosen Ehemann daheim. Mutter sein heißt: Kacke wischen, Kotze im eigenen Bett, vom Teppich oder der Lieblingscouch entfernen, stundenlanges Geschrei wegen neu wachsender Zähne aushalten und am Kinderbett wachen, selbst wenn man völlig übermüdet ist.

Kein Arbeitnehmer würde das aushalten müssen, was Mütter (und auch Väter) einfach so leisten – und als Belohnung dafür werden sie gesellschaftlich verachtet und belächelt … ein Prozess mit vernichtenden Folgen für den deutschen Wirtschaftsraum, siehe Tagesschau:

Altkanzler Gerhard Schröder – ein Initiator und Verkünder der „Agenda 2010“ – hält eine „Agenda 2020“ für nötig. Deutschland brauche neues, umfassendes Reformpaket. „Deutschland kann seinen Vorsprung gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie Brasilien und China nur verteidigen, wenn wir hart an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Nur wenn dies gelinge, gebe es genug Arbeit, könnten Renten bezahlt werden, könne es gute Schulen und Straßen geben.

„Wegen unserer niedrigen Geburtenrate haben wir zu wenig Fachkräfte. „Angesichts des Bevölkerungsrückgangs brauchen wir Einwanderer.“

Wir können es auch anders ausdrücken: wegen der mütterfeindlichen Politik von Wirtschaft und Parteien stirbt das deutsche Volk einfach aus – und ein sterbendes Volk ist nicht wettbewerbsfähig – auch dann nicht, wenn es versucht, die Kinder ausländischer Mütter mit Kuchen und vielen Versprechungen ins eigene Hexenhaus zu locken.

Wir stehen sogar vor der völligen Vernichtung der gesamten Versorgungsstrukturen des Staates, die der nicht offen erklärte Krieg gegen den Beruf „Mutter“ in strikt logischer Folge nach sich zieht, siehe Spiegel:

Der Direktor des Instituts der Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus Zimmermann, warnte, Deutschland ruhe sich auf seinem wirtschaftlichen Erfolg aus. Das sei „brandgefährlich und wird uns in spätestens fünf Jahren vor die Füße fallen, wenn das demografische Chaos ausbricht“. Er sehe im Gesundheits- und Pflegesystem genauso weiter Reformbedarf wie bei der Rente. „Die Rente mit 70 ist unabdingbar“, sagte Zimmermann.

Das „demographische Chaos“ ist jetzt schon unabwendbar – und vielleicht sollte es einen erschrecken, das es schon in fünf Jahren ausbricht. Wer jetzt vierzig Jahre alt ist, sollte sich auf ein Renteneintrittsalter von 85 einstellen – wenn überhaupt. Kein Handwerker, kein Alten- oder Krankenpfleger, kein Fernfahrer wird das gesund erreichen … aber dafür schikaniert einen dann das Jobcenter zwanzig Jahre länger.

Was wir viel eher brauchen würden, wäre die gesellschaftliche Akzeptanz einer ganz normalen gesellschaftlichen Tätigkeit – was uns bei Prostituierten leicht fällt, sollte uns doch bei Müttern nicht schwer fallen. Auch für Mütter sollte gelten, was für alle Menschen gilt, die hart arbeiten: der Job sollte BEZAHLT WERDEN!

Der muss auch bezahlt werden, um die drohenden „chaotischen Zustände“ aufzuhalten.

Und zwar supergut – denn ohne Mütter gibt es keine Zukunft … auch nicht mit Agenda 2020, 2030 oder 2040. Aber wir werden alle bis 85 arbeiten müssen, weil niemand mehr da ist, der die Rente erwirtschaften kann. Allein schon Schule und die ewig unterbezahlten Lehrer kommen doch ohne Mütter überhaupt nicht mehr aus. Wenn ich sehe, was die von Woche zu Woche von mir fordern: das ist schon ein Halbtagsjob: Transfer zu den Klassenfahrten, Krankentransport, Einkaufstouren nur für die Schule, gezielte Nachhilfe in allen Fächern, lückenlose Hausaufgabenkontrolle und professionelle Motivationssequenzen zur Förderung der Bereitschaft zur mündliche Mitarbeit in elendig langweiligem Unterricht – dafür würde ich in der Wirtschaft 5000 Euro im Monat bekommen …. und dasselbe nochmal für die Pflegeleistungen an Kleinkindern.

Unsere ganze Gesellschaft lebt nur von der AUSBEUTUNG DER MÜTTER – so wie die US-Wirtschaft einst von der Ausbeutung der Sklaven lebte oder der Feudalstaat durch die Ausbeutung der Leibeigenen – und wir beugen uns dieser asozialen Politik völlig kritiklos, weil der CIA dereinst den Feminismus in Europa massiv gefördert hat. Nun – nichts gegen Feminismus: er war ein dringend notwendiges Korrektiv … nur leider berücksichtigt er kaum die Bedürfnisse der Kinder.

Ich hatte als Kind noch eine echte Mutter, die ganz für mich da war. Das war völlig korrekt – und ich wäre nicht der, der ich jetzt bin, wenn ich zu den wohlstandsverwahrlosten vereinsamten Zöglingen der Moderne gehören würde, jene Art „neuer Menschen“, die aktuell herangezüchtet werden und sich durch ausgesprochene Rücksichtslosigkeit und Asozialität auszeichnen: wer nie Liebe erfahren hat, kann sie auch nicht geben – und besäuft sich deshalb gern, um die innere Leere auszufüllen … oder tendiert zu einem kleinen Amoklauf im sozialen Experimentierfeld „Schule“.

Wir werden noch einen hohen Preis dafür bezahlen, das wir den Kindern die Kindheit und die Mütter gestohlen haben – aber wenigstens ist es das letzte Mal, das wir Deutschen einen Fehler gemacht haben: bei einer Geburtenrate von 8 Kindern auf 1000 Einwohnern werden wir in hundert Jahren diesen Wirtschaftsraum schlichtweg nicht mehr bevölkern können – und das ist wahrscheinlich auch gut so. In die Geschichte werden wir dann eingehen als eines der unmenschlichsten und dämlichsten Völkern der Weltgeschichte, das sich durch hemmungslose Gier, schrankenlosen Konsumwahn und grenzenlos ausgelebte Egozentrik selbst ausgelöscht hat.

Die Rede von Kanzler Schröder zur Jahresfeier der Agenda 2010 sollte man sich jedoch gut anhören: da wir nämlich nicht mehr Kinder bekommen werden, wird in Zukunft die Finanzierung von Straßen, Schulen und RENTEN UNMÖGLICH SEIN! Und ob die vielen Zuwanderer (sofern es sie überhaupt gibt) große Lust haben werden, den asozialen deutschen Schweinerentner mit seinen Luxusansprüchen durchzufüttern, wage ich zu bezweifeln … auch wenn das die Wunschträume vieler Egomanen durchkreuzen wird. Letztlich werden wir mit der brutalen Wahrheit konfrontiert werden, das nur ARBEIT wirkliche Werte schafft … und GELD jenseits aller wohlklingenden Propaganda NIEMALS WIRKLICH ARBEITEN KANN!

Das führt uns zu dem letzten Thema, das in den „ordentlichen Gazetten“ dieses Landes noch nicht mal als Kommentar geduldet wird: dem Thema der „Sozialschmarotzer“ – oder der „Asozialen“.

Ja, die gibt es. Sie sind sehr teuer, eigentlich unbezahlbar, verhalten sich völlig egozentrisch und vernichten durch ihren Lebensstil den gesamten Kontinent. Leider sind sie an der Macht und besetzen die Schaltzentralen der Macht in Europa – die Personalbüros. Dort findet man ihn: den kinderlosen Karrieremenschen, der sich selbst gerne als Leistungsträger bezeichnet.

Was aber wird aus diesem Leistungsträger im Alter, wenn er keinen Menschen hat, der ihn pflegt? Da hilft auch kein Joggen, keine teuren Vitaminpräparate oder luxuriöse Zaubermittel aus den Genlabors der USA: irgendwann ist der Körper so verschlissen, das man Hilfe braucht: er ist halt ein Gebrauchsgegenstand. Und was braucht der kinderlose Leistungsträger dann?

Menschen.

Selbst der größte Haufen Geld neben dem Bett ist nicht in der Lage, ihm den Hintern abzuwischen.

Wo sollen diese Menschen herkommen, deren Produktion man sich selbst so erfolgreich entzogen hat?

Natürlich von anderen. Die sollen sich die ganze unbezahlte Arbeit machen, ihre eigene Gesundheit ruinieren, damit Karl Ego am Ende seines Lebens nicht allein in seiner eigenen Scheiße liegt, die ihn langsam von außen bei lebendigem Leibe verdaut – was früher mal eine erbärmliche Foltermethode war.

Das ist pures Sozialschmarotzertum – und nichts anderes. Zudem hat man oft noch die meiste Lebensenergie darauf verwendet, ganz viel Tauschmittel für sich selbst zusammenzuraffen, die dann den anderen bei der Ernährung, Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder gefehlt haben und somit eine völlig perverse asoziale Verhaltensstrategie aufgebaut, die in jeder zukunftsorientierten Gemeinschaft schlichtweg zum Ausschluss aus der Gemeinschaft geführt hätte, weil das eigene Superego die Zukunft aller gefährdet. Gegen diese feudalen und königlichen  Superegos haben wir dereinst Revolution gemacht – das sollte nicht unerwähnt bleiben.

Heute hat niemand mehr Interesse an einer Zukunft Deutschlands – und vielleicht sind wir wirklich zu dämlich um zu überleben und gehören einfach auf den Müllhaufen der Geschichte geschmissen, wo schon viele „Looser“ gelandet sind, die sich nicht ausreichend um die Rahmenbedingungen menschlichen Überlebens auf diesem Planeten gekümmert haben … dafür aber Unmengen bedruckten Papiers besaßen und sich deshalb für unermesslich „reich“ hielten.

Nun denn … erwarten wir also freudigst das demographische Chaos, das ab 2018 über uns hereinbrechen wird. Schön, das Wirtschaft und Politik schon jetzt davon wissen und wir nur nebenbei davon erfahren.

Wäre das nicht jetzt wirklich der Zeitpunkt für die ganz große gesellschaftliche Notbremse? Der Zeitpunkt für eine große Koalition der Vernunft und des Überlebensinstinktes gegen eine irrationale, perverse Gesellschaft der perfektionierten Selbstbereicherung einer räuberischen Elitekaste, die selbst vor Kinderklau nicht halt macht? Oder meint ihr wirklich alle, ihr haltet euren Job locker bis 70 durch … oder bis 80?

Doch selbst wenn … wo sollen die vielen Hände herkommen, die euch am Ende des Jobs pflegen sollen?

Gut – die Krankenkassen planen schon jetzt Verträge mit osteuropäischen und asiatischen Heimen, die sicher ganz glücklich darüber sein werden, die dämlichen Egodeutschen pflegen zu dürfen.

Zumindest … wird man ihr Geld gerne nehmen, und das nicht zu knapp. Armut ist da selbst für die tüchtigsten „Leistungsträger“ schon jetzt vorprogrammiert.

Was dann fern der Heimat wirklich geschehen wird, kann man heute schon an den Zuständen in deutschen Altenheimen sehen – und die sind so erbärmlich, das sie schlicht schon jetzt unsagbar sind.

Nicht immer und überall … aber immer öfter. Und dann … wird es auch keine Kinder geben, die mal nach dem Opa schauen, wenn der im Heim allein und verlassen in hungernd einer dunklen Kammer liegt, um die Rendite des Heims nicht in Gefahr zu bringen.

Vielleicht versenkt man ihn auch einfach fünf Wochen nach Einlieferung mit den anderen Neuankömmlingen in einem anonymen Massengrab: wen wird das dann noch wirklich interessieren, wie mit den „Kosten auf zwei Beinen“ verfahren wird, wenn sie doch nur kostensparend entsorgt werden – zugunsten der Egomanen der Zukunft?

Schöne neue Welt … oder?

Aber ich verstehe langsam, warum das als Kommentar gelöscht wird … das sind unliebsame Wahrheiten, die in der Tat jeden Bürger zum Aufstand motivieren könnten – wenn er nur mal drüber nachdenken würde.

Und das wollen wir ja nicht, oder?

 

 

Wie Wirtschaftskiller den Mittelstand vernichten … und was wir dagegen tun können

Dienstag, 6.11.2012. Eifel. Heute wird in den USA gewählt, habe ich gehört. Der Sieger steht von vornherein fest: das ganz große Geld. Wir wissen das schon längst. Wir haben nämlich alle John Perkins gelesen - Bekenntnisse eines Economic hit man. Sicherlich eins der wichtigsten Bücher, das Bürger eines demokratischen Rechtsstaates schon in der Schule lesen sollten, damit sie wissen, auf welche Welt sie treffen (zitiert nach let´s make money, einem Film, der jährlich zu Weihnachten in allen Klassen der Oberstufe aufgeführt werden sollte):

Dienstag, 6.11.2012. Eifel. Heute wird in den USA gewählt, habe ich gehört. Der Sieger steht von vornherein fest: das ganz große Geld. Wir wissen das schon längst. Wir haben nämlich alle John Perkins gelesen – Bekenntnisse eines Economic hit man. Sicherlich eins der wichtigsten Bücher, das Bürger eines demokratischen Rechtsstaates schon in der Schule lesen sollten, damit sie wissen, auf welche Welt sie treffen (zitiert nach let´s make money, einem Film, der jährlich zu Weihnachten in allen Klassen der Oberstufe aufgeführt werden sollte):

Die Spezies der Economic Hit Men (Wirtschaftskiller) ist ein Produkt unserer Zeit, in der Kriege gegen andere Länder mehr oder weniger ersetzt wurden durch den Wirtschaftsimperialismus von Großkonzernen. Sie sind hoch intelligente, hoch bezahlte Profis, die weltweit Länder um Zigmilliarden betrügen. Sie schleusen Weltbank-, Regierungsgelder und ‚Entwicklungskredite’ in die Taschen einiger Großkonzerne und reicher Familien, die über die natürlichen Ressourcen verfügen. Zu ihrem Instrumentarium gehören gezinkte Wirtschafts- und Finanzprognosen, Wahlmanipulationen, Schmiergelder, Erpressung, Sex und Morde. Sie treiben ein Spiel, das so alt ist wie Macht und Herrschaft; doch im Zeitalter der Globalisierung hat es eine neue und bedrohliche Dimension angenommen.

Sie treiben jenes Spiel, von dem wir nichts wissen dürfen, obwohl es uns doch betrifft. Sie sind das Öl im Getriebe der globalisierten Welt, sie sind die Terroristen, Selbstmordattentäter und Bombenleger der Sieger, sie dirigieren Politik, wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Prozesse. Solange sie unterwegs sind, sind unsere Wahlen nur eine Farce. Sie sind auch der Grund, weshalb die Welt der Mächtigen vor „Verschwörungstheorien“ so eine panische Angst hat – würde man sie nicht zum TABU erklären, so würden emsige Forscher in allen Wirtschaftsangelegenheiten sowie jeglichen politischen Strömungen ihre Spuren erkennen … und man würde feststellen, das hinter den Fassaden von „Demokratie“ Entscheidungen getroffen werden, die alternativlos sind.

Ein Beispiel dazu?

Gern.

Aktuell lauert die Finanzwelt wieder auf einen ganz großen Coup, siehe Handelsblatt. Warren Buffet hat 47,8 Milliarden Dollar eingesammelt: Geld, das die Reichen zuviel haben. Sie haben es deshalb zuviel, weil der Staat die Banken mit billigstem Geld überschüttet hat, das diese wieder zu außerordentlich günstigen Konditionen an ihre besten Freunde ausgeliehen haben. Warrens Aufgabe ist es jetzt, diese billige Geld jemand anderem aufzudrücken – und zwar zu Spitzenpreisen. Dafür kauft er Aktien (was nicht ganz so der Bringer ist) oder … ein ganzes Unternehmen. Diesmal ein ganz Großes.

Hat er das Unternehmen dann gekauft, muss dieses ganz schnell Gewinn abwerfen. Das macht man am Besten durch Massenentlassungen, in den USA geht das seit den 90´er Jahren so. Nichts kann die Bilanzen schneller glänzen lassen als ein kräftiger Schlag mit der Entlassungsaxt. Das würde natürlich den Staat stören … wenn nicht die Economic Hit Man dafür gesorgt hätten, das der Widerstand im Keim erstickt wird. Das geht gut mit Geld. Die politische Kaste ist inzwischen darauf gedrillt, das sie beständig von viel Geld umflossen wird. Wer sich zum Beispiel gefragt hat, wie denn der Gauck seinen Lebensunterhalt finanziert, der erfährt aktuell, das der auch – wie der Kanzlerkandidat der SPD – 25000 Euro von den Bochumer Stadtwerken bekommen hat (siehe Spiegel). Wenn die Wirtschaftskiller das Geld nicht selber mitbringen, so bringen sie eben Ideen, wie man es von der Masse wiederbekommen kann: Preiserhöhungen bei Strom (siehe Welt) oder KFZ-Versicherungen (ebenfalls Welt) sichern den stetigen Strom des Bakschisch, um die politische Kaste regelmäßig mit kleinen Zuckerchen versorgen zu können.

Die braucht man nämlich, diese Kaste, denn das System der Geldmultiplizierung hat einen Haken: man hat zwar auf der einen Seite enorme Gewinne … aber in den Betrieben fehlen die Leute, die die Arbeit machen. Gut, oft kann man den ganzen Laden dicht machen und die Produktion ins Ausland verlagern, aber wenn man den Stempel „Wertarbeit“ haben möchte, dann belässt man die Kirche lieber im Dorf – und übergibt den Job den Wirtschaftskillern, denn die haben Mittel und Möglichkeiten, entsprechende Lösungen durchzudrücken.

Die Lösung des Problems war einfach: damit die deregulierten Kapitalmärkte sich wie ein Orkan durch die Realwirtschaft fräsen konnten, brauchte man einfach nur Menschen, die möglichst umsonst die Arbeit der Entlassenen machen: die Idee der Leiharbeit war geboren, die von ihren Schöpfern noch heute gefeiert wird, weil die Hälfte der Leiharbeiter nach zwei Jahren einen festen Job gefunden hat – oft allerdings bei einer kleinen Firma (siehe Handelsblatt). Der Haken: zwei Jahre lang arbeiten die deutlich billiger – was kein Politiker gut finden dürfte, denn: die zahlen dann auch viel weniger in die Versicherungen ein. Aber dafür gibt es ja diese obszön hohen Honorare für Vorträge.

So macht Warren Buffet mit Geld des amerikanischen Steuerzahlers Geld auf Kosten des deutschen Steuerzahlers, der letztlich für all die Zahlungsausfälle durch Leiharbeit aufkommen muss.

Toller Trick, oder? Hätte wir Bürger auch solche Wirtschaftskiller – wir hätten Ruckzuck unseren Sozialstaat wieder und könnten unsere Demokratie retten, jene Demokratie, die – wie Carl Amery in einem Brief an Horst Köhler schrieb – inzwischen nur noch die Musik bestimmt, die beim Untergang der Titanic gespielt wird.

Schauen wir doch zurück nach Amerika, dem Mutterland der Demokratie und der Lokomotive der Weltwirtschaft, jenem Land, das sich gerade mit 5,8 Milliarden Dollar den teuersten Wahlkampf aller Zeiten geleistet hat (siehe Welt). Hier fallen immer mehr Leute immer schneller aus der Mittelschicht in die Unterschicht (siehe Spiegel), nach Selbsteinschätzung der Bürger waren es 2008 noch 25 %, die sich zur Unterschicht zählten, während es 2012 schon 33 % sind – mit Spitzenwerten von 39 % bei den Jugendlichen.

Die Welt sieht heute „schockierende Zahlen“, nach denen Amerika auf „Dritte Welt -Niveau“ sinkt. Sie zitiert dazu den Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, der 99 % der Amerikaner in der Sklaverei sieht:

Die Zahlen, die Stiglitz anführt, sind schockierend. Einem Prozent der Amerikaner gehört mehr als ein Drittel des nationalen Gesamtvermögens. Das Durchschnittseinkommen dieser Gruppe betrug 2007 nach Steuern 1,3 Millionen, das der unteren 20 Prozent 17.800 Dollar. Die obersten 0,1 Prozent der Amerikaner streichen alle anderthalb Tage soviel ein, wie die unteren 90 Prozent in einem Jahr verdienen.

Allein die sechs Erben des Wal-Mart-Supermarkt-Imperiums verfügen über ein Vermögen von 69,7 Milliarden Dollar; das entspricht dem Gesamtvermögen der unteren 30 Prozent. Bei dem reichsten Hundertstel kamen in den Boom-Jahren vor der Krise 65 Prozent des Zuwachses beim Volkseinkommen an; seit der Krise 93 Prozent. Während diejenigen, die sich für die Mittelschicht hielten, in der Großen Rezession ihre Häuser und ihre Ersparnisse verloren, geht es den Leuten, die für die Misswirtschaft verantwortlich waren, blendend.

Liest man den Artikel weiter,  erfährt man, das Stiglitz die gezielte und absichtliche Vernichtung aller Marktgesetze anprangert. Wenn man sich nun fragt, wie das nur bewerkstelligt wurde, so braucht man nur John Perkins lesen: die Antwort steht dort in großen Lettern.

Wer nun glaubt, wir in Europa sind da ja noch sicher, der vergisst, wie groß der Einfluss der Wirtschaftskiller auch hier ist: die Agenda 2010 ist letztlich ihr Werk, das nötig war, um auch auf deutsche Steuergelder in steigendem Ausmaß zugreifen zu können – die Hauptakteure sind ja auch entsprechend belohnt worden.  Aktuell dreht sich das Sozialabbaukarussel weiter, diesmal mit Frankreich als Kampfziel – auch dort sollen Lohnnebenkosten drastisch gesenkt werden (siehe Spiegel). Wir kennen dieses Lied schon, es wurde auch hier gesungen, das Ergebnis war Leiharbeit und Einnahmeeinbußen für die Krankenversicherung, die Rentenversicherung, die Pflegeversicherung und die Arbeitslosenversicherung. Welche Folgen das für die Menschen vor Ort hat, erwähnt heute die Welt:

Die Fakten sind erschreckend: Fast eine Viertelmillion Demenzkranker wird in Deutschland mit Psychopharmaka ruhiggestellt, um den überlasteten Pflegern weniger Arbeit zu verursachen; gut zahlende Heimbewohner werden zu Zehntausenden an die Betten gefesselt oder leiden Hunger und Durst; das Wundliegen wird zur Volkskrankheit.

Darüber kann auch nur ein Günther Jauch lächeln, weniger gut Betuchten fällt auf, dass das das Schicksal der „gut zahlenden“ Patienten ist: gefesselt und mit Drogen vollgepumpt hungrig und durstig in der eigenen Scheiße zu liegen – Hauptsache, die Rendite stimmt. Kann sich jemand vorstellen, was geschieht, wenn sich die Pflegefälle in Zukunft vervielfachen? Und was geschieht mit jenen, die weniger zahlen können?

Wir steuern hier auf Zustände zu, die uns den Tod durch wilde Tiere im Alter als äußerst begrüßenswert erscheinen lassen – und klugen Ratschluss göttlicher Weisheit. Ich denke, die Mehrheit der so gefolterten Alten wäre dankbar, wenn ein Rudel Wölfe ihrer erbärmlichen Qual ein schnelles Ende bereiten würde – oder wenn man sie einfach nach alter Indianerart im Schnee aussetzen würde – das alles ist weniger schmerzhaft als bei lebendigem Leibe von den eigenen Ausscheidungen verdaut  und langsam wegen Hunger und Durst wahnsinnig zu werden.

Bedenkt man, das 99 % der bundesdeutschen Bevölkerung dieses Schicksal droht, weil irgendwann JEDER zum Pflegefall wird, dann sieht man, das wir auf eine Zukunft zusteuern, die dem Holocaust das Wasser reichen kann – aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen. Sogar der deutsche Bundestag und die Regierung arbeiten aktiv an dieser Entwicklung mit, in dem sogar sie die Rentenkasse durch Einsatz von Scheinselbständigen um die sowieso schon viel zu geringen Einnahmen betrügen (siehe Spiegel) oder durch Schönrechnerei von Privatisierungen den Staat entreichern (ebenfalls Spiegel).

Wir machen hier in Deutschland inzwischen die gleichen Erfahrungen wie andere Dritte-Welt-Länder: wo die Wirtschaftskiller aktiv sind, zerfällt die soziale Ordnung im großen Stil, Ethik, Moral und normaler menschlicher Anstand verschwinden aufgrund neuer „Anreizsysteme“ in der Bedeutungslosigkeit. Andererseits erreichen diese Killer richtige Wunder: so entsteht gerade im politisch geächteten Nordkorea das höchste Hotel der Welt, bezahlt von einer ägyptischen Telefonfirma, geleitet von der deutschen Kempinskigruppe, gedacht für chinesische Gäste (siehe Handelsblatt). Deutlicher kann man wohl nicht klar machen, wie bedeutungslos politische Mächte in unserer Zeit geworden sind – und das sie wirklich nur noch die Begleitmusik zum Untergang der Titanic stellen.

Welche Konsequenzen hat nun John Perkins selbst aus den Erkenntnissen seiner jahrelangen Tätigkeit gezogen? Er gründete die Organisation Dream Change, die nichts anderes im Sinne hat als die Erde zu retten, in dem sie die Menschen zu einem neuen globalen und individuellen Bewußtsein anleitet – inspiriert durch schamanische und indianische Kulturen. Seine Liste der „wakeful Organisiations“ zeigt eine große Bandbreite von „alternativen“ gesellschaftlichen Projekten und eine große Sympathie für schamanische Weltbilder.

Wer nun denkt, das dieser Wirtschaftskiller nun vollständig den Verstand verloren hat, hat nicht weit genug gedacht. Wer eine Bewußtseinsänderung will, braucht eine stabile Basis, die noch nicht von den perfekten in sich geschlossenen Weltbildern der Korporatokratie erreicht wurde und die bewiesen hat, das sie nachhaltig und harmonisch mit ihre Umwelt leben kann, um auch zukünftigen Generationen das Überleben zu sichern … und der eigenen qualvollen Vernichtung durch hochpreisige Altenheime zu entgehen.

Der Freiheitskampf, der John Perkins vorschwebt, der neue Unabhängigkeitskrieg, wie er ihn in seinem Werk „Weltmacht ohne Skrupel“ nennt, muss sich sehr radikal mit den Werten dieser Gesellschaft auseinandersetzen – und hier hat sich schon immer die Religion als gedanklicher Gegenpol zu den Mächten der Welt angeboten. Leider haben die westlichen Kirchen hier versagt, in dem sie den Neoliberalismus in ihren Reihen dankbar empfangen haben (mit enormen Gehaltszuwächsen bei den Kirchenoberen) – dabei wäre „liebe Deinen Nächsten“ schon eine hinreichenden Botschaft, um das Leben der menschlichen Gemeinschaft kooperativer, sozialer und umweltverträglicher zu gestalten. In Zeiten, in denen dem heiligstem Ort der Christenheit – der Grabeskirche in Jerusalem – die Schließung wegen unbezahlter Wasserrechnungen droht (siehe Spiegel), darf man wohl zurecht davon ausgehen, das die christlichen Kirchen andere Werte vertreten als die, die in ihren Lehren verbreitet werden.

Konsequent setzt Perkins nicht nur auf politische Hoffnungen, was bei seinen Erfahrungen kein Wunder ist: immerhin ist JEDER Politiker durch Wirtschaftskiller erreichbar – und wie oft haben wir uns schon über die Tatsache gewundert, wie bewußtseinsverändernd die Mitgliedschaft im Parlament sein kann.

Wenn Sie versucht sind, einkaufen zu gehen, um den Stress abzubauen, sollten Sie lieber laufen gehen, meditieren, lesen oder eine andere Beschäftigung finden“ – so einer von vielen Ratschlägen des John Perkins (aus: Weltmacht ohne Skrupel, Seite 302). „Fahren Sie ein kleineres Auto, ziehen Sie in ein kleineres Haus, reduzieren Sie ihre Garderobe und allen materiellen Besitz„, empfiehlt er weiter als Ergebnis eines Bewußtseinswandels, der sowieso zwanghaft auf die meisten von uns zukommen wird, wenn in Deutschland die „Sparmaßnahmen“ so um sich greifen wie im übrigen Europa … jenem Europa, das inzwischen im Fokus der Wirtschaftskiller angekommen ist und leibhaftig erfährt, wie einem plötzlich die Souveränität über das eigene Leben aus der Hand genommen wird.

Andererseits – ist die Hinwendung zum Schamanismus vielleicht auch einfach der Erkenntnis geschuldet, das angesichts der Macht, Skrupellosigkeit, der kriminellen Energie und der organisatorischen Perfektion der Wirtschaftskiller nur noch beten hilft.

Wer die Erfahrungen von John Perkins visuell erleben möchte: die gibt es jetzt auch als Film (siehe 3sat).

Wer nun allerdings glaubt, das alles sei ein bedauerlicher Einzelfall, der mit der bundesdeutschen Wirklichkeit überhaupt nichts zu tun hat, der ist gut beraten, sich einmal gründlich mit der Arbeitsweise und den Auswirkungen von „Unternehmensberatungen“ zu beschäftigen, die unsere Leben in  Deutschland gründlicher umgebaut haben als jede Wirtschaftskrise … und auch in Altenheimen den Pflegetakt mit der Stoppuhr vorgaben.

Und was wir von Indianern lernen können?

Nun – die sind so organisiert, das drei Stunden Erwerbsarbeit pro Tag ihre Ernährung sicher stellen – ganz ohne Maschinen. Wäre das nicht ein Ziel, für das man streiten kann – auch dann, wenn man vor den Konsequenzen für unser Alter die Augen erfolgreich verschließt?

 

 

 

 

 

 

 

Klimalegenden, Verschwörungstheorien und der neue Holocaust: „Wahrheiten“ und ihre Gefahren

Klimalegenden, Verschwörungstheorien und der neue Holocaust: "Wahrheiten" und ihre Gefahren

Donnerstag, 9.2.2012, Eifel.  Wie schon oft beschrieben, gehöre ich zu den Menschen, die die Klimalegende für wahr halten – selbst wenn mir momentan in der Eifel augenscheinlich die realen Beobachtungen zu dieser Hypothese fehlen und ich eher an eine neue Eiszeit glauben sollte. Erst recht mag ich keine SUV´s – und Ferienflieger noch weniger. Unsere Kultur verschwendet unglaublich viele Ressourcen und verwandelt sie Tag für Tag in Müll. Wenn ich sehe, was alleine unser kleiner Haushalt für Müllberge produziert – das ist ungeheuerlich. Gut, das wir nie sehen, was aus dem ganzen Schrott und Plastik eigentlich wird. Es gibt also keine Grund, sich über die Dysfunktionalität unserer ganzen Kultur zu streiten: sie gleicht der Besatzung eines Segelschiffes, die sich einen Dampfantrieb hat aufschwatzen lassen, der zwar schön zum Wasserskifahren einlädt aber für den man nach und nach das ganze Schiff verheizen muss: Masten, Planken, Möbel, Kleidung … und was es sonst noch so an Brennbarem an Bord gibt.

Wofür ich aber immer gerne streite, ist die Souveränität des Bürgers. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was die Bilderberger eigentlich sind, ich weise aber gerne mal auf die Legenden hin, die es in diesem Zusammenhang gibt, weil die Existenz der Bilderberger selbst hinreichend die Gefahr einer politischen Kartellbildung beinhaltet.  Ich sehe es einfach ungern, wenn Menschen, die politisch und gesellschaftlich gegensätzliche Positionen vertreten, sich mit Menschen treffen, deren Treiben sie in anderen Zusammenhängen kritisch beobachten, hinterfragen und kontrollieren müssten: an Stelle der Bundeskanzlerin, der Vertreter verschiedener Parteien und großer Konzerne möchte ich nur drei Arten von Deutschen dort vorfinden: Geheimdienstler, Verfassungsschützer und Journalisten – alle getarnt und den Werten der Aufklärung und ihres Berufsstandes zu Diensten.

Ob es dort Verschwörungen gibt, könnte man dann erfahren. Ich halte es nicht für ganz so wahrscheinlich, zumal es andere Treffen gibt, die undurchdringlicher sind.

Persönlich finde ich beispielsweise die Treffen im Bohemian Grove viel bedrohlicher, weil sie augenscheinlich einen religiösen Charakter haben – und Spinnern, die symbolische Menschenopfer darbringen, traue ich auch reale Massenmorde zu: man stelle sich nur vor, so etwas würde in der eigenen Nachbarschaft praktiziert, dann merkt man vielleicht, welche unangenehmen Gefühle in einem aufsteigen: man wäre nicht mehr  so schnell geneigt, DIESEM Nachbarn einen Reserveschlüssel für die eigenen Wohnung zu geben, noch würde man es gerne sehen, das er den Babysitter für die Kinder der Nachbarschaft macht (obwohl die diese Aktion mit den langen Roben und dem Feuerzauber sicher toll fänden).

Ich weiß, das es Verschwörungen im Bereich der Wirtschaft gibt – dort sind sie sogar Alltag. Ich war selbst an einigen beteiligt. Ich hätte also überhaupt keinen Grund, anderen gesellschaftlichen Strukturen a priori zu unterstellen, sie würden verschwörungsfrei seien – und schaue ich in die Vereine der Eifel hinein, so vergeht dort kaum ein Tag, wo sich nicht zwei Leute gegen einen dritten verschwören, um ihm Aufträge abzujagen. Ich halte das für menschlich und normal … und nicht für ausserordentliche Besonderheiten, die jetzt auf einmal aus heiterem Himmel nur eine kleine Gruppe von Superreichen in den USA betrifft.

Wieso jetzt in der Politik auf einmal alle zu Heiligen mutieren sollten, könnte ich also vor meinem Erfahrungshorizont ad hoc nicht nachvollziehen.

Ich vertraue aber auch auf den guten amerikanischen Lehrsatz: wenn zwei Amerikaner ein Geheimnis haben, geht einer von ihnen zur Zeitung und verkauft es. Deshalb kann ich mit diesen Kartellbildungen gut leben.

Die Beschäftigung mit dem Faschismus nun … hat mich zu anderen, zusätzlichen  Perspektiven gebracht, die auch nicht allgemein akzeptiert werden dürften – eine sehr bedenkliche Nähe zwischen Naturwissenschaft und Massenvernichtung war da zu erkennen. „Wissenschaft“ verriet Menschenrechte wo sie nur konnte, um Experimente machen zu können, „die sonst nur mit Kaninchen möglich waren“.

Das hat mich nachhaltig beeindruckt.

Es gibt dazu noch mehr Material, das ich gerne mal veröffentliche, wenn ich mehr Zeit habe – ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, das der Nationalsozialismus DIE politische Ausdrucksform des materialistisch-naturwissenschaftlichen Denkens war und das heute viele sogenannte Wissenschaftler gerne wieder in einem solchen System arbeiten würden … weil sie dem blöden Volk dann einfach ihre Wahrheiten per Befehl aufdrücken können. Schluss mit allen lästigen Diskussionen, Schluss mit der lästigen Beweisarbeit, Schluss mit dem hässlichen Drängen nach neuen Forschungstöpfen (einem Drängen, das uns schon so manchen „Knaller“ beschert hat, der letztlich nur „heiße Luft“ war) – endlich können die guten, wahren, edlen Menschen dem Rest der Menschheit sagen, wo es langgehen soll.  Das sie über besseres genetisches Material verfügen (wie auch übrigens die Reichen) haben sie schon bewiesen (die Studien dazu gibt es auf meinem alten Blog) – das einzige, was der Machtergreifung noch im Wege steht, ist die lästige Demokratie.

Sie sind halt auch nur Menschen und keine Heiligen – obwohl sich manche gerne so gebärden.

Und hier kommt halt der „Klimawandel“ ins Visier der Kritik und offenbart ganz andere Dimensionen.

Es gibt gute Argumente für ihn – sofern die Bilder aus der Arktis echt sind. Hier in der Eifel wird es nicht wärmer, sondern kälter. Der letzte Sommer ist einfach so ausgefallen. Es gibt aber auch Argumente gegen ihn (man denke nur an die Menge von CO2, die der letzte Weltkrieg freigesetzt hat, ohne irgendetwas am Klima zu verändern), manche meinen sogar, es gäbe gar keine Erwärmung sondern eher eine neue Abkühlung.

Was unumstritten ist, das die Klimawandellegende viele Forschungstöpfe geöffnet hat – viele Wissenschaftler verdienen fleissig daran. Das allein ist schon Grund genug, die Legende bis zum letzten Rechenschieber zu verteidigen:  man verdient sehr gut daran.

Für die Kritik des modernen Lebensstils brauchen wir diese Hypothese nicht: die technische Zivilisation vernichtet den Planeten auch so: wir bräuchten mehrere davon, um allein unser deutsches Niveau halten zu können. Es gäbe also gute Gründe, unseren Lebensstil drastisch zu ändern, ohne das wir dafür auch noch auf die Hypothese des CO2-induzierten Klimawandels zurückgreifen müssten.

Im Schatten der Klimawandellegende (man könnte auch Hypothese sagen) lauert aber auch  ein finsteres Ungeheuer: der Menschenfresser, denn …

… die Ursache des Co2-verursachten Klimawandels ist ja der Mensch. Früher war der Jude schuld an allem, heute … der kleine Bauer in Indien und China mit seinem offenen Feuer, seiner Kuh und seinen Ausscheidungen. Ja, wir sind schon so weit: DAS BÖSE ist fest definiert – der UNTERMENSCH, wie eh und je.

Natürlich kann der smarte Klimaforscher mit Laptop, IPhone und Hochleistungsmountainbike mit diesen degenerierten Schlammbewohnern nichts anfangen – außer vielleicht mal im Urlaub, als Motiv für die Kamera.

Für sein Essen sorgen ja auch andere.

Es ist auch verständlich, das er aufgrund der Art seines Denkens zu dem einzigen logischen Schluss kommt, der das Desaster verhindern kann:

Der Mensch muss weg – und zwar in großem Ausmaß. Entweder wir erledigen 6,5 Milliarden – oder wir sterben alle!!!

Darum wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis man sich zusammenfindet um dieses große Werk zu verrichten. Das ist die unausweichliche letzte Konsequenz der Klimalegende: wir brauchen Leichenberge, um den Planeten zu retten. Das wiederum ist eine Wahrheit, die in der Tat in der Lage wäre, Verschwörer zusammenzuschweißen, weil sie – wie bei anderen Kartellbildungen auch – ALLE einen Vorteil davon haben.

Es geht immerhin um viel: Das GUTE, das EDLE, das REINE zu bewahren – die Schöpfung vor dem Untergang zu retten. Selten konnte man sich heroischer fühlen. Und dieser Zweck … heiligt JEDES MITTEL.

Er ist sozusagen „alternativlos“ … es sei denn: man hat sich vertan. Verrechnet. Oder die Komplexität ökologischer Regelsysteme unterschätzt, versäumt, mal gedanklich die Selbstreinigungskräfte der Ökosphäre (die man jedem Teich unterstellt) auf größer Strukturen zu übertragen. Ober man hat bewußt betrogen, weil man für „alles ist prima in Ordnung“-Theorien einfach keine tollen Fernreisen finanziert bekommt.

Als Bürger kann ich solche Hypothesen nicht beurteilen. Ich kann sie wahrnehmen, kann schauen, wie mir pro und kontra verkauft werden, kann eine beschränkte Risiko-Nutzen-Analyse durchführen und schauen, inwiefern ich es mir finanziell leisten kann, mich nötigenfalls an der Rettung der Welt zu beteiligen. Ich bin aber immer gut beraten, wenn ich jede Theorie, die geeignet ist, meine eigene Existenz zu gefährden, doppelt und dreifach kritisch zu hinterfragen – und jede Theorie, die nur hinreichend aber nicht erschöpfend gut belegt ist erstmal mit dem Stempel „Legende“ zu versehen, um die wissenschaftlich (und politisch) nötige kritische Distanz zu bewahren.

Immerhin (hier mal ein Zitat aus nicht ganz so angenehmer Quelle) gibt es auf diesem Planeten einflussreiche Menschen, die ganz ungeheuerlich denken:

So erklärte Phillip seinem Gesprächspartner, Sir Trevor McDonald, was seiner Meinung nach der Grund für den Anstieg der Lebensmittelpreise sei: „Jeder spricht von einer Knappheit der Nahrungsmittel, aber in Wirklichkeit ist die Nachfrage zu hoch – zu viele Menschen. Diese Tatsache ist wohl jedem etwas unangenehm und niemand weiss so richtig, wie man damit umgehen soll. Schließlich will keiner, daß die Regierung in sein Familienleben eingreift.“ Laut Sunday Times schlug Philip keine konkreten Maßnahmen vor.

Der Journalist befragte ihn dann zu seiner Auffassung von Umweltschutz versus Tierschutz. Philip verteidigte seine blutige Vorliebe für die Fasanen- und Fuchsjagd. Vom Standpunkt des Umweltschutzes komme es „auf die Gattung an“ und „nicht auf das Individuum.“ Das begriffen viele Leute nicht. „Man muß dabei ziemlich hartherzig sein. Umweltschutz ist keine romantische Angelegenheit, sondern eine sehr praktische Sache“, bei der man in einigen Fällen bestimmte Arten kontrollieren müsse, um eine größtmögliche Artenvielfalt zu erreichen.

Es kommt auf die Gattung an, nicht auf das Individuum. Individuen hat die Gattung Mensch viel zu viele – welche Schlussfolgerungen ergeben sich wohl jetzt daraus?

Und was würden diese Menschen wohl gerne tun, um ihre Gattung (und vor allem SICH SELBST) zu retten?

Wer jetzt aber meint, sich aufgrund meines Artikels guten Gewissens mit seinem SUV zum nächsten Flughafen begeben zu dürfen, um wieder mal in Afrika „Kaffern“ fotografieren zu können, der irrt.

Was der Verkehr an Ressourcen für sinnlosen Tinnef verschwendet, ist und bleibt unverantwortlich – unabhängig davon, ob nebenbei noch das Klima durcheinander gerät oder nicht. Was unsere Raubkultur generell mit unserem Planeten anstellt, gleicht eher in der Tat einer Krankheit, einer bösartigen Infektion – und insofern wären sogar die Motive jener Retter des Planeten verständlich, die schon jetzt – einfach mal so – vorsorglich Tresore mit sauberem Saatgut anlegen … für die Zukunft.

Was wissen die eigentlich über unsere Zukunft, was wir nicht wissen? Die geben immerhin sehr viel Geld für ihre Operationen aus.

Vor dem Hintergrund des menscheninduzierten Klimawandels sehe ich, das möglicherweise  etwas ganz Ungeheuerliches aufzieht, etwas, das so ungeheuerlich ist, wie die Ausrottung des jüdischen Volkes zur Rettung der Welt – und … im Denken der Täter … ebenso alternativlos.

Ist das aber jetzt WAHR?

Das würde ich nicht unterstellen. Hier muss jeder Bürger für sich selbst entscheiden – wie im Falle des Lagarjflot-Wurmes, der bis vor kurzem ebenfalls nur eine Legende war.  Wer die NS-Gräuel nun für einen Unfall der Geschichte hielt, der mag sich wieder ruhig hinlegen. Wer – wie ich – denkt, das der Nationalsozialismus nur eine logische Folge einer gewissen Art und Weise des Denkens war und jederzeit wieder passieren kann, der darf wacher bleiben.

Was aber nun den Klimawandel angeht … es gibt keine politische Macht, die in der Lage ist, die erforderlichen Massnahmen der CO2-Reduzierung durchzusetzen. Es werden viele sterben, wenn es nicht gelingt, ihn aufzuhalten. Nicht so viele, wie wenn die düstersten Bilderbergerlegenden zutreffen, nach denen nicht mehr als 500 Millionen Menschen auf Erden leben sollten, aber immer noch erschreckend viele.

Es wäre schön, wenn er Legende bliebe und nicht Geschichte würde.

Was wir hier aber brauchen, ist eine exakte, widerspruchsfreie unabhängige Wissenschaft und einen extrem sauberen und unabhängigen Journalismus.

Über beides verfügen wir leider nicht … weshalb der Klimawandel – sicherheitshalber – erstmal ins Reich der Legenden gehört … selbst dann, wenn er wahr sein sollte.

Das ist die logische Reaktion für aufgeklärte Bürger auf solche Nachrichten:

Welche Katastrophen drohen der Menschheit in Zukunft? Der Uno-Klimarat hat seinen Extremwetter-Bericht vorgestellt. Demnach könnten Dürre, Fluten und Hitzewellen zunehmen. Doch die Uno-Präsentation war dubios: Forschungsergebnisse werden ignoriert, der Report bleibt geheim.

 

 

 

 

Verschwörungen in Deutschland und der Holocaust an Arbeitslosen

Wir sollen ja nicht an Verschwörungen glauben. Der größte Erfolg der Verschwörungspraktiker auf diesem Planeten ist, das sie das Nachdenken über Verschwörungen selbst unter Strafe gestellt haben. Das hält einem die lästigen Frager erstmal vom Leib. Wahrheit ist, was Regierung und die mit ihr befreundeten und verbündeten gesellschaftlichen Mächte erlauben, alles andere ist tabu. Das eine solche Einstellung brandgefährlich für die Demokratie ist und dirigistisch in den Prozess der Meinungsbildung eingreift, hätte vor zwanzig Jahren noch viele achtundsechziger aus dem Beamtensessel gescheucht, heute jedoch wissen sie, das auch ihre Pensionen in Gefahr sind, wenn sie das Tabu nicht beachten.

Wir sollen ja nicht an Verschwörungen glauben. Der größte Erfolg der Verschwörungspraktiker auf diesem Planeten ist, das sie das Nachdenken über Verschwörungen selbst unter Strafe gestellt haben. Das hält einem die lästigen Frager erstmal vom Leib. Wahrheit ist, was Regierung und die mit ihr befreundeten und verbündeten gesellschaftlichen Mächte erlauben, alles andere ist tabu. Das eine solche Einstellung brandgefährlich für die Demokratie ist und dirigistisch in den Prozess der Meinungsbildung eingreift, hätte vor zwanzig Jahren noch viele achtundsechziger aus dem Beamtensessel gescheucht, heute jedoch wissen sie, das auch ihre Pensionen in Gefahr sind, wenn sie das Tabu nicht beachten.

Manchmal jedoch holt uns die Wirklichkeit ein. Manchmal ist die Wahrheit noch schneller als die Propaganda. Sammelt man diese Bruchstücke merkt man schnell: es ist vorbei. Die Empfehlung, sich in irgendeiner Nische der Gesellschaft zu verstecken, bis der Sturm vorüber ist, ist vielleicht nicht die schlechteste. Einer jener Momente, wo Wahrheit über Propaganda gesiegt hat, betrifft ein fernes und für uns unbedeutendes Land: Syrien.

Dort meldete die junge Welt im April 2011:

Seit Jahren hat die US-Regierung auf verschiedenen Ebenen an einer Destabilisierung Syriens gearbeitet. Das berichtete am Montag die Washington Post unter Bezugnahme auf interne Botschaftskorrespondenzen, die der Zeitung von Wikileaks zugespielt worden waren. Danach habe das US-Außenministerium mindestens sechs Millionen US-Dollar zur Finanzierung von Oppositionsgruppen und des regierungskritischen Satellitensenders Barada-TV bezahlt, der von London aus sendet.

Solche Nachrichten sind eigentlich brandwichtig. Man sollte sie sich über die Haustür hängen, damit man jeden Tag daran erinnert wird, wie Politik in Demokratien gemacht wird: mit Geld … und Verschwörungen. Sofort sollte man sich die Frage stellen: wo stecken die denn überall noch hinter … und was finanzieren die eigentlich in meinem eigenen Land.

Heute fand ich ein in diesem Zusammenhang bedeutsames Dokument. Es beschreibt im Detail, wie Destabilisierung praktisch vor sich geht. Wie wahr es ist, läßt sich im Lügenkrieg der Nachrichten kaum noch beurteilen. Angesichts der bislang bekannten Praktiken der Machtelite in den USA wäre es zumindest nicht undenkbar … und würde eine plausible Erklärung dafür liefern, das in arabischen Ländern in breiter Front zeitgleich Unruhen ausbrechen. Wer das Dokument in ganzer länger studieren möchte, wird bei Joachim Guilliard fündig.

Nach diesem Plan wird Syrien in drei Bereiche (Großstädte, Kleinstädte und Dörfer) eingeteilt und begründet fünf Arten von Netzwerken

1. Der „Treibstoff“: Dieses Netzwerk besteht aus gebildeten und arbeitslosen Jugendlichen, die mit dezentralen Mitteln miteinander verbunden werden sollen.

2. Die „Verbrecher“: Das Netzwerk umfaßt Gesetzlose und Kriminelle aus entfernten, bevorzugt nichtsyrischen, Gebieten.

3. Die „Ethnisch-Konfessionellen“: Dazu gehören junge Menschen mit begrenzter Bildung, die ethnische Gemeinschaften repräsentieren, welche den Präsidenten unterstützen oder gegen ihn opponieren. Sie müssen jünger als 22 Jahre sein.

4. Die „Medien“: Es besteht aus einigen Führern zivilgesellschaftlicher Institutionen, die aus Europa und nicht aus Amerika finanziert werden.

5. Das „Kapital“: Es umfaßt nur Händler, Firmenbesitzer, Banken und kommerzielle Zentren in Damaskus, Aleppo und Homs.

So sieht das Grundgerüst zur Destabilisierung eines Landes aus. Hier ist es Syrien. Ich möchte nur noch ein kleines Detail herausgreifen: den Beginn der Destabilisierung.

1. Wenn eine Person des Treibstoff-Netzwerkes reagiert, beginnt sofort eine andere Stufe unter Ausnutzung seines/ihres Geldbedarfes:
– Ihm/ihr kleine Geldbeträge zur Verfügung stellen.
– Ihm/ihr ein Mietauto, ein Mobiltelefon und einen Internetzugang bereit stellen.
– Ihn/sie auffordern andere junge Menschen zu suchen und mitzubringen und die gleichen Methoden, bei diesen anwenden.

So kauft man einen Aufstand. So beginnen die ersten Schritte. So könnte auch ein steineschmeißender Taxifahrer zum ersten Außenminister eines ursprünglich geläuterten friedlichen Landes werden, das dann auf einmal wieder zu einer kriegführenden Nation wird. Etwas Ähnliches ist bei uns geschehen, Ex-Grüne wie Jutta Ditfurth haben von Einflussversuchen amerikanischer Kreise berichtet – die bei anderen Grünen auf fruchtbaren Boden vielen.

Agiert man mit fünf Netzwerken gleichzeitig, ist der normale Bürger vollkommen hilflos. Er versteht die Zusammenhänge nicht mehr, wundert sich aber über die ständige Degeneration der politischen Wirklichkeit. SPD-Kanzler fahren einen ultrarechten asozialen Kurs und demontieren mit großen Schlägen den kaiserlichen (!) Sozialstaat, CDU-Kanzleusen wandern nach links ab, Grüne werden militant gegen andere Länder, Linke setzen ARGE-Geschäftsleiter als Bürgermeister ein….und Geld fließt in Riesenströmen aus dem Land hinaus. Die Lebensqualität nimmt beständig weiter ab, „Wohlstand“ bedeutet für das Volk immer mehr Arbeit, immer höhere Preise bei immer geringerem Einkommen, im Aufschwung befinden sich nur die Renditen der US-Investoren (und ihrer deutschen Netzwerkpartner).

Die Medien berichten eigentlich alle dasselbe: die Welt ist heil und gut, alles ist in Ordnung, die Elite und ihre Experten  haben alles im Griff. Und auf einmal wird ein ehedem systemtreues Mittelstandsblatt zur Revolutionspostille, weil man dort Nachrichten findet, die eher zur Verunsicherung dienen. So berichtet die Welt über Hedgefonds, die hochriskante Spekulationsgeschäfte in Dimensionen von 2000 Milliarden Dollar fortsetzen, als hätte es die Krise nie gegeben, über die explodierenden Schulden Griechenlands und die Folgen für den deutschen Steuerzahler oder über die anstehenden Horror-Zusatzbeiträge, mit denen die beschlossenen Rekordhonorare für Ärzte bezahlt werden (die ihre Überschüsse wieder gerne in Hedgefonds stecken).

Vernünftig wirkt das alles nicht. Legt man aber den Plan zur Destabilisierung Syriens über das politische Geschehen in Deutschland, so bemerkt man schon … Ähnlichkeiten. Sicher, unsere Situation ist eine andere. Aber die Netzwerke haben wir auch. „Rotarier“ nennen sie sich, „Pro Christ“, „Atlantikbrücke“ … die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Es geht hier allerdings nicht darum eine Diktatur zu beseitigen, sondern eine Demokratie zu unterwandern. Hier kauft man weniger Jugendliche auf der Straße sondern eher Menschen an den zentralen Schaltstellen der Macht in Politik, Medien und Wirtschaft. Deshalb braucht man hier keine Straßenkämpfe, weil es nicht darum geht, eine starke Staatsmacht zu brechen, sondern eine sanfte Staatsmacht zu unterwandern. Da die Netzwerke seit sechzig Jahren wachsen, dürften sie inzwischen eine Verflechtung erreicht haben, das wahrscheinlich jeder Bundesbürger irgendwo von ihnen berührt wird.

Auf jeden Fall dürfte das aber am Arbeitsplatz zutreffen. Er ist der zentrale Angelpunkt im Leben eines Wohlstandsbürgers, dort wird über Grad und Umfang der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben entschieden, dort wird bestimmt, ob er im Eigenheim oder im Plattenbau landet, dort wachen Heerscharen von Unternehmensberatern über die Einhaltung der Regeln einer „produktiven Kultur“ und liefern den Chefs Mittel zur beständigen Erhöhung des Arbeitsdrucks hinter dem nichts anderes steht als der Wunsch nach Erhöhung der Kapitalrendite ohne Rücksicht auf Lebensqualität der Mitarbeiter oder Produktqualität für Verbraucher.

Erinnert sich noch jemand an unser Grundgesetz erinnern? Ich habe gerade nur mal kurz hineingeschaut, es steht … noch … auf der Seite des Deutschen Bundestages:

Artikel 12

(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Das sollte man einmal über den Eingang eines jeden deutschen „Jobcenters“ hängen … und wer mag, der darf auch gerne die Aussagen einer bayrischen Ministerin mit diesem Grundgesetzartikel abgleichen, siehe „gegen Hartz„:

In einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ forderte Bayerns Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) schärfere Sanktionen gegen Hartz IV Bezieher. Ihrer Meinung nach, gebe es eine „hohe soziale Absicherung bei uns“ und dabei „offensichtlich zu wenig Leidensdruck“.

Zwar wisse auch sie, dass die ALG II Leistungen bis auf Null Euro gekürzt werden können, wenn ein Jobangebot ohne hinreichende Gründe abgelehnt werde, doch hier sieht Haderthauer anscheinend eine noch nicht ausreichend bearbeitete Sanktionslücke, um Hartz IV Betroffene noch mehr zu drangsalieren. „Wer aber den Arbeitsplatz annimmt und nach zwei Wochen wieder ausgestellt wird, weil er unpünktlich und mit ihm nichts anzufangen ist, kann nicht mit Sanktionen belegt werden“. Haderthauer verlangt nun von der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Katalog von Strafen deutlich zu erweitern. Zudem müssten die derzeitigen Arbeitsmarktinstrumente erweitert werden, um „Langzeitarbeitslose zurück in die Arbeit“ zu bringen. Neben der Jobsuche sollen Jobcenter-Mitarbeiter auch eine Art „Lebenskompetenz“ beibringen, wie beispielsweise den „Umgang mit Haushaltsgeld“.

Erstmal ist der Zwang zur Annahme eines Arbeitsplatzes mit dem Grundgesetz prinzipiell nicht zu vereinbaren – ich bin mir aber sicher, das man sich um diesen demokratischen Grundsatz schon erfolgreich herumgemogelt hat. Das Hereinregieren von Jobcentermitarbeitern (deren Qualifikationen generell sehr fraglich sind) in den privaten Haushalt stellt eine völlige Entmündigung da … und wer nach noch mehr Sanktionen schreit, um die Arbeitslosen endlich von der Straße zu bringen und dabei nach Regelsatzstreichung schielt, der fordert nichts anderes als die ENDLÖSUNG der ARBEITSLOSENfrage mit brutaler Gewalt.

Was ist mit der alleinerziehenden Mutter, deren Kind während der Arbeitszeit erkrankt? Sie wird gekündigt oder verliert ihr Kind. Was ist mit dem Behinderten, der die Arbeit vor Schmerzen nicht mehr aushält? Mit den Alten, die einfach nicht mehr so schnell rennen können?

„Laßt das Gesochse verhungern!“. Viel mehr bestrafen kann man Langzeitarbeitslose kaum noch. Im Namen der Aufschwungstatistik sollen sie gefälligst ins Gras beißen … und so etwas darf man im Deutschland des Jahres 2011 als Mitglied einer Landesregierung wieder offen fordern ohne vom Staatsschutz abgeführt zu werden?

Daran kann man erkennen, wie weit die Destabilisierung der Demokratie schon fortgeschritten ist. Ein US-Einfluß auf die Entwicklung ist damit noch nicht bewiesen.

Wir können aber ganz schnell mal wieder von unten nach oben schalten und entdecken überraschenderweise, das Frau Haderthauer  nach den gleichen Prinzipien reagiert wie der IWF, siehe Deutsche Welle:

Gestützt wird die Kritik an den internationalen Finanzorganisationen von einem prominenten Insider, der sich durchaus nicht als Gegner der Globalisierung versteht. Der frühere Chefökonom der Weltbank Joseph Stiglitz, 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet, wirft in seinem Buch „Die Schatten der Globalisierung“ von 2002 dem IWF vor, mit seinen Auflagen immer wieder die Ungerechtigkeit im weltweiten Armutsgefälle forciert zu haben.

So berichtet Stiglitz über Indonesien, wo der Großteil eines Milliardenkredits zur Bezahlung privater Kredite aus den Industrieländern dienen sollte, während den Armen im Lande die Subventionen für Nahrungsmittel gestrichen wurden.

Schauen wir uns jetzt noch einmal den Charakter der Leiter solcher Organisationen an, die mit Geld Weltpolitik, Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik machen, dann sollte uns eigentlich nichts mehr wundern, siehe Handelsblatt:

Kurz vor seinem Abflug aus New York ist der IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn verhaftet worden. Er soll in New York ein Zimmermädchen zum Sex gezwungen haben. Es ist nicht sein erster Skandal.

Man fragt sich, wie kommen solche moralisch fragwürdigen Menschen eigentlich in solche entscheidenden Positionen? Wieso wird gerade ein steineschmeissender Pseudogrüner Aussenminister und nicht einer aus der Friedensbewegung?

Nun, die Antwort steht weiter oben: wenn eine Person des Treibstoffnetzwerkes reagiert, gibt es Bargeld. Kann man jetzt verstehen, warum ich bei solchen Nachrichten aus dem Manager Magazin 2002 sehr unruhig werde:

Özdemir hatte die Aufnahme eines 80.000-Mark-Kredits (rund 41.000 Euro) bei Hunzinger im Januar 1999 öffentlich bedauert und angekündigt, das Geld umgehend vollständig zurückzuzahlen. Er sagte, dass das Geld keine Spende oder Schenkung gewesen sei, sondern ein normaler Kredit.

Und so wird auch am heiligen Sonntag aus dem alltäglichen Nachrichenpuzzle ein Horrorbild. Bilder dieser Art würde ich mir von den Medien in Deutschland wünschen. Gerne würde ich sie mir im Lehnsessel zu Gemüte führen und mich beruhigt zurücklehnen, weil ich weiß, das aufgepasst wird.

Stattdessen werde ich über die Probleme von Filmsternchen, Fussballtrainern und FDP-Tränchen informiert, bis ich keine Lust mehr habe, weiterzulesen.

 

 

 

 

 

 

Holocaust gedenken? Hartz IV bedenken!

Henner Schmidt, FDP-Fraktionsvize meint:
Hartz-IV-Empfänger sollen Ratten jagen!!

SPD-Arbeitsminister Franz Müntefering meint:
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!!

Altkanzler Gerhard Schröder meint:
Es gibt kein Recht auf Faulheit!!

FDP-Chef Guido Westerwelle meint:
Es gibt kein Recht auf staatlich bezahlte Faulheit!!

Michael Glos, CDU Bundesminister für Wirtschaft und Technologie meint:
Arbeitspflicht für alle Arbeitslosen muss eingeführt werden!!

Genozidsforscher Professor Dr. Gunnar Heinsohn, meint:
Man müsse der Unterschicht den Hahn zu drehen, denn nur ein ungeborenes Kind aus diesem Milieu, ist auch ein gutes Kind, denn es schlägt einem schon keinen Baseballschläger den Kopf!!

Grünenpolitikerin Claudia Hämmerling meint:
Hartz IV Empfänger könnten als Hundekotkontrolleure eingesetzt werden!!

Vorstandsmitglied der Bundesbank, Thilo Sarrazin (SPD) meint:
Finanznot wäre angeblich nicht das zentrale Problem bei Hartz IV-Beziehern, sondern ihr übermäßiger TV-Konsum, ihre Wortarmut und Fettleibigkeit.

CDU- Philipp Mißfelder meint:
Kinder von ALG-II-BezieherInnen solle es keine Anhebung des Regelsatzes geben, denn diese Maßnahme würde ja nur zu einer Absatzsteigerung führen bei Alkohol- und Tabakindustrie.

FDP- Dr. Oliver Möllenstädt meint:
Die Empfängerinnen würden das Geld eher in den nächsten Schnapsladen tragen, als es in Vorsorge und selbstbestimmte Familienplanung zu investieren.“

CDU-Vorsitzende Roland Koch meint:
Hartz IV eine „angenehme Variante“ des Lebens und fordert eine Arbeitspflicht für Arbeitslose, zur Not in Billig-Jobs.

Wolfgang Clement SPD vergleicht Hartz IV Empfänger mit Parasiten

Schweinegrippe, nuklearer Holocaust, Massenarbeitslosigkeit, Autobahnmaut und der DAX

Was bedroht eigentlich die Welt – so aktuell? Ich meine – früher war das doch klar, oder? „Freie Welt“ gegen den finsteren, düsteren „Ostblock“. Mittelerde gegen Mordor. Die Rebellen gegen das finstere Imperium. James Bond gegen alle.

Was haben wir gelitten unter diesem Konflikt. Wir wußten nicht mehr ein noch aus, konnten aber als Bonner Republik ganz gemütlich vor uns hindümpeln, mitten an der Grenze zum bösen Feind, der sein Volk hinter Mauern einsperrte.

Dort drüben im Osten ist immer noch irgendwie Mordor, das finstere Reich der Dunkelheit. Die haben sogar akut ganz dicke Probleme, wie Nachrichten.at meldet:

Wegen einer besonders schweren Grippewelle gibt es für Hunderttausende Kinder in Russland eine Woche Ferien. In der Hauptstadt Moskau ordneten die Behörden von Samstag an die Schließung aller Grundschulen an.

Eigentlich ist diese Nachricht eine Sensation – sie wird nur nicht so verkauft, denn ein alter Feind der Menschheit erhebt dort sein fürchterliches Haupt: die SCHWEINEGRIPPE, wie rian meldet:

Der Grippevirus A/H1N1 – die sogenannte Schweinegrippe – wütet weiter in Russland. Laut der stellvertretenden Gesundheitsministerin Veronika Skworzowa macht der aggressive Stamm 40 Prozent aller Grippeerkrankungen aus.

Die schwerste Grippewelle seit zehn Jahren, 92000 Erkrankte, davon 36800 mit Schweinegrippe – das wäre doch eine Meldung wert. Vor allem, weil wir jetzt – welch glücklicher Zufall – unsere Impfbestände günstig in den Osten verschebeln können. Das Ende der Menschheit beginnt in Russland – und wir sorgen uns darum, das die Iraker den Dirk Niebel verhaften. Dabei – vielleicht hatte der das ja verdient? Was wissen wir denn schon?

Das einzige, was wir noch wissen ist: der Dax steigt, egal was um ihn herum passiert. Die virtuellen Reichtümer steigen schneller an als die Armut der Aussortierten der Republik, die als abschreckendes Beispiel für den Rest der Masse die Jobcenter bevölkern. Steigt in Amerika die Arbeitslosigkeit, kriegen alle Panik, steigt sie bei uns, steigt der Dax.

Das fällt auch dem Steuerhorizont auf:

Mittlerweile ist es egal, wie schlecht die Nachrichten sind. Die Börse, der Finanzmarkt haben sich spätestens seit 2008, als wir Steuerzahler die Rettung waren, von der realen Welt verabschiedet.

Egal wie schlecht die Wirtschaftsnachrichten sind – der Dax steigt. Aktuell wegen Ägypten. Früher hätte der explodierende Ölpreis dem Dax noch geschadet, nicht aber, seitdem man notfalls immer mal wieder in die Staatskasse greifen kann. Das ist Kapitalismus auf Sozialamtskosten. Weil die Kapitalisten aber nicht doof sind, haben sie auch ein paar kleine Tricks auf Lager, um dafür zu sorgen, das von steigenden Aktienkursen auch wirklich nur richtig echte Lumpen profitieren und nicht etwas der Ottonormalverbraucher. Von einem dieser Tricks berichtet Austria.com:

Der Lobbyist und Grasser- Intimus Peter Hochegger soll Millionen dafür kassiert haben, dass er vor knapp sieben Jahren dem Kurs der Telekom- Aktie durch einen größeren Kauf nach oben verholfen hat, berichtet der „Kurier“.

So wird man Leistungsträger (ein Wort das Menschen beschreibt, die angesichts steigender Leistungsanforderungen immer träger werden, wie aktuell die deutschen Politiker – außer Dirk Niebel, der soll dann doch aktuell ganz flott geworden sein, nachdem den Behörden das Lösegeld bezahlt wurde).

Doch neben der Riesengrippe  und der Lumpenelite ist auch ganz aktuell der weltweite nukleare Holocaust zurück – und das jetzt nicht, weil etwa Pakistan seine hundertste Atombombe fertiggestellt hat, sondern weil Softwarezauberer Atomkraftwerke hochjagen, wie der Spiegel berichtet:

Wie gefährlich war und ist Stuxnet wirklich? Die Nachrichtenagentur AP behauptet, Einblick in Unterlagen eines nicht genannten Geheimdienstes zu haben: Demnach könnte die Schadsoftware einen GAU in iranischen Atomanlagen verursachen.

Wenn das im Prinzip geht, dann könnten doch Terroristen auch die alten deutschen Meiler … ach, lassen wir das. Wir haben doch ganz andere, reale Sorgen, die auf uns zukommen. Sorgen, die wir auch verstehen. Anders als Supergrippe, Aktienwunder oder Atomkriege  haben wir ein Problem mit GELD, und wie sich das konkret in Zahlen für den deutschen Autofahrer in den nächsten Jahren entwickeln wird, kann man jetzt schon laut Welt in Italien, Frankreich und Spanien sehen:

Man kennt das: Wer nach Südeuropa fährt, muss an den Mauthäusern der Autobahnen tief in die Tasche greifen. Fünf Euro pro hundert Kilometer, das ist die Richtschnur, die für Frankreich oder auch Italien gilt. Südlich der Pyrenäen hingegen geht es um ganz andere Dimensionen. Dort herrscht die nackte Gier. Das Paradebeispiel ist der sechsspurige Zubringer zum neuen Terminal vier vom Madrider Flughafen Barajas. Für die 500 Meter zwischen dem Mauthäuschen und der Ausfahrt verlangt der Autobahnbetreiber OHL 1,75 Euro. Auf 100 Kilometer hochgerechnet wären das 35 Euro.

Ganz schön teuer. Als die Mauttürme in Deutschland gebaut wurden, wurde uns ja durch Otto Schilly versichert, das es niemals niemals niemals eine Autobahnmaut geben würde, weshalb ich damals schon davon ausging, das sie mit Sicherheit kommen wird.

So sicher wie die Autobahnmaut ist für uns persönlich hier vor Ort das Alter … und dort wartet der nackte Horror auf uns, hier eine ältere Meldung von Altersdiskriminierung.de

In deutschen Altenheimen sterben nach Angaben des Sozialverbands Deutschland jährlich mindestens 10.000 Menschen vorzeitig an mangelhafter Versorgung.
„Es handelt sich um die größte soziale und humane Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte die Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik beim Sozialverband in Berlin, Gabriele Hesseken.

Der Sozialverband geht von 400.000 freiheitsentziehenden Maßnahmen pro Tag in den bundesdeutschen Heimen aus. Dies geschehe durch Fesseln, Bettgitter oder Ruhigstellung durch Medikamente.

Der Sozialverband befürchte, dass die Situation in den Altenheimen noch schlimmer werde, sagte Hesseken. Schon jetzt würden Zivildienstleistende als Pflegekräfte missbraucht.

„Wenn im Zuge der Hartz-IV-Reform auch Langzeitarbeitslose gezwungen werden, für einen oder zwei Euro pro Stunde alte Menschen zu pflegen, wird es noch mehr Gewaltanwendung geben“, warnte Hesseken.

Und wer denkt: das kriegen wir schon hin, das ist ein kleiner Ausrutscher gewesen, der übersieht, das die globale Situation nicht unbedingt günstiger für alte Menschen wird – noch nicht mal für die jungen Menschen gibt´s noch Zukunft laut Wirtschaftsblatt.at:

Steigende Öl- und Nahrungsmittelpreise bergen nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) sozialen Sprengstoff. Es drohten Unruhen und Kriege, gerade in ärmeren Ländern, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Dienstag. Die steigenden Lebenshaltungskosten gelten mit als Auslöser für die jüngsten Unruhen in Ägypten und Tunesien. Auch die hohe Arbeitslosigkeit sei Grund zur Sorge. Allein in den kommenden zehn Jahren drängten 400 Millionen junge Menschen auf den Arbeitsmarkt. „Wir sehen uns mit einer ‚verlorenen Generation‘ junger Menschen konfrontiert, deren Schicksal es ist, ihr ganzes Leben lang unter Arbeitslosigkeit und schlechten sozialen Bedingungen zu verbringen.“

Kein Platz für junge Menschen, kein Platz für alte Menschen – wenn wir doch das „Reich des Bösen“ seit zwanzig Jahren vernichtet haben, wieso ist die Bedrohungssituation für den Bürger schlimmer als je zuvor? Hat Frodo etwa den Ring nicht vernichtet, ist der Imperium des Bösen etwa nicht zerstört – hat sogar James Bond versagt?

Unterm Strich muß ich sagen: sieht so aus, als hätte das Reich des Bösen gewonnen – Mordor ist nun überall, Lord Voldemort ist Weltregent und Harry Potter in einer „Maßnahme“ des örtlichen Jobcenters eingebunden.

Und wenn das alles dem DAX nützt, wenn jede für Menschen schädliche Nachricht den DAX nach oben treibt … ist es dann vermessen, zu vermuten, das das „Reich des Bösen“ insgeheim auf irgendeine undurchschaubare Weise mit genau eben diesem DAX verknüpft ist anstatt mit Erich Honecker untergegangen zu sein?

Und würde es nicht langsam Zeit werden, das wir Maßnahmen ergreifen, das zu ändern … und sei es nur aus ganz egostischen Gründen um der Autobahnmaut und dem persönlichen Pflegehorror zu entgehen?

900 Pflegefälle sollen aktuell in England in teuren privaten Pflegeheimen verdurstet sein. Für das Privileg dort verdursten zu dürfen mußten sie zuvor ihr Haus verkaufen.

Wir bauen gerade fleissig an der Hölle auf Erden zum Wohle des DAX.

Das muß aber nicht so bleiben.

Deutschland – Land der Schande

Bei Spiegel-online gibt es gerade ein interessantes Phänomen: man wundert sich über Deutschland:

Es macht keinen Spaß, diese Feststellung zu treffen: In Frankreich wurde ein Buch der Hoffnung zum Bestseller. In Deutschland ein Buch der Niedertracht. Wie kommt es, dass die deutsche Empörung etwas Böses hat und die französische etwas Befreiendes? Wie kommt es, dass die Franzosen Stéphane Hessel haben und wir Thilo Sarrazin?

Diese Frage haben sich im Prinzip schon viele gestellt. Sie ist schon älter. Wieso haben die Franzosen 1789 und die Deutschen 1933? Wieso wird man in Deutschland schon als Linker und Menschenrechtsfreund schief angesehen, wenn man nur der Meinung ist, das den Holocaustüberlebenden aus deutschen Landen keine antijüdischen und antiisraelischen Sprüche hinterhergeworfen werden sollten?

Die Frage an sich ist in Deutschland allerdings schon gefährlich. Ganz schnell wird man Antideutsch … und das ist auch laut Innenministerium NRW gefährlich:

Innerhalb des linksextremistischen Spektrums hat sich mit den „Antideutschen“ eine Strömung etabliert, die mit den traditionellen linken Grundüberzeugungen bricht. Ausgangspunkt der antideutschen Ideologie ist die uneingeschränkte Solidarität mit dem jüdischen Volk und dem israelischen Staat. Ihre Vertreter werfen der „deutschen Volksgemeinschaft“ und der übrigen Linken vor, offen oder latent antiamerikanisch und vor allem antisemitisch zu sein. Da von den Antideutschen „der Kampf Israels in der Tradition des Aufstands im Warschauer Ghetto“ und der jüdische Staat als Bollwerk gegen den „Islamfaschismus“ gesehen wird, befürworten sie alle Maßnahmen bis hin zum Krieg, die den Bestand des jüdischen Staates und den Schutz seiner jüdischen Bewohner sichern sollen.

Selbstverständlich sollte man nicht zum Krieg greifen, um den Bestand des jüdischen Staates und des jüdischen Volkes zu sichern. Krieg ist ja was Schlechtes, den kann man verlieren. Aber Juden ausrotten ginge ja auch ohne Krieg … wenn die endlich aufhören würden, sich zu wehren. „Antideutsch“ wird man ganz schnell, wenn man dem latenten Antisemitismus der Deutschen nicht folgen möchte … und der ist gewaltig, wie man einer bei der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichten Studie entnehmen kann:

Ein Merkmal indiziert die Wirksamkeit des transformierten Antisemitismus in besonderer Weise: Nur 11% aller Befragten der GMF-Umfrage des Jahres 2004 stimmten keiner der Facetten des transformierten Antisemitismus zu.

Besonders hoch ist die Zustimmung zur NS-vergleichenden Israelkritik: 68.4% der Befragten stimmten in 2004 der Aussage eher oder sogar voll und ganz zu, dass Israel einen „Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser“ führt, und 51, 2% der Befragten meinten: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reichen mit den Juden gemacht haben.“ 90% derjenigen, die eine Kritik an Israel äußern, die zwar hart ist, aber ohne antisemitische Untertöne auskommt, stimmen auch mindestens einer Facette des Antisemitismus zu.

Wir haben in diesem Land nur noch 11% Bürger, die es schaffen, sich komplett den Facetten des transfomierten, an die neuen Bedingungen angepaßten Antisemitismus zu entziehen … die anderen würden letztlich die Vernichtungslager wieder begrüßen, und sei es auch nur, um Rache zu nehmen für die Verbrechen an den Palästinensern (die man selbst im eigenen Land als „Ausländer“ natürlich danach vergasen würde).

Antisemitismus ist nun nicht nur für Juden tödlich … er legt sich auch wie ein Pesthauch auf alle anderen gesellschaftlichen Bereiche:

Empirisch lässt sich nachweisen, dass Personen, die antisemitischen Aussagen zustimmen, auch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit dazu neigen, Muslime, Frauen, homosexuelle, behinderte und obdachlose Menschen, sowie Zuwanderer und ganz generell Neu-Hinzugekommene (im Vergleich zu Etablierten) abzuwerten.

Ich möchte noch den starken begründeten Verdacht hinzufügen, das auch „Arbeitslose“ bzw. „Hartzis“ in diese Abwertungen mit einbezogen werden müßten – aber zum Zeitpunkt der Studie war diese neue Jagdkategorie noch nicht geschaffen worden.

Stéphane  Hessel wird bei Spiegel-Online wie folgt zitiert:

„diese Gesellschaft der rechtlosen Ausländer, der Abschiebungen und des Generalverdachts gegenüber den Einwanderern, (…) diese Gesellschaft, in der die Renten unsicher werden, der Sozialstaat abgebaut wird und die Medien in den Händen der Reichen liegen, alles Sachen, die wir niemals akzeptiert hätten, wenn wir die wahren Erben der Résistance wären“.

So etwas regt in Deutschland nur wenige auf.  Der klägliche „heiße Herbst“ der Gewerkschaften, der in der Hoffnung auf mehr Lohn für jene endete, die noch Arbeit haben, zeigt, woher in diesem Land der Wind weht.

Die Märkische Allgemeine beschreibt Hessel wie folgt:

Stéphane Hessel studierte unter anderem bei Jean-Paul Sartre, schloss sich im Zweiten Weltkrieg Charles de Gaulles Widerstandsbewegung an, wurde 1944 von der Gestapo verhaftet, ins KZ Buchenwald deportiert, gefoltert und überlebte nur mit viel Glück. Nach 1945 wurde er Diplomat bei den UN und Botschafter Frankreichs in mehreren Ländern.

Hessel ist der einzige noch lebende Verfasser der allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1948 und hat den Einsatz für Minderheiten zu seinem Lebensthema gemacht. Zuletzt griff er Frankreichs Präsidenten Sarkozy für seine Roma-Politik an. Diese ruhelose Empörung, die ihn antreibt, erhofft er sich auch von seinen Mitbürgern.

Ein Motiv zur Empörung sei wertvoll, schreibt er: „Wenn man sich über etwas empören kann, wie das bei mir mit dem Nationalsozialismus der Fall war, wird man stark und engagiert.“ Heute allerdings seien die Feindbilder nicht mehr so eindeutig. Hessel klagt die „Diktatur der internationalen Finanzmärkte“ an, die den Frieden und die Demokratie bedrohen und die sozialen Errungenschaften auffressen. Er beanstandet Krieg und Gewalt, die Kluft zwischen Reichen und Armen, die Zerstörung des Planeten. Hessels Kritik an Israels „Kriegsverbrechen“ gegen die Palästinenser haben ihm eine Klage und den Vorwurf des Antisemitismus eingebracht.

Man kann vermuten, das er weiß, wovon er spricht.  Und ich schätze mal, das seine Kritik an den Kriegsverbrechen der Israelis wesentlich differenzierter ist, als die pauschalisierenden Propagandasprüche, die aus deutschem (auch „linkem“) Munde durchs Land hallen, und die auch zu erwarten wären, wenn ein Israeli auch nur falsch parkt.

Die Antwort auf die Frage des Spiegel-Autors Jakob Augstein ist einfach:

Dieses Land wird zum Land der Schande – schon wieder.

Deutschland hatte eine historische Chance. Kapitalismus und Kommunismus in einem Land vereint – aus den Erfahrungen hätte man einen „dritten Weg“ finden können, der diesmal nicht in nationalistischer Massenmörderei endet. Deutschland hätte die Chance gehabt, der demokratische Leutturm der Welt zu werden und so seine historisch Erblast für immer abzulegen.

Stattdessen … fangen wir wieder von vorne an. Transformiert natürlich – aus „Jude“ wird modern „Zionist“, aus „rassisch Minderwertigen“ werden „Bürger mit Migrationshintergrund“ – bei den Arbeitslosen neigt man aber mehr zur Beibehaltung des „Asozialen“, der sich schon in die DDR hinüberretten konnte, so als gäbe es das Problem der Arbeitsplatzvernichtung durch Maschinen nicht – und als könnte man aus der Arbeitsleistung der Maschinen unter keinen Umständen einen kulturellen Gewinn ziehen sondern wäre per göttlichem Dekret dazu verdammt, sie komplett in die Kassen der Reichen fließen zu lassen.

Wäre es nicht schön gewesen, wenn wir etwas anderes werden würden als wieder der uniformierte Abschaum der Menschheit, der nichts anderes im Sinn hat als tagtäglich nach „minderwertigem Leben“ zu suchen, das er drangsalieren kann? Aber was finde ich in den Medien? Entwicklungen, bei denen einem nur noch schlecht werden kann – hier in Der Westen:

Gehört das Militär in die Schule? Für Friedensaktivisten und einige Vertreter der politischen Linken ist diese Vorstellung unerträglich, für die Kindernothilfe gar ein „Verstoß gegen die Prinzipien der Kinderrechtskonvention“. Gestern stritten Freunde und Gegner der Bundeswehr im Landtag über den Kooperationsvertrag des Schulministeriums mit den Streitkräften. Den gibt es seit 2008; er war Vorlage für ähnliche Verträge in Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Eine Ansicht einte gestern übrigens geladene Experten und Abgeordnete: Der Politikunterricht werde seit Jahren in NRW immer schlechter, er sei ein Stiefkind im Schulbetrieb. Schüler wüssten viel zu wenig über Politik.

Die Landesschülervertretung, die seit Jahren gegen den Kooperationsvertrag mit der Bundeswehr kämpft, war erst gar nicht eingeladen worden.

Dann sollten wir unseren Frauen auch sagen, das auf sie schlechte Zeiten zukommen. Es wird wieder Trümmer wegzuräumen geben. Zwischen uns und China ist kein unüberbrückbares Meer. Noch ein Schmankerl aus Karlsruhe, gefunden bei KA-News?

Der Bundeswehrwerbetruck macht Station in Karlsruhe und wirbt mit dem Slogan „Spaß und Action“. Damit soll insbesondere Schülern die Bundeswehr schmackhaft gemacht werden.

Wie der Spaß aussehen kann, beschreibt der Mein Parteibuch Zweitblog:

Press TV berichtete am heutigen Donnerstag unter Berufung auf Iran Newspaper on Network, dass amerikanische Besatzungssoldaten in der westafghanischen Provinz Farah Mädchen und Frauen in eine US-Basis verschleppt und dort mehrfach vergewaltigt haben. Eines der Mädchen starb einem medizinischen Bericht zufolge an Genitalverletzungen, die durch die Vergewaltigung hervorgerufen wurden.

Na, da können wir doch auch alte Wehrmachtstraditionen wieder aufleben lassen, nach Abu Ghuraib ist doch klar, das wir uns von dem Bürger in Uniform schon lange verabschiedet haben.

Für das Land, das sicher dereinst zurecht das Land der Dichter und Denker nannte, ist das eine absolute Schande. Darüber sollte man sich wenigstens nochmal empören dürfen, bevor wir unsere „Bündnisverpflichtungen“ in Korea, Pakistan, Russland, Iran und letztlich China wahrnehmen werden, um der „unsichtbaren Hand des Marktes“ die Weltherrschaft im Namen der Kapitalrendite  zu verschaffen.

Licht und Schatten

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Licht und Schtten

© Jotha

Ruanda, Deutschland, der Holocaust und die Wurzeln des Terrors in der Welt

Es gibt Bücher und Themen, die sind tödlich:

Dieses Buch ist Sian Cansfield gewidmet. Sian war meine Schattenautorin, hat aber die Drucklegung nicht mehr erlebt. Als sich die Arbeit am Entwurf dem Ende näherte, bemerkte ich, dass sie müde wurde, das der oft schwer erträgliche Inhalt des Buches und die Arbeitslast ihr den Humor raubten und ihre Objektivität untergruben. Ich gab ihr ein langes Wochenende frei, um sich zu erholen, zu schlafen, gut zu essen und aufzutanken, wie ich es oft bei Offizieren und Soldaten mit ähnlichen Symptomen getan hatte. Am folgenden Morgen teilte man mir mit, das sie Selbstmord begangen hatte.

(Aus: Dellaire, Handschlag mit dem Teufel Seite 18.19)

Wie das, fragt man sich. Was geht da vor sich? Was kann einem Menschen so zusetzen, das er ob der Behandlung eines Themas den Glauben an sich selbst verliert?

Nun … vielleicht die Erkenntnis, das man in einem Lügenkokon ungeahnten Ausmasse gefangen ist:

Während ich dies schreibe, höre ich Samuel Barbers Adagio für Streicher – für mich der reinste musikalische Ausdruck des Leids, der Verstümmelung, der Vergewaltigung und des Mordes an 800000 Ruandern. Dieses Drama konnte sich nur mit Hilfe der Mitliedsnationen des bloß scheinbar unparteiischen Weltgremiums namens UNO vollziehen. Geführt von den USA, Frankreich und Großbritannien unterstützte und ermutigte die UNO letztlich den Völkermord in Ruanda.

(Dellaire, a.a.O.Seite 483)

Oder die Erkenntnis, das wir – historisch gesehen – einen neuen Höhepunkt der Massenvernichtung erreicht haben … nicht als zufälligen kleinen Stammeskrieg,  sondern als bewußt von langer Hand geplanter Aktion, ohne das allerdings ein normal denkender Mensch eine Chance hätte, dahinterzusteigen, warum das initiiert worden ist.  Wir begnügen uns mit den Informationen der Medien und verbuchen das als „Stammesfehde“.

Alles andere interessiert uns nicht, denn nach unserem Nachrichtenverständnis ist Ruanda „durch“.

Eine These von Melvern ist, dass die westlichen Großmächte – Frankreich, USA, Großbritannien – Bescheid wussten über das, was sich in Ruanda anbahnte, und es hätten verhindern können.

Sie hatte vertrauliche Unterlagen über die Beratungen im UN-Sicherheitsrat während des Genozids erhalten, ging damit zum Guardian, Großbritanniens führender linker Tageszeitung, und erfuhr, Ruanda sei „schon durch“.

Quelle: Taz

Und Sie, lieber Leser? Was wissen Sie über Ruanda? Nichts, nehme ich an. Genau wie ich. Wir leben in einer künstlichen Wohlstandsblase, die die Medien rund um uns herum errichtet haben, dabei wohnen die neuen Himmler, Eichmanns und Mengeles gleich nebenan:

Er soll in den neunziger Jahren an der Ermordung von Mitgliedern der Tutsi-Minderheit beteiligt gewesen sein: Ein 53-jähriger Ruander ist wegen des Verdachts auf Völkermord im Raum Frankfurt am Main festgenommen worden.

Quelle: Spiegel-online

Wir sind wohl so eine Art Argentinien für Hutu-Nazis:

Ihre Einheiten sollen im Kongo Hunderte Zivilisten getötet, unzählige Frauen vergewaltigt und Dörfer geplündert haben: Die Polizei in Baden-Württemberg hat zwei Ruander festgenommen. Noch von Deutschland aus sollen die Milizführer Massaker in Afrika befohlen haben.

Bei der FDLR handelt es sich laut Bundesanwaltschaft um eine paramilitärische Organisation, die am Bürgerkrieg in den an Ruanda angrenzenden Landesteilen der Demokratischen Republik Kongos beteiligt ist. Milizionäre der FDLR sollen von Januar 2008 bis Juli 2009 mehrere hundert Zivilisten getötet und unzählige Frauen vergewaltigt haben. Dörfer wurden geplündert und niedergebrannt, die Bewohner vertrieben und Kinder als Soldaten zwangsrekrutiert. Die FDLR wollte damit die kongolesische Zivilbevölkerung zwingen, ihre Kämpfer zu versorgen und ihnen Schutz vor feindlichen Milizen zu gewähren. Bereits 1994 waren viele Mitglieder der Vereinigung am Völkermord an rund 800.000 Tutsi und gemäßigten Hutus in Ruanda beteiligt.

Quelle: Spiegel-online

Es sind die gleichen Killer, die  erst heute wieder auf sich aufmerksam gemacht haben:

Der Ort des Verbrechens ist nicht weit von einem Stützpunkt der Vereinten Nationen im Kongo: Rebellen sollen bei einem Überfall auf die Stadt Luvungi fast 200 Frauen vergewaltigt haben. Angaben der Hilfsorganisation International Medical Corps (IMC) zufolge sind die Frauen in nahezu jedem Fall von zwei bis sechs bewaffneten Männern vergewaltigt worden – oftmals vor den Augen ihrer Kinder und Ehemänner.

Quelle: Spiegel-online

Man mag sich immer noch denken: was geht das mich an?

Ich sage: viel.

Offiziell sind wir Deutschen ja momentan immer noch Spitzenreiter, was Holocaust angeht, dabei haben uns die Hutu locker überholt.  Die haben schneller und brutaler mehr Prozent der Bevölkerung eleminiert, als wie es geschafft haben.  Allerdings keine Juden sondern Tutsis.

Wie wird man übrigens Tutsi? Eine interessante Frage, auf die es eine spannende Antwort gibt:

1931 wurde von den Belgiern der regierende König abgesetzt, da er sich den Kolonialisten als zu widerspenstig herausstellte. Ersetzt wurde er durch seinen Sohn Mutare III Rudahingwa, der sich bedeutend kooperationswilliger zeigte und sich sogar taufen liess. Danach wurde der Ausgangspunkt der eigentlichen Spaltung des ruandischen Volkes eine Volkszählung durch die belgischen Kolonialmächte in den Jahren 1934/35. Die Vorgehensweise ist erstaunlich und dient ganz offensichtlich nur dem Zweck, die Menschen gegeneinander auszuspielen:

»Da sie über kein objektives Kriterium verfügten, um die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Volksgruppen zu bestimmen, welche seit Jahrhunderten dieselbe Sprache, dieselbe Kultur und Geschichte miteinander teilten, gingen die Kolonialisten dazu über, die ruandischen Bürger in verschiedene Völker einzuteilen, je nach der Anzahl ihrer Rinder.

Die ruandische Gesellschaft wurde unterteilt in das „Volk der Tutsi“ – das waren alle erwachsenen Männer (und deren Familien), die mehr als zehn Rinder besaßen. Die erwachsenen Männer, die weniger als zehn Rinder besaßen, wurden dem „Volk der Hutu“ zugeschlagen und zum „Volk der Twa“ gehörig wurden die erwachsenen Männer, die keine Rinder besaßen, eingestuft. … So kam es oft vor, dass drei erwachsene Söhne einer Familie, die nicht die gleiche Anzahl von Rindern besaßen, unterschiedlichen Ethnien zugeteilt wurden.«

Quelle: Linke Zeitung

Je mehr Rinder, desto Tutsi.  Keine Rinder … ziemlich Hutu. Vielrinderneger wurden dann von den Belgiern als Aufseher über Wenigrinderneger bestellt – und schon gab es das Märchen von den Hutu und den Tutsi. Die gleiche Unterteilung haben wir gerade in Deutschland: Leistungsträger und Sozialschmarotzer.

Aber auch sonst gibt es Parallelen zwischen Ruanda und Deutschland – mal vom Holocausten abgesehen.

Die wirtschaftliche Geschichte Ruandas ist schnell erzählt, die gleicht vielen afrikanischen Ländern.  Kolonie gewesen, Monokulturen gepflanzt, unabhängig geworden, Preisverfall der Monokultur …. Elend in ungeahntem Ausmaß. Weil wir so billigen Kaffee haben, müssen die bei der Arbeit hungern. Und die gleichen Kräfte, die auch uns gerne hungernd bei der Arbeit sehen würden, griffen auch dort an: der IWF und die WELTBANK.  Sie gingen erstmal dran, ihre üblichen  Reformen durchzudrücken, bevor es Kredite gab, was dazu führte, das das Durchschnittseinkommen von üppigen 360 Dollar im Jahr auf 140 Dollar im Jahr sank.  Die Methoden kennen wir: Lohnsenkungen, Erhöhungen der Arbeitszeit, Privatisierung von Staatsvermögen (Bahn, Post, Telekom), Verschlankung öffentlicher Aufgaben wie Bildung und Gesundheit sowie Privatisierung der Kosten, Abbau des Sozialstaates und des öffentlichen Dienstes… das alles machen wir in Deutschland ebenfalls gerade durch.

Unter detallierter Aufsicht der Weltbank wurden dann eine Million Macheten in das Land für acht Millionen Einwohnern gebracht … als „zivile Waren“ deklariert

Quelle: Michel Chossudovsky, Global Brutal, 2001, 1.Auflage 2002 Seite 131-132

Damit die Macheten aber richtig arbeiten konnten, brauchten sie einen sicheren Rahmen: die Armee, die dafür sorgt, das keiner den Ort des Gemetzels verlassen kann:

Die ruandische Armee, die überwiegend von Franzosen ausgerüstet sowie ausgebildet wird, explodiert Anfang der 90er Jahre: von 5200 Soldaten am 1. Oktober 1990 über 15 000 (Mitte 1991) erreicht sie eine Mannstärke von 50.000 zur Jahresmitte 1992. Bereits im Frühjahr 1992, so ist dem belgischen Untersuchungsbericht zu entnehmen, existierte – nach der Formulierung in einer Depesche des belgischen Botschafters in Kigali – «ein geheimer Generalstab, der mit der Vernichtung der Tutsi in Ruanda beauftragt war». Die Internationale Vereinigung der Menschenrechtsgruppen FIDH spricht Anfang 1993 in einem Dokument von «Todesschwadronen» und «Vorläufern eines Genozids»; ein am 11. August 1993 publizierter UN-Bericht übernimmt diese Angaben.

Quelle: AG Friedensforschung

Somit haben wir Waffen und Wahnsinn genug in diesem Land, nun noch einen Hassprediger eingesetzt, und die Sache wird rund:

Zu den zahlreichen ungeklärten Merkwürdigkeiten gehört, dass der als rechtsextrem Hutu-freundlich eingestufte Radiosender RTML, der bei der Anstiftung zum Völkermord 1994 eine wichtige Rolle spielte, einen Italo-Belgier als Propagandisten einsetzte.

Quelle: die zwölf Apostel

Und hier sind auch deutsche Steuergelder aktiv geworden:

Konfliktverschärfend wirkte die Komplizenschaft der deutschen CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung mit den Mördern und ihrem Hetz-Radio RTLM.

Quelle: ngo-online

Man sieht, wie haben einiges damit zu tun. Jedoch das Schlimmste dünkt mir: das gebrochene Versprechen.

1994 wurden in Ruanda 1 Million Menschen in einem schnelleren Tempo als während des Holocausts massakriert. Die dazu benutzten Waffen waren Gewehre, Macheten und mit Nägeln besetzte Knüppel. Professor Michael Barnett war als Mitarbeiter der Clinton-Administration einer der ersten, der die geheimen telegraphischen Meldungen mit den Beschreibungen dieser schrecklichen Ereignisse zu lesen bekam. [ … ]

Die Konfrontation mit diesen schrecklichen Ereignissen begann für Professor Barnett 1993, als er nach New York kam, um als politischer Berater der US-Mission in der Uno zu arbeiten. Zu seinem Dossier gehörte auch das zentralafrikanische Land Ruanda. Neun Monate später, als die Massaker begannen, vertrat er, wie die meisten Leute damals, die Meinung, die Uno solle nicht eingreifen. Damit war aber das Versprechen, dass nach dem Nazi-Holocaust abgegeben worden war, gebrochen.

Am 9. Dezember 1948 wurde in der Uno die Konvention gegen den Völkermord verabschiedet, in welcher festgehalten wurde, dass nie mehr zugelassen werden dürfe, dass ethnische oder religiöse Gruppen ausgemerzt werden. Nie mehr dürfe es Todeslager geben, wie sie Thomas Burgenthal als damals 10jähriger Bub in Auschwitz während 4 Jahren kennenlernen musste. Heute ist Thomas Burgenthal ein bekannter international tätiger Anwalt und als Mitglied des Uno-Komitees für Menschenrechte einer der grössten Spezialisten für Fragen des Völkermords.

«Ruanda ist das deutlichste Beispiel eines Völkermords seit dem Zweiten Weltkrieg. Was dabei so furchtbar ist, ist dass beim Nazi-Holocaust niemand etwas dagegen unternahm und im Fall von Ruanda genau das gleiche wieder geschah.»

So wurde das vor 50 Jahren abgegebene Versprechen gebrochen. Heute fragen sich einige der an diesen verhängnisvollen Entscheidungen Beteiligten, wie es möglich war, dass sie diesem Völkermord zuschauen konnten. [ … ]

Nun … wer kann sich in aller Ruhe einen Brand anschauen, in dem Frauen und Kinder elendig umkommen? Der Brandstifter.  Darum wiegelt man auch jene ab, die den Rauch schon rochen:

Am 10. Januar 1994 erfährt ein hoher Verantwortlicher der Unamir in einem geheimen nächtlichen Treffen von einem Führer dieser Miliz, dass der wirkliche Auftrag dieser Hutu-Truppen die Vernichtung der Tutsi-Bevölkerung ist.

Oberst Luc Marchal, damals führender Offizier in der Unamir, hält fest: «Das Ziel war jedem klar: töten, töten und nochmals töten.»

Noch in der gleichen Nacht senden die militärischen Verantwortlichen ihren Vorgesetzten in New York eine dringende Nachricht. In dieser verschlüsselten telegraphischen Meldung wird die Warnung ihres Informanten detailliert wiedergegeben:

«Er hat den Befehl erhalten, alle Tutsi von Kigali aufzulisten, und er ist der Meinung, dass dies Vorbereitungen sind, um sie zu vernichten. Er teilte uns unter anderem mit, dass 16 Männer in 20 Minuten bis zu 1000 Tutsi umbringen könnten.» [ … ]

Da sie diese Pläne schnell durchkreuzen wollten, teilten die Uno-Kommandanten vor Ort ihren New Yorker Vorgesetzten mit, dass sie die Milizen entwaffnen wollten. Die Antwort war ein Schock: Die New Yorker Vorgesetzten waren dagegen. [ … ]

Quelle: Zeit-Fragen

Es wäre ja auch schön blöd gewesen, wenn man einen so wunderbar durchgeplanten und langjährig vorbereiteten Völkermord einfach so durch ein paar UN-Soldaten vor Ort verhindert hätte. Immerhin hatte man diese Truppen von vornherein schon extra ziemlich klein gehalten:

Die UN-Truppen, die französische Kräfte ersetzten, waren auf Betreiben der amerikanischen UN-Botschafterin Madeleine Albright sehr schwach,

Quelle: Die zwölf Apostel

Und die gleichen Leute, die die UNO-Mission klein hielten, sorgten auch dafür, das es nachher auch keine Aufklärung über die Geschehnisse gab:

Den Völkermord in Ruanda haben zu 100% die Vereinigten Staaten von Amerika zu verantworten!? Das sagte nicht ein ausgegrenzter politischer Führer wie Robert Mugabe oder Fidel Castro. Das sind auch nicht die Worte eines nostalgischen afrikanischen Aktivisten, der den Fall der Sowjetunion betrauert. Der ehemalige Generalsekretär der UNO Boutros Boutros-Ghali sagte das im Juli 1998 und wiederholte es mir gegenüber im November 2002. Leute im Weißen Haus beliebten Boutros-Ghali Booboo Ghali oder Frenchie  zu nennen, vor und während seiner Entlassung aus der UNO, betrieben von Madeleine Albright, der damaligen UNO-Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika, die gegen seine Wiederwahl am 19. November 1996 ihr Veto einlegte.

Seine Analyse widerspricht allen Klischees und gängigen Auffassungen betreffend die Katastrophe in Ruanda, die sich weit über die Grenzen dieses kleinen afrikanischen Landes hinaus ausgewirkt hat. Die Geschichte von Ruanda ist dermaßen durchsetzt mit Klischees und Vorurteilen, dass ein moderner Flaubertianer daran gehen müsste, ein neues Wörterbuch herauszugeben.

Quelle: Taylor-Report

Was man jetzt noch brauchte, war eine Initialzündung … einen offiziellen Akt, mit dem das Schlachten beginnen konnte.  Hierfür sind Söldner immer gern gesehen:

»Der Bericht der CIA vom 10. August 1994, zitiert von der Zeitschrift „Nouvelle Afrique Asie“, erklärt dieses Ereignis folgendermaßen: „Extremistische Hutu vom ‚Netz Null‘ haben das Flugzeug des Präsidenten abgeschossen. Das Flugzeug wurde von europäischen Söldnern, die im Dienste der extremistischen Hutu-Milizen waren, abgeschossen. Der Flugschreiber der Flugzeugs wurde zehn Minuten nach dem Absturz in der Nähe des Militärstützpunktes Kanombe von französischen Soldaten sichergestellt.“ … Oberst Bernard Cuissac, Militärattaché an der französischen Botschaft, hat dies offiziell bekanntgegeben, bevor er nach Intervention seiner Vorgesetzten aus Paris alles zurücknahm.« [Der Spiegel, Nr. 26, 1994]

»Knapp eine Stunde später [nach dem Abschuß] beginnt die Ausrottung nach Listen, die von den Computern der belgisch-bürokratischen Einwohnermeldeämter ausgedruckt werden. Diese Listen mit Namen von Tutsi und demokratischen Hutus werden bis zum letzten Familienmitglied eisern abgearbeitet.« [Lexikon der Völkermorde]

Quelle: Linke Zeitung

Anderen Berichten zufolge hat das CIA die Maschine abgeschossen – oder auch Truppen des Rebellenführers und jetzigen Präsidenten Kagame. Letztendlich spielt das keine Rolle.

Kagame ist kein unbeschriebenes Blatt, die Effizienz seiner Truppen, die der UN-General Dallaire so bewundert, resultierte aus gezieltem Training durch amerikanische Green Berets.

Paul Kagame war einer der Führer der Exil-Tutsi in Uganda. Er arbeitete im ugandischen Geheimdienst unter Museveni und war als besonders brutaler Folterer bekannt (siehe Interview David Barouski mit Jean-Christophe Nizeyimana, zmag.org). Kagame ist ein indirekter Nachfahre der Tutsi-Königsdynastie, die ihre Minderheitenherrschaft bei der Unabhängigkeit Ruandas 1962 abgeben musste. Diese Gruppe von Exil-Tutsi aus Uganda hatte sich damals geschworen, ihre verlorene Macht zurückzuerobern. Von Uganda führte Kagame 1990 bis 1994 einen Zermürbungskrieg gegen die Regierung von Ruanda, um mit ständigen Angriffen das Land zu destabilisieren.

Der Flugschreiber der abgeschossenen Maschine ist bei der UNO in New York bis heute unter Verschluss. Erst Ende 2006 hat der französische Ermittlungsrichter Jean-Louis Bruguière, der seit Jahren auf Betreiben der Angehörigen der drei getöteten französischen Piloten ermittelt, eine Anklage gegen neun enge Mitarbeitern von Kagame in Arusha eingereicht und eine Anklage gegen Präsident Kagame bei der UNO eingefordert. Der neue französische Außenminister Bernard Kouchner und die von ihm mit gegründete Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ haben zusammen mit anderen prominenten NGOs vor dem Völkermord von 1994 und seither in der Vertuschung eine Rolle gespielt, die noch zu erforschen bleibt.

Quelle: Zwölf Apostel

Die „guten“ Ärzte ohne Grenzen, der „gute“ Kagame, die „bösen“ Hutu, die „armen“ Tutsi, die „bösen“ Franzosen … ganz so einfach scheint das alles nicht.

Der Leiter der Todesschwadronen war Protais Zigiranyirazo, der Schwager des Staatspräsidenten. Dieser „Monsieur Z“ setzte sich vor Ausbruch des Völkermords nach Paris ins Exil ab – ebenso wie 30 bis 40 Verantwortliche, die mit französischen Militärmaschinen außer Landes gebracht wurden. Darunter auch Ferdinand Nahimana, der im „Radio der tausend Hügel“ die Propaganda gegen die Tutsi geleitet hatte.

Quelle: Koinae

Kein Wunder, also, das die von Deutschland aus dann fröhlich weiter Morde befehlen konnten. Dafür wurde ja von höchster Stelle aus Sorge getragen.

Was man wirklich will, das tut man. So einfach machte sich Schopenhauer das Urteilen über menschliche Motive.

Urteilen wir so über die UNO bzw. über jene Gewalten, die hinter der Bühne die Fäden ziehen, so muß man sagen: Was die wollen ist … was ganz anderes als das, was die uns verkaufen wollen. Die wollten Blut sehen, Blut, Qual und Folter.  Aber mit der Zuweisung von Verantwortlichkeiten, mit Aufklärung tut man sich da schwer.

Es ist wie mit dem Terrornetzwerk Al Qaida – man kennt einzelne Namen, man weiß, das sie Moslems sind, man kennt Länder, in denen sie Basen haben …. aber man kriegt sie nicht zu fassen.

Was wir aber lernen können aus dem Holocaust Ruanda (nicht aus der Tradödie … da gibt es keine Tragödie, das war ein geplanter Massenmord)ist: es gibt in der Weltpolitik (wie in Ruanda auch – siehe Bericht von Romeo Dallaire) eine „dritte Kraft“ , die mal in der UNO wirkt, mal in den USA, in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und die in erster Linie … Spaß an Menschenmassenvertilgung hat.

Über das Wirken jener Kraft in Jugoslawien berichtete einst ein spanischer Journalist, über den es vor Jahren einen Bericht im ZDF gab. Er meinte, der Konflikt auf dem Balkan sei künstlich herbeigeführt worden.  Söldner hätten die Massaker im Auftrag von Waffenhändlern begonnen, der Rest sei wie von selbst gekommen.  Der Journalist verschwand spurlos.

Wir kennen einige Namen dieser „Dritten Kraft“, wissen, das sie Basen in den USA haben, in England, Frankreich und wir spüren ihre harte Hand auch in Deutschland: Arbeitsplatzabbau, Demokratieabbau, Auslandseinsätze der Bundeswehr, Sozialstaatsabbau, Privatisierung (sprich: verschleudern) von Staatseigentum, Monopolisierung der Medienmacht, Etablierung der zivil-militärischen Zusammenarbeit und vieles mehr.

Wir wissen auch, das wir nur hinter vorgehaltener Hand über sie reden dürfen, denn es droht ganz schnell das soziale Aus durch den Bannruf: „Verschwörungstheorie!“, der funktioniert ähnlich wie früher „Hexe“ oder „Jude“, ist nur noch nicht so tödlich.

Und deshalb wissen wir in Deutschland auch sehr gut, warum wir nichts getan haben:

Zurück in Wisconsin, fragt sich Prof. Barnett, wie es kam, dass die ganze Welt ihre Verantwortung angesichts dieses Völkermords in den Wind schlug. Es gehört zu seinen Grundüberzeugungen, dass das Böse triumphiert, wenn die redlichen Menschen passiv bleiben. Was er nicht verstehen kann: Dass er selbst dazu gehörte. Prof. Barnett: «Ich verstehe nicht, wie ich und andere uns so ruhig verhalten konnten, so teilnahmslos angesichts eines Völkermords. Vor unseren Augen ereignete sich ein Völkermord, und wir taten, wie wenn nichts wäre. Das ist und bleibt eine Schande.»

Quelle: Zeit-Fragen

Ich verstehe es gut. Die Menschen sind halt nicht so blöd wie der Professor. Sie wissen, das wir … eher das Jahr 1939 haben als das Jahr 1932, wo man noch was hätte verhindern können. Die Menschen spüren das Wirken der dritten Kraft am eigenen Leib.

Ein Beweis?

Gehen Sie mal Morgen zu Ihrem Chef und sagen: „Du, Dieter, ich brauche jetzt mal vier Wochen extra frei, dieser ganze Filz in Ruanda, ich blicke da nicht durch – ich muß mich da mal gründlich einarbeiten, damit das in unserem Land nicht auch passiert“.  Studieren sie dann mal genau die Folgen ihrer Bitte und achten sie dann anschließend auf die Argumentation des Fallmanagers – und Sie wissen genau, das sie schon längst nicht mehr frei genug sind, auch nur einen Handschlag gegen den Terror zu unternehmen.

Es ist wie in Ruanda … als es klar war, was abläuft, war es schon viel zu spät. Und vorher wollte es keiner wahr haben.

Hartnäckig verschwiegen wird seit 13 Jahren, dass ein Netzwerk von Politikern, Journalisten und Leuten aus Nichtregierungsorganisationen u.a. aus westlich-demokratischen Ländern in die Geschehnisse um den millionenfachen Völkermord in Zentralafrika verwickelt ist.

Quelle: Linke Zeitung

Vielleicht ein Ausblick auf eine Zeitungsmeldung aus dem Jahre 2030?

Hartnäckig verschwiegen wird seit 13 Jahren, dass ein Netzwerk von Politikern, Journalisten und Leuten aus Nichtregierungsorganisationen u.a. aus westlich-demokratischen Ländern in die Geschehnisse um den millionenfachen Völkermord an Rentnern und Arbeitslosen verwickelt ist.

Schon irgendwie verständlich, das man sich das Leben nimmt, wenn man langsam versteht, was abläuft:

Polmans krassestes Beispiel: Die Lager von Goma in Zaire 1994. Die westlichen Fernsehzuschauer glaubten, dort seien die Opfer des Völkermordes von Ruanda hingeflohen. Tatsächlich waren es aber die Täter. Die Hutu-Milizen, die den Völkermord begangen hatten, und jetzt selber vor der Rache nehmenden Tutsi-Armee ausgewichen waren.

Polman berichtet: „Tatsächlich hat die internationale Gemeinschaft die Mörder durchgefüttert. Und schlimmer noch, ihnen ermöglicht den Krieg fortzusetzen.“ Die Hutu-Milizen hatten in den Lagern das Kommando und erpressten Gelder von den westlichen Helfern. Als die französische Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ sich verweigerte und Goma verließ, wurde sie sofort von zehn anderen NGOs ersetzt.

Quelle: Die Mitleidsindustrie, Aspekte, ZDF


Ruanda: Holocaust, deutsche Militärberater, die Kirche, die Franzosen und die unbekannten Weltkriege

Ich weiß nicht, ob sich noch jemand an Auschwitz erinnern kann? … ist eine Frage, die man wohl niemals wird stellen müssen. Auschwitz ist allgegenwärtig – und das ist auch gut so.  Die skrupellose industrielle Massenvernichtung einer (oder mehrerer, wenn man die Roma mitzählt, gegen die Frankreich gerade wieder vorgeht) Volksgruppen schien eine neue Qualität der inneren Gewalt zu sein so wie die Atombombe eine neue Qualität der äußeren Gewalt war.  So stolz wir auf unsere Technik, unseren Fortschritt und unsere Zivilisation waren,  so mußten wir doch erkennen, das wir ethisch entweder gar keine Fortschritte gemacht hatten oder sogar dabei waren, Rückschritte zu machen.

Dazu gab es ein deutliches „nie wieder“ der ganzen Volksgemeinschaft, denn wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wird die Welt letztlich in einem nuklearen Feuerbrand untergehen.  So wurde also Auschwitz und das dritte Reich von vorne bis hinten durchgekaut … der Umgang mancher Medien mit Hartz IV-Abhängigen in den letzten Jahren gibt allerdings zu denken,  ob wirklich viel verstanden worden ist.

Wir beschäftigen uns ja nicht mit Auschwitz, weil uns langweilig ist, sondern weil wir unter allen Umständen die Lager wieder verhindern wollen, die Lager … und den Völkermord.

Was die Lager angeht, kriegen wir das halbwegs in den Griff, was aber den Völkermord angeht, so haben wir schrecklich versagt. Würde ich fragen, ob sich noch jemand an Ruanda erinnern kann, dann … würde ich wahrscheinlich Schweigen hören oder irgendetwas über Stammeskriege.

Ruanda hat den Nachteil, das da Neger wohnen. Das interessiert schon mal keinen und der latente Rassismus führt dazu, das wir die sowieso für affenähnliche Untermenschen halten, deren Schicksal uns nichts angeht.  Zur Beruhigung unseres Gewissens … schicken wir den Niebel mit etwas Geld dahin, ca. 88 Cent für jeden der acht Millionen Einwohner … und das war es dann auch.

Rede ich dann von deutschen Militärberatern, die 1993/1994 vor Ort in Ruanda waren, so werden wahrscheinlich alle so verdutzt gucken wie ich. Kann doch gar nicht sein, so etwas gibt es doch nicht? Davon müssten wir doch wissen? Stimmt vollkommen, tun wir aber nicht.

„Die Franzosen, die Belgier und auch die Deutschen hatten Dutzende von Militärberatern auf allen Kommandoebenen der Armee und der Gendarmerie und unterhielten Ausbildungseinrichtungen in Ruanda“, erwähnt Genereal Reméo Dellaire in seinem Bericht „Handschlag mit dem Teufel“ (Verlag 2001, 2003, Seite 152).

Was die dort taten und warum es so viele waren … der kanadische General der UNO wird es nie erfahren.

So wenig wir über die deutschen Militärberater wissen, so wenig wissen wir auch über den Holocaust in Ruanda, der den Holocaust in Deutschland an Geschwindigkeit,  Grausamkeit und Gründlichkeit übertraf und deshalb eigentlich an erster Stelle Untersuchungs- und Unterrichtsgegenstand jeglicher gewaltpräventiven Maßnahme sein muß.

Stattdessen … Schweigen wir.

Die Belastungen im bilateralen Verhältnis im Zuge der Verhaftung der ruandischen Protokollchefin in Frankfurt Anfang November 2008 aufgrund eines von den französischen Justizbehörden ausgestellten Europäischen Haftbefehls konnten dank der gemeinsamen deutsch-ruandischen Erklärung vom 19. Januar 2009 und der Wiederbesetzung der Botschafterposten überwunden werden. Die zeitweise Eintrübung des bilateralen Verhältnisses hat nichts an dem grundsätzlich positiven Bild Deutschlands in Ruanda geändert und auch das traditionell enge und gute beiderseitige Verhältnis nicht nachhaltig negativ tangiert. Deutschland gilt als ein Partner ohne eigennützige wirtschaftliche oder politische Interessen. Die rasche deutsche Hilfe nach dem Genozid und Bürgerkrieg 1994 wird von den Ruandern gewürdigt.

Im Großraum Kigalis gab es seit dem 19.02.2010 mehrere Anschläge mit Handgranaten, die auch Todesopfer forderten.

Meint das Auswärtige Amt.

Wären da Palästinenser oder Israelis beteiligt: es gäbe wieder großes Geschrei.  Handgranaten richten schlimme Dinge an.  Aber: sind ja nur Neger.

Wir nörgeln gerne mal schulmeisterlich an denen herum:

Aber hinter dieser scheinbar überwältigenden Zustimmung verbirgt sich ein eiserner Griff. Kritische Zeitungen wurden eingestellt, Oppositionelle mit Anklagen wegen »Terrorismus«, »Leugnung des Völkermords« und »Verbreitung genozidaler Ideologie« an der Registrierung für die Wahlen gehindert. Andere wurden umgebracht.

Und kriegen dafür eine Abfuhr vom Staatschef, die uns nicht gefällt:

Paul Kagame selbst spricht dem Ausland schlicht jedes Recht ab, am politischen System Ruandas Kritik zu üben. Eine Weltgemeinschaft, die sehenden Auges einen Völkermord zugelassen habe, habe niemanden über Demokratie zu belehren.
Quelle: Die Zeit
Da schlagen wir mal schnell zurück … und schon ist Kagame, ohne dessen Rebellen der Völkermord noch viel mehr Opfer gefordert hätte, ein Unmensch:
Ruandas Präsident Kagame bringt kritische Stimmen im Land zum Schweigen: Eine Oppositionspolitikerin steht unter Hausarrest, zwei Mordfälle bringen die Regierung in Erklärungsnot. In Kagames Partei wächst die Unzufriedenheit über dessen autoritären Stil.
Quelle: FAZ
Gräbt man tiefer … findet man wie üblich mehr Dreck.  Dreck scheint inzwischen der Urgrund der Weltpolitik zu sein, die sich – seltsamer- und unerklärlicherweise – in einer immer häßlichere Richtung entwickelt:
Wir sahen uns nicht einer neuen Weltordnung gegenüber, wie George Bush zwei Jahre zuvor verkündet hatte, sondern einer Weltordnung, in der die Vernichtung menschlichen Lebens zu Friedenszeiten ein nie gekanntes Ausmaß erreicht hatte.
So beschreibt General Dellaire die politische Wirklichkeit des Jahres 1994 … vor dem Massaker, vor Irak und Afghanistan (a.a.O. Seite 92).
Wir können uns heute nur noch weiter wundern, wie die Welt, die in den siebziger Jahren neben ein paar verschwindenden Militärdiktaturen und ein paar Umweltproblemchen nur noch den kalten Krieg als Problem hatte, sich nach dem Ende des kalten Krieges in ein Schlachthaus verwandelt, vor dem uns als Bundesbürger (sofern wir nicht zum kreis der anonymen Militärberater gehören) nur noch das Fernsehen mit seiner rosaroten Dauerbrille schützt.
Dabei erleben wir die Verfinsterung der politischen Wirklichkeit am eigenen Leibe, nicht umsonst wollen 88 % der Deutschen eine andere Wirtschaftsordnung oder lehnen in ähnlichen Prozentzahlen den Kriegseinsatz ihrer Kinder in Afghanistan ab.  Es ist der Import des Elends der Dritten Welt, mit deren Lohnkosten wir auf einmal konkurrieren sollen, ohne das vor Ort die Preise gesenkt werden.  Diesen Spagat halten auch wir nicht lange aus.
Was Dellaire – obwohl er als wichtiger Mann mit Einfluß vor Ort war – wohl nicht mitbekommen hat, war: in Ruanda mischten auch andere mit.
Der Holocaust war von langer Hand vorbereitet und geplant, es gab sogar Prämieren.
Und die Franzosen mischten selber mit:
Französische Soldaten waren direkt am Völkermord in Ruanda beteiligt, bei dem zwischen April und Juli 1994 über 800.000 Menschen getötet wurden. Dies geht aus einem Bericht über „die Verwicklung des französischen Staates in den Völkermord in Ruanda 1994“ hervor, den eine unabhängige Untersuchungskommission am Dienstag nachmittag in Ruandas Hauptstadt Kigali vorlegte.

Der Bericht, der bereits im November 2007 fertiggestellt worden war, soll nun als Grundlage für mögliche juristische Schritte gegen Frankreich dienen, sagte die ruandische Regierung. 33 Politiker und Militärs aus Frankreich werden namentlich als Verantwortliche genannt

Nach dem Mordanschlag auf Präsident Habyarimana am 6. April 1994 sammelten sich die führenden Hutu-Extremisten in der französischen Botschaft in Ruandas Hauptstadt Kigali, wo sie die für den Genozid verantwortliche neue „Übergangsregierung“ bildeten. Französisches Militär, zur Evakuierung weißer Ausländer nach Kigali entsandt, verweigerte verfolgten Tutsi Hilfe, und französische Waffenlieferungen an die Täter gingen während der organisierten Massaker weiter, während Frankreich im UN-Sicherheitsrat Bestrebungen blockierte, die Massaker als „Völkermord“ zu bezeichnen und damit ein Eingreifen zu erzwingen.

Ende Juni schließlich, als das Völkermordregime vor der militärischen Niederlage gegen die RPF stand, besetzten französische Truppen den Westen Ruandas, offiziell um dem Morden ein Ende zu setzen, tatsächlich aber um zu versuchen, die Eroberung ganz Ruandas durch die RPF zu verhindern. In beispielloser Detailliertheit führt der Untersuchungsbericht aus, wie die Soldaten der französischen Eingreiftruppe „Turquoise“ mit den Hutu-Mordmilizen zusammenarbeiteten, statt sie zu entwaffnen. Sie gingen mit ihnen gemeinsam auf Patrouille, sie lieferten ihnen gefangene Tutsi aus, sie ließen sich von den Milizen mit Tutsi-Mädchen beliefern, die sie dann vergewaltigten.

In einzelnen Fällen sollen französische Soldaten selbst Morde an verfolgten Tutsi begangen oder Leichen auf ihren Wagen transportiert haben. Am Kivu-See, der die Grenze zu Zaire bildet, erklärten sie den Milizen, wie man Leichen so ins Wasser wirft, dass sie nicht sichtbar an der Oberfläche treiben. In der Südprovinz Gikongoro verhafteten französische Soldaten überlebende Tutsi und warfen sie gefesselt aus Hubschraubern im Tiefflug über dem geschützten Nyungwe-Regenwald ab.

Quelle: Taz

Auch die katholische Kirche war dabei.

Die unabhängige Menschenrechtsorganisation „African Rights“ (London) legte bereits im Frühjahr 1998 Fakten über den Völkermord von 1994 vor: „Es gibt zwingende Beweise dafür, dass eine Reihe von Bischöfen, Priestern, Nonnen und Mönchen den Völkermord geduldet haben oder aktiv daran beteiligt waren“ (gl, 15.5.1998).

Konkret nennt African Rights z. B. Pater Rutihunza, der ein Massaker an behinderten Tutsi-Kindern und ihren Betreuern organisiert hat. Oder Pater Seromba, der Soldaten dafür bezahlt hat, dass sie 2000 Tutsis mit Raupenfahrzeugen in einer katholischen Kirche zermalmten. Der Pater, der die Tutsis zuvor in die Kirche lockte, wurde mittlerweile zum Tode verurteilt. Auch Erzbischof Ntihinuyurwa und Bischof Misago werden in dem Bericht als Kriegsverbrecher genannt.

Der Vatikan deckt bislang Angeklagte und ließ einige von ihnen nach Italien, Frankreich, Belgien sowie andere afrikanische Länder evakuieren. Papst Johannes Paul II. hat sich nur einmal öffentlich in den Konflikt eingeschaltet: Er bat um Gnade für 22 wegen Massakers und Völkermord an Tutsis zu Tode verurteilte römisch-katholische Hutus.

Quelle: Das weiße Pferd

Dabei war ihre Macht nicht gering:

Die katholische Kirche, der 70% der Ruander angehören, hätte als einzige die Autorität gehabt, das Blutbad zu stoppen. Doch »die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten 1994 bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen.« (Spiegel 1/2000)

»Die ruandischen Bischöfe sagten, noch nachdem das Schlachten längst begonnen hatte, der Hutu-Regierung ihre Zusammenarbeit zu und forderten die Bevölkerung auf, deren Anordnungen zu befolgen …« Zwei Jahre nach dem Genozid plage eine Gruppe ruandischer Priester das Gewissen. »Doch die Teilnehmer des Diskussionskreises wurden strafversetzt; den Initiatoren drohte der Vatikan gar mit dem Kirchenausschluss.«

Quelle: Kirchenopfer

Doch wie gehen wir damit um? Mit der üblichen Methode: intellektuell erstmal alles in Frage stellen und dann warten, bis neue Schlagzeilen den Holocaust samt Schuldigen verdrängen, denn wir haben  ja noch einen deutschen Holocaust, der abzuarbeiten ist.

Der Politikwissenschaftler Alan J. Kuperman stellte zentrale Annahmen dieser Kritik an der Weltgemeinschaft in Frage. Er betont, frühzeitig habe es keine eindeutigen Beweise für einen Völkermord in Ruanda gegeben.

Quelle: wapedia

Er hätte vielleicht einfach mal in Österreich Zeitung lesen sollen:

Schon 1990 warnten europäische Botschafter: „Die rasante Verschlechterung der Beziehungen zwischen den zwei Ethnien birgt ein enormes Risiko schrecklicher Konsequenzen für Ruanda und die ganze Region.“ Zwei Jahre später schrieb der belgische Botschafter ganz unverblümt vom Plan eines extremistischen Hutu-Zirkels, „die Tutsi auszulöschen und so das ethnische Problem auf ihre Weise zu lösen“. Eine CIA-Analyse warnte im Jänner 1994 vor Massakern mit 500.000 Toten.

Aber Experten meinen halt auch nur das, wofür sie bezahlt werden.  Bezahlt worden ist auch der Rebellenführer Kagame, der den Holocaust beendete, um danach an einem uns völlig unbekannten Weltkrieg teilzunehmen.

1998 eskalierte der Konflikt zu einem gewaltigen Kampf um Kongos Rohstoffreichtum und die Vormacht in der Region, dem sogenannten „afrikanischen Weltkrieg“. 5,4 Millionen Menschen starben. Bis zu neun Staaten waren beteiligt – allen voran Ruanda, das mit verbündeten Warlords die Rohstofflagerstätten im Ostkongo ausbeutete. Hilfe für seine schlagkräftige Armee erhielt Präsident Kagame aus den USA.

Quelle: diePresse

Während General Dallaire noch verzweifelte, weil Ruanda so unwichtig war, das kein Land sich für Ruanda-Hilfe interessierte, waren die Großmächte schon längst aktiv:

Deshalb auch erklärte man damals in Paris, es gelte, die Sphäre der „Francophonie“ (also des postkolonialen französischen Sprachraums) gegen den Verlust eines Mitgliedslands – bedroht von einer „anglophonen und marxistischen“ Guerilla – zu verteidigen. Daher unterstützte man offen die ruandischen Streitkräfte (FAR), rüstete diese auf und stellte ihnen französische Militärberater zur Verfügung. Die französische Armeepräsenz in Ruanda wuchs von 5.200 Mann, vor dem Ausbruch der Rebellion der RPF im Oktober 1990, auf alsbald über 50.000 Mann (zur Jahresmitte 1992). Theoretisch sollten französische Militärs die Soldaten der ruandischen Streitkräfte (FAR) nur beispielsweise in den Gebrauch der Artillerie einweisen. Real aber feuerten sie oftmals selbst die Schüsse ab, wie auch aktuell nochmals ausdrücklich in ‚Le Monde‘ (vom 22. 11. 2006, Seite 5) bekräftigt wird. An derselben Stelle wird hinzugefügt : „Von höchster Geheimhaltung umgeben, schickt Frankreich die Helikopter, die die erste Offensive der RPF stoppen.“

Zudem nimmt das kleine Ruanda den Platz einer «Gebirgsfestung“ ein, von der aus größere Teile des damaligen Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) beherrschbar schienen. Diese strategische Position Ruandas spielte übrigens tatsächlich in späteren Jahren, ab 1996/97, bei den aufflammenden Kriegen in Zaire/Kongo eine sehr wichtige Rolle. Kurz : Ruanda war eine wichtige Schachfigur auf dem Brett sowohl der französischen, als auch der US-amerikanischen Afrikapolitik.  (Die deutsche Außenpolitik und Außenwirtschaftspolitik segelte dabei eher im Windschatten dieser beiden Mächte, vor allem der USA, um in ihrem Gefolge Marktanteile zu gewinnen.)

Quelle: Hagalil

Darum durfte der Holocaust auch nicht verhindert werden, obwohl man es leicht gekonnt hätte:

Im Januar 1994 wurde der kanadische Befehlsleiter Roméo Dallaire über illegale Waffenlager und die Erstellung von Tutsi-Todeslisten informiert. Sein Vorhaben, jene Lager auszuheben, wurde ihm durch Kofi Annan, damals Unter-Generalsekretär der UNO und verantwortlich für friedenserhaltende Einsätze, untersagt. Rückblickend auf seine zahllosen Warnungen vertritt Dallaire heute noch die Überzeugung: Mit 5000 Blauhelmen und einem robusten Mandat hätte der Völkermord verhindert werden können.

Quelle: ecz

Wir (also, die westliche Welt, allen voran die USA) brauchen aber die Gebirgsfestung Ruanda für unsere Handys:

In der Demokratischen Republik Kongo schuften nach wie vor Kinder und Jugendliche in von Rebellen kontrollierten Minen, um Coltan zu gewinnen. Der Rohstoff für die Mobilfunk-Industrie wird auf illegalen Wegen in die Industriestaaten exportiert und ist für die Hersteller von Mobiltelefonen unentbehrlich. Für die ZDF-Reportage „Kongos verfluchter Schatz – Das schmutzige Geschäft mit dem Coltan„, die am 20. August um 00.00 Uhr gesendet wird, hat sich der Journalist Patrick Forestier in das Gebiet der Minen und der Rebellen gewagt.

Quelle: epo

Von all dem hat der UN-General nichts gewußt. Jeder Internetnutzer kann sich besser informieren als der kommandierende UN-General vor Ort … was ein erschreckendes Bild auf die Informationskultur der UN wirft.

Und ebenso erschreckend ist das Bild, das der Ruanda-Holocaust von der politischen Wirklichkeit unserer Umwelt hinterläßt.

Trotz (oder gerade wegen) der Informationsfluten, die tagaus tagein über uns hereinbrechen, wissen wir eigentlich nichts. Gar nichts.

Und wie ich manchmal mit Grausen feststelle:  wir wollen auch gar nichts wissen.  Der sensible deutsche Intellektuelle (gerne auch mal fahrradfahrender kunstliebender Vegetarier und in Meditationskünsten bewandert)  wendet seinen Blick gerne auch mal ab, weil es ihm  zu grausam erscheint, was dort geschieht.  Oder er arbeitet kräftig daran mit, wie jene Radiomoderatoren Ruandas, die zum Holocaust aufgerufen hatten.

Es bringt nichts, sich jetzt bei zugehörigen Wählerklientel anzubiedern, um sie hinterher an der Macht wieder vor den Kopf stoßen zu müssen. Die Rente mit 67 ist hart, aber richtig, und nach Lage der Dinge werden wir auf eine Rente mit 70 zusteuern. Das muss man den Leuten, auch und gerade den eigenen, schonend beibringen – und ihnen nicht nach dem Mund schwätzen.

Quelle: Spiegel-online

So der „preisgekrönte“ Spiegel-Journalist Christoph Schwennicke.

Und wenn ich jetzt sage: das ist der erste Schritt zum Genozid an Alten (wegen der „Lage der Dinge“ und anderen Sachzwängen) … hört mir dann jemand zu? Prüft das jemand nach? Will das jemand wissen?

„Menschen sind Kosten auf zwei Beinen“.

Der Rest ist nur die Abwicklung der Konsequenzen des Leitsatzes.  Und in Ruanda haben wir schon mal … geübt.  Ausschwitz war eindeutig noch zu teuer, scheint mir.

Es etabliert sich eine neue Weltordnung,   in der die Vernichtung menschlichen Lebens zu Friedenszeiten ein nie gekanntes Ausmaß erreicht.

Und alle schauen weg….oder machen mit wie in Ruanda.  Hauptsache, das Handy kann auch Video und Internet und man selbst lebt alterslos und ewig.

Holocaust-Gedenktag, Schulpflicht und Hartz IV

Heute ist ein besonderer Tag. Holocaust-Gedenktag – heute vor 65 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz-Birkenau. 65 Jahre später … fällt mir sofort dazu ein, ob man denn das noch schreiben darf: „befreite“.

Denn immerhin bemerke ich mehr und mehr Bestrebungen, den Terror der Roten Armee mit dem Terror des NS-Regimes gleichzusetzen – und somit den NS-Terror zu verharmlosen.

Verharmlosungstendenzen scheinen mir in dem Zusammenhang besonders schlimm, weil die Geschichte sich zu wiederholen beginnt … aber kaum einer merkts. Vielleicht irre ich mich ja auch, aber als ich vor knapp einem Jahr auf der Seite meines Blogfreundes Einhard eine handliche Portion Waffen abgebildet fand, die
ein anderer Blogger im Einsatz gegen Hartz-IV-Abhängige der ARGE zum Gebrauch anriet, da wußte ich: die Dreckskerle sind wieder da. Entweder so dämlich, das sie wirklich nichts gemerkt haben oder so soziopathisch, das man sofort Gesetze erschaffen sollte um sie ganz schnell von der Straße zu holen – bis sie nochmal wirklich Amok laufen.

Wir haben ja auch die anderen Tendenzen, die sagen: die Judenvernichtung hat erst ganz spät in die Gedankenwelt der Nazis Einlaß gefunden, Adolf selbst hat nichts gewußt und überhaupt wurde das erst schlimm, als man im weiteren Verlauf des Krieges merkte, das man zu wenig zu Essen hatte.

Alles gelogen, wie die nun bei einer Wohnungsräumung aufgetauchten Originalbaupläne von Auschwitz-Birkenau belegen:

http://www.n-tv.de/politik/Peres-in-Berlin-article697732.html

(siehe „Bilderserie“).

Jeder, der mit der Planung und dem Bau des Konzentrationslagers beschäftigt war, konnte den Plänen entnehmen, dass es um die Organisation eines Massenmordes ging. Nicht zuletzt das belegen die Pläne.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,674324,00.html

Als Jude trage er „für immer den Stempel des Schmerzes über den Mord an meinen Brüdern und Schwestern“, sagte Peres. Die Schoa müsse den Menschen als ewiges Warnzeichen vor Augen stehen. Nie wieder dürfe es eine Rassenlehre, eine Berechtigung zur Hetze, zum Totschlag geben: „Um eine zweite Shoa zu verhindern, ist es an uns, unsere Kinder zu lehren, Menschenleben zu achten und Frieden mit anderen Ländern zu wahren. Die junge Generation muss lernen, jede einzelne Kultur, und die universellen Werte zu respektieren.“ Die bedeutendste aller Lehren sei: „Nie wieder“.

Nie wieder … doch hierzulande wird seit fünf Jahren an einem Süppchen gekocht, das viele Ähnlichkeiten mit der Verfolgung der Juden hat: die Agenda 2010. Reiseverbot, Beschlagnahmung des Vermögens, Verlust der
Unantastbarkeit des Wohnraumes, Vertreibung aus Wohngebieten mit „ordentlichen“ Bürgern, regelmäßige Meldepflicht, Bedrohung mit Hunger oder Zwangsumsiedlung … alles schon mal dagewesen. Sicher, wir haben noch nicht 1941. Aber schon 1934 – und viele menschliche Ratten kommen aus ihren Löchern, weil es wieder Menschenfleisch zu kosten geben könnte.

Gut das man dann wenigstens weiß, wo die sind.

Während sich die deutschen Intelektuellen noch brüsten, Auschwitz genügend zu würdigen, wird gerade am heutigen Tage eine weitere Entwicklung gemeldet, die noch auf Hitlers Gesetzen beruht:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,674309,00.html

Die in die USA ausgewanderte Familie Romeike hat es geschafft. Weil die streng religiösen Eltern ihre Kinder nicht auf staatliche deutsche Schulen schicken wollten, gewährt ein US-Gericht ihnen Asyl – das meldet begeistert eine Lobbygruppe evangelikaler Christen. Und prangert die deutsche Politik an.

Die allgemeine Schulpflicht ist ein Erbe des Führers, ebenso wie der Unterricht in Leibesübungen oder die Autobahnen. Sinn ist der Zugriff des Staates auf die Gedankenwelten zukünftiger Generationen … begründet wird es offiziell damit, Kinder nicht ihren dummen, faulen, sozialschmarotzenden Eltern auszuliefern. Inoffiziell will man keine Paralellgesellschaften sondern eine Einheitsbreistaatskultur … die Generation Doof ist ein gezieltes Produkt, möchte man meinen.

Wieder zeigt der Staat dem Souverän, das er ihn für absolut unfähig und unmündig hält … und zwar jeden Einzelnen. Trotz aller feinen Tüftelei haben wir Adolfs Geist immer noch über dem Land hängen, er trägt nur andere Gewänder – inzwischen gerne auch Grün und Rot.

Richter Lawrence Burman habe bei der Urteilsverkündung in Memphis im Bundesstaat Tennessee festgestellt, dass die Romeikes Anspruch auf Asyl hätten. Er sehe in Deutschland grundlegende Menschenrechte der Familie Romeike verletzt, sagte er laut HSLDA – das Urteil ist offiziell noch nicht verfügbar. Und weiter: „Wir können nicht erwarten, dass sich jedes Land nach unserer Verfassung richtet.“ Die sogenannten Homeschooler, die Kinder zu Hause unterrichten, seien eine besondere soziale Gruppe, die von der deutschen Regierung unterdrückt werde. Die Familie habe „gut begründete Angst vor Verfolgung“ und darum das Recht, in den USA Unterschlupf zu finden.

„Peinlich für Deutschland“ – so kommentierte HSLDA-Anwalt Mike Donnelly die Entscheidung. Das Gericht habe endgültig festgestellt, „dass Homeschooler eine gesellschaftliche Gruppe sind, die in Deutschland verfolgt wird“. Ein „westliches Land sollte grundlegende Menschenrechte achten, zu denen auch Erziehung und Ausbildung der Kinder gehören“, sagte Donnelly. Es gehe dem deutschen Staat in Sachen Schulpflicht lediglich darum, „ideologische Konformität zu erzwingen“. Das wecke „beängstigende Erinnerungen an die Vergangenheit“.

Auch wenn die Kommentatoren die deutschen Asylbewerber gerne in eine religiöse Spinnerecke stellen wollen um die Zustände in diesem Bereich in diesem Land zu vertuschen, so kann man nicht umhin, dem Richter Recht zu geben: hier werden Menschenrechte verletzt – durch Hitlers Gesetze. Das stört manch einen schon länger:

http://www.aba-fachverband.org/fileadmin/user_upload_2008/schule/Geschichte_Schulzwang.pdf

Diese Zusammenstellung zeigt die Historie der deutschen Schulpflicht bis hin zum
systematisch staatlich erzwungenen Schulbesuch der Gegenwart in Deutschland auf.
Wesentliches Fazit ist dabei die Tatsache, dass die heutigen Schulgesetze das Erbe des
Nationalsozialismus sind. Die Geburtsstunde des deutschen Schulzwangs mit seinen
faktisch angewandten „Maßnahmen“ der Erzwingung muss auf den 6. Juli 1938 datiert
werden, den Tag des Inkrafttretens des Reichsschulpflichtgesetzes.
Daher ist die vorliegende Arbeit zum 70. Jahrestag des Schulzwangs in Deutschland (6.
Juli 2008) all den FAMILIEN gewidmet, welche aufgrund Ihrer persönlichen
Bildungsvorstellungen Deutschland bereits verlassen mussten.

Irgendwie paßt es dazu, das ich aus in der Regel gut informierten Kreisen über interne Papiere der Jugendämter erfuhr, nach denen „Vereinsbesuch“ mitlerweile als Standardkriterium für „Erziehungsfähgikeit“
angesehen wird, d.h. wer seine Kinder nicht der deutschen Vereinskultur ausliefert … gilt als Erziehungsunfähig. Das pädagogische Niveau der Vereinsjugendleiter spielt dabei keine Rolle.

Man mag das sehen wie man will, aber so langsam wird mir mulmig bei dem Konformismus, der sich an der Erziehungsfront zusammenbraut. Das hatten wir schon mal und das war völliger Mist.

Daran sollte uns der heutige Gendenktag erinnern. Vielleicht sollten wir Simon Peres einen Gefallen tun und dafür sorgen, das „nie wieder“ Realität wird.

Denke ich an die Vorstellungen der „Superreichen“, dann wird mir allerdings nochmal mulmig. Ihr Gedankenwelten erreichen jeden Schüler, während die griechische Philosophie im Lande der Dichter und Denker in Elfenbeintürmen verstaubt – und sie halten die Erde für „zu voll“.

Und ratet mal, wer über ist?

Wie singen Kinder so schön: „Wer das liest, der ist es auch!!!“

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