Hasskultur

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Chemnitz und der unaufhaltsame Aufstieg der neuen Hasskultur

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Sonntag, 2.9.2018. Eifel. Chemnitz. Kennen Sie die Stadt? Jetzt wahrscheinlich schon. Ist ja in aller Munde. Chemnitz, die Stadt mit dem meisten Crystel Meth im Abwasser – europaweit (siehe MDR).  Crystal Meth ist in Deutschland ja berühmt geworden, weil führende Politiker der Grünen (also: Volker Beck) damit erwischt wurden – unter denkwürdigen Umständen. Eine der Nebenwirkungen von Crystal Meth sind ja paranoide Wahnvorstellungen … was uns vielleicht ein wenig Einblick in die Entscheidungsfindung des Deutschen Bundestages gibt, aber auf jeden Fall gibt es uns einen Einblick in die Seele von Chemnitz: alle verrückt da. Schlimmer noch als verrückt: Chemnitz – das ist ja wohl mitlerweile jedem klar – ist die Bruthölle der braunen Flut, die Deutschland von dort aus zu überschwemmen droht. Oder haben Sie da noch Zweifel? Ich bitte Sie … Sie wollen doch wohl nicht als „rechtsoffen“ dargestellt werden? Könnte private, berufliche und soziale Nachteile mit sich bringen.

Ich habe verschiedene Stimmen zu Chemnitz gehört, sogar kleine Umfragen gestartet, wie es eigentlich aussieht mit dieser Ausländergewalt im Allgemeinen und Chemnitz im Besonderen. Das war mal nötig, denn … es gelang mir überhaupt nicht, aus dem Stimmenwirrwar der Medien herauszuhören, was denn dort nun wirklich geschehen war, alles dröhnte und schallte nur laut vom „braunen Mob“, wozu ich nur sagen kann: die älteren von uns wissen, dass der braune Mob zu Deutschland gehört – schon immer. Also … zumindest seit Gründung der Bundesrepublik. Der braune Mob saß auf Richtersesseln, war Chefarzt, saß im Kanzleramt, in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft, bei der Bundeswehr, war Professor für Geschichte – oder irgendeinem anderen Fach, kommandierte Geheimdienst und Polizei, war sozusagen allgegenwärtig in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Läßt sich ohne große Mühe bei google herausfinden.

Über diesen braunen Mob redet man da draußen aber nicht. Es ist der „Ossi“, der hier – mehr oder weniger – ins Visier der Heuchler gerät, ohne dass auch nur einer Aufschreit: „Vorsicht, hier kommt es zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ – die ja, wie wir gelernt haben, Ursache für alle Arten faschistischer Politik ist

Was war eigentlich los in Chemnitz? Ich weiß es bis heute nicht. Was ich einigermaßen nachvollziehen kann: der Antifaschist mit kubanischen Wurzlen – Daniel Hillig – geriet mit einer Gruppe von Syrern und Irakern zusammen, die ihn „feige“ erstachen (siehe Jugendwiderstand). „Arabischer Mob ermordet aufrechten Antifaschisten“ – was wäre das wohl für eine Schlagzeile? Die wird es wohl nur niemals geben. Natürlich regen sich die Linken auf, dass jetzt Fleischköpfe (Skinheads, zuerst erschienen in den siebziger Jahren) ihren Toten als Anlaß nehmen, selbst zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu neigen. Warum die aneinandergerieten? Manche meinen, sie wollten Frauen schützen, die angetanzt wurden, andere meinen, die Frauen gab es gar nicht. Nur – gab es die Frauen nicht: warum gerät der antifaschitische Arbeiter dann mit interkontinentalen Besuchern aneinander? Interessiert sich überhaupt jemand für den Mord an Daniel Hillig? Der hinterläßt eine Frau und ein Kind – falls das überhaupt stimmt.

Es ist eine linke Zeitung, die sich im Zusammenhang mit dem Tode Daniels über „Gutmenschen“ aufregt (siehe linkezeitung), dabei hatten wir doch gelernt: wer Gutmensch sagt, ist rechts – oder?

Es gibt ein Video, in dem ein Chemnitzer interviewt wird, so ein Typ mit langen Rastalocken, Künstlername „Frank Stoner“, ein Wahlchemnitzer aus Bayern, der DJ in der Disko nebenan war, die zum Tatzeitpunkt schon lange geschlossen war – aus vielen Gründen, wie Frank berichtet, aber auch, weil man die Sicherheit der Gäste nicht gewährleisten konnte … jener arabische Mob (ja, den nenne ich jetzt mal absichtlich so) war schon früher unangenehm in Erscheinung getreten. Nun ja – die Schweiz hat jetzt eine Reisewarnung für Chemnitz ausgegeben (siehe Spiegel), so weit sind wir schon gekommen. Mag es sein, dass sich in Deutschland gewalttätige Gruppen aufhalten, die zu gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit neigen? Also Faschisten sind? Dazu noch ohne deutschen Pass? Oder sind nur jene Faschisten gefährlich, die einen deutschen Pass haben?

Wer die Frankfurter Rundschau liest, wird die Frage nicht so leiht bejahen können: der Angriff eines arabischen Sturmkommandos auf eine Disko in Frankfurt läßt da nachdenklich werden. Die Täter – z.T. schon zehnmal wegen Körperverletzung angeklagt – kamen aber glimpflich davon, die Zeugen konnten sich an nichts erinnern. Sie bekamen 34000 Euro von den Tätern im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs (siehe FR).  Ja – von den Tätern. Woher kommen eigentlich gewaltbekannte arabische Besucher so viel Geld? Ist mir nur mal nebenbei aufgefallen, vielleicht kann mir das mal jemand erklären.

Zurück zu Chemnitz. Die Zeitschrift Emma war vor Ort, hat mit Bürgern gesprochen. Beeindruckend differenzierte Darstellung an dessen Ende man zu dem Schluss kommen darf: es scheint da ein Problem zu geben mit einer gewissen Untergruppe der geflüchteten Menschen: den 20-30-jährigen jungen Männern (siehe Emma). „Jetzt ist der Hitlergruß wieder schlimmer als wenn Mädchen vergewaltigt werden“ – so kann man da lesen. Und den Eindruck kann man bekommen. Wie viele Anzugträger da wohl diskret beiseite schauen, weil sie insgeheim genießen, dass da jetzt „echte Männer“ kommen, die – an ihrer Statt – den Frauen mal so richtig zeigen wo es langgeht? Nein – Entschuldigung, was für eine Unterstellung!

Was mich an dem Emma-Artikel am meisten erschüttert hat, war … die Angst der Frauen. Lesen Sie mal genau, wovor die Angst haben: vor den arabischen Sturmkommandos … und der Presse, die wild – auch ganz im Sinne der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – auf jeden eindrischt und ihn sozial hinrichtet, der nicht sofort unkritisch strammsteht und den Anweisungen aus den Redaktionen lauscht. Also – Leute – so geht das nicht. Wir haben auch deshalb eine Demokratie, damit niemand Angst haben muss, seine Meinung zu sagen. Das ist sogar absolut wichtig. in einem Vortrag bei der ÖDP am 4.6.2018 bezeichnete Professor Mausfeld gerade diese Meinungsfreiheit, den Meinungsaustausch und die Verhandlungen über Meinungsdifferenzen als den „öffentlichen Debattenraum“, der deb „Machinenraum der Demokratie“ darstellt … und dieser Maschinenraum wird seit einigen Jahren offen sabotiert, zerstört, vernichtet. So wie die Neo- und Altnazis Daniel Hilligs Tod intrumentalisierten, so instrumentalisieren die Medienbanden – mit der gleichen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – Reaktionen auf Willkürentscheidungen der Bundeskanzlerin und auf einen brutalen Messermord.

Stellen Sie sich mal vor, ich würde es so formulieren: „Was Angela Merkel sagt, ist heilig und unantastbar“ – Sie würden mich sofort einweisen wollen. Zurecht: Herrschaftswillkür hat in einer Demokratie nichts verloren – und ohne jede gesellschaftliche Diskussion den Status eines Landes „per Ordre de Mutti“ gravierend zu verändern, ist eher ein feudaler Akt als eine Ausübung demokratischer Traditionen. Nicht umsonst kritisieren Ex-Verfassungsrichter die Politik der Bundeskanzlerin als „Selbstermächtigung“, die dazu führt, dass der Staat seiner zentralen Aufgabe nicht mehr nachkommen kann: für Freiheit und Sicherheit der Bürger zu sorgen (siehe Heise). Ja, man wird leise still und heimlich schon darauf vorbereitet, dass der Schutz der eigenen Grenzen eine Illusion darstellt (siehe Süddeutsche). Denken Sie einfach mal weiter und stellen sich vor, jemand würde davon reden, dass der Schutz ihrer Haut eine Illusion darstellt … spüren Sie, was da auf uns zukommen kann, so im Alltag?

Gleichzeitig bereiten die Vereinten Nationen „weltweit Pakte zu Flüchtlingen und Migration vor (siehe Heise), was wohl nebenbei bedeuten dürfte, dass man den Kampf gegen die inhumane Ausbeutung Afrikas durch Großkonzerne völlig aufgegeben hat und Fluchtursachen gar nicht mehr in den Blick nehmen möchte. Weltweite Fluchtbewegungen mit dem Ausmaß von Völkerwanderungen werden zur Normalität erklärt, damit die Großen ihre Kriege und Ausbeutungen weiterhin durchführen können, währen die kleinen Leute die Zeche zahlen müssen – auch mit ihrem Leben. Manche sprechen schon von 150 Millionen Afrikanern, die sich bis 2030 in Europa ansiedeln werden (siehe Standard) – wäre es nicht ganz vernünftig im Sinne einer demokratischen Gemeinschaftsordnung mal darüber zu reden, wie das friedlich zu regeln sei … oder ob das überhaupt friedlich geregelt werden kann?

Natürlich nicht.

Den Anweisungen der Großen zu folgen, ist erste Bürgerpflicht geworden, sich Gedanken über ihre Ziele zu machen, ist Verschwörungstheorie.

Willkommen in der Meinungsdiktatur.

Und was wäre dagegen zu tun?

Lesen Sie mal die Geschichte des dunkelhäutigen Daryl Davis, der im Alleingang den ganzen Ku-Klux-Klan in Maryland vernichtet hat (siehe Süddeutsche). Eine schöne Geschichte darüber, was alles geschehen kann, wenn Menschen miteinander reden. Für mich ist Daryl einer der größten Helden der Gegenwart: redet als „Neger“ mit Faschisten …. und dreht sie einfach um. Ist sogar in ihre Familien als Patenonkel aufgenommen worden. Sowas – sollte man in jeder Schule lernen. „Kampf gegen Rechts“ ist erstmal Quark, wenn man nur kämpfen aber nicht siegen möchte – und Daryls Sieg war der größte, der überhaupt denkbar ist: er hat aus Feinden Freunde gemacht, aus Rassisten Demokraten … ganz ohne Blutvergießen. „Kampf gegen Rechts“ ist schon im Kern „Quark“, so als sei nur jede „linke“ Meinung legitim. „Kampf gegen Rechts“ ist sogesehen „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Und ein „Kampf gegen Rechts“, der „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ arabischer Kolonisten ignoriert und schön redet, ist sogar ultrarechts.

Kolonisten? Ja – so nannte man es früher, wenn fremde Völker und Länder zogen und dort siedelten. Wir Europäer sollten das kennen: wir haben uns jahrhundertelang die Freiheit genommen, ganze Kontinente unter uns aufzuteilen, waren sozusagen die Lehrmeister des Kolonialwesens. Ob und wie es Sinn macht, wen und wie viele in Deutschland anzusiedeln, wäre aber grundsätzlich eine Frage einer intensiven öffentlichen Debatte und keine Entscheidung von „oben“. Und ich gebe ehrlich zu: da gibt es nicht nur „kontra“. Der Austausch zwischen Völkern kann sehr bereichernd sein – und ich denke, niemand möchte wirklich Pizza, Eis und Döner aus Deutschland verbannen.

Ich selbst freue mich schon sehr auf die Einladung zu einem iranischen Fest – mir wurde versichert: keiner kann so intensiv feiern wie Iraner. Denke: da gibt es für mich was zu lernen. War für mich ja auch kein Problem, einen jungen afghanischen Flüchtling vor der Abschiebung zu retten, in dem ich ihm mit einem einzigen Anruf eine Lehrstelle besorgt habe. Und ich habe ein offenes Ohr für Frauen, deren Panik sie auf den „Marsch der Frauen“ in Berlin gebracht hat, ebenso für Menschen, die in der AfD die letzte Rettung vor einer Zukunft sehen, in der afrikanische Verhältnisse nach Deutschland Einzug halten, leichte mobile Brigaden mit fanatisierten Menschenschlächtern die Straßen unsicher machen oder Horden von Wahnsinnigen ihre Nachbarn mit Macheten in Einzelteile hacken – wie in Ruanda.

Man sollte übrigens nicht meinen, dass nur arabische junge Männer ein Problem darstellen: im Rahmen der rasanten Machtergreifung der Fans von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eignen sie sich im Besonderen und der Islam im allgemeinen nur gut zur effektiven Zielmarkierung als gerechtfertigte Hassobjekte (was ebenso für den „Nazi“ gilt, zu denen aktuell auch der jüdische Schriftsteller Henrik Broder gehört). Was gilt ist: Hauptsache, man hasst irgendwas. Linkesgrün-versiffte Gutmenschen, Kanacken oder Schweinefleischschlampen – eigentlich egal, Hauptsache: Hass.

Ich würde mir eine Daryl-Davis-Universität mit gezielten Ausbildungen für die friedliche Vernichtung von Menschenfresserhorden wünschen – aber damit bin ich wohl weit vom Machbaren entfernt.

Eignen sich Gruppen weniger gut als Hassobjekte, gibt es auch weniger Echo auf Gruppenvergewaltigungen – selbst wenn das Opfer nur 13 Jahre alt war (siehe: ruhrnachrichten). Die Täter – junge Burschen wie die arabischen Jagdkommandos oder die neofaschistischen Greifkommandos – waren Bulgaren. Deshalb haben Sie von dem Vorfall kaum etwas gehört, obwohl es ein Akt grausamer Bestialität war, der eine junge Frauenseele völlig vernichtet hat. Bulgaren – eignen sich derzeit nicht als Hassobjekte, da passt irgenwie so recht kein Etikett dran. Also: egal. Die gleiche Altersgruppe – in deutscher und britischer Nationalität – macht Mallorca unsicher: reden Sie einfach mal mit den Eingeborenen.

Chemnitz. Vielleicht hat dieser Name Potential, den Beginn einer neuen Ära einzuläuten: der Ära der ungebremsten Hasskultur, die in Ruanda zu unvorstellbaren Gräueln führte. Ist es so schrecklich, wenn man nicht möchte, dass dies auch in mitteleuopäischen Staaten … oder überhaupt irgendwo … wieder möglich wird?

Und doch ist es schon wieder so weit. Und ich fürchte auch: es ist zu spät, da noch etwas aufzuhalten. Wenn ich Linke höre, die eine Mauer um Chemnitz bauen wollen um dann alles innerhalb mit Napalm nieder zu brennen, dann weiß ich: der SS-Mann ist wieder da, wünscht wieder, Säuberungen durchzuführen. Wenn Glatzköpfe Afghanen jagen, dann weiß ich: die Hexenjagden sind wieder da.

Man weiß, wo das enden wird.

Ein Grund für diese Entwicklung: fein dosierte Hetzkampagnen der Medien. So offen, dass man erkennt: sie sind sich sicher das die Produktion der „Generation Doof“ ein voller Erfolg war und aus ihren Reihen kein Murren zu hören sein wird.

ZEIT vom 3.12.2015: „„Zwei Drittel können kaum lesen und schreiben“ Viele Flüchtlinge haben eine miserable Schulbildung, nur zehn Prozent sind Akademiker.“

ZEIT vom 18.9.2017: „Zwei Drittel aller Flüchtlinge hätten keine Schulausbildung, behauptet die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. Das lässt sich wissenschaftlich nicht belegen.“

Noch Fragen?

Wahrscheinlich.

Nämlich: Wieso das alles?

Die Antwort darauf haben Sie schon gehört, wenn Sie den empfohlenen Vortrag von Professor Mausfeld angehört haben, sie ist ganz einfach, hat weder mit Nazis, dem Islam oder Flüchtlingen zu tun. Sie ist ganz einfach:

Kapitalismus und Demokratie passen nicht zusammen. Kapitalismus – die irre Sucht nach immer mehr Geld für auserwählte Herrenmenschen – braucht knallharte Kommandostrukturen und tödliche Sanktionen gegen Minderleister, so wie sie der Faschismus gratis anbietet, während Demokratie im Grundsatz völlig anarchistisch ist, was heißt: da gibt es keine Chefs, keine Könige, keine Obersten und keine Kommandos, weil da die Würde des Einzelnen unantastbar ist.

Wenn Sie jetzt mal ganz persönlich ihren eigenen Alltag nach Kommandos untersuchen – wie viele finden Sie da?

Je mehr es werden, um so weniger lebt da noch Demokratie.

Schreiben Sie mir doch mal Ihre Erfahrungen.

Und warum der Kapitalismus die Völkerwanderung begrüßt und massiv fördert, können Sie sich selber denken. Schauen Sie einfach nach den USA: dort haben 200 Familien seit Jahrhunderten die Macht inne, ohne dass je offen über sie gesprochen wird. Die wollen noch weitere 500 Jahre Land, Geld und Eigentümer zusammenraffen … und haben es wohl geschafft, den führenden deutschen Familien ihr Erfolgsmodell zu verkaufen: „teile und herrsche“.

Und um effektiv teilen zu können, ist ein Maximum an Hass und Angst sehr hilfreich.

Und davon kriegen wir jedes Jahr mehr.

 

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