Herrenmenschen

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Die große Lüge vom Kampf gegen „Rechts“.

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5.8.2016. Eifel. Deutschland ist erschüttert. Es befindet sich in einem gigantischen Endkampf gegen die größte Bedrohung, die dieses Land je gesehen hat. Das Ende ist nah, doch die Kräfte des Lichts scharen sich um das Heilige Schwert, um der Dunkelheit den Sieg abzuringen. Nun – so jedenfalls wird es verkauft.

Was ist nun das Dunkle, die böse Saat, der Fluch der Teufel? Ist es die kollabierende Ökosphäre? Ist es die aktuell wieder drohende nukleare Verwüstung der Erde? Oder die aktuell immer weiter fortschreitende Verwüstung der Welt durch irrsinnige Baumaßnahmen – allein Deutschland gibt gerade wieder 236 Milliarden Euro für Autobahnen aus (für Hartz IV zahlt der Bund 22 Milliarden im Jahr – nur mal so erwähnt, um Vergleiche möglich zu machen). Geht es um die rasante Zunahme von Mikroplastik in den Flüssen? Sind endlich die unbekannten Spender des Helmut Kohl aufgetaucht, deren Namen er höher schätzte als seinen Amtseid? Ist es TTIP und CETA, die es ermöglichen, dass Konzerne in Zukunft ohne jedes Risiko und ohne jede Investition riesige Gewinne auf Staatskosten machen können – einfach, in dem sie ihre Projekte in Naturschutzgebieten planen?

Ist es die fortschreitende Militarisierung Europas, die jetzt auch Frankreich ergreift (mit einer neuen Nationalgarde – siehe Spiegel). Sind es die laufenden Waffenlieferungen an Menschenfeinde, die der deutschen Industrie Supergewinne (und: ARBEITSPLÄTZE) bescheren, der zunehmende Einsatz der einst friedlichen Bundeswehr im Ausland, der laufende Massenmord durch Urangeschosse (an dem sich immerhin 30 Länder beteiligen – siehe AG Friedensforschung)? Widmet man sich vielleicht dem größten Massenmord, den Regierungen an ihren eigenen Bürgern veranstaltet haben – dem Mord durch das Plutonium der Atombombenversuche, der durch die größte Anti-Raucher-Kampagne der Geschichte vertuscht werden soll? Ja – das wird womöglich der nächsten große Skandal, ausgelöst durch die Statistik (siehe liebeistleben):

„Japan und Griechenland haben die höchste Anzahl an erwachsenen Zigarettenrauchern weltweit aber die niedrigste Lungenkrebsrate. Im direkten Kontrast dazu weisen Amerika, Australien, Russland und einige südpazifische Inselgruppen die geringste Anzahl an erwachsenen Zigarettenrauchern weltweit auf, haben aber die höchste Lungenkrebsrate.“

Der Skandal? Es ist das Plutonium der oberirdischen Atombombenversuche demokratischer Regierungen, die – trotz besseren Wissens – den Krebs in die Welt gebracht haben. Plutonium verursacht IMMER Lungenkrebs – Zigaretten nur manchmal. Aber diese Plutonium-Geschichte würde zu unangenehmen Fragen über „Regierungen“ führen.

Oder ist es die Tatsache, dass in einer der reichsten Regionen der Welt jedes vierte Kind von Armut bedroht ist (siehe heute) – was als eine weitere Form von organisierter Massenvernichtung angesehen werden kann?

Nun – ich will Sie nicht weiter auf die Folter spannen, weder Kinderpornografie, noch die zunehmende Gewalt in der Ehe, noch die absichtliche Verelendung und Ausplünderung weiter Teile der Bevölkerung sind Ziel dieses Kreuzzuges, sondern … der Kampf gegen „Rechts“.

Bevor Sie jetzt nicken und „aha“ rufen, so als wenn Sie wirklich alles verstanden hätten muss ich ein wenig Einhalt gebieten. Dieser Reflex ist Ihnen nämlich antrainiert – mit viel Übung und Raffinesse. Bevor wir weitereilen, möchte ich Ihnen erstmal die Frage stellen: was ist denn das eigentlich, dieses „Rechts“? Antworten Sie nicht – ich will ein paar Beispiele nennen.

Angela Merkel zum Beispiel: die ist rechts. Ganz eindeutig. Die führende politische Macht in Deutschland (CDU) ist eine rechte Partei. Sie herrscht über viele Gemeinden und Bundesländer, regiert im Bund, preist die Errungenschafen des Kapitalismus (und erhält seine ihn tragenden Banken mit dem 15-fachen dessen, was man für Hartz IV ausgibt), schickt Agenten und Agitateure in fremde Länder, um sich dort – ganz gegen die UN-Verfassung – in deren innere Angelegenheiten einzumischen, deckt Verfassungsbruch ihres Altkanzlers, hat einige dubiose Parteispendenskandale aufzuklären (was wohl nie geschehen wird, es sei denn: „die schwarze Null“ Schäuble erinnert sich endlich, wo die 100000 Mark hin sind, die er persönlich vom Waffenhändler Schreiber in Empfang genommen hat) und ist in ihrer Geschichte bekannt durch vielfache, ausländerfeindliche Aktivitäten (zum Beispiel gegen den Doppelpass, den rot-grün einführen wollte oder durch die aktuelle Kanzlerin, die „Multi-Kulti“ für gescheitert hielt).

Ihr Schwesterpartei CSU – regiert mit absoluter Mehrheit in Bayern – ist ebenfalls eine sich offen bekennende rechte Partei. Ebenso die FDP – wobei die dankenswerterweise noch „Bürgerrechte“ hoch halten .. jedenfalls die von Zahnärzten und Börsengurus. Oder die SPD – die immer links antäuscht um dann rechte Politik zu machen, aber früher wenigsens nochmal echte Linke hatte.

Echte Linke? Gibt es das überhaupt noch?

Nun – in Deutschland sind sie verboten. Seit 1956. Die Alliierten hatten die von Hitler verbotene KPD wieder zugelassen, Hitlers Erben haben sie wieder verboten. NPD war erlaubt. Ach – lassen wir das, ist lange her – und vielleicht verbieten wir ja 2016 endlich auch mal die NSDAP-Nachfolgeorganisation. Und es gibt ja aktuell auch wieder Linke – die MLPD. Sie jedenfalls machen echte linke Arbeit in Kobane und wollen wieder aufbauen, was rechte Militärs zerbombt haben (siehe Spiegel). Gut – es sind Stalinisten/Maoisten – aber doch trotzdem noch irgendwie links, oder?

Wir wollen ja auch keine neue politische Diskussion entfachen, sondern uns um das ultimative Armageddon kümmern: den „Kampf gegen Rechts“. Die „Zeit“ hat mal erläutert, worum es da geht (siehe Zeit):

„Nichts tut so gut wie das Gefühl, gegen Rechts zu kämpfen. Denn dann steht man garantiert auf der richtigen Seite. Wenn es stimmt, was Franz Werfel einst schrieb, dass nämlich neben dem Geschlechtstrieb kein Bedürfnis das Handeln des Menschen so sehr bestimmt wie die Sehnsucht nach moralischer Überlegenheit, dann ist leicht zu verstehen, warum der Kampf gegen Rechts solche Energien freisetzt: Er belohnt den Kämpfer mit einem maßlosen, ja mit dem denkbar größten moralischen Sieg überhaupt. Man stellt sich schließlich – irgendwie, im weitesten Sinne oder so – gegen Hitler und den Holocaust.“

Es kommt sogar noch besser:

„Hinzu kommt, dass Antifaschismus noch nie so billig zu haben war wie heute. Früher konnte er das Leben kosten, heute kostet er nicht mehr als ein Lippenbekenntnis unter Gleichgesinnten – und schon gehört man dazu, zum erlesenen Kreis der Aufrichtigen, Anständigen, Tapferen. Die Kämpfer gegen Rechts bilden den Adelsstand der aufgeklärten Gesellschaft. Oder noch einen Schuss polemischer: Hier findet ein Ablasshandel statt; die moralische Überlegenheit kann man einfach erwerben, indem man dem Kampf gegen Rechts beitritt.“

Vor allem einfach: man muss nicht „für“ etwas sein, es reicht, „gegen“ etwas zu sein, etwas, was man nicht genau bestimmen kann, was aber alle „rechts“ nennen … und das in einer Gesellschaft, die „links denkt und rechts handelt“ – so jedenfalls beschreibt uns der Soziologe Armin Nessehi (siehe Deutschlandfunk). Und in der geifernden, eifernden Sucht nach moralischer Überlegenheit wird blind um sich geschlagen – mangels echter Gefolgsleute der NSDAP sucht man – nur zum Zwecke der Demonstration der eigenen Überlegenheit – beständig mehr „Rechte“, an denen man seine eigene Überlegenheit demonstrieren kann … „Rechte“, die nicht etwa in Folge eines demokratischen Diskurses als solche im Dialog herausgearbeitet werden, sondern „Rechte“, die per Beschluss privater Organisationen als solche bestimmt werden.

Eine dieser Organisation kommt – auch von unserer Seite aus – zunehmend unter Beschuss – gemeint ist die Antonio Amadeau-Stiftung (warum die nur – in rassistischer Verniedlichung – den Vornamen des „Negers“ benutzen .. wie alle Sklavenhändler vor ihnen … erschließt sich dem Laien nicht. Eine „Herr Kiowa-Stiftung“ hätte ihm mehr Ehre angedeihen lassen). Nun wird dieser „Beschuss“ gerade thematisiert (siehe Tagesspiegel):

„Die Stiftung selbst bestreitet, bei ihrer Arbeit auf dem linken Auge blind zu sein. Sprecherin Sofia Vester verweist darauf, dass regelmäßig auch linksextremistischer Antisemitismus thematisiert worden sein, ebenso wie linke Verschwörungstheorien oder auch Antisemitismus unter Flüchtlingen“.

Auf ihrer Titelseite sammeln sie ganz groß „Spenden gegen Rechtsextremismus“, aber sind auch gegen „linke Verschwörungstheorien“, „linksextremen Antisemitismus“ und Antisemitismus unter Flüchtlingen. Wäre cool, wenn man das auch irgendwie in die Produktbeschreibung unterbringen könnte. Natürlich ist es in Ordnung, wenn man selber Verschwörungstheorien bildet (scheinbar sind nur die linken Verschwörungstheorien pfui) und sich eine große Hetzjagd gegen die arme, sich selbst beweihräuchernde Elite herbeiträumt – eine Hetzjagd, die von einem ominösen Mob, von bildungsfernen Schichten, vom Untermenschen, ja … früher hätte man Jude gesagt … ausgeht, ja, von einer „kampagnenhaften Boshaftigkeit“ ist die Rede.

Vielleicht ist die Lösung aber viel einfacher: eine Seite gegen (bislang nicht näher definierten „hate speech“) von Menschen mitgestalten zu lassen, die selber „hate speech“ anwenden, ist einfach Mumpitz … und unglaubwürdig. Ja – ich spreche hier von Julia Schramm, die Dresdener gerne zu Brei bomben würde (wir berichteten) und auch im Ministerim nun auf Kritik stößt:

„Zu Schramm ging das Ministerium derweil auf Distanz: „Einige der von ihr verfassten Tweets überschreiten tatsächlich auch für uns die Grenze zur Hassrede.“

Es gibt eben gute Hassrede und böse Hassrede … das muss man einfach wissen. Gute Hassrede ist die, die moralische Überlegenheit demonstrieren will und so ihren Überlegenheitsstatus manifestiert, ihr Herrenmenschensein legitimieren will, böse Hassrede ist das Gequatsche der bildungsfernen Unterschicht, die … ausgerottet gehört. Sie sind „die Fremden“, die „Anderen“, die „Unteren“, die „Minderwertigen“, die, die aufgrund ihrer Andersartigkeit, die nur als Abartigkeit verstanden werden kann, gar kein Recht auf Leben hätten, wenn die „Guten“ sich nur endlich hemmunglos ausleben dürften.

Das gegen solche Herrenmenschen nun die Staatsanwaltschaft ermittelt (siehe mdr), verwundert nicht: der bessere Mensch stand schon immer über dem Gesetz.

Die Wahrheit? Es gibt viel zu wenig Nazis, an denen sich die viel zu vielen „Bessermenschen“ abarbeiten könnten. Jene, die wirklich noch die Überzeugungen der NSDAP leben, kann man nur noch mit der Lupe suchen – darum braucht man einen verwässerten Begriff von „Rechts“, um sich möglichst viel Feinde einbilden zu können – viel Feind, viel Ehr – und da es um die narzistische Erhöhung der eigenen Persönlichkeit geht, kann man gar nicht genug Ehre (also: Feinde) haben.

Noch mehr Wahrheit? Das „Bessermenschentum“ ist an sich … zutiefst rechts und faschistisch. Darf ich da eine eigene Definiton von „Rechts“ wagen – eine, die sich durch die Geschichte hindurch belegen läßt?

„Rechts“ – im üblen Sinne von „faschistisch“ – ist der blinde Glaube an die Überlegenheit irgendeiner Form von Menschsein gegenüber anderen, im Kern die Bevorzugung feudaler Ordnung (mit „gutem“ Adel gegen „tumbe“ Bauern) gegenüber der sozialen, kooperativen, gemeinschaftlichen, demokratischen Ordnung („ich bin ok, du bist ok“). Die drastischste Ausprägung des Faschismus der Gegenwart(noch nicht mal im Ansatz im Fokus dieser ominösen Stiftung oder jeglichen Kampfes gegen „Rechts“) ist die Kampf der „Leistungsträger“ gegen „Minderleister“ (auch gerne Schmarotzer und Parasiten genannt, denen man besser nichts zu essen gibt), ein Kampf, der schon manchem Minderleister das Leben gekostet hat und sich in nichts (aber auch gar nichts!) vom Kampf des heldenhaften, kampfeswilligen, großen, blonden, blauäugigen SS-Mannes gegen den slawischen Untermenschen unterscheidet, der – da sind sich alle einig – eigentlich gar kein Recht auf Leben hat (weshalb auch die aktuelle „Russenhatz“ eben nicht unter Rassismus fällt – jedenfalls nicht im „Mainstream“, der sie massiv betreibt).

Hier wird – garniert mit linkem Denken (das sich gerne mit völlig ungefährlichen Qualitäten wie Veganismus oder Schutz von Feudalgetier – Hunden und Pferden – schmückt) – echter Faschismus im Alltag praktiziert, im Gleichschritt mit einer internationalen, demokratie- und menschenfeindlichen Konzernjunta, die sich nicht scheut, die gesamte Ökosphäre unter ihren Stiefeln zu zermalmen. Wo finden wir eigentlich die Leute, die sich gegen den wirklichen deutschen Faschimus wenden, die echten Linken, die den Kampf mit dem „rechten“ Leben der Masse aufnehmen? Nun – manchmal noch im politischen Kabarett, wo man weiß, dass „Zweifel“ säen (Zweifel vor allem an Propaganda von Regierung und Konzernen) eine eigene Qualität ist (siehe Max Uthoff in Konkret):

„Aber es gibt Momente, in denen ich nicht an Aufklärung denke, sondern an die Multiplizierung von Zweifeln. Es würde mir schon reichen – und das passiert relativ regelmäßig –, wenn nach der Veranstaltung Zuschauer zu mir kommen und sagen: Danke für das, was Sie machen, weil ich das Gefühl habe, da, wo ich lebe, bin ich allein mit meiner Meinung. Und wenn wir uns die Berichterstattung in den letzten anderthalb, zwei Jahren anschauen, über Griechenland, die Ukraine – sofern man dem Mainstream gegenüber kritisch eingestellt ist, kann es schon sein, dass man in einer kleinen Dorfgemeinschaft oder sonstwo auf verlorenem Posten steht. Insofern macht die Vervielfältigung von Zweifeln oder einer abweichenden Sichtweise … –  na ja, Mut, klingt auch schon wieder so … – vielleicht schafft sie auf eine gewisse Weise Solidarität.“

Doch wer Zeifel sät … ist „Verschwörungstheoretiker“ (links oder rechts ist bei dieser Unkategorie egal), Feind der Menschheit … weil er die Propaganda der Regierung in Zweifel zieht … jenen Regierungen, die nicht zögerten, den Lungenkrebs in die Welt zu bringen, der Millionen tötet (wie erwähnt: Zigaretten machen manchmal Lungenkrebs – die Mehrheit der Raucher bekommt keinen, Plutonium macht immer Lungenkrebs – doch darüber spricht man nicht, obwohl ich gerne Schadenersatz dafür hätte).

Echter Faschismus, echtes Herrenmenschenleben demonstriert der Deutsche im Urlaub, da, wo er sein Stück von dem Beutekuchen der Konzerne abbekommt, wo man für ihn die schönsten Gegenden der Welt zusammengeraubt und mit Betonmauern und Stacheldraht abgeschirmt hat, wo er auch mal für einen Moment „Herr“ sein darf, bevor ihn sein Arbeitssklavendasein wieder dem Burnout näher bringt. Echter Faschismus … zeigt sich ganz offen, ohne dass er überhaupt vom Mainstream noch bemerkt wird (siehe Spiegel):

„Die olympischen Segler müssen in Rio in einer stark verschmutzten Bucht antreten: Fäkalien, Gift, Müll und Schwermetalle belasten das Wasser.“ „Viele Segler, die in dieser Brühe Hochleistungen erbringen und Medaillen gewinnen wollen, bringt das in Rage.“

Dass zehn Millionen Menschen dort tagtäglich mit den Industrieabfällen leben müssen, dass es „unsere“ kapitalistische Produktionsweise ist, die sich dort ungezügelt austobt, dass unsere „Leistungsträger“ letztendlich ihre Boote mit den Gewinnen finanzieren, die aus diesen Verbrechen eingefahren werden … kein Wort davon. Die Untermenschen sollen dort gefälligst verrecken, die Regierung für eine saubere Bucht für den adeligen Segler sorgen … anstatt für den Umbau der ganzen vernichtenden Produktion … wozu auch ein Industriepark des deutschen Bayerkonzerns gehört (siehe Pressebox).

So zeigt sich im angeblichen „Kampf gegen Rechts“, dass wir den Faschismus immer noch nicht verstanden haben, ihn aber weiterhin gerne leben: die „Herrschaft des Stärkeren“ wird in Deutschland immer noch bedingungslos bewundert … solange man zu den Stärkeren gehört – und „Kampf gegen Rechts“ ist nur ein weiteres Instrument der Starken gegen die Schwachen.

Währenddessen stehen Linke mit ihren sozialromantischen Forderungen nach „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit“, mit ihren Zweifeln an der selbstlosen Aufrichtigkeit von Regierung und Konzern, mit ihrer umfassenden und gut begründeten Kritik an unsere ganzen planetar vernichtenden Lebensform völlig auf verlorenem Posten.

Und die Hassreden im Internet – sind die nun harmlos?

Nein. Nur waren sie schon immer da. Jetzt hören sie alle. Aber es sind – das kann ich als Internetaktivist sagen – verschwindend wenige, hier wie im Alltag. Kein Grund sie als große Bedrohung der Zivilisation überzubewerten – aber eine Möglicheit, das Internet als jenem Ort, wo sich die planetare Zivilgesellschaft etablierte, sobald technisch die Möglichkeit dazu bestand, mit aller Kraft abzuwerten.

Die Menschheit an sich … ist in der Tat eher links.

Anders als ihre feudalen Führer aller Parteien, ihre „Aktivisten“, die sich durch die Bank für was besseres, was edleres, was höheres halten und dementsprechend mehr Ressourcen als der Rest beanspruchen – selbst wenn man zwei Planeten dafür braucht.

Der angebliche Kampf gegen Rechts ist so nichts anderes als ein Herrenmenschenreflex der Meritokratie, die ihren Überlegenheitsanspruch mit dem Kampf gegen eingebildete Nazis festigen möchte.

 

Die Zukunft der Menschheit – und die Träume der Menschen

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Freitag, 6.5.2016. Eifel. Kennen Sie Günter Fröhlich? Wahrscheinlich nicht. Er serviert Kaffee. Wer kennt schon seinen Kellner mit Namen? Günter Fröhlich jedoch sollten Sie kennen: er ist Philosoph, Professor gar. Eigentlich – im Prinzip – ein wichtiger Mensch, gerade in Zeiten, wo wir mit „fragmentierter Information“ überschüttet werden und gut Menschen gebrauchen könnten, die diese Informationen wieder defragmentieren – also ein geschlossenes Bild von der Welt entwerfen, auf grund dessen man gut informiert seine eigenen Entscheidungen treffen kann, anstatt in einem bunten Potpourie von Bröckchen zu ertrinken. Professor Fröhlich ist Privatdozent an der Uni Regensburg – nur bekommt er keinen Cent dafür, weshalb er jetzt den Staat Bayern wegen „Sklaverei“ verklagt (siehe Spiegel). Den Kaffee serviert er, um nicht zu verhungern – oder ins Hartz-Gettho zu kommen, wo nach einem Jahr jede berufliche Qualifikation auf „Hilfsarbeiter“ gesetzt wird. Er trifft dort auch mal seine Studenten – scheint lustig zu sein.

Nun – ich will kein Loblied über die akademische Philosophie singen – ich war schockiert, als ich vor zehn Jahren meine alte Universität besucht habe, um – wie ganz ursprünglich mal vereinbart – meinen Doktor zu machen: das Vorlesungsverzeichnis sah aus wie bei Betriebswirtschaftlern: Philosophie war zum Büttel der Pfeffersäcke verkommen. Ich war erschrocken: woher sollte denn die kritische Selbstreflexion der Menschheit kommen, wenn nicht gerade aus diesen Reihen? Alle anderen Wissenschaften waren doch schon der „Todesmaschinerie“ des Westens untergeordnet, die weltweit Leid und Vernichtung sät – inzwischen sogar mit Waffengewalt und nicht nur indirekt  mit raffinierten Verträgen und Finanzmacht.

Gehen wir weg vom Elend der Philosophie, die sich schon im letzten Jahrhundert weit von ihrer Bestimmung entfernt hat, die auch Opfer der Fragmentierung von Wissen wurde: alle Wissenschaften stammen aus ihr, weshalb es sinnvoll wäre, dort alle Wissenschaften wieder zu bündeln, als immer nur mehr aus der Philosophie herauszuschneiden, bis dass nur noch Philosophiegeschichte (also: die narzistische Selbstbetrachtung der Philosophie) übrig blieb – und alle anderen Wissenschaften ziel- und planlos munter vor sich forschen und so nebenbei Atombomben, unaufhaltsame Krankheiten oder besonders effektive Gift entwerfen und als völlig verrückte „Transhumanisten“ sogar an der konkreten küsntlichen Erschaffung des körperlich überlegenen Herrenmenschen arbeiten – ohne sich Gedanken über das Schicksal der dann massenhaft vorhandenen Untermenschen zu machen. Hitlers Träume sollen wahr werden – doch diesmal sind nicht wir Deutschen Heimat des Wahns … könnten aber aus unserer Geschichte heraus wertvolle Informationen über das Ende jener Unternehmung liefern. Wir jedoch: vergessen und verdrängen diese Geschichte lieber, anstatt sie produktiv umzusetzen und die Erfahrungen ernst zu nehmen.

Die USA testen in diesem Zusammenhang gerade das größte unbemannte Kriegsschiff der Welt (siehe Spiegel). Der Traum wird wahr: die gesamte Schifffahrt der Welt wird automatisiert. Nach den Drohnen und den Kampfrobotern werden auch alle Kriegsschiffe automatisiert: vorbei die Zeit, wo die Mannschaften von Kriegsschiffen mit großer Kampfkraft meutern können (wie in Russland oder Deutschland) und diese nicht leicht zu bezwingenen Waffen in den Dienst der Gerechtigkeit stellen (um es mal provokant zu formulieren) – in Zukunft werden ganze Armeen von Donald Trump (oder Nachfolgern ähnlichen Kalibers) persönlich und völlig allein kommandiert werden können. Jeder Despot dieser Welt träumt davon. Zudem werden alle Matrosen der Handelsschifffahrt arbeitslos und konkurrieren mit unserem Philosophieprofessor um die letzten Bullshitjobs – wobei: ein Philosoph passt ganz wunderbar in ein Café – aber auch dort wird der Ausschank zunehmen automatisiert.

Ein Philosoph eignete sich auch gut als Briefträger, mit dem man ein erbauliches Gespräch an der Tür führen könnte – würde er nicht unter unerträglichen Termindruck leiden wie die Postboten der Moderne. Es war übrigens auch Hitler, der den Produktionsdruck für alle enorm erhöhte, in dem der massenhaft kleine – meist jüdische – Betriebe schloss – doch davon muss später mal die Rede sein. Deshalb arbeiten wir ja auch an dem automatischen Auto und LKW (siehe Stern) – und rationalisieren nebenbei alle Postbankmitarbeiter weg, ersetzen sie durch Automaten (siehe Spiegel). Wo bleibt der Platz für Menschen in diesem Zukunftstraum? Nun: Hitler hatte ja schon alles mal vorexerziert: Minderleister und unnütze Esser könnten dann noch als Rohstoffe herhalten. Wir sind jedoch weiter als er, haben gelernt, wie teuer Gas und Lagerhaltung sind: einfach das Essen streichen – der Mensch stirbt von ganz allein. Praktizieren wir gerade in ersten Probeläufen als „Sanktionen“ im Rahmen der Hartz-IV-Gesetzgebung.

Ja – nun glauben Sie mal nicht, „wir“ würden ohne Pläne in die Zukunft starten. Der Krieg „reich“ gegen „arm“ hat in naher Zukunft konkrete Folgen für Sie alle – schon in wenigen Jahren werden 50 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen – und bei den bestehenden wird „Burn out“ mit 35 zur fest einprogrammierten Sollbruchstelle wegen chronischer Überarbeitung in völlig sinnlosen, unnatürlichen Tätigkeiten – jedenfalls für die wenigen, die überhaut noch einen festen, unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen (Voraussetzung dafür wird sein: 1. die Beziehungen der Eltern, 2. Abitur an einer teuren Privatschule. 3. Studium an mehreren teuren, internationalen Universitäten).

Alternativlos, diese Zukunft, oder? Wir leisten uns tausende von fürstlich bezahlten Politikern, die nicht einen – nicht einen einzigen – Schritt zur Lösung dieser Probleme liefern. Sind sie etwa unlösbar? Keineswegs. Gerne erwähne ich mal die Initiative einer Berliner Genossenschaft, die ein perfekt durchdachtes System entworfen hat, mit dem man schrittweise – und ganz friedlich – den Wirtschaftsraum „Welt“ umbauen könnte – zum Nutzen aller (siehe Treeec World Project). Kann sofort gestartet werden – es fehlen nur noch Menschen. Mehr Menschen. Viel mehr Menschen.

Andererseits – gibt es jenseits der Sphären der bezahlten Politik auch ganz normale Menschen, die bescheiden auf kleinstem Raum leben und sich gelegentlich ein paar Gedanken machen. Folgende Gedanken stammen von Christine Schröter, sie hinterließ sie auf meinem Autorenprofil – ich habe die Erlaubnis, sie mal komplett zu zitieren:


Die Welt liegt in den Händen derer,
die den Mut haben zu träumen
und es wagen, ihre Träume zu leben.
Wer nie jagte und nie liebte, nie den Duft der Blumen suchte und nie beim Klang der Musik erbebte, ist kein Mensch, sondern ein Esel. (aus Arabien)


– Vermögensabgabe für Vermögen ab/über 2 Millionen Euro in Höhe von 10 bis 30 % gestaffelt nach Höhe des Vermögens – leistbar binnen 12 Monaten

-Genossenschaften für Verkehr, Wasserversorgung, Energieversorgung, Gesundheitswesen (alle Sparten die für das Gemeinwohl unabdingbar sind) mit Überwachung der Preisgestaltung und Versorgung durch unabhängige Gremien
– Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Krankenversicherung – Ausweitung der Versicherungspflicht auf alle Einkommen – alle Einkommen müssen (gedeckelt) in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen … nur noch Bonusleistungen über private Krankenversicherer (z.B. Chefarzt, Hotelkonfort im Krankenhaus usw)
– Abschaffung von geringfügiger, nicht sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung = Jeder Arbeitsplatz unterliegt der Sozialversicherungspflicht unabhängig davon ob 200 Euro oder 10.000 Euro monatlich „verdient“ werden.
-Einführung einer „Sozialabgabe“ für Betriebe die mit „Maschinen“ Arbeitskräfte freisetzen und keine Abschreibungsmöglichkeit… abgabefrei und abschreibbar sind Maschinen die Arbeit erleichtern zum Wohl des Menschen.
– Einführung Mindestlohn in Höhe von mindestens 10 Euro – mit laufender Anpassung an die Inflation – gemessen an einem „Warenkorb“, der tatsächliche Bedarfe/Bedürfnisse wiederspiegelt
– Abschaffung Kündigungsschutz (ohnehin Makulatur) im Gegenzug tragen die Arbeitgeber/Unternehmen – gestaffelt natürlich – bei Stundenlöhnen unterhalb von 12 Euro anteilig höhere Sozialversicherungsabgaben als die Arbeitnehmer – befreiende Wirkung davon ist möglich bei: betrieblichen Fort- und Weiterbildungen sowie anderen Vergünstigungen für die Arbeitnehmer (geldwerte Vorteile, Entlastung von Arbeitskosten, Kinderbetreuungskosten, betriebliche Gesundheitsfürsorge, gesonderte Altersicherung etc.). Die Arbeitslosenversicherung leisten die Unternehmen ohne die Beteiligung der Arbeitnehmer.
– Sozialleistungen erfolgen unter einheitlicher Bezeichnung durch eine Behörde in einheitlicher Höhe (Messlatte ist ein noch anzupassendes Existenzminimum auf der Grundlage Miete/Kultur/Lebenshaltung/Energie – Warenkorb
– stufenweise Arbeitszeitverkürzung (bei annähernd vollen Lohnausgleich) für alle (!) Beschäftigungsverhältnisse auf zunächst 6 Std. später 4 Std., Unternehmen, die mehr als den Mindestlohn leisten und eine Anzahl Mitarbeiter X (gemessen an Betriebsgröße und Gewinn) einstellen (und halten), werden anteilig von steuerlichen Verpflichtungen befreit (Bekämpfung der Arbeitslosigkeit)
-Kürzung Verteidigungshaushalt
-Aufstockung Bildungshaushalt
-Verbesserung der Pflege durch gesetzliche Pflegebeiträge für alle Einkommen
– Flexibilisierung der Arbeitsleistung – verteilt über den Tag, Förderung von Tätigkeiten, die nicht an das Unternehmen gebunden sind (Homeoffice etc.) – realisierbar über Arbeitszeitkonten, die von den Unternehmen abgesichert sein müssen für den Fall der Insolvenz.
– Ehrenamtliches Engagement, Tätigkeiten für Umwelt- und Tierschutz nach der regulären Arbeitszeit wird mit einer Erhöhung des Existenzminimums belohnt – ggf. darstellbar über eine negative Steuer
– Unternehmen – insbesondere Klein-, Kleinstbetriebe werden von hemmenden Auflagen befreit (Meisterzwang etc. ) – sie leisten in den ersten 5 Jahren geringere Abgaben/Steuern… Zwangsmitgliedschaften entfallen für die ersten 5 Jahre nach Existenzgründung
– Die Umsatz/Mehrwertsteuer wird einheitlich auf 15% festgesetzt – Einkommen unter 1500 Euro monatlich leisten keine Einkommensteuer/Lohnsteuer – nach oben hin erfolgt eine Staffelung nach Leistungsfähigkeit/Höhe des Gehaltes. Steuererleichterungen nur für soziales Engagement je nach Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen
-Einführung der Vermögenssteuer
-Spitzensteuersatz von 49%
– Abschaffung von Riester, Rürupp etc. pp – ein einheitliches Rentenkonto für alle – private Absicherung erfolgt über Ersparnisse, die nicht auf ggf. notwendige Grundsicherung im Alter angerechnet werden (!) Es wird eine Mindestrente in Höhe des jeweils geltenden Existenzminimums eingeführt und geleistet – ohne Wenn und Aber… ohne gesonderte Anträge.
– Erziehungsarbeit wird in Höhe des Existenzminimums gewürdigt – stufenweise Wiedereingliederung in den Beruf erfolgt nach Einschulung des Kindes, Zwischenlösungen über Heimarbeit etc. werden gesondert gefördert. Ab dem 3. Lebensjahr besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für 4 Std.
– auch bei befristeten Arbeitsverhältnissen greift während der Schwangerschaft der Frau Kündigungsschutz – Frauen erhalten eine feste Wiedereinstellungsoption in das alte Arbeitsverhältnis. Die Rahmenfristen für das Arbeitslosengeld werden entsprechend angepasst. Elterngeld entfällt – hierfür gibt es eine Sicherung in Höhe des Existenzminimums.
– Pflegeleistungen innerhalb der Familie werden unterstützt – das Arbeitsverhältnis bleibt erhalten, die Stundenzahl wird reduziert, es erfolgt eine Sicherung in Höhe des Existenzminimums.
– Hauptschulen werden komplett abgeschafft – jedes Kind wird insoweit gefördert, dass es seinen Realschulabschluss mit mindestens befriedigender Benotung – und somit eine angemessene Bildungsgrundlage erhält – das Bildungswesen wird nach bundeseinheitlichen Kriterien vereinheitlicht. Lehrer müssen sich zwingend weiterbilden und regelmäßige Tests absolvieren/bestehen.
– Förderung des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs , Anbindungen werden ausgebaut – Familien, die sich mit anderen ein KfZ teilen, werden steuerlich entlastet. Fahrradwege werden umfassend ausgebaut
– Landwirtschaftliche Kleinbetriebe werden gefördert – ebenso Wochenmärkte, Tante-Emma-Läden eine Art Landwirtschaftsumsatz und Mehrwertsteuer von 7% damit nicht auf Sonderangebote der Discounter zurückgegriffen werden muss – Massenhaltung von Tieren zur Fleisch- und Lebensmittelerzeugung wird mit 25% besteuert. EU-weite Transporte von Tieren werden verboten – Schlachtungen finden standortnah statt.
– Keine Subventionen für Raps und andere pflanzliche „Energiegewinner“ – Beschränkung der dafür ausgewiesenen Flächen inkl. Verpflichtung zur Wiederaufforstung – alternativ Anbau von Obst- und Gemüse.
– Einführung einer Transaktionssteuer
– Warentermingeschäfte werden unter Strafe gestellt
– keine üppigen Pensionen der Staat ist der einzige Arbeitgeber der „aus den Vollen“ des Steuersäckels schöpft selbst keinerlei Vorsorge trifft
– Abschaffung der „Selbstbedienung im Bundestag“ das Volk entscheidet über Diätenerhöhungen (könnte gleichzeitig mit Wahlen erfolgen und gilt für eine Legislaturperiode …

erträumt von Christine Schröter … in vielen schlaflosen, nachdenklichen Nächten

Unser Innenminister holt sich Berater für Beträge ins Haus, die seinem ganzen Personalbudget entsprechen (siehe FAZ), das Ergebnis der Beratungen? Vermögen des Bürgers wird an Menschen verteilt, die „Arbeit nur spielen“. Ja – eine Beobachtung, die ich leider selbst im Berufsalltag machen musste: wer einen coolen Job mit viel Geld hat, arbeitet quasi gar nicht mehr, man verbringt seine Zeit in „Meetings“, die so überflüssig wie ein Kropf sind (siehe Süddeutsche), das weiß auch jeder, der in so einem „Bullshitjob“ sitzt: aber ein sechsstelliges Jahresgehalt ist Geld genug, um zu schweigen (und beständig über die hohe Arbeitsbelastung zu klagen).

Vermeiden Sie bei der Betrachtung von Christines Träumen bitte den antrainierten Reflex, zu schauen, ob man die formulierten Positionen einer politischen Partei zuordnen kann. Konzentrieren Sie sich bitte nur darauf, ob diese Positionen geeignet sind, der Menschheit Zukunft zu bringen. Sie werden überrascht sein, wieviel Utopie in den wenigen Worten steckt, die viele viele Probleme heute lösen, die uns morgen erschlagen – und vernichten werden. Fragen Sie sich lieber, warum solche Ideen nicht aus den parteiunabhängigen (und teuren) Expertengremien des Bundestages kommen, die ohne zu zögern hinnehmen, dass wir mit irrsinnigen Summen Banken retten – anstatt Menschen (siehe Spiegel) – jene Banken, die die private steuerbegünstigte Forschung an der Wegautomatisierung menschlichen Lebens mit Krediten ausstatten, die sich auf Kosten der Griechen eingefahren haben.

Stellen Sie sich einfach mal vor, wie das Leben wäre, wenn wir einfach mal alle „Träume“ von Christine in die Tat umsetzen würden – einfach aus dem Grund, weil der bisherige Kurs uns nur direkt in die unaufhaltsame Apokalypse führt – wovon wir in Deutschland noch am Wenigsten mitbekommen, weil wir hier sozusagen behütet an des Kaisers Hof verweilen und durchgefüttert werden, bis man unserer überdrüssig wird. In Afrika, Asien und Mittelamerika jedoch sind die Folgen dieser Lebensweise schon heute zu erkennen – dort verhungern die Menschen (allein 30000 Kinder – jeden Tag), während wir uns 20 Millionen fleischfressende Haustiere halten (siehe statista) … gleichzeitig aber die Triumphe unserer „veganen“ Lebensweise feiern – und aus Mangelernährung ein politisches Programm machen (hierzu – vor allem auch zu den Geldgebern dieser Bewegung – später mehr).

Wir jedoch leben eine politische Herrenmenschenphilosohie, in der „die da oben“ die große Ahnung haben (allerdings völlig ohne konkrete problemlösende Ergebnisse), während „die da unten“ zu blöd für eine politische Beteiligung in Form einer Volksabstimmung sind – jedenfalls nach Meinung des Bundespräsidenten (siehe z.B. Welt).

Mir jedoch kommt es so vor, als wenn die problemlösende Kompetenz bei Normalbürgern (die einfach viel näher an den Probleme leben als fürstlich bezahlte Politiker, die reflexartig die Quellen ihrer Fürstenhonorare decken) deutlich höher ist als bei „Fachleuten“, die den Elfenbeinturm für selbstverständliche Norm halten. Hieraus kann man auch eine weitere, ergänzende politische Forderung ableiten: mehr Normalverdiener als Kontrollgremium in den Bundestag – in Form von „Geschworenen“, die Gesetze letztlich absegnen müssen. Außerdem: die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (in Form einer Negativsteuer – um ein Beispiel zu nennen), um dem Souverän des Landes unabhängig von den Kommandostrukturen der „Wirtschaft“ zu machen … und ihm Zeit die geben, die intensiv fragmentierten Informationen wieder zusammen zu fügen: dann kann er auch souverän bei Volksabstimmungen mitentscheiden.

Man stelle sich vor, was ein Volk voller „Christines“ bewirken könnte … wenn man sie nur lassen würde, wie es in einer Demokratie Norm sein sollte.

Stattdessen … arbeiten wir lieber mit der faschistischen Weltsicht von „Herrenmenschen“ und „Untermenschen“. Gibt es da noch irgendwen, der glaubt, dass dieses „Experiment“ – nun weltweit durchgezogen – anders enden wird als der erste Feldtest in Deutschland? „Bevölkerungsreduktion“ ist für den Herrenmenschen halt lebenswichtig. Überlebenswichtig.

(Vielen Dank an Christine Schröter für die Leihgabe ihrer „Träume“)

20.Juli 1944, Stauffenberg und die politische Macht des Adels im 21. Jahrhundert

Vor 66 Jahren wollte ein Graf von Staufenberg einen Führer in die Luft jagen. „Der Adel“ ist heute noch stolz auf ihn … immerhin war es einer aus „ihren“ Kreisen, der dort die Ehre des deutschen Volkes retten wollte. Allerdings war zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel von der Ehre zu erkennen, die rote Armee und die Westalliierten rückten unaufhaltsam aus Westen, Osten und Süden auf das Reich zu, das Ende war absehbar, die Tat … hatte somit etwas von „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“.

Es ist eigentlich recht still geworden um den Adel….sollte man jedenfalls meinen. Gut, wir haben einen stellvertretenden Parlamentspräsidenten, Hermann Otto Solms der ein Prinz ist (Solms zu Hohensolms-Lich) , einen Verteidigungsminister, eine Arbeitsministerin und den Eckehard von Klaeden, der 2001 Berühmtheit erlangte, weil er 10 Millionen Franken nachjagen mußte, die die TITANIC ihm vor die Nase hielt:

http://www.titanic-magazin.de/heftarchiv00-06.html?&f=0601%2Fschwarzgeld2&cHash=6aec2b54b467220241aa387212c694db

Wie wird man nun eigentlich adelig? Im Prinzip ganz einfach: erstmal durch Raub, Mord, Plünderung und Vergewaltigung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Adel#Deutscher_Adel

Die ältesten Nachrichten über Adel im Gebiet des heutigen Deutschlands finden sich in der 98 n. Chr. in Rom erschienenen Germania des Tacitus. Der fränkische Abt Nithard, ein Enkel Karls des Großen, beschreibt 842 im IV. Buch, cap. 2 seiner Geschichte die drei Stände der Sachsen. In Bayern gab es früher als in Sachsen ein Stammesherzogtum. Karl der Große breitete durch die Eroberung von Sachsen das fränkische Grafensystem auf das spätere gesamte Heilige Römische Reich aus. Der Stand der Edelfreien bekam durch das Lehnswesen eine rechtliche und soziale Gliederung. Aus den Edelfreien entstanden im Spätmittelalter und in der Neuzeit die Landesfürsten und die späteren Standesherren. Das Feudalsystem war durch häufige Machtkämpfe geprägt, in denen selektiv erteilte Adelsprivilegien eine wichtige Rolle spielten.

Später bekam man den Titel auch noch verliehen, wer als Adelsbüttel besonders fleissig büttelte, als Speichellecker besonders fleissig leckte oder als Dingenskriecher die Darmwindung dero Gnaden besonders intensiv erforschte, konnte schon mal morgens aufwachen und das Blut war plötzlich blau.  Ganz beliebt: die hohe Kunst der Juristerei. 

Die Verleihung von Adelstiteln begann in den deutschen Landen (Deutschland, deutscher Sprachraum) in der Zeit Kaiser Karls IV. durch die Erhebung von Beamten (vor allem Rechtskundige) in die Adelsklasse. Die Nobilitierung war im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, also bis 1806, ein Vorrecht des Kaisers; allerdings erlangten im Laufe der Zeit auch einige der Territorialfürsten dieses Recht. Seit 1806 konnten die Fürsten der Rheinbundstaaten und nach 1815 alle deutschen Landesfürsten Standeserhebungen vornehmen. Dies blieb auch nach der Entstehung des Preußisch-Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 bis 1918 so. In der folgenden Weimarer Reichsverfassung wurden am 11. August 1919 alle Vorrechte des Adels abgeschafft, ebenso in der Republik Deutschösterreich.

Schon Max Weber  hat in seiner Schrift „Politik als Beruf“ die Drang des Adels zur Juristerei erwähnt.

http://www.textlog.de/2285.html

Wenn Sie die Remonstrationen der französischen Parlamente oder die Cahiers5 der französischen Generalstände seit dem 16. Jahrhundert bis in das Jahr 1789 durchsehen, finden Sie überall: Juristengeist. Und wenn Sie die Berufszugehörigkeit der Mitglieder des französischen Konvents durchmustern, so finden Sie da – obwohl er nach gleichem Wahlrecht gewählt war – einen einzigen Proletarier, sehr wenige bürgerliche Unternehmer, dagegen massenhaft Juristen aller Art, ohne die der spezifische Geist, der diese radikalen Intellektuellen und ihre Entwürfe beseelte, ganz undenkbar wäre. Der moderne Advokat und die moderne Demokratie gehören seitdem schlechthin zusammen,

Also: man geht irgendwo hin wo andere wohnen, erschlägt die, schreit ganz laut: „Das ist jetzt mein guter Berg!“ und hundert Jahre später ist man einer „von Guttenberg“.  Oder aber man dient einem Landräuber durch seine juristischen Kenntnisse , das geht auch – auf jeden Fall hilft die Juristerei sehr, seine Ansprüche auf leistungsloses Einkommen durchzusetzen.

Adel … ist immer verbunden mit Landraub, denn der ursprüngliche Zustand der Stämme kennt kein Privateigentum an Land. Es ist auch wirtschaftlicher Nonsens, da das Privateigentum an Land durch den daraus folgenen Anspruch auf Miet- und Pachteinahmen auf ewig leistungslose Einkommen garantiert … ein Privileg, das der Adel noch heute schätzt und verteidigt, denn – obwohl auf ursprünglichen Landraub beruhend, schätzen sie es nicht, wenn andere ihnen was wegnehmen. Das wollen sie dann unter allen Umständen wiederhaben: da wird der Räuber ganz schnell zum Anwalt:

http://www.focus.de/politik/deutschland/ddr-alteigentum-fuer-adel-ohne-tadel_aid_141554.html

Großgrundbesitzer und Großkonzerne wie Daimler-Benz prozessieren seit Monaten gegen Bonn wegen ihrer Grundstücke im Osten. Daimler-Benz will 14 Millionen Quadratmeter großenteils bester City-Lagen zurückhaben. Beim Prinzen Eduard von Sachsen-Anhalt geht es um 24 000 Hektar Land, dem Fürsten Putbus fehlen ein paar Schlösser und 14 000 Hektar auf der Insel Rügen. Die Holländer fordern ultimativ die Güter und Burgen des Königshauses Oranje zurück. Die Enteignungen seien, so das niederländische Außenministerium in einer Verbalnote, „unannehmbar“.

Viele Milliarden Steuergelder sind durch diese Aktion aus den Händen der Staatskasse in die Hände des Adels geflossen. Gleiches Recht für alle? Nicht mit uns! … sagt der Adel, der sich etwas Besseres dünkt, dem normalen Kretin durch Stand und Anspruch weit überlegen. Allein schon der Titel …. nahezu unbezahlbar. Außer bei E-Bay. Da gibt´s den Lord für ´nen Appel und ´n Ei:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=280527267190&fromMakeTrack=true&ssPageName=VIP:watchlink:top:de

Interessant allerdings dieser Hinweis:

Hinweis: Adelstitel gehören seit Ende des Ersten Weltkriegs 1918 in Deutschland und Österreich der Vergangenheit an. Sie wurden in Deutschland 1919 durch die Weimarer Reichsverfassung (Artikel 109 der Verfassung des Deutschen Reichs in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 401-2, veröffentlichten bereinigten Fassung)[1] abgeschafft und durch Landesrecht in einen Bestandteil des Nachnamens überführt. Eine Verleihung ist nicht mehr möglich.

Interessant deshalb, weil dadurch der Adel eine sehr geschlossene Gesellschaft wird … und geschlossene Gesellschaften für das Agieren hinter den Kulissen des politischen Theaters ein unschätzbarer Vorteil ist.  Und diese geschlossene Gesellschaft hat einen großen Einfluß … und bedenkliche Regeln und Normen:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2738&count=215&recno=16&sort=datum&order=down&geschichte=174

Der Adel habe sich rechtlichen, moralischen und religiösen Normen durchaus unterworfen und sie für die eigenen Zwecke genutzt, aber auch über diesen Normen zu stehen beansprucht. So blieb sein Verhältnis zu Fürsten und Staat ambivalent. Die Geschichte des Adels sei nicht ausschließlich die Geschichte seines Niedergangs. Adlige Netzwerke bestanden und bestehen weiterhin fort. Ihre Geselligkeit war geprägt von geistreicher Konversation anstatt pedantischer Gelehrsamkeit. Es ging darum, Sprezzatura zu demonstrieren. Der Adlige hatte in Kunst und Wissenschaft Dilettant zu sein. Vom Adel in Auftrag gegebene Kunst habe manchmal nicht seine tatsächliche politische Macht dargestellt, sondern deren Fehlen kompensiert. Die Kunst sei aber gerade das Medium gewesen, in dem der Adel als Idee sein politisches Ende überlebte.

Die Konferenz zeigte deutlich das Potential einer gesamteuropäisch angelegten, Vormoderne und Moderne übergreifenden Adelsforschung. Statt dem traditionellen Klischee einer am eigenen Starrsinn zugrunde gehenden Schicht traten Adelsgruppen zutage, die sich an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten flexibel anpassten und sich dabei immer wieder neu erfanden.

Ich weiß: der Adel von Heute ist nicht mehr so wie der Adel von früher. Und überhaupt: sind alles ganz feine Leute, die sich ständig neu erfinden. Nietzsche hätte dazu gesagt: Menschen mit dem absoluten Willen zur Macht. Durch die Revolution kurzzeitig ein wenig aus der Bahn geworfen, aber im 21. Jahrhundert ohne Weiteres wieder auf dem Weg zur Macht, hin zu einer Wiedererstarkung der politischen Gewalt des Adles die … wie der Erfolg der Initiative „Wir wollen lernen“ deutlich zeigte … inzwischen sehr groß ist.  Es steht ja auch viel auf dem Spiel, denn als Erfolg einer Adelsrevolte winkt immerhin ein lebenslanges leistungsloses Einkommen, das man selbstversändlich  den niederen Schichten der Menschheit nicht zumuten möchte.

http://www.bpb.de/publikationen/437O1E,0,Europa_vor_der_Revolution.html

Feudalismus: Vorrevolutionäre Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der die wirtschaftliche und politische Macht in der Hauptsache vom Grundbesitz abhing. Über den weitaus meisten Grundbesitz verfügten der Adel und die Kirche. Sie überließen ihr Land den Bauern, die dafür Geld und Naturalabgaben sowie Arbeit leisten mussten. Die Bauern waren persönlich nicht frei und konnten ihren Wohnsitz, ihren Familienstand und ihren Arbeitsplatz nur mit Zustimmung ihres Grundherrn verändern. Die Grundherren übten die Polizeigewalt und niedere Gerichtsbarkeit aus, die besorgten die Lokalverwaltung, die Einrichtung von Pfarreien und Schulen und auch die Armenfürsorge. Sie hatten damit einen Teil der staatlichen Gewalt inne.

Adel und Kirche ist noch eine Verquickung, die aus dem Mittelalter stammt. Der erstgeborene Sohn erbt die Burg, der zweitgeborene geht in die Kirche, der Rest wird Ritter und/oder Soldat. Eine feine Aufteilung, die der Familie über Generationen hinweg Macht und Einfluß in allen Herrschaftsbereichen sichert, es sein denn: ein verlorener Krieg bringt alles durcheinander:

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-55573692.html

SPIEGEL: Aber was hatte der Nationalsozialismus Adligen überhaupt zu bieten?

Malinowski: Karrieren und Landbesitz zum Beispiel. Von den rund 10 000 adligen Offizieren im Kaiserreich wurden nach 1918 nur rund 900 in die stark verkleinerte Reichswehr übernommen. Es gab nach dem Ersten Weltkrieg Tausende regelrecht arbeitslose preußische Adlige, die auf nichts anderes vorbereitet worden waren als eine Karriere beim Militär – traditionell Absicherung für nachgeborene Söhne, die keinen Grundbesitz erbten.

SPIEGEL: Und die Aufrüstung der Nazis öffnete dieses Tor dann wieder.

Malinowski: Richtig. Die Anzahl der adligen Offiziere schnellte nach 1933 innerhalb von zwei Jahren von 900 auf rund 2300 hoch. Dazu kamen Karrierechancen als Folge politischer Säuberungen im höheren Verwaltungsdienst und in der Diplomatie. Nicht zu vergessen auch die Posten bei der SS – fast jeder fünfte SS-Obergruppenführer, also die zweithöchste Rangstufe, stammte aus dem Adel. Es begegneten sich in der SS viele klangvolle Namen: Alvensleben, Bülow, Pückler, Steuben, Uslar, Westphalen oder Henckel-Donnersmarck.

Dem Namen Westphalen sind wir in den letzten Tagen schon mal begegnet. Ein Westphalen verteidigte den Bürgermeister von Korschenbroich, der zur Rettung der Stadtfinanzen reiche Juden erschlagen wollte, ein Westphalen gleichen Vornamens  ist Partner jenes Herren, der die Kampagne „Wir wollen lernen“ inszenierte.  Und der Stauffenberg, dem wir heute wieder gedenken werden?

Malinowski: Ohne Adel hätte es keinen 20. Juli 1944 gegeben – aber eben auch keinen 30. Januar 1933. Das Attentat ist der zweite Teil, zu dem ein erster Teil gehört. Und der scheint mir der wichtigere Part zu sein. Geschichte verläuft von hinten nach vorn.

SPIEGEL: Wie weit spielte der Adel den Nazis in die Hände?

Malinowski: Es gibt ab etwa 1930 eine nachweisbare Bewegung im gesamten deutschen Adel in die NSDAP hinein. Das fängt mit August Wilhelm Prinz von Preußen an, dem vierten Sohn des letzten Kaisers, der in Bierzelten für die Nazis auftrat, und gilt für viele andere Geschlechter. Es gibt innerhalb des preußischen Adels praktisch keine der berühmten Familien, die nicht dabei ist.

SPIEGEL: Können Sie Zahlen nennen?

Malinowski: In der winzig kleinen Gruppe des Hochadels werden rund 70 Fürsten, Prinzen und Prinzessinnen noch vor 1933 Parteigenossen. Bis 1941 sind es etwa 270. Beim niederen Adel sieht es nicht anders aus. Man findet in den Mitgliedskarteien der NSDAP 34 Bismarcks, 41 Schulenburgs, 43 Bredows, 40 Bülows, 43 Kleists, 53 Arnims, 78 Wedels – insgesamt allein aus einer Stichprobe von 350 Familien fast 3600 Adlige. Und jeder Vierte trat vor 1933 ein.

Der Nationalssozialismus war keine Produkt des Adels und viele merkten schnell, das sich die Barbaren nicht beherschen ließen – obwohl man die gleichen Feinde hatte:

Was die Adligen in der braunen Partei sahen, war nicht das, was sie dann bekamen. Als Kampfbewegung stand sie radikal gegen alles, wogegen auch der Adel stand: Demokratie, Republik, Parlamentarismus, Parteienstaat, Sozialdemokratie.

Vor diesem Hintergrund wird ein Stauffenberg als Vertreter des deutschen Adels wie die Ratte, die das Schiff verläßt, das sie zuvor mit zum Kentern gebracht hat.

Ob sich der demokratiefeindliche Adel mitlerweile geändert hat? Ich wage es zu bezweifeln … bei diesen Innenansichten:

http://www.amazon.de/Noblesse-oblige-Kunst-adliges-zuf%C3%BChren/dp/3821856955/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1279617933&sr=1-2

Alles, was Sie schon immer über den Adel wissen wollten, aber eigentlich nie erfahren sollten Strenge Sitten, klare Etikette, alte Werte und Traditionen: Christine Gräfin von Brühl erzählt mit Tempo und Selbstironie vom Leben in einer Welt, die sich immer treu geblieben ist – in guten wie in schlechten Zeiten. Er lebt unter uns und ist doch ganz anders – der Adel. Ob reich auf dem Schloss oder verarmt in der Mietwohnung, das Zugehörigkeitsgefühl zu dieser exklusiven Klasse ist bis heute ungebrochen. Mit allen Konsequenzen, egal ob Heirat, Verwandtschaft, Erziehung der Kinder oder Lebensstil. So wird der Heiratspartner für den Nachwuchs im Gotha ausgesucht, denn es gilt: Keiner heirate unter seinem Stand, und Liebe hat nichts mit der Ehe zu tun. Der Jagdschein ist auch heute noch wichtiger als der Führerschein, und Walzer lernt man nicht in der Tanzschule, sondern beim Séjour mit anderen jungen Adligen auf einem Schloss.

Nach wie vor: Herrenmenschen.  Aus eigener Erfahrung weiß ich: man siezt seine Kinder auch bei Tisch. Nach wie vor: gezielte Züchtung wie bei Hunden.  Nach wie vor: Feinde der offenen Gesellschaft. Jetzt schon mit drei ganz bedeutenden Posten im Staat und einer gezielten Machtdemonstration in Hamburg.

Und was die Nazis angeht … die waren nur Kopie. Das Original ist: der Adel. Schon immer gewesen. Gegen das eigene Volk, gegen die eigenen Nation … denn man ist ja eher dem Stand verpflichtet. Gerade in Zeiten der Globalisierung eine sehr gefährliche Konstellation …. denn da gibt es viele Kräfte, die gegen Nation und Volk sind.

Es ist still geworden um den Adel. Ich fürchte, er hält es mit Absicht so.  Das er schweigt heißt nicht, das er tatenlos zusieht, wie die verhassten Demokraten seine Ländereien verteilen wollen, noch das er glücklich über die Einführung von „allgemeinen Menschenrechten“ ist.  Im Kern ist der Adel immer noch eine elitäre widergöttliche Sekte.

Widergöttlich?

Sicher. Gott gab den Menschen das Land, der Adel nahm es ihm weg….und arbeitet seit Generationen an der Züchtung des blaublütigen Herrenmenschen um sich mit den Geschöpfen Gottes nicht gleich machen zu müssen.

Und wer sonst noch Zweifel an der Macht des Adels hat … der mag gerne mal sehen, welche Rolle er bei der Kunstförderung spielt oder wie groß sein Einfluß auf unsere Verhaltensregeln im Restaurant ist.  Der Adel … regiert immer noch in unseren Alltag hinein. Mode, Kunst, Kultur … alles Bastionen adeliger  Schnepfen. Nochmal zur Erinnerung, weiter oben zitiert:

Der Adel habe sich rechtlichen, moralischen und religiösen Normen durchaus unterworfen und sie für die eigenen Zwecke genutzt, aber auch über diesen Normen zu stehen beansprucht.

Adelige im Bundestag?

Fünf Schwarze, zwei Grüne.

Deutschlands Zukunft.


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