Freitag, 4.4.2014. Eifel. Haben Sie schon Vorräte angeschafft – für den Krieg? Er wird kommen – da können Sie sicher sein. Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet – aber ich bekomme ja auch keine Diäten. Ihnen geht es wahrscheinlich ähnlich: wenn Sie „Russland“ hören, dann denken Sie an unglaublich verarmte Menschenmassen, die mit Gewalt an die Waffen getrieben werden und gen Westen fluten. 20 Millionen Russen fanden so den Tod im Zweiten Weltkrieg (fast dreimal soviel wie Deutsche, hundertmal soviel wie Amerikaner): das sind Zahlen, die uns im Gedächtnis sind.
Diese Sichtweise – ist falsch. Völlig falsch. Wir schreiben das 21. Jahrhundert. „Russland“ ist nicht mehr die Sowjetunion, Russland ist ein kleines Land mit viel Raum. 140 Millionen Russen stehen über 800 Millionen Natobürger gegenüber: ja, die Menschenwalze kommt diesmal aus dem Westen – und nach dem Willen der Natooberen soll sie noch viel größer werden. Auf jeden russischen Soldaten kommen in der Theorie fünf Natosoldaten: das ist die militärische Realität des 21. Jahrhunderts. Gut – die haben noch ihr Nukleararsenal … aber setzen die das wirklich ein? Auch das Dritte Reich hat – trotz drohender Vernichtung und trotz idealer Trägerraketen – auf den Einsatz von Giftgas und biologischen Waffen verzichtet … jedenfalls außerhalb der Konzentrationslager.
Denken wir uns wirklich mal den schlimmsten Fall: China steht Putin zur Seite. Die Chinesen wissen, dass Japan massiv aufrüsten will (siehe Focus vom 17.12.2013), die USA rüsten seit Jahren auf Rekordniveau. So etwas macht man am Vorabend eines Krieges, wer Frieden will, greift zu den Mitteln der Diplomatie – nicht zur Waffe. Dann wären das im Ernstfall 1,2 Milliarden „Untermenschen“ gegen 800 Millionen technisch weit überlegene „Herrenmenschen“ der Nato. Dazu kommen noch die Verbündeten der USA in Asien: Japan (127 Millionen), Australien (22 Millionen), Südkorea (50 Millionen), Taiwan (22 Millionen), Malayisa (22 Millionen) … schon hat auch die US-Allianz ihre Milliarde erreicht.
Die Chancen der Allianz der „freien Welt“, die schon in Korea und Vietnam erbitterte Kriege auf fremden Territorium geführt haben, stehen gar nicht so schlecht – erst recht, wenn man die Nuklearkarte nicht zieht. Aber selbst wenn: sogar Hiroshima und Nagasaki sind wieder blühende Städte – oder?
Völliger Nonsens, meinen Sie? Kein klar denkender Mensch würde sich so etwas überhaupt überlegen?
Da haben Sie recht.
Und jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie wären ein reicher US-Amerikaner. Einer von 20 000, die sich regelmäßig zu Gesprächen verschiedenster Art im Bohemian Grove treffen. Aufnahmegebühr: 25 000 Dollar plus weitere Zahlungen im laufenden Jahr. G.William Domhoff hat dazu einen interessanten Artikel verwiesen, den ich momentan wegen Netzproblemen nicht verlinken kann. Wikipedia bezieht sich auf ihn. Falls sie ihn erreichen: schauen Sie sich ruhig mal die Bilder an: kostümierte Idioten spielen Menschenopfer … und so etwas regiert die Welt.
Es ist nur einer der „Clubs“, in denen sich die „Herren der Welt“ treffen, jenen Menschen, die mit ihren Billionen die Welt lenken. Helmut Schmidt erwähnt einen weiteren Club an der Ostküste, vielleicht gibt es auch noch andere, in denen sich die Oberschicht über drängende Weltprobleme austauschen kann.
Keine Angst: es kommt jetzt keine Verschwörungstheorie im Sinne von: „Satanisten planen Massenopfer“. Wir bleiben völlig im Rahmen der vernünftigen Analyse, wir verändern nur die Perspektive. Versetzen Sie sich einmal hinein in das Lebensgefühl von Menschen, die für ihre eigene Versorgung mehrere Farmen auf US-Territorium besitzen, zwei Dutzend Sportwagen, drei Yachten, zwei Flieger ihr Eigen nennen. Sie haben keine Probleme in ihrem Leben … außer dem einen … und das sind WIR, die Menschheit. Die NASA informiert darüber, siehe N24:
Fünf Risiko-Faktoren für den Kollaps der menschlichen Zivilisation haben der Mathematiker Safa Motesharrei und sein Team ausgemacht. Die Analyse der Entwicklung von Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Wasserversorgung, Landwirtschaftsentwicklung und Energieverbrauch gibt Rückschlüsse auf die Stabilität unseres Wohlstandes.
Wenn diese fünf Faktoren so zusammenwirken, dass zwei bestimmte Entwicklungen einsetzen, ist der Kollaps unausweichlich. Diese beiden Entwicklungen sehen die Forscher als bereits eingetreten an: die Überlastung der Ökosysteme durch zu hohen Verbrauch der globalen Ressourcen bei gleichzeitiger Aufspaltung der Gesellschaft in reiche Eliten und den armen Rest. Beim Untergang aller großen Hochkulturen in den letzten fünftausend Jahren haben diese beiden Dynamiken eine zentrale Rolle gespielt.
Da sitzen sie nun in ihrem Wohlstandsparadies und merken: das Ende ist nah. Und es ist ABSOLUT SICHER. 7,2 Milliarden Menschen fressen den Planeten auf … und gefährden ihr Paradies. Machen Sie sich klar: die werden sowieso sterben. Der totale Kollaps der industriellen Kultur steht dicht bevor – soviele Planeten, wie wir brauchen, um den Wohlstand nur auf bleibendem Niveau zu halten, haben wir gar nicht.
Sie haben nicht die Wahl zwischen Katastrophe und Ponyhof, sondern nur die Wahl: steuert man den Zusammenbruch oder läßt man einfach alles laufen?
Hand aufs Herz: wie würden Sie entscheiden?
Denken Sie aber daran, dass Sie „Leistungsträger“ sind, also: Massenentlassungen zwecks Gewinnsteigerung sind für Sie kein Problem. Haben Sie oft gemacht. Verantwortung übernehmen, Hand anlegen, wo es notwendig ist: dafür sind Sie bekannt. Sie wissen auch genau, wohin die explodierende Staatsverschuldung der USA führt: irgendwann marschieren die Armen in Massen aus den verrottenden Städten heraus und verwüsten ihre Farmen – die haben Hunger, das Verhalten ist völlig menschlich … und alternativlos.
Seit dem Erscheinen von GLOBAL 2000 in den siebziger Jahren ist klar: wir sind am Ende. Der Kapitalismus ist am Ende, die technische Kultur ist am Ende, die Menschheit, die ohne ihre Technokrücken nicht mehr überleben kann, ist am Ende.
Was aber, wenn ein paar beherzte Männer die Dinge in die Hand nehmen und bereit sind zur Amputation? So etwas fällt niemandem leicht – aber manchmal ist es absolut notwendig und alternativlos, um Reste von Kultur und Leben zu retten: es müssen ein paar Menschen übrigbleiben, die das in einem norwegischen Bunker gelagerte Saatgut wieder über die verwüstete Erde verbreiten und so eine ganz neue, reine, saubere Welt erschaffen.
Wenn Ihnen jetzt mulmig wird, dann wahrscheinlich nur deshalb, weil Sie ein Minderleister sind. Für Leistungsträger ist klar, dass manchmal Helden notwendig sind, um Drecksarbeit zu machen, die sonst keiner machen würde: so rechtfertigen sie ja ihre Bonuszahlungen.
Und jetzt bringt jemand den Plan auf den Tisch, der retten soll, was zu retten ist: Frauen und Kinder zuerst. Ist normal beim Untergang – auch bei der technisch für unsinkbar erklärten Titanic. Wie wäre es … mit einem weltumspannenden Krieg?
Natürlich sind erstmal viele dagegen … aber so nach und nach dämmert es ihnen: der löste alle Probleme. Wie üblich trägt ihn die Navy im Pazifik aus … und die Army in Europa. Verluste für Amerikaner waren schon in den letzten Weltkriegen verschwindend gering. So kriegt man auch die Armen aus den Städten heraus, die sonst bald plündernd übers Land ziehen. Also … so eine Art kontrollierte Sprengung an Stelle eines unkontrollierten Zusammenbruchs.
Man braucht das Volk auf seiner Seite – das ist klar. Das läuft unter anderem über Hollywood, wo seit den achtziger Jahren ein enormer, nie groß thematisierter Wandel stattgefunden hat: in breiter Front tauchte dort der US-Marine als großer Held auf … im Kampf gegen Monster, Aliens, Banditen und korrupte Politiker. Das Volk war so begeistert, dass es danach freudig in die nächsten Kriege zog und sich auch über 500 000 tote Kinder im Irak nicht sonderlich aufregte (zur Erinnerung: Leistungsträgerin Albright fand, dass diese Leichen ein „akzeptabler Preis“ waren. So denken Sie vielleicht nicht – „Entscheider“ aber schon, die haben gelernt „Verantwortung“ zu tragen und „unangenehme Entscheidungen zu fällen“ wie Joschka Fischer im Kosovo-Krieg oder Gerhard Schröder bei Hartz IV).
Man braucht eine gewissen Kontrolle über das Volk, damit keine Friedensbewegung die enormen Rüstungsanstrengungen untergräbt … oder überhaupt erstmal öffentlich anprangert. Glücklicherweise schuf der 11.9.2001 hierzu die idealen Voraussetzungen. Zufällig … aber trotzdem ideal. Schon konnte man überall auf der ganzen Welt Flughäfen einrichten um unsichtbare Terroristen zu jagen, die überall dort auftauchten, wo es gerade nützlich war. Und Flughäfen sind die wichtigsten Basen in modernen Kriegen: wer siegen will, braucht die Luftherrschaft.
Kurz vor Beginn des Krieges muss man dann Gas geben: ein neuer Hitler muss her! Das hat die Menschheit gelernt (auch dank Hollywood): „Hitler“ müssen ausgerottet werden, sie sind der Teufel in Menschengestalt, sie sind wie Neger und Indianer und Chinesen und Kommunisten zusammen. Mehrere Hitlers wurden seit 1945 ausradiert – im Namen der Demokratie, der Menschenrechte und der Menschlichkeit.
Natürlich darf man dafür auch lügen. Auch ganz dreist – hat im Irakkrieg auch jeder ohne Konsequenzen geschluckt. Demokratien führen nur „heilige Kriege“ – und für „heilige Kriege“ braucht man ein „Reich des Bösen“ geführt von einem neuen Hitler, der im Stern schon im August 2013 auftauchte:
Er beschreibt die Person Putin als einen dummen Mann, aber wie so viele Tyrannen „gesegnet mit einem Instinkt dafür, Sündenböcke für die Unzufriedenheit des Volks zu finden“.
Dies sagte der beliebte britische Komiker Stephen Fry, bezog sich auf die russische „Schwulengesetzgebung“ und verglich die Situation mit den olympischen Spielen 1936. Sie kennen ja diese asoziale Schwulengesetzgebung – oder? Kam ja auf allen Kanälen. Leider … ist das eine der vielen Propagandalügen, die heute unkritisch von allen bezahlten Medien verbreitet werden – so wie die Lüge über die Massenvernichtungswaffen im Irak oder die aus ihren Brutkästen gerissenen Babys in Kuweit. Ja … das ist GELOGEN. Hagen Grell hat dies mit akribischer Genauigkeit nachgeprüft – und ist zu überraschenden Ergebnissen gekommen:
Im Verlaufe der letzten Wochen und Tage hat sich der Konflikt zwischen der NATO und Russland bezüglich der Ukraine und der Krim immer weiter zugespitzt. Die USA scheinen bereit zu sein, einen Krieg zu riskieren. Zumindest war Außenminister John Kerry nicht bereit, mit Russland zu reden. Warum schreibe ich in so einem Klima über Russlands Schwulenpolitik? Weil ich glaube, in den letzten Monaten wurde Russland absichtlich als Land voller Schwulenhasser dargestellt, um „die Russen“ als Feindbild zu konstruieren. UND: Weil das Berichtete NICHT der Wahrheit entspricht! Die folgenden Informationen sind – aus meiner Sicht – ein Beweis dafür, dass unsere Medien sich in den letzten Monaten entweder als schlampige, dreiste „Journalisten“ herausgestellt haben oder UND geradewegs ins Gesicht gelogen haben!
Der Russe ist böse: so der Hintergrund dieser Meldung.
Danach folgte die nächste Propagandawelle: der Russe ist dumm und unfähig – so jedenfalls war der breite Tenor der westlichen Presse über die Winterspiele in Sotschi, bei der man die russischen Bürger in breiter Front mit unglaublicher Häme überzog (siehe Spiegel) … so sehr, dass die Berichterstattung über die sportlichen Ereignisse schon in den Hintergrund geriet. Schon damals hätte einem klar sein können, wohin das Ganze führen wird, das dumme, russische Pack sollte froh sein, wenn es von seinem Elend erlöst wird!
Nach der Häme der Winterspiele: der offene Hass gegen Russland, dem ewigen „Reich des Bösen“, wo der slawische Untermensch dahinvegetiert. Hitler hätte seine Freude an der Russlandberichterstattung deutscher Medien gehabt – die Gleichschaltung der Medien durch private „Journalistenschulen“ scheint sich ausbezahlt zu haben, siehe Spiegel – wo Jakob Augstein die Botschaft der Medien zusammenfasst:
Eigentlich war schon alles klar: Russland handelt „aus Schwäche“ (Obama), Putin ist ein „Verlierer“ (SPIEGEL ONLINE), er lebt in einer „anderen Welt“ (Merkel), der Westen muss ihm „Grenzen setzen“ („Frankfurter Allgemeine“). Schon lange waren sich Machthaber und Medien im Westen nicht mehr so einig wie in der Krim-Krise: Der irre Iwan bricht das Völkerrecht, und wir müssen alle fest zusammenstehen.
Wie das „Zusammenstehen“ auszusehen hat, ist klar, siehe Spiegel:
Die Nato öffnet sich noch stärker gen Osteuropa. Ein vertrauliches Papier sieht Armeeübungen mit Staaten wie Moldau oder Armenien vor. Am Ende könnte sogar der Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis stehen – ein klares Signal an Moskau.
Ein klares Signal: der Kurs geht Richtung der Mobilisierung einer Mehrheit gegen Russland. Der Spiegel präsentiert wiederholt Karten, in denen das alte, klassische Natoland Norwegen als „östliches Land“ bezeichnet wird – ebenso wie die Türkei. Die Botschaft ist klar: der russische Bär bedroht die blau unterlegten Länder und marschiert bald in Norwegen ein. Größte Gefahr droht!
In der Welt darf ein US-Luftwaffengeneral schon mal über den scheinbar ganz kurz bevorstehenden Ernstfall berichten … und so den Weg bereiten, der zu einem Präventivschlag gegen russische Streitkräfte führen wird: besser, man eleminiert die, bevor die in Polen, Norwegen und Türkei einmarschieren … so jedenfalls die unterschwellige Botschaft jener denkwürdigen Landkarte.
Der Spiegel zitiert den General noch eingehender:
General Philip M. Breedlove sagte in Brüssel, Russland habe dort genügend Kräfte für einen Einmarsch versammelt. Die Situation bleibe „ungeheuer besorgniserregend“. Das westliche Militärbündnis arbeite nun an einem Plan, wie den östlichen Partnerländern an Land, zu Wasser und in der Luft geholfen werden könne.
Das kann man auch „Erstschlag“ nennen. Einen Erstschlag den das Volk bis zum Eintritt des Krieges tolerieren wird, herrscht danach erstmal Kriegsrecht, kann einem das Gemecker der Friedensapostel egal sein. Der Erstschlag ist unvermeidlich und alternativlos. Immerhin geht es um einen Verlierer, einen dummen, heterosexuellen Tyrannen, Herrscher über ein blödes, dumpfes, unfähiges Volk das den Weltfrieden und auf breiter Front Natostaaten bedroht.
In Wirklichkeit aber … geht es um die Rettung des unermesslichen Reichtums der „Entscheidungsträger“, denen man im Ernstfall Asyl in „god´s own country“ gewährt, weil sie die „richtige Einstellung“ haben.
Und so kann man bequem von seiner Villa in Montana aus zusehen, wie sich asiatische und europäische Menschenmassen gegenseitig auf europäischem Boden in großem Stil auslöschen. Wenn bei der Gelegenheit zufällig noch ein paar Viren entweichen, ist das zwar hart, gemein und unfair … aber halt alternativlos. Zufälligerweise züchtet man da ja gerade besonders ansteckende Varianten.
Sie sehen: es wird Zeit für Vorräte. Auch andere legen welche an, siehe Zeit:
Der globale Saatguttresor in Norwegen ist laut seinen Betreibern auf ein beinahe „endloses Bestehen“ ausgelegt. Einen Atomkrieg oder einen Tornado sollten die Samen darin überstehen.
Und eigentlich … ist der Erstschlag der Nato schon vorbei: ohne die Ukraine ist Russland im Ernstfall nicht mehr zu verteidigen. Und die hat man jetzt – nach Polen, Estland, Letland, Litauen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei mit ins Boot geholt.
Während man Putin vorwirft, er würde die alte Sowjetunion wiederherstellen wollen, greift die Nato nicht nur nach dem ganzen Warschauer Pakt, sondern auch nach den restlichen Sowjetrepubliken.
Gegenseitiger Respekt sieht anders aus.
Wird Zeit für Vorräte, oder?