Giralgeld

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Was ist der digitale Euro? – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 68

Die Europäische Zentralbank beschäftigt sich derzeit mit einem Großprojekt: mit dem digitalen Euro. Im Sommer 2021 will man über die Frage entscheiden: Benötigen wir im Euroraum digitales Zentralbankgeld oder nicht – und wenn ja, welche Vorteile hätte es? Die #EZB ist jedenfalls unter Zugzwang geraten, da nicht nur China eine Digitalwährung etablieren will, auch Privatunternehmen wie Facebook möchten digitales Geld in Umlauf bringen und könnten damit auch die hiesige Geldpolitik in die Bredouille bringen. Viele Banken sind ebenfalls für die Einführung eines digitalen Euro, wenngleich dieser für die Banken auch zum Problem werden könnte, da eine solche Währung wesentlich sicherer ist als das #Giralgeld, das wir auf unseren Konten haben. Libertäre Ökonomen hingegen warnen vor einer Einführung, da sie befürchten, dass damit dem #Geldsozialismus der Weg bereitet würde. In dieser Angst liegt jedoch eigentlich eine Chance, da tatsächlich die Geldpolitik demokratischer gestaltet werden könnte. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.

Wie wird Geld geschaffen?

Teil-Transskript über das Geldsystem (Mitschrift)

Wie wird Geld geschaffen? Jetzt werden Sie vielleicht sagen durch den Staat bzw. Zentralbanken. Nun – einerseits stimmt das, andererseits wird eine viel größere Menge an Geld durch Geschäftsbanken geschaffen. Und wie machen die das? Durch die Schaffung von Kredit. Letztere Auffassung zu sein, war in der Vergangenheit oftmals Anlass für Sport und Angriff.

Der Handelsblatt Redakteur Norbert Häring  schrieb dieser Tage:

„Im ökonomischen Wissenschaftsbetrieb stehen bis heute Geldschöpfungstheoretiker in der Nähe von Leuten, die sich Hüte aus Alufolie basteln, um sich gegen Gedanken lesende Außerirdische zu schützen.“

Da trifft es sich gut, wenn wie Norbert Häring ebenfalls berichtet, die Bank of England – mit einigen Geldmythen aufräumt. Aus einem Papier, das die sogenannte Mutter aller Zentralbanken veröffentlichte, habe ich drei wesentliche Punkte für sie übersetzt.

„Statt dass Banken Einlagen erhalten, wenn Haushalte sparen und sie dann verleihen, schafft die Drittvergabe der Banken Einlagen. Statt dass Banken Einlagen herleiten, die bei Ihnen hinterlegt sind, schafft der Akt der Kreditvergabe Einlagen – die Umkehrung der Reihenfolge, die in der Regel in Lehrbücher beschrieben wird.“

Haben Sie es halbwegs verstanden? A.) die Geldscheine, die Sie benutzen sind, im Grunde genommen nichts anderes als Schuldscheine. Geld wird geschaffen über Kredit. Kredit gleich Schulden ohne Schulden kein Geld im ganzen System. Sehr simpel, aber sehr interessant …

B.) die Schöpfung von Geld durch Geschäftsbanken ist ein Buchungsvorgang. Stellen Sie sich vor Sie sind Kunde bei einer Bank, haben ein Girokonto, gehen zu der Bank und beantragen ein Kredit über 100.000 Euro, aus irgendeinem Grund, wird Ihnen der Kredit gewährt, und dann passiert Folgendes:

„Die Bank bucht in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung von 100.000 Euro gegenüber dem Kunden ein. Gleichzeitig schreibt die Bank dem Kunden auf dessen Girokonto 100.000 Euro gut – welche in der Bankbilanz auf der Passivseite geführt werden. Die Gutschrift erhöht die Einlagen des Kunden auf dem Girokonto – es entsteht Giralgeld, das die Geldmenge erhöht.

Die Tatsache, dass Geschäftsbanken Geld schöpfen und in welchem Umfang sie das tun, ist von großer Relevanz Steve Keen einer der bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftler unserer Tage sagt beispielsweise – das eine Mangelerscheinung in Wirtschaftswissenschaften gerade darin besteht, dass Wirtschaftswissenschaftler diese Tatsache nicht in ihren Modellen mit einbauen.

“Warum?

Würden Sie zugeben, dass Banken Geld durch die Vergabe schaffen, und das Geld durch die Rückzahlung der Schulden vernichtet wird, fliegen all die einfachen Gleichgewichtsgleichnisse der konventionellen Wirtschaftswissenschaften zum Fenster raus. Insbesondere hängt das Niveau der wirtschaftlichen Aktivität nun von den Kreditvergabeentscheidungen der Banken ab und von den Rückzahlungsentscheidungen der Kreditnehmer. Wenn Banken schneller herleihen oder die Kreditnehmer langsamer zurückzahlen, wird es einen Boom geben; wenn es umgekehrt ist, wird es einen Konjunktureinbruch geben.“

Ein weiterer wichtiger Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, für welche Aufgaben und Zwecke werden diese Kredite eigentlich verwendet?

Nicht selten landen diese Kredite in Spekulationsgeschäfte. Zur Vertiefung in das Thema möchte ich Ihnen zwei Bücher empfehlen, das ist zum einen von Matthias Binswanger – „Geld aus dem Nichts“ wie Banken Wachstum ermöglichen und Finanzkrisen verursachen. Und da ist der Titel im Grunde genommen auch schon Programm. Und das andere Buch, ebenfalls über Wechselwirkung zwischen Geld, Kredit, Schulden und den Finanzmärkten – Hymann P. Minsky „Instabilität und Kapitalismus“  worin vorgestellt wird, was die sogenannte Hypothese der finanziellen Instabilität ist. Und ich denke, nach den beiden Büchern sind Sie schon viel besser aufgestellt um ein besseres Verständnis der Finanzkrise, die ja noch immer andauert und sich eventuell dadurch dagegen auch abzusichern. ~Transskript-Ende

 

Franz Hörmann über Giralgeld und Enteignungssysteme

Prof. Franz Hörmann ist außerordentlicher Universitätsprofessor für Unternehmensrechnung am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität Wien – doch leider hat man ihn suspendiert. Franz Hörmann spricht hier über den größten Weltgeldbetrug, der in den letzten zehn Jahren gigantische Ausmaße angenommen hat. Über dieses System der Geldschöpfung das in privaten Händen liegt werden alle Staaten ihrer Souveränität beraubt – siehe aktuell Griechenland, Spanien, Portugal, Irland. Über den ESM-Vertrag auch bekannt unter der Begrifflichkeit Fiskalpaket, wird letztendlich den Staaten ihre Autarkie genommen.

Sartre hatte recht mit seinem Ausspruch: „Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen.“

 

 

Siemens wird erstmals offiziell eine Bank

Im Juni dieses Jahres berichtete ich, dass Siemens eine eigene Bank gründen will und nun ist es wirklich so weit, der Megakonzern mit seinen unüberschaubaren Netzwerk von Schein und Tochtergesellschaften beteiligt sich an dem größten Weltgeld betrug aller Zeiten.

Nun, da sie eine eigene Bank sind, können Sie mithilfe der Giralgeld-Schöfpung ihr eigenes Geld drucken, Kredite an ihre Netzwerke geben, gigantische Gewinne lassen sich so einfahren, sollte eine große Investitionen in die Brüche gehen , springt selbstverständlich der Staat ein , weil Banken nun mal systemrelevant sind .

Die Schaffung von Giralgeld – die Geldschöpfung der Banken

Und wie entsteht das Giralgeld?

Erstens entsteht Giralgeld dann, wenn Kunden Bargeld auf Konten einzahlen. Die Guthaben bei den Banken nehmen zu.

Zweitens jedoch ist von viel größerer Bedeutung, dass die Geschäftsbanken dieses Geld selbst schaffen können, und zwar ohne die Zustimmung der Notenbank. Ohne hier die Einzelheiten dieses Geldschöpfungsprozesses darlegen zu wollen, besteht der Kernmechanismus in folgender Kette:

Dieses Video beschreibt die modernen Geldmechanismen aus dem Workbook “Modern Money Mechanics” – Public Information Center of the Federal Reserve Bank of Chicago. Das Video ist ein Ausschnitt aus dem Film Zeitgeist.

Hier wird eindruckvoll beschreiben, wie die Geldschöpfung – der Zentralbank – aus dem Nichts (Creatio ex nihilo) durch Kreditvergabe funktioniert. Es beschreibt auch die damit einhergehende Verschuldung der Haushalte.

Ps: Und wer glaubt das die Geldschöpfung aus dem Nichts nur den Amerikanern vorbehalten ist, der irrt hier gewaltig, nichts anderes wird in Europa gemacht,siehe hier zu nachfolgende Video Dokumentation.

Finanzkrise. Vortrag von unserem Kandidaten Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger

Hier noch ein sehr schöner Film:

Der mehrfache Grimme-Preisträger Claus Strigel nimmt den Zuschauer mit auf eine Forschungsreise in die Welt des Geldes und lüftet seine Geheimnisse. Die folgenreichste Erfindung der Menschheit erweist sich als ebenso genial wie zerstörerisch. Ob Kartoffeln, Häuser, Waffen, Sex oder Krankenpflege, für Geld kann man alles kaufen – außer Verantwortungsbewusstsein und Liebe.

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