Donnerstag, 6.11.2014. Eifel. Ein Ruck geht durch Deutschland – ein Aufschrei des Entsetzens, der Empörung: es könnte in der Tat sein, dass die Wirklichkeit in den Alltag der Bürger eindringt, die so rundumversorgt in der neoliberalen Überschussmaschine funktionieren. Was ist geschehen? Gibt es wirklich Krieg? Muss man feststellen, dass Blut und Tod gar nicht so lustig sind, wie Deutschlands führende Komödianten immer behauptet haben? Bricht die Weltwirtschaft zusammen – muss man damit rechnen, von heute auf morgen zu den Ausgestossenen zu gehören, zu den medial vogelfreien, dem Abschau – trotz 60-Stunden-Woche bei halbem Lohn? Oder drohen finsterste Seuchen das teuerste und ineffektivste Gesundheitssystem Europas heim zu suchen und schrecklichste Realitäten in das Leben der Spaßbürger zu bringen, Realitäten von Blut, Schweiß und Eiter, die man beim besten Willen kaum noch lustig finden kann (außer Dieter Nuhr vielleicht) und die einen womöglich die nächste Game-show verpassen lassen? Oder drohen gar grausame Sonnenwinde mit dem vorläufigen Ende aller Elektrizität auf diesem Planeten?
Weit gefehlt. Was Bürgern momentan den Angstschweiß ins Gesicht treibt, ist der Streik der Lokführer. Kaum jemand (außer Putin, Arbeitslose und Friedensaktivisten) wurde als mediale Sau so durchs Dorf getrieben wie die Gewerkschaft der Lokführer, die etwas ungeheuerliches gewagt haben: sie haben das in der Verfassung (dem Grundgesetz) der Bundesrepublik Deutschland verankerte Streikrecht in Anspruch genommen – eine Frechheit sondergleichen. „Streik“ – das galt in Deutschland fast als ausgerottet. Schauen Sie mal bei Wikipedia hinein, was die über Streik zu sagen haben:
In Deutschland fielen zwischen 2000 und 2007 im Durchschnitt fünf Arbeitstage jährlich pro Tausend Beschäftigte aus. In Frankreich liegt dieser Wert bei 103 Arbeitstagen, in Spanien bei 173
Darf ich das mal in Prozenten ausdrücken, damit Sie die Dimensionen erkennen? Streiks finden in anderen europöischen Ländern 3500 Prozent häufiger statt als in der Bundesrepublik Deutschland, praktisch haben wir inzwischen das Streikniveau einer Bananenrepublik, einer sowjetischen Diktatur oder des Nationalsozialismus. Ja – ich erinnere mal wieder an die Zeit der deutschen Geschichte, die man so gerne vergessen möchte (siehe aktuell: Spiegel), um bloß nicht irgendwelche Lehren daraus ziehen zu müssen. Hätte man Lehren daraus gezogen, dann wüßte man, dass in diesem Lande irgendetwas schrecklich falsch läuft: wieder wird von der offiziellen Propaganda eine „Volksgemeinschaft“ in Szene gesetzt, ein „wir“, das es real gar nicht gibt, ein „wir“, das sogar den Interessen der Gemeinschaft des deutschen Volkes zuwieder läuft.
Wenn wir ein wenig weiter bei Wikipedia lesen (so einfach kann Bildung sein!), erfahren wir auch genau, wann „wir“ den Krieg verloren haben, der in Europa tobte, ohne das darüber gesprochen wurde.
Zum Entscheidungskampf zwischen der Regierung und ihren Plänen für einen wirtschaftsliberalen Umbau der Gesellschaft unter Abschaffung des sozialstaatlichen Reglements wurde jedoch der Britische Bergarbeiterstreik 1984/1985. Trotz einer seit den 1930er Jahren kaum gekannten Solidarisierungswelle in allen Teilen des Landes und allen Schichten der Bevölkerung ging der Streik letztlich verloren, da die Regierung im geheimen Kohlevorräte angelegt hatte. Die Niederlage verringerte die Macht der britischen Gewerkschaften dauerhaft und beschädigte das Selbstbewusstsein der Arbeiterbewegung nachhaltig. Auch diese Entwicklung konnte jedoch weder die sozialen Konflikte beenden noch Streiks abschaffen: Eine weitere große Streikwelle im landesweiten Bahnverkehr erlebte England in den Jahren 1994/1995. Erst streikten die Weichensteller, dann die Lokführer.
Na, schau mal einer an. da gab es einen großen Vernichtungskrieg in Europa gegen die Gewerkschaften – aber wir haben ihn gar nicht wahrgenommen? Und die letzte große Erhebung gegen den neoliberalen Terror gab es bei den Lokführern? Sind sie wirklich die letzte Bastion des demokratischen Gemeinwesens gegen die Unkultur einer überlebensuntüchtigen Wirtschaftsordnung, die nur noch durch hemmunglosen Raub an Mensch, Staat und Natur existieren kann? Und warum sagt man uns das nicht so – vielleicht wären die Bahnreisenden dann zufriedener, würden weniger auf ihr kleines, verletztes Ego schauen und sehen, dass sie den letzten Helden des Kontinents begegnen, den letzten Revolutionären seit 1848.
Ja – es ist schon eine mutige Tat, sich der durch die Regierung (und ihren braven, auf Festanstellung und Karriere hoffenden Gefolgsleuten in den Medien) geschaffenen Volksgemeinschaft in den Weg zu stellen. Volksgemeinschaft? War da nicht mal was? Habe ich da nicht mal was drüber gelesen?
Ja, in einer Seminararbeit von Andre Postel aus dem Jahre 1994:
Streiks, Arbeitsniederlegungen, ja Arbeitskämpfe überhaupt, hat es offiziell im NS nie gegeben. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. Stattdessen gab es offiziell die „Volksgemeinschaft“, die Überwindung von Klassengegensätzen und Klassenkampf, ja sogar die „Klassenharmonie“. Doch Klassengegensätze hörten nicht auf zu existieren, nur weil es verboten war, von ihnen zu sprechen. Auch wenn die Nationalsozialisten hofften, den „unsicheren Kantonisten“ ArbeiterInnenschaft durch die Zerschlagung der Parteien und Gewerkschaften, durch Verhaftungswellen und Terror gegen politisch aktive ArbeiterInnen und die Phraseologie von der „Volksgemeinschaft“, vom Mythos des „klassenlosen Kapitalismus“ zu überzeugen.
Zerschlagung von Gewerkschaften? Da kann die Otto-Brenner-Gesellschaft ein Lied drüber singen: „Union-Busting“ ist mitlerweile ein erfolgreicher Geschäftszweig geworden. Kein Hahn kräht danach, dass gewissenlose Arbeitgeber hier gezielt ein durch die Verfassung garantiertes Recht aushebeln – und dabei können sie auf völliges Verständnis der Regierung hoffen.
Ja – das ist doch das, was 1984/85 geschehen ist: die Regierung hat sich auf die Seite der „Reichen“ gestellt, anstatt neutral zu bleiben: mit im Geheimen aufgehäuften Kohlevorräten hat sie die Gewerkschaften gezielt ausmanövriert und das Vertrauen in Gewerkschaften gezielt zerstört. Die Botschaft war klar: „Gewerkschaften sind schwach und nutzlos. Vergesst sie!“.
Viele haben sich daran gehalten.
Weshalb ich Andre Postel zitiert habe? Nun … wegen der „Phraseologie“, der wir aktuell unterliegen. Ich suche halt nach Gründen, warum in Deutschland nicht mehr gestreikt wird – und da stieß ich auf dieses Wort, und mir fiel ein, mit welchen rhetorischen Mitteln die amtierende deutsche Bundeskanzlerin jegliche Berichte über soziale, gesellschaftliche oder politische Miseren in Deutschland unterdrückt: „Deutschland geht es gut“ – so heißt die Parole, die alle Kritik an der gegenwärtigen Situation verhindern soll.
Wie gut geht es Deutschland … oder der ganzen westlichen Welt? Eine im Spiegel veröffentlichte Studie zeigt dies deutlich auf, es geht um den Unterschied zwischen den Gehältern der Lordsiegelbewahrer des Neoliberalismus und den normalen Arbeitern (siehe Spiegel), um die Frage, wieviel sollte ein Chef verdienen. Es gibt in den USA selbstverwaltete Firmen, in denen der Chef genauso viel verdient wie die Mitarbeiter. doch so weit würden die Arbeitnehmer nicht gehen: fünf- bis sechs Mal soviel wie sie selbst billigen sie ihren Chefs zu … aber wieviel verdienen die wirklich? In den USA inzwischen 345 mal soviel wie ein Arbeiter – in Deutschland (von Ausnahmen mal abgesehen, die auf das 350-fache kamen) nur 147 mal soviel. 147 Jahre müßte ein deutscher Arbeiter malochen, um soviel zu verdienen wie der Chef in einem Jahr.
Bei der Altersversorgung langen diese schwerreichen Menschen nochmal dick zu: das 250-fache eines Angestellten können sich Vorstände als Betriebspension (siehe Handelsblatt): das zahlt indirekt der Steuerzahler. Wenn es darum geht, der Solidargemeinschaft in die Tasche zu greifen, ergibt sich hier schnell eine unheilige Allianz der Abgreifer, während der Ottonormalverbraucher immer häufiger gar kein Geld mehr in seine Altersversicherung einzahlen kann, weil er schlichtweg zu arm dafür geworden ist (siehe Spiegel).
Widerstand aus den Reihen der Politik? Ist nicht mehr zu erwarten, zu groß ist die Hoffnung, selbst mal zu Lebzeiten noch zu diesen auserwählten Herrenmenschen zu gehören, die in den Olymp des neoliberalen Mammonismus aufgestiegen sind.
Was aber ist nun der Grund, warum wir Streikquoten wie im Dritten Reich haben? Wo ist der repressive Apparat, der uns die Luft zum atmen raubt? Immerhin: wir sind doch eine Demokratie, ein Rechtsstaat, das strahlende Ergebnis jahrhunderte bzw. jahrtausendelangen Ringens um eine gerechte, friedliche, wohlhabende Gesellschaft.
Nun – der Apparat ist im Prinzip gut bekannt. Auch die Macht, die hinter ihm steht.
Jede Zeit bringt halt die ihr eigenen Formen von Unterdrückung mit sich – wie auch ihre eigenen Formen von Krieg. Im Zeitalter der atomaren Massenvernichtungswaffen laufen Kriege halt anders ab, da ist mit großen Panzerschlachten nicht mehr zu rechnen, da unterminiert man lieber die Bevölkerung, finanziert „Reformbewegungen“, „Rebellen“, die „Opposition“, um seine politischen Ziele durchzusetzen, oder man arbeitet mit Sanktionen, Abwertungen im Kreditrating oder Handelsbeschränkungen … weshalb der normale Otto (der heute vielleicht eher Kevin heißt) den laufenden dritten Weltkrieg („Neoliberalismus gegen alle“) gar nicht bemerkt.
In Zeiten, wo man sich an die blutigen Folgen erfolgreicher Revolutionen erinnert, ändern sich auch die Methoden des Repressionssystems.
Nein, keine Sorge: jetzt kommt kein linksradikales Gewäsch aus pseudokommunistischen Ecken, sondern in Blick in die Süddeutsche, wo ein deutscher Philosoph mit koreanischen Wurzeln die Unmöglichkeit von Revolution beschreibt (siehe Süddeutsche)
Das neoliberale Herrschaftssystem ist ganz anders strukturiert. Hier ist die systemerhaltende Macht nicht mehr repressiv, sondern seduktiv, das heißt, verführend. Sie ist nicht mehr so sichtbar wie in dem disziplinarischen Regime. Es gibt kein konkretes Gegenüber mehr, keinen Feind, der die Freiheit unterdrückt und gegen den ein Widerstand möglich wäre.
In der Tat: der böse Unterdrücker existiert nicht mehr – jedenfalls nicht als Mensch. Eigentlich eine gute Nachricht: wir brauchen keinen Tyrannenmord, um die Verhältnisse zu ändern. Die schlechte Nachricht folgt jedoch gleich auf dem Fuße:
Der Neoliberalismus formt aus dem unterdrückten Arbeiter einen freien Unternehmer, einen Unternehmer seiner selbst. Jeder ist heute ein selbstausbeutender Arbeiter seines eigenen Unternehmers. Jeder ist Herr und Knecht in einer Person. Auch der Klassenkampf verwandelt sich in einen inneren Kampf mit sich selbst. Wer heute scheitert, beschuldigt sich selbst und schämt sich. Man problematisiert sich selbst statt der Gesellschaft.
Ja – der Feind: das sind wir selbst.
Fies, diese Philosophen, oder?
Es kommt aber noch schlimmer: wie in alten Horrorfilmen („Die Körperfresser kommen“, „Zombie“ und ähnlichen Machwerken, wo der Mensch selbst zum unmenschlichen Feind wird) ist eine unheimliche Transformation der Menschen zu beobachten, die aus einer eigentlich primär unverdächtigen Ecke kommt: der Motivationsforschung, dem Coaching, der Esoterik.
Ja – finsterster Aberglaube hat die Macht über die Menschen übernommen und breitet sich mit größter Geschwindigkeit aus, ähnlich dem Hexenglauben im Mittelalter. Roland Rottenfußer schreibt in der Zeitschrift „Sein.de“ in seinem Artikel „Der Triump des Wünschens“ über diese neue Religion, den neuen Aberglauben, der keinerlei politischen Widerstand mehr zu befürchten hat (siehe Sein.de):
Damit wird eine mental optimal trainierte Elite von „Richtigdenkern“ auch wohlfeil aus seiner gesellschaftlichen Verantwortung entlassen, selbst wenn sie, wie Proktor zugibt, mit völlig unverhüllter Gier ein übermäßiges Stück vom Kuchen des gemeinschaftlichen Reichtums an sich raffen. Das Positive Denken wird so zum geistigen Überbau des herrschenden Wirtschaftsliberalismus, schön tönende Begleitmusik zum Chor der marktradikalen Gegner des Sozialstaats, die in soziale Not Geratenen statt Brot und Mitgefühl gern besserwisserisch Belehrungen über versäumte Eigenverantwortung zukommen lassen. Mein Fazit lautet also: Wachsamkeit gegenüber den realen Auswirkungen unserer Gedanken und Vorstellungen ist geboten. Eine dogmatische, den Zeitgeist übermässig durchdringende Philosophie der Eigenverantwortung.
Ich kenne überzeugte Atheisten, die hemmunglos dieser neuen Religion hinterher laufen, ohne wirklich zu merken, dass hier eine brandneue, brandgefährliche und in ihrer Vernichtungskraft nochmal potenzierte Portion „Opiom fürs Volk“ verabreicht wird. Eine Religion, die schon in der Theorie ein Ausmaß von Menschenverachtung erreicht, welches man „offiziellen“ Religionen nie hätte durchgehen lassen:
Ein nicht mehr zu überbietender Zynismus sowie haarsträubende Ignoranz gegenüber den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen tragischer Menschenschicksale tritt auch zutage, wenn Dr. Joseph Murphy behauptet: „Armut ist eine Krankheit des Geistes“. Millionen von «Kranke» in der Sahelzone, den Favelas der brasilianischen Millionenstädte oder den menschenunwürdigen Müllhalden-Siedlungen am Stadtrand von Mexico City müssen sich als Negativdenker mit „Armutsbewusstsein“ verhöhnen lassen.
Ja – das ist der „Amerikanismus“ (siehe Neopresse), die Religion der Räuber: wer viel hat, ist gut, wer arm ist, ist böse, eine Philosophie, die der Lehre der christlichen Kirche diametral entgegengesetzt ist: der Antichrist ist also wirklich da … nur scheint das keinen zu stören, ja. selbst die aufgeklärtesten Menschen springen auf jenen die Armen verhöhnenden Zug auf, weil sie endlich selbst Unternehmer sind, selbst Schöpfer ihrer eigenen Realität, selbst sein eigener Gott, bald unermesslich REICH … der einzige Sinn, den ihr armseliges Leben noch zu bieten hat.
Wozu braucht ein Gott auf Erden schon noch eine Gewerkschaft? Er will seinen Zug, damit er – versunken in die einlullende Musik aus seinen Kopfhörern – weiter ungestört den Traum von seiner menschlichen Allmacht träumen kann … einen Traum, aus dem ihn jetzt diese unheilige, negativ denkende Gewerkschaft einfach herausgerissen hat.
Merken Sie, wo die Energie für den Zorn herkommt, der jetzt der Gewerkschaft der Lokführer entgegen gebracht wird?
Das ist Blasphemie!
Diese „Gewerkschafter“ glauben nicht an die Macht des Wünschens! Sie widersprechen Gott selbst – und sorgen dafür, dass er zu spät zur Arbeit kommt!
In Wahrheit aber … sind sie die letzten Rebellen der Erde, Menschen, die etwas versuchen, was die meisten der kleinen selbstverliebten Traumgötter nie auch nur in Erwägung ziehen würden: den Kampf gegen den Moloch, der die Welt in etwas sehr unmenschliches, asoziales umbaut: in die Hölle auf Erden, in das Reich das Antichristen, wo jeder jeden verzehrt. Wo bleiben da nur die Kirchen? Man schaue sich die Gehälter ihrer Funktionselite an und man wird sehen, wie sie verführt wurden, dem Moloch zu dienen – kann halt nicht jeder Christus persönlich werden.
Kann man daraus nun eine Verschwörungsgeschichte basteln?
Nun – Ideologien fallen nicht vom Himmel. Kein Gott sendet sie per Fax. Menschen mit Absichten denken sie sich aus, andere investieren Geld in ihre Verbreitung, weil sie es nützlich finden, so Kontrolle über viele auszuüben und jeden Widerstandsgeist an der Wurzel zu eliminieren. Ja – ich fürchte, es gibt egostische Menschen auf diesem Planeten, die sich für das 350-fache eines normalen Arbeitergehaltes einen Scheißdreck um Moral kümmern. Auch die denken für sich sehr positiv … haben aber nicht vergessen, dass es sehr nützlich sein kann, die Gedanken per Tat in wirksame Realitäten umzuwandeln, anstatt davon zu träumen, dass ein göttliches Füllhorn (gehalten von Günther Jauch) einem Millionen Taler beschert.
Die Machtbasis der Abgreifer ist klar zu benennen: es sind gedankliche Konstrukte von großer Kraft und Macht, die unsere Wirtschaft völlig in der Hand haben: (siehe Tagesanzeiger.ch):
ETH-Forscher aus dem Bereich Systemdesign haben den globalen Kapitalismus mit den Methoden der modernen Systemtherorie unter die Lupe genommen. Ihr Schluss: Eine kleine Gruppe von 147 Firmen kontrolliert den Grossteil der übrigen Wirtschaft.
«Wir hatten nicht erwartet, dass die Macht im Zentrum derart konzentriert sein würde», meint einer der Studienautoren, James Glattfelder, gegenüber der «SonntagsZeitung».
Die starke Machtballung steht nicht nur im Widerspruch zu einem demokratischen Staatsverständnis, sie gefährdet durch ihre dichte Vernetzung auch die Stabilität des Systems.
Einige hundert CEO´s kontrollieren 40 % der Weltwirtschaft … und damit einen Großteil der Bevölkerung, die sich gerade selbst „vergöttert“. Diese Machtballung zerstört die Demokratie, die Volkswirtschaft und weitgehend auch jede notwendige Reform, die das kapitalistische System lebensfähig halten könnte.
Und mit dieser Macht legt sich eine kleine Lokführergesellschaft aus Deutschland an.
Da kann man nur sagen: mutig.
Respekt!
PS: ja, noch ein Schmankerl für Verschwörungsverächter: sogar das Manager Magazin brachte einst – ganz offen – einen Artikel über die „geheimen Machtzirkel“ jener Manager, die 40 % der Weltwirtschaft kontrollieren. Leider … ist die Welt kein Ponyhof – und nicht durch Wunschdenken, Superstars oder voreilendem Gehorsam zu verbessern.
PS 2: Und wissen Sie, woran diese CEO´s mit Nachdruck arbeiten? An einer Welt ohne Menschen. Ja – aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind wir einfach zu teuer. Der neueste Gag: Schiffe ohne Menschen (siehe Spiegel). Wann die wohl die ersten Städte präsentieren, die ganz kostengünstig völlig ohne Menschen funktionieren?