Frondienste

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Die heilige Merkel, neue deutsche Kriege und die Rückkehr der mittelalterlichen Gesellschaft

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Donnerstag, 25.8.2016. Eifel. Haben Sie schon gehört? Der Papst hat jetzt Angela Merkel heilig gesprochen. Sie sitzt jetzt direkt links neben DEM HERRN (rechts sitzt Jesus) und man kann ganz offen zu ihr beten. Cool, oder? Haben Sie sich doch schon immer gewünscht, geben Sie es zu: „Oh heilige Angela, Mutter aller Syrer, erhöre meine Gebete und senke meinen Steuersatz“. Mist – jetzt habe ich „Syrer“ gesagt, ohne nachzuschauen, ob das noch politisch korrekt ist – oder ob der Sprachblogwart der Herrenkaste nicht schon längst andere Sprechregelungen angeordnet hat. Na – egal, war sowieso gelogen, diese Sache mit dem Papst. Die ist ja auch protestantisch, das geht also gar nicht. Was jedoch nicht gelogen ist, ist die Tatsache, dass wir zunehmend in einen Krieg rutschen – ist nur noch nicht klar, mit wem. Daran wird noch gearbeitet. Die Bevölkerung wird aber schon mal darauf vorbereitet: „Hamsterkäufe“ sind angesagt. 10 Tage bei Wasser und Brot soll man überleben können, ohne einkaufen gehen zu müssen.

Warum?

Einfach nur so, gehört zu vielen Maßnahmen der neuen „Resilienzstrategie“ für Bürger. Resilienz? „Widerstandsfähigkeit“ wäre ein gutes Wort dafür. Der Bürger soll sich auf harte Zeiten einstellen. Was dazu gehört, kann man ganz offen nachlesen (siehe german foreign policiy):

„Wie deutsche Massenmedien berichten, arbeitet die Bundesregierung an einer neuen „Konzeption Zivile Verteidigung“ zur Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf eine „existenzbedrohende Entwicklung“, die insbesondere die „zivile Unterstützung“ der Bundeswehr erfordert.[1] „Die wachsende Verwundbarkeit der modernen Infrastruktur und die Ressourcenabhängigkeit moderner Gesellschaften bieten vielfältige Angriffspunkte“, heißt es demnach in dem Papier, das voraussichtlich noch diese Woche vom Kabinett beschlossen wird. Um die „Selbstschutzfähigkeiten“ der Deutschen zu stärken, sollen diese den Berichten zufolge angehalten werden, Vorräte an Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten anzulegen. Offensichtlich geht die Bundesregierung bei ihren Planungen von schwerwiegenden Attacken feindlicher Kombattanten mit atomaren, biologischen und chemischen Waffen aus; vorgesehen ist unter anderem die Beschaffung entsprechender Schutzanzüge und die Einrichtung von „Dekontaminationsstellen“ vor Krankenhäusern. Zudem soll die „Härtung der Bausubstanz“ von Wohn- und Arbeitsgebäuden „verpflichtend“ werden, um diese gegen Explosionen zu schützen und das Eindringen giftiger Stoffe zu verhindern.“

Erinnert an Stalingrad 1942: jedes Haus soll eine Festung werden.

Eins stimmt auf jeden Fall: die demokratische Zivilgesellschaft ist gegen Terror von innen nicht zu verteidigen. Die Antwort darauf kann nur ein Polizeistaat sein, das weiß man schon lange, seit dem man sich Gedanken über den „Atomstaat“ gemacht hatte (siehe hierzu Spiegel von 1977) – auch der wäre ein Polizeistaat geworden. Nun haben wir ja flugs neue Bedrohungen aus dem Ärmel gezaubert: von außen den „Putin“ (so eine Art Molochteufelbeelzebub, mit dem man den kleinen Kindern Angst macht, wenn sie ihre Suppe nicht aufessen wollen), von innen die IS, der man jetzt durch Burkaverbot massiv Einhalt gebieten will: in Frankreich wurden sogar schon Frauen von der Polizei gezwungen, sich auszuziehen … am Badestrand (siehe Spiegel).

Alle nicken dies eifrig ab, aber wehe, einer bringt das in Zusammenhang mit „Flüchtlingen“ (die – nebenbei bemerkt – so gut wie gar keine Burkha tragen – und wenn, wäre dies eigentlich auch egal, was hat sich der Staat in unseren Modegeschmack einzumischen?): die hat uns die heilige Merkel beschehrt, wer die kritisiert, die Art ihrer Aufnahme, die Art der laufenden Selektion, die mangelnde Betreuung, die von oben befohlene Umwandlung der kleinen, dicht besiedelten Bundesrepublik in ein Einwanderungsland ähnlich den Riesenländern Kanada, USA und Australien begeht ein schweres religiöses Verbrechen und wird mit einem Bann belegt, zum „Unberührbaren“ erklärt – das Codewort dazu ist „rechtsoffen“. An Stelle des Atoms sind die „Gefährder“ getreten, die man sich schnell gebastelt hat, um seinen Polizeistaat zu bekommen, der den Sack zumacht und die Kriegsvorbereitungen im Inneren unterstützen kann. Könnte ja sein, dass der Bürger keinen Krieg will, auf die Straßen geht, um seine Kinder davor zu schützen, im Matsch vor Moskau oder in den Wüsten Afrikas erbärmlich zu verrecken – beim Versuch, Menschen zu töten, die uns nichts getan haben.

Ach ja – Wüste. Mali. Ursprünglich war das mal eine Ausbildungsmission, die EUTM. Zwei Batallione der Armee Malis sollten ausgebildet werden, Kampfeinsätze waren ausgeschlossen (siehe Augengeradeaus):

„Das Bundeskabinett hat, wie angekündigt, am (heutigen) Mittwoch eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Ausweitung der EU-Ausbildungsmission in Mali beschlossen. Nach dem Mandat, das dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt wird, sollen die europäischen Ausbilder und damit auch die deutschen Soldaten die Streitkräfte des westafrikanischen Landes nicht mehr nur in Koulikoro (Foto oben) im vergleichsweise sicheren Süden des Landes ausbilden, sondern auch im deutlich gefährlicheren Norden“.

Das war im April 2016.

Vier Monate später erfahren wir nebenbei, dass sich da irgendetwas geändert hat: Kampfhubschrauber werden entsandt – mit deutlichem Auftrag (siehe Spiegel):

„Angedacht ist im Moment eine Mischlösung. Mündlich haben die Kanadier bereits zugesagt, mehrere Rettungshubschrauber vom Typ „Chinook“ nach Mali zu schicken. Die modernen deutschen „Tiger“ würden dann den Schutz der Retter übernehmen und außerdem bei Gefechtssituationen aus der Luft eingreifen.“

Der Tiger hat ein ganz besonders Aufgabenspektrum (siehe Deutsche Heer):

„Der Tiger ist für folgende Missionen vorgesehen: Kampf gegen Hochwertziele wie Führungseinrichtungen, gepanzerte Kampftruppen, gegnerische luftmechanisierte Kräfte, logistische Einrichtungen und abstandsfähige Waffensysteme.“

Gebaut für einen Krieg gegen hochmoderne Streitkräfte. Die Gegner in Mali sind Tuaregs, die für ein eigenes Land kämpfen. Sie sind arme Viehzüchter, keine hochgerüstete Armee, ein Volk, dass einen eigenen Staat möchte … bzw. Befreiung von der Unterdrückung und Ausbeutung durch den reichen Süden. Ein Volk, das Selbstbestimmung sucht, eine Heimat möchte (siehe NZZ). Sie sind jahrzehntelang unterdrückt worden – doch darüber spricht man heute nicht mehr. In der alten Bundesrepublik hätte man sie „Freiheitskämpfer“ genannt – heute reicht es, sie diffus und ohne nachhaltige Belege als „islamistisch“ zu bezeichnen, um sie zum Abschuss durch deutsche Kampfhubschrauber freizugeben. Ja – das ist das neue Land der Kanzlerin Merkel: in der Bundesrepublik wird der Islam begrüßt, gehegt und gepflegt, man gibt sich weltoffen, human und äußerst sozial – im Ausland wird der Muslim, der seinen Glauben ernst nimmt, für seine Freiheit und sein Land, gegen Marginalisierung und Unterdrückung kämpft ohne Verfahren ermordet. Wer hierzu Fragen stellt, wird sozial geächtet und in die Subkategorie „rechtsoffen“ verbannt, ein Terminus Technikus (Arbeitsbegriff), der zur Selektion von Kritikern staatlicher Politik dient.

Ach – was habe ich da wieder getan: alle gewünschten Sichtweisen sind verdreht, habe sogar unterschlagen, dass die Kampfhubschrauber ja nicht für EUTM unterwegs sind sondern für MINUSMA (siehe UN), eine Aktion, die den reichen Süden bei der Unterdrückung der Tuareg unterstützen soll, damit das Uran weiter in französische Atommeiler gelangt, während die Kinder der Tuareg in der Armut verrecken.

Ja – das ist das neue Deutschland – und damit kommen wir auf SIE zu sprechen … und auf das, was sich für Sie geändert hat im Reiche der Angela Merkel. Das ist einiges – wie die NZZ für uns zusammenfasst (siehe NZZ):

„Das Land steckt mitten in der grössten Krise der Nachkriegszeit – und es herrscht Friedhofsruhe. Wer die Probleme beim Namen nennt, wird schnell in die rechte Ecke gestellt.“

Das ist eine Meinung aus der Schweiz, denen die wunderbaren Denkverbote (weithin unterstützt durch selbsternannte „linke“ Gesinnungswächter, die Abweichler vom Merkelkurs gnadenlos verfolgen … es sei denn, sie sind homosexuell oder „Promis“) übel aufstoßen, Denkverbote, die es schon riskant erscheinen lassen, zum Thema Flüchtlinge überhaupt irgendeine Meinung zu haben, die den Verdacht nahe legt, nicht „hörig“ genug zu sein.

„Immerhin darf mittlerweile darüber geredet werden, dass offene Grenzen auch Menschen anlocken, die den Islam als Aufforderung zu Terror verstehen. Hätte man das nicht ahnen können? Natürlich. Doch diejenigen, die schon im Herbst der Euphorie gewagt haben, Wasser in den Wein zu giessen, dürfen nicht darauf hoffen, im Nachhinein für ihre Weitsicht gewürdigt zu werden. Kritische Stimmen wurden von vornherein dahin gestellt, wo es in Deutschland kein Entrinnen gibt: in die rechte Ecke.“

Ja – zu denen gehörte auch der Autor dieser Zeilen … und diese Neigung zur Skepsis war nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, immerhin gab es seit 2001 gezielte Warnungen vor dem Islam … mal mehr, mal weniger differenziert. Dass über Nacht sich dies auf einmal geändert hat war so überraschend wie die Tatsache, dass Atomkraftwerke für Frau Merkel innerhalb eines Tages von „völlig sicher“ zu „unerträglich“ umettiketiert wurden. Heilige können sich halt alles erlauben, das macht ihr Wesen aus.

Diese Hetzjagd erinnert an das Mittelalter, wo jeder, der irgendwie auffällig war, damit rechnen musste, „Hexe“ genannt zu werden und auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden. Sehe ich mir an, mit welchem Hass, welcher Ignoranz, welchem Vernichtungswillen bar jeder demokratischen Kultur Einrichtungen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung Andersdenkende verfolgen (natürlich nur im Namen des „Guten“ – wie Hitler, Stalin und Pol Pot auch), dann fürchte ich, dass wir gar nicht mehr weit von neuen Umerziehungslagern entfernt sind – und ganz ehrlich gesagt, fürchte ich mich vor diesen Deutschen mehr als vor jedem Iraker, Syrer oder Afghanen.

Mittelalter – ja, das war das Stichwort, auf das ich gewartet habe. Ich wollte ja über Ihren Job bei der ganzen Aufführung reden – und über ihren sozialen Stellenwert.

Wenn Sie sich mit der Geschichte des Mittelalters beschäftigen, dann stoßen Sie auf den Alltag in dieser Zeit (siehe z. B. DeutschlandimMittelalter), wir finden da den Begriff des „Hörigen“, damals meistens Bauern. Das System des mittelalterlichen Feudalismus war ganz einfach: die Machthaber liehen den Schlägern Land (Land, dass durch blossen Raub angeeignet wurde, die alten Eigentümer kamen zum Teil erst spät davon mit … wenn der Ritter mit Schwert und Schild auf den Hof ritt), damit sie ein arbeitsfreies Einkommen hatten. So läßt es sich Leben. Bezahlt wurde mit Gänsen, Stroh, Schweinen, Kindern, Arbeitsleistung, später mit Geld. Sie kennen das vielleicht aus der Schule: der „Zehnte“ wurde von Staat und Kirche gefordert (siehe Bundesfinanzministerium). Was für ein Paradies – heutzutage zahlen Sie mehr als die Hälfte, also 52 Prozent (siehe z.B. Welt), während die neuen Gutsherren mit 12 Prozent noch nahe am alten Zehnten sind (siehe ManagerMagazin). Ja – die Fronherren sind wieder zurück – und wir sind ihre Roboter (früher: robota). Das haben auch alle verstanden – weshalb die Welt wieder aus den Fugen geraten kann.

Früher war es einfach das Recht auf Bauernausbeutung mit Waffengewalt, für das man sein „Lehen“ bekam, heute bekommt man anstatt Land (und alten Titel) zinsgünstige Kredite (und neue Titel … „Manager“ entsprich hier dem alten „Ritter“) – wenn man zu den Auserwählten gehört, die in den Augen der Geldfürsten brutal genug sind, Rendite zu erwirtschaften. Wie das heute gelebt wird, beschreibt einer dieser neuen Ritter (siehe Spiegel):

„Das fängt schon in der Einarbeitungszeit an: Selbst wenn man für eine mittlere oder obere Managementposition eingestellt wird, muss man erst mal durch die sogenannte Filialphase, das heißt eine Filiale führen. Da geht es nicht darum, das Unternehmen kennenzulernen. Da geht es darum, die Leute zu brechen. „Die müssen erst mal im Schlamm liegen, die müssen fertiggemacht werden – und wenn sie es überleben, dann behalten wir sie“, hat mir einer meiner Vorgesetzten mal gesagt.“

Der Ritter, der zum Beweis der Ernsthaftigkeit des Willes des Gutherrens erstmal den Erstgeborenen Sohn des Bauern erschlägt, um Gefügigkeit zu erzwingen: die Prinzipien sind wieder gleich. Die Worte und Methoden sind seit 1789 (ja – was war denn da gleich nochmal…) softer geworden, Absicht und brutaler Vernichtungswillen zwecks persönlicher Bereicherung sind wieder voll da. Wir haben sogar wieder die „Frontänze“, wo der Bauer zur Belustigung seiner Herren demütigende Tänze aufführen muss (heute geschieht das im Fernsehen bei DSDS, „Bauer sucht Frau“ im Dschungelcamp und ähnlich geistlosen Formaten, mit denen wir aktuell überschüttet werden).

Sie sehen: der Krieg geht nicht nur die Freiheitskämpfer in Mali an, der Feudalismus ist in vollem Umfang wieder da und nährt prächtig die Fettlebe am Ende der Zinsleistungskette. Gut – die Hexenjagd gehört eigentlich nicht zum Mittelalter, sondern eher zur Neuzeit, wo Ärzte und Rechtsanwälte Jagd auf Kräuterweiber machten, weil man gut daran verdienen konnte … aber sie ist halt ein probates Mittel der Unterdrückung im Zuge der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – und da ist der Terminus „rechtsoffen“ nicht weniger zu verachten als die Termini „Jude“, „Kommunist“, „Zigeuner“ oder „Hartzer“. Und alle (außer der mutige Linke Wolfgang Streek, siehe FAZ) leben begeistert auf in ihrer Rolle als hörige Fronbürger, marschieren im Gleichschritt mit, suchen selbst ständig neue Fronleistungen, die sie den Herren darbieten können (wie zum Beispiel den „Veganismus“, den wir noch mal gesondert betrachten müssen) und merken gar nicht, in welch´ finstere Zeit sie wieder marschieren, denn der Zinsdurst der Geldsäcke ist ungebrochen: Rente mit 77 wird schon eingeführt in Europa (siehe Focus), Rente mit 85 wird für Deutschland gefordert (siehe Wiwo). Exekutoren, die sich dabei besonders hervortun wie Jens Spahn (siehe Focus) (besonderes Qualitätsmerkmal: bekennender Homosexueller, deshalb ist er auch nicht rechtsoffen, obwohl der die Migrationspolitik Merkels massiver angriff als viele, die als „Nazi“ gelten), zeichen sich vor allem dadurch aus, dass sie selbst so gut wie nie gearbeitet haben (Jens bringt es wenigstens auf ein ganzes Jahr bei einer Bank – plus Lehre, im Alter von 36).

In einem haben sie natürlich Recht: als Fronherr kann man auch mit 99 noch gut kommandieren und kassieren (was die so „ihre Arbeit“ nennen). LKW-Fahrer sind da schon nach zehn Jahren durch („Rücken“).

Kommen wir nach dem Streifzug durch die aktuelle gesellschaftliche Situation – in der Sie erst fertiggemacht werden, um dann bis 85 im Schlamm kriechen zu dürfen, damit der Fronherr in Mali Kreuzzug spielen kann – zurück zu unserer Falschmeldung über die heilige Merkel … und zu meinem Geständnis, dass diese Meldung gar nicht falsch ist. Ein deutsch-afghanischer Medienmanager des Holtzbrinkkonzerns verfilmt ihr Leben für ein internationales Publikum. Der Film kommt im Wahljahr 2017 heraus – und wird die Menschen sicher von der heiligen Angela überzeugen, so dass sie in Strömen zur Wahlurne rennen.

Ein Kommentar aus dem Jahre 2015 dazu (siehe Gastkommentar von „Ghost“ bei Filmstarts.de):

„Meine Kristallkugel sagt mir einen mordsmäßigen Flop voraus. Wieso müssen wir uns mit so einer Propaganda abgeben? Das sind ja Zustände wie 1933. :(„

In der Tat. Oder Zustände wie im Mittelalter.

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