Grün

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Dem Licht entgegen

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Grüne Scherben

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Grüne Scherben

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Landtagswahl Baden-Würtemberg und der Tod der „sozialen Frage“.

Die Wahl in Baden-Würtemberg habe ich verschlafen. Krankheitsbedingt. Ist ja auch nicht weiter schlimm, denn wie man hier schon nachlesen kann, geht es ja nur noch um die Verpackung, der Inhalt ist immer derselbe. Im Falle von Baden-Würtemberg heißt das: Stuttgart 21 wird gebaut, aber vielleicht grün angestrichen. Erste Vorbereitungen auf diese Entwicklungen kann man schon heute sehen, siehe Welt:

Die Wahl in Baden-Würtemberg habe ich verschlafen. Krankheitsbedingt. Ist ja auch nicht weiter schlimm, denn wie man hier schon nachlesen kann, geht es ja nur noch um die Verpackung, der Inhalt ist immer derselbe. Im Falle von Baden-Würtemberg heißt das: Stuttgart 21 wird gebaut, aber vielleicht grün angestrichen. Erste Vorbereitungen auf diese Entwicklungen kann man schon heute sehen, siehe Welt:

Eher zurückhaltend äußerte sich Grünen-Bundeschef Cem Özdemir. „Wir werden dafür sorgen, dass es zu einem richtigen, fairen Stresstest kommt, und werden dann schauen, ob das umgesetzt werden kann“, sagte er.

Ein „richtig fairer Streßtest“ hat auch jetzt schon ein feststehendes Ergebnis, denn ein Ende von Stuttgart 21 ist laut Spiegel unbezahlbar:

Bedeutet die grüne Revolution im Südwesten der Republik nun auch das Ende für das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21? Im Wahlkampf standen die Grünen noch geschlossen an der Seite der S21-Gegner. Ihr Versprechen: Die Baden-Württemberger sollen über das Projekt abstimmen dürfen. Ein negatives Votum würde alles verändern.

Doch damit könnten auch die Grünen echte Probleme bekommen: Ein Stopp von Stuttgart 21 dürfte fast zwingend eine Schadensersatzklage der Bahn nach sich ziehen. Immerhin gibt es bindende Verträge. Für die Kosten müsste dann der Steuerzahler einspringen.

Der Steuerzahler wird´s schon richten – wie immer. Das ist das Angenehme an Geschäften mit dem Staat: führt man sie durch, verdient man sich eine goldene Nase, führt man sie nicht durch, auch. So wird man reicher Leistungsträger des von allen Politikern umworbenen Mittelstandes.

Die Landtagswahl Baden-Würtemberg hat deutlich gezeigt, das …. nicht das Land grün geworden ist, sondern die Partei so schwarz, das sie dort sogar die CDU ablösen konnte. Kann man ja auch so sehen. Es ist ja – so hört man allenthalben – gerade der gut verdienende Bildungsbürger, der jetzt grün wählt. Jener Bildungsbürger, der selbst wiederum hauptsächlich von Steuergeldern lebt, wie zum Beispiel der deutsche Gymnasiallehrer.  In einem Artikel der Zeitschrift „Psychologie Heute“ über Natur als neue Religion findet man Hinweise darauf, das die „grüne Bewegung“ eben nicht sonderlich sozial ist … sondern vielleicht sogar ausgeprägt asozial.  Das würde erklären, warum die „grüne Sensation“ in Baden-Würtemberg nicht nebenbei auch dazu geführt hat, das die Linke mal wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist.

Die soziale Frage in Deutschland ist tot, das zeigt die Wahl deutlich. Für ein paar Bäume zetteln wir einen Bürgerkrieg an, wenn aber Patienten in Altersheimen von Mäusen angefressen werden, dann zucken wir nur mit den Schultern:

Eine bewegungsunfähige 81-jährige Patientin aus Nordrhein-Westfalen konnte sich nicht wehren, als eine Maus sie nachts im Krankenhaus annagte.

So steht es in der Welt. Wer jetzt hier den Personalnotstand ins Gespräch bringen möchte, der wird kaum Gehör finden. Das ist einfach kein Thema, das zieht – sogar Hartz IV wird ja immer langweiliger, löst sich ja – siehe Welt – geradezu auf:

Laut Bundesagentur habe damit jeder fünfte arbeitsfähige Empfänger von Arbeitslosengeld II eine neue, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Nach Angaben der Arbeitsmarktexperten habe jeder zweite Vermittelte den neuen Job länger als sechs Monate behalten, heißt es in dem Bericht.

Die Zahl der Dauerarbeitslosen sei seit 2006 um 466.000 oder 37 Prozent auf 784.000 gesenkt worden, wobei die Zahlen der zugelassenen kommunalen Träger nicht berücksichtigt seien. Die Jugendarbeitslosigkeit sei im selben Zeitraum um 124.000 oder 41 Prozent auf 178.000 gesunken.

Am 9.12.2010 meldete die Welt jedoch was gänzlich anderes:

Zahl der Hartz-IV-Empfänger steigt auf 6,7 Millionen

Immer mehr Menschen gehören zu den Empfängern von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld – ein Viertel davon sind Kinder unter 15 Jahren.

Wenn also die statistischen Rekorde der jungen, dynamischen gut verdienenden grün wählenden Mathematiker in der BA nicht völlig gelogen sind, dann müssen Heerscharen von Menschen in Hartz IV abwandern, um den Anstieg trotz Vermittlungsrekorden erklären zu können.

Das passt dann auch zu einer weiteren Meldung der Welt:

Laut einer Studie haben 17 Prozent der Jugendlichen in Deutschland keine Jobperspektive. Forscher kritisieren nutzlose „Warteschleifen“.

„Insgesamt fällt auf, dass die Arbeitsmarkt- und Bildungsteilhabe in Deutschland mit zunehmendem Alter junger Menschen abnimmt“, sagt Eric Thode, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. „Eine derart negative Entwicklung finden wir sonst nur noch in Tschechien.“

Jeder sechste Jugendliche steuert auf ein Leben als Hartz IV-Empfänger zu. Stört es jemanden? Die BA behauptet, sie hätte die Jugendarbeitslosigkeit um 41 % gesenkt. Vielleicht bei unter Dreijährigen?

Dafür nimmt die Aussonderung der Arbeitlosen immer wildere Züge an, siehe ebenfalls Welt:

Eine mehrtägige Reise zum Kirchentag könnte die berufliche Eingliederung der Frau behindern, so das Jobcenter.

Die Frau ist 59 Jahre alt. Wie hoch wäre denn ihre Vermittlungschance in Prozent ausgedrückt … oder müssen wir hier in Promille denken?

Das alles jedoch ficht einen echten Grünen nicht an. Sein Eigenheim hat Solarzellen auf dem Dach, die Toilettenanlage wird mit Regenwasser betrieben, man heizt die 180 m2 Wohnraum mit Pellets und streicht alle staatlichen Förderungen (Steuergelder) ein, die es dafür gibt. So lebt der grüne König der Welt, hier plant er neue Froschschutzzäune, schaut sich mit seiner Frau (gerne Grundschullehrerin) die digitalisierten Photografien der alten Demos an und diskutiert mit seinem Anlageberater seine Finanzoptimierungen.

Für Menschen … ist da wenig Platz. Für Kinder erst recht nicht. Die könnten bei der Trecking-Tour durch Neuseeland ja auch gar nicht mithalten. Für Sozialleistungen hat man in diesen Räumen auch wenig Interesse – sie könnten sich negativ auf die staatlichen Förderungen auswirken, was wiederum den Finanzoptimierer ungnädig stimmen könnte.

So hinterläßt der Wahltag – auch wenn man in verschlafen hat – im Nachhinein einen üblen Beigeschmack.

Die soziale Frage ist nur noch für eine verschwindend kleine Minderheit von Interesse.

Wir retten Bäume und vergessen Menschen.

Hoffentlich kommen die Mäuse jetzt nicht auf den Geschmack.

 

Drei Scheiben in Grün

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3 Scheiben in Grün

© Jotha

Blick in den Torbogen

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Blick in den Torbogen

Schachtelhalme im Morgenlicht

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Schachtelhalme im Morgenlicht

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