Höhlengleichnis

This tag is associated with 3 posts

Deutschland 2017 – unser Leben in der Matrix.

Freitag, 24.3.2017. Eifel. Mein Sohn wird heute 19 Jahre alt. Zeit, für ihn mal aus dem Fenster zu schauen, welche Welt ihn da erwartet. Sie wissen ja, was wir da sehen, oder? Nun kommen Sie – im Schnitt verbringt der Deutsche vier Stunden am Tag vor dem Fernseher, dem „sprechenden Bild“ aus der Johannes-Apokalypse: da wird doch wenigstens ab und zu mal was hängen bleiben. Matrix? Spielfilm? USA? Die ganze Welt – -wie wir sie kennen – ist eine Illusion von Robotern, die unsere Lebensernergie als Treibstroff brauchen und uns mit dieser Illusion in einem ewigen Tiefschlaf halten? Wie – das ist nur Hollywood?

Machen wir zuvor erstmal einen Ausflug in die Philosophie. Platon. Höhlengleichnis. Urvater bzw. Urmutter des „Matrix-Gedankens“. Ist schon ein paar tausend Jahre alt – und seit dem hat nur Kant der Philosophie einen kleinen Fortschritt verpasst. Ja – in der Tat: bei dem verzweifelten Ringen um Wahrheit ist früher schon alles gedacht worden. Soviel zu „Fortschritt“ in den existentiellen Fragen des Lebens. Plato benutzt hier ein Bild von Menschen, die in einer Höhle leben, mit dem Rücken zum Eingang – alles, was sie von der Wirklichkeit wahrnehmen, sind die Schatten an der Wand – ihre eigenen Schatten – die es zu interpretieren gilt. Dreht sich mal einer um, sieht das echte Licht, kommt er mit den anderen nicht mehr klar – noch mit ihren Interpretationen. Die anderen Höhlenmenschen würden ihn sogar umbringen, würde er versuchen, die „Schattenwissenschaft“ zu leugnen.

Unsere Interpretationen werden uns von „der Wissenschaft“ berichtet – ein Begriff, der uns von den Schattenforschern als Synonym für „Wahrheit“ verkauft wird. „Journalisten“ werden dafür bezahlt, diese Interpretationen im Auftrag ihrer Geldgeber unters Volk zu bringen, damit dieses leichter dirigierbar wird. Schattenfürsten können wir diese Auftraggeber nennen, die kein Interesse daran haben, dass wir die Schatten in Frage stellen.

Unser Alltag gleicht erschreckend diesem Gleichnis – noch nie zuvor hat sich die Menschheit in eine solche Höhle begeben: vier Stunden am Tag lassen sie sich von Schattenflüsterern indoktrinieren – bis alle im Gleichklang jauchzen: „Die Schatten sind die Wahrheit! Die Schatten sind die Wahrheit! Lang leben die Schatten!“. Und weil es so viele sagen, weil so viele die Wahrheit der Schatten glauben – und für sie sterben würden – entsteht die „Schweigespirale„, die verhindert, dass man sich traut, die Schatten selbst in Frage zu stellen – oder deren Interpretation. Nur so kann man erklären, wie man seelenruhig im Sessel sitzenbleibt, während die natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig zerstört werden, der Krieg immer neuere und größere Triumphe feiert, die soziale Marktwirtschaft zur asozialen Raubwirtschaft degeneriert und die Medien so offen lügen, dass es schon peinlich wird.

Lügen? Gehören ganz direkt zur Welt der Schatten, die Schatten selbst simulieren ja eine Wahrheit – und sind deshalb Lüge pur. Schauen Sie allein mal, was in der „Welt“ geschehen ist, jener konservativen Zeitung, die eins der großen Medien unserer Zeit darstellt. Die berichteten kürzlich über „Trump“ (= böse) in einer selbstherrlichen, überheblichen Sprache, die dem altdeutschen Herrenmenschen so eigen ist : eine lagen Tirade über den schlimmen US-Präsidenten, deren Grundlage … eine völlig falsche Übersetzung war (siehe Uebermedien), was aber andere Zeitungen nicht daran hinderte, diese „Fake-News“ flächendeckend zu verbreiten. Fairerweise muss man sagen: der Autor hatte später eingeräumt, falsch übersetzt zu haben … doch eine flächendeckende Gegendarstellung zur Ehrenrettung des US-Präsidenten ist wohl ausgeblieben.

Vielleicht ist diese Panik auch dem Zustand geschuldet, dass sich die „klassischen Massenmedien“ in einem „verzweifelten Rückzugsgefecht“ befinden – so jedenfalls der Professor für Medienwissenschaft Norbert Bolz (siehe Heise):

„Natürlich können die Medien nicht zeigen, was ist. Medien konstruieren die Wirklichkeit, die sie darstellen und sind dabei hochselektiv. Dabei wirkt eine Menge von „Attraktoren“ mit, die sich am so genannten Nachrichtenwert orientieren. Zu Deutsch: Sensation, Skandal, einfache Storyline, Schuldige, die man ins Bild setzen kann, usf. Hinzu kommt, dass sich die Massenmedien aneinander orientieren, d.h. sie berichten, was auch die anderen Medien berichten. So wird die dargestellte Wirklichkeit überschaubar und handlich – man könnte auch sagen: plattgeschlagen.“

Medien … konstruieren die Wirklichkeit. Sie formen die Schatten an der Höhle inzwischen selbst, damit sogar der Freiraum für Interpretationen verloren geht … nicht umsonst hat der scheidende Bundespräsident Gauck in seiner Abschiedsrede davor gewarnt, sich „Interpretationen“ hinzugeben – was wahr ist, das bestimmen die Schattenfürsten. Das wäre sogar für Sokrates – dem eigentlichen Denker hinter Platos Bildern – eine Horrorvorstellung gewesen. Über die Schattenfürsten selbst dürfen wir aber nicht reden – das wäre „Verschwörungstheorie“ … ein Wort, dass im Prinzip nur negativ sein kann, wenn es niemals irgendwo jemals eine Verschwörung gegeben hätte, die man durch die Formulierung verschiedener stimmiger und logischer Theorien hätte aufdecken können – dabei sind „Verschwörungen“ jedoch Alltag in jedem großen Unternehmen – und sogar in Ihrer Nachbarschaft. Glauben Sie mir: Ihr Nachbar arbeitet gerade daran, genug Menschen hinter ihrem Rücken davon zu überzeugen, dass Ihr neuer Carport – auf den sie so stolz sind – das Gesamtbild der Siedlung stört und deshalb weg muss. Und weil der Begriff „Verschwörungstheorie“ so dämlich ist, dass ihn nur Geheimdienste entwickelt haben können, wird der jetzt ersetzt durch das Wort „Reichsbürgerszene“ (siehe Spiegel) – zu der Sie auch schon gehören, wenn Sie Zweifel an der Legitimität ihrer Fernsehgebühren haben. Und bald sogar – wenn Sie überhaupt irgendwelche Zweifel haben.

Sind Sie schon verwirrt?

Gut.

Das war bis jetzt nur die Theorie – jetzt kommt die Praxis. Ich nehme Sie mal für einen kurzen Moment mit nach draußen, heraus aus Ihrer Matrix,  in der sie sich Tag für Tag in Ihrem Bullshitjobhamsterrad abmühen, um die steigende Flut von Rechnungen bei schrumpfenden Geldwert bewältigen zu können, bis Ihre Ehe und Ihre Leistungsfähigkeit so erschöpft ist, dass sie in Hartz-IV-Schimmelbuden endgelagert werden oder gleich auf der Straße landen.

Kehren wir dazu zurück ins Jahr 1952 – jenem Jahr, in dem mitten unter uns eine faschistische Organisation aufgedeckt wurde, die von der BRD, der Industrie und dem US-Militär finanziert und ausgebildet wurde: der „Bund deutscher Jugend„, dessen „Technischer Dienst“ flächendeckend Morde an deutschen Politikern plante – meistens an Politikern der SPD. Hierzu gibt es eine kleine Geschichte, die wir dem Buch „Natogeheimarmeen in Europa“ entnehmen können (Daniele Ganser, Orel Füssli, 7. Auflage 2014, Seite 306):

„Simpson entdeckte, dass die Vereinigten Staaten während des Kalten Krieges der deutschen Linken nicht trauten und deshalb gab es ausgebildete Geheimagenten des BDJ, die „die SPD infiltrierten und die Parteiführung ausspionierten, so dass sie schneller töten konnten, wenn die Zeit gekommen wäre“.“

Die Verschwörungstheorien des hessischen Parlamentes waren erstklassig durchdacht und trafen die Wahrheit – doch der amerikansische Geheimdienst hatte die Killer des BDJ – ehemaliges Wehrmachtspersonal und SS-Offizier – in Sicherheit gebracht, ebenso wie alle Unterlagen … so dass ich Ihnen die Frage, wer denn heute noch Nazi-Agent in der SPD-Führung ist, nicht beantworten kann.

Es geht aber noch weiter:

„Als der Gladio-Skandal 1990 aufkam, erklärte ein ehemaliger Beamter des Nato-Geheimdienstes, der nicht wollte, dass sein Name publiziert wurde, dass die Abteilung für verdeckte Operationen der CIA unter Frank Wisner „das gesamte Spionagesystem, das von Hitlers Spionagechef Reinhard Gehlen geleitet wurde, übernommen hatten, um die deutsche Geheimarmee aufzubauen. Das ist sehr wohl bekannt, weil Gehlen der geistige Vater der Stay-behind in Deutschland war und seine Rolle auch dem westdeutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer bekannt war“. (Ganser, a.a.O., Seite 300).

In einem Geheimabkommen verpflichtete sich Deutschland, seine Nazis nicht mehr zu verfolgen (Ganser, S. 301).

Das ist die Wahrheit hinter den Schatten: unser Geheimdienst – die mächtigste Waffe der Regierung im Inland – war von Hitlers Leuten vollständig besetzt, im BND lebte das Dritte Reich weiter. Jetzt werden sich für Sie ein paar Fragen weniger ergeben: zum Beispiel die nach den toten Zeugen im NSU-Prozess – und den unauffindbaren Akten (siehe WDR):

„Da mussten wir als Beobachter feststellen, dass Behörden nicht rückhaltlos aufklären, sondern im Gegenteil, dass Akten zurückgehalten oder geschreddert wurden, dass vertuscht wird oder Beamte als Zeugen nur eingeschränkt aussagen dürfen.“

Im Deutschland des Jahres 2017 genießen echte Mörder mächtigen Schutz. Sicher – wir können vermuten, dass die Nazi-Netzwerke in Industrie, Politik und Geheimdienst sich von selbst spurlos aufgelöst haben – oder wir nehmen die Wiederkehr von sadistischen Sprüchen wie „wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“ als Indiz dafür, dass die Quelle dieser alten Nazimörderschutzprogramme – der amerikanische Geheimdienst – immer noch aktiv ist und alle Parteien mit seinen Soldaten infiltriert. Für mich übrigens ist – das ist meine persönliche und wohl auch riskante Meinung – ein Geheimdienst, der SS-Mörder anwirbt, einstellt und leitet, sie ausbildet und finanziert, sie schützt und behütet, damit sie im Einsatzfall (der ja nicht unbedingt eine russische Invasion sein muss, sondern auch ein unerwünschtes Wahlergebnis sein kann) deutsche Bürger in Mengen eliminieren können ein Nazigeheimdienst – auch wenn er in den USA wohnt. So hart und kompromislos sind Geisteswissenschaftler halt, wenn es um Menschenleben geht – nicht weil ich vermute, dass in den Tiefen des US-Geheimdienstes Menschen mit Hitlerbildern herumlaufen, sondern weil sie … gleichen Geistes sind und kein Problem damit haben, sich mit Folterern und Massenmördern wie Gehlen und Barbie gemein zu machen.

Und wenn ich mir vorstelle, das dieses Gewächs nicht von selbst verschwunden ist und seitdem weiter unerkannt in der Gesellschaft wucherte … ja, dann habe ich keine Fragen mehr zu den seltsamen Erscheinungen der aktuellen Politik, in der Friedensaktivisten offiziell zu „Nazis“ (= böse) deklariert werden, während führende SPD-Poliker und Grüne Nazi-Politik machen und Nazi-Sprüche klopfen und „der Russe“ wieder unabdingbar zum Erzfeind wird – selbst dann, wenn er einseitig seinen Rüstungsetat kürzt (siehe rt-deutsch).

Zurück zur Matrix, die ja unser Hauptthema ist. Was geht uns auch die „große Politik“ an, von der man uns ja nicht umsonst sagt, dass wir davon keine Ahnung haben und uns deshalb dazu auch keine Meinung bilden dürfen. Seien wir doch auch mal ehrlich: es geht ja nicht um Politik, es geht ja nur um Geld. Da gibt es auf der einen Seite die Kapitalisten, die die großen Geldhaufen schon durch Lug und Betrug, durch Korruption und Nötigung aufgehäuft hatten – und auf der anderen Seite die Kommunisten, die diese Haufen gerne für sich hätten: was geht uns schon deren Streit an – dieser ewige, widerwärte Dauertanz ums Goldene Kalb, der unsere ganze Wirtschaft gefährdet. Würden wir uns da einmischen wollen – oder nur unsere Meinung dazu kundtun wollen: wir würden ja nur in Lagern landen wie jenen, die aktuell in Hamburg gebaut werden (siehe Harburg-aktuell), um jene einzusperren, die bei ihren Protesten gegen den G-20-Gipfel gegen den politische Arm des Goldenen Kalbes demonstrieren wollen, während die die zukünftigen weltweiten Richtlinien zur Selbstbereicherung für die nächsten Jahre festlegen – auf Kosten jener, die in ihren Bullshitjobs rotieren.

Huch – wieder ein Blick hinter die Matrix….und zwar einer, der gefährlicher wird als die Aufdeckung von unaufgearbeiteter Nazi-Vergangenheit. Hier blicken wir in einen Abgrund, der scheußlicher kaum sein dürfte – einen Abgrund, der uns tausend Milliarden gekostet hat (siehe kurswechsel-magazin)

„Neben einer ganzen Reihe Pensionsfonds deutscher Ärzte, Apotheker und Rundfunkanstalten (die Liste ist insgesamt noch um einiges länger) sowie geschäftstüchtigen deutschen Kirchen und Kommunen wurden hauptsächlich also internationale Großbanken gerettet. Sie alle hatten in die Hypo Real Estate investiert und wurden nun durch den deutschen Steuerzahler vor dem Totalverlust ihres Einsatzes bewahrt. Der Wunsch der Verantwortlichen, diese Liste lieber geheim zu halten, verwundert kaum. Mit großer Zustimmung der Bevölkerung war nicht zu rechnen.“

Das sollte auch geheim sein, weil dort die Grundkonstruktion der Matrix sichtbar wird:

„Häuser von Commerzbank bis Goldman Sachs sind die Hauptkreditgeber der Nation. Doch Moment mal: Auf Platz eins steht die Commerzbank? Ist die nicht gerade erst selbst vom Staat mit Milliarden gestützt worden? Der Staat rettet Banken, um sich danach bei ihnen zu verschulden. Absurd, oder?“

Zu den Hauptkreditgebern der Bundesrepublik darf auch nicht jedermann gehören: Sie brauchen dafür eine Zulassung der „Bundesfinanzagentur“. Besuchen Sie mal deren Seite – doch seien Sie vorsichtig: noch bevor Sie dort lesen können, öffnet sich eine ernste Warnung – und Sie müssen verschiedene Verpflichtungen eingehen. Jedenfalls – erschien diese Warnung bei meinem ersten Besuch, weiter Besuche blieben unbehelligt. Es sind 36 Institute, die uns Geld leihen dürfen – jenes Geld, mit denen wir sie zuvor gerettet haben (siehe deutsche-finanzagentur). Ja – Sie selbst als Bürger dieses Landes können nicht aktiv werden – es sei denn, Sie schalten eine Bank ein. Wäre ja auch doof, wenn die Bürger an den Banken vorbei ihr Land zurückkaufen würden. Wer bräuchte die Banken dann noch … jene Banken, deren Geschäfstätigkeit so erfolgreich ist, dass sie sich nur mit Massenentlassungen retten können wie die unser Paradepferd – die Deutsche Bank (siehe Spiegel).

Tut nicht gut, so ein Blick aus der Schattenwelt heraus, oder?

Dabei ist er wichtig, da das System zu bröckeln beginnt: für Sie selbst ist zunehmend weniger Platz im Land. Das berichten selbst renommierte Zeitungen in diesem Land: die Mittelschicht schrumpt, die Politik schaut zu (siehe Zeit). Ja – wer braucht Sie auch noch? Sie altern, werden automatisch leistungsärmer: irgendwann taugen Sie sogar zu gar nichts mehr. Würden Sie das erkennen, Sie würden sich nicht jeden Morgen um 6 Uhr von einer Maschine aus dem Schlaf reißen lassen, um ihren Kapitaldienst zu verrichten. Lauschen Sie mal der „Zeit“, wie aktuell ihre Realität aussieht:

„Auch wer einen Mittelschichtsverdienst von 8.000 Euro hatte, landet nach längerer Arbeitslosigkeit bei 400 Euro Hartz IV.“ Das droht jetzt mehreren Mitarbeitern der superreichen Deutschen Bank. Ihre Lebensarbeitsleistung verbleibt als Gratisgabe bei der Bank.

„Nur 30 Prozent der Firmen zahlen Tariflohn, halb so viel wie vor zwanzig Jahren. Vollzeitstellen mutierten vielfach zu befristeten Jobs, Teilzeit- und Minijobs.“

Für das bischen Geld müssen Sie aber doppelt so schnell rennen, sonst frisst Sie das Hartz-Monster. Das findet auch der neue Superkanditat der SPD gut, sogar der alte Nazi-Arbeitsdienst erlebt wieder Hoffnung auf Zukunft (siehe rt-deutsch), während sich unsere gut dressierte ehedem rebellische Jugend von dem ganzen Problemkreis fernhält und sich komplett auf Marginalien konzentriert (siehe Zeit):

„Die Frage danach, wie sich gesellschaftlicher Wohlstand gerecht verteilen lässt, war ja seit jeher der Wesenskern linker Politik. Und der ist unter jungen Linken heute fast gänzlich in den Hintergrund getreten.“

Der Wesenskern linker Politik wurde zugunsten anderer Optionen verkauft:

„Das zentrale progressive Anliegen ist mittlerweile die unbedingte Gleichstellung von Minderheiten. Das können ethnische, religiöse oder sexuelle Minderheiten sein.“

Das tut dem großen Geld nicht weh, auch nicht der großen Politik – im Gegenteil: so kann man neue Menschenmassen zu den Arbeitsbänken führen, die wir früher vielleicht eher verschont hätten – weil sie Kinder zu hüten oder traumatische Erfahrungen von Kriegen zu verarbeiten hatten.

Leben in der Matrix – erschreckend, oder? Sie als Energielieferant (=Geldgeber) für einen unheimlichen Moloch, der nur Kapitalsammlung in immer größeren Mengen als Ziel hat – also wie ein Krebsgeschwür keinen anderen Sinn hat, als zu wachsen und das System in dem er wächst, dadurch zerstört. Ja – hinter Ihnen, gut verborgen durch Ihren eigenen Schatten an der Wand – lauert ein Ungeheuer, dass Sie fressen will.

Und fressen wird.

Das unterscheidet unsere Matrix von der Welt des Höhlengleichnisses – dort war das Göttliche zu finden, das den Schatten überhaupt Leben verleiht.

Und was der Moloch als nächstes fressen wird, steht schon fest: Ihren Schlaf. Nicht nur, dass er sie – gesundheitsschädlich – jeden Morgen aus süßen Träumen reißt; er strebt sogar an, das Schlafen ganz abzuschaffen: Schlaf ist Parasitentum an der Leistungsgesellschaft (siehe Kurswechsel):

„Mit Beginn der Industrialisierung wurde Schlaf zu einem nutzlosen Störfaktor. Nächtlicher Schlaf gilt heute – ebenso wie das Nickerchen tagsüber – oftmals als Produktionshemmnis und wird mit Ineffektivität, Müßiggang oder Faulheit gleichgesetzt. Wenig schlafen hingegen ist in unserer Kultur angesagt und gilt als Beweis für Leistungsfähigkeit.“

Wer wenig schläft, stirbt früher – und wer früh stirbt, nutzt der Matrix, bevor er zum Rentenfall wird.

Schon Cool, oder?

Aber halt: eine Verwendung hat die Matrix noch für Sie – auch wenn Sie sonst zu nichts mehr zu gebrauchen sind: Sie können immer noch als Rollenspielfigur für Natomanöver herhalten – die werden aktuell ganz offiziell bundesweit von der Bundesagentur für Arbeit gesucht (siehe Jobbörse).

Beruhigend, nicht wahr?

Wie das Leben ohne Matrix aussähe? Nun – da kann ich Ihnen eine fundierte Antwort geben: vier Stunden Arbeit am Tag bei vollem Lohnausgleich -inklusive Einkauf und Hausarbeit. So, wie es schon seit Urzeiten war (siehe Zeit). Dann hätten Sie sogar mal Zeit, sich aus der Matrix auszuklinken.

Aber: wer will das schon.

 

Deutschland 2013: der Kampf ums Trinkwasser! (Leider: schon verloren).

Mittwoch, 16.1.2013. Eifel. Es gibt Tage, an denen man nur noch eins kann: seine eigene Bequemlichkeit zu verfluchen, die eigene, ablehnende Haltung zur Todesstrafe nochmal deutlich überlegen, die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns deutlich zu hinterfragen und zu überlegen, ob wir uns nicht wirklich schnellstens der US-Waffenlobby anschließen sollten. Heute ist so ein Tag, der dazu anregt, die Flinte ins Korn zu schmeißen ... oder sich mit ihr in die tiefen Wälder zurückzuziehen, um von dort aus den letzten Widerstand der Menschheit zu organisieren ... gegen einen monströsen, selbst geschaffenen Feind.

Mittwoch, 16.1.2013. Eifel. Es gibt Tage, an denen man nur noch eins kann: seine eigene Bequemlichkeit zu verfluchen, die eigene, ablehnende Haltung zur Todesstrafe nochmal deutlich überlegen, die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns deutlich zu hinterfragen und zu überlegen, ob wir uns nicht wirklich schnellstens der US-Waffenlobby anschließen sollten. Heute ist so ein Tag, der dazu anregt, die Flinte ins Korn zu schmeißen … oder sich mit ihr in die tiefen Wälder zurückzuziehen, um von dort aus den letzten Widerstand der Menschheit zu organisieren … gegen einen monströsen, selbst geschaffenen Feind.

Am 22.3.2011 hatte ich noch gewarnt:

http://www.nachrichtenspiegel.de/2011/03/22/deutsche-weicheier-gruene-kriegstreiber-die-wasserkriege-und-die-taegliche-pressehurerei/

Und heute ist es soweit: Euer Wasser … ist weg. Ein für allemal. Meins auch … dabei haben wir in der Eifel vor allem eins: Wasser.

Doch holen wir lieber mal weiter aus.  Schauen wir einfach mal zurück nach … Bolivien. Liegt in Südamerika. Dort geschah im Jahre 2000 nach Christus etwas Ungeheuerliches, was es sogar kurz bis in die deutschen Nachrichten geschafft hat. Es gab Ende 2011 sogar einen Film, der die Ereignisse am Rande streift, siehe Süddeutsche:

Anfang 2000 in Bolivien: Die Wasserversorgung einer ganzen Stadt wird an ein Konsortium multinationaler US-Konzerne verkauft. Brunnen zu graben wird verboten, nicht einmal das Regenwasser darf gesammelt werden.

Was geschah dort? Ein Konzern greift versuchsweise nach einer der letzten Ressourcen, die noch nicht privatisiert sind: dem Wasser. Land und Essen besitzt man schon, Energie auch – aber Wasser und Luft sind noch umsonst. Das geht ja nun mal gar nicht.

Die Strategien sind immer diesselben – und altbekannt. Irgendwo auf der Welt schafft man Fakten, die dann nach und nach mit Methode Gesetz für alle werden – und wie üblich, wenn große Konzerne Politik machen, wird es im Alltag ziemlich absurd – wie zum Beispiel das Verbot, Regenwasser zu sammeln.

In Bolivien ist es gescheitert, siehe Wikipedia:

2000 unterzeichnete Bechtel einen Vertrag mit Hugo Banzer Suárez, dem früheren Diktator von Bolivien, mit dem die Wasserversorgung der drittgrößten Stadt Boliviens, Cochabamba, privatisiert wurde. Der Vertrag wurde offiziell von einer Bechtel Tochtergesellschaft Aguas del Tunari unterzeichnet, die speziell für diesen Zweck gegründet wurde. Kurze Zeit später verdreifachte das Unternehmen die Wassergebühren in der Stadt, woraus viele Proteste und Unruhen unter denen, die sich nicht länger sauberes Wasser leisten konnten, resultierten. Viele Menschen mussten ihre Kinder von der Schule nehmen und ihre Arztbesuche einstellen wegen der anormal hohen Wasserkosten. Bechtel verlangte sogar Zahlungen für Regenwasser und setzte ein Gesetz durch, das Grabungen neuer Brunnen verbot. Angesichts der folgenden Demonstrationen wurde das Kriegsrecht verhängt und die bolivianische Polizei tötete letztlich 6 Menschen und verletzte über 170 Protestierende. Inmitten von Boliviens nationalen wirtschaftlichem Kollaps und wachsender nationaler Unzufriedenheit über den wirtschaftlichen Zustand war die bolivianische Regierung gezwungen, von diesem Wasservertrag zurückzutreten.

Sechs Tote, 170 Verletzte, ein letztlich gestürzter Diktator … aber Bechtel hat trotzdem gewonnen:

2001 verklagte Bechtel die bolivianische Regierung auf 25 Mio. US$ entgangenem Gewinn.

So sind Konzerne eben, sie sind konstruiert, um aus allen Lebenslagen maximale Gewinne zu ziehen – und erledigen diese Aufgabe perfekt … ohne Rücksicht auf Verluste. Das trifft nicht nur auf Bechtel zu – obwohl sich diese Firma schon einen gewissen Namen gemacht hat, siehe Dr. Vinanda Shiva vom 26.3.2003, zitiert bei agp:

Einen Monat nach Beginn des Krieges gegen den Irak taucht der wirkliche Sieger auf. Bechtel hat einen 680 Millionen Dollar Vertrag für den Wiederaufbau des Irak erhalten.

Der von der USA geführte Krieg bombte erst die irakischen Krankenhäuser , Brücken und Wasserwerke aus, und jetzt ernten die US-Konzerne die Profite des „Wiederaufbaus“ einer Gesellschaft, die zuvor absichtlich zerstört wurde. Blut wurde nicht nur für Öl vergossen, sondern auch für die Kontrolle über Wasser und andere lebenswichtige Dienstleistungen. In einer Periode sinkenden Wirtschaftswachstums und einer Verlangsamung des Molochs Globalisierung wurde Krieg zu einer gebräuchlichen Entschuldigung für die Ausweitung der Herrschaft der Konzerne. Wenn die WTO nicht ausreicht führen wir Krieg.

Vor Konzernen gewarnt habe ich schon am 22.2.2009. Viele haben es gelesen, kaum einen hat´s interessiert, keiner hat es verstanden – dabei ging es um den größten Feind, den die menschliche Gesellschaft in diesen Tagen hat: um den Konzern.

Robert Hare, Psychologe und FBI-Berater kam zur Verdeutlichung dieser Tatsache auf eine recht unterhaltsame Idee.

Wenn ein Konzern, so seine Argumentation, als eine juristische Person angesehen werden will, dann ist es legitim, ihn den gleichen psychischen Kriterien zu unterwerfen wie … z.B. einen normalen Menschen.

Grundlage für den Test war:

Personality Diagnostic Checklist
WHO ICD 10
Manual of Mental Disorders DSM IV

Diese Standardkriterien sind auch jedem deutschen Psychiater geläufig.

Ziel war, zu sehen ob und bis zu welchem Grade Konzerne als „psychopathisch“ einzustufen sind. Bewertungskriterium war u.a., wie sie sich zu der Gesellschaft verhalten, in der sie ihre Geschäfte betreiben.

Folgende Kriterien wurden erfüllt:

1. Gleichgültigkeit gegenüber den Gefühlen anderer
2. Unfähigkeit, dauerhafte Beziehungen einzugehen
3. Skrupellose Gefährdung anderer
4. Unfähigkeit, Schuld zu empfinden
5. Hinterlist, Lügen und Täuschen um des eigenen Vorteils willen
6. Verletzung sozialer Normen und gesetzlicher Vorschriften

Mehr Kriterien gibt es nicht. Die herrschende Institution unserer Zeit, eine juristisch handelnde und mit größter Machtfülle ausgestatte Person glicht nicht nur ein bischen einem Psychopaten.

Das psychische Profil dieses Monsters gleicht dem eines Massenmörders. Mit allen Konsequenzen.

(Quelle: „The Corporation, M.Achbar, J.Abbot & J.Bakan, DVD, erhältlich nur bei „Zweitausendeins“)

Solche krebsartigen Konstrukte lassen wir ungehindert in unserer Wirtschaft wachsen. Damit handeln wir als Volkswirtschaft in etwas so schlau wie jemand, der sich eine tödliche Infektion absichtlich selbst zuführt. Dabei geschieht das alles nicht in böser Absicht, sondern schlichtweg nur aus Dummheit. Aus Dummheit haben wir Gesetze durchgehen lassen, die „Personen“ konstruiert haben, die nun dabei sind, die ganze Welt zu verschlingen – Dr. Frankenstein lässt grüßen.

Nun sehen wir Deutschen das auf unseren Bildschirmen, lesen das in Büchern, Blogs, Artikeln und denken immer noch: das ist alles weit draußen. Das ist das Problem mit unsere Wahrnehmung und unserer kulturellen Entwicklung: wir haben uns in den letzten Jahren (auf Wunsch und Betreiben der Konzerne, die uns genau da haben wollten) zu Troglodyten zurückentwickelt … nach dreißigtausend Jahren ist der Mensch in jene Höhle zurückgekrochen, aus der er einst aufbrach, die Welt zu erobern. Dort sitzt er – quasi in Vollendung einer Parodie des platonischen Höhlengleichnisses – vor einem sprechenden Bild (wie es in der Apokalypse des Johannes auftaucht, Kapitel 13, Vers 15) und lässt sich treiben von den Träumereien, die dort präsentiert werden – und merkt kaum, das er sich mit Sendeformaten wie dem „Dschungelcamp“ langsam auf ein Niveau zu bewegt, das schon der römische Bürger in seiner späten Dekadenz ausgelebt hatte, als er sich am Löwenfraß ergötzte.

Was er eben so wenig merkt (vor allem, weil er sich noch nicht vorstellen kann, was es bedeutet): das die Konzerne nach dem gescheiterten Versuch der Privatisierung des Trinkwassers in Bolivien nicht etwa aufgegeben haben, sondern in logisch konsequenter Fortführung ihres gesetzlich vorgeschriebenen Auftrages der Erzielung maximaler Rendite für einige Auserwählte nicht nur die europäische Sozialversicherung zerschlagen, sondern sich – neben Post, Bahn und Telekom – auch das Wasser der Nationen aneignen.

Informiert wurde der Bürger darüber nicht. Herausgefunden haben das die letzten Reste verantwortungsbewussten Journalismus, die inzwischen ein kümmerliches Dasein zwischen Fußball, Tatort und Dschungelcamp führen: die Journalisten von Monitor. Sie fanden Erschreckendes heraus:

Krisenländer wie Portugal und Griechenland brauchen Geld, deshalb zwingt die Troika in Brüssel sie jetzt klammheimlich, ihre Wasserversorger zu verkaufen. Im Anhang der Troika-Verträge, die MONITOR vorliegen, sieht man: In Griechenland sollen die großen Wasserwerke von Athen und Thessaloniki verkauft werden. Zu Portugal heißt es: Die Privatisierung der nationalen Wasserbetriebe „Aguas de Portugal“ soll vorangetrieben werden. In Portugal protestieren mittlerweile immer mehr Menschen gegen diese Wasserprivatisierung, weil sie Angst haben vor hohen Preisen und schlechter Qualität. Aber die Krisenstaaten sind erst der Anfang. Die EU-Kommission holt jetzt zum großen Schlag aus. Der neue Richtlinienvorschlag für Konzessionsvergabe versteckt geschickt die Forderung, dass im Bereich der Wasserversorgung eine Marktöffnung erfolgen müsse. Was heißt das? Heide Rühle, die Wasserexpertin der europäischen Grünen, hat den Vorschlag genau studiert. Sie glaubt, dass die Kommission kurz davor ist, ihr Ziel zu erreichen – Wasserprivatisierung.

Während wir noch im Kino einige Rührstücke genießen, die die Wasserkriege von Bolivien am Rande erwähnen, stehen wir dicht davor, das aus unseren Leitungen … einfach nur noch giftiger Abfall kommt … oder gar nichts.

Übertrieben?

Schauen wir doch einmal bei Tadema, welche Erfahrungen man mit der Privatisierung von Wasser gemacht hat:

Die Wasserindustrie wurde 1989 privatisiert, jedenfalls in England und Wales. In Schottland und Nord- irland blieb sie staatlich. Die neuen Unternehmen machten in den ersten sieben Jahren Riesenprofite, sie griffen den Verbrauchern tief in die Taschen – ohne zu investieren. 1990 – ein Jahr nach der Privatisierung – wurden in England und Wales 2.756 Ruhr-Fälle gezählt, im Jahr darauf waren es schon 9.935. Die Zahl der Haushalte, denen das Wasser abgestellt wurde, hatte sich im gleichen Zeitraum verdreifacht: von 7.273 Fällen im Jahr 1990 auf 21.586 Fälle ein Jahr später.

Die übliche Misswirtschaft, wenn Konzerne Geschäfte übernehmen: die Preise steigen, die Qualität sinkt – bis es Tote gibt. Psychopathen kennen keine Hemmungen bei der Erzielung von Profiten.

Wir Bürger … wir fragen uns: was ist denn eigentlich da los in Brüssel. Dort sitzen doch die von uns bezahlten Politiker, deren Aufgabe es sein soll, gerade uns vor diesen Wasserkriegen zu schützen. Tadema jedoch zitiert da noch etwas mehr:

Der EU Handelskommissar Pascal Lamy stellt in einem Interview klar, daß auch die EU ihren Wasser- sektor liberalisieren will – ganz im Gegensatz zu allen bisherigen Behauptungen! In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 10.3.03 äußerte er sich folgendermaßen (Auszug):

SZ: Die Wasser-Versorgung ist für jeden Staat besonders sensibel. Haben Sie Vorschläge gemacht, den Wassermarkt in Europa zu öffnen? Hat es Anfragen aus anderen Ländern gegeben?

Lamy: Wir haben keine Anfragen. Aber ich mache Angebote. Weil ich ein Interesse daran habe, dass die Wasserversorgung geöffnet wird.

Pascal Lamy?

Träger des großen Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland … und vieler anderer Auszeichungen. Seit 2005 … Präsident der WTO (siehe Wikipedia) – eine der vielen überraschenden Karrieren jener Politiker, die sich scheinbar ohne äußeren Anlass für die Belange der Konzerne einsetzen, noch bevor die überhaupt öffentlich in Aktion getreten sind.

WTO? Der zivile Arm der kriegerischen Globalisierung – siehe oben.

In dem Monitorbericht kommt auch der Präsident des deutschen Städtetages zu Wort, der uns ein wenig aufklärt über die Verhältnisse in Brüssel:

Christian Ude, Präsident des Deutschen Städtetages: „Es ist wirklich bedauerlich, dass mancher Wettbewerbskommissar nur noch die Bedürfnisse seiner Gesprächspartner aus den Konzernchefetagen kennt und nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung.“

Das gilt nicht nur für Brüssel – sondern auch für Berlin.

2010 veröffentlichte die TAZ bemerkenswertes Material über den Verkauf der Berliner Wasserwerke:

Geheime Verträge zeigen: Berlin hat bei der Privatisierung seiner Wasserbetriebe den Käufern hohe Gewinne garantiert – auf Kosten der Verbraucher.

Die Vorgänge zeigen auch auf, wie Politik und Staat mittlerweile zueinander stehen – es sind Feinde:

Die Gewinne dagegen stiegen in der gleichen Zeit deutlich an – auch weil das Land den Käufern in den Geheimverträgen eine Gewinngarantie für das Monopolgeschäft zugesichert hatte. Die Kosten dafür wurden in die Wassertarife eingerechnet, also von den Berlinern bezahlt. Doch noch im Jahr 1999 erklärte das Landesverfassungsgericht die Grundlage für die Gewinngarantie für verfassungswidrig. In den Geheimverträgen ist festgelegt, dass das Land Berlin in dem Fall die privaten Anteilseigner schadlos stellen muss. Sie durften sich daher zuerst aus den Gewinnen der Wasserbetriebe bedienen – das Land musste nehmen, was übrig blieb.

Das muss man sich mal vorstellen: die Politik reagiert auf die festgestellte Verfassungswidrigkeit mit „Geheimverträgen“, die auf Kosten des Steuerzahlers Konzernen Monopolgewinne garantiert – selbst wenn die völlige Misswirtschaft betreiben. So könnte jeder Penner reicher Leistungsträger werden … und so werden die Penner in diesem Land auch reich. Früher nannte man das Wegelagerei – oder auch Landesverrat.

In Berlin gab es einen Volksentscheid zum Wasser – und Beobachtungen, die zeigen, dass „Linke“ in der Regierung die gleichen Wege einschlagen wie alle anderen Parteien (siehe Wikipedia):

Die meisten Bürger haben sich mit dem Volksentscheid für eine Rekommunalisierung der Wasserbetriebe ausgesprochen. Jedoch hält Wirtschaftssenator Harald Wolf von der Linken das neue Gesetz für verfassungswidrig und betreibt die Rekommunalisierung nur zögernd. Wolf wird ein Interessenkonflikt vorgeworfen, da er als Wirtschaftssenator die Interessen des Landes Berlin vertritt und gleichzeitig als Aufsichtsratschef der BWB für die Gewinne des Unternehmens verantwortlich ist.

Man kann wählen was man will – man wählt immer: den Konzern. Ob man will oder nicht.

Was in Bolivien scheiterte, wird in Europa, Deutschland und Berlin erfolgreich durchgeführt. Mit rechten, linken, sozialistischen oder christlichen Politikern – die Farbe spielt da schon längst keine Rolle mehr. Natürlich nicht nur hier. Der Film „Water makes Money“ informiert in breiter Front über die Offensive, die schon seit Jahrzehnten läuft – und über die hilfreiche Rolle, die „die Politik“ dabei spielt.

Es gibt wohl viele Lamys auf der Welt.

Zuviele.

Und wenn wir nicht weiterhin brav Preiserhöhungen schlucken wollen (oder darauf hoffen, das – wie in Berlin – das Kartellamt eingreift, um den Wasserpreiswucher zu beenden siehe Spiegel), dann sollten wir uns zusammenschließen – und hier unterschreiben:

Wasser ist ein Öffentliches Gut, keine Handelsware – Wir fordern die Europäische Kommission zur Vorlage eines Gesetzesvorschlags auf, der das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung entsprechend der Resolution der Vereinten Nationen durchsetzt und eine funktionierende Wasser- und Abwasserwirtschaft als existenzsichernde öffentliche Dienstleistung für alle Menschen fördert. Diese EU-Rechtsvorschriften sollten die Regierungen dazu verpflichten, für alle Bürger und Bürgerinnen eine ausreichende Versorgung mit sauberem Trinkwasser sowie eine sanitäre Grundversorgung sicherzustellen. Wir stellen nachdrücklich folgende Forderungen:

  1. Die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Bürger und Bürgerinnen das Recht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung haben.
  2. Die Versorgung mit Trinkwasser und die Bewirtschaftung der Wasserressourcen darf nicht den Binnenmarktregeln unterworfen werden. Die Wasserwirtschaft ist von der Liberalisierungsagenda auszuschließen.
  3. Die EU verstärkt ihre Initiativen, einen universellen Zugang zu Wasser und sanitärer Grundversorgung zu erreichen.

Warum man unterschreiben sollte, wird auch gleich erläutert:

Weil du mit mindestens einem der Ziele übereinstimmst, die wir in dieser EBI formulieren:

  • Alle BürgerInnen in Europa sollten einen garantierten Zugang zu Wasserversorgung und sanitärer Grundversorgung haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es immer noch rund zwei Millionen Menschen in Europa ohne Trinkwasserversorgung und ohne Sanitärversorgung. Es gibt weiterhin zahlreiche Menschen mit niedrigen Einkommen, denen eine Liefersperre droht, wenn sie ihre Wasserrechnung nicht bezahlen können.  
  • Die Europäische Kommission sollte auf ihre konstanten Versuche verzichten, die Wasser- und Abwasserwirtschaft zu liberalisieren. Wenn man auf den Markt setzt, um diese Dienstleistungen zu erbringen, muss man damit rechnen, dass gut betuchte Kunden bessere Leistungen erhalten als Kunden, die finanziell weniger gut gestellt sind. „Kein Geld, kein Wasser“ wäre die Quintessenz einer markwirtschaftlich bestimmten Wasserversorgung. Wasser und sanitäre Grundversorgung sind aber ein Menschenrecht. Es ist Aufgabe und Verpflichtung jeder Regierung, diese Dienstleistungen allen Menschen zur Verfügung zu stellen.
  • Weltweit 800 Millionen Menschen haben nach wie vor keinen Zugang zu sauberem Wasser, mehr als zwei Milliarden Menschen müssen ohne Sanitärversorgung leben. Europa kann und sollte mehr unternehmen, damit Menschen auch in anderen Teilen der Welt das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Versorgung in Anspruch nehmen können.

Momentan ist der Kampf um das deutsche Trinkwasser schon verloren. Hinter unserem Rücken plant die EU-Kommission den Ausverkauf der europäischen Wasserreserven.

Zehn Jahre noch, dann werden wir uns nicht mehr über Hartz IV aufregen … sondern über jene, die in ihren Wohnungen verdurstet sind, weil der Konzern das Wasser abgestellt hat.

Wenn wir noch länger darauf beharren, Höhlenbewohner zu werden und ausschließlich den Informationen, Wünschen und Begierden großer Konzerne zu folgen, dann werden wir wohl unausweichlich dem Schicksal jener Toglodyten folgen, die man nur noch in einigen Berichten antiker Autoren findet:

wir werden einfach aussterben.

Esoterik – der letzte Widerstand gegen die Kultur des Todes

Sonntag, 18.11.2012. Eifel. Sonntag ist ja der philosophischste Tag der Woche, hier hat sogar Gott selbst geruht und sich Gedanken über seine Schöpfung gemacht. Er fand sie gut - auch wenn er mit dieser Meinung ziemlich alleine dasteht. Sonntag ist der Tag, wo man sich mal Gedanken über ganz andere Themen machen kann - oder wildere, mutigere Perspektiven annehmen darf. Das machen Menschen schon seit Jahrtausenden - früher nannte man sie Philosophen (ein Titel, den heute hauptsächlich diejenigen tragen, die die Biographien dieser Denker auswendig aufsagen können). Plato zum Beispiel war einer jener Denker (wobei hinter ihm eigentlich eher Sokrates stand, durch den altägyptische Mystik in das griechische Denken eingeflossen ist).  Er hatte das bekannte Höhlengleichnis in das westliche Denken eingebracht, welches oft und gerne zitiert wird. Die Quintessenz dieses Gleichnisses  - reinste Esoterik - ist einfach: die Welt, die uns unsere Sinne repräsentiert, ist nur ein schöner Schein, die Wirklichkeit steht als oberste Macht dahinter, bringt als Licht erstmal die Schatten der Welt in die Existenz und stellt das ABSOLUT GUTE da. Vierhundert Jahre später nannten die Christen das Gott. Nun ist Esoterik ja - wie Verschwörungstheorien, Ufos, paranormale Fähigkeiten, Nahtodeserfahrungen, Geistererscheinungen und Kommunismus ja ein Begriff, der im Kapitalismus - unserer herrschenden, "alternativlosen" Kultur - mit einem großen Tabu belegt ist: darüber spricht man nicht, wenn man nicht für vogelfrei erklärt werden möchte. Ein ähnliches Tabu hat - nebenbei bemerkt - der Begriff Krieg, dabei befinden wir uns aktuell mitten drin, siehe Spiegel:

Sonntag, 18.11.2012. Eifel. Sonntag ist ja der philosophischste Tag der Woche, hier hat sogar Gott selbst geruht und sich Gedanken über seine Schöpfung gemacht. Er fand sie gut – auch wenn er mit dieser Meinung ziemlich alleine dasteht. Sonntag ist der Tag, wo man sich mal Gedanken über ganz andere Themen machen kann – oder wildere, mutigere Perspektiven annehmen darf. Das machen Menschen schon seit Jahrtausenden – früher nannte man sie Philosophen (ein Titel, den heute hauptsächlich diejenigen tragen, die die Biographien dieser Denker auswendig aufsagen können). Plato zum Beispiel war einer jener Denker (wobei hinter ihm eigentlich eher Sokrates stand, durch den altägyptische Mystik in das griechische Denken eingeflossen ist).  Er hatte das bekannte Höhlengleichnis in das westliche Denken eingebracht, welches oft und gerne zitiert wird. Die Quintessenz dieses Gleichnisses  – reinste Esoterik – ist einfach: die Welt, die uns unsere Sinne repräsentiert, ist nur ein schöner Schein, die Wirklichkeit steht als oberste Macht dahinter, bringt als Licht erstmal die Schatten der Welt in die Existenz und stellt das ABSOLUT GUTE da. Vierhundert Jahre später nannten die Christen das Gott. Nun ist Esoterik ja – wie Verschwörungstheorien, Ufos, paranormale Fähigkeiten, Nahtodeserfahrungen, Geistererscheinungen und Kommunismus ja ein Begriff, der im Kapitalismus – unserer herrschenden, „alternativlosen“ Kultur – mit einem großen Tabu belegt ist: darüber spricht man nicht, wenn man nicht für vogelfrei erklärt werden möchte. Ein ähnliches Tabu hat – nebenbei bemerkt – der Begriff Krieg, dabei befinden wir uns aktuell mitten drin, siehe Spiegel:

Die Nato plant einem Bericht zufolge den Einsatz von Luftabwehrraketen an der türkisch-syrischen Grenze – mit Unterstützung der Bundeswehr. Die Grünen warnen eindringlich davor, sich in den Konflikt einzumischen. Verteidigungsminister de Maizière spricht indes von Bündnissolidarität.

Das heißt konkret: der Bündnisfall ist eingetreten, die Nato bekennt sich dazu, das der Kriegsfall eingetreten ist – denn nur dann kann man sich auf die Notwendigkeit der Bündnissolidarität berufen. Wo ist der Aufschrei der sogenannten „linken Kampfpresse“ (ein ehedem rechtes Schmähwort, das heutzutage schon wie ein Lob klingt)? Wir sind im Krieg – einem Krieg, der sich ganz schnell zu einem Weltenbrand ausweiten kann, wenn man sich die Bündnisverflechtungen ansieht. Vor allem: wir kennen das schon. 1914 jährt sich bald zum hundertsten Male – und wenn wir den Prozess nicht aufhalten, werden wir den hundertsten Geburtstag unter dem Klang von Luftschutzsirenen verbringen.

Nun ist jedoch Sonntag, und jeder hat sicher Verständnis dafür, das wir diesen Tag nicht mit politischem Einerlei verbringen wollen. Was interessiert uns schon wirklich der sich anbahnende Weltenbrand, wo wir doch ganz andere Probleme haben?

Aktuell haben wir ja hier auf die Notsituation hingewiesen, in der sich Holdger Platta befindet. Ich schätze ihn als Autor sehr, habe aber auch noch einen Artikel aus der Psychologie heute von 1997 in Erinnerung (hier aus Psiram): Das Böse ist gut. Ein sehr treffender Artikel, der äußerst bedenkliche Erscheinungen innerhalb der „esoterischen“ Bewegung des Westens beschreibt – und einen großen Denkfehler begeht. Sicher findet sich innerhalb der Esoterik faschistisches Gedankengut, ein erbärmlicher Führerkult und eine brandgefährliche fatalistische Philosophie. Im Umkehrschluss zu behaupten, deshalb sei Esoterik böse, ist aber in etwa so, als würden wir behaupten, Politik sein generell böse, weil Hitler ein böser Politiker war, Menschen seien böse, weil Haarmann aus Kindern Wurst gemacht hat, Medizin sei böse, weil Mengele ein Arzt war oder alles Geld sei falsch, weil es Falschgeld gibt.

Wir akzeptieren solche Artikel aber klaglos, weil der Kult des Kapitalismus (und sein verzerrtes Spiegelbild: der Staatsmonopolkapitalismus, heute auch gerne Kommunismus genannt) dies fordert.  Es ist immer leicht, auf Menschen einzudreschen, die nach der Begegnung mit der Wahrheit etwas desorientiert in der Alltagswelt herumlaufen – aber davor hatte schon Plato gewarnt:

So verhält es sich auch mit der Seele einer Person, die nach einem Übergang in einen anderen Erfahrungsbereich verwirrt ist und etwas nicht erkennen kann. Der Betreffende sollte nicht ausgelacht werden. Es kommt darauf an, ob er aus dem Licht der Wirklichkeitserkenntnis kommt und sich nun von ungewohnter Finsternis umhüllt findet oder ob er aus relativer Unwissenheit in einen Bereich größerer Klarheit, die ihn nun blendet, vorgedrungen ist. Diese beiden gegensätzlichen Ursachen können die gleiche Wirkung hervorrufen, was für die Einschätzung der jeweiligen Situation von grundlegender Bedeutung ist. 

Ein Warnung, die 2500 Jahre alt ist und heute auf die Spitze getrieben wird: unsere Wahrheitssucher landen ganz schnell in der Psychiatrie – wo viele von ihnen möglicherweise gar nicht hingehören.  Viele, die dort landen, haben nur einen anderen Zugang zur Wahrheit, eine andere Perspektive der Welt, ein anderes Interpretationssystem der Wahrheit – und dies ist noch viel älter als die gesamte Philosophie. Ich spreche hier vom „Schamanismus“ (auch so ein verwestliches und verwurstetes Wort), von jenen Menschen, deren Art der Welterfahrung sie früher zu Sehern, Orakeln, Schamanen, Medizinmännern, Zauberern, Philosophen, oder Mathematikern gemacht hatte. Mathematiker? Ja, anders als gerne öffentlich verbreitet galt die Mathematik als esoterische Wissenschaft, für die Pythagoreer war die Zahl der Urgrund des Seins, das Universum voller mathematisch erfassbarer Harmonie, die selbst schon den Beweis für die Existenz des Göttlichen lieferte und – nebenbei – die Unsterblichkeit der Seele bewiesen. Ähnliche Beobachtungen machen Mathematiker auch heutzutage, allerdings ist mir eine entsprechende Studie, die anfang der achtziger Jahre an der Ruhruniversität Bochum gemacht wurde, nicht mehr zugänglich.

Heute sperren wir diese Menschen fort und betäuben sie mit Medikamenten. Und auf jeden Fall werden sie ausgelacht – wie schon seit Jahrtausenden. Was dabei ausgelacht wird, ist – welch Wunder – die Wissenschaft selber. Niemand geringeres als Aristoteles selbst, der die Esoterik als streng wissenschaftlichen philosophischen Unterricht von jenen Lehren abgrenzte, die eher – weil sehr einfach geschrieben –  für die Öffentlichkeit gedacht waren. Dies kann bis heute gelten – in einer Kultur, die sich auf den Satz des Pythagoras beruft, ihn jeden seiner Bürger auswendig lernen lässt, aber die damit verbundene Seelenlehre ohne jede wissenschaftliche Prüfung und ohne jeden philosophischen Diskurs mit einem Tabu belegt und somit im Sinne des platonischen Höhlengleichnisses per Diktat bestimmt, das wir uns nur noch um die wesentlich unbedeutendere Schattenwelt zu kümmern haben.

Wer waren die ersten Menschen, die sich gegen den Kult des Bohemian Grove wandten?

Zauberer. Leider funktioniert der Link in jenem alten Artikel nicht mehr, was sehr bedauerlich ist, da hier eine Fassung bzw. ein Zusammenschnitt der Erfahrungen des Alex Jones im Zusammenhang mit dem Bohemian Grove zu sehen war, die ich heute in der Art nicht mehr finde – vielleicht auch, weil Jones die dort zu sehenden Menschen als „Spinner“ abtat. Kundiges Auge erkannte ihre Symbole, Rituale, Segenssprüche und Gesänge gleich – es war eine sehr große Gruppe aus dem Bereich des westliche Wicca/Paganismusspektrum (von denen einige sich danach aufmachten, gegen den nächsten G 8 Gipfel zu demonstrieren).  Schon lange vor Alex Jones haben gerade sie sich aufgemacht, mit aller ihnen zu Gebote stehenden Macht (wie real die wirklich ist, sei dahingestellt)  gegen einen Ort anzugehen, der ihnen als einer der düstersten Orte der Menschheitsgeschichte vorkommt.

Vielleicht haben sie Alfred Schütze gelesen, einen Anthroposophen, der 1951 das Werk „Das Rätsel des Bösen und die Erscheinung des Antichristen“ veröffentlicht hat und dort zu erkennen gab, das er mit einem Tempel des Antichristen auf Erden im Reich der falschen Christen aus dem Westen rechnete. Meine Ausgabe ist von 1982, Fischer Verlag – und ich möchte mal ein paar Sätze dieses „Esoterikers“ zitieren, geschrieben frisch aus den Erlebnissen des letzten großen Krieges heraus:

Was wir erlebt haben – die Blutorgien, den kalt-zynischen Zerstörungswahnsinn und menschenmordenen Geschehnisse und Folgen des Krieges – ist in seiner Furchtbarkeit überhaupt nur zu begreifen als Ergebnis von solch zeitweiligen Eingriffen ahrimanischen Wesens in dafür vorbereitete Menschen. Und doch kann das alles nur als Artefakt zu noch stärkeren dämonischen Attacken gewertet werden, deren Kulminationspunkt die Erscheinung des Antichrist werden wird. 

Schütze bezieht sich auf biblische Bilder von dem „Greuel der Verwüstung“ … unter dem er „wirkliche schwarze Magie“ versteht, die weit entfernt ist von dem, was wir heute darunter von der bunten Presse serviert bekommen.

Wirkliche schwarze Magie, die es auf der Erde vorläufig wohl nur in geringem Umfang gibt, hat das Ziel, die unmittelbare Anwendung ahrimanischer Mächte durch kultusartige Verrichtungen herbeizuführen.

Im Jahre 2012 erleben wir das, was Schütze 1951 „ahrimanisch“ nannte, als dominante Philosophie, jener kalte und zynische Geisteszustand, den unsere Kultur als höchstes Gut feiert und der als Qualitätsmerkmal einer „aufgeklärten Leistungselite“ gilt, begegnet uns in Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft jeden Tag – mit entsprechenden Folgen – und im Bohemian Grove haben wir (aus der Sicht eines Anthroposophen, jener Denkrichtung, der wir die von uns hochgeschätzten Walldorfschulen zu verdanken haben) jenen Ort der „kultusartigen Verrichtung“, vor dem Schütze gewarnt hat.

Deshalb wenden sich Schamanen, Geistheiler, Zauberer, Medizinmänner aller Kulturen gegen diesen Ort, während die „ahrimanische“ Kultur ihn völlig ignoriert – oder gibt es jetzt nach vielen Jahren der unbeantworteten Fragen über diesen Ort jetzt vielleicht endlich unabhängige Untersuchungen über den Kult, der dort betrieben wird? Nein – er wird von der Presse weiträumig gemieden … in etwas ebenso weiträumig wie aktuell die Tatsache, das sich Deutschland in einem heißen Krieg mit Syrien befindet.

Natürlich ist es leicht, sich über diese „Esoteriker“ lustig zu machen, jene Menschen, die nach Aristoteles nichts anderes tun, als „streng wissenschaftlichen philosophischen Unterricht zu praktizieren“. Das Lachen bleibt einem am Vorabend des neuen Weltkrieges jedoch schnell im Halse stecken – und es ist nicht nur der Krieg, der für die im Grove versammelte männliche Machtelite des Westens steht. Nebenbei – fernab von Schützes Alltagserfahrungen – steht die Kultur des Westens für eine Kultur des Todes, wenn man eine nüchterne Bilanz ihrer Wirkungen auf die Menschheit zieht. Keine Kultur zuvor hat so sehr in die Bedingungen menschlichen Überlebens eingegriffen, keine Kultur zuvor hat soviel Gift in die Welt gebracht wie unsere, den Krieg so sehr perfektioniert wie unsere oder eine Wirtschaft ins Leben gerufen, die unser gesamtes Überleben in Frage stellt, wenn wir nicht schnell neue Planeten erhalten, die uns die verbrauchten Ressourcen nachliefern.

Urteilen wir aus der Sicht eines griechischen Philosophen, eines jenen Menschen, der von sich behauptet, das Licht des absolut Guten wahrgenommen zu haben, so kann man nur zu dem Urteil kommen, das jene Kultur, die ihre „Esoteriker“ gnadenlos verfolgt, einfach nur teuflisch zu nennen ist – wobei wir die reale Existenz eines Teufels gar nicht zu behaupten brauchen … es reicht eine nüchternde Betrachtung der gelebten Werte, Werte, die umso zerstörerischer in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wirken, je intensiver sie gelebt werden.

Provokant könnte man sagen: unsere Gesellschaft glaubt zwar nicht an den Antichristen … aber sie dient ihm auf allen Ebenen perfekt und mit Inbrunst, was entsprechende historische Realitäten nach sich ziehen wird.

Aus dieser Perspektive heraus ist es überhaupt nicht verwunderlich, das sich ein John Perkins dem Schamanismus zuwendet. Er, der die Installation des neuen Imperiums persönlich vorangetrieben hat, bevor er vom Saulus zum Paulus wurde, ist nicht Kommunist geworden, nicht Sozialist oder Sozialdemokrat – in vorderster Front kümmert er sich um das Überleben der indigenen Völker des Amazonas … und ihrer schamanischen  Kultur.  Unter der Webseite „Dreamchange.org“ findet man reinsten esoterischen Zauberkram – und unter seiner Liste der „wakeful Organisations“ zentrale Akteure jener Wicca-Kultur, die schon gegen den Bohemian Grove demonstrierte, als er für Alex Jones noch nur ein Mythos war.

Da schließt sich der Kreis wieder – und offenbart uns die viel gescholtene „Esoterik“ als letzten Widerstand gegen eine Kultur des Todes, die für unsere Gesellschaft „alternativlos“ geworden ist – selbst am Vorabend eines globalen Weltenbrandes, nach einer nicht enden wollenden Wirtschafts- und Umweltkrise und zunehmender Verarmung der westlichen Bevölkerung inmitten eines nie dagewesenen Reichtums.

Nun versteht man vielleicht auch eher, warum all jene Themen von unserer Gesellschaft tabuisiert werden, die über den Kreis der Kultur des Todes hinausreichen – obwohl wir Pythagoras in seiner Mathematik kritiklos folgen und den Waldorfschulen gedankenlos unsere Kinder anvertrauen. Ob nun die Existenz außerirdischer Intelligenzen oder die Existenz einer unsterblichen menschlichen Seele: alles, was die Macht einer Kultur des Todes in Frage stellen könnte, ist verboten.

Und so wird sie alternativlos – doch so weit denken nur wenige, die gegen die „Esoterik“ argumentieren, ohne zu vergegenwärtigen, aus welcher Perspektive sie dies tun: es ist die Perspektive jener kalten und zynischen Kultur, die von Nächstenliebe nichts hält – aber ungebremsten Egoismus vergöttert.

Wahrscheinlich brauchen wir wieder die Erfahrung des globalen Weltenbrandes um zu verstehen, warum im Schützengraben keine Atheisten existieren – und vielleicht werden wir dann wieder zu urchristlichen Vorstellungen zurückkehren, Vorstellungen, die für uns völlig esoterisch sind: das der Begriff „Gott“ für das Leben selbst steht, für alles Lebendige und seine Ausdrucksformen, für jene Kraft, die der toten Materie Lebendigkeit verleiht – jene Lebendigkeit, die sie im Tode wieder verliert

Und ich persönlich hoffe sehr, das jene breite Front von Esoterikern, Sehern und Weltreligionen irren, die einen „zweiten Tod“ für jene Seelen prognostizieren, die mit ihrer nachtodlichen Existenz nicht klarkommen und jede Hilfe von außen verweigern: ihnen droht als Seele die endgültige Auslöschung als Folge eines festen, ideologisch zementierten materialistischen Glaubens.

Sollten die nämlich Recht behalten, dann wird unsere Kultur des Todes zum größten Holocaust der Weltgeschichte … mit Folgen, die man nur außerordentlich teuflisch nennen kann: die völlige Vernichtung von Milliarden bewußter Seelen: Themen, wie wir nur noch als Horrorroman begreifen können, obwohl sie aus der Sicht der Religionswissenschaft für die absolute Mehrheit der Menschheit erlebbare „Wahrheit“ darstellen.

PS: zwei Worte noch zum Abschluss.

1. Den Aufruf für Holdger haben wir auf ausdrücklichem Wunsch von ihm selbst gelöscht. Er selbst hatte da große Bedenken.

2. Ein dringender Rat: Finger weg von „Esoterik“. Was unsere kalte und zynische Leistungselite dort in die Bücherregale hinstellt, ist größter, gemeingefährlicher Mumpitz (oder auch: finsterste, schwarze Magie, wenn man das so sehen will) den ich hier auf keinen Fall verteidigen möchte. Aristoteles konnte aber damals auch noch nicht wissen, das man das Wort mal als Aufkleber für exoterischen Unsinn verwenden würde – aber dem Teufel, dem großen Lügner und Blender, ist ja alles zuzutrauen, oder?

 

 

 

 

Die letzten 100 Artikel