Globalisierung

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Nachrichten AUF1 vom 20. Juli 2021

Hochwasserkatastrophe: Verantwortungslose Politiker werfen weitere Fragen auf + Schattenseiten der Globalisierung: Wie belastbar sind weltweite Lieferketten? + Und: Europaweite Verschärfungen – für die Ungeimpften wird es immer schwieriger

RUBIKON: IM GESPRÄCH: „DIE GLOBALE LÜGE“ – Wolfgang Wodarg

WOLFGANG WODARG UND FLAVIO VON WITZLEBEN

Im Rubikon-Exklusivinterview führt der Lungenfacharzt und ehemalige SPD-Politiker, Dr. Wolfgang Wodarg, aus, wie derzeit eine neue Weltordnung errichtet wird und was die Ziele der Protagonisten dieses „großen Umbruchs“ sind.

Geisterschiff im Nadelöhr

Containerschiff Ever Given im Wüstensand: Der zentralisierte Welthandel ist extrem verletzlich

Ein Kommentar von Hermann Ploppa.

Endlich gab es mal wieder ein ganz anschauliches Ereignis im Nachrichtendschungel zu bestaunen. Anstelle der garstigen Corona-Viren, die man nicht einmal sehen kann, nun also ein spektakulärer Unfall, den man sogar aus dem Weltall orten konnte.

Ein Containerfrachtschiff von gigantischen Ausmaßen hatte sich in den gefluteten Wüstensand des Suezkanals gefressen. Es kommt gar nicht so selten vor, dass im Suezkanal Schiffe auf Grund gehen. 2018 brachte zudem ein Motorschaden ein Containerschiff ganz plötzlich zum Stehen. Vier nachfolgende Schiffe sind damals aufeinander gekracht.

Aber diesmal stellte sich das Containerschiff Ever Given einfach quer. Nichts ging mehr. Die Ever Given ist eines der größten Containerschiffe der Welt: beinahe einen halben Kilometer lang, 58 Meter breit. Traglast: 20.288 Container. Gesamtgewicht: 224.000 Tonnen. In dieser Größenordnung schippern etwa 500 Container-Boliden durch die Weltmeere.

Selbstverständlich meldeten sich in den sozialen Medien sofort hunderttausende von Nautik-Experten zu Wort. Die Havarie im meist befahrenen Kanal der Welt sei kein Zufall. Vielmehr sei nachgeholfen worden, um den Welthandel absichtlich auszubremsen…

EXPLAINING THE GREAT RESET TO CONSPIRACY BEGINNERS

HighWire goes to a place we’ve never gone before. Is there something more behind the global coronavirus response? Why are so many leaders using the same language when talk…

Die Klimahitz in Kattowitz

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Bild: pixabyay.CC0

Derzeit ist Klimahitz
in Kattowitz
ein Witz

die Deligierten sitzen und schwitzen
um sich über Klimafragen zu erhitzen
wie wäre die nächste Konferenz in Riad
bei ausgefallener Klimatisierung, oh wie schad

doch das Klima wird immer wärmer
und die Menschen immer ärmer
die Menschen in der Hitze wollen flüchten in Scharen
wir sollten ihnen das eigentlich ersparen

die Nationalisten präsentieren christliche Werte
in diesen Fragen zeigen sie Kälte und Härte
Ja das Klimaschutzabkommen von Paris
das war in einigen Punkten ziemlich fies

Es sparte den Klimaschaden der Globalisierung aus
da kommen wir bald gar nicht mehr raus
der Flugverkehr und die Transportschiffe waren ausgenommen
deshalb sind wir jetzt damit nicht sehr weit gekommen

Denn wenn wir im Rahmen der Globalisierung,
die kritisiert kaum eine Regierung,
immer mehr Freihandelszonen kreieren,
steigt der Transport, das könnten wir kapieren

Dadurch das Öko und Sozialdumping schafft Not
die europäische Bevölkerung,die fürchtet um ihr Brot
dadurch der Nationalismus steigt
wie es sich eben zeigt

Wenn Brasilien plant den Amazonas zu roden
Ringt das wieder das Klima zu Boden
Denn wenn Europa das Freihandelsabkommen nicht unterschreibt
der Effekt von Agrarwahnsinn gegen Urwald unterbleibt

Mercosur benennt man dies Abkommen
Brüssel sieht das sehr verschwommen
es sieht den riesigen Schaden nicht
der über EU Bauern und Klima hereinbricht

Dass auch in Südasien die Produktion die Natur zerstört
das sieht man nicht, so sehr ist man von der Wirtschaft betört
Globalisierungskritik die ist ja heute Gotteslästerung
die Religion ist heute Wirtschaft und die geht rund

Wenn durch hedge-fondfs die Menschen in Asien krepieren
so will das Brüssel wenig kapieren
Öko und Menschenrechtzölle sind tabu
und die Bevölkerung leidet und schaut zu

Denn wenn unsere Firmen zur Ökologie verpflichtet sind
so lernt das heute auch ein jedes Kind
und drüben ganz im fernen Osten
wären Ökologie und Menschenrechte hohe Posten

Wir könnten die Firmen mit Zöllen belegen
die weder die Ökologie noch die Menschenrechte pflegen
doch wenn eine Firma dort den Arbeitern gibt guten Sold
dann wären niedrige Zölle dieser Firma hold?

Wir globalisieren die Wirtschaft für den Profit
Die EU, die Regierungen machen eifrig mit
die Ökologie und die Menschrechte
die sperrt man ein, so wie Assange der ehrlich fechtet

Die Globalisierung im Jahr 2014 25% der Treibhausgase erzeugten
doch die Massenmedien diese Information zu veröffentlichen scheuten
Eine Reparaturindustrie
an die denkt man nie

Denn wenn kleine Firmen hochwertige Produkte einfach reparieren
dann brauchte der Kleinhandel bei uns nicht zu krepieren
Das wäre übrigens eine sehr effektive Methode
gegen die Einführung von Robotern, denn b die beschert den Arbeitsplätzen den Tode

Wenn man nun hört, dass man uns noch etwas verschweigt
was sich uns bei offenen Augen zeigt?
Dass Geoengineering nicht nur Zukunft ist
Ja Teil des Pariser Vertrages, den keiner liest

Warum liest ihn keiner, weil man ihn nicht finden kann
da kommen nur einschlägige Experten ran
und wenn die es öffentlich sagen, was auch geschah,
dann schneidet man diese Passagen raus, so sind die nicht da

Warum hört man denn jetzt so viel weniger, vom Erde erwärmen?
Meint man, man kann den Schaden mit Chemie und Technik entfernen?
schau mal nach Geoengineering in Wikipedia
so heißen mehrere Techniken schon da

Die Delegierten haben sich geeinigt
dafür werden sie zu Hause nicht gesteinigt
Man stellt Dinosaurier, wie Flugzeuge und Schiffe unter Umweltschutz
Darum ist das gut für die Lobbies, doch für das Klima wenig nutz

Wenn nun alle ärmer werden sollen
Hilf Dir selbst, dann müssen wir nicht grollen
denn wenig ist oft sehr viel mehr
diese Informationen schätze ich sehr:


Quellen:
https://sciencev2.orf.at/stories/1746284/index.html

4 Träumereien

https://utopia.de/mercosur-freihandelsabkommen-eu-fleisch-suedamerika-96922/

https://www.watson.ch/wissen/brasilien/421787100-erster-verlierer-der-regenwald-warum-brasiliens-neuer-praesident-eine-klima-gefahr-ist

Klimawandel und kein Ende – über verwirrte Köpfe und versponnene Himmel

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ernaehrung-rotes-fleisch-erhoeht-risiko-frueher-zu-sterben-a-615283.html

https://katowice.webcamera.pl/
https://www.infosperber.ch/Wirtschaft/20-Schiffe–so-dreckig-wie-eine-Milliarde-Autos
https://www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/dreckschleudern-der-globalisierung-so-wichtig-und-gefaehrlich-sind-containerschiffe-fuer-uns-130201538
https://www.nachrichtenspiegel.de/2017/05/18/des-kaisers-neue-kleider/

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4125.pdf

Max Plank Institut über Geoengeneering/

Das Ende von Sozialstaat und Menschheit im heiligen Dienst an der Rendite der Elite

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Donnerstag. 6.12.2018. Eifel. Was für eine schöne, wunderbare Welt! Voller glücklicher, verzückter Menschen, denen an nichts anderen liegt, als beständig die Lebensqualität der Gemeinschaft zu erhöhen, Not und Leid immer weiter aus der Welt zu schaffen und sich voll und ganz dem Schönen, dem Edlen, dem Heiligen zwecks Erhebung der Seele zu widmen! Seltsame Sätze, oder? Es gab Zeiten, da wäre das wirklich eine Option gewesen, dass solche Sätze zurecht ausgesprochen werden. An diese Zeiten kann sich niemand mehr erinnern, das ist wohl inzwischen so. Aber was wäre das für eine Welt, wenn wir so denken würden? Wenn alle Medien sich darauf konzentrieren würden, die Welt schön und wunderbar erscheinen zu lassen – die ganze Welt, nicht nur die der Reichen und Schönen, die alles für sich besetzen wollen, was wirklich schön und wunderbar ist. Sicher: es käme viel Arbeit auf uns zu – schärfen wir unseren Blick für das Schöne und Wunderbare, fällt uns sofort die unglaubliche Häßlichkeit unserer Gegenwart auf, die kaum in den Medien thematisiert wird – zum Beispiel die absolute Häßlichkeit unserer Städte, die für zwei Drittel der Deutschen inzwischen Heimat geworden sind.

Ich war gestern in einer solchen Stadt – zum ersten Mal seit Jahren wieder zu Fuß unterwegs. Verwöhnt durch eine Wohnlage mitten in einem Nationalpark bin ich sicherlich vorbelastet, das mag erkären, warum eine Wanderung durch eine Stadt – die ich früher beruflich täglich unternehmen musste – so schockierend war – mir aber viel erklärte. Viele Menschen schotten sich ab gegen die Stadt – ganz offensichtlich. Sie tragen Kopfhörer und Kaputzenpullis – es fehlen nur noch Gasmasken. Wir regen uns auf über die Menschen, die ständig mit ihrem Smartphone durch die Gegend laufen, die Medien sind voller Witze über sie … aber niemand nimmt wahr, dass diese Bilder hier auf dem Land kaum zu beobachten sind. Schauen Sie ruhig mal vorbei, wandern Sie ein wenig an den Ufern unserer Seen und Flüsse, schlendern Sie durch die alten Dörfer mit Fachwerk und Heiligenfiguren, ruhen Sie auf Bänken mit Blick über sanfte Hügel und stille Wälder …. und beobachten Sie, was die Menschen dort machen: sie genießen eine schöne, wunderbare Welt! Sie ist schon da, muss nicht erst geschaffen werden: das erleichtert die vor uns liegende Arbeit enorm. Sie werden kaum – eigentlich: gar nicht – „Smombies“ sehen, die sich in ihrem Smartphone vor der Welt verstecken … verstecken müssen, um an der Häßlichkeit nicht zu Grunde zu gehen.

Ich kann mir vorstellen, dass man auch in sich selbst viel Schönes und Wunderbares trägt. Schauen Sie, wozu der Mensch fähig ist: welch´ wunderbare Symphonien er schreiben kann, welch´tiefgründige und heilsame Geschichten er zu erzählen vermag, wie er in Tanz und Rausch eins mit der Welt werden kann – mit jeder Faser seines Seins, wie er in Bild und Ton die Schönheit der Natur abbilden – und noch vertiefen kann, wie er seine Fürsorge sogar auf Tiere und Pflanzen ohne Hemmungen überträgt, wie er Gärten schaffen kann, die die Schönheit der Natur nachahmen, verfeinern und übertreffen: was brauchen wir schon ein Paradies, wo wir doch durch die Kraft unserer Arbeit und Kreativität unsere Umwelt jederzeit in ein Paradies verwandeln können? Stellen Sie sich diese Welt doch einmal bildlich vor: eine Welt, in der Sie täglich im Rausch der Sinne leben könnten, voller angenehmer Töne, wohliger Düfte, sanfter Eindrücke und prächtiger Bilder – wo Häuser auch Kunstwerke sind und ein Genuss für die Augen … was wäre das für eine Welt!

Aber was haben wir für eine Welt? Grauer, häßlicher Beton, der psychisch krank macht, an sich schon eine Form von optischer Gewalt ist, eine Häßlichkeit präsentiert, die sich seine Erfinder selbst als Wohnraum nie antun würden. Ein Krach und eine Hektik im Straßenverkehr, als lauerten die Tiefen der finstersten Höllen um die nächste Ecke. Ein Gestank nach Gift und Seuche, der unsere Altvorderen panisch hätte fliehen lassen, weil er nur den finsteren Odem düsterster Götter darstellen kann, die gekommen sind, die Menschheit zu fressen.

Man gewöhnt sich daran.

Ich denke mir manchmal: manche dieser jungen Menschen, die es in den Moloch Stadt verschlagen hat, kommen vielleicht noch von der kleinen Minderheit der Landbewohner, die noch artgerecht leben, und schotten sich mit Kopfhörern und Kaputzenpulli so weit es geht vor der Häßlichkeit der Massenmenschhaltung ab, die kaum weniger widerwärtig ist als die Massentierhaltung. Und diese Schutzhaltung prangern wir an – oft und an jeder Ecke. Die Ursachen dafür jedoch…werden nirgends erwähnt. Man klagt und jammert über „die Deutschen“, die doch so wenig Widerstand zeigen – schaut aber nicht darauf, woher die Lethargie, die Mutlosigkeit, die Kraftlosigkeit stammt: wir erwarten uns revolutionäre Taten von wandelnden Leichen! Machen Sie auch noch verantwortlich dafür, dass sie wandelnde Leichen sind – und fragen nicht mehr nach den Tätern, ihren Waffen und ihren Methoden noch nach ihren Absichten.

Wir Menschen sind sinnliche Wesen, unterscheiden uns darin von keinem Tier auf dem Planeten. Menschen leiden ebenso wie Hunde, Katzen, Pferde und Schafe wenn sie nicht artgerecht gehalten werden … aber das „Gift der Propaganda“ hat uns schon so eingelullt, dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, einfachste Fakten zu realisieren. „Gift der Propaganda“? Nun – ein Wort dass man bei der bemerkenswerten Vivanne Forrester finden kann, die im letzten Jahrtausend die beiden Werke „Terror der Ökonomie“ und „Diktatur des Profits“ geschrieben hatte – Werke, die in 27 Sprachen übersetzt und von der deutschen Literaturkritik zerrissen wurden … dabei nahmen sie voraus, was für uns alle Alltag geworden ist. Ich zittiere mal aus so einem Verriss von 1997 (siehe Zeit):

„Mit teils gehörigem Zorn, teils ungehörigem Zynismus wettert die Essayistin gegen die dunklen Mächte des Großkapitals, die klammheimlich die Massen nicht mehr benötigter Arbeitnehmer ins Elend abschieben wollen. Auch die schlimmsten Diktaturphasen der Geschichte hätten die Menschheit weniger gefährdet als der ungehemmte Globalmarkt, mittels dessen die selbsternannten Eliten ihr einziges Lebensziel, den Profit, immer weiter und immer brutaler in die Höhe trieben. Denn erstmals in der Geschichte seien die Machthaber anders als die schlimmsten Despoten vor ihnen – auf das Gros der Menschen nicht mehr angewiesen. Reduziert auf ihren Ertragswert, würden viele Arbeiter „noch unterhalb des Niveaus von Maschinen“ angesiedelt.

Viviane Forresters Schlußfolgerung paßt zu ihrer sogenannten Analyse: „Nie zuvor war das Überleben der gesamten Menschheit derart bedroht.“

Frau Forrester starb 2013 – was sehr schade ist, würde man doch gerne nochmal ihre Stimme hören, wie sie uns an die Hand nimmt und durch die Propagandafluten begleitet, uns hinführt in ein Land, wo Milch und Honig fließen – jenem Land, dass wir in Zukunft im Miteiander so leicht gestalten könnte aber im alltäglichen Gegeneinander unmöglich werden lassen. Es lohnt sich, den Verriss der Zeit ganz zu lesen, der Autor ist außer sich – hat nur keine Argumente. Zutiefst verletzt ist das Weltbild des Nobelbürgers von der Offfenheit einer damals schon älteren Dame – dabei leidet er wie alle unter der Tatsache, dass kaum nennbare Eliten die ganze Welt in eine Anstalt zur Erhöhung ihrer Renditen umbauen. Wer Forrester gelesen hatte, verstand schnell, dass Hartz IV kommen würde – auch wenn es den volkstümlichen Namen dafür noch nicht gab.

Im Kabarett – zur lustigen Unterhaltung – hatte ein Künstler das schon mal auf den Punkt gebracht: die brauchen uns alle nicht mehr. Wir können froh und dankbar sein, dass wir noch nicht ins Gas geschickt werden, weil der Umbau aller Werte in den Sozialsystemen der Elite noch nicht vollständig erreicht worden ist. Noch ziert man sich, die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen, aber man bereitet sie Schritt für Schritt vor: es gibt de fakto keine andere Lösungmöglichkeit für das Überleben der Menschheit, als neun von zehn zu töten: das gebietet allein schon das Narrativ der menschengemachten Klimawandels – denn dieses Narrativ erklärt den Menschen zum Feind der Welt … und deshalb sehen wir den Menschen – mal Hand aufs Herz – doch schon gar nicht mehr als empfindungsfähiges, schützenwertes Wesen an, sondern als Parasiten, als Ballastexistenz, als Schädling … und folgen so in breiter Masse den Weltbildern der Elite.

Sie sind nun schockiert, oder? Wahrscheinlich gehören Sie auch zu jenen, die den SUV-Wahn verdammen, bei Diesel die Nase rümpfen und sich ihre vegane Jackfruit per Flugzeug zur Rettung der Welt von anderen Kontinenten einfliegen lassen (siehe FAZ), haben aber ganz vergessen, dass Kochfeuer jedes Jahr Millionen töten und durch CO2 die Umwelt in Gefahr bringen (siehe Spiegel). Wer kocht wie der Inder, vernichtet die Welt. Und die kochen nicht nur, die Inder, die haben auch Blähungen. Über Blähungen von Indern gibt es dankenswerterweise noch keine Studien wie die über Blähungen von Kühen, aber das Ergebnis im Rahmen der herrschenden Klima-Narrative ist schon jetzt klar: der muss weg, der Inder. Vor allem der Arme. Die Kühe müssen ja auch weg … nur essen dürfen wir die nicht, das wäre pfui. Aber weg sollten sie schon.

CO2-Emissionen steigen weltweit auf Rekordhoch, weitere Steigerungen werden erwartet (siehe Handelsblatt): es muss uns langsam klar werden, das wir den Kampf ums Klima verloren haben – einen Kampf, den sowieso niemand ernst nimmt, ein Gesang, der hauptsächlich angestimmt wird, um die Menschen gegeneinander auszuspielen: voller Stolz jagen wir gerade Dieselfahrer … obwohl es der Diesel ist, der die günstige Klimabilanz hat. Merkt aber keiner mehr, weil das Gift der Propaganda so stark geworden ist, dass es keine Alternativen mehr zuläßt. Wir sehen gerade am Dieselwahn wir irrational die Zeiten geworden sind, wieviel Hysterie und Panik das Denken beherrschen … und das der ungehemmte Globalmarkt die schlimmste Despotie von allen über die Menschheit hereinbringen wird – eine Despotie, die das Überleben der gesammten Menschheit bedroht … mehr als der Klimawandel.

Ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht ist eine ganz wichtige Frage: sie entscheidet darüber, ob wir Milliarden von Menschen auslöschen müssen oder nicht. Wie gesagt: selbst die kleinen Kochfeuer sind zu viel. Und dann wollen die alle auch noch essen…

Machen Sie sich da nichts vor: es wird Menschen geben, die die Aufgabe der Auslöschung der Armen gern und voller Überzeugung übernehmen werden: ganz normale Menschen, die sich der Größe und Tragweite der Aufgabe bewusst sind und die sie voller Stolz erfüllen werden, weil es um nichts geringes geht als um die Rettung der Welt! Deutschland 1933-1945 hat gezeigt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie nur in der vollen Überzeugung handeln, dass zur Rettung der Welt große Taten nötig sind, für die man wahre Helden braucht, die in aller Stille unangenehme Dinge zum Wohle aller erledigen.  Das ist schon mal geschehen. Sie haben sich gefühlt wie die Besten und Größten – wir richtig gute Gutmenschen – nur leider angefüllt mit tödlichem Propagandagift, das ihnen die Sinne vernebelte.

Wieso ist eigentlich alles so fürchterlich schief gelaufen? Nun – es gibt viele Erklärungsmodelle dafür. Ich ziehe die radikaleren vor: es liegt einfach an unserem degeneriertem Wirtschaftssystem, am Renditewahn. Eine Firma sollte gute Produkte produzieren, die die Lebensqualität von Menschen verbessern … und nicht nur Mittel dafür sein, dass das eingesetzte Kapital genug Zinsen bringt. Letzteres ist überhaupt kein sinnvolles Ziel – außer für jene, die die Zinsen geschenkt bekommen. Im Zentrum dieses Wirtschaftssystems befindet sich … der Konzern, in Colin Crouches Werk „Postdemokratie“ (sehr lesenwert, ja, geradezu ein Muss um die Gegenwart zu verstehen) der zentrale Motor zur Zerstörung der demokratischen Strukturen – meist nur noch eine Zentrale mit vielen großen Konten, weit ab von den romantischen Vorstellungen einer „Firma“. Und dieser Konzern … könnte nur durch eine globale Weltregierung aufgehalten werden, Nationalstaaten sind ihm völlig hilflos ausgeliefert – wie die Cum-Cum -und Cum-Ex-Skandale mal wieder deutlich gezeigt haben … um nur ein kleines Beispiel zu nennen.

Mit den Konzernen haben wir etwas geschaffen, dass es noch nie auf der Welt gab: gigantische, seelenlose, psychopathische Monstren mit vielen menschlichen Dienern, Göttern gleich, die gierig den ganzen Planeten zerstören: geschaffen durch den Willen weniger, gehalten durch den starken Arm des Gesetzes und getragen durch die Arbeitskraft der Menschheit. Ja – es sind unsere Gesetze, die sie zu „Personen“ machen – Personen mit einer Machtfülle, wie sie einst Götter hatten. Und die gleichen Gesetze zwingen sie dazu, Psychopathen zu werden … und beschneiden die Macht eines jeden Menschen, der in ihnen arbeitet. Lesen Sie mal Joel Bakan dazu, „das Ende der Konzerne“ … nur ist das Ende leider nicht mehr absehbar.

Und jetzt sind Sie sicher völlig durcheinander, gilt es doch als sicher, dass gerade die „Bösen“ für die Globalisierung sind und die Guten den Nationalstaat behalten wollen, der einzig der Garant für die soziale Absicherung des Volkes sein kann. Ich erwähne jetzt nochmal das „Gift der Propaganda“ … dessen Wirkung Sie gerade jetzt in sich verspüren werden. Die Konzernwelt braucht den Nationalstaat, um seine Bewohner aussaugen zu können: das, wovor man sich bei Schreckensbildern wie „NWO“ fürchtet, findet schon seit Jahren statt – in jedem Land der Erde. Und wird jährlich schlimmer.

Ich verwirre Sie gerne noch weiter, denn eine Methode zur Vernichtung der Armen wird etwas sein, von dem die Armen gerade träumen: das bedingungslose Grundeinkommen – jetzt auch von führenden Milliardären des Silicon Valley gefordert (siehe FAZ), jenen Menschen, die mit Hochdruck daran arbeiten, in eigenen schwimmenden Städten mir ihresgleichen vor den Traumstränden der Welt zu leben und ihren „Geist“ in Maschinen transformieren zu können, während intelligente Maschinen die Arbeit (die Verwaltung … und Eliminierung der Massen) an Land erledigen. Das überrascht sehr, gilt doch das bedingungslose Grundeinkommen als einzige Hoffnung auf Zukunft: jeder bekommt 1500 Euro und kann leben wie ein König! Es könnte auch jeder 10000 Euro bekommen, das wäre den Herren des Geldes im Prinzip völlig egal – solange sie wie schon jetzt – die Preise diktieren dürfen. Schulbesuch der Kinder kostet dann eben 2 Millionen im Jahr, jeder Arztbesuch 100000, Straßenbahnticket 500 Euro. Ja – in der neuen Welt hat alles seinen Preis – und unterm Strich werden alle für ein bedinungsloses Grundeinkommen stimmen, dass … nebenbei … die Reichen noch reicher macht und die Armen völlig „dem Markt“ ausliefert – ausgestattet mit einem kleinen Taschengeld, das unterm Strich nur für junge, gesunde, egoistisch orientierte Menschen Gewinn bringt … aberletztlich dazu führen wird, dass die Armen auf die preisgünstigste Weise sterben werden: sie verhungern und erfrieren einfach, sterben früh an Krankheiten. Ist viel billiger als Gas und Lager. Was nämlich keiner erwähnt: der ganze Sozialstaat wird zugunsten dieses Grundeinkommens abgeschafft – und auch das normale menschliche Miteinander.

Nun sollte man sich nicht entmutigen lassen, sein Heil halt nicht in Formen suchen. Herrscht ein guter Geist in den Systemen, können Staaten, Grundeinkommen und sogar eine globale Regierung sehr nützliche, hilfreiche, positive Elemente sein. Herrscht aber ein niederer Geist in ihnen – können Sie Waffen gegen die Menschheit werden.

Und die ist ja – wenn wir der guten Frau Forrester folgen – gerade in Gefahr wie nie zuvor.

Durch „die Wirtschaft“ – wie der Feind der Menschheit neudeutsch verharmlosend genannt wird.

 

 

Die fünfte Kolonne der Hochfinanz: die antichristlichen Lehren des Robert Betz & Co.

Dienstag, 24.10.2017. Eifel. Erst letztens sprachen wir über die Gefahren, denen unsere demokratische Zivilgesellschaft von außen ausgesetzt ist: die Treibjagd der Elite auf die Menscheit entfaltet sich seit Jahren zu voller Größe, zerfetzt unseren Zusammenhalt, unsere Solidargemeinschaft, unser Souveränität und Freiheit. Wir sind uns wohl kaum richtig im Klaren darüber, wie groß die Übermacht ist, die uns da überfallen hat: wir mit unserem kleinen Haushalt von 250 Milliarden Euro müssen Plünderer abwehren, von denen allein einer über 4 Billionen Euro verfügt – wenn die anderen noch drauflegen, könnten die dieses Land in wenigen Tagen ruinieren. Uns bleibt da nur: beten. Oder sehen Sie andere Möglichkeiten, die willkürlichen Entscheidungen der Ratingagenturen vom Deutschen Bundestag aus zu beeinflussen? Verlieren wir unser Rating, weil die Vogelflugdeuter in den USA schlechte Laune haben, können wir hier dicht machen: das ist einfach Fakt, ein Fakt, der alle demütigen Bücklinge in Richtung transatlantischer Wünsche umfassend erklären kann. Wer hinter die Kulissen der Weltpolitik schaut, wird schnell merken, was wir brauchen: einfach nur ganz neues, eigenes Geld. Einen Neustart kompletter Art – doch darüber muss ein andermal gesprochen werden. Heute gilt es, einen Blick auf die fünfte Kolonne jener Kräfte zu werfen, fleißige Diener im Inneren des Landes, die … unsere Widerstandsfähigkeit gezielt von Innen heraus lähmen und schwächen. Unser kleines, von einer riesengroßen Übermacht belagertes Dorf wird so vor zusätzliche Herausforderungen gestellt, die kaum zu bewältigen sind, da mit dem sinkenden Bildungsniveau der Generation Doof auch die Widerstandsfähigkeit gegen groben Unfug sinkt.

Fünfte Kolonne? Ein Begriff aus dem spanischen Bürgerkrieg, als sich die Faschisten und Demokraten (unterstützt von internationalen Brigaden aus aller Welt) in Spanien einen bitteren Kampf lieferten, der endete, als der Faschist und Putschist Franko mit vier Kampfkolonnen auf die Hauptstadt zumarschierte … und stolz prahlte, er hätte noch eine fünfte Kolonne, die in der Stadt selbst von innen heraus die Widerstandskraft der Verteidiger schwächte, um seinen Sieg absolut sicher zu machen.

Bevor wir uns dem groben Unfug zuwenden, seien jedoch ein paar Worte zuvor gestattet, damit jedem klar wird, in welchem Rahmen die Betrachtung stattfindet. Wir werden uns in den nächsten Minuten mit den Lehren des Robert Betz auseinandersetzen – viele kennen ihn noch nicht. Ich habe ihn bewusst gewählt, weil er einer der bekannteren Prediger des neuen, düsteren Kultes ist – obschon ich dachte, diesem Phänomen schon zuvor hinreichend Beachtung geschenkt zu haben. Immerhin verwies ich schon mal auf Hartz IV als Chance und die unglaubliche göttliche Kraft des NEIN (etwas schalkhaft vorgetragen – jedoch mit einem sehr harten wahren Kern, diese Kraft des NEIN … worüber wir gerne ein andermal reden können) und auf mehrfachen speziellen Leserwunsch sprachen wir erst letztes Jahr über Robert Betz, das positive Denken und den Terror der Innenweltvergiftung – und ich war im Prinzip der Meinung, dass wir es damit gut sein lassen können, nur … ich versprach, dass wir radikaler werden müssen, vor allem radikaler im Denken, sonst wird es uns nie gelingen, jene Fronten aufzubauen, welche die demokratische Zivilgesellschaft zum Überleben braucht – und angesichts der finanziellen Übermacht, die uns gegenüber steht, müssen wir absolut fehlerfrei handeln und agieren, um überhaupt noch eine kleine Chance zu haben.

Es sind nun auch öffentlich-rechtliche Sender, die auf den düsteren Kult um Robert Betz aufmerksam geworden sind, ihn „Glückscoach und Scharlatan“ nennen (siehe NDR) und darauf hinweisen, dass seine Seminare „Psychosen auslösen können“ (siehe NDR) – doch diese Kritik steht mir nicht im Sinn. Eine faschistisch orientierte Gesellschaft braucht immer ein paar Voraussetzungen, um die Gedanken der Menschen in Käfigen zu halten, weshalb jede Form von Zauberei (Normsprech: Esoterik) verpönt ist: das Wissen um die Unsterblichkeit der Seele und die Maßnahmen, die man treffen sollte, um den sicheren Übergang der Seele nach dem Tod zu gewährleisten, war immer ein Wissen der Herrschenden gewesen, für den Sklaven galt: nach dem Tod kommt nichts, nur die tote, leere Hölle. Es ist nahezu unverzichtbar, solche Wahrheiten vor Sklaven verborgen zu halten, sonst kämen sie noch auf dumme Gedanken – wie den, ihre Herren vom Thron zu schubsen, weil kein Mensch mehr wert ist als ein anderer und es oft besser ist, aufrecht in den Tod gegen die Unterdrücker zu gehen als möglichst lange Sklavendienste leisten zu dürfen. Deshalb ist Esoterik ja … das geheime Wissen der verborgenen Dinge. Manches dieses Wissens ist zurecht verborgen, weil man ein gewisses Maß an Weisheit braucht, um damit umgehen zu können – und ich selbst teile dieses Wissen nur mit ganz wenigen Menschen, teile es nicht elektronisch oder fernmündlich, weil es enorm missbräuchlich ist – und schon oft missbraucht wurde. Ist nur längst nicht mehr so geheim wie früher – es gibt genug Bücher, in denen es zu finden ist … nur schaut da keiner mehr drauf.

Wir begegnen den neuen Lehren der neuen Dunkelheit also nicht als jene plumpen Materialisten, die mit ihren komplexen Weltdeutungstheorien einen löcherigen Dogmenapparat geschaffen haben, den sie – sprachlich völlig unkorrekt – Wissenschaft nennen (dabei wäre Schrumpfhirndogmatik ein passenderer Begriff dafür), denn das würde uns in eine Reihe stellen mit der Funktionselite der Plutonomie der Hochfinanz, die den Menschen zum Konsumzombie umerzogen haben und weiterhin umerziehen wollen, Glück auf das kurze zwei Sekunden dauernde Gefühl beim nächsten Erwerb von umweltschädigendem Nutzlosramsch reduzieren und die Menschheit zu bis zur völligen Vernichtung (und Unterwerfung) der natürlichen Lebensumwelt führen – aus Gründen, die eher im Reich der Psychopathologie jener „Wissenschaftler“ zu suchen sind als im Bereich lösungsorientierter Rationalität.

Uns geht es nicht um fruchtloses „Bashing“, sondern um einen genauen Schuss – der bedarf etwas längeren Zielens … und das dauert halt.

Deshalb zuvor mal ein paar Erfahrungen mit dem Bereich Zauberei – damit man nicht meint, hier spricht ein tumbes GWUP-Wiesel aus dem Bereich jener Einfaltspinsel, die auch meinen, dass Kriege wie Naturkatastrophen einfach so passieren – ohne zu merken, dass sie hier Äpfel nicht mit Birnen vergleichen sondern mit Stühlen oder Kraftfahrzeugen. Das erste Mal habe ich Methoden aus diesem Bereich angewendet, als die Schulmedizin meinem Vater noch drei Wochen zu leben gaben: es wurden fünf Jahre daraus. Das hat mir einen gewissen Respekt abverlangt. Dann hatte ich ein außerordentlich unangenehmes Problem mit Nierensteinen, vor welchem die Schulmedizin kapitulierte, dank Einsatz einer Heilerin fallen die Steinchen jetzt völlig schmerzlos einfach so heraus – ein paar dicke Brocken habe ich behalten, um beim nächsten Besuch den Urologen zu erschrecken. Dann – dieses Problem mit meinen Fingern, die dicht vor einer Operation standen: nur ein paar unbedeutende Berührungen von Heilerhand – sie sind wieder geschmeidig wie zuvor, weit ab davon, durch schmerzhafte Eingriffe behandelt werden zu müssen: es waren in der Tat schon vier Operationen geplant – die ich als Alleinerziehender gar nicht hätte organisieren können. Erst vor ein paar Wochen stellte ich mich als Proband im Rahmen einer Abschlussprüfung einem von einer Psychologin geleitetem Experiment im Bereich „Intuition“ zur Verfügung – weder Schülerin noch Lehrerin kannten mich, sogar meine Frage hielt ich geheim … und war dann völlig verblüfft, als mir ein wildfremder Mensch am Telefon Details meines Lebens beschrieb, die er unmöglich von irgendwoher kennen konnte … aktuell erwäge ich aufgrund der Erfahrungen, auch eine Ausbildung in dieser Hinsicht zu machen.

Sie sehen also: ich bin da erfahren – und aufgeschlossen. Zudem habe ich großen Respekt vor der Entscheidung des „Economic hit man“ John Perkins, der nach seinen Erfahrungen als Agent einer brutalen, mörderischen, von der CIA unterstützten Wirtschaftsordnung (eben jener Plutonomie, von der wir oben sprachen) das Gegengewicht zu dieser Horrorwelt in der schamanischen Ideologie der Amazonasindiander fand – und nicht im fahnenschwingenden Rotfrontterror. Ich bin zwar noch nicht soweit – aber ich kenne die Mächte und Gewalten, für die John Perkins lange als Wirtschaftskiller unterwegs war, auch nicht so gut wie er. Ich habe auch Respekt vor messbaren Wundern – wie dem von Findhorn (siehe SWR):

„Bald ein halbes Jahrhundert ist es her, dass auf einem windigen Campingplatz an einem schottischen Meeresarm ein botanisches Wunder registriert wurde: Riesige Kohlköpfe und Gurken gediehen auf dem unfruchtbaren Boden, Blumen blühten auf das üppigste. Die Gärtner schrieben den Erfolg ihrer spirituellen Beziehung zur Natur und den Pflanzengeistern zu. Auch Wissenschaftler fanden keine bessere Erklärung.“

Ja – da waren viele Wissenschaftler unterwegs. Schade, dass dieser Zauber nie erforscht wurde: wir hätten nie mehr Nahrungsprobleme (es sei denn, wir lassen weiterhin zu, dass mit Nahrungsmitteln an Börsen spekuliert wird).

Große Zauber – große Wunder. Manche sind aber nur ganz klein, weil man den Rahmen der Betrachtung ändert. Wirkt auch – für einen kurzen Moment. Sie kennen die Geschichte, die Motivationstrainer Ihres Chefs haben sie schon oft genug gepredigt, diese Geschichte von dem halb leeren Glas, dass man – bei Änderung der Sichtweise – auch als halb voll bezeichnen kann … und sich gleich besser fühlt. Probieren Sie das mal mit ihrer Bank, wenn zu wenig Geld auf dem Konto ist und die von einem leeren Konto sprechen, Sie es jedoch als halb voll betrachten wollen – oder diskutieren Sie das mit ihrem Chef, wenn Ihre Abteilung nur 50 Prozent der geforderten Gewinne abwirft, die erwartet wurden: sie werden sehen, es gibt noch ganz andere Rahmen, in denen man das Glas stellen kann. Praktisch jedoch – als Mensch gesehen, der von andauernder Flüssigkeitszufuhr abhängig ist, sagt Ihnen das halb volle Glas genau so viel wie das halb leere: sie müssen früher los und für Nachschub sorgen.

Wissen Sie, wo wir jetzt gelandet sind?

Wir haben den entscheidenden Schritt von der Zauberei zur Gaukelei getan – und betrachten ihn als ganz normal. Zauberei lehnen wir ab, weil sie den Herrschaftsdogmen widerspricht (und in der Tat radikal rebellisch ist – jedoch sollte man die Finger davon lassen, wenn man nicht gerade dazu geboren worden ist – was alle echten Schamanen verfluchen, sie würden sich ein Bein dafür abschneiden, ein normales Leben leben zu dürfen), Gaukelei jedoch: damit kriegt man uns immer.

Ich könnte noch mehr erzählen über die Erfahrungen, die man mit „Welt“ jenseits der Herrschaftsdogmatik machen kann – doch darum geht es ja hier gar nicht: es geht um die Gaukelei. Um gefährliche, potentiell tödliche Gaukelei, die wie aller falscher Zauber nur ein Ziel kennt: Geld machen. Lauschen wir nur mal einem jener Gaukeler, die mit aus der Zauberei entlehnten Sprüchen Geld machen, Sprüchen, die sie selbst überhaupt nicht verstehen, die aber immer so allgemein gehalten sind, dass jeder was für sich hineininterpretieren kann, mit dem er sich identifizieren kann. Nehmen wir mal – den Tagesspruch von heute, den Robert Betz (der nahtlos jene Bärbel Mohr ersetzte, die mit „Bestellungen beim Universum“ Millionen begeisterte – bis sie ein früher Tod durch Krankheit ereilte … wohl ein Bestellirrtum, ohne den sie heute noch leben würde) uns gnädigerweise präsentierte (siehe Robert Betz):

„Viele Menschen erkennen bis zu ihrem Lebensende nicht, dass ein glückliches Leben eine Frage der Entscheidung ist. Sie machen sich vor, sie seien zufrieden, weil es ihrem Nachbar auch nicht besser geht.“

Nun ist ein glückliches Leben auch eine Frage der Entscheidung – aber halt nicht nur. Manches ist auch einfach eine Frage von Angebot und Nachfrage – und das gilt für alle Menschen, nicht nur für viele. Viele Menschen auf der Welt sind unglücklich, weil sie nicht genug zu essen haben, in zerbombten Städten oder fern der Heimat leben, keinen Zugang zu Trinkwasser haben oder von bewaffneten Räuberbanden verfolgt werden, sofern man nicht gewillt ist, zu gestatten, dass die eigenen Kinder bei lebendigem Leibe verbrannt werden (also: kräftig mit starkem Willen NEIN sagt), darf man da wohl auch zurecht unglücklich sind – selbst dann, wenn des Nachbars Kinder auch verbrannt werden.

Diese Kalendersprüche kann man abonieren. Kriegt dann jeden Tag um 10 so ein Versatzstück, ist der Tag – Ihr Freund. Oder nicht. Und obwohl er sich im christlich-spirituellen Weltbild verankert sieht, übersieht er – der Prediger des halbvollen Glases – doch den Urgrund dieses Weltbildes: und das ist das Bild von der gefallenen Welt (Altes Testament) über die der Teufel herrscht und mit einer Horde von Dämonen Krankheit und Not über die Menschheit bringt (Neues Testament). Womit wir eigentlich wieder bei den Schamanen sind (deren Unterart der Huna-Magier Christus als großen Zauberer aktzeptiert, genau so wie Zen-Buddhisten ihn als Zen-Meister respektieren … wegen der Sprüche), deren Hauptjob es seit Jahrtausenden ist, jene Teufel und Dämonen von Dorf und Mensch fern zu halten: als Lehrer, Seher, Heiler und Krieger.

Wissen Sie, wie Sie in diesen Weltbildern mit Unheil umgehen?

Es regt Sie nicht weiter auf. Nicht Glück, sondern Unglück ist der Normzustand der Welt. Ist Unglück der Normzustand der Welt, können Sie ihre Ansprüche anpassen – und damit glücklich werden … für gewisse Zeiten. In einer Welt, in der Gläser immer leer werden, ist es ein angenehmes Gefühl, ein halb volles vor sich zu haben. Doch Betz suggeriert etwas ganz anderes, eine Welt, die fremdartig ist, jahrtausende alter Weisheit völlig entgegengesetzt ist, aber mit süßen Verlockungen ködert:

„Unzufriedenheit“ scheint die ‚Krankheit‘ oder der ‚Virus‘ dieser Zeit zu sein. Sie erfasst immer mehr Menschen und scheint für viele von außen zu kommen. Sie suchen die Schuldigen „da oben“, in der Wirtschaft, der Politik oder in der unfriedlichen Welt da draußen und fühlen sich diesem Gefühl hilflos ausgeliefert. Aber was ist es wirklich, was dieses unangenehme Grundlebensgefühl erschafft?

Nein, Unzufriedenheit ist keine Krankheit unserer Zeit, schön Ägypter, Griechen und Römer konnten unzufrieden sein. Und in der Tat erkannten sie klar: der Grund für die Unzufriedenheit liegt weit draußen: bei den Göttern. Oder bei Julius Cäsar, der für viele auch weit draußen war – jedenfalls für jene, die nicht in Messerreichweite kamen und keine Geduld hatten, auf die Ostgoten zu warten, die Rom letztendlich auslöschten. Hilflos ausgeliefert fühlen sich die Menschen, weil sie mit permanenten, sich gegenseitig widersprechenden Desinformationskampagnen überzogen werden und die Übermacht die globalisierten Billionen – die sich in der Abhängigkeit von einer Hand voll Konzernen, die unsere an sich umsonst wachsenden Nahrungsmittel „besitzen“ deutlich preis gibt – nur ahnen, aber nicht genau beschreiben können. Hilflos fühlen sich die Menschen, weil sie Tag für Tag erleben, dass sie ohne Millionen ein vorprogrammiertes Leben wie Roboter leben, ein Leben, das der Amazonasschamane als Hölle bezeichnen würde: eine Hölle voller Gifte, voller Lärm, voller aussterbender Tierarten, voller Gestank, Häßlichkeit und irrsinniger Hektik. Einfach, oder? Könnte mit der Aufzählung noch schier endlos weiter machen, lausche aber jetzt lieber beim Meister (siehe Robert Betz):

„Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Gefühle sowie unsere gesamte Lebenswirklichkeit, für uns allein und in jeder Gemeinschaft. Unser Unterbewusstsein steck jedoch voller unwahrer und die Wirklichkeit verzerrender Gedanken. Was Du über Dich denkst, so behandeln Dich die Anderen. Was Du über das Leben denkst, so offenbart es sich vor Dir. Was Du über Deine Mitmenschen denkst, bestätigen sie Dir wie ein Spiegel.

In dieser App erhältst Du täglich einen Gedanken, den Du wie eine geistige „Lokomotive“ an den Anfang Deines Tages stellen kannst. Dein Verstand wird Diesen Gedanken oft nicht zustimmen, da er bisher ein eine andere Richtung denkt. Der Gedanke für den Tag wird Dich anstoßen, aufrütteln, provozieren und inspirieren auf dem Weg vom „Normalmenschen“ zum glücklichen Menschen.“

Ja – nun wissen Sie, warum Sie beim letzten Börsencrash ihre Altervorsorge verloren haben, warum die Bundeswehr weltweit im Einsatz ist, die Insektenpopulation in Deutschland um 76 Prozent gesunken ist und sie bei immer mehr Arbeit immer weniger Kaufkraft haben: das waren IHRE Gedanken! Sie Lump – wenn ich Sie erwische!

Scherz beiseite.

Der Werbefachmann und Psychologe wendet einen alten, gemeinen, aber immer noch wirksamen Trick an, den alle Gaukler, Scharlatane und Wundermittelverkäufer der Menschheit seit Jahrtausenden anwenden: er verspricht goldene Berge, wenn sie nur seinen Sirup kaufen. Er predigt ein Weltbild, das die Reichen gerne hören (und finanzieren): das jeder Euro, der gerade auf ihrem Konto liegt, mit Gottes Willen da liegt und völlig zurecht da bleiben darf (während einem die Euro der anderen natürlich in Massen in die eigenen Taschen fließen dürfen) – eine Philosophie, die in den USA des 19 Jahrhundert zur Legitimation des Kapitalismus und zum Zwecke seiner flankierender Unterstützung (in Abwehr jener, die meinten, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr denn ein Reicher ins Himmelreich komme) entworfen wurde und seit einem Vierteljahrhundert gezielt über Europa ausgegossen wird. Das grundlegende Weltbild ist antichristlich, es propagiert, dass die Welt ein Paradies ist (Tsunamis, Erdbeben, Blitzeinschläge, Tornados, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Eiszeiten gelten nicht – oder sind die Ergebnisse ziemlich schlechter Gedanken) und wir nur ganz wenig ändern müssen, bis auch uns die Millionen zufließen. Natürlich ändern wir keine realen Machtverhältnisse und Verteilungsstrukturen mehr, sondern unsere Gedanken – und kreisen fortan nur um uns selbst.

Natürlich gehört dazu auch der kleine Kniff, aus seinen Kunden besonders erleuchtete Auserwählte zu machen (die „glücklichen“), die viel besser sind als die Normalmenschen. Die Botschaften – darf man natürlich nicht mit dem Verstand hinterfragen (also auch nicht doof nachfragen, warum Gedanken Gefühle lenken, aber der Verstand dem Betz nicht zustimmt, Katholiken nennen sowas „Geheimnis des Glaubens“).  Wir stoßen hier auf Urgründe faschistoider Bewegungen, die Herrenmenschen brauchen, um zu funktionieren.

Funktioniert übrigens mit jeder x-beliebigen Ware, ich zeige Ihnen das mal – ganz umsonst!

Dreimal Klopfen auf Holz – uns Sie sind glücklich, Ihre Wünsche gehen in Erfüllung, der Bugatthi steht vor der Tür. Doch – wirklich, klopfen sie mal. Erfolg? Sagte ich doch! Misserfolg? Oh – jetzt wird es nicht mehr kostenlos. Falscher Rhytmus, falsches Holz, fehlender Glaube – die Lehre stimmt auf jeden Fall, das kann Ihr Verstand nur nicht erfassen – darum habe ich Ihnen ja diese geheime Botschaft auch umsonst mitgegeben … und wären Sie nicht so eine unfähige Klopfgurke: Sie wären schon längst steinreich. Und glücklich. Und unsterblich. Göttlich gar. Aber dafür … gibt es ja meine Klopfkurse. Da können sogar Sie richtig klopfen lernen … und ist das Klopfen nicht eine alte Tradition?

Verstanden?

Nochmal ein paar Sprüche aus dem Betziversum (siehe NDR, weiter unten):

„Der Normalmensch erschafft sich selbst ein Leben voller Leid, Schmerz, Krankheit und Mangel, weil ihm niemand gesagt hat, wie das Leben und wie er selbst ‚ticken‘. Das kannst du in diesem und in vielen anderen Büchern erfahren.“

Es ist nicht die Hochfinanz, die IS, der militärisch-industrielle Komplex, der Zinsterror oder was Sie bisher immer dachten – es sind allein SIE! Hochfinanz und Verbrecherbanden sind deshalb auch die Meinung, dass man auf Polizei und Steuerfahndung ganz verzichten kann.

Doch Betz verspricht noch viel mehr, ein neues tausendjähriges Reich für die Betzmenschen:

„In dieser unserer Generation geschieht etwas noch nie Dagewesenes. Menschen scheren scharenweise aus der Tradition des ‚Normalmenschen‘ aus und entscheiden sich für ein völlig anderes Leben.“

Er könnte auch die Flüchtlingsfrage weltweit ganz leicht lösen:

„Heute lebt die Mehrheit der Menschen in einer selbst erschaffenen Hölle, aber eine immer größer werdende Minderheit im Himmel auf Erden. Du hast jetzt die Wahl zwischen Hölle und Himmel, zwischen Angst und Freiheit.“

Von wegen auswandern! Oder Asyl suchen! Nur unsere Wünsche halten uns in Assads Folterkellern gefangen, andere Realitäten gibt es gar nicht. Der Himmel … liegt gleich nebenan, an Betzis Bücherstand.

„Für das ‚Opfer‘ sind die anderen die Ursache des eigenen Leidens. Das ist ein Irrtum. Wir selbst entscheiden uns jeden Tag aufs Neue unbewusst für das Leiden und den Schmerz. Bewusst tut das niemand, aber unbewusst tut es fast jeder.“

Eine gute Botschaft für die Millionen Hungernden dieser Welt: es gibt gar keine Täter! Der Bundesverband der Berufsverbrecher applaudiert stehend!

„Mitleid hat wie das Sich-Sorgen-Machen nichts mit Liebe zu tun. Der leidende Mensch erinnert uns nur an das, woran wir selbst im Innern noch leiden, an eine ungeheilte Wunde. […] Genau wie für die Raupe, das Küken oder das Baby muss es in unserem Leben in Phasen der Dunkelheit heißen: ‚Da muss ich jetzt allein durch.‘ Anstatt helfen zu wollen, wäre ein ermutigendes ‚Du schaffst das schon. Ich trau dir das zu‘ wirkliche Hilfe.“

Nun – schon Nietzsche meinte: Mitleid macht das Leid nur ansteckend – und doch starb er, als er aus Mitleid ein Pferd vor Schlägen schützen wollte. Wir würden heute auch nicht mehr den Begriff Mitleid verwenden, sondern den Begriff Mitgefühl – nach Schopenhauer der zentrale Sinn unseres Seins (Buddhisten und Christen stimmen ihm da zu, Betzisten nicht … denn ihre Verlockung ist nur das eigene Glück.)

Gut – ein kleiner Prediger am Rande des Universums – wen soll der schon stören?

Nun – der bildet inzwischen hunderte von Klonen aus, die Betzerei verkaufen – und immer mehr Menschen in eine irre Welt führen, die christliche Worte gebraucht, aber antichristliche Wege geht, die den Menschen die ganze Last allen Übels der Welt als persönliches Versagen auf die kleinen Schultern legen – und ihnen den Himmel auf Erden versprechen, wenn sie nur kritiklos folgen – und zahlen. Selbstmordattentäter sind da ganz ähnlich strukturiert – und werden ähnlich geführt. Es gibt Menschen, die haben sich hoch verschuldet, um Betzerei betreiben zu dürfen: bis zu 15000 Euro sind da aufzubringen.

Nicht schlimm?

Stellen Sie sich nur mal vor, diese Bewegung hält keiner auf: dann war es das mit Rente, Sozialstaat und Krankenhäusern, mit Schulen, Gesetzen und diesen Gedanken von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Und wie gesagt: der Bundesverband der Berufsverbrecher (und all seine Sympathisanten in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – kurz, die ganze Lumpenelite) findet diese Luschenesoterik ganz geil … und träumt von der Zeit, wenn endlich grenzenlose Anarchie ausgebrochen ist, jeder jeden fressen kann, weil es ja dessen Schicksal aufgrund dummer Gedanken ist, ja, weil es das Schicksal aller Normalmenschen ist, gefressen zu werden … und sie es auch verdient haben.

Natürlich im Namen von Licht und Liebe der himmlischen Erleuchteten.

Und jetzt – nach einem großen Bogen – können Sie sehen, wie der Kreis sich schließt … und wie die fünfte Kolonne wirkt. Und ihr Einfluss ist schon sehr groß … schauen Sie mal, welchen Wert in den letzten Jahren das Wort „Eigenverantwortung“ gewonnen hat … und welche Menschen im Namen diesen Wortes mit existenzvernichtenden Maßnahmen überzogen wurden. Kurz gefasst, verlangt man doch von allen deutschen Arbeitslosen (und ihren Geschwistern weltweit) dass sie die Folgen der Globalisierung ganz im Alleingang von ihrem Schrebergarten in Bottrop-Kirchhellen aus lösen – während die Herrscher der gigantischen Fonds, die den Umbau der Wirtschaft finanzieren, ganz unschuldig davon kommen.

Und darum ist dieser kleine Prediger wichtig – als Beispiel, wie die Errungenschaften des Zeitalters der Aufklärung radikal ausgelöscht werden … von Menschen, die behaupten, mit Engeln persönlich zu reden, die Menschheit selektieren und die Auserwählten in den Himmel auf Erden führen, wo sie fernab vom Normalmenschen ein Leben ohne Verstand, ohne Mitleid und Solidarität führen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bundestagswahl 2017 – engültiges Endergebnis

Freitag, 22.9.2017. Eifel. Ja – Sie lesen richtig: zwei Tage vor der Bundestagswahl präsentieren wir Ihnen das endgültige Endergebnis der Bundestagswahl. Es ist so endgültig, dass … Sie das nächste Mal gar nicht mehr wählen brauchen, ja, vielleicht auch gar nicht mehr wählen dürfen. Wir haben ja schon darüber berichtet: demnächst verlängern alle im Bundestag vertretenen Parteien (ja, ALLE – auch die Linke) die Wahlperiode von vier auf fünf Jahr: ein Jahr extrafette Diäten für alle geschenkt, für alle, die das Theater mitgemacht haben. Ein kleiner Dank von der Wirtschaft für ihre Soldaten. Wer weiß, was die dann in vier Jahren beschließen? Vielleicht wird Angela Merkel Königin? In dem Land, in dem wir gut und gerne leben – und leben wir hier weder gut noch gerne, dann … können wir ja gerne gehen, sind aber auf jeden Fall selbst Schuld. Ich möchte Ihnen zwei kleine Geschichten erzählen. Ja, ich weiß: Sie wollen jetzt das Endergebnis – und das werde ich Ihnen auch liefern, kann Ihnen aber jetzt schon sagen: wenn Sie nicht zufällig auch im Rettungsboot Bundestag sitzen, wird es Ihnen nicht gefallen. Zuvor aber – ein paar Live-Geschichten aus Ihrem Leben.

Fangen wir an mit Irmtrud, 78 Jahre alt. Sie heißt nicht wirklich so, aber der Name ist der Redaktion bekannt. Sie ist gestürzt, hat sich den Arm dreifach gebrochen. Häßliche Sache sowas, erst recht für alte Menschen. Wir wissen, was jetzt kommt, oder? Bei über 300 Milliarden Kosten für das Gesundheitswesen darf man doch wohl auch Leistung erwarten. Also – ab ins Krankenhaus mit ihr, damit sie schnell operiert wird, es ist ja Eile geboten. Ins Krankenhaus kam sie auch, aber: man hat sie wieder fortgeschickt. Alles zu voll, sie soll in vier Tagen wiederkommen. Für die vier Tage bekam sie ganze zwei Schmerztabletten. Sitzt also jetzt vier Tage mit einem notdürftig geschienten Bruch zu Hause herum. Ja – das Land in dem „wir“ gut und gerne leben, doch „wir“ ist nicht gleich „wir“. „Wir“ – das sind die Parteien, die Sie übermorgen alle wählen werden – und die Parteien leben wirklich gut und gerne in diesem Land – wie der Blutegel am Opfer. Hört sich zu schlimm an? Hören wir dazu Hans Herbert von Arnim, den streitbaren Staatsrechtler (siehe Focus)

„Die politische Klasse sitzt im Innersten des Staates an den Hebeln der Gesetzgebungs- und Regierungsmacht und kann dort ihre Interessen unmittelbar durchsetzen. Vor allem beherrscht sie die Mechanismen, die das Erringen, den Ausbau und den Genuss der Macht betreffen. Gewiss, politisches Gestalten setzt Macht voraus. Doch in der Praxis wird Macht oft zum Selbstzweck und degeneriert zum Mittel der „Selbstbedienung“ an den unermesslichen Geld- und Personalressourcen des Staates.“

Kurz gesagt: im Bundestag und den Länderparlamenten sitzen Räuberbanden, die erst die Parteien erobert haben und dann den Staat, dessen Kontrollorgane sie Schritt für Schritt mit eigenen Leuten besetzt haben, die alle an der fetten Beute teilhaben dürfen – auch für viele Unternehmer (Autobahnen, Flughäfen, Prachtbauten, Rüstung) fällt ordentlich was ab: 2 Billionen Euro Staatschulden beschreiben ja kein Geld, das weg ist, sondern Geld, das die Räuberhauptleute jemand anders gegeben haben. Und die Räuberhauptleute? Werden von Ihnen nie gewählt, die sitzen sicher auf Listenplätzen. Und damit sich daran nichts ändert, haben sie im Zuge der letzten Jahrzehnte viel Geld des Staates ausgegeben, Gesetze geändert und Bildung beeinflusst:

„Die Kontrolle durch unabhängige Verfassungsgerichte und Rechnungshöfe wird dadurch geschwächt, dass die Parteien bei der Auswahl ihrer Kontrolleure oft Personen bevorzugen, die ihnen nicht wirklich wehtun. Mit dem Parteiengesetz von 1967 hatten die Parteien schon vor 50 Jahren ihre selbst definierten Aufgaben stark ausgedehnt – weit über ihre von Artikel 21 Grundgesetz vorgesehene Mitwirkung bei der politischen Willensbildung des Volkes hinaus. Die sogenannte politische Bildung haben die Parteien fest im Griff, und die öffentliche Kontrolle suchen sie mit Blitzgesetzen, durch undurchschaubare Regelungen oder durch Zuhilfenahme von kontaminiertem Sachverstand zu schwächen.“

Sowas schreibt … die „Lügenpresse“. Auch ein Wort, das den politischen Diskurs im Lande schwächt, wobei die Kritiker des Systems das System, das sie angeblich bekämpfen, massiv unterstützen. Aus der demokratischen Bundesrepublik ist der Moloch „Deutschland“ geworden – mal ehrlich: wann haben Sie das letzte Mal im öffentlichen Diskurs den Begriff „Bundesrepublik Deutschland“ gehört? Niemand stört sich groß daran, dass die politische Kaste den sich bewusst von Kaiser- und Nazireich abgrenzenden Begriff „Bundesrepublik“ durch das rein nationalistische „Deutschland“ ersetzt haben – oder?

Überhaupt: der politische Diskurs – den haben wir bei dem jetzigen „Wahlkampf“ ja deutlich erleben können: er hatte die politische Brisanz von „seinen eigenen Namen tanzen“ in der Walldorfschule Herten-Westerholt, die Wattebällchen flogen so soft, dass selbst völlige Windstille ihren Flug behinderte. Klar, wir haben harte Themen: Ehe für alle zum Beispiel. Wohlfühlgeschmuse für das Volk, die Kanzlerin zeigt Herz – außer für Irmtrud natürlich. Oder der Diesel – welch´ ein Drama. Ich fahre seit neuestem wieder einen Diesel – und kriege dafür von der Versicherung einen CO2-Bonus, weil Diesel nämlich viel klimafreundlicher ist als ein Benzinmotor. Ja – schauen Sie mal in Ihren Unterlagen nach, wenn Sie Diesel fahren: Sie sind in der Tat ein Klimaheld! Deshalb werden Sie jetzt wohl auch von der ganzen Meute gejagt, die zwar gerne das Kampfwort Klimawandel benutzen, um Sie weiter zu schikanieren, aber de Fakto Wahlwerbung als Klimakiller machen. Sowas geht, wenn man anstelle des sachlichen, intensiven, faktenbasierten Gespräches nur noch Parolen durchs Land brüllt, die alles in „gut“ und „böse“ aufteilen und so einen apokalyptischen Endkampfunterton ins Spiel bringen.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Internationalen Automobilausstellung, wo die Industrie stolz ihre Verkaufsschlage pries, vor allem fällt hier der Porsche Cayenne auf, jenes Modell, von dem der Sportwagenhersteller Porsche mehr verkauft als von seinem traditionellen Sportwagensegment (siehe Spiegel). Bis zu 550 PS haben diese Ungeheuer – mit solchen Motoren kann man Panzer antreiben. Der Liebling der reichsdeutschen Lumpen- und Luschenelite. Ältere Modelle kamen auf 66,7 Liter auf 100 Kilometer (siehe Spiegel) … mit 66 Litern kommt mein Diesel über 1300 Kilometer weit. Gut – ein unfairere Vergleich, der Cayenne fährt Vollgas – habe ich noch nie gebraucht. Aber … kommt jemand auf die Idee, die Hersteller dieser Umweltmonster zu verhaften, weil sie aktiv mit Plan und Verstand an der Vernichtung der Umwelt arbeiten? Nein, die werden als Helden der Arbeit gefeiert. Klimawandel scheint ein Kampfbegriff zu sein, der sich hauptsächlich gegen Minderleister wendet, die sich einen Cayenne gar nicht leisten können. Selbst wenn er – laut Spritmonitor – nur auf 20 Liter auf 100 Kilometer kommt (bei vorsichtiger Fahrweise und Langstrecken), ist das doch ein Skandal erster Güte, als gelten Ressourcenknappheit und Klimawandel nicht für die Herren der Welt. Man rechnet damit, dass bald 30 Prozent der Neuzulassungen aus SUV bestehen – anstatt aus 3-Liter-Autos, die wir dringend bräuchten.

Die Realität der Räuberbarone ist eine andere als unsere. Bankster kriegen staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe, Renter, die ihre erbarmungswürdige Mickerrente mit Flaschenpfand erhöhen, werden gnadenlos verfolgt und wegen einer (in Zahlen 1!) Bierflasche zu 2000 Euro Strafe verurteilt – und sind nun vorbestraft (siehe tz).

Ok – ich weiß, Sie warten noch auf das endgültige Endergebnis. Keine Sorge, kommt gleich. Wir kommen von Irmtrud – die heute morgen wahnsinnige Schmerzen hat und daran denkt, die zweite Schmerztablette gleich heute zu nehmen – direkt zum nächsten Thema. Irmtruds Schicksal hängt etwas damit zusammen – mit der Tatsache, dass die Bundesregierung zur Finanzierung ihrer „Einwanderungspolitik“ den Gesundheitsfond um 1,5 Milliarden Euro beraubt hat, was von den Grünen massiv kritisiert wurde (ja: den bösen Grünen) – weil es eine kosmetische Operation auf Kosten der Beitragszahler ist, um den Wähler im Wahljahr zu beschummeln (siehe Handelsblatt).

Kommen wir zu den Opfern der Einwanderungspolitik, der zweiten Geschichte aus dem Land in dem irgendein „wir“ gut und gerne lebt – zu … Neghar aus Persien. Auch hier: der echte Name ist der Redaktion bekannt. Meine neue Nachbarin. Sie ist ca. 30 Jahre alt, floh vor über vier Jahren aus dem Iran, weil sie den christlichen Glauben annehmen wollte – was dort unter Todesstrafe steht. Sie war vier Jahre in der Schweiz, vier Monate in Deutschland. Sie hat letzte Woche ihren Abschiebungsbescheid bekommen, ist also in acht Wochen tot. Wir haben gestern im Freundeskreis eine Sammlung gemacht (Geld) … weil die Zustände in der sogenannten „Flüchtlingsunterkunft“ unter aller Sau sind. Es gab zuvor schlimme Gerüchte im Dorf: die Wohnung, in der die Geflüchteten untergekommen sind, sei sehr aufwändig saniert worden – und das, obwohl es viele ältere Dörfler gab, die diese gerne gehabt hätten, um in der Nähe ihrer Kinder und Enkel wohnen zu dürfen. Wie so oft bei Gerüchten, ist das Gegenteil der Fall: die Wohnung ist ein ekelhafter Saustall, in dem man keine Hunde unterbringen würde. Aus Zimmern wurden mit viel Geld kleine Kammern gemacht, ähnlich groß wie Behandlungskabinen beim Hausarzt. Dort leben Moslems und Christen, Türken, Araber und iranische Frauen auf beengtem Raum zusammen – und bald kommen noch mehr dazu. Aktuell sind es vielleicht zehn Bewohner auf 100 unrenovierten Quadratmetern hinter einer eisernen inneren Sicherheitstür, bald werden es noch viel mehr sein. Ärztliche Behandlung findet nicht statt – weshalb wir gestern für die beiden Kinder dort Medikamente und … Spielzeug vorbei gebracht haben. Trotz aller Armut leben die Irannerinnen eine vorbildliche (und uns reiche Menschen beschämende) Kultur der Gastfreundschaft.

Ich bin nun – wie oft erwähnt – kein Freund von Merkels „Einwanderungspolitik“, die letztlich ein boshafter und gründlicher Angriff auf die Asylgesetzgebung ist, das hier „autokratisch“ durchregiert wird (auch ein Unterschied zu dem, was früher Bundesrepublik war), weiß auch das Ausland (siehe Baseler Zeitung) … doch darf man in diesem Land die Entscheidungen der Kanzlerin nicht mehr in Frage stellen – man ist sofort böse (= Nazi oder linksradikal, je nach Wetterlage). Warum ich dagegen bin? Nun – wo kommen wir hin, wenn ein Mensch spontan allein ohne jeden öffentlichen Diskurs den Charakter eines der am dichtesten bevölkerten Länder der Erde radikal ändert? Was ist, wenn sie demnächst beschließt, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Golfplatz ist? Ich weiß: ich bin jetzt sofort ein Nazi, aber Neghar – die rein rechtlich gar nicht abgeschoben werden dürfte, weil ihr die Todesstrafe droht – wird nur deshalb sterben, weil die Infrastruktur zur Aufnahme von Asylbewerbern völlig überlastet ist … und sich in Wirklichkeit niemand um diese Menschen kümmert. Sich selbst für einen Moment ganz toll fühlen, weil man so unglaublich gut ist: ja. Verantwortung übernehmen, Fürsorge sein, die den alten Germanen heilige Gastfreundschaft pflegen: lieber nicht. Ganz überraschend: der entscheidende Tip zur Aufschiebung der Abschiebung kam von einer überzeugten AfD-Wählerin – passt gar nicht in das so geliebte gut/böse-Schema der politischen Welt. Mache ich da jetzt etwas Wahlwerbung für die AfD? Nein – ich mache Werbung für die Rückbesinnung auf Menschlichkeit gegen eine zunehmend verrohende, faschistoid werdende Republik, in der eine Jugend heranwächst, vor der man sich fürchten darf (siehe Spiegel). Nur: Menschlichkeit steht nicht zur Wahl – nie mehr. Dafür sind ihre Feinde viel zu stark.

Kommen wir damit zum endgültigen amtlichen Endergebnis der Bundestagswahl 2017. Gewinner ist … der Lobbyismus des großen Geldes, die Amerikanisierung der Bundesrepublik. Können Sie ganz deutlich in der Mainstreampresse (ja, der „Lügenpresse“) nachlesen (siehe Spiegel):

„Das besondere „Wunder“ der Berliner Republik besteht demgegenüber darin, dass dort auf Ausschussebene oftmals dieselben Verhinderungsmanöver stattfinden – allerdings ohne dass die jeweilige Industrie vorher dafür „bezahlt“ hat. Während es sich in den USA um eine söldnerische Transaktion handelt, die nicht nur aus demokratietheoretischen Gesichtspunkten – wegen effektiver Befangenheit und immanenten Interessenskonflikten – höchst bedenklich ist, kann die Berliner Republik zum Selbstschutz von sich behaupten, dass sie nach der reinen Lehre verfährt.“

Sprachlich auch fein differenziert: „Berliner Republik“ anstatt Bundesrepublik – der Moloch hat schon längst einen Namen unter Eingeweihten, die die Zeichen der Zeit erkennen. Die Methoden der Korruption sind elegant, „gentlemanlike“, getragen von einem großen Vertrauen der Räuberbarone untereinander:

„Im Sinn des Gebens und Nehmens fließt bei uns ja aktuell kein Geld. Das erfolgt meistens erst später, wenn Abgeordnete nach ihrer Mandatszeit dann in sehr viel lukrativere Verbandstätigkeiten wechseln. Mit diesen werden sie dann für mitunter lange Jahre des vorauseilenden parlamentarischen Gehorsams gegenüber bestimmten Verbandsinteressen belohnt.“

Soweit ist der Mainstream. Die anderen – sind schon längst viel weiter, wenn auch danach schnell gestorben. Ich spreche hier von Friederike Beck, die ein entscheidendes Werk zu dem politischen Einfluss der transatlantischen (also, kurz gesagt: amerikanischen) Netzwerke auf die deutsche Politik schrieb und aktuell eine sehr verstörende Entdeckung gemacht hat (siehe internationale Friedenspolitik):

„Meine Recherche startete ich vor einigen Monaten aus Jux und Neugier: Die Berichterstattung über die sogenannte Flüchtlingskrise fand ich bereits surrealistisch, als ich irgendwo einen Kommentar las, hinter allem stecke doch bestimmt mal wieder der böse George Soros. Innerlich grinsend begann ich ein paar „Probebohrungen“ im Netz, und bei dem, was ich in den nächsten Wochen herausfand, verging mir das Grinsen, ja, ich stand zwei bis drei Tage lang fast unter Schock.“

Ja – Sie kennen die Geschichte, die sich die „Rechten“ in diesem Land erzählen: hinter allem steckt George Soros. Oder – wenn sie noch durchgeknallter sind – „die Juden“, die seit Jahrtausenden schon immer für alles verantwortlich sind: den Tod Christi, die Pest, den Kapitalismus. Sehr bequem, sowas, aber immer wieder gern genommen. Es ist aber nicht George Soros. Kommen wir erstmal zu dem Schock:

„Es gibt nämlich eine spätestens seit dem Jahr 2005 perfekt eingerichtete Migrationsinfrastruktur nach Europa. An dieser beteiligen sich maßgeblich Akteure aus dem reichsten einen Prozent unseres Planeten in Form von superreichen Stiftungen und Hedgefonds, die gewöhnlich ihre unvorstellbaren Reichtümer an Orten wie den britischen oder niederländischen Überseeterritorien bunkern. Und mit ihren ebenfalls unvorstellbar hohen Gewinnen finanzieren sie über bis zu drei Etappen durchlaufende Finanzierungsmodelle eine Unzahl von Nichtregierungsorganisationen (NGO).“

Ja – das ist eine ganz große Industrie. In meinen Augen: eine Vernichtungsindustrie. Wollen die „Deutschland kaputt machen“? Quatsch. Die wollen Geld machen. Die wachsende Anzahl der Millionäre in Deutschland zeigt, wie toll man am größten Niedriglohnsektor Europas verdienen kann – und wer dabei mithilft, ihn zu vergrößern, bekommt Pöstchen ohne Ende – und tolle Frauen. Hören wir Frau Beck weiter zu:

„In meinem Buch zitiere ich den UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in einem Gastbeitrag für die Berliner Zeitung – man kann ihn dabei getrost als Sprechpuppe Peter Sutherlands sehen: „Die freie Bewegung von Menschen hilft, die Weltwirtschaft anzutreiben. Wenn ein Krankenhaus in London Krankenschwestern benötigt, wirbt es sie aus Ghana oder Sierra Leone an. Wenn Google Programmierer sucht, wird es oft in Entwicklungsstaaten fündig. Bis heute war dieser Fluß der Menschen hauptsächlich für die reichen Staaten von Vorteil und erregte in den Entwicklungsstaaten Besorgnis über die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte. Unser Wissen aber nimmt zu, wie die Migrationsgleichung für alle funktioniert.“ Ban Ki-moon zeichnet hier das Bild eines jederzeit abrufbaren Arbeitsmigranten im Zeitalter der totalen Mobilität, der quasi immer auf gepackten Koffern sitzt, wenn der Ruf der Globalisierung ertönt. Ohne Familie, ja oft nicht einmal mit einer Chance auf Familiengründung, ohne Rückhalt in einem vertrauten sozialen Umfeld teilt sich diese mobile Arbeitsbiene gerne auch mal ein Schlafzimmer mit sechs anderen Migranten, um einen Arbeitsplatz als Krankenschwester zu ergattern. Fern der Heimat nimmt sie einen Job auch schon für wenig Geld an.“

Im tönenden Chaos der verlogenen Humanitätsparolen versteckt sich nichts anderes als die nächste Globalisierungswelle, die nur den Interessen des großen Geldes dient: ja, lesen Sie den Artikel von Frau Beck ruhig ganz – dann erfahren Sie auch weitere, kaum bekannte Namen. Das alles ist so eine Art Agenda 2010 für den ganzen Planeten – Stichwort Flexibilität. Auf Koffern sitzen auch unsere Flüchtlingsindustrieopfer – mehr haben sie nicht. Mehr bekommen sie auch nicht, sie werden als „Rammbock“ für die nächste Globalisierungswelle missbraucht. Lesen Sie den Artikel von Frau Beck ruhig ganz – ihr Buch habe ich schon bestellt. Es ist das letzte, was sie geschrieben hat – sie ist einem Kampfhundeangriff zum Opfer gefallen, kam ins Krankenhaus, wo man überraschend eine tödliche Krankheit feststellte, die ihr rasches Ende – nach „langer und schwerer Krankheit“ – herbeiführte.

Sie können sich nun selbst denken, wie das endgültige Endergebnis der Bundestagswahl aussieht, oder? Sie können nur noch jene Leute wählen, die dann ihre Räuberbarone auf die Listenplätze setzen. Und jene Räuberbarone haben – jenseits ihrer den Wähler blendenden Parteiparolen – eine geheime Agenda … und  zwar jene der Finanzmächte dieses Planeten, die mit ihren unvorstellbaren Geldmengen den Planeten in ein Arbeitslager für Tagelöhner umwandeln, weil man an denen so gut verdienen kann.

Wo haben die eigentlich ihr Geld her? Na – durch Staatsaufträge. Glauben Sie, die USA geben irrsinnig Geld für Rüstung aus, weil da ein Krieg droht? Das ist nur eine Form von Geldwäsche, im Rahmen derer einiges an Sondermüll anfällt. Tödlicher Sondermüll – und wer weiß: vielleicht kommen die Herren der Welt auch mal auf die Idee, dass es wieder Zeit für einen kleinen Krieg ist. Oder einen großen. Für Leute im Hintergrund sehr lukrativ. Der Rest wird durch krumme Bankengeschäfte aus dem Nichts geschaffen.

„Während also die Hülse einer repräsentativen Demokratie weitgehend formal intakt erscheint, wurde sie ihres demokratischen Kerns nahezu vollständig beraubt. Demokratie birgt also für die eigentlichen Zentren der Macht keine Risiken mehr.“ (Rainer Mausfeld in Rubikon)

PS. falls Sie noch Fragen haben, ob sie nicht doch die Hülse noch weiter aufrecht erhalten wollen – ich kann Ihnen bei der Wahlentscheidung nicht helfen. Ist die erste Wahl in meinem 57-jährigen Leben, bei der ich überlege, mal nicht hinzugehen. Sollte ich aber wählen, so habe ich drei Favoriten, deren Aktivitäten ich gerne belohnen möchte:

die MLPD – sie helfen aktiv  beim Wiederaufbau in Syrien (siehe Spiegel). Respekt – sie bekämpfen Fluchtursachen dort, wo es was bringt.

das Bündnis Grundeinkommen – naiv, aber der erste (und auch nur ein einziger) Schritt zum Umbau der Vernichtungswirtschaft zur effektiven, nachhaltigen Marktwirtschaft

die Demokratie in Bewegung … die Gestalt gewordene Wiederbelebung der Basisdemokratie.

Vielleicht bleibe ich aber auch spontan  zu Hause – oder wähle was ganz anderes.

Ach ja: noch ein PS … vielleicht fällt Ihnen noch etwas ein, wie wir Neghra helfen können. Wir haben nur sporadisch Zugriff auf Übersetzer, wenig Zeit, kaum Geld. Und die Ausländerfeindlichkeit in den Ämtern ist schon … erstaunlich, da können wir gut geschulte Begleiter gebrauchen. Wäre doch mal schön, ein Menschenleben zu retten, anstatt über wirkungslose Parteipolitik zu streiten – oder?

Xi bei Trump oder Mach Dich frei, Madame Butterfly!

(Autor: Till Eulenspiegel, Foto: freiebilder.org

Vor kurzem war der chinesische Präsident in Florida. Nur die Financial Times veröffentlichte danach, dass vereinbart wurde, das Außenhandelsdefizit zwischen beiden Ländern zugunsten der USA zu entspannen. Man wolle in Zukunft gut zusammenarbeiten. Nun, was hat der Schmetterling mit dieser Frage zu tun? Da gab es immer wieder vor allem Buben, die fingen Schmetterlinge und spießten sie dann auf Nadeln auf. Wenn diese Buben später Burschen wurden, dann machten sie vielleicht Listen, wie viele Mädchen sie rumgekriegt haben. Und wenn diese Burschen dann Länder regieren, dann prahlen sie damit, wie viele Staaten ihnen folgen müssen?

Was haben diese Fragen denn mit uns zu tun? Wenn heute die Beziehungen zwischen Russland und USA auf einem Tiefpunkt sind, so besteht die Gefahr Nato gegen China-Russland. Deshalb ist die Spannungslinie zwischen dem Gläubiger China und Schuldner USA, dem Produzenten China und dem Konsumenten, dem Westen, den Inhabern des „Geistigen Eigentums“ nämlich uns, und denen, die das Kopieren von „Geistigem Eigentum“ als Ehrung für den Meister (nämlich uns als die Meister) sehen, durchaus etwas, was uns interessieren sollte. Puccini hat diese koloniale Spannung zwischen Sklaven und Herren in weiser Voraussicht schon im 19 Jahrhundert in eine Oper eingebaut (siehe Wikipedia siehe auch die Oper auf Youtube). Es geht dabei um eine Tragödie, die sich zwischen  einem Gringo und einer Japanerin, die für die Ehe mit dem Gringo Familie, Tradition und letztlich sich selbst aufgibt. Der Gringo heiratete sie, geht wieder auf Reisen. Madame Butterfly hat ein kleines Kind von ihm. Sie liebt ihn treu und abgöttisch. Der Gringo kümmert sich überhaupt nicht um die Gefühle Madame Butterflys. Er kommt wieder neu verheiratet nach wenigen Jahren zurück, möchte dem Kind eine gute Erziehung in Amerika geben. Madame Butterfly, die dabei erkennt, dass er sie sitzen gelassen hat, ersticht sich.

Ja die Italiener, die haben ein hoch entwickeltes Gefühl für vieles. Bei den Auffanglagern der ins KZ zu deportierenden Menschen , da wurden die zu deportierenden Menschen in Italien von Italienern  in Schlössern sehr gut untergebracht. Erst als die Nazis dort das Kommando übernahmen, da wurde alles viel brutaler und schlechter. Wohin wanderten die Heuschreckenfonds, wohin wanderte die Globalisierung? Zur Sklavenarbeit nach Fernost. Und warum leistete die chinesische Führung am Platz des himmlischen Friedens militärischen Widerstand? (siehe Spiegel: Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens) – Weil China in Osteuropa das Inferno der Schocktherapie Gaidars unter der Beratung des Harvardökonomen Jeffrey Sachs schon absehen konnte? (siehe Berliner Zeitung:

Nach dem Vorbild der „Schocktherapie“, die der Harvard-Ökonom Jeffrey Sachs Polen verschrieben hatte, wurden zu Neujahr 1992 fast alle Preise freigegeben. Anders als in Polen führte der Schritt bald zur Hyperinflation. Liberale Niederlagen serienweise. Auch die rasante Privatisierung verlief schmerzhaft. Die Anteilscheine, die an die Bevölkerung vergeben wurden, landeten schnell in den Händen weniger. Viele Russen erinnern sich an die frühen Neunziger als eine Zeit des Hungers und der völligen Verarmung, die Sterblichkeit stieg drastisch .Insgesamt war Gaidar nur ein Jahr in der Regierung. Präsident Jelzin tauschte den amtierenden Premier im Dezember 1992 auf Druck des Parlaments durch Viktor Tschernomyrdin aus, einen ehemaligen Kombinatsdirektor. Gaidar blieb eine Hassfigur der Opposition. Der Streit zwischen Präsident und Parlament, der im Herbst 1993 mit dem Beschuss des Parlamentsgebäudes durch Panzer kulminierte, entzündete sich unter anderem an Jelzins Versuch, Gaidar erneut zum Vizepremier zu ernennen.)

Wer die überwältigende Staatsgewalt der alten Sowjetunion erlebt hat, der versteht, warum man ein so freiheitsraubendes System durch eine wirtschaftliche Radikalkur eben austilgen wollte. Doch wäre es auch möglich gewesen, zunächst einen klaren rechtlichen und menschlichen Rahmen für das Wirtschaften aufzubauen und dann mit dem Wirtschaften in kleinem Rahmen zu beginnen. Vor allem war das Sowjetsystem auf den Aufbau von Befehlsempfängern aufgebaut und nicht auf  Menschen, die mit Phantasie und Kreativität selbstständig im Wirtschaftsbereich handeln konnten. Denn eine Aktivität, die anders als sowjetisch war, wurde nicht geduldet. Nämlich von denen nicht, deren Familien dann die besten Kapitalisten wurden, wobei eben jahrzehntelang von diesen Familien ein System der Passivität bewahrt wurde und die einzigen, die aktiv werden durften, eben die oberen Mitglieder dieses Systems waren? Sehr wahrscheinlich galt das genauso für China.

Das chinesische Verteidigungsministerium hat seine Gebäude-Spitze gegen Washington gerichtet, was nach Feng Shui genau die Richtung des Feindes anzeigt  Peking setzt inzwischen Kopfgeld auf Spione aus (siehe homepage Österr.Staatsfernsehen:

„Gefährliche Liebe, Superman und ein paar Fischer: Während des ersten „National Security Education Day“ im April vergangenen Jahres veröffentlichten die Pekinger Behörden Plakate mit einem Comic, das vor „gefährlichen Liebschaften“ bzw. „schönen Ausländern“ warnte. Dargestellt ist die Geschichte einer Regierungsangestellten namens Xiao Li, die dem rothaarigen ausländischen Akademiker David verfällt und infolgedessen Geheimdokumente ihrer Arbeitsstelle übergibt. Der „schöne Ausländer“ erweist sich prompt als Spion.“

Bei uns ist das ganz anders? (siehe heise.de: BND spähte Journalisten aus)

Ist Madame Butterfly da besser beraten als die EU? Ist die EU nicht wie ein kleines Mädchen, das auf Schritt und Tritt von Papa Trump mit dem Babyphone überwacht wird? Also, Madame Butterfly (in diesem Falle China) hat schon gelernt. Sie hat aufgerüstet, sie hat aber während der Wirtschaftskrise 2007 massenhaft Dollars zur Stützung der Weltwährung gekauft. Trump handelt mit Seifenblasen und Kartenhäusern? China musste und muss hart arbeiten. Durch die Globalisierung ist die Umweltverschmutzung in den chinesischen Großstädten katastrophal. Jahrzehntelange Sklavenarbeit an Stelle von ausreichenden Menschenrechten. Gegenseitige Provokationen während des Inselstreites und immer wieder gewaltige Spannungen zwischen Nordkorea und der USA (siehe homepage Österr.Staatsfernsehen). China möchte den Nordkorea Konflikt friedlich beilegen. China versicherte Trump, bei der Ein-Kind Politik zu bleiben. Doch bleiben die Menschenrechte noch immer auf der Strecke (siehe homepage Österr.Staatsfernsehen: „Erfolg für Sicherheit – Chinas Justiz hat die jüngsten harten Urteile gegen Verteidiger der Menschenrechte im vergangenen Jahr als großen Erfolg des Rechtssystems interpretiert. In seinem Jahresbericht lobte der Leiter der chinesischen Justizbehörden, Zhou Qiang, die „schwere Bestrafung des Verbrechens der Gefährdung der Staatssicherheit“, was eine wichtige Maßnahme für die Wahrung der Menschenrechte sei“.)

Auch wenn die atomare Rüstung und auch sonstige Rüstung von Russland und China der Rüstung der NATO gewachsen wäre, hoffentlich haben sich die Pläne diesbezüglich geändert, denn einen Atomweltkrieg kann die Menschheit nicht überleben. Wie können wir gemeinsam mit Fernost eine gute Zukunft entwickeln? Durch die Idee von Menschenrechtszöllen und Ökozöllen. Warum? – Weil hier die Betriebe einem Lohngefälle und dem Unterschied bei den Gesetzen zum Schutz der Umwelt nicht standhalten können und hier Industriefriedhöfe mit vielen Arbeitslosen entstehen.

Doch streben unsere Verantwortlichen noch immer zu weiteren Freihandelszonen, z.B.  mit China, aber jetzt vor allem mit Japan. Gerade die Idee von Menschenrechtszöllen und Ökozöllen, die dem Ausmaß der Nichtbeachtung der Menschenrechte und dem ökologischen Schaden proportional sind,  dadurch hätte Madame Butterfly in der Baumwollfabrik in Pakistan, China oder Indien vollkommen andere Bedingungen. Denn wenn EU und vielleicht auch Nordamerika solche Zölle auf Waren mit Kinderarbeit, ungeregelten Arbeitszeiten, abscheulichen Arbeitsbedingungen und u.a. die Verschmutzung von Luft und Natur einhebt, dann müssten die Betriebe dort entweder gute Arbeitsbedingungen und Ökologie schaffen, oder sie müssen hohe Zölle zahlen, ja sie können die Produkte gar nicht mehr in ein „zivilisiertes Land“ einführen. Sklavenarbeit soll sich nicht rechnen! Vor allem nicht in Regionen, die den Mund sehr voll mit Menschenrechten nehmen, aber leider immer mehr darauf vergessen, wie Europa oder Nordamerika.

Auch wir könnten Madame Butterfly befreien! Damit würde die Umverteilung von den Armen und dem Mittelstand zu den Reichen auch bei uns sehr viel schwerer werden. Dadurch hätte bei uns wieder heimische Produktion eine Chance, den Arbeitnehmern und vor allem den Rentnern würde es besser gehen und  auch dem Klima würde eine erhebliche Bremsung der Globalisierung sehr gut tun (siehe homepage des österr.Fernsehens). Die Globalisierung ist für fast ein Viertel der Treibhausgase verantwortlich. Also was ist besser, Globalisierung und als Folge Weltkrieg, weil die Sklaven nicht immer Sklaven bleiben wollen, oder Menschenrechte und Rechte für die Natur überall?

Deutschland geht es gut wie nie! Elli ist erfroren…

Freitag, 27.Januar 2017. Eifel. Es ist kalt in der Eifel. Und in Deutschland. Minus 19 Grad beträgt die Temperatur auf den Höhen der Eifel, wo eine uns nahestehende Bauersfamilie ums Überleben kämpft. Minus 25 Grad beträgt die Temperatur in den Herzen der Bevölkerung – Minus 40 Grad die in den Seelen der „Entscheider“. Es geht um Geld – für die eigene Tasche.

Was machen Sie eigentlich bei den Temperaturen? Klar, warm anziehen. Wintersport vielleicht? Sicher Schlitten fahren mit den Kindern – das macht Spaß und erfreut die Seele. Vielleicht auch mal auf Skiern unterwegs? Gut, ist etwas teurer – aber man gönnt sich ja sonst nichts. Sie und ich wissen, dass das gelogen ist: wir gönnen uns eine ganze Menge, zum Beispiel gigantische Kühltheken für Veggieschnitzel im Winter, die gegen die Heizungen der Supermärkte ankämpfen. Irre oder? Wir haben große Kühlschränke, die irrsinnig viel Strom verbrauchen, aber auf unseren Straßen erfrieren Menschen.

Am 28. Dezember erfror Elli – ganz in der Nähe des Düsseldorfer Komödchens. Kennen Sie das Komödchen? Ein feiner Ort für den Widerstand. Dort darf über Witze gelacht werden – heimlich und unerkannt – für die man, wenn man sie öffentlich machen würde, bestraft werden würde. Beleidigung des Staatsoberhauptes – oder so. Ja – Verunglimpfung des Bundespräsidenten ist strafbar – wobei ich nicht genau weiß, wann der sich jetzt verunglimpft fühlt. Wissen Sie, wer das ist, dieser „Bundespräsident“? Nun – unser Angestellter. So einer, der nur von Steuergeldern lebt. Oh – hoffentlich habe ich jetzt nicht schon was verunglimpft. Weiß auch gar nicht, wie glimpfen geht. Aber es ist strafbar. Man muss also außerordentlich vorsichtig sein. Nachher glimpft man versehentlich jemanden an – und schon ist man im Gefängnis. Oder ist glimpfen gut und nur unglimpfen schlecht. Was weiß ich.

Kennen Sie Elli? Meine Ex-Frau hieß so. Jedenfalls – nannte ihre Mutter sie so. Sie – hat das gehasst. Ich mag meine Ex-Frau immer noch – trotz aller Katastrophen, die ihre Trennung verursacht hat. Die Nachricht, dass sie neben dem Komödchen – in dem ich oft Gäste für die Industrie empfing – erfroren wäre, würde mich schwer treffen. Da wären ja auch noch unsere Kinder. Ja – das ist was anderes, wenn die Familienangehörigen wegsterben, oder? Seien Sie ehrlich: für jeden Kaputten in der Familie gibt es doch ein Riesendrama, zig-tausend Euro werden ausgegeben, um alle zu beköstigen, tausende Euro für das Grab (vor allem für den Grabstein), tausende für die Grabpflege. Auch ehrlich: wenn meine alte Mutter stirbt, weiß ich nicht, wie ich das bezahlen soll. Vielleicht verkaufe ich alles, was ich habe, damit sie ein würdiges Begräbnis hat? Und lebe dann auf der Straße?

Unsere Elli – also: nicht meine Frau – ist erfroren. Am 28.12.2016. Weihnachtszeit. Die Christbaumkugeln glitzerten noch, die Fenster umher waren weihnachtlich geschmückt. So was geht jetzt in Deutschland.

Was an Elli besonders war? Nun – sie hat ein Tagebuch geführt (siehe DerWesten). Das hat alle fasziniert. Das Ende wurde dokumentiert! Schau mal: die konnte lesen und schreiben! Wie erstaunlich! Da war wohl in ihrer Jugend jemand gütig zur Unterschicht. Ihr Tagebuch berichtet von ihrer inneren Kälte, die schlimmer war als die Äußere. Sie machte sie kraftlos und schwach. Schauen Sie sich mal die Fotos an: eine hübsche Frau von 48 Jahren – die ihren Leidensgenossen immer was aus ihrem Tagebuch vorgelesen hatte.

Ein Horrorleben, oder? Scheint einem düsteren Zukunftsthriller zu entstammen: unheimliche Aliens haben den Planeten erobert, die letzten empfindsamen Menschen leben wie Ratten auf der Straße, teilen sich den Rest innerer Wärme, der einem Tagebuch entspringt. Die Zeitungen sind natürlich voll Beteuerungen, dass allen Obdachlosen überall geholfen wird, auch Elli hat man immer wieder versucht, von der Straße weg zu holen. Wissen Sie, wie lange die obdachlos war? Nur drei Monate. So schnell geht sterben – in Deutschland.

Ihre Geschichte? Nun – sie hat den Tod ihrer Mutter nicht überwunden, heißt es. Hat Alkohol getrunken. Nur – ist das eigentlich wichtig? Seltsam wie wir uns daran gewöhnt haben, nach dem Lebensberechtigungsschein zu fragen, bevor wir Mitleid zulassen. Unglaublich, oder? Erstmal sucht der moderne Mensch – der Alien – eine Ausrede, bevor er hilft. Sind sicherlich viele moderne Menschen an ihr vorbeigegangen. Viele vielleicht auch ins Kommödchen? Ich habe mal versucht, welche Komiker da Programm machte – aber das war nicht mehr auffindbar. Knapp 30 Euro kostet so ein Abend. Wäre doch cool gewesen, für den Abend Elli aus der Kälte zu holen. Elli? Denken Sie einfach mal daran, es wäre ihre Tochter gewesen. Oder ihre Mutter. Wann haben Sie sie das letzte mal gesehen? Scherz – ich wollte sie nur erschrecken.

Könnte auch ihr Sohn sein. Viele Söhne (und Töchter) werden gerade auf die Straße gesetzt, jetzt, in diesem Moment, bei dieser Kälte. Viele überleben das nicht. Vor Elli sind ja auch schon 18 in Düsseldorf gestorben – aber die hatten keinen Nachrichtenwert – also: kein Tagebuch. Erzählen Sie das doch mal das nächste Mal dem nächsten Obdachlosen: für einen coolen Nachruf sollte er Tagebuch führen, dann kommen auch die Reporter. Ansonsten ist leise sterben angesagt. Das glauben Sie nicht, dass Kinder auf deutschen Straßen sterben? Deutsche Kinder?

Ja. Das ist so. Das hat auch … System. Lesen Sie doch mal die „Junge Welt„:

„Sie gehen nicht zur Schule, halten sich mit Bettelei, Kleinkriminalität oder gar Prostitution über Wasser: Auf deutschen Straßen leben Zehntausende obdachlose Jugendliche. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) schätzte 2015 die Zahl der Minderjährigen unter ihnen auf 21.000 – Tendenz steigend. Der Staat habe sie abgeschrieben, beklagen Vereine und Streetworker seit langem. »Starre Hilfesysteme« setzten auf absolutes Wohlverhalten und würden damit individuellen Problemen nicht gerecht, kritisierte damals Jörg Richert vom Verein KARUNA im Gespräch mit jW. Er geht sogar von einer weit höheren Dunkelziffer aus. Die Stiftung »Off Road Kids« warnte kürzlich zum wiederholten Mal vor dem Anstieg des Elends.“

Wahnsinn, oder? Eine Kleinstadt von Kindern – bei minus 19 Grad auf den unfruchtbaren Betonböden unserer Städte. Ein interessantes Sozialexperiment, oder? Nein – der Grund ist ein anderer:

„Das Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) lebt in einer anderen Realität. Auf seiner Internetseite geht es auf obdachlose Jugendliche nicht ein. Statt dessen lobt es Jugendschutz und Kinderrechte.“

Ja – Eigenlob kommt immer gut. Die haben ja jetzt sogar einen eigenen Bundespräsidenten, diesen Steinmeier. Ja – die wählen sich jetzt gegenseitig selbst in die Ämter. Leistung muss sich wieder lohnen. Steinmeier war ein starker Fürsprecher für Hartz IV – und die Hartz-Maschine setzt auf „absolutes Wohlverhalten“, sonst fliegt man auf die Straße. Gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Zu wenig Bewerbungen geschrieben, Job abgelehnt, frech geworden: schon wird geschossen (siehe Junge Welt). Bald eine halbe Million werden so entsorgt. Ab auf die Straße – Väterchen Frost erledigt den Rest. Ja – Gas nimmt man nicht mehr. Wir sind heute weiter, fortschrittlicher, die Fehler von früher würden wir nie wiederholen: Gas war einfach zu teuer.

Wer wird da sanktioniert? Können doch nur „bildungsferne Schichten“ sein. Asoziale. so jedenfalls … stellen unsere Medien es gerne da. Muss ja auch so sein, denn die Regierung, der Staat: das sind ja wir alle, und wir alle sind ganz toll gut und gerecht. Böse ist, wer daran zweifelt. So wie die Taz: zunehmend werden Akademiker, Selbstständige, ganz normale Angehörige der Mittelschicht obdachlos. Die Hartz-Maschine frisst täglich mehr. Bald auch Sie, glauben Sie mir.

Da geht auch kein Weg mehr daran vorbei: die Zinsansprüche der Supervermögen müssen irgendwie gewonnen werden – das geht nur, wenn man überall „unten“ was wegnimmt. 8 Milliardäre haben inzwischen mehr Geld wie die  3,6 Milliarden Ärmsten dieses Planeten: Sie sehen, das Problem ist global.

Bleiben wir in Deutschland. Versuchen ehrliche Steuerbeamte das Geld von Steuerlumpen einzutreiben, werden sie in die Psychiatrie geschickt – wie unter Stalin. Gut, das kostet uns jetzt viel Entschädigung, aber Sie haben es ja. Ja … das zahlen alles Sie (siehe Spiegel). Dafür wird keiner sanktioniert, noch kommt man auf die Idee, alle Arbeitslosen zu Steuerfahndern umzuschulen. Bei den Summen, die hinterzogen werden, könnten die sich leicht selbst finanzieren. Allerdings: schummeln ist systemrelevant. Hören Sie dazu mal einen ehrlichen Schüler (siehe Spiegel):

„In der Schule habe ich es verachtet, wenn Klassenkameraden gespickt haben und nicht durch eigene Leistung eine Arbeit absolvierten. Bis zum Abschluss meines Abiturs habe ich kein Mal geschummelt. Das Resultat war ein deutlich schlechteres Abi als das meiner Klassenkameraden. Es war meine Eigenleistung. Darauf konnte ich mir etwas einbilden, aber kaufen konnte ich mir davon nichts. Auch an die guten Universitäten in den beliebten Städten kam ich nicht. Ich musste mich mit dem zufriedengeben, was meiner Abiturnote entsprach, während meine Kumpels freie Wahl hatten.“

Jetzt schummelt der wie verrückt – und wird mal zu unserer Elite gehören. Wie auch die anderen, die vorher schummelten. Wer nicht schummelt, wird nichts.

„Deutschland geht es gut – und das ist ein Grund zur Freude“. Hat Angela Merkel mal gesagt (siehe z.B. Stern).

Die lebt scheinbar auch in einer anderen Realität- wie ihre Ministerien. In einer Realität, in der Geld in Unmengen da ist, Geld, dass man den Stromkonzernen schenkt, damit die nicht für ihre verstrahlten Altmeiler zahlen müssen. Die – dürfen wir jetzt selbst abbrechen und die Konzerntöchter werden noch reicher (siehe WDR).

„Deutschland geht es gut wie nie – und das ist ein Grund zur Freude“. Kriegen Sie jetzt das Gefühl, dass Sie irgendwie nicht mehr zu diesem „Deutschland“ gehören?

Keine Sorge – die Regierung ergreift Maßnahmen, die Realität ihren Vorstellungen anzupassen. Nein – nicht Ihren Vorstellungen. Die haben ganz andere, in denen Sie nicht vorkommen, wenn Sie obdachlos werden. In der Schweiz sperrte Wikipedia unlängst Regierungscomputer, weil von denen aus 5500 Wikipediaartikel geändert wurden (siehe Tagensanzeiger). In Deutschland hilft die Journalistenband von „Correktiv“ bei der Disziplinierung der Wahrheit bei Facebook (siehe Zeit). Warum ich die Bande nenne? Nun – die leben auch in einer anderen Realität: Correctiv meldete bei den US-Wahlen den Sieg von Clinton, während der Rest der Welt schon Trump gratulierte (siehe Meedia). Die Realität ist in guten Händen. Darf ich noch mal?

„Deutschland geht es gut wie nie – und das ist ein Grund zur Freude“. Hoffentlich glimpfe ich damit nicht wieder.

Oxfam hält die extreme Ungleichheit für Sprengstoff des sozialen Zusammenhaltes – haben die jetzt in Davos gesagt (siehe Oxfam). Wissen Sie, was das heißt? Der nächste LKW, der in eine Menschenmenge rast, wird möglicherweise von Deutschen gefahren. Jenen, die in einer anderen Realität leben. Die falschen Artikel lesen. Die mit den „Fakenews“, die jetzt gekennzeichnet werden. So wie den über Elli, den Sie oben gelesen haben – aus in der Regel gut informierten Kreisen ist zu vernehmen, dass ihre Todesursache unklar ist (siehe hinzundkunzt) … sagt ein Sprecher der Polizei. Aber toll, jetzt brauchen wir uns nicht mehr damit beschäftigen, denn:

„Deutschland geht es gut wie nie und das ist ein Grund zur Freude“.

Wissen Sie, was sozialer Sprengstoff ist? Nun – wir haben gerade einen entschärft. Sozialer Sprengstoff ist das Gefühl, nicht mehr dazu zu gehören, zu dem guten Deutschland der Freude. Das hat Folgen (siehe Spiegel):

„Die Opfer sind nicht nur sehr verzweifelt, hilflos und verspüren ein Gefühl von Ohnmacht. Sie entwickeln auch Rachegedanken und Hass. Wer Mobbing nicht selbst hat erfahren müssen, kann kaum nachvollziehen, was das mit einem Menschen macht. Das wird von außen, auch von den Lehrern, kleingeredet als harmlose Auseinandersetzungen zwischen Kindern. Es wird oft nicht erkannt, wie intensiv dieser Psychoterror tatsächlich ist.“

Mobbing? Kann ich Ihnen erklären. „Kleine Gemeinheiten, große Schikanen, gezielte Demütigungen“ (siehe Spiegel). Wie die erneute … und verschleierte … Senkung der Hartz IV-Sätze (siehe lokalkompass). Die Arbeitspflicht in Minijobs. Leiharbeit. Im Niedriglohnsektor. Daraus entwickeln sich … Rachegedanken und Hass. Ja: daher stammt jener Hass auf Facebook, gegen den man jetzt mit Staats- und Löschgewalt vorgehen will. Er gefährdet als solcher die Realität der Ministerien. Man fragt sich nicht, wo er herkommt … man ignoriert ihn einfach, bis seine Protagonisten schweigen … oder erfrieren. Aus der Physik wissen wir, was mit einem Gefäß geschieht, wenn es zu großem Druck ausgesetzt wird … man also die Hassventile der Gesellschaft schließt. Denke da an … Amokläufe. LKW´s.

Wissen Sie, was die Fürstin Gloria von Turn und Taxis dazu sagt? Superreiche Societydame, von adeligem Geblüt – ganz anders als Elli. Ob die auch Tagebuch führt, weiß ich nicht, aber sie gibt Interviews … und sieht eine neue Diktatur in Deutschland entstehen (siehe Epochtimes), eine Wohlstandsdiktatur, die unter anderem auch „Religion, Kunst, Liebe, Familie, freies Denken und Emotionen überflüssig“ werden lassen.

Emotionen? Ja … die sind „postfaktisch“ – und „postfaktisch“ ist in der Regierungsrealität das neue Böse. Wie Fakenews. Also: lesen Sie das schnell alles, bevor Correctiv das alles korrigiert. Erwarten Sie Überraschungen – wie die Nachricht, dass Donald Trump gar nicht der Präsident der USA ist, weil dies den Realitätsvorstellungen der Kanzlerin widerspricht. Die Nachricht, dass es in Deutschland keine Armut mehr gibt, niemand mehr denken möchte, Familie und Liebe sozialromantischer Schwachsinn sind, Religion Opium fürs Volk ist und Kunst grundsätzlich entartet. Es sei denn, sie wird von Experten ausgeführt, die handverlesen sind. So wie bei der Eröffnung der Elbphilharmonie. Da waren sie alle, unsere „Mächtigen“, die gerade in Davos die „neue Weltordnung“ der Globalisierung entwerfen, im festen Marschtritt mit China (siehe WEF).

Die Realität? Spielball der Mächtigen. Wie die Elbphilharmonie, die einst hauptsächlich durch private Spenden gebaut werden sollte, dann aber zum Kostenmoloch wurde. Für Sie. Aber Sie waren glaube ich zur Eröffnung nicht eingeladen. Elli auch nicht, die war da schon tot.

Wissen Sie, was das bedeutet – die neue Weltordnung der Reichen und Mächtigen? Noch mehr Reichtum für „oben“, noch mehr Elli für unten. Machen Sie sich mal flott Gedanken darüber, wie sie mit jenen Menschen konkurrieren wollen, die im Jahr das kriegen, was Sie im Monat verbraten. Einfach mal nachschauen, was in China so gezahlt wird. 2040 Euro … im Jahr. Weniger als die Hälfte von Hartz IV. Das ist der Standard der globalisierten Zukunft.

Wissen Sie, was die Fürstin dazu sagt:

„Diese Angst und Verunsicherung sei auch politisch gewollt. „Menschen, die Angst haben, sind leichter zu manipulieren – das scheint auch politisches Ziel zu sein“, so die Fürstin.

Ob die auch Fürstinnen löschen? Nun – diese Ansicht steht auch im Focus und der Welt.

Dürfen wir uns jetzt fragen, warum man uns manipulieren will?

Nein.

Denn die Regierung hat eine Wahrheit gesetzt, gegen die nur finsterste, hässliche und hasserfüllt stinkende Rechtsnazifratzen protestieren würden – und wer will freiwillig schon so ein Etikett? Und wie lautet die Wahrheit?

„Deutschland geht es gut wie nie … und das ist ein Grund zur Freude“.

Also freuen Sie sich. Ist eine Anordnung der herrschenden Klasse. Elli ist tot. Und vielleicht gar nicht erfroren.

Willkommen … in der Regierungsrealität.

 

 

 

„Es ist langsam an der Zeit …“ – wenn der Generation X/Y/Z endlich der Kragen platzt

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Generation X, Generation Y, Generation Z – die Soziologen gelangen mit ihren Versuchen zur Beschreibung der Jugend und ihrer seelischen Metamorphosen allmählich ans Ende des Alphabets. Eines haben die soziologischen Studien aber gemeinsam: Sie beschreiben allesamt eine ziemlich dystopische und makabre Zukunft.

Aber nicht nur die Jugend sieht sich einem ökonomischen, ökologischen und allgemeinmenschlichen Abgrund gegenüber, sogar die Vertreter des führenden Establishments, also die angeblichen „winner“ der Globalisierung glauben nicht mehr an die Sinnhaftigkeit ihres eigenen Tuns: In einer Studie des US-Unternehmensberaters Jeremy Rifkin wurde 150 führenden Managern der  internationalen Konzerne die Frage gestellt, ob sie die Welt, die sie gerade durch ihre Arbeit mitgestalten, für ihre Enkel als lebenswert ansehen. Die Frage wurde 150 Mal – also ausnahmslos ! – schlichtweg verneint.

Wenn also selbst diejenigen, die wir als die Hohepriester unserer Gesellschaft anerkennen, die derzeit herrschenden Denk- und Handlungsmaximen für fatal halten, dann stehen die Karten für unsere Zukunft womöglich wirklich nicht allzu gut. Inzwischen sehnen sich viele nach einer Alternative zur derzeit auf Hochdampf betriebenen „Globalisierung“, die leider auf einem längst nicht mehr überlebensfähigen Dinosaurierprinzip beruht. Immer mehr Menschen realisieren, dass sich hinter euphemistischen Wörtern wie „Neoliberalismus“, „Wettbewerb“ und „Globalisierung“ etwas verbirgt, was der UN-Menschenrechtskommissar Jean Ziegler ganz unverblümt als „kannibalistische Weltordnung“ bezeichnet – wobei laut freimütiger Aussage des ehem. US-Außenministers Henry Kissinger „Globalisierung nur ein anderes Wort für US-Herrschaft ist“ (siehe Zitat aus Wikipedia).

Man hat sich daher schon eine Weile gefragt, wann denn endlich unserer Jugend der Kragen platzt. Schließlich wird ebendiese Jugend von uns – wenn wir es einmal ehrlich und schonungslos beim Namen nennen wollen -, auf allen Ebenen grausam verarscht, mit Sondermüll gefüttert und um ihre gesamte Zukunft betrogen (siehe auch: Züchtung zum Axolotl-Bürger).

Wir gehen mit unserer Jugend, also mit unserer Zukunft, um wie mit industriell gezüchteten Bienen: Wir nehmen ihnen das Beste was sie hätten, den Honig ihres Potenzials, restlos weg und füttern ihnen als Surrogat eine billige synthetische Industriezuckerlösung. Aufgrund dieses vollkommen denaturierten und toxischen Nährstoffs degenerieren die dauerUNTERhaltenen Zuchtbienen, ihre Immunkraft wird zusehends zersetzt, bis sie schließlich ein Fraß der Varoa-Milbe und anderer Krankheiten werden.

Warum regt sich aber diese Generation nicht wirklich auf, obwohl sie auf einem Förderband sitzt, das sie sukzessive in Richtung eines Abgrunds befördert und man die zuvorderst vom Förderband herunterpurzelnden Menschen bereits panisch schreien hört? Falls wir ein Interesse daran haben, dass vorgenannter Neokannibalismus nicht in totalem Kahlfraß, Fracking und Vergiftung unseres Planeten ausartet, dann wäre es doch eigentlich an der Zeit, uns als mündige Bürger ein bisschen auf die Beine zu stellen und die Schienen, die unseren Zug derzeit in Richtung Grand Canyon führen, umzulegen.

Nun, ein junger Rapper aus Wien hat schon mal den Anfang gemacht, die faule Dinosauriernuss zu knacken. Seinen Namen werden die wenigsten kennen. Denn da er zwei absolute NO-GOs begangen hat, wird er von den Mainstream-Medien konsequent boykottiert und totgeschwiegen – obwohl ihn bereits hunderttausende Menschen als independent street art Künstler kennen und schätzen: Kilez More. Die „Meinungsmacher“ haben sogar erreicht, dass er mit seiner künstlerischen Vita nachträglich aus Wikipedia wieder komplett gestrichen wurde. Und ein Künstler, der nicht in Wikipedia aufscheint in einer Zeit, in der bereits jeder Dschungelcamp-C-Promi einen Wikipedia-Eintrag besitzt, der ist für das öffentliche Bewusstsein einfach nicht existent. Wer heute Ketzer ist, der wird eben auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt. Im Falle von Ketzerei gilt da immer noch das gleiche Prinzip wie im Mittelalter.

Und was Kilez More getan hat, ist Ketzerei in Reinkultur: Er hat sich die in seine Arterien gesteckte Injektionsnadel herausgerissen, die mit der toxischen Industriezuckerlösung gefüllte Infusionsflasche in den Müll geworfen und stattdessen beschlossen, aufrechter Mensch zu werden und nicht Tretmühlenesel des Mammon. In Interviews nimmt er für sich das frevelhafte Recht in Anspruch, eigenständig zu denken und seine Meinung nicht von Fernsehen und Medien „machen“ zu lassen. In der Folge war es für ihn ganz leicht, sich sein gesundes Hirn und sein Herz wieder zurückzuerobern und mit diesen nun gegen den Wahn-Sinn, der seiner Generation zur Normalität erklärt werden soll, zu kämpfen.

Den von den Medien gehypten Gangsta-Rap bezeichnet er als Müll – und hält dem „Truth Rap“ entgegen. In einem Interview mit einem Schweizer Magazin bricht er sogar das größte Tabu für Rapper und angehende Stars: Er wagt es, nicht nur emotionalen Nonsens und Bullshit zu brabbeln, sondern macht sich klare Gedanken über Zukunft, Mitmensch und Umwelt – ein absolutes NO-GO, weshalb ihm auch ein Boykott der Mainstream-Medien und der UNTERhaltungsindustrie sicher war.

Seit er den u.a. Videoclip auf Youtube gestellt hat, wird er vermutlich weder bei Goldman Sachs noch bei McKinsey einen Job bekommen, aber ich vermute, in solche Wirtschaftskratzleien würden den jungen Mann auch so keine fünf Elefanten freiwillig hineinbringen.

Vor allem sollte er nun nicht versuchen, in die USA einzureisen. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das sogar dem renommierten Schriftsteller Ilija Trojanow am Flughafen die Einreise verweigert hat, weil er ein Buch mit Titel „Angriff auf die Freiheit“ über den ausufernden Bürgerüberwachungs-Rinderwahnsinn geschrieben hat (hier die erstaunlich humorvolle Stellungnahme von Trojanow zu den kafkaesken Ereignissen) – nun, ein solches Land wird vermutlich auch wenig Spaß verstehen, wenn jemand den von ihm ausgehenden technokratischen Wirtschaftsimperialismus kritisiert. Darüber zu singen, dass besagter Wirtschaftsimperialismus alle von ihm missionierten Länder und Völker nicht wie versprochen mit „Fortschritt“, sondern mit Kulturtod und Verderben überzieht, das ist ein zweites, unverzeihliches NO-GO. Da ja, wie schon erwähnt, laut Henry Kissinger „Globalisierung nur ein anderes Wort für US-Herrschaft“ ist, wird auch verständlich, warum es in immer mehr Ländern zero tolerance gegenüber Globalisierungskritikern gibt und man einschlägige Demonstrationen von Exekutivkräften niederknüppeln lässt.

Schließlich wird das Geschäftsmodell der neoliberalen Profitmaximierung bzw. der kategorische Imperativ des Fracking („Put in poison, get out money“) als Wohlstandsmodell angepriesen. Wo kommen wir denn da hin, wenn die Menschen, die damit beglückt werden sollen, anfangen, es zu verteufeln?

Ilija Trojanow hatte als mehrfach preisgekrönter Schriftsteller und Mitglied einer internationalen Journalistenvereinigung, zu deren Kongress er in die USA einreisen wollte, eine respektable Lobby hinter sich, die sich über die Freiheitsbeschränkung ihres Mitglieds auch öffentlich entsprechend empörte und damit dem Land der Freiheit, das mit seinen Sondereinsatzkräften (Special Operations Command / SOCOM) wie Green Berets, Delta Force und Navy Seals derzeit 147 (von insg. 195) Länder unseres Globus „aktiv befriedet“ (Quelle: The Intercept), einen weiteren drastischen Image- und Vertrauensschaden bescherte.

Kilez More hingegen hat gar keine Lobby hinter sich. Er wäre daher für die Schergen des Imperialismus – pardon, für die Exekutivkräfte der Demokratie und Freiheit -, ein leichtes Opfer. Während also Ilija Trojanow am Flugplatz von grauen Männern einfach nur heimgeschickt wurde, so dürfte Kilez More durchaus mit einem kleinen Waterboarding im Hinterzimmer rechnen, falls er die Grenze zum Land „unserer verlässlichen Freunde“ überschreiten wollte.

Da der junge Sänger somit bisher alles falsch bzw. alles richtig gemacht hat, hat er nun nichts mehr zu verlieren sondern kann nur noch gewinnen. Jedenfalls beweist der junge Mann mit seinem neuesten Song, dass er mehr Mumm in den Knochen und mehr Durchblick hat als ein ganzes, mit Spiegelbildjournalisten vollgefülltes Hochhaus.

Wenn sich jetzt noch andere davon eine Scheibe abschneiden würden, dann bestünde auch in unserer verfahrenen Situation durchaus wieder Hoffnung – dann müssten die dicken Schneemänner, die derzeit noch groß und mächtig vor uns stehen und alles zu erfrieren bzw. zu mechatronisieren drohen, dahinschmelzen wie im Frühling.

Genug aber jetzt der Vorrede, lassen wir den jungen Mann selbst zu Wort kommen. Seinen fulminanten Bushido-Remix und Abgesang auf den Imperialismus leitet er mit den trockenen Worten ein: „Es – ist langsam an der Zeit – mich zu der Scheiße hier zu äußern…“

+ zwei ebenfalls beachtliche Songs von Kilez More (sowohl lyrisch als auch hinsichtlich Sounddesign):

„Ich bin frei“ https://www.youtube.com/watch?v=9m8Thk3D558

„Die Welt von Morgen“ https://www.youtube.com/watch?v=ddvDp8XovsA

 

4 Träumereien

Träumereien, diesmal nicht von Schubert!

 

4 Träumereien

 

Es gibt ein gutes, aber nicht bindendes Abschlussdokument in Paris für eine Limitierung der Erderwärmung. Dieses Dokument ist, laut Spiegel, nur mit einem diplomatischen Kniff beschlossen worden, damit Obama nicht an der republikanischen Mehrheit scheitert (siehe Spiegel):

Aber eins nach dem anderen: Da waren zunächst einmal die Amerikaner. Sie hatten ein Problem in Artikel 4.4 des geplanten Abkommens. Nur ein einziges Wort. Ein „shall“, so forderten sie, sollte durch ein „should“ ersetzt werden – „sollen“ durch „sollten“. Sechs Buchstaben statt fünf. Das roch nach Haarspalterei. Allerdings ging es um eine Passage des Textes, auf die man vor allem im Kongress in Washington genau schaute – weil sich daraus womöglich eine völkerrechtlich bindende Verpflichtung für CO2-Minderungen hätte ableiten lassen. Die republikanische Parlamentsmehrheit hätte dann mit Sicherheit darauf beharrt, über den Vertrag abzustimmen – und ihn anschließend in der Luft zerrissen. Dieses Risiko konnte die US-Delegation nicht eingehen. Deswegen zeigten sich Außenminister John Kerry und seine Leute hart. Gipfelpräsident Laurent Fabius würde das Problem später in der Sitzung mit einem Kniff aus der ganz hohen Schule der Diplomatie lösen: Das betreffende Wort „shall“ sei an dieser Stelle ganz einfach ein Schreibfehler, erklärte er gewitzt, verursacht von einer übernächtigten Hilfskraft. In früheren Fassungen des Textes habe dort schließlich auch ein „should“ gestanden. So werde man es flugs wieder korrigieren. Problem gelöst – auch weil Staaten wie Indien, China und Brasilien vorher unter der Hand ihre Zustimmung zu diesem Ausweg signalisiert hatten.

Laut Spiegel sind die großen Probleme des Klimas, sowohl Luftverkehr als auch Schiffsverkehr von diesem Dokument ausgenommen. An eine Besteuerung des Treibstoffes für den Flugverkehr ist nicht gedacht (siehe Spiegel).

Doch warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Wenn die Globalisierung der Wirtschaft nun ca. 25% der Erderwärmung ausmacht und sehr viele europäische Firmen diesem Konkurrenzdruck einfach nicht standhalten können, so könnte man doch Öko-Zölle und Menschenrechtszölle einführen, die die heimischen Unternehmen gegen Öko-, Lohn- und Menschenrechtsdumping aus Billigproduktionsländern schützen und dort großartige Anreize für Ökologie und Menschenrechte setzen könnten (siehe orf.at). Ein einfaches zusätzliches Beispiel: Ich fahre fast alle Dienstwege mit dem Elektrofahrrad. Für mich sehr erfreulich, da ich zur Sonne komme, die nicht nur Vitamin D sondern auch viele anderen Hormone bilden hilft, die unser Körper dringend braucht. Weiters bringt die Bewegung sehr viel Freude und letztlich kostet alles wesentlich weniger. Man würde weniger Platz für Riesenparkplätze brauchen und in den großen Städten wäre mehr Platz für Grünraum und für Kinder und andere MENSCHEN! Arbeitszeiten, bei uns von 7h bis 16h und danach einen weiten Weg mit dem Auto zu bewältigen, bedeuten im Winter: keine Sonne und gute Umsätze für die Pharmaindustrie, z.B. Grippe-Präparate und Antidepressiva , da die wichtigsten Hormone zur Infektabwehr fehlen und auch andere, ganz wesentliche Funktionen des Körpers wie etwa das Glückshormon nur durch Sonnenbestrahlung gebildet werden können.

Doch gerade diese Kultur des Fahrrades wurde durch die Globalisierung in Indien und China eigentlich zerstört. Die Rikschas in Indien wurden immer mehr von der Straße verbannt und
in Peking gibt es Smog und Autostau (Mehr Geld-mehr Autos). Doch auch die Entsorgung der so einfachen Fahrradakkus bei uns bringt schon erhebliche Probleme, da man die Akkus nicht recyclen kann. Eine normale Mülldeponie hat wegen der hohen Brennbarkeit, wo man den Akku mit der „Seltenen Erde“ Lithium „verbrennen“ muss, erhebliche Probleme – und wieder entstehen Treibhausgase. Das heißt, die Umstellung auf Elektroautos, bei nach wie vor Privatisierungsplänen der Bahn wird gar nicht so einfach sein. In den USA sind mittlerweile wohl über 30% des Schienennetzes abgebaut worden.

Was viele sehr erfreuliche Ansätze z.B. im Verkehrssystem betrifft, so sind die Staaten Europas, wo der Nationalsozialismus entweder auf großen Widerstand stieß wie in Skandinavien, oder wo er im Wesentlichen gar nicht hinkam wie in der Schweiz, Vorreiter in der Ökologie. Die Radwegesysteme der eiskalten Länder Skandinaviens, wo Dänemark 50 % Radfahranteil in Kopenhagen plant, oder das öffentliche Verkehrssystem der Schweiz sind Vorzeigeobjekte (siehe Badische Zeitung).

Kann es aber sein, dass man die Globalisierung und das damit verbundene neoliberale System, in Paris festschreiben möchte? Es gibt zwar ein paar brüderliche Aspekte, doch ohne Besteuerung der Transporte (Schiff und Flugverkehr) und Entglobalisierung sind wesentliche Fragen ausgeklammert. Ein sehr guter Denkansatz wäre eine Reparaturindustrie an Stelle einer „Sollbruch-Wegwerfindustrie“, da die Produkte ja auch immer entsorgt(verbrannt) werden müssen. Wenn bei Produkten wie z.B. Staubsauger, Kühlschränken oder Kühltruhen, diese so wie bei Miele sehr lange Zeit immer wieder, durch kleine Firmen repariert werden können, so fällt für die Menschen viel Arbeit, aber wenige Treibhausgase an. Unsere Firmen können durch immer mehr  Freihandelsabkommen immer weniger dem Billigproduktions-Druck standhalten und lagern in für sie günstigere Gebiete aus, von wo die Waren dann wieder zu uns kommen, so lange wir uns das leisten können. Meist geschehen solche Firmenauslagerungen ja auch durch sehr egoistische finanzielle Strategien, doch auch ein menschlicher Firmenchef hat Probleme, ohne Schutzzölle einer Ökodumping und Sozialdumping-Welt in Fernost standzuhalten.

Zusätzlich kann man so zusehen, wie Konflikte, ja Revolutionen und Krisen aufgebaut werden und immer steht am Ende ein neoliberales System (siehe Naomi Klein: Kapitalismus versus Klima). Also wenn sozusagen der in Otpor in Serbien aufgebaute nordafrikanische Rebell wenigstens die Info bekommen würde: Ja, du darfst durch uns zwar Revolutionen starten, du darfst auch  dein Leben verlieren, doch auch wenn du es behältst, so steht am Ende jedenfalls immer ein neoliberales System.

Die Ideen der wichtigsten Dissidenten in der früheren DDR z.B. waren nämlich eine Mischung aus Kapitalismus und Kommunismus, also ein wesentlich menschlicheres System, als wir es jetzt haben. Wenn in Südeuropa durch die Wirtschaftskrisen, z.B. Öko-Impulse wie etwa ein attraktives Radwegesystem für E-Bikes in Athen, Rom oder Madrid entstanden wären (die durchaus verbesserten Radwege nehmen sich gegenüber mitteleuropäischen Radwegesystem in Großstädten durchaus dürftig aus, es gibt eher Tourismusradwege), um der Bevölkerung und den Regierungen zu zeigen, wie einfach es wäre, finanzielle Knappheit und Ökologie zu verbinden? Warum in Südeuropa eher ein E-Bike System? Weil die Hitze in den Städten das Radfahren erschwert. Wobei am E-Bike trotz Kopfbedeckung die Hitzeentwicklung eigentlich durch den Fahrtwind durchaus erträglich wäre. Warum schreibe ich nicht einfach Radwegesystem? – Weil E-Bikes rascher fahren könnten als 25 km/h und damit die Hitzeentwicklung durch den stärkeren Fahrtwind für den Radfahrer weniger wird. In Skandinavien wird bei großer Kälte gefahren, im Süden weniger?
Für rascheres Fahren wären aber gerade Wege wesentlich und keine Radwege, die oft sehr gewinkelt geführt werden. Und gerade durch die Bewegung entsteht aber oft ein Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit. Das Radfahren macht uns Menschen aktiv auch gegen äußere deprimierende Einflüsse.

Erlauben Sie mir einen kleinen Tagtraum:
Gerade im Süden Europas wäre die Energiegewinnung z.B. durch Solarenergie sehr effizient. Auch sind die Flächenverhältnisse oft so, dass sich die Bevölkerung meist einen Hausgarten leisten kann. Die traditionelle Bauweise mit Steinhäusern braucht im Sommer keine Klimatisierung. Also eine kleine Familie könnte einen Twizzy (Mopedähnliches Elektroauto) oder einem anderen kleinen Solarauto und Einspeisung der Energie durch Solarkollektoren am Dach des Hauses autark betreiben. Zusätzlich ist die Familie mit E-Bikes ausgestattet. Die Menschen könnten mit einer mediterranen, das heißt fleischarmen, damit treibhausfreundlichen Ernährung aus dem eigenen Hausgarten wesentlich weniger Gesundheitsprobleme haben als mit der traditionellen mitteleuropäischen Kost. Allerdings war auch die Kost unserer Vorfahren wesentlich fleischärmer. Z.B. die vergessenen Forschungen von Prof. Lothar Wendt über die Eiweißspeichererkrankungen wären da sehr wertvoll: Man kann fast alle Volks-Krankheiten durch eine Kost mit viel Obst und Gemüse, etwas Fisch und wenig Fleisch verbessern.

So könnte man durch gute Ernährung und viel Bewegung einige Spitzen der brutalen Finanzschäden wieder wettmachen. Wie gesagt gibt es bei den krisengeschüttelten südeuropäischen Staaten viele, die keine staatliche Versicherung mehr haben, obwohl der Zugang zu einer Krankenversorgung ein Menschenrecht ist, genauso wie freie Medien das wären (die Regierung Samaras in Griechenland hatte den öffentlich rechtlichen Fernsehsender eingestellt). Das heißt, die EU hat die Rechte der Finanzindustrie höher angesetzt als die Menschenrechte.

Am schönsten wäre es, wenn eine menschenfreundliche EU die Produkte, z.B. Olivenöl  oder Biosüdfrüchte, diverse Nüsse, eventuell Datteln aber sicher Feigen, gegen Billigkonkurrenz aus der Ferne schützen würde und damit dem kleinen Bauern eine Überlebensmöglichkeit für sich und seine Familie ermöglichen würde. Kaum jemand hat diesbezüglich z.B. das  Freinhandelsabkommen mit der Ukraine beleuchtet, wo es derzeit auch keine Kleinbauern gibt, da das Land dem Staat gehört.

Ja, Mutti Merkel ist jetzt Frau des Jahres 2015 von New York Times, eine Rolle, die sie sie mit Willi Brand, Konrad Adenauer und Adolf Hitler teilt. Die oben kritisierten Werte des Kapitalismus, eben des wirtschaftsliberalen Systems waren auch die Schablonen der Reformen der Wirtschaftskrisen in Südeuropa. Das heißt für Italien, dass jetzt nur noch jeder zweite eine  Krankenversicherung hat, dass selbst die Rentner 50% Steuer zahlen müssen, doch Fiat genießt in Luxenburg ca. 1 % Steuer, was zu einer Klage der EU Kommission geführt hat, gegen die Luxenburg jetzt Einspruch erhebt. Wenn eine Krise wenigstens zu einer ökonomischen Klarheit
führen würde?

Bis jetzt hätte man meinen können, die EU wäre so etwas wie der Oligarchen-Schutzverband Europas, wo z.B. bei der Sanierung der griechischen Finanzen die Oligarchen unter Naturschutz standen und keinen Cent beigetragen haben. Ähnlich in der Ukraine wo in der EU weiter die Steuern der Oligarchen gewaschen werden und der Staat sehr nahe am Bankrott steht. Man konnte diese Infos zwar sehr lange auch in den ukrainischen Medien lesen, doch haben die Oligarchen jetzt fast alle Medien gekauft und die Journalisten müssen teilweise auch außerhalb der Ukraine diese Informationen auf freien Medien veröffentlichen. Wenn man die Pläne der großen Wirtschaft: Billigproduktion im Osten und den auch hier schon veröffentlichten Plan der Übernahme der ukrainischen Erde durch westliche Konzerne ansieht, so sind diese Pläne sehr ähnlich den Gedanken, die Adolf Hitler bezüglich dem Osten hatte.

Eine Sanierung der griechischen Finanzen über unvorstellbar große Bodenschätze war nicht gewünscht. Die verlängerten Arme der Finanzindustrie wie z.B. Merkel, Schäuble, IWF und Weltbank (siehe Ken-FM Diskussionsrunde) blockierten ein menschliches System zur Schuldensanierung. Um die Rolle Merkels und Schäubles teilweise zu verstehen, so muss man wissen, dass Deutschland nur einen Waffenstillstandsvertrag hat, die Medien  weitgehend angelsächsischen Konzernen gehören (siehe Ken-FM Diskussionsrunde), der Geheimdienst mit dem Geheimdienst unseres großen Bruders verwoben und die Politik alles andere wie frei ist. Das heißt nicht nur Lobby- abhängig sondern eben angelsächsisch –hörig-abhängig.

Man könnte also sagen, sowohl die Politik an der Spitze, Jean Claude Juncker, unter dessen Amtszeit als Finanzminister die größten Unternehmen auch der USA ca. 1% Steuersatz bekommen hatten ,als auch die Bundesregierung hat brav der Finanzindustrie gefolgt. Nebenbei fehlt das Geld dem US-amerikanischen Staat, der dann sein Budget über Rüstungsexporte saniert (ca. 60% des gesamten US-amerikanischen Exportes / siehe ebenfalls die oben genannte Ken-FM Diskussionsrunde).

Somit treibt die EU durch Steueroasen die Kriegsinteressen der USA hurtig voran. An die effektive Sanierung von Brücken, Strassen, Wasserleitungen und Kanalsystemen ist trotz verbessertem Budget nicht zu denken. Warum die USA so wenig tut um die Steueroasen in Europa zu verhindern? Vielleicht wäre das jetzt eine gute Möglichkeit, um der Bevölkerung den guten Willen der US Demokraten zu zeigen Vielleicht glauben dann tatsächlich noch viele Amerikaner, dass sie den Präsidenten der USA bestimmen und nicht 159 Familien, wie vor kurzem in „le monde“ zu lesen war (siehe LeMonde). Allerdings werden in den USA auch viele Straßenbahnen gebaut.

Erlauben Sie mir ein paar Vergleiche: Die wirtschaftlich Übergewichtigen, vielleicht auch als Sumi zu bezeichnen, erwirken die Gesetze so, dass sie noch schwerer werden und andere  verhungern. Also so ab 150kg ist man dabei, aber man möchte noch auf 200kg kommen. Bewegen kann man sich ohnehin nicht mehr viel, Sicherheit für Leib und Leben erfordert große Aufwendungen, aber man möchte doch immer schwerer werden? Jede Krise, Sanktionen, Flüchtlinge, alles wird auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen.

Vielleicht noch einmal zurück zum Ausdruck „Schutzverband der Oligarchen“ für die EU:
Man kann sich verbinden. Man kann sich auch einen Verband anlegen lassen, wenn man verletzt worden ist. Man kann sich auch die Augen verbinden?

Wenn zu viel Reichtum den Neid und Hass der Verhungernden auslösen, so wäre es gut, sich nicht die Augen zu verbinden. Sonst wird man sich die brachialen Wunden, die eine immer mehr zornige Bevölkerung den Sumis zufügt, verbinden lassen müssen.

Die Politik, die sich weitgehend nach den Bedürfnissen der Wirtschaft richtet, vergisst, dass das beste Geschäft der Krieg ist, wodurch erklärt wäre, warum derzeit so viele Kriegsschauplätze da sind, wobei man keinen dieser Kriege ernsthaft führen kann, da bei der vorhandenen Rüstung die Menschheit keinen Atomkrieg überleben könnte. Trotzdem wird daran gebastelt.

Die Gewässer und Flüsse der großen Städte Europas und der USA sind weiß vor Schnee. Das heißt, man kann viel Kokain darin nachweisen, was die Gewissenlosigkeit erklären könnte, mit der viele Pläne gemacht werden.

Das erklärte auch, warum derzeit so viele konservative „christlich orientierte“ Politiker die EU regieren: Denn wenn wirklich etwas daneben geht, so kommen die natürlich in den Himmel. Als ein Arzt einer berühmte Jüdin nach dem erfolgreichen Maidan mailte, meinte er, wir beide, wir kommen natürlich in den Himmel, wenn da ein Atomkrieg entsteht, aber was machen wir mit den vielen Ungläubigen?

Und bei so vielen guten Nachrichten, da kann man sich gut ins Träumen zurückziehen. Es war wohl ein Traum, wo ich zwei hell strahlende Gestalten erlebt habe: Wer es war? War es Martin Buber, war es Mahatma Ghandi, war es der 30 Tage Papst,war es ein von Phillip dem Schönen hingerichteter Templer (Freimaurer ), war es Buddha, war es Mohammed oder Luther? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wer die zweite Gestalt war, vielleicht ein Engel. Es war ein klarer, heller, schöner, gelb-roter Schein und ich hörte sie miteinander sprechen.

Die eine gelbe Gestalt sprach: “Jetzt haben wir den Menschen Freiheit gegeben, und  schau was die mit dieser Freiheit machen!“

Die rote Gestalt antwortete: “Das eine ist, was die Menschen selber mit dieser Freiheit machen, das andere aber ist, was ihre Führer für merkwürdige Pläne haben.“

Der Gelbe: “Erzähle!“

Der Rote: „Zum Beispiel haben die den Plan, den Westen gegen die Chinesen einen dritten Weltkrieg machen zu lassen. Zunächst verlagern sie die gesamte Produktion in die  Sklavenproduktionsländer, und wenn die nicht mehr folgen wollen, dann gibt es Krieg! Es gibt drei Krisen, die alle einen Atomkrieg zur Folge haben könnten, den Inselstreit im Pazifik mit einer klaren Drohung eines chinesischen Admirals: Wenn die US Amerikaner dort wieder mit ihren Kriegsschiffen aufkreuzten, so gäbe es Krieg. Die US Administration hat angekündigt, dort in etwa alle drei Monate Kriegsschiffe zu hinzuschicken. In Syrien gibt es schon Krieg und auch in der Ostukraine. Sie hatten nicht nur den teilweise erfolgreichen Plan, die Herrscher von Marokko bis Moskau abzulösen.

Auch in Riad sollte das Herrscherhaus abgelöst werden und die Türkei sollte geteilt werden. Umso wenig verständlich ist, dass die Türkei den einzigen ernsthaften Verbündeten in diesen Fragen, nämlich Moskau, so vor den Kopf stößt. Wenn die Türkei nur annähernd daran denken würde, was für Waffen sowohl Amerika und Russland und auch China haben, so wundert einen vieles nicht. Zum Beispiel, dass knapp nach einer missglückten Einigung des Irans mit der UNO plötzlich ein gewaltiges Erdbeben neben dem AKW im Iran stattfand.

Die Westflanke der Türkei ist sehr Erdbeben-anfällig und es könnte dann auch leicht ein Erdbeben entstehen, wenn man einen großen Bruder im Osten reizt. Vielleicht fällt dann dem Papst  sogar seine Kaffee-Tasse aus der Hand und er freut sich, dass es wieder nicht zum 3. Weltkrieg gekommen ist? Ja, wenn die Elite-Gruppen wenigstens ihre Ankündigung, nach den Revolutionen Freiheit entstehen zu lassen, wahr machen würden. Vielleicht verwechseln sie die Freiheit mit der Freiheit der Wirtschaft und machen nur wirtschaftsliberale Systeme bei manchmal nur wenig der Schrift kundigen Menschen (Ägypten ).“

Der Gelbe: “Und wie könnte man die Menschen tatsächlich zur Freiheit führen?“

Der Rote: „ Im Prinzip wären die Gesetze der westlichen Demokratien gar nicht so schlecht, wenn man die Bürgerrechte nicht zunehmend außer Kraft setzen würde. Fast das Wichtigste wäre: Ein Schulsystem das nicht auf Subjekt-Objekt Beziehung, sondern auf Subjekt-Subjekt Dialog System (Prof. Hütter ) aufgebaut ist, könnte eine Erziehung zur Freiheit bedeuten. Also, wenn es dem guten Lehrer möglich gemacht wird, durch Freude am Stoff und durch eine gute menschliche Beziehung zum Kind nicht gute Befehlsempfänger des jeweiligen Systems zu erzeugen, sondern phantasievolle Menschen, die durch Kunst und Sport auch noch genug Ressourcen haben, Schwierigkeiten gut zu bewältigen. Solche Menschen wären auch in Krisen rasch in der Lage,
Änderungen rasch durchzuführen.

Ein ganz ähnliches System ist das jüdische Erziehungssystem, das die mütterliche Wärme und die liebevolle väterliche Strenge dann auch im Erziehungssystem weitergeführt hatte. Nicht umsonst gibt es in Israel sehr viele Alternativschulen.

Und wenn die Menschen dann freier denken können, so sind direkte Demokratie, wo wie in der Verfassung alle Macht vom Volk ausgeht, durchaus möglich. Vertrauensbildende Strukturen von der Basis an, parteiunabhängig mit immer mehr Transparenz und damit letztlich Vertrauen. Gewisse Ansätze findet man in der Schweiz, wobei aber auch mehrere Religionen und Sprachen seit Jahrhunderten zeigen,was möglich ist.“

Der Gelbe: “Und warum tun das die Menschen so wenig?“

Der Rote: “Sie werden das schon tun, gib ihnen Zeit …!“

– Und dann erwachte ich.

Bezüglich dem Krieg gegen China, wäre da nicht gerade die Idee, mit den Öko-und Menschenrechtszöllen, der bei weitem bessere Weg? Aber manchmal kann man auch vom Tierreich lernen: Wir haben zwei Katzen, einen schwarzen europäischen Hauskater und eine Siamkatze ohne Papiere, die wir deshalb angeschafft haben, damit der schwarze Kater nicht so alleine sein sollte. Doch anfangs hat der schwarze Kater den Eindringling aus Fernost so wütend empfangen, dass wir beide durch die Glaswand in unserem Wohnzimmer getrennt haben. Wo sie sich auch wütend bekämpft haben. Ein Katzenexperte riet uns dann, ohne weiteres beide Tiere zusammen zu lassen. Nach einem heftigen Kampf ohne Verletzungen hatte die Siamkatze verstanden, dass sie die Schwächere war und die beiden lieben sich sehr. Wenn der schwarze Kater zu lange weg ist, so jammert die Siamkatze kläglich und sie lecken und schlecken sich gegenseitig.

Warum aber die Konservativen nur so gerne in den Himmel wollen?

Da gibt es doch die Geschichte vom Papst der in den Himmel kam. In der Früh bekam er ein trockenes Brot, zu Mittag eine Wassersuppe und dann abends Zwieback. Am nächsten Tag wieder Wassersuppe, trockene Bohnen und Zwieback. Dann sah er hinab in die Hölle, wo die Menschen in Saus und Braus lebten.

Schließlich fragte er Petrus: „Jetzt haben wir unser ganzes Leben so gut gelebt und dann im Himmel gibt es nur noch schlechtes Essen?“

Petrus antwortete: „Meinst Du, rentiert es sich. für uns zwei zu kochen?“

Aber vielleicht wollen die Konservativen im Himmel tatsächlich abnehmen?

Wir danken dem Autor, der gerne anonym bleiben mag.

„Die Wirtschaft“ – Staatsfeind Nr.1

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Montag, 21.9.2015. Eifel. Ja – heute muss ich Ihnen mal wieder etwas zumuten. „Die Wirtschaft“ – Staatsfeind Nr.1 … da läuft es einem kalt den Rücken ´runter, weil – da könnte schnell der eigene Arbeitsplatz in Gefahr sein, wenn man sich zu deutlich äußert. Dank der Freiheit, die mir ein bedingungsloses Grundeinkommen gewährt, darf ich mir als einer der letzten zehntausend freien Schreiber Europas solche Freiheiten erlauben, brauche keine Rücksichten auf unsere Anzeigenkunden nehmen (wir haben und brauchen keine), keine Rücksichten auf meine Quellen aus Wirtschaft und Politik (wir haben kaum welche und brauchen keine) und keine Rücksichten auf die persönlichen Vorlieben meines Chefredakteurs nehmen (wir haben und brauchen keinen – das regeln wir im Kollektiv selber, völlig ohne Hierarchien und Streitereien, ganz demokratisch und kooperativ).

Wissen Sie eigentlich, was das ist, „Die Wirtschaft“? Nun – ich darf doch hier wohl eine Antwort erwarten, denn immerhin redet „Die Wirtschaft“ durch ihre Priester zu Ihnen wie der Gott des Alten Testament durch seine Propheten. Ja, wir sind so stolz darauf, ein weltlicher Staat zu sein – dabei huldigen wir primitivsten Kulten, nennen unseren Götzen „Die Wirtschaft“ (die sogar eine „unsichtbare Hand“ hat: ein Sonderspuk der Idiotenklasse) und hinterfragen überhaupt nicht mehr, vor wem wir da unseren Bückling machen.

Jeden Tag meldet sich „Die Wirtschaft“ zu Wort, aktuell warnt sie vor höheren Preisen (siehe Bild) oder bedrängt die Sphäre der Politik mit dem Ruf nach immer mehr Einwanderern (siehe Focus), fordert – mal wieder – Korrekturen am Arbeitsmarkt (siehe Stuttgarter Zeitung) oder fordert „Alphatiere“ als Führungspersonal (siehe Zeit), womit der „Herrenmensch“, das Urbild des von der Vorsehung zur Führung bestimmten SS-Mannes wieder Einzug hält in das Denken der Bevölkerung … bzw. in das Denken der journalistischen Funktionselite des Turbokapitalismus. Allerdings – so erklärt man uns weiter – sollte dieses Alphavieh mit seinen Statusgesten sparsam umgehen … man will nicht wieder die Guillotine herausforden – man hatte damit zu gewissen Zeiten schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, weil die Menschheit der Meinung war, kein Viecherrudel zu sein, dass einen Leitwolf braucht.

Der Duden liefert uns eine Definition für „Die Wirtschaft“:

„Wirtschaft ist die Gesamtheit aller Einrichtungen wie Unternehmen, private und öffentliche Haushalte sowie die notwendigen Abläufe wie Käufe und Verkäufe, die mit der Herstellung und dem Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen verbunden sind.“

„Wirtschaften ist die planvolle Tätigkeit des Menschen, knappe Mittel oder wirtschaftliche Güter der bestmöglichen Nutzung zuzuführen.“

Wir brauchen nicht lange nachzudenken, um selbst zu merken: das ist etwas knapp. Private Haushalte waren an der Reform des Sozialstaates nicht beteiligt, noch an der Frage nach dem Facharbeitermangel, noch schreien Sie nach Führung durch Alphatiere oder fordern höhere Preise – hier stößt der offizielle Sprachgebrauch des Tarnbegriffes „Die Wirtschaft“ an seine Grenzen, weshalb Attack (dort findet man auch das Zitat aus dem Duden) eine andere Definition vorschlägt (siehe Attac):

„Wirtschaft umfasst alle Tätigkeiten, die einer persönlichen Gewinnmaximierung dienen.“

Auch diese Definition von „wirtschaften“ als hemmungslose Ausbreitung des persönlichen Egos ist mir ein wenig zu klein, würde sie doch auch ein „Recht auf Faulheit“ verlangen – für viele Künstler waren die kleinen Halbtagsjobs vor der Effizenzoffensive der in die Gesellschaft implementierten Unternehmensberatungen (beginnend Ende der siebziger Jahre auf Anweisung der US-Wirtschaft) überlebenswichtig zur Maximierung dessen, was sie unter einem erfüllten Leben verstanden … ich würde also vorschlagen, bei der neuen Definition von „Wirtschaft“ den Begriff „persönlichen“ zu streichen und durch „finanziellen“ zu erstetzen – beschreibt doch der Run nach möglichst viel Mammon das gesamte geistige Treiben des Abendlandes – vom Hartz-IV-Empfänger angefangen (dem „Omegatier“ – um in der griechischen Nomenklatur zu bleiben, also: dem wirklich allerletzten Ausschuss, den die Menschheit zu bieten hat) über den Bundestagsabgeordneten bis hin zum Halbgott an der Spitze der Unternehmen: ohne Rücksicht darauf, was Planet und Umwelt zu leisten und zu ertragen in der Lage sind das Streben nach hemmungsloser Anhäufung von Finanzwerten.

Es ist aber immer noch klar, dass „Die Wirtschaft“, wie sie sich in den Medien zu Wort meldet, nicht das Sprachrohr der Verbraucher, Rentner oder Arbeitlosen ist, noch dass der Studenten, Künstler, Hausfrauen, Schüler und Neugeborenen. Deshalb meine Definition

„Die Wirtschaft“ umfasst alle reichen global tätigen Entscheidungsträger, die der Gewinnmaximierung von Kapitalanlagen dienen.

Damit kommen wir erstmal besser hin – mussten allerdings noch das Wort „reich“ einführen, um den gemeinen Versicherungsvertreter und Anlageberater ausschließen zu können. Sie treffen sich auch – anders als jene, denen die Bedeutung der Treffen überhaupt nicht gewahr ist – gerne in Kreisen, die im Rahmen der globalisierten Welt eine neue Feudalstruktur erarbeiten – eine mit sparsamen Umgang mit Statusgesten aber unverkennbaren automobilen Statussymbolen: wie schon im Mittelalter erkennt man den Herrenmenschen an Kleidung und Gefährt – und am regelmäßigen Verbrauch diverser energieintensiven Luxusgüter, die sich das normale Beta- oder Gammatierchen niemals leisten könnte – und würde er auch noch so viel sparen. Das „global“ ist also ebenfalls ein wichtiger Begriff, um das zu beschreiben, was heute gesellschaftlich als „Forderer“ auftritt – aber niemals Forderungen unterworfen sein möchte. Sie arbeiten gezielt an einer Refeudalisierung der Gesellschaft (zur eigenen Gewinnmaximierung) und an der Privatisierung der Macht (zwecks Entmachtung des demokratischen Gemeinwesens) (siehe Deutschlandfunk).

Das geschieht auch ganz offen. So lehnt der Chef von Ryanair ganz offen Gewerkschaften ab (siehe Spiegel) – jene gesellschaftlichen Konstrukte, die dazu dienten, die Entstehung einer neuen Feudalklasse in Grenzen zu  halten, man entzieht Menschen („Mitarbeitern“) ganz offen die Existenzgrundlage, um die Politik zu strafen – wie z.B. bei Siemens (siehe Spiegel) und diszipliniert so die Vertreter des Volkes, die man lieber als Erfüllungsgehilfen eines Feudalstaates sehen würde. „Die Wirtschaft“ erweist sich als größte „schmarotzende“ Kraft, wie die Huffington-Post aktuell nochmal deutlich macht (sehe Huffington-Post): 100 Milliarden Euro „flüchten“ jährlich aus Deutschland ins Ausland … in nur zwanzig Jahren also die gesamte Staatsverschuldung. Ein Hartz IV-Satz von 800 Euro im Monat wäre problemlos möglich – und noch viel mehr – wenn nur „Die Wirtschaft“ wie jeder andere Bewohner Europas ihren Anteil leisten würde – anstatt nur Räuber an der Volkswirtschaft zu sein.

Stattdessen arbeitet „Die Wirtschaft“ mir Hochdruck an perfekten Überwachungssystemen (siehe Welt), die die Gier der NSA nach „Durchleuchtung“ bei weitem übertrifft, beeinflusst politische Entscheidungen durch massive Lobbyarbeit (siehe Spiegel), greift ungeniert nach der Monopolisierung allen Saatgutes (siehe Bioland), greift mit steuerlich absetzbaren Wahlkampfspenden sogar in den US-Wahlkampf ein (siehe Spiegel), besetzt ungeniert politische Machtpositionen in Krisenländern (siehe Koppverlag). Der Tag, an dem wir von „Die Wirtschaft“ regiert werden, scheint schon hinter uns zu liegen. Man schaue sich alleine den Einfluss des Bertelsmann-Konzerns an (siehe Heise):

„Aber wenn man weiß, dass jeder Bundesbürger über 14 Jahre durchschnittlich pro Tag eine Stunde mit der Nutzung von Bertelsmann-Produkten verbringt, und wenn man erfährt, dass in allen bedeutsamen sozial-, bildungs- und sicherheitspolitischen Gremien Europas die Gutachter der Bertelsmann-Stiftung sitzen und die meisten einschlägigen Entscheidungen ihre Handschrift erkennen lassen, gelangt man zu dem Schluss, dass Bertelsmann eine deutsche und europäische Großmacht ist“

Einmal ganz davon abgesehen, dass die so harmlos daherkommende Bertelsmannparty (siehe Nachrichtenspiegel) bewusst und gezielt Netzwerke zwischen Politik und Wirtschaft aufbaut, die mit keinen Demokratieverständnis vereinbar wären und an Zeiten erinnert, wo Netzwerke aus Politik und Militär den Staat beherrschten.

Das Zusammenspiel zwischen „Der Wirtschaft“ und der Politik funktioniert zum Schaden aller Bürger sehr gut, Deutschland ist so zur Steueroase geworden (siehe Spiegel) und wir sind – neben den Niederlanden – Europameister bei Zeitverträgen für junge Menschen (siehe Spiegel).

Es gibt aktuelle Studien, die den Erfolg „Der Wirtschaft“ deutlich beschreiben (siehe Oxfam).

„Armut und Ungleichheit haben in Europa massiv zugenommen. Politische Entscheidungen werden immer stärker durch reiche Eliten beeinflusst, welche Regeln zu ihrem Vorteil gestalten und so die demokratischen Institutionen untergraben. Austeritätspolitiken und ungerechte Steuersysteme dienen überall in Europa den Mächtigen.“

So etwas kann man in Deutschland inzwischen öffentlich lesen – ohne dass jedoch jemand dies zum Anlaß nimmt, die Schlussfolgerungen klar auszusprechen: „Die Wirtschaft“ ist zum Feind der Demokratie geworden, zum Feind der Bevölkerung – zum Staatsfeind Nr. 1.

Wie soll man darüber auch lesen können: „Die Wirtschaft“ und ihre Funktionselite besitzen 90 % der Werte in Deutschland, das Land ist im Jahre 2015 komplett ausgeplündert. Unsere Freiheit gleicht der Freiheit eines kleinen Farmers im Texas des vorletzten Jahrhunderts, der unterhalb der Quelle wohnt, die vom großen Viehzüchter und seinen Cowboys jederzeit blockiert werden kann. Unsere Fluss ist der Geldfluss, von dem jenseits der Regionen der Alphatierchen nur noch Tröpfchen auf die Konten der Omegaviecher landen. Der Staat – wacht nur noch darüber, dass die Farmer keinen Revolverhelden anheuern, der ihre Freiheit – also den freien Zugriff auch natürliche Ressourcen – wieder herstellt. Wilder Westen live in Germany.

„Die Wirtschaft“ sitzt inzwischen so fest im Sattel, dass man offen über „Dynastien, die Deutschland regieren“ schreiben kann (siehe Welt), Dynastien, die so mächtig sind, dass sie in elf von dreißig Dax-Konzernen „auf den Hauptversammlungen Mehrheiten durchsetzen können“ (siehe Der Westen), ohne dass sich in der politischen Ebene Widerstand regt – einer Ebene, der man das Szepter schon längst aus der Hand genommen hat.

Diese Entwicklung ist kein Zufall – sondern lang geplante politische Absicht: „Marktdemokratie“ ist hier der Kampfbegriff, der zuerst von Ronald Reagan geprägt wurde und dem Staat eine eindeutige Rolle zuweist:

„Die Privatisierung besorgt innerhalb des Nationalstaates des ideologische Geschäft einer globalen Marktwirtschaft, welche die Privatinteressen von Unternehmern und Banken vorranig bedient und das organisierte Gemeinwesen in Misskredit bringt. Der Staat wird tendenziell reduziert auf die Rolle eines Erfüllungsgehilfen des privaten Sektors, anstatt ein Forum für die Teilnahme der Menschen am öffentlichen Sektor zu sein. So zurechtgestutzt, dient der Staat nur noch als nützliches Werkzeug global operierender Firmen, Banken und Märkte, als Vertreter ihrer Interessen in internationalen Körperschaften wie der Welthandelsorganisation und dem internationalen Währungsfond, die auf dem Papier zwar demokratische Organisationen, betrieben von souveränen Staaten, sind, de fakto aber Diener globaler Wirtschaftsinteressen, die sich weder nationalen Souveränitäten noch demokratischen Instanzen unterordnen, sondern diese im Gegenteil unterminieren“. (Aus: Benjamin R. Barber, Imperium der Angst, DTV, Oktober 2007, Seite 175).

Man sollte diese Zeilen auswendig lernen, sie erklären, warum die Wirtschaft „Staatsfeind Nr. 1“ geworden ist – und einige der merkwürdigen Entwicklungen der letzten Jahre. Religion zum Beispiel ist ein konsumfeindlicher Bereich, der „Der Wirtschaft“ Konsumenten abschwatzt: je lebendiger die Religion, umso weniger Zeit steht für die täglichen Botschaften von Bertelsmann zur Verfügung. Der Islam als sehr lebendige Religion steht „Der Wirtschaft“ bei ihrer Machtentfaltung sehr im Wege – also muss er bekämpft werden. Ebenso der Sozialstaat, der Bürger dem Herrschaftsbereich „Der Wirtschaft“ entziehen kann (seit Gerhard Schröder haben endlich auch Arbeitslose einen „Chef“, der sie sanktionieren kann – nicht nur „Arbeitnehmer“, die ihren soziopathischen Alphatierchen nun völlig ausgeliefert sind, wenn sie der staatlichen Gängelung durch unqualifiziertes Personal entkommen wollen). Auch Putin ist „Der Wirtschaft“ ein Dorn im Auge: er repräsentiert den starken Staat, der es geschafft hat, sich gegen die Unterminierung erfolgreich zu wehren – das Resultat sind deutsche Kampfflugzeuge, die mit voller Bewaffnung in Litauen herumfliegen, jederzeit bereit zum Erstschlag. Natürlich ist „Die Wirtschaft“ auch für die Aufnahmen von Millionen von Zuwanderern in einem hoch verschuldeten Land: sie zahlen das nicht, gehören aber auf jeden Fall zu den Nutznießern … selbst wenn sie dieses neue Personal nur zu neuen Sicherheitsdiensten verarbeiten, die im Land ihre Interessen schützen und die weniger Solidarität mit den Opfern haben als aus Eingeborenen rekrutiertes Personal.

Benjam R. Barber ist nun auch nicht irgendwer, er gilt als einer der einflussreichsten Politiwissenschaftler der USA (siehe Wikipedia) … und findet erstaunlich viele Paralellen zwischen „Der Wirtschaft“ und dem inernationalen Terrorismus: wir stehen hier mit unserer Meinung also nicht weitab auf irgendwelchen völlig abwegigen politischen Positionen, sondern mitten drin in einer modernen Diskussion über die Disziplinierung „Der Wirtschaft“ durch die Demokratie, die – nach Barber – schon immer die Voraussetzung für die Entfaltung von Wirtschaft war – aber auch wichtiger Garant für deren Zähmung, der sie genauso bedarf, wie das Militär der Zähmung bedurfte: wer die Quelle nach Gutdünken abriegeln kann, hat so viel Macht über die Menschen wie der Mann mit dem Gewehr in der Hand.

Um diese Diskussion aber überhaupt erstmal in Deutschland und Europa führen zu können, müssen wir erstmal aufhören, uns mir falschen Begriffen täuschen und beruhigen zu lassen: „Die Wirtschaft“ ist eine bandenmäßig organisierte Kaste von Staatsfeinden, die den Staat als Erfüllungsgehilfen zur völligen Ausplünderung der Volkswirtschaft  und Aneignung sämtlicher Güter (inklusive Wasser, wie aktuell zu bemerken) missbrauchen will, eine Bande von unethischen und oft verbrecherischen Charakteren, die vor keiner Schandtat zurückschrecken, um an ihre Beute zu kommen. Ihr Wirken ist es, dass „den Westen“ für andere Kulturen als das „Reich des Bösen“ dastehen läßt und somit ursächlich für den Hass auf den Westen – und den Terrorismus – verantwortlich ist. „Die Wirtschaft“ ist es, die Arbeitsplätze vernichtet, in dem sie funktionierende Betriebe aufkauft und ausschlachtet, sie verwüstet fern der deutschen Grenzen die Umwelt und bereichert sich hemmungslos mit großer Freude durch Kinderarbeit in Asien.

Sie ist der Staatsfeind Nr. 1, eine Großmacht, deren Terror wir uns als Bürger eines demokratischen Rechtsstaates erwehren müssen so wie wir uns einst gegen den verschwendungssüchtigen Adel wehren mussten. 60 Prozent der Deutschen sind schon unserer Meinung (siehe Handelsblatt) und wissen, dass Wahlen inzwischen nur noch das Personal auswechseln, dass die Vorgaben „Der Wirtschaft“ umzusetzen hat – wie aktuell in Griechenland (siehe Spiegel), wo wieder mal „Linke“ gewonnen haben – aber trotzdem … alternativlos … „harte Zeiten“ auf die Bevölkerung warten.

Das ist ein weiter Weg … aber er lohnt sich.

 

Am Vorabend einer Völkerwanderung und globalen Katastrophe – auf der Suche nach einer Lösung, die keinesfalls „humanitär“ sein darf

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Foto: Hurrican Isabel, von Raumstation ISS, Earth Sciences & Image Analysis Laboratory , Johnson Space Center (PD)

In einem jüngsten Essay erzählt uns einer, der es wissen muss, was uns in Zukunft bevorsteht: Nichts anderes als eine epochale Völkerwanderung, welche die uns derzeit bekannte Welt aus den Fugen bringen wird.

Peter Vonnahme, emeritierter Asylrichter bzw. Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof räumt hierbei alle Illusionen und Emotionen, die derzeit zum Thema Flüchtlinge und Asyl hochkochen, beiseite und führt uns die nüchterne Realität vor Augen:

Was wir momentan an Zuwanderung erleben (die vom Innenministerium verlautbarte Jahresprognose allein für die in Deutschland ankommenden Asylbewerber wurde vor Kurzem auf 800.000 angehoben), sei nur die Vorhut. Viele weitere Millionen stünden bereit, dieser Vorhut nachzufolgen.

„Wir tun gut daran, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diesen Zug nichts aufhalten wird, weder das Dampfgeplauder der Stammtische, noch die Militanz der Pegidaaktivisten und auch nicht die zum Ritual verkommenen Wir-haben-alles-im-Griff-Parolen der Politiker und deren Claqueure in dienstbeflissenen Medien.

Wenn der CSU-Vorsitzende Seehofer beim Politischen Aschermittwoch mit heiserer Stimme tönt, dass er sich „bis zur letzten Patrone … gegen eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ sträuben werde, klingt das unerschrocken und heldenhaft. Es hat jedoch die gleiche Verlässlichkeit wie die Ankündigung eines durch Alkoholgenuss enthemmten Sprücheklopfers auf dem Marktplatz, er könne den bevorstehenden Sonnenuntergang aufhalten. Tatsache ist nämlich, dass es nichts mehr zum Aufhalten gibt. Denn die Zuwanderung ist seit Längerem im Verlauf und wir sind ohnmächtige Zeugen derselben. Es wird kein Zurück in die Beschaulichkeit der letzten Jahrzehnte geben“

Vonnahme schildert, dass es den Afghanen, Irakern und Syrern vollkommen egal sei, ob sie hier etwa Abschreckungen in Form gekürzten Taschengeldes oder sogar rechtsradikale Anfeindungen erwarten, denn bei ihnen gehe es ums nackte Überleben. Kann es ihnen jemand verübeln? An ihrem derzeitigen Heimatort fliegen ihnen Kugeln, Granaten und Bomben um die Ohren. Es ist nicht sicher, ob ihre Kinder abends wieder vom Spielen auf dem Feld heimkommen oder ob sie von Warlords grausam niedergemetzelt oder, etwas humaner, von einer US Drohne erfasst und als Kollateralschaden im von George W. Bush ausgerufenen und von Friedensnobelpreisträger Obama geflissentlich fortgesetzten „War against Terror“, buchhalterisch abgeschrieben werden. – Drohnen, deren Surren die Menschen in manchen Krisengebieten ständig über sich haben und die wie aus dem Nichts zuschlagen und auch schon mal ganze Hochzeitsgesellschaften in Sekundenbruchteilen ausgelöscht und in den Himmel befördert haben.

Wobei nicht nur die Infrastruktur zerstört wurde und am Boden liegt, sogar normaler Ackerbau oder das Zeugen von Nachkommenschaft stellt in manchen Ex-Kriegsgebieten nun einen Hochrisikoakt dar. Warum? – Nun, eben nicht nur, weil man beim Kartoffelernten das Pech haben kann, in eine Landmine zu treten. Die Zerstörung geht sogar noch viel tiefer und betrifft weite Landstriche und Ökosysteme, obwohl das von den etablierten Medien beharrlich verschwiegen wird.

Bereits in Wikipedia erfährt man, dass z.B. der Irak das am stärksten durch Uranwaffen kontaminierte Land ist. Die USA und Großbritannien hätten dort in den Kriegen von 1991 und 2003 mindestens 400.000 Kilogramm Uranmunition verschossen. Die als erbgutschädigend und hochtoxisch eingestufte Uran-Munition wurde auch im Kosovo, in Afghanistan und an weiteren Kriegsschauplätzen eingesetzt.

Die Folgen des Einsatzes von Urangeschossen schildert der WDR-Filmemacher und Journalismus-Preisträger Frieder Wagner z.B. in diesem Interview: „Die Geburtsklinik von Basra war ein Blick in die Hölle“.

>> Der Besuch in der Uni-Geburtsklinik von Basra war für mich ein Blick in die Hölle. Ich haben Babys gesehen, die man nicht mehr als menschliche Wesen erkennen konnte. Mit monströsen Hinterköpfen, mit einem Hautsack am Rücken, der die inneren Organe enthielt. Sie hatten keine Arme, keine Beine, keine Nase oder nur ein Auge in der Mitte. Davon träume ich heute noch. Die Frauen von Falludschah, einer irakischen Stadt, die im Frühjahr 2004 hart umkämpft war, weigern sich heute, Kinder zu bekommen – aus Angst vor Missgeburten. Die Mütter fragen dort nach der Geburt nicht mehr danach, ob ihr Kind ein Junge oder ein Mädchen ist. Sie wollen wissen, ob ihr Baby Strahlenschäden hat oder nicht.

(…)

Den Menschen wird damit Angst gemacht, dass die Terroristen von Al Kaida mit radioaktivem Material eine „schmutzige Atombombe“ bauen könnten, die nicht explodiert, aber ganze Landstriche verseucht. Genau das ist aber schon massenhaft geschehen. <<

Hier übrigens die preisgekrönte, aber aus dem WDR-Archiv wieder „verschwundene“ Doku über die Uranverseuchung (nach deren Aufdeckung der Regisseur vom deutschen Fernsehen keinen einzigen Filmauftrag mehr bekam:)

 

Warum wollen die Menschen dort nicht einfach weiter Gemüse anbauen, im Bombenhagel, bei zerstörter Infrastruktur, auf drohnenüberkreisten, über weite Landstriche vergifteten und mit US Uranmunition radioaktiv verseuchten Feldern?

Wir brauchen es nur einmal kurz umgekehrt zu denken: Wenn wir hungrig und barfuß in einer zerbombten, vergifteten Hölle leben müssten, ohne Aussicht auf ein geregeltes Leben, gleichzeitig aber im Fernsehen die Bilder aus Ländern sehen, in denen alles in Luxus glänzt und sich die Tische mit fünfgängigen Menüs biegen (dass das bei uns auch nicht mehr unbedingt der Regelfall ist, wissen die dort drüben natürlich nicht, die stehen nur fassungslos vor dem Überfluss und obszönen Exzess, der da über die Flachbildschirme als „western way of life“ ausgestrahlt wird) – würden wir da nicht auch schleunigst das Weite suchen wollen?

Wie auch immer, der couragierte Asylrichter Vonnahme nennt in seinem jüngsten Essay jedenfalls auch die Ursachen des Elends und der vor der Tür stehenden Völkerwanderung ganz klar beim Namen:

„völkerrechtswidrige Militärinterventionen, zumeist der USA und ihrer Bündnispartner“.

Und er nennt auch einen der Lösungsschritte:

„Wer Massenflucht eingrenzen will, muss in einem ersten Schritt militärische Abenteuer unterbinden“ und „Militärbündnisse wie die NATO auf reine Verteidigungsaufgaben zurückführen“.

Wenn man bedenkt, dass unter Bundeskanzler Willy Brandt im SPD Grundsatzprogramm die Auflösung der NATO als Ziel festgeschrieben war, da den führenden Politikern damals sehr wohl bewusst war, dass nach Auflösung des Warschauer Pakts die Dinosaurierstrukturen des Kalten Krieges mit ihren machtpolitischen Globalstrategien selbst das allergrößte Sicherheitsrisiko für den Frieden und die Zukunft Europas bilden würden, dann muss man mit Schaudern beobachten, inwieweit sich unsere Spitzenpolitiker heute in US Machtpolitik haben verstricken lassen, die unseren eigenen Interessen in eminentester Weise schadet – und uns so wie in der derzeitigen Ukraine-Krise Kopf und Kragen kosten könnte.

Zitat aus dem Berliner Grundsatzprogramm der SPD vom 20. Dezember 1989:

   „Unser Ziel ist es, die Militärbündnisse durch eine europäische Friedensordnung abzulösen. Bis dahin findet die Bundesrepublik Deutschland das ihr erreichbare Maß an Sicherheit im atlantischen Bündnis, vorausgesetzt, sie kann ihre eigenen Sicherheitsinteressen dort einbringen und durchsetzen, auch ihr Interesse an gemeinsamer Sicherheit. Der Umbruch in Osteuropa verringert die militärische und erhöht die politische Bedeutung der Bündnisse und weist ihnen eine neue Funktion zu: Sie müssen, bei Wahrung der Stabilität, ihre Auflösung und den Übergang zu einer europäischen Friedensordnung organisieren. Dies eröffnet auch die Perspektive für das Ende der Stationierung amerikanischer und sowjetischer Streitkräfte außerhalb ihrer Territorien in Europa.

   Im Bündnis muss der Grundsatz gleicher Souveränität gelten. Das Bündnis muss verteidigungsfähig, defensiv und entspannungsbereit sein. Der politische Wille muss über Militärstrategie, Militärtechnik und wirtschaftliche Interessen der Rüstungsindustrie herrschen, nicht umgekehrt. Friede ist eine politische, keine waffentechnische Aufgabe. ..

   Die Bundeswehr hat ihren Platz im Konzept gemeinsamer Sicherheit. Sie hat ausschließlich der Landesverteidigung zu dienen. Ihr Auftrag ist Kriegsverhütung durch Verteidigungsfähigkeit bei struktureller Angriffsunfähigkeit. …

   Von deutschem Boden muss Frieden ausgehen.“

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Auf der Suche nach einer Lösung des schon eskalierenden Chaos kehren wir noch einmal kurz zurück zu Regisseur Frieder Wagner. Da ihm das Thema seiner Reportage im Nahen Osten selbst sehr an die Nieren gegangen war, suchte er das Gespräch mit hohen deutschen Regierungsbeamten – und bekam eine verblüffende Antwort:

>> Der Völkerrechtler Manfred Mohr und der Chemiker Albrecht Schott und ich waren 2008 und 2010 eingeladen ins Auswärtige Amt, jeweils zu eine Zwei-Stunden-Gespräch über Uranmunition. Unsere Gesprächspartner haben uns gesagt, dass wir sie sehr beeindruckt haben und auch der anwesende Spezialist vom Helmholtz-Institut für Strahlenschutz in Neuhersberg in München meinte, dass die DU-Munition verboten werden müsse – wenn auch nicht wegen der Radioaktivität, sondern wegen ihrer chemischen Giftigkeit. Der Moderator dieses zweiten Gespräches im Auswärtigen Amt hat zum Abschluss gesagt – und das bitte ich Sie wörtlich zu zitieren – unsere Faktensammlung sei beeindruckend bis beängstigend gewesen. Aber im Grunde genommen seien all unsere Argumente gegen diese Waffe doch nur humanitäre Argumente. Und mit humanitären Argumenten könnte man dem Pentagon nicht kommen. Was diese Äußerung bedeutet, kann sich jeder selbst überlegen… <<

Wie man sieht, weiß unsere Regierung also ganz genau, dass man unseren „verlässlichen Freunden“ nicht mit humanitären – also AUF DEN MENSCHEN BEZOGENEN Argumenten kommen könne.

Um das global eskalierende Chaos zu bewältigen, dürfen wir uns also finanztechnische, sachzwängliche, militärische, machtpolitische, technokratische, unterhaltungsindustrielle Argumente und dergleichen überlegen, die wir vorm Imperator eventuell vorbringen können. Es dürfen auch durchaus unmoralische und teuflische Argumente sein, kein Problem. Aber bei Gott keine humanitären! Denn Gott Mammon soll ja bekanntlich humanitäre Bekundungen scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

Unsere verlässlichen Freunde und Mammon … in einem Topf … – Geht das jetzt nicht ein bisschen zu weit?

Nun, dann halten Sie sich mal kurz fest. Lassen wir einfach einmal einen der Architekten des derzeitigen Finanz-/Ökonomiesystems unserer „verlässlichen Freunde“ höchstpersönlich zu Wort kommen. In einer Antwort auf die Frage des US Kongresses, wie er einen drohenden wirtschaftlichen Niedergang der USA verhindern wolle, antwortete der FED-Chef Alan Greenspan am 7.6.1996 (zitiert aus „Proceedings US-Congress, Washington D.C., Bd.555, S.732f.):

„Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren, nicht monetäre Techniken und Details können uns sicher davor retten, sondern nur allein der immer feste, inbrünstige Glaube aller an die Kraft des Geldes, unserer Geld-Verfassung der Freiheit und Demokratie. Wenn wir nicht mehr an den US-Dollar glauben, an die wunderbare Stärke der USA und ihre Aufgabe für die Welt, … dann sind wir verloren. Und die Kräfte der Finsternis, die nur darauf warten, uns zu verderben, werden die Oberhand gewinnen. Wir werden immer wieder nur gerettet in der göttlichen Vorsehung und seinem uns gnädigen Willen, wenn wir an die rettende Kraft des Geldes immer wieder so fest glauben, wie an Gott und unsere Verfassung. Denn unsere unabhängige Notenbank in ihrer Weisheit, ist mit der Verfassung unter Gott, unsere alleinige Garantie von Freiheit, Recht und Demokratie.“

Nach diesem mammonistischen Offenbarungseid vor dem US Kongress war jedenfalls das Manadat Greenspans für seine weitere Tätigkeit als oberster FED-Chef gesichert. – Und er durfte den Weg ebnen für jene Finanzprodukte, die Warren Buffet später als „Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet hat.

In seiner vor Kurzem erschienenen Biografie geizt Greenspan auch nicht weiteren klaren Aussagen. Z.B. erklärt er uns in einem Satz, was die Globalisierung, die uns derzeit ökonomisch, ökologisch und allgemeinmenschlich an den Rand des Abgrunds treibt, denn ihrem Wesen nach eigentlich ist:

„Globalisierung ist die Ausdehnung des Kapitalismus auf die Weltmärkte“

US-Außenminister Henry Kissinger, der seinerzeit an derselben George Washington High School die Schulbank gedrückt hatte wie Greenspan, gibt uns dazu eine noch griffigere Definition:

„Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft“ (Quelle: Wiki).

Noch Fragen?

Über (m)ein Dasein als Gast auf Erden

Ich bin auf dieser Welt hier meiner eigenen Ansicht nach stets nur – ein Gast, und wie ich meine – stets auch nur einer von unzähligen Gästen. Bin obendrein aber auch nur vorübergehend Gast, denn ich weiß, daß meine Zeitspur sich dort verlieren wird, wo sie auch einmal begonnen hat; an einem Ort und in einer Zeit, an die ich mich nicht erinnern bzw. nicht voraussehen kann. Wie auch Sie hoffe ich so lange ich lebe, ein zumindest weitgehend glückliches Leben führen zu können. – Nur eines bereitet mir noch immer ziemliche Sorgen: die Geschichtsschreibung und die Geschichtsauslegung der vielen bislang oft so unversöhnlichen Ein- und Alteingesessenen:

Für unendlich viele Auseinandersetzungen, Streit und Kriege war unsere Erde im Laufe ihrer langen Geschichte schon Austragungsort, und doch war sie dabei bis heute stets bereit, allen Menschen – egal welcher Herkunft und welchen Standes – ein Zuhause zu bieten. Sie gilt mir daher als unser gemeinsames Erbe und unsere gemeinsame Heimstätte, auch wenn es auf ihr manchmal bzw. mancherorts so heftig in ihr arbeitet, daß es ratsam ist, manche Orte zumindest zeitweise zu meiden.

Unsere gemeinsamen Vorfahren wanderten in grauer Vorzeit zuerst als Sammler auf ihr umher, ließen sich dann, als sie erste Anbaumethoden entwickelt hatten, als Siedler auf ihr nieder oder sie zogen als Nomaden mit ihren Herden auf ihr herum und so kam es wohl zu den ersten Auseinandersetzungen und Kriegen zwischen Siedlern und Hirten; mal eroberten die Einen, mal die Anderen alle möglichen Regionen in der Welt. Geraume Zeit später, die Schrift, Zahlen und die Buchhaltung waren inzwischen erfunden, begann man die eroberten Gebiete als festen Grundbesitz einzutragen, man führte dies über viele Generationen fort und so hat dies seine Geltung bis heute. Der Grundbesitz wie auch alle anderen Arten von materiellem Hab und Gut können aber freilich bis heute nicht immer als wirklich fester Besitz bezeichnet werden; nur allzu oft brechen auch heute noch Streitigkeiten, Gewalt und alle möglichen Arten von Heimtücke immer wieder aus und hinterlassen am Ende nicht selten neue Sieger, aber auch neue Besiegte und oft auch Vieles an anderweitiger Zerstörung. Völker, Nationalreiche und ganze Imperien entstanden so, ebenso wie Familiengrundbesitz und die riesigen Besitztümer ganzer Familiendynastien. Es war und ist im Großen und Ganzen somit bis heute ein ständiges Werden und Vergehen, auch wenn manches Besitztum sogar Jahrhunderte oder (wie z. B. im Fall der kath. Kirche) Jahrtausende überdauerte. Manche Familienclans konnten sich über sehr lange Zeit, manche nur für einen kurzen Zeitraum gut behaupten, die meisten Menschen aber galten als zu unbedeutend, um größeren Besitz über längere Zeit hinweg anzuhäufen. Gerade die zuletzt Genannten wurden und werden bis heute an vielen Orten der Welt (auch in Deutschland) oft wie rechtlose Neuankömmlinge behandelt; sie gelten den Ein- und Alteingesessenen bis heute als Habenichtse, die sich gefälligst zu unterordnen haben und sich mit dem zufrieden geben müssen, was für sie gegebenenfalls noch übrig bleibt.

Der gesamte Schlamassel geht jedoch nicht nur noch immer unvermindert weiter, er eskaliert sogar immer mehr, und zwar seit Beginn des ersten und erstmals industriell geführten Weltkriegs. Und noch immer gilt die Wahrung des Besitzes vor allem den Reichen auf dieser Welt als regelrechtes Faustrecht, das Gastrecht hingegen wird von ihnen allenfalls dann gewährt, wenn sie dabei keine allzu große Verringerung ihrer Besitztümer meinen befürchten zu müssen. Sie haben dabei obendrein auch noch den Vorteil, daß gerade heutzutage viele Habenichtse, aber auch viele aus den Reihen der Emporkömmlinge bereit sind, sich bei ihnen als weitere Besitzstandsmehrer oder aber als Besitzstandschützer, also als Söldner zu verdingen. Alle Trümpfe in diesem „Spiel“ scheinen sich somit in den Händen der Ein- und vor allem auch der Alteingesessenen zu befinden und – mit Gewalt ist ihnen das gewiß wohl auch nicht „auszureden“.

Könnte aber nicht vielleicht doch ein Appell an die – vielleicht eben doch noch unter den Menschen vorhandene Vernunft – eine bessere Regelung – für alle Beteiligten ermöglichen? Sollten sich nicht heutzutage endlich einmal alle Menschen auf dieser Welt der Erkenntnis stellen, daß es bei den Großmachtträumen in heutiger Zeit und der riesigen Waffenarsenalen keinen Ort auf der Erde gibt, wo man sich – egal ob bettelarm oder schwerreich – noch seines Besitzes und – seines Lebens auch auf Dauer noch wirklich sicher sein kann und daß auch die fortschreitende Umweltzerstörung letzten Endes ausnahmslos alle Menschen betreffen wird?

Ich habe eingangs geschrieben, daß ich mich hier auf dieser Erde nur als vorübergehenden Gast betrachte, und ich kann immer wieder nur darüber staunen, wieviel Lebenszeit und wieviel Lebenskraft so viele Zeitgenossen bis heute mit dem Streit um irgendwelche Habseligkeiten verbringen und wieviel Blut, Schweiß und Tränen das alles bis heute immer wieder kostet! Zum Teil uralte Fehden, die mit Hinblick auf „geschichtliche Wahrheiten“ längst Vergangenheit geworden sind, vergiften dennoch immer wieder die Welt, und nur durch den immer wieder künstlich herbeigeführten Fanatismus werden sie immer wieder zum Leben erweckt, um dann immer wieder aufs Neue zu neuem Leid und Tod, zu neuer Zerstörung und Vernichtung zu führen.

Aus der Geschichte nichts gelernt? Auf ewig zum Wiederholen der ewig gleichen dumpfen und auch haarsträubend dummen Barbareien gezwungen? – Ich glaube nicht, daß das wirklich so der Fall ist, bzw. – daß das auch in Zukunft immer noch der Fall sein muß!!! – Mir scheint vielmehr, es würde genügen, wenn sich die meisten Menschen, die mir im Grunde ihres Herzens weitaus eher friedlich gesonnen zu sein scheinen, dem Einfluß der wenigen, vielleicht tatsächlich ewig Gestrigen entziehen und sich statt immer wieder nur zu streiten, besser freudig auf ein freundliches Miteinander hin verständigen.

Derzeit sieht vor allem der Westen (und allen voran die USA) im Zuge der voranschreitenden Globalisierung „seine Felle auch schon wieder davonschwimmen“ und es mehren sich längst wieder die Zeichen erneuter Kriegsbereitschaft. Märkte „wollen, wenn schon nicht erobert, so zumindest doch gehalten werden“ und da ist ein Schwellenland namens China, das bei uns nicht nur immer mehr Begehren nach Absatzmöglichkeiten hervorruft, sondern auch zunehmend die Sorge, daß uns dieses Land den Rang ablaufen könnte. Einstweilen aber scheinen es wieder einmal die „bösen Russen“ und allen voran Putin zu sein), die für uns angeblich „die größte Gefahr darstellen und die zunächst als erste mit allen Mitteln (?!?) bekämpft werden müssen“. Sämtliche Mainstream-Medien sind inzwischen längst darin eingebunden, mehr oder weniger deutlich und laut die Kriegstrommel zu rühren, über die eigentliche Gefahr für unseren westlichen Wirtschaftsraum, die immer verantwortungsloser geführte Wirtschaftspolitik beispielsweise auf dem Bankensektor und im Bereich der Schattenbanken ist nur selten, und wenn, dann in zumeist unzulässig verkürzter Form die Rede.

Fragt man die Menschen auf der Straße, so sieht man bald, daß die allermeisten davon keinen Krieg, sondern vielmehr Frieden wollen und auch, daß sie sich noch immer mit einem einträglichen Einkommen schon völlig zufrieden geben würden. Markt-“Experten“, Börsenanalysten und Shareholder aber fordern ihren Renditeerwartungen zufolge immer wieder weiteren Sozialabbau in den westlichen Ländern. Zügige und termingerechte Schuldentilgung und Schuldenabbau wird immer wieder gefordert, von vielen einzelnen Menschen, von vielen kleineren Unternehmen und – siehe Griechenland von ganzen Ländern. Souveränität wird jedoch immer häufiger nur noch auf dem Papier zugestanden, im Alltag aber werden wie auf einer Ruderergaleere ständige höhere Schlagzahlen und zunehmender Verzicht gefordert und meine Fragen dazu sind Folgende:

Reicht das vorhandene Gold in den Schatztruhen der Schwerreichen dieser Welt nicht längst, um deren goldene Wasserhähne in den Luxusbadezimmern noch geradezu unzählige Male zusätzlich zu vergolden und auch noch mit Edelsteinen zu besetzen, und muß das dann auch tatsächlich noch „ad finitum“, also bis zum Ende so weiterpraktiziert werden? Mit welchem Recht maßen sich vor allem die Schwerreichen und die multinationalen Konzerne dieser Welt an, alle von ihnen jeweils gerade anvisierten Gegner regelrecht kaputt zu konkurrieren? Wann werden die sogenannten Reichen und Mächtigen denn je genug haben, wann wird dieser Wahnsinn ein Ende haben? Ist ein schwarz auf weiß geschriebener Vollstreckungstitel auch immer schon Grund genug, um dem oft ohnehin schon fast bettelarmen Schuldner auch noch das letzte Hemd auszuziehen und auch noch das letzte Stück Brot wegzunehmen? – Und, – um es hier sogar noch etwas deutlicher zu sagen: Nicht etwa die Obdachlosen, die Drogenabhängigen, die Huren, die Arbeitslose, die Armen oder die gegenwärtig oft so beargwöhnten und oft so übel beschimpften Flüchtlinge sind als störendes asoziales Gesindel zu bezeichnen, sondern vielmehr diejenigen Schwerreichen auf unserer Welt, die schon seit geraumer Zeit offenbar nichts Besseres zu tun wissen, als in den einzelnen Ländern dieser Welt immer mehr Streit um Ressourcen und „weiter auszubauende Standortvorteile“ in der Welt zu stiften, um dann im allgemeinen Durcheinander nur noch mehr Besitz und Macht an sich reißen zu können. Nicht etwa den armen, immer wieder unter dem falschen Beifall aufgehetzter Massen an den Rand gedrängten Minderheiten, sondern vielmehr den „ewigen Nimmersatts“ dieser Welt müßte unser ganzer Abscheu gelten und wir sollten diesen hochgradig anmassenden und arroganten Zeitgenossen somit auch nicht länger immer wieder unsere unterwürfige „Ehrerbietung“, – sondern in Wahrheit vielmehr unsere abgrundtiefe Verachtung für ihr inzwischen geradezu monströs verlogenes und obendrein auch noch in höchstem Maße destruktives und völlig undemokratisches Handeln zeigen!

Ich wiederhole daher nun am Ende noch einmal: Ich bin hier nur ein vorübergehender Gast auf Erden (und ich beanspruche daher auch niemals, irgendwelche Macht auf andere Menschen auszuüben), aber ich möchte ausnahmslos allen Menschen dazu raten, sich ebenso wie ich – besser als nur vorübergehender Gast auf Erden zu verstehen und – den vielen anderen Gästen ein ebensolches Gastrecht einzuräumen und immer wieder auch – klar entschieden einzufordern! – Schaffen wir dies ganz bewußt und in aufrechter Weise EINSAM und gemEINSAM, dann wird unsere Erde für uns alle mit Sicherheit ein viel freundlicher Ort werden und unser Leben – um Vieles wirklich Wertvolles – reicher.

(Aufsatz von W. Oesters; – am 10. Juni 2015 erstmals erschienen auf der zeitkritischen Webseite „achtgegeben.de“)

Die Zombiefizierung der Gesellschaft – und ein Grund zum Feiern.

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Samstag, 4.7.2015. Eifel. Heute gibt es etwas zu feiern: heute vor fünf Jahren war der offizielle Start des Nachrichtenspiegels. Es war ein bewusst gewähltes Datum: der Tag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Auch wir wollten unabhängig werden – unabhängig im Denken, das zunemend bis ins letzt Detail von Außen geformt wird. Wunsch wäre ein seriöses Nachrichtenmagazin geworden – doch hier scheiterten wir schnell an finanziellen Mitteln … und an menschlichen Mängeln. Das Kernteam – die Hauptverantwortlichen – besteht bei uns halt nur aus zwei Leuten, Werner und mir. Ich stehe da als allein erziehender Vater mit angeschlagenem Rücken, der nebenbei noch als Dozent und Lerntheratpeut arbeitet – und da kann der Nachrichtenspiegel nur an dritter Stelle stehen. Dann Woche für Woche mit 300 Autoren kommunizieren, E-Mails beantworten, ihre Texte lesen (so geht es gerade einem guten Bekannten von mir) funktioniert nur, wenn das Geld von alleine kommt, man gesund ist und den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringen kann – mir ist sowas nicht möglich. Trotzdem an dieser Stelle vielen Dank an alle jene Autoren, Zeichner, Fotografen und Zulieferern von Informationen, die den Nachrichtenspiegel zu dem gemacht haben, was er ist: ein feiner kleiner Nachdenkort, wo sich Menschen zusammenfinden, die sich konstruktiv austauchen wollen – das ist schon allerhand.

Natürlich gibt es noch was zu feiern: 10024328 Zuschauer seit dem 09.12.2011 12:00

Das ist schon eine imposante … und sehr traurig machende Zahl.

Warum traurig?

Nun – wenn hier wirklich schon 10 Millionen Menschen die Kunst der differenzierten Beurteilung gesellschaftlicher Realitäten wahrgenommen haben … warum haben sie nicht schon längst eine Partei gegründet?

Die Antwort auf diese Frage führt in unangenehmere Kapitel, zu unangenehmeren Erfahrungen … denn ich wurde ja schon mal auf eine Parteigründung angesprochen. Die Ansprache war mir unangenehm: ich habe sehr wenig Geld, kann schlecht reisen und fühlte mich wohl mit einem Incognito Eifelphilosoph – jenes Incognito, dass einst so unbedacht mit Blick auf den Studiengang in Kombination mit Blick auf die Landschaft gewählt wurde um auch irgendwie so zu heißen wie alle anderen im „Neuland“. Andererseits aber galt: der Philosoph sollte die Welt schon zum Besseren verändern, nicht nur ihre Verwesung beschreiben.

Zudem gab der Erfolg der 5 Sterne in Italien meinen Kritikern ja Recht: es ließe sich was Bewegen. Also landete ich bei FB, aber anstatt eine Partei gestalteten wir eine Demonstration. Die Idee war einfach: gelänge es, 10 000 000 Menschen dazu zu bringen, sich dieser dauernden Demonstration für zentrale Grundwerte des menschlichen Lebens (Freiheit, Frieden, Sicherheit, Wohlstand, Gerechtigkeit) anzuschließen, wäre die Politik gezwungen, diese mit Füßen getretenen Werte wieder zu respektieren. Die Methode schien auch einfach: zur Demontration von Macht braucht man nur eine Masse aufzubauen – man braucht keinen Parteiapparat, keine Machthierarchien – es reicht einfach, wenn die Macht wahrnimmt, dass noch viele Menschen an den zentralen Werten menschlichen Lebens interessiert sind. Wir haben für diese Idee immerhin nach zwei Jahren 152 „Likes“ bekommen – eine Frau Katzenberger schafft es mit Parfüm auf 1,7 Millionen „Likes“.

Es lesen viele – doch wenn man zur Tat schreiten will, steht man auf einmal allein da. Dabei wird nur die Tat die Verhältnisse ändern – und ich dachte, wir seien uns einig, dass diese Verhältnisse übel sind? Als wir „Fünf-Werte-für-Deutschland“ gründeten, war der Wunsch nach „Frieden“ noch selbstverständlich – zwei Jahre später sind die Zeitungen voll mit Kriegsgeschrei: der Russe will mal wieder bezwungen werden. 152 Menschen wollen Frieden in Deutschland, Wohlstand, Gerechtigkeit, Sicherheit, Freiheit: und der Rest?

Will Merkel. Ja – da kommen Sie nicht ´raus, lieber Leser: ich habe meinen Schopenhauer gelesen. Auch wenn der Mensch oft meint, er will, was er wünscht (Freiheit, Sicherheit, Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand) so will er doch ein Wirklichkeit das, was er TUT! Und er tut Merkel wählen – oder die Parteien, die Merkel an die Macht bringen.

Schlimm, oder?

Dabei wäre alles so einfach – wie wir mal anhand der OP 100 demonstriert haben…oder demonstrieren wollten. 100 Euro mehr pro Monat für jeden Hartz IV – Abhängigen war versprochen, nur dafür brauchten wir endlich mal echtes Geld, denn es galt einen Außendienst aufzubauen – was mal meine Welt war. Ja – ich habe gelernt, mit einer kleinen Truppe von Menschen in großem Stil Meinungen zu gestalten … und: in der Tag – das geht sehr erfolgreich. Nur: den Aufbau der Organisation konnten wir selber nicht bezahlen. Woran scheiterte es? Allein an dem Aufbau einer Führungsgruppe, die mir Arbeit hätte annehmen können. Dann gab es auch noch technische Probleme – und der Start zur gezielten Veränderung gesellschaftlicher Realitäten wurde abgebrochen: ist ja auch nicht unbedingt unser Job, oder?

Erinnerte mich an den „Menschenschutzbund„, den ich einst auf Zuruf ins Leben gerufen habe, alldieweil ich in einem Bericht über Dreharbeiten zu einem gesellschaftskritischen Film gruseliges entdeckt hatte: wäre man so mit Tieren umgesprungen, dann hätte der Tierschutzverein die Polizei geholt – mit Menschen jedoch war es möglich, Komparsen konnte man problemlos bei Minustemperaturen nackt in einem Erdloch liegen lassen. Raten Sie mal, wer den Menschenschutzbund dann letztlich allein betreiben durfte – zusätzlich zu allen anderen Aufgaben? Immerhin: von Herrn Westerwelle haben wir eine persönliche Antwort bekommen, es wäre eine Chance gewesen, die unsägliche Politik in Deutschland von Außen anzustupsen.

Der Preis für diese enorme Lustlosigkeit an der Gestaltung der eigenen Welt ist hoch – dass haben wir die letzten Jahre beobachten können. Und selbst ich – geschult im Managementdenken, dass immer den schlimmsten Fall im Blick hat – hätte vor fünf Jahren nicht gedacht, dass nochmal ein Waffengang mit Russland droht. Mir wird aber aktuell immer klarer, warum das so ist, warum es unabwendbar ist und aus Europa eine (möglicherwiese nukleare) Trümmerwüste machen soll – zum Wohle jener, denen wir im Rahmen der Globalisierung im Wege stehen. Wenn ich Lust dazu verspüren sollte, schreibe ich vielleicht mal über das sensible und gefährliche Thema – aber ich habe irgendwie keine Lust, schon wieder meinen Kopf für andere hinzuhalten … das tun wir sowieso schon genug.

Wer hätte vor fünf Jahren daran gedacht, dass man das Kernland der europäischen Demokratie (eine verbündetet Nation!) wegen ausbleibender Zinsgewinne mit tödlichen Sanktionen überzieht, die die kranken, armen und alten Menschen sowie die Säuglinge in den Tod treiben? Wer hätte vor fünf Jahren daran gedacht, dass man offen die Abschaffung des Bargeldes fordert und so dreist ist, den Grund offen zu nennen: mehr Erträge durch Negativzins – der endlich voll durchschlägt, wenn alle ihre Vermögen auf der Bank haben MÜSSEN. Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass uns unser großer Bruder USA durch seinen Nachrichtendienst NSA immer noch als Feindland kategorisiert: als Feindland allererster Güte?

Ich sage Ihnen: in fünf Jahren werden wir – sofern wie hier noch schreiben können – noch viel erstaunlichere Schreckensmeldungen zu lesen bekommen. Sollte ich noch Lust dazu verspüren, dann schreibe ich mal was drüber … sie können aber auch gerne selber lesen: selbst wenn man sie „Lügenpresse“ nennt, so kann man in ihren Abgründen noch genug sorgsam verborgene Informationen finden (manchmal unter völlig falschen Überschriften), die es nur logisch und folgerichtig zusammenzufügen gilt: schon wissen Sie, was kommen wird. Ist doch alles öffentlich!

Ja – so sicher sind die Putschisten: sie wissen, dass sie nichts zu befürchten haben.

Gar nichts.

Sie bauen die Gesellschaft von ganz oben um, verwandeln sie in ein riesiges Arbeitslager, machen das, was sie schon seit über hundert Jahren machen: jagen die Menschenmassen gegeneinander – aktuell vor allem international als abhängige Arbeitnehmer. Das konnte schon das alte Rom sehr gut.

Diesmal jedoch ist der Angriff noch gründlicher, noch durchdringender, noch gefährlicher: diesmal geht es um einen totalen Vernichtungskrieg gegen das freie, unabhängige Denken selbst, es geht um die totale Zombiefizierung der westlichen Gesellschaft – und letztlich der ganzen Menschen. Mammon, der Zombiegott, triumphiert an allen Fronten und auf allen Ebenen des menschlichen Seins. Der Reichtumsforscher H.J. Krymanski beschreibt das in einem der seltenen, der freiwilligen Selbstkontrolle des staatstragenden Journalismus entgangenem Text so (siehe Uni Münster):

„Nein, hier geht es letztendlich um den Konsum von Menschen und Menschlichkeit. Und zwar nicht nur im Sinne von ‚Leibeigenschaft‘ (wie im Feudalismus) oder von ‚Verwarenförmigung‘ menschlicher Arbeitskraft (wie im Kapitalismus), sondern im Sinne einer neo-kapitalistischen Biopolitik, die man als neuen Kannibalismus bezeichnen könnte. Ich will dieses Bild jetzt nicht strapazieren. Aber die (post)moderne informatisierte und globalisierte Welt neo-kapitalistischer ‚Wertschöpfung‘ verlangt immer rücksichtsloser den ‚ganzen‘ Menschen. Es gibt keine freie Stelle in den Köpfen, die nicht vom Verwertungsanspruch der Renditejäger betroffen wäre. Die Trennung von Arbeitszeit und Freizeit ist aufgehoben, die herrschenden Produktionsverhältnisse fressen den ganzen Menschen, dem jegliche Fluchtmöglichkeit außer der Hölle der totalen Ausgrenzung abgeschnitten ist.“

Lesen Sie sich diesen Abschnitt bitte dreimal durch: er beantwortet alle Fragen bezüglich Ihrer eigenen, persönlichen Misere. Auch Ihre Gegner sind von Krymanski treffen und erschöpfend beschrieben worden:

„Diese Gruppe umfasst weltweit zwar nur wenige Tausend. Aber sie hat große, bislang kaum ausreichend analysierte und definierte Macht. Und wie einst die Fürsten sind diese Milliardäre von einem Heer etwas weniger Reicher und von hochbezahlten Hilfseliten aus der Konzern- und Finanzwelt, aus der Politik, aus Wissenschaft, Kultur und Medien umgeben. Dieser ganze neo-feudale Machtkomplex einer global vernetzten Geldelite ist in den letzten Jahren trotz aller Krisen gewachsen und zählt inzwischen insgesamt mehrere Millionen. Wir wissen, dass aus diesen Kreisen der Rest der Menschheit sehr genau beobachtet und die Weltprobleme sehr genau analysiert werden, durch Think Tanks, Stiftungen, private Forschungseinrichtungen usw. Und es ist klar, dass die Interessen dieses obersten 1 Prozent und vor allem des obersten 0,1 Prozent der Weltbevölkerung nicht unbedingt identisch sind mit den Interessen der übrigen 99 Prozent.“

Was hinterläßt diese geballte Offensive von Sportlern, Medienstars, Politikern, Schriftstellern und gut verkauften Intellektuellen?

Zombies. Unmengen von Wesen, denen man das eigene Denken abgewöhnt hat – zugunsten dessen, „was man im Fernsehen sagt“, die willenlos den kannibalistischen Instinkten des Neokapitalismus folgen und sich gierig auf alles stürzen, was noch Spuren von Lebendigkeit enthält, um diese – mangels eigenem Lebens – komplett in sich aufzunehmen: die Perversion des wachsenden organisierten Kindesmissbrauches in Gesellschaft und Politik hat hier ihre Wurzeln, ebenso die Ausländerfeindlichkeit (mutige Menschen, die tausende von Kilometern unter schlimmsten Umständen hinter sich bringen, um ihre Familie zu schützen – Helden im eigentlichen Sinne), Arbeitslosenfeindlichkeit (die vom Neokapitalismus verächtlich wegen mangelnder Verwertbarkeit ausgespuckten, ausgebrannten Reste einst blühender Menschlichkeit) oder der geschürte Sadismus gegen ausgelutschte Promis im Dschungelcamp.

Ja – machen Sie sich dessen bewusst: Sie werden sehr genau beobachtet – von hoch bezahlten Wissenschaftlern, die dem Feudalismus empfehlen, Unsummen z.B. in Fußball zu investieren, um Gefühle gezielt kanalisieren zu können, die man ansonsten in die Verbesserung der eigenen Lebensqualität investieren könnte. Aber was macht es schon, wenn die Zukunft der Kinder verbrannt wird – auch der eigenen – solange nur Bayern München deutscher Meister ist, der Tatort eine gelungene Illusion von funktionierende Gerechtigkeit vermittelt und das Privatfernsehen täglich demonstriert, was Arme doch für eine unerträglich widernatürliche Menschenart darstellen, die eigentlich … eliminiert gehört. Das wird nie gesagt – aber als emotionale Botschaft in die Köpfe implementiert.

Das ist im Prinzip die ganze strategische Analyse, in der sich der Nachrichtenspiegel als kleine, zombiefreie Zone hält – aber sicher nicht ewig. Das ist auch die Welt, in der Sie leben. Eine Welt, die sie letztlich – wenn sie mit Ihnen fertig ist – als Zombie zurück läßt, der gierig nach echtem Leben hungert, während seine Seele langsam im Zombietraum – dem Einfamilienhaus, dem Egotempel des Konsumgötzen – verdurstet und nur noch Hass, Zorn und Verachtung für all´ jene übrig hat, die noch dem Leben dienen. Kein Wunder, dass unsere liebste Industrie jene ist, die mit der Massenproduktion von Sondermüll auf vier Rädern enorme Reichtümer schäffelt, in dem sie den Rest des Planeten verseucht: Zombieindustrie von Zombiemenschen.

Vielleicht ganz nützlich für den Planeten, dass die Clubs der Superreichen gerade einen dritten europäischen Krieg einfädeln, um großflächig europäische – und vor allem deutsche – Konkurrenz auf den Weltmärkten auszuschalten – oder halten Sie diese Schlussfolgerung etwa für falsch? Können wir bei Gelegenheit mal drüber reden.

Nach fünf Jahren Nachrichtenspiegel, über 2600 Artikeln, drei Büchern (deren Umsätze leider nicht die Existenz des Verlages sichern, noch uns Gewinn einbringen, den wir für einen Videokanal bräuchten) ist es Zeit, Konsequenzen aus den gemachten Erfahrungen zu ziehen – und zwar schnell, bevor der bargeldlose Zinsfresserstaat teure Realität wird (darüber wird noch zu berichten sein: ganz offen gibt die Politik zu, breite Massen durch Abschaffung des Bargeldes enteigenen zu wolle … durch Negativzins auf das Geld, das dann nicht mehr versteckt werden kann).

Was brauchen wir in dieser Welt zuallererst?

Ich sagte doch: Krymanski lesen.

Was wir brauchen – dringend – sind Fluchtmöglichkeiten vor der totalen Verwertbarkeit menschlichen Seins. Ja – das ist der wahre Grund des Kampfes des Finanzfeudalismus gegen den Sozialstaat: da gab es Fluchtmöglicheiten, die die Agenda 2012 durch den Einsatz von 110000 Mann und 55 Milliarden Euro geschlossen hat – so viel war ihnen die Vernichtung von sozialen Rückzugsgebieten wert.

Damit werde ich mich nun stärker beschäftigen. Genug der Fragezeichen, der Analysen, genug der Empörung, der Verwunderung, des Entsetzens über eine kollabierende Welt – und genug der Hoffnung, dass wir dieses mit normalen Mitteln wieder in den Griff kriegen.

Mit hirnlosen Zombies kann man keine Revolution machen. Mit denen misslingt sogar ein normales Gartenfest.

 

 

 

 

 

Reiches Deutschland …. arme Deutsche.

Reiches Deutschland .... arme Deutsche.

Donnerstag, 27.2.2014. Eifel. Sie sind Deutscher? Mein Beileid. Nein – wirklich. Die Lage in Deutschland ist schlimmer als in anderen Ländern – sie dürfen das nur nicht wahrnehmen, das würde das Wohlfühlklima der Lumpenelite empfindlich stören – jener selbsternannten Elite, die sich selbst dadurch definiert, dass sie sich in elitärem Ausmaße Volksvermögen aneignet, also: privatisiert – was übersetzt soviel wie „rauben“ heißt. Darum ja: Lumpenelite.

Beklaut zu werden ist nicht schön. Neben dem Verlust der schnöden Dinge ist es vor allem das Gefühl der Ohnmacht, des mangelnden Respektes und der fortdauernden Bedrohung, die das Lebensgefühl vermiest – das ist nicht schön. Beklaut zu werden, aber trotzdem lustig ohne groß zu klagen Karneval feiern zu müssen, ist schon ein besonderer Akt der Grausamkeit, der anderen Völkern erspart bleibt. Die können wenigstens noch solidarisch Mautstellen anstecken wie in Griechenland (siehe Freiheitsliebe) und erfahren so die heilsame Wirkung von Solidarität und Gemeinschaft, während man in Deutschland dank einer Presse, die vollständig unter der Knute einer Lumpenelite steht und beständig von Arbeitslosigkeit bedroht wird auch  noch zum Opfer von Spott und Häme aus den „besseren Kreisen“ wird – oder zum Opfer jener, die meinen, sie würden zu den „besseren Kreisen“ gehören, wenn sie auch Spott und Häme austeilten.

Ja – der Deutsche ist nicht nur arm – er wird auch noch grausam gefoltert … jedenfalls psychisch. Nehmen wir zum Beispiel jene Nachricht bei Yahoo, nach der „das Interesse der jungen Leute an Neuwagen abgenommen hat“. Wäre Deutschland Griechenland, so würden wir andere Formulierungen hören, siehe Süddeutsche:

Keine Perspektive, kein Geld, keine Liebe? Die Finanzkrise trifft junge Griechen in allen Lebenslagen, auch im Privatleben. Die Zahl der Hochzeiten sinkt und viele Paare wissen gar nicht, wie sie zwischen Zweitjob und Existenzangst noch eine Familie gründen sollen.

Keine Perspektive, kein Geld … also auch kein Auto. Jedenfalls kein Neuwagen. Das ist jedem plausibel, der nicht extra noch nach dem Studium bei einer Privatschule „richtigen“ Journalismus gelernt hat. Dort lernt man dann, „kein Geld“ mit „keine Lust“ zu umschreiben.

Dabei ist die Armut keinesfalls versteckt – sie wird sogar noch größer werden. Während die Politik und die Wirtschaft alle Türen weit geöffnet haben, um die Niedriglöhner aus ganz Osteuropa freudig zu empfangen, verliert der Wirtschaftsraum Deutschland enorm an Substanz, siehe Spiegel:

„Deutschland verliert viele der besten Wissenschaftler durch Abwanderung. Zwar gibt es Rückkehrer, jedoch können nicht Wissenschaftler gleicher Qualität zurückgewonnen werden“, schreiben die sechs von der Bundesregierung als Berater bestellten Wirtschaftsprofessoren. „Insbesondere für die Besten scheint das deutsche Forschungssystem derzeit nicht attraktiv genug zu sein“, kritisieren die EFI-Experten.

Befristete Verträge, schmale Gehälter und ein Mangel an Alternativen – damit haben viele Jungforscher zu kämpfen.

Die Politik scheint entschieden zu haben, dass Deutschlands Wirtschaft 2030 einen Schwerpunkt in Billigstarbeit zu haben hat: wir nähen für Thailand die Hemden, während sich unsere Lumpenelite Irlands Schlösser und Herrenhäuser kauft (siehe Manager Magazin), um sich nach getaner Tat fernab des Ortes des Verbrechens gepflegt zur Ruhe setzen zu können. Das wird auch nötig sein – denn eine Zukunft als erstklassige Industrienation haben wir dank Akademikerflucht nicht mehr zu erwarten.

Eine Studie zeigt nun, das wir in punkto Armut inzwischen einen ganz besonderen Rang in Europa erreicht haben, siehe Spiegel:

Manche haben Millionen, andere nur Schulden: Laut einer DIW-Studie sind die Vermögen in keinem Euro-Land so ungleich verteilt wie in Deutschland. Der durchschnittliche Besitz von Arbeitslosen hat sich seit 2002 fast halbiert.

Besonders wichtig für Journalisten – die Positionierung der Arbeitslosen:

Schlechter geht es dagegen den Arbeitslosen: Ihr Nettovermögen ist seit 2002 von 30.000 auf 18.000 Euro gesunken. „Das ist die einzige soziale Gruppe, die in den letzten zehn Jahren signifikant Vermögen eingebüßt hat“, sagt DIW-Forscher Markus Grabka, einer der Autoren der Studie.

12000 Euro Vermögensverlust durch Arbeitslosigkeit – was macht das eigentlich aus bei … ja, wie viele Arbeitslose haben wir eigentlich? Wer ist alles in den letzten zwölf Jahren arbeitslos geworden? Nehmen wir einfach mal die Zahl der offiziell anerkannten Arbeitslosen: das wären allein schon 36 Milliarden Euro, die man dort zum Kauf irischer Herrenhäuser abgreifen konnte. In zwölf Jahren sind die Zahlen aber kumulativ zu sehen: die meisten Arbeitslosen bleiben ja nicht ewig arbeitlos. Da kommt locker ein dreistelliger Milliardenbetrag für jene heraus, die sowieso schon durch Leih – und Billigarbeit profiziert haben. Vielleicht muss man die Zahl ja auch gleich mit 12 multiplizieren, um die konkrete Summe der Beute beziffern zu können?

Das Geld wird dann investiert in Diäten und sich endlos verteuernde Bauprojekte der öffentlichen Hand (an denen wer noch mal gut verdient?) und so von unten nach oben umverteilt, während man sich unten neben der Armut auch noch schuldig fühlen soll und öffentlich als Täter dargestellt wird: was muss das für ein Gelächter geben in den Führungsetagen der Wirtschaft.

Das unterscheidet die armen Deutschen von den armen Griechen: während der Grieche sich zurecht als Opfer fühlen darf, wurde der Deutsche von der Politik zum Täter erklärt, seine Armut ist selbstverschuldet und mit völliger Absicht durch ihn selbst angestrebt worden, weshalb er zum Volksfeind im eigenen Land wird – auch wenn sogar Frau Lagarde vom IWF öffentlich zugibt, dass es seit fünf Jahren eine gewaltige Schieflage bei der Ausgabe der Tauschmittel gibt, siehe Spiegel:

Lagarde beklagte auch, dass zu wenige neue Arbeitsplätze geschaffen würden und dass Einkommensanstiege seit 2009 meist nur auf das Konto der Wohlhabenden gegangen seien.

So werden im beklauten Segment der Bevölkerung selbstverständlichste Lebensnotwendigkeiten langsam unerschwinglich, siehe Spiegel:

Strom, Heizung und Warmwasser sind für immer mehr Bundesbürger kaum noch bezahlbar. 6,9 Millionen Haushalte müssen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE mehr als jeden zehnten Euro für Energie ausgeben – 2008 waren es erst 5,5 Millionen Haushalte.

Es ist klar, wo die Reise endet, oder? Die Slums von Thailand – in Bielefeld, Wuppertal und Augsburg, aber eine kleine Elite ist so übersättigt, dass sie Immobilien in Irland sammelt: nur Schlösser, versteht sich. Oder man fördert den Bau von immer dekandenter werdenden Luxusyachten, siehe ManagerMagazin:

Bei den aktuellen Entwürfe der großen Yachtbauer fällt vor allem eines auf: Die Aufwertung des Außenraums. Ohne mindestens einen Beachclub, also eine meist mit großzügiger Terrasse ausgestattete Badeanlage am Heck, geht gar nichts; oft lassen sich an den Kabinen noch Balkone ausklappen, fließende Übergänge zwischen Decks und Innenräumen sind Standard – man sitzt im Freien, kann aber bei Bedarf von der Crew vor Wind und Wetter schützende Glaswände ausklappen lassen.

Mindestens ein Helikopterlandeplatz, Unterwasserfenster, üppige Spa-Bereiche und jede Menge Spielzeug wie Jetskis und Tauchboote gehören ebenfalls fast schon zum Standard. Weit verbreitet ist es, der eigentlichen Yacht ein sogenanntes Shadowboat an die Seite zu stellen – ein nicht ganz so opulent gestaltetes Zweitboot, auf dem ein Teil der Crew wohnen kann, damit es an Bord der Eigneryacht nicht so eng wird.

Die Welt der Armen sieht hingegen anders aus: die Sparprogramme der Regierungen treffen keine Yachtbesitzer, siehe Spiegel:

Wegen rigider Sparpolitik haben viele Bürger in EU-Krisenländern keinen Zugang zu medizinischer Versorgung mehr. Einer Studie der Fachzeitschrift „Lancet“ zufolge breiten sich Infektionskrankheiten in bislang unbekanntem Ausmaß aus, die Zahl der Selbsttötungen steigt rapide.

Im Zeitalter der Globalisierung weiß man auch, wo das Geld bleibt (siehe Spiegel)

Aktuelle Zahlen der US-Banken zeigen, wie gut ihre Geschäfte laufen. Amerikas Geldhäuser haben im vergangenen Jahr rund 154,7 Milliarden Dollar verdient, teilte die US-Einlagensicherung FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) mit.

Viel davon kommt direkt aus den Taschen der deutschen Arbeitslosen – und den Taschen der deutschen Steuerzahler, denn die Regierung braucht zur Finanzierung ihrer Luxusdiäten beständig neue Kredite – 2013 schreibt Deutschland trotz öffentlicher Jubelmeldungen über sprudelnde Steuereinahmen und eine brummende Wirtschaft wieder rote Zahlen (ebenfalls: Spiegel):

Ein Grund für das Minus in den Staatskassen ist auch das schwächste Wirtschaftswachstum seit dem Rezessionsjahr 2009. Den amtlichen Statistikern zufolge legte das BIP in Deutschland im vergangenen Jahr nur um 0,4 Prozent zu. 2012 hatte es noch zu einem Plus von 0,7 Prozent gereicht, 2011 waren es sogar 3,3 Prozent.

Begleitet wird diese Schrumpfung der Wirtschaftskraft von einem Chor von Journalisten, die voller enthusiastischer Begeisterung täglich über die Erfolge des Systems Deutschland schreiben – ständig auf der Flucht vor der eigenen Arbeitslosigkeit.

Sie teilen da die Erfahrungen mit deutschen Autohändlern. Obwohl die Automobilwirtschaft eine zentrale Säule unserer Wirtschaft darstellt, kann man mit Autos in Deutschland nur noch selten Geld verdienen, siehe Manager-Magazin:

In Deutschland hat laut McKinsey 2013 mehr als jeder vierte Händler (27 Prozent) einen Verlust eingefahren. 2012 waren es noch 9 Prozent. Eine Konsolidierung der Branche ist nach Einschätzung von Experten daher unausweichlich.

Dafür kann man mit Leibesübungen schnell Multimillionär werden (siehe Wofam): Rennfahrer, Fußballspieler und Models liegen bei 9 – 25 Millionen Euro jährlich – bezahlt von Konzernen, die ihre Zuwendungen von der Steuer absetzen können, ebenso können sich Günther Jauch, Harald Schmidt oder Johannes  B. Kerner zu den Gewinnern zählen: öffentliche Gebühren und Zahlungen der Konzerne machen es möglich.

Investitionen in Sport und Unterhaltung sind natürlich auch viel wichtiger als Investitionen in Wissenschaft, Gesundheit und allgemeiner Lebensfreude: wir wollen mit Spaß und guter Unterhaltung in die Hölle fahren. Oder werden diese Gestalten extra dafür bezahlt, uns abzulenken, bevor das Aufblühen von Pest und Cholera in Duisburg, Oldenburg und Berlin unübersehbar wird … neben der zu erwartenden Suizidwelle des deutschen Mittelstandes?

Was dort exerziert wird, ist grausam. Mache Gangsterrap, spiele Fußball, fahre Auto, gehe über den Laufsteg oder gewinne eine Million bei Jauch und du bist der Held. Ist doch ganz einfach.

Werde Akademiker, Journalist oder Autohändler … und du gehst vor die Hunde. Arbeit muss sich wieder lohnen … tut sie aber nicht, weil das Geld woanders verfeuert wird: zum Wohle der US-Banken, die in Europa groß abräumen.

Darum: mein Beileid, Deutsche. Nicht nur arm – sondern auch verarscht nach Strich und Faden … mit voller Absicht. Darf ich zu dieser Theorie noch einmal die jetzige Arbeitsministerin Frau Nahles zitieren (siehe Welt vom 23.6.2013):

„Wer SPD wählt, entscheidet sich gegen Frau Merkel und nicht für sie. Alles andere ist eine bösartige Unterstellung. Die SPD will Merkels Kanzlerschaft in drei Monaten beenden. Wir wollen den ganzen Regierungswechsel.“

Seit dem 15. Dezember ist Frau Nahles Mitglied im Kabinett Merkel, zehn Jahre lang war ihr Lebensgefährte der VW-Arbeitsdirektor und Audi-Vorstand Horst Neumann (siehe Wikipedia).

Will man da wirklich noch an Zufall glauben, wenn man auf ihrer Seite ein CDU-Spendenformular findet (siehe Focus):

Wer sich bis Mittwoch Abend auf der Seite www.andrea-nahles.de unter dem Punkt „Wahlkreis“ – „Spenden für den Wechsel“ über die steuerliche Absetzbarkeit von Parteispenden informieren wollte, bekam ein CDU-Formular zum Download angeboten.

Wie ich schon sagte: mein Beileid. Es macht wirklich keinen großen Spaß, in diesen Zeiten Deutscher zu sein – Deutsche ohner Million, versteht sich.

 

Der Arbeitsterror der Lumpenelite – ein Livebericht

Der Arbeitsterror der Lumpenelite - ein Livebericht

Montag, 14.10.2013. Eifel. Montag ist der häßlichste Tag der Woche, oder? Niemand mag Montag – jedenfalls, solange der Chef nicht in der Nähe ist. Kommt der herein, flötet man natürlich durchs Büro, wie unglaublich glücklich man ist, dass das häßliche Wochenende endlich vorbei ist – da habe ich doch Recht, oder? Eins meiner eindrucksvollsten Erlebnisse als schreibender Mensch war das Echo auf einen Artikel mit dem provokanten Titel „Arbeit ist Scheiße“ – da kamen in der Tat Arbeitslose und klagten darüber, dass dieser Artikel zu einer verstärkten Verfolgung von Arbeitslosen führen würde: die Wahrheit ist in Deutschland verboten – auch wenn jeder sie kennt und abends an der Theke leise und verstohlen ausspricht. Der Spiegel traut sich das aktuell  mal:

Hinterm Firmentor wohnt das Elend. Mitarbeiter ächzen unter Arbeitslasten. Sie schuften, bis der Arzt kommt, und der Arzt kommt oft: Die Burnout-Kliniken quellen über, sie sind zu den Seelen-Kläranlagen einer zum Himmel stinkenden Arbeitswelt geworden. Zwischen 2005 und 2011 haben sich die Krankheitstage wegen Burnout verelffacht, auf 2,7 Millionen. Jede dritte Frühverrentung hat psychische Gründe. Im Schnitt sind diese „Rentner“ 48 Jahre alt.

Da bürden die Firmen dem Sozialstaat enorme Lasten auf, gebärden sich wie parasitäre Schmarotzer – und niemand beschwert sich? Wir hatten doch gelernt, dass parasitäre Schmarotzer schlimm, pfui und böse sind – das Bundesarbeitsministerium hatte extra eine Broschüre dafür entwickelt, damit das auch jeder begreift. Wer so unverantwortlich mit Mitarbeitern umgeht und serienmäßig Frührentner produziert, belastet die Sozialkassen doppelt und dreifach – doch da schweigt die Bildzeitung?

Der ideale Mitarbeiter hat kein Leben mehr, nur noch ein Berufsleben. Wenn das Firmen-Handy klingelt, ist der Sex vorbei, der Urlaub gestorben. Zwölf-Stunden-Tage laufen unter „Einsatzfreude“. Jede E-Mail schreit nach sofortiger Antwort, auch nachts. Wer nicht schnell genug protestiert, wird von seinem Chef als Facebook-Freund zwangsadoptiert und bis ins private Fotoalbum verfolgt.

Das erinnert mich an meine eigene frühere Berufstätigkeit, die einen solch´ nachhaltigen Eindruck auf mich hatte, dass sie mich heute noch – viele Jahre später – in nahezu jedem Traum verfolgt. Bringt man gute Leistung, hält man sogar so lange durch, bis der Rücken bricht. Glücklich die, die jede Herausforderung gescheut und sich gezielt vor jeder Arbeit gedrückt haben, die lieber anderen die Lösung von Problemen überließen und Arbeitslosigkeit als Kururlaub genossen: die sind heute gesund, während ich nicht weiß, wie ich über den Tag kommen soll.

Darum hasse ich auch Handys und Laptops. Bin einer der letzten lebenden Zeugen, wie dieses Giftzeug in den Arbeitsalltag eingedrungen ist und fortan jeden Feierabend unmöglich machte. Da hilft es auch nichts, wenn man viel Geld verdient – ohne Leben hat der Mammon keinen Wert. Das ganze Arbeitsleben wurde einfach mal sprachlich umdefiniert – ein genialer Trick:

Doch wer der süßen Melodie hinters Firmentor folgt, stolpert in eine Arbeitshölle, wie sie die Welt seit dem Frühkapitalismus nicht mehr gesehen hat. Die Firmen flöten, „du bist selbst für deinen Erfolg verantwortlich“, gemeint ist: „Der Misserfolg kostet dich den Kopf!“ Die Firmen flöten, „du kannst deine Arbeit frei einteilen“, gemeint ist: „Mach bloß nicht Feierabend, bevor alles fertig ist.“ Die Firmen flöten, „du kannst alles bei uns erreichen“, gemeint ist: „Wenn du auf der Strecke bleibst, liegt es nur an dir!“

ARBEIT IST FREUDE – so die neue Version von ARBEIT MACHT FREI. Wer diese überwältigende Freude nicht empfindet, ja, wer gar Anzeichen von Schwäche zeigt, kriegt ganz schnell den Begriff „Minderleister“, sein Alltag wird von Privatdetektiven begleitet (ja, dafür ist Geld da) die für einen kleinen Aufpreis einen Spesenbetrug bescheinigen, von dem der Minderleister selbst dann ganz überrascht ist … da hilft jedoch kein Gericht mehr, „das Verhältnis ist zerrüttet“ – und ein Exempel statuiert.

„ARBEIT IST FREUDE“ ist nun nicht vom Himmel gefallen – nur: in einer Zeit, in der Medien und Regierung Denkverbote aussprechen („Verschwörungstheorien!!!“) darf darüber nicht mehr offen geredet werden – außer hier. Ich tue es mal trotzdem, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass dieses System krank macht – und ich war dabei, als es krank wurde.

Die große Invasion begann Anfang der neunziger Jahre. Eine ganz neue Branche hatte sich konstatiert: die Unternehmensberater. Der Autor dieser Zeilen hatte selbst eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bei ihnen. Ich hatte zwar von Wirtschaft keine Ahnung, aber ein „sehr gut“ auf dem Universitätszeugnis: das reicht. Drei Jahre wollte man mich international ausbilden – jeweils eins davon in Japan und den USA – und dann hätte ich richtig dick abräumen sollen als „international erfahrender Profi“. Ich konnte nur gerade nicht, hatte zwei süße kleine Kinder – außerdem hatte ich das Prinzip schnell erkannt: man wollte mich als Kasperle aufbauen, als Spitze der Leistungselite.

Niemals hätte ich in den drei Jahren genug Erfahrungen gesammelt, die ein Wirtschaftsstudium und zehn Jahre betriebliche Praxis ersetzen konnten, um Unternehmen einen echten Gewinn bieten zu können – doch darum ging es ja auch gar nicht.

Es ging um etwas, dass alle Kriterien einer Verschwörungstheorie erfüllte, aber direkt neben dem eigenen Arbeitsplatz ablief – mit Folgen, die der oben zitierte Martin Wehrle eindrucksvoll beschreit. Es ging um den Umbau der ganzen deutschen Gesellschaft, zentral gesteuert von einer kleinen Gruppe von „Entscheidern“, angekündigt auf Geschäftsleiterfortbildungen, durchgeführt von einer ganzen Armee fleißiger Unternehmensberater.

Was der Arbeitnehmer davon mitbekam? Nun – auf einmal gab es „Lean Management“ (man sparte in der Führungsebene) und „Share Holder Value“ – Marktanteile, Firmenergebnisse und gesellschaftlicher Mehrwert des Unternehmens waren egal, nur noch die Rendite der Anteilseigner zählte. Die Qualität der Arbeit, die Qualität der Ware, umweltschonende Produktion und Vertrieb, Mitarbeiterrechte – alles egal. Es war entschieden worden, die ganze Gesellschaft umzubauen – und dafür waren diese „Unternehmensberater“ unterwegs.

Man sollte nun meinen, dass die deutsche Gesellschaft auf diesen Umstand aufmerksam geworden wäre – doch was liest man derzeit im Spiegel?

KarriereSPIEGEL: Sie haben dann bei einer bekannten Unternehmensberatung gearbeitet. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass in der Branche Berater mit einem Praktikum bei Bertelsmann schon als Medienexperten verkauft werden. Wie viel Bluff gehört zum Beraterdasein?

Herles: Jede Menge. Das ist aber so gewollt. Man verkauft die Perspektive des Außenstehenden, will aber gleichzeitig Industrieexperte sein. Schwierig in einer Branche, in der die meisten Menschen unter 35 sind. Woher sollen die Industrieerfahrung haben? Aber die Geblufften lassen sich zu gerne bluffen. Denn durch die Berater können sie ihre eigenen Hände in Unschuld waschen.

Alles nur ein großer Bluff. Alle wissen es. Alle leiden darunter – besonders die, die Aufgrund der eifrigen Wühlarbeit von Unternehmensberatern arbeitslos geworden sind. Ja – das musste nebenbei noch installiert werden, damit der ganz große Coup gegen die Lebensqualität in Deutschland gelang: man brauchte eine repressive Sozialpolitik, der Staat musste mit aller staatlichen Gewalt ins Arbeitsleben eingreifen, man brauchte am Ende der Nahrungskette einen Reißwolf. Wir kennen ihn als „Hartz IV“ – so etwas als Unternehmensberater in der Politik zu installieren ist kein Problem, wenn man nur genug Politiker findet, die 30 000 -Euro-Anzüge geil finden.

Der geheime Trick des Erfolges ist allen bekannt: am Ende der Beratung sollten schon ein paar Köpfe rollen. Das treibt den Aktienkurs nach oben (immer!), das bringt einen sofortigen Anstieg des „Share Holder Value“ und macht den übrig gebliebenen Mitarbeitern klar, wo der Hammer hängt. Gehaltserhöhungen, Betriebsrat, gesundheitsschonende Arbeitszeit: ein Luxus, den sich keiner mehr leisten kann – und keiner mehr zu fordern traut. Dafür macht man gerne die Arbeit von drei Kollegen mit, bereit, den nächsten Coup der Branche zu ertragen: den Verzicht auf Schlaf.

KarriereSPIEGEL: Wie viele Nächte können Sie durcharbeiten?

Herles: Sogenannte Allnighter sind in der Branche tatsächlich durchaus üblich. Ich persönlich habe nie wirklich durchgearbeitet, aber oft nur sehr kurz geschlafen.

Völlig verrückt? Leider nein. Habe selbst erleben dürfen, wie sich „Führungskräfte“ der Pharmaindustrie mit Personalverantwortung damit brüsteten, dass sie kaum Schlaf brauchten – und sich gegenseitig unterboten, bis sie nahe Null waren. Da erfolgreiche „Manager“ keinen Schlaf brauchen, hatten wir schnell die 120- Stunden-Woche: weil ARBEIT FREUDE MACHT, hat sich auf keiner getraut, zu meckern. Das der Verein eine enorm hohe Unfallrate im Straßenverkehr hatte und regelmäßig 5-er BMW´s zerlegte, war nie ein Thema: das geschieht eben, wenn die Elite unterwegs ist … wo gehobelt wird, da fallen Späne, auf die man dann noch stolz ist.

Eine Elite von Idioten, die aber dafür außerordentlich gut bezahlt werden – dafür, neue Werte vorzuleben und in die Gesellschaft zu tragen.

Was man schnell vergisst: das Geld für diese Idioten fällt nicht als Geschenk vom Himmel, das wird von „Entscheidern“ angewiesen, die sich gut überlegen, warum sie was wohin schicken. Es ist nicht der liebe Gott, der „Entscheider“ oder die „Leistungselite“ reich macht, sondern eine Hand voll Leute, die Preise festsetzen – auch die Preise für „Manager“.  Es war eine politische Entscheidung auf höchster wirtschaftlicher Ebene, die die Gehälter für die Lumpenelite in perverse Höhen getrieben haben und auch ihre Handlanger mit enormen materiellen Vorzügen ausstatteten, so dass wirklich jeder normale Arbeiter sehen konnte: hier kommen die neuen Könige.

Das war bewusst so installiert worden – und bezahlt von jenen Gewinnen, die dem Steuerzahler durch überhöhte Preise, Steuerhinterziehung, Betrug oder dem Vertrieb minderwertiger Ware aus der Tasche gezogen wurden.

Ganz Deutschland wurde zu einem Arbeitslager, in dem die Demokratie einen leisen Tod starb – aber wehe man erzählte davon.

Man braucht auch gar nicht davon zu erzählen. Stellen Sie sich einfach mal heute morgen an eine Ampel und schauen sie sich die Gesichter der Leute an, bevor sie ihr Pokerface für den Controller aufsetzen: dort sieht man ehrlicher, wie viel Freude Arbeit macht.

Sie kennen die Wahrheit, auch wenn es verpönt ist, darüber zu sprechen. Hören wir noch einmal Martin Wehrle dazu:

Frei ist sie tatsächlich, die moderne Arbeitswelt, aber nur frei von Berechenbarkeit: Wer jahrzehntelang beste Arbeit leistet, kann über Nacht für die Rendite rausgekegelt werden; frei von Gerechtigkeit ist sie: Die Reallöhne der Mitarbeiter sind zwischen 2000 und 2012 um 1,8 Prozent gesunken, während die Unternehmensgewinne durch die Decke schießen; und frei ist sie von einer Abgrenzung zum Privatleben: Der Feierabend ist kein Schlusspfiff mehr, nur noch Auftakt zur Verlängerung.

Gesunde Menschen gehen rein in die Firmen, und kranke kommen raus. Die Fließbänder der schönen neuen Arbeitswelt produzieren Volksleiden wie Bluthochdruck, ADHS und Burnout.

Und wer zahlt die Zeche dafür?

Die Leute, die sich heute morgen aus dem Bett gequält haben, um ab 9 überglücklich im Büro zu sitzen, voller Freude darüber, einen weiteren Tag 0hne Hartz IV erleben zu dürfen.

Wissen Sie, wie man das System beschreiben könnte?

„Vernichtung durch Arbeit“. Ein Prinzip, dass der deutschen Elite schon früher großen Spaß bereitet hat.

 

 

Europa 2012: Menschenopfer und Propaganda gegen den Untergang der käuflichen Demokratie

Montag, 2.1.2012. Ein neues Jahr hat begonnen. Ein Jahr, in dem schwere Zeiten auf uns warten sollen - sagt die Bundeskanzlerin. Schwere Zeiten sind ja immer gut für Propaganda. Man erinnere sich als Ostdeutscher einfach mal an die jährlichen Berichte zu Planerfüllung: was wurde da gejubelt. Mal ehrlich: bis 1990 gab es doch keine Nachrichten darüber, das die Waren Schrott waren, die Arbeitsleistung miserabel und das Geld nichts wert, oder? Im vereinten Deutschland müssen wir auf unser 1990 noch etwas warten, die Daten, die darauf hinweisen, wie schlecht es uns wirklich geht, werden momentan noch vom<a href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,806632,00.html"> Propagandagetöse </a>übertönt. Mal eine kleine Aussicht auf das, was uns wirklich drohen könnte - noch dieses Jahr? Mal wirklich einen Blick darauf werfen, was geschehen könnte, wenn das äußerst zerbrechliche Konstrukt "Dienstleistungsgesellschaft" zusammenbricht? Tom Appleton hat es in <a href="http://www.heise.de/tp/artikel/36/36030/1.html">Telepolis</a> mal gewagt:

Montag, 2.1.2012. Ein neues Jahr hat begonnen. Ein Jahr, in dem schwere Zeiten auf uns warten sollen – sagt die Bundeskanzlerin. Schwere Zeiten sind ja immer gut für Propaganda. Man erinnere sich als Ostdeutscher einfach mal an die jährlichen Berichte zu Planerfüllung: was wurde da gejubelt. Mal ehrlich: bis 1990 gab es doch keine Nachrichten darüber, das die Waren Schrott waren, die Arbeitsleistung miserabel und das Geld nichts wert, oder? Im vereinten Deutschland müssen wir auf unser 1990 noch etwas warten, die Daten, die darauf hinweisen, wie schlecht es uns wirklich geht, werden momentan noch vom Propagandagetöse übertönt. Mal eine kleine Aussicht auf das, was uns wirklich drohen könnte – noch dieses Jahr? Mal wirklich einen Blick darauf werfen, was geschehen könnte, wenn das äußerst zerbrechliche Konstrukt „Dienstleistungsgesellschaft“ zusammenbricht? Tom Appleton hat es in Telepolis mal gewagt:

Schon im nächsten Jahr könnte ein europäischer Währungskollaps den Stillstand des gesamten international ausgerichteten Wirtschaftsgefüges bewirken. Wenn Europa nichts kaufen kann, kann es auch nichts verkaufen und die Wirtschaft legt eine quietschende Vollbremsung hin. Europas millionenfach überalterte Bevölkerung stirbt in einem einzigen Winter ohne Heizung, Nahrungsmittel, Medikamente. Und es wird nicht genügend Arbeitskräfte geben, um die steifen Kadaver aus den Wohnungen und in die Gräber zu zerren.

Die deutsche Jugend, die jetzt noch geschmäcklerisch am Militärdienst mit der Waffe mäkelt, wird in marodierenden Horden durch die Landschaft streichen und einen Hauch von „Dreißigjährigem Krieg“ verbreiten. 

Kaum zu glauben oder? Ich habe zu Sylvester mal versucht, Appletons Visionen im Kreise von Spaßbürgern zu diskutieren – die Reaktionen waren überwältigend: man würde dann einfach in die Stadt ziehen, hier, in der Einöde, gibt es ja nichts zu essen. 2012 – so wurde dann noch weiblicherseits hinzugefügt – fühle sich gut an. Damit war man am Ende diskussionsfähiger Wahrheiten angelangt. Wir in der Einöde haben Wild, Pilze, Äpfel, Holz, Wasser, Birnen, Pflaumen, verschiedene Beerenarten, Schafe, Rinder – aber nichts zu essen. Man glaubt gar nicht, welche Verheerungen die Medien in den Gehirnen gut etablierter Mittelstandsbürger hinterlassen können, die nicht im Ansatz begreifen, woher das Essen aus dem Supermarkt eigentlich kommt.

Es scheint vom Himmel zu fallen.

Natürlich hat der Bürger nicht allein Verantwortung dafür – Medienformate wie „Frühstücksfernsehen“ sorgen dafür, das Bohlens Prostata mit Hungertoten in Afrika vermengt werden, Gottschalks Locke mit Raketentests im Iran, Merkels neues Kleid mit Atomkatastrophen in Japan – in der Spaßgesellschaft wird „Wahrheit“ bagatellisiert und reduziert auf jene Bestandteile, über die man noch lachen kann. Was unangenehm ist, gelangt auf den Sondermüll.

Dabei hat Appleton recht – so etwas wäre möglich. Wir sind als westliche Menschheit unglaublich abhängig vom internationalen Warenaustausch – und von der Ausbeutung der Lebenskraft Milliarden anderer Menschen. Darüber reden wir nicht gern – aber wir leben davon ganz gut – siehe die neue Oxfam-Studie:

Für die Oxfam-Studie „Bittere Bananen“ wurden 117 Arbeiter/innen in Ecuador befragt, die auf Plantagen und in der Verpackung der drei Bananen-Produzenten Noboa, Dole und Reybanpac sowie für deren Zulieferer arbeiten. Die Studie belegt untragbare Arbeitsbedingungen wie Hungerlöhne und Pestizidbelastung. Zugleich wird dargestellt, dass deutsche Supermarktketten durch ihre Preisdrückerei für diese Verletzungen der Arbeitsrechte mitverantwortlich sind.

Welche Supermarktketten? Nun – die Saarländische Onlinezeitung nennt Namen:

Mitverantwortlich für derart menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Ecuador sind deutsche Supermarktriesen. Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Metro kontrollieren rund 90 Prozent des Lebensmitteleinzelhandels und nutzen diese Macht gegenüber ihren Lieferanten aus, um die Kosten zu drücken. Dies gilt auch für den Import von Bananen. Zwischen vorgeblicher sozialer Verantwortung und Beschaffungspraxis klafft eine Lücke.

Das sind Namen, die bei uns auf dem Lande auch 90 Prozent der Einkaufsmöglichkeiten darstellen – ich nehme mal an, das „Norma“ und „Netto“ da nicht besser sind.  Das wird Verbrauchern jetzt nicht viel weiterhelfen – dank sinkender Reallöhne  sind wir auf die Menschenopfer angewiesen, um unseren Lebensstandard halten zu können.

Menschenopfer?

Ja, die sind halt in vielen Gebieten nicht aus der Mode gekommen – in Indien wurde gerade ein siebenjähriges Mädchen geopfert:

Der Polizeichef des Distrikts Bijapur im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh sagte am Sonntag, zwei Männer hätten das Verbrechen gestanden. In ihrem Aberglauben hätten sie angenommen, durch das Opfer eine günstige Ernte herbeiführen zu können.

Wir opfern in unserem Wahn Millionen von Menschen. Unsere Götter heißen „Märkte“ – wie der DAX – und wir behandeln sie auch so. Hören wir zum Beispiel mal unserem Ex-Aussenminister, dem Bomben- und Hartz-Fischer zu, der in der Süddeutschen über sie spricht:

Ach ja, und wem verdanken wir all diese europäischen Fortschritte? Der Weisheit unserer Staats- und Regierungschefs und ganz besonders von Merkozy? Leider Fehlanzeige. Es war fast ausschließlich der Druck der viel geschmähten Märkte! Es war nicht die Politik, die Berlusconi gestürzt hat, das taten die Märkte. Und es war auch nicht die Politik, welche die Tür zur Fiskal- und danach zur politischen Union geöffnet hat, auch hier waren die Märkte am Werk.

Die Personalisierung des Begriffes Markt macht ihn zu einem Wesen, dem Politiker nur brav dienen – und ist ein wesentlicher Propagandafeldzug. Kann man einen Markt verhaften, anklagen, einsperren? Nein. Er schwebt unerreichbar über allem, im seligen Himmel der ewigen Heiligen. Er ist die unabwendbar größte Autorität im menschlichen Sein, er ist der Mittelpunkt des Universums, der Schöpfer unseres Lebens und unseres Wohlstandes, durchdringt unseren Alltag in jeder Faser unserer Existenz … er ist der Gestalt gewordene Gott auf Erden. Und wie üblich, bringen wir ihm gerne und viele Menschenopfer, aktuell gerade in Portugal.

Wenn der Markt es verlangt – dann bringen wir die Alten, Kranken und Schwachen um. Wie man das macht, zeigt Telepolis:

2012 müssen es sich viele Portugiesen nun sehr genau überlegen, ob sie es sich leisten können, zum Arzt oder ins Krankenhaus zu gehen. Gehörte das Land schon bisher zu den Ländern, in denen die Verbraucher besonders starke Zuzahlungen zu leisten hatten, haben sie sich nun mehr als verdoppelt. Besonders deutlich schlagen ab dem 1. Januar Besuche in den Notaufnahmen der Krankenhäuser zu Buche. Jeder Besuch kann bis zu 50 Euro kosten, wenn eine klinische Untersuchung notwendig wird. Ohne spezielle Behandlung kostet dieser Besuch nun 20 Euro, für den bisher 9,60 Euro gezahlt werden mussten.

Man muss derartige Gebühren ins Verhältnis zum Lohnniveau setzen, erst dann zeigt sich, wie teuer das staatliche Gesundheitswesen nun für viele Menschen wird. Etwa 40% der Beschäftigten mussten schon 2010 mit weniger als 600 Euro monatlich auskommen und 2011 wurden die Löhne im öffentlichen Dienst sogar gekürzt. Da der Mindestlohn im Land nur 485 Euro beträgt, kann ein Gang in die Notaufnahme also gut vier Prozent des Monatslohns kosten und sogar auf mehr als zehn Prozent anschwellen.

Das alles muten wir den Menschen zu, um DIE MÄRKTE zu beruhigen. Wir spotten hochnäsig über Papst und Kirche, praktizieren aber selber einen Kult, der von tiefen religiösen Gefühlen geprägt ist.

Toll, oder?

50 Euro pro Arztbesuch in Deutschland – wir wären die „Hartzies“ endlich los. Der Arzt würde sich freuen, er könnte sich an den eingebildeten Krankheiten von gut geformten und fein gepflegten Zahnarztgattinnen dumm und dämlich verdienen – und ganz viel andere Menschen auch – ich zitiere die Welt, die den Spiegel zitiert, der eine Studie zitiert:

Die Bürger zahlen viel zu viel Geld in das deutsche Gesundheitssystem. Dort fallen nach einem „Spiegel“-Bericht deutlich mehr Verwaltungskosten an als bisher vermutet. Einer Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney zufolge sind 23 Prozent der 176 Milliarden Euro Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung 2010 bürokratischen Abläufen geschuldet, schreibt das Magazin.

Merkt man, wer an diesem System gewaltig stört?

Klar, der Kranke. Gäbe es den nicht, könnten Parteien und Verbände noch mehr Pöstchen im Gesundheitswesen verteilen. Da Armut krank macht, bräuchte man nur die Eintrittsgebühr erhöhen – und schon wäre man das Problem los. Die Krankenkassen schlagen nun entsprechend zurück, siehe Welt.

 „Es gibt heute zu viele Krankenhäuser und vor allem zu viele Krankenhausbetten. Wir leisten uns Strukturen, die größer und teurer sind als in anderen Ländern.“ 

Klar, wir bauen Krankenhäuser ab, um die Verwaltung finanzieren zu können. So etwas geht nur in einem Land voller Gesunder. Kranke … brauchen nämlich keinen niedergelassenen Arzt. Kranke brauchen die kleinen, kommunalen Krankenhäuser – wenn sie wirklich etwas haben. Würden wir den luxuriösen niedergelassenen Bereich einfach verbieten – wir könnten bei 50 % der Kosten 1000 % mehr Leistung haben, vorausgesetzt, wir trauen uns auch, dem Volk eine medizinische Grundausbildung zu verpassen, damit es nicht wegen jeder Magenverstimmung und jedem Schnüpfchen gleich den Operationssaal in Anspruch nimmt.

Wir aber – bringen lieber die portugiesischen Menschenopfer nach Deutschland, denn Menschenopfer – das wissen wir seit Urzeiten – sind das optimale Mittel, unsichtbare Mächte (MÄRKTE) günstig zu stimmen, damit die Ernte gut ausfällt. Und die deutsche Ernte ist gerade ganz dick in Gefahr:

Deutschlands Autobauer müssen ein Ende des China-Booms fürchten: Die Regierung in Peking will die Aktivitäten ausländischer Fahrzeughersteller im Land zurückdrängen. Man wolle eine „gesunde Entwicklung“ des Markts ermöglichen, teilte Peking mit. Zuvor hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, die Regierung wolle „ausländischem Kapital in der Autoindustrie“ die „Unterstützung entziehen“.

China bedankt sich artig bei den Märkten für die Hilfe bei der Erlangung der absoluten Weltherrschaft – und macht dann die Tür zu. Kommunisten können mit Religion nichts anfangen – und mit der schwachsinnigen menschenfeindlichen Pseudoreligion der MÄRKTE erst recht nichts. Man nimmt halt von ihnen, was man braucht – und läßt sie dann vor der Tür stehen, bevor sie richtig anfangen können, Unheil zu machen. Stattdessen – dreht man den Spieß um:

Es sind gleich mehrere Nachrichten aus dem Fernen Osten, die dieser Tage die Runde machen. Etwa die, dass China seinen Staatsfonds CIC mit zusätzlichen 50 Milliarden Dollar aufrüsten wolle, um in Europa auf Einkaufstour zu gehen. Oder die vom chinesischen Internethändler Alibaba, der ein Gebot für den angeschlagenen US-amerikanischen Internetkonzern Yahoo vorbereite; sogar Lobbyisten in Washington soll das Unternehmen bereits angeheuert haben. Offiziell bestätigt ist zwar noch keine der Nachrichten; es bleibt bislang beim Insiderwissen. Doch die Botschaft ist klar: China drängt in die Welt.

Jetzt kauft man das günstig ein, was dank Arbeitsplatzexport nach China billig geworden ist. Hier sieht man deutlich, was geschieht, wenn Betriebswirtschaftler versuchen, eine Volkswirtschaft zu führen: ein Staat ist halt keine Firma und kann mit kurzfristigen Erfolgen durch Vermarktung seiner Substanz nicht lange überleben. Die Experten ziehen jetzt schon mal die notwendigen Konsequenzen:

Auch wenn es sich zunächst paradox anhört: Es ist für Europa sinnvoll, am Gipfel Platz zu machen für aufstrebende Mächte. Eberhard Sandschneider, einer der einflussreichsten Experten für deutsche Außenpolitik, beschreibt es in seinem aktuellen Buch „Der erfolgreiche Abstieg Europas“ so: „Die Bereitschaft, Platz zu machen, ist die notwendige Voraussetzung, um zu verhindern, dass in den derzeitigen Prozessen globaler Machtverschiebung Konflikte entstehen, deren Kosten unkalkulierbar sind, aber immer zu Lasten Europas, seiner Sicherheit, aber auch seiner globalen wirtschaftlichen Interessen gehen.“

Europa stirbt, die Leichenfledderer ziehen los, Beute zu machen, und die Experten raten dazu, sich diesem Prozess nicht zu wiedersetzen … weil er der Weisheit unseres Gottes entspricht: DER MÄRKTE.

Die deutsche Wirtschaft folgt dem Rat schon mal jetzt und gibt den Kampf um die wirtschaftliche Vorherrschaft sicherheitshalber schon jetzt auf:

Nur drei von zehn Industrieunternehmen planen im nächsten Jahr zusätzliche Investitionen. Und auch diese sollen nicht zur Produktinnovationen als vielmehr auf Rationalisierung und Ersatz alter Maschinen verwendet werden.

Und wie reagiert die Politik darauf?

Ganz klassisch: mit Menschenopfern: Hartz IV, Rente mit 67, Zuzahlungen bei den Gesundheitskosten. Der Horst Seehofer positioniert sich da deutlich:

„Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer über 50 in Deutschland müssen spürbar verbessert werden! Sonst wird die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zur faktischen Rentenkürzung“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Bild am Sonntag“. „Das bisher Erreichte genügt da nicht. Wenn sich das nicht ändert, werden wir über diese Frage eine breite öffentliche Debatte führen müssen. Mit mir ist eine massenhafte Rentenkürzung nicht zu machen.“

„Alle Regierungen in den letzten 20 Jahren in Deutschland haben befristete Arbeitsverträge und Minijobs als begrenztes Mittel zur Flexibilität akzeptiert. Sie sind aber in vielen Fällen der Regelfall geworden. Das müssen wir wieder ändern.“ Für den Fall, dass sich Arbeitgeber nicht durch Appelle beeindrucken lassen, sagte Seehofer: „Für mangelnde Vernunft gibt es auch in einer freiheitlichen Gesellschaft nur einen Ersatz: den Gesetzgeber.“

Hört sich gut an – ist aber alles Propaganda … oder kann sich jemand daran erinnern, das die CSU mal geschlossen gegen den Sozialabbau angetreten ist? So etwas beruhigt aber das Volk im Frühstücksfernsehen, es denkt, das wenigstens einer von denen da oben noch nicht gänzlich in die Asozialität abgedriftet ist.

Dabei wissen die Chinesen, wie man im Westen Politik macht …. bitte nicht den kleinen Passus überlesen, das sie zur Expansion schon in Washington Lobbyisten angeheuert haben.

Die sind halt nicht blöd, die Chinesen, die wissen, wir Demokratie im Kapitalismus funktioniert.

Darf ich zum Schluss einmal die vossische Zeitung zitieren? Hier aus der Welt:

Die „Vossische Zeitung“ empfiehlt ihren Lesern jedenfalls, dem neuen Jahr unbeschwert entgegen zu blicken. Was war und sein könnte, müsse man vergessen am Tag des Jahreswechsels, schreibt sie, um anschließend „unbeschwert den frischen Anfang zu setzen, als ob noch alles zu gewinnen wäre“.

Das schrieb man … im Jahre 1911. Einem Jahr, in dem „DIE MÄRKTE“ dem Kaiser zeigten, wo der Hammer hängt – und das auch sonst erstaunliche Paralellen zu 2011 aufweist – aus wirtschaftshistorischer Sicht.

So schreibt die „Frankfurter Zeitung“ am 31. Dezember 1911, dass die Alleinherrschaft der Großbanken zu verheerenden Entwicklungen geführt habe. Statt für solide Einnahmen zu sorgen, werde immer häufiger auf Spekulation gesetzt, wodurch der deutsche Börsenverkehr „das einseitige Hausse-Geschäft und nur dieses begünstigt“.

Schaut man, was den Menschen drei Jahre später blühte, so kann man nur sagen, das Tom Appleton möglicherweise ein realistisches Szenario beschreibt. Wir jedoch sollen wieder mal – wie jedes Jahr – „unbeschwert den frischen Anfang setzen, als ob noch alles zu gewinnen wäre“.

Und wenn ich jetzt noch sage, das „MÄRKTE“ heute wie damals eigentlich nur von Menschen gesteuert werden und an Kriegen vorzüglich verdienen – dann merken wir, das Geschichte sich wiederholt, wenn man nicht aus ihr lernt. Und vor dieser Erkenntnis schützt uns sicher und zuverlässig – die Propaganda, die jeden Ketzer gnadenlos verfolgt, der behauptet, das DIE MÄRKTE nur ein Produkt von Menschen sind … daher der Hass auf Verschwörungstheoretiker, die ungläubigen Ketzer der Neuzeit.

 

 

 

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