Gutes und Gernes Leben

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Rinderwahnsinn statt Herdenimmunität (Wir haben die Wahl: Einsicht oder Notschlachtung)

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Obwohl wir von der Befreiung vom Wahnsinn noch ein gutes Stück weit entfernt sind und es für den marktkonformen Spikeproteinbürger wohl zuerst noch schlimmer werden muss, bevor es besser werden kann, so darf man vom Ende der Schreckensherrschaft doch zumindest träumen. Und auch wenn vieles, was in der „Welt“ steht, tendenziös ist, so muss man über Berichte von US-Armeereportern über die guten & gernen Bürger Deutschlands nach der Befreiung 1945 doch schmunzeln (siehe Welt). Demnach wunderten sich die Alliierten über die Wut, mit der überall auf „die Nazis“ geschimpft wurde. Niemand sei Teil der Partei gewesen, den Blitzkrieg und den danach folgenden jahrelangen Zermürbungskrieg hätte jemand anders geführt. Es müsse laut Erzählungen der Deutschen wohl „eine fremde Rasse von Eskimos“ gewesen sein, „die vom Nordpol gekommen und irgendwie in Deutschland eingedrungen sind“, so ein US-Major.

Doch zurück in die Gegenwart, in der die Dinge etwas anders gelagert sind. Denn im Unterschied zu damals gibt es heute keine Alliierten, die uns befreien wollen. Es ist vielmehr eine globale Allianz von ungekannter Schlagkraft, die uns nach einem Blitzkrieg eingekesselt hat. In den bereits der neuen Agenda der „Neuen Normalität“ unterworfenen Gebieten, und das ist mit Ausnahme einiger unbedeutender Provinzen nahezu die gesamte Welt, werden nun militärisch bewährte Strategien der Zersetzung und Repression angewendet, um verbliebenen Widerstand gegen das Gute, Gerne & Alternativlose zu brechen. Aktion T4.0 läuft. Diesmal nicht im Namen der Rassenhygiene, sondern nur im Namen der Hygiene, wir sind schließlich im 21. Jahrhundert. Es sind auch keine ethnischen, sondern gesinnungsmäßige Säuberungen, die von den Staatssicherheitsdiensten durchgeführt werden, um die Gesundheit des Volkskörpers zu schützen und alle sechs Monate per Gentech-Impfung Herdenimmunität herzustellen. Logistisch gestützt diesmal nicht nur von klapprigen IBM-Hollerith-Maschinen, sondern von der geballten Künstlichen Intelligenz aus Silicon Valley.

Wie sollen wir aus solcher Lage, gegen die der Kampf des gallischen Dorfes von Asterix gegen die Römer ja geradezu ein Sonntagsspaziergang war, jemals wieder herauskommen?

„Immer dieses Reden, wir müssen endlich etwas tun.“ Wie oft liest man mittlerweile diese Kommentare unter den Interviews und Videos des noch aktiven Widerstands?  Der Wunsch nach Tätigwerden ist natürlich verständlich, doch Reden ist leider das einzige wirkungsvolle Instrument, das wir als Zivilbürger in dieser Situation haben (siehe auch die empfehlenswerte sonntägliche Reihe „Wir müssen reden“ von Mathias Burchardt und Sven Böttcher). Ab dem Moment, wo wir beginnen, Molotowcocktails zu werfen, ist Aus die Maus, sind wir erledigt. Der Konsensmoloch wartet nur darauf, dass wir uns zu solchen Aktionen hinreißen lassen, um dann mit seiner geballten, hochgerüsteten Maschinerie auf uns losschlagen zu können. Also bitte, ruhig Blut bewahren. Auch wenn der Sauerstoff unter der schimmeligen Käseglocke, in der man uns darben lässt, inzwischen zugegeben knapp wird.

Die Dunkelheit kann sich nur lichten, wenn wir Lichter anzünden. Kracher leuchten nur kurz auf, machen ansonsten nur Rauch. Man kann an ihnen auch keine weiteren Flammen entzünden. Eine ruhige Flamme, an der wir eine Lichterkette der Einsicht entzünden könnten, wäre z.B. die jüngste Betrachtung “Unser Psychopathen-Problem“ von Tim Foyle (Autor von “Psychologie des Verschwörungsleugners“). Beide Artikel zählen wohl zu den bemerkenswertesten Analysen inmitten des gordischen Coronaknotens, in dem wir uns immer noch verheddert haben. Besonders der „Psychopathen“-Artikel  hat weiterführendes Potenzial, da er die äußeren uns überkommenden Geschehnisse in Analogie zu Archetypen setzt, die auch in uns selbst gegeneinander kämpfen (siehe auch oben die grafische Visualisierung des hierbei entwickelten Schemas von E-Gruppe Berlin). Zum Verständnis des Schemas ist das Lesen des längeren, aber lohnenden Artikels unumgänglich. Auch wenn man zu Themen wie Psychopathie schon einiges gelesen hat, eröffnen insbesondere die letzten Absätze über die „fliegenden Affen“ – unsere Influencer und ihre im Tiefschlaf befindlichen („woken“) Follower – und die seit jeher unter dem Damoklesschwert von Verfolgung und Abschlachtung ihren Weg durch die Geschichte suchenden „Idealisten“ auch für kritisch vorgebildete Köpfe ganz neue Perspektiven.

 


Nachsatz: (aus Zeitengründen nur c&p von FB)

Dass wir all diese Archetypen auch in uns tragen, ist auch der Grund, warum so viele vormals kritische Köpfe nun bei der Milleniumsmanipulation („Corona“) versagt haben und sogar zum Angriff auf die Aufklärer übergegangen sind. Sie hatten aufgrund ihrer bisherigen, oft durchaus treffenden Stichelei gegen den Systemmoloch ein schlechtes Gewissen gegenüber diesem Moloch (und seinen unzähligen Followern, d.h. den guten & gernen Mitbürgern). Nun hatten die vormals kritischen Intellektuellen die Chance, diese „Schuld“ gegenüber dem Systemmoloch zu tilgen, indem sie sich als Scheitholzschlichter zur Verbrennung der Widerständler hergeben – natürlich mit guten & gernen Gründen, an denen es in ihren intellektuellen Gehirnen nicht mangelt. Alle haben sie mitgemacht, nicht nur die smarten Schleimer (all die Böhmermänner, Schroeders, Tilos, Walulus und Schlecky Silbersteins), sondern auch diejenigen Köpfe, die wir bislang für brillante intellektuelle Überflieger gehalten haben: all die Schramms, Pispers, die Anstalt-Typen, Harald Welzer, Lesch und Precht sowieso, wobei ich mir nicht sicher bin, ob letzterer überhaupt zu den Intellektuellen und Philosophen zu zählen war oder eher zu den smarten Schleimern. Von der ganzen Promi- und Künstlerbagage will ich jetzt gar nicht reden. Aber sogar scheinbare echte Durchblicker wie Chomsky, Klein und Spitzer – alle haben sie einen Kotau vor dem massenmedialen Konsensmoloch hingelegt. Und wer sich von ihnen nicht aktiv an der Diffamierung und Häme beteiligt hat, hat zumindest die Klappe gehalten, was in solch entscheidender Stunde kaum weniger schwer wiegt.

Dem entgegenzutreten, was sich im letzten Jahr an hanebüchenem, jedem elementaren Menschenverstand spottendem Wahnsinn abgespielt hat, wäre ihre Stunde gewesen. Stattdessen haben sie sich nun unendliche Schuld und Schande aufgeladen.

Aber solch radikales Versagen in entscheidender Stunde ist leider vorprogrammiert, wenn man die Dinge nur intellektuell und nicht existenziell ergründet. Ja, auf intellektueller Ebene mögen all diese Intelligenzler wirklich sehr scharfsinnig und eloquent sein, und man braucht ihnen auch eine gewisse Genialität nicht absprechen, die sie im Gehege ihrer Inselbegabung besitzen. Ja, und sozial sein, also das Gute & Gerne, das  wollen sie schon auch. Das darf man ihnen ruhig abnehmen. Aber letztlich haben sie sich mit Welt und Mensch nur auf einer sehr oberflächlichen Ebene auseinander gesetzt und es gescheut, wirklich tiefer zu dringen. So wie Tim Foyle treffend schreibt: „Es fehlt ihnen an echter Wahrheitsliebe, und so bleiben sie an einem bequemen Rastplatz auf dem Weg dorthin stehen, um diejenigen, die sich weiter vorwagen, zu beschimpfen und zu beleidigen.“   

In Wirklichkeit haben sie sich gegen wirklich Erkenntnis gesträubt wie der Teufel gegen das Weihwasser. Und das schon jahrzehntelang. Sie haben Meisterschaft darin erlangt, sich auf höchstem akademischem Niveau blöd zu stellen, aber das auf dermaßen smarte und ausgebuffte Weise, dass jede Kritik an diesen Edeltrollen abprallt wie eine Entenfeder an einem SUV. Nichts von dem, was die großen Geister unserer Philosophie angemahnt haben und womit uns eigentlich ein klarer, wenngleich unbequemer Weg gewiesen wäre, haben die Intellektuellen aufgegriffen. Auch wenn sie die Namen der großen Philosophen in den Mund genommen haben – in Wirklichkeit war ihnen ihre eigene intellektuelle Eitelkeit der höchste Götze. Und dieser Götze müsste wie ein Schneemann ab dem Moment zu schmelzen beginnen, wo man sich mit den Worten von  Plato, Sokrates, Goethe, Schiller, Novalis & Co. in ihrer lebendigen Tiefe zu beschäftigen beginnt. Doch dann würde für längere Zeit betretenes Schweigen eintreten. Dabei hören sich unsere Intellektuellen aber so gerne selbst reden, vor allem wenn die Kamera dabei ist und die Scheinwerfer der Medien auf sie gerichtet sind. Sie würden dann nicht mehr als Keynote-Speaker bei den DAX-Konzernen herumgereicht werden und an den Cocktail-Parties der Mächtigen Sekt schlürfen können. Sie müssten dann in einer dermaßen heucherlischen Polit-/Medien-/Wirtschaftswelt, wie wir sie heute haben, eher ein Diogenes-Dasein fristen, ganz abseits des Trubels, wo kein massenmedialer Hahn nach ihnen kräht.

Schon alleine bei solcher Vorstellung gefriert den Schroeders und sonstigen Extra3-Typen das Blut in den Adern. Dann lieber bedingungslos vor dem nackten Wahnsinn kapitulieren und sich noch ein paar fette Jahre als Hofnarren bei Pogo dem Clown machen, bevor man dann die Rechnung für sein Schergendasein bekommt und sich im Schwefeltopf Mephistos (von hebr. mephiz = der Verderber und tophel = der Lügner) wiederfindet.

Siehe auch Prof. Kreiß: Das Mephisto-Prinzip – Wie wir zu Lügnern und Verderbern erzogen werden

 

Glaubt nicht den silbernen Aluhüten, sondern den schwarzen Quadratdeckelhüten!

Rainer Mausfeld hat darüber gesprochen, dass die Eliten bzw. deren Thinktanks zu unserer Steuerung Parameter evaluieren, von denen wir keine Ahnung hätten. Offensichtlich haben die Wissenschaftsbüttel evidenzbasiert festgestellt, dass der Apathiefaktor im fernsehenden Volk mittlerweile derart gewaltig ist, dass Politik praktisch mit jedem Wahnsinn durchkommt. Auch wissen die Oberen wohl Bescheid, dass wir zu keiner Solidarität mehr fähig und daher politisch marginalisiert und handlungsunfähig sind. Ich möchte nicht wissen, bei wieviel % von uns allein beim Anblick dieses Bildes von Ken Jebsen sofort der innere Tilo aufsteigt und es nicht ertragen kann, dass da noch jemand ist, der außer einem selbst Durchblick hat. Und er wird gute & gerne Gründe vorbringen, warum er Ken Jebsen „nicht mag“ und warum das „schon mal gar nicht geht“.

Nee ja, das geht gar nicht, dass da jemand radikal der Wahrheit bzw. der Lüge ins Auge blickt. Die von der südtäuschen Spiegelbildpresse ausgegebene Losung lautet: Wir dürfen jetzt keinesfalls Verschwörungstheorien glauben, sondern müssen die Dinge streng wissenschaftlich vernünftelnd und evidenzbasiert angehen, also die besseren Drostens, Spahns und Merkels sein – ein noch guteres & gerneres „Lager der Vernunft“ (Söder) darstellen. Nicht den silbernen Aluhüten glauben, sondern den schwarzen Quadratdeckelhüten. In besagten Thinktanks lacht man sich über uns prechtige Staatsbürger zwar gerade krumm, aber wer hat gesagt, dass nackter Wahnsinn nicht auch lustig sein darf?
P.S.: Damit mich niemand falsch versteht: Natürlich dürfen wir uns die „Vernunft“ nicht nehmen lassen. Wenn wir das zulassen, sind wir verloren. Es ist dabei nur so wie mit fast allen anderen hehren Begriffen wie Demokratie, Menschenrechte etc., von denen Frank Schirrmacher bereits gesagt hat, dass sie „mit Null multipliziert“ und „der Menschheit geraubt“ wurden. Wir müssen sie uns erst mühsam wieder erringen. Aber wenn wir das tun, dann wird es nachhaltig sein. Denn es gibt nun keine andere Möglichkeit, als sich diese Inhalte wirklich im individuellen Alleingang zu erringen. Alle kollektivistischen Ansätze, an die man sich bisher dranhängen konnte, versagen radikal. Doch nicht nur Parteien, Verbände, Kirchen etc. sind mittlerweile auf Ramschstatus und erweisen sich für eine weitere Entwicklung als vollkommen unbrauchbar. Auch die vielen Ikonen, die wir bewundert haben und die uns bislang immer glänzend unterhalten und uns sogar zu Tränen gerührt haben: all die Promis, Comedians, Altrocker, Rapper, Schauspieler, Intellektuellen, Talkmaster, Philosophen und gut gefönten Influenzer erweisen sich nun als Pappkameraden, die uns achselzuckend lächelnd ins Messer bzw. in die Impfkatastrophe laufen lassen.
Doch auch wenn der Preis für diesen Schlaf der Vernunft gewaltig sein wird: Vielleicht können wir diesen Promis und Influenzern auch dankbar sein. Mit ihrem Versagen nehmen sie uns den letzten Notnagel weg, an den wir uns hängen wollten. Wir sind nun gezwungen, wirklich selbstständig und ganz neu zu denken. Und auch wenn es vergleichsweise Minderheit ist: Nicht wenige Menschen, die sonst auf der Netflixcouch weitergschlummert hätten, tun das nun. Und wollen keinesfalls mehr zurück in die vermeintlich bequeme Narkose des südtäuschen Spiegelbildbürgers. Denn wer einmal die Freiheit wirklichen Denkens – also des Denkens selbst gewählter Gedanken anstelle des Junksciencebreis, der uns täglich über alle Kanäle gefüttert wird – geschmeckt hat, der wird selbst inmitten aller Tragik, die nun auf uns zukommt – und das soll weder sarkastisch noch überheblich gemeint sein – gleichzeitig auch eine seltsame Freude und Zufriedenheit verspüren, die allen, die sich entscheiden, an der ÖR-Infusionsnadel hängen zu bleiben, versagt ist. Einfach aus dem Grunde, der uns in Schule und Uni und sonstiger Erziehung verschwiegen wird: Das Bewegen sinnvoller, substanzieller Gedanken gibt Zufriedenheit, gibt Sammlung. Während es im Gegenteil zu quälender Unzufriedenheit und Zersetzung führt, wenn man sich lediglich unlogischen, heuchlerischen und (wenn auch noch so raffiniert) gelogenen Gedanken hingibt – also derjenigen Kost, die uns derzeit auf allen Kanälen serviert wird. Es wird mit solcher Kost auch nicht möglich sein, gesund zu bleiben. Insofern haben alle, die sich der Lüge untergeordnet haben, um ihren „Job“ oder ihre „Reputation“ zu behalten, und die jetzt noch scheinbar fein raus sind und den vollen Rückenwind eines Systems genießen, das Jean Ziegler als kannibalisch bezeichnet hat, die falsche Entscheidung getroffen.
Und alle, die jetzt noch ein hartes Brot haben und schier zur Verzweiflung getrieben werden, aber das gute & gerne Arsensouffle, das ihnen täglich mundgerecht serviert wurde, dankend abgelehnt und an die marktkonforme Küche zurückgeschickt haben, haben womöglich ihre Gesundheit gerettet – mit Sicherheit aber das Wertvollste, was sie als Menschen besitzen: Ihre Würde.

Spiegel, Spieglein an der Wand … (3) – Wer ist die Unentrinnbarste im ganzen Land?

Spiegel, Spieglein an der Wand … (3) – Wer ist die Unentrinnbarste im ganzen Land?


„Die Konsensmoloch-Krähe“ (Bild: parkwaechter/nachrichtenspiegel.de/CC BY 4.0)

(Text: Markus Mynarek)

Merkels Dilemma

Wenn in ihrem Kopf mal Gedanken entstünden,
könnte sich das für sie zu sehr rächen.
Sie dächte: „Ich kann sie ja doch nicht verkünden,
wenn der Staatsräson sie widersprechen.“

***

Der Hochverrat

Wir merken heute in der Tat,
man nicht kennt von andern Staaten:
Es gilt heute als Hochverrat,
das eigne Volk nicht zu verraten.

***

Der Genügsame

Als Frau Merkel Kritik zu verkraften hatte,
drohte sie den Kritikern gleich ganz fatal:
„Wenn man mich beleidigt, wird sauer mein Gatte.“
Doch man wusste: Der Sauer bleibt meistens neutral.

Und vorm Himmelstor wurde dem armen Mann
der Zutritt zum Himmel zunächst mal verwehrt,
indem man zu fragen sogleich ihn begann,
warum er sich nie über Merkel beschwert.

„Sie hat ihr Vaterland verraten
und die Wahrheit verfälscht unentwegt!“
„Und mag sie begehen die furchtbarsten Taten:
Mich hat stets nur die eigene Forschung bewegt.“

***

Frau Merkel und die Schlange

Eine Schlange sprach zur Freundin mit Erröten:
„Ich wollte Angela Merke! töten.“
Da sprach die and’re: „Das wäre ein Fang.
Nun sag‘ mir gleich, ob es gelang!“

„Die Sache stellte sich schwerer dar,
als man sich so etwas vorstellen kann.
Ich entkam gerade noch unter Lebensgefahr
einem Leibwächter, der mich zu jagen begann.“

„Du hattest schon immer zu wenig Vernunft,
dass niemand es konnte ertragen,
und blamiertest die ganze Schlangenzunft
durch dein ewiges Versagen.“

„Ich sehe, dass es dir zu spotten gefällt,
doch nimm zur Kenntnis, dass ich sicher bin:
Es gibt kein Wesen auf der ganzen Welt,
das besser kriecht als diese Kanzlerin.“

***

Merkels Machterhalt

„Der Ideale hohes Gut,
falls ich mich jemals ihm verschrieben,
legte ich ab wie einen Hut,
auf dass ich an der Macht geblieben.

Für Machterhalt soll man mich loben,
weil mich nichts anderes bewegt,
denn an den politischen Garderoben
wird das Gewissen abgelegt.

Ich unterdrückte auch das Land,
wie es der Zeitgeist vorgeschrieben.
Wenn mich der Denkende verstand,
so kann mich noch der Dummkopf lieben.“

***

Die Wahlbeteiligung

Ein Politiker erwacht, stark zitternd, wie Im Kriege,
indem er gleich vor seiner Frau bekennt:
„Ich träumte, die Wahlbeteiligung liege
bei nicht mehr als null Prozent.“

Da sagt die Frau: „Du musst nicht flennen.
Man wird was Neues dann erproben.
Man wird Politiker ernennen.
Und dann bist du wieder oben!“

„Dein Frauenkopf ist wirklich leer.
Du redest wie ein blödes Kind:
Dann glaubt man uns doch bald nicht mehr,
dass wir noch Demokraten sind.“

„Der Hoffnung muss ich dich berauben“,
hat seine Frau sogleich gelacht:
„Das kann euch längst schon keiner glauben,
der über Deutschland nachgedacht.“

(Quelle: Markus Mynarek, Wider Mainstream und Gutmenschen – Ironisch-Humoristisch-Satirisch -,
Staats-, Medien- und Gesellschaftskritik, Alitheia Verlag 2019)


 

Zu dieser Kolumne:
(edit: parkwaechter)

Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“

Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinem neuen Gedichtband „Wider Mainstream und Gutmenschen“ nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat.

Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.

***
Tip: Das Buch ist amazonvermeidend bestellbar bei alitheia-verlag.de.

Endzeit-Poesie 4.0: Juri Galanskows Hölle 4.0  

175 Juri Galanskow


Juri Galanskow (pw/nachrichtenspiegel.de)

„In eurer Hölle kann ich nicht atmen“

Heute jährt sich der Todestag von Juri Galanskow. Nicht länger als 33 Jahre durfte er sich seines Lebens erfreuen, bevor er in einem Umerziehungslager starb. „Phönix“ hieß die Zeitschrift, in der er seine Gedichte veröffentlichte, die ihm schließlich Haft und Tod einbrachten. Phönix, so wie der gleichnamige  Vogel, der sich aus der Asche erhebt. Juri Galanskows Poesie ist heute so aktuell wie noch nie. In ihr zeigt sich in prototypischer Weise der individuelle Mensch, der sich einem zunehmend zerstörerischen, nicht nur menschenunwürdigen, sondern regelrecht menschenvernichtenden System gegenüber sieht – der aber nicht dem Instinkt der Masse folgt und billigerweise mitmacht, sondern der ein Ideal hat und lieber den physischen Tod wählt als sich mit dem geistigen Tod und der Erstickung des Individuums abzufinden.

Ich habe sein „Manifest des Menschen“ bereits einmal gepostet, doch in den Sanddünen des weltweiten Netzes gerät eben vieles schnell wieder in Vergessenheit. Obwohl dieses Gedicht alle heranwehenden Sandmassen nicht fürchten muss. Denn der individuelle Geist, der in diesem Gedicht lebt, besitzt eine derartige Vertikalität, dass er inmitten aller Sandmassen gleich einem Obelisken immer nach oben ragen und die Sonne reflektieren wird (was wir an den ägyptischen Obelisken heute nicht sehen: Ihre Spitzen waren früher vergoldet und haben unter Sonnenlicht weithin ins Land gestraht).

(Foto: pw/nachrichtenspiegel.de)

Juri Galanskow hat das erlebt, was sich heute unter anderen Vorzeichen wiederholt, sogar mit weitaus zerstörerischer Potenz. Eine mittlerweile perfektionierte PR- und Entertainment-Maschinerie arbeitet zwar mit voller Kraft daran, um uns über diese Zerstörung hinwegzutäuschen, uns das schmackhaft zu machen, was Vaclav Havel als „Lebenslüge“ bezeichnet hat und was in marktkonformen Landstrichen gemeinhin als „Gutes und Gernes Leben“ figuriert. Doch würde man das Ausmaß der täglich stattfindenden Zerstörung menschlicher und zivilisatorischer Substanz prozentuell beziffern – uns packte umgehend der Schwindel. Wer sich vom bunten und glitzernden smart dust-Anstrich nicht täuschen lässt, der sieht heute auch auf allen anderen Ebenen frappante Ähnlichkeiten zu den dunkelsten Epochen der Menschheitsgeschichte, die schließlich in einer großskaligen Verelendung und Vernichtung geendet haben. Wieder soll es also eine Masse an Human- und Umweltressourcen geben, die von einem obersten Sowjet, einem zentralistischen Organ, das alles überwacht, „zum Wohle aller“ orchestriert, umerzogen und ausgeschlachtet werden soll. Den obersten Sowjet, der wieder einmal die grandiose Kulturrevolution und den streng wissenschaftlichen Fortschritt bringen soll, nennt man diesmal „Global Governance“, sie soll sitzen auf dem 5G-gestützten Thron der „Künstlichen Intelligenz“ (siehe „Auf die Knie vor Gott KI“). Dass wir mit dieser Art von Intelligenz „gerade schlüsselfertige Tyranneien errichten“, so wie führende Konstrukteure des CIA/NSA-Überwachungssystems in einem offenen Brief warnen, realisieren immer noch die wenigsten – obwohl die große Faschiermaschine inmitten allen schrillfeuchten Oktoberfestgetümmels schon angelaufen ist und man bereits seine eigenen Nachbarn beim Verschlungenwerden beobachten kann. Dass die Doomsday Clock der Atomic Scientists auf zwei Minuten vor Mitternacht steht und Noam Chomsky in einem jüngsten Interview erwartet, dass die Apokalypse-Uhr angesichts der geopolitischen Lage Anfang nächsten Jahres noch weiter vorgestellt wird, quittiert der tagessschauguckende Spiegelbildbürger mit einem Schulterzucken und macht einen auf Farin Urlaub.

Wenn Juri Galanskow diese gespenstische Szenerie heute aus dem Jenseits beobachtet, dann packt ihn womöglich noch viel mehr das Grauen als zu seiner Zeit, die zwar ebenfalls grausam, aber noch vergleichsweise sozialromantisch war. Verzweifelt schreit er uns die Worte aus seinem Phönix wiederum entgegen: „Glaubt nicht den Zeitungen … Sieh nur, wie man die schwarze Lüge auf das weiße Linnen speit … Steht auf! Seht ihr nicht die große Bombe und den Blick des Todes aus den offenen Gräbern … ?“

Er, der sein Leben gegeben hat, um eine Lanze für das Menschsein zu brechen und uns den Weg in eine menschenwürdige Zukunft zu bahnen, muss nun den Kopf schütteln, wenn er sich als Geist über die öffentlichen Plätze bewegt, die erneut zur „marktkonformen“ Zone erklärt wurden und von denen sich neoliberaler Verwesungsgeruch erhebt. Plätze, auf denen unter „Mentalvergiftung“ (Mausfeld) leidende Menschen vor sich hintaumeln, die ihm bei lebendigem Leib wesentlich toter erscheinen als er selbst als Verstorbener es ist. Die Menschen können seine verzweifelten Worte nicht vernehmen, denn ihre Ohren sind mit Apples AirPods bestöpselt. Würden wir abends in einer ruhigen Minute innehalten und lauschen, dann könnten wir seine Worte hören:

„Ich gehe hinaus auf den Platz – und presse ins Ohr der Stadt – den Schrei der Verzweiflung. – Menschen! Tröstet mich nicht! – In eurer Hölle kann ich nicht atmen!“

Gleichzeitig appelliert Galanskow mit seinem Gedicht an die grandiose Fähigkeit des menschlichen Geistes, sich auch inmitten abgründiger gesellschaftlicher Umstände seine Würde zu bewahren, einem individuell gewählten Ideal treu zu bleiben und zu seiner Menschlichkeit zu finden – nicht auch, sondern GERADE im Angesichts des Destruktiven. Insofern wäre es ein kapitaler Fehler, vor dem Negativen lieber die Augen zu verschließen, so wie das von Wellness-Coaches heute vielfach empfohlen wird. Man braucht sogar das Negativbild, das heute ja in jeder Weise kulminiert und anschaulich wird. Denn gerade am Negativen kann man ein Ideal entzünden für ein regelrechtes Gegenbild. Und der Sinn des heutigen Wahnsinns ist nicht, dass wir daran verzweifeln, sondern dass wir gerade daran das wirklich Menschliche entwickeln. Man kann den zur Vermassung tendierenden Wahnsinn also geradewegs als Schwungrad nützen, um uns entgegen allen Erscheinungen von Dekadenz, Ausbeutung, Verrohung, Opportunismus, Unverantwortlichkeit und Nihilismus zum Ideal des individuell gegründeten, selbständig denkenden, empathisch fühlenden und verantwortlich handelnden Menschen zu entwickeln.

In Wirklichkeit braucht es sogar die Konfrontation mit Pogo dem Clown bzw. dem nackten Wahnsinn, der einen mit blutverschmiertem Mund hämisch angrinst, um zu diesem entscheidenden Momentum des Menschseins aufzuwachen. Denn nur wenn wir den drohenden Abgrund in seinem ganzen Schrecken vor uns sehen, sind wir genötigt, dem, was Vaclav Havel das „Leben in der Lebenslüge“ genannt hat bzw. was Angela Merkel das „Gute und Gerne Leben“ nennt, eine Absage zu erteilen und aus dem Marsch der Lemminge in den Grand Canyon eine Kehrtwende zu vollziehen. Man darf sich nichts vormachen, die Bergtour, die wir vor uns haben, wird kein Zuckerschlecken sein. Doch diejenigen, die sich die Mühe machen, den Berg zu erklimmen, haben die Aussicht, wieder klare und sonnendurchflutete Luft zu atmen und kristallklares Gebirgswasser zu trinken … während sich die Zuckerwatte, die in der marktkonformen Schaumparty der Niederungen gesponnen und an die Massen verfüttert wird, als Rattenfutter herausstellen wird, das selbst den robustesten und derzeit noch bestgelaunten Naturen zum Verhängnis werden wird.

Welchen Weg der Einzelne wählt – den mühsamen Weg aufwärts oder den zweifellos bequemeren und anfangs auch durchaus unterhaltsamen Weg der Rutsche ins Bento-Planschbecken, ist natürlich jedem freigestellt. Wieder einmal gilt: In der Wahl ist der Mensch vollkommen frei. Im Tragen der Konsequenzen dieser Wahl dann aber ganz und gar nicht mehr.

Juri Galanskow hat seine Entscheidung getroffen. Er hat dabei sein Leben eingebüßt. Aber das Wertvollste bewahrt, was ein Mensch besitzt: Seine Würde.

 

MANIFEST DES MENSCHEN

(von J. Galanskow)

1
Wieder und wieder
packt mich in nächtlicher Stille ein Weinen.
Denn nicht einmal den Saum der Seele
kann man verschenken.
Niemand braucht
einen Tag lang
nach einem Irren zu suchen.
Aber die Leute gehn nach der Arbeit
dorthin, wo Geld rollt und Huren sind.
Sollen sie´s tun.
Ich aber werde durch die Lawine der Leute
hindurchgehn,
anders als sie, und allein –
wie der Splitter eines Rubins,
der im Eise glüht.
Himmel!
Lasse mich leuchten.
Lasse mich nachts
auf das schwarze Samtkleid
ausschütten die Diamanten der Seele.

2
Glaubt nicht den Führern und Ministern,
Glaubt nicht den Zeitungen!
Erhebt euch, die ihr mit eurem Antlitz die Erde deckt!
Seht ihr die große Bombe
und den Blick des Todes aus den offenen Gräbern?
Steht auf!
Steht auf!
Steht auf!
O Purpurblut des Aufstands!
Steht auf und reißt die morschen Zuchthausmauern
dieses Staates ein!

3
Wo sind sie –
die den Kanonen an die Gurgel fahren,
die mit dem heiligen Messer der Rebellion
die Geschwüre des Krieges herausreißen ?
Wo sind sie?
Wo sind sie?
Wo sind sie?
Oder gibt es sie nicht mehr? –
Dort an den Werkbänken stehen ihre Schatten
angekettet mit einer Handvoll klingender Münzen.

4
Der Mensch ist verlorengegangen.
Unwichtig wie eine Fliege
rührt er sich kaum in den Zeilen der Bücher.
Ich gehe hinaus auf den Platz
und presse ins Ohr der Stadt
den Schrei der Verzweiflung.
Menschen! Tröstet mich nicht!
In eurer Hölle kann ich nicht atmen!

5
O Himmel!
Ein strafendes Messer will ich besitzen!
Sieh nur, wie man die schwarze Lüge
auf das weiße Linnen speit.
Sieh nur,
wie abends die Dunkelheit
am blutbesprengten Banner nagt …
Furchtbares Leben –
wie ein Gefängnis, auf Knochen getürmt.
Ich falle!
Ich falle! …
und fühle wie in meinem Innern tief
der Mensch erblüht.

6
Wir haben uns daran gewöhnt,
in freien Stunden
auf den Straßen Gesichter zu sehen,
die vom Leben besudelt sind –
Gesichter wie eure.
Aber plötzlich –
wie das Grollen eines Gewitters
und wie das Antlitz Christi am Tag der Wiederkunft
aufersteht
die getretene und gekreuzigte
Schönheit des Menschen.
Ich bin es – ich,
der zur Wahrheit ruft und zum Aufstand,
der nicht mehr Diener sein will,
und eure schwarzen
aus Lügen geflochtenen Fesseln zerbricht.
Ich bin es – ich,
der vom Gesetz in Fesseln Geschlagene,
der das Manifest des Menschen verkündet!
Mag mir der Rabe
in den Marmor des Leibes eingraben
das Kreuz.


 

Allgemeines zur Kolumne „Endzeitpoesie 4.0 – Brennholz gegen Robotisierung und drohenden Erfrierungstod“:

Da in unserer aus den Fugen geratenden Welt vieles nicht mehr rational verstehbar und auch kaum noch ertragbar ist, brauchen wir dringend ein Gegengewicht aus dem Reich der Poesie … mit diesem geistigen Gegengift in den Adern wird vieles Unverständliche plötzlich wieder verständlich und Unerträgliches wieder ertragbar – oder noch besser: gestaltbar!

Denn die größte Lüge, die uns heute beigebracht wird, ist: dass der Einzelne ohnehin nichts tun kann. – Das genaue Gegenteil davon ist wahr: Es kommt auf jeden einzelnen an und das mehr als jemals zuvor. Und wie uns schon Dostojewskij erklärt hat, ist im Leben auch niemals etwas umsonst, selbst wenn eine Bemühung keinen sichtbaren Erfolg zeigt: „Alles ist wie ein Ozean, alles fließt und berührt sich; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“

Gerade unsere geistlose Zeit braucht philosophische Gedanken wie eine Wüste das Wasser. Dieses Wasser – die Gedanken der großen Geister der Menschheit – gibt es schon lange. Aber die scheinbar alten – in Wirklichkeit ewig jungen – Gedanken bleiben nicht dieselben: Jeder, der sie aufgreift und verinnerlicht, färbt sie mit seiner individuellen Persönlichkeitsnote ein und bringt dadurch wieder ganz neue Farben in die Welt, die bisher noch nicht existiert haben. Und solche Farben braucht unsere grau gewordene Welt (siehe 1000 Gestalten.de) heute dringend – sie saugt sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser … damit wieder Neues, Kreatives, Menschliches entstehen kann.

In diesem Sinne wollen wir der pseudopragmatischen Alternativlosigkeit (siehe „Der Führer 4.0 – Er ist schon längst da“) die Gefolgschaft in den Grand Canyon verweigern und es lieber mit Ilija Trojanow halten: „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“. – Dann kann die scheinbare Endzeit zu einem neuen Anfang werden.

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