Friedrich August von Hayek

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Hayek und das Hufeisen – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 87

chon Hayek schmiedete kräftig an der Hufeisen-Theorie: In seinem 1944 erschienenen Werk „Der Weg zur Knechtschaft“ sieht er im NS-Staat ein sozialistisches System und versucht nachzuweisen, inwieweit Sozialisten die NS-Ideologie geprägt haben. Wissenschaftliche Redlichkeit und differenzierte Analyse aber sind Hayeks Sache nicht, vielmehr gleicht sein Buch an diesen Stellen einem Pamphlet.
Das aber ist nicht das einzige Thema seines Werks, weniger polemisch ist seine Kritik an der #Planwirtschaft​. Freiheit und #Marktwirtschaft​ denkt Hayek dabei zusammen, garantieren kann dies allein ein funktionierender Rechtsstaat.

„Es ist leider vollkommen unbegründet, wenn Leute sich von dem Glauben in Sicherheit wiegen lassen, daß die Beherrschung des Wirtschaftssektors nur von untergeordneter Bedeutung sei, einem Glauben, der sie die Gefährdung unserer wirtschaftlichen Freiheit leicht nehmen lässt“, erklärt er. Tatsächlich bietet der moderne #Kapitalismus​ den Bürgern Möglichkeiten der Emanzipation und Selbstverwirklichung, vorausgesetzt, dass man sich diese Freiheit auch leisten kann.

Hayek sieht aber in der Ungleichheit kein wesentliches Problem, grundsätzlich müsse nur der Rechtsstaat einen Rahmen bieten, der allen die gleichen Chancen ermöglicht. An reines Laissez-Faire glaubt Hayek dennoch nicht.

In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Hayeks durchaus bedenkenswerte Kritik an der Planwirtschaft.

Literatur:

Friedrich August von Hayek: Der Weg zur Knechtschaft, Mohr Siebeck.

Adam Tooze: Die Ökonomie der Zerstörung, Pantheon.

Hayek und die Planwirtschaft – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 86

Friedrich August von Hayek ist einer der wichtigsten neoliberalen Theoretiker. In den letzten Jahren seines Lebens war er besonders einflussreich, neokonservative Politiker wie Margaret Thatcher, Ronald Reagan und George Bush senior schätzten seine Ideen zu einer Wirtschaftspolitik, die vor allem darauf hinauslaufen, dass der Staat sich aus der Sphäre der Ökonomie heraushalten soll.
Der Markt, so Hayeks These, sei viel zu komplex, zu undurchschaubar und unvorhersehbar, als dass ihn ein einzelner Akteur oder ein Staat sinnvoll lenken könne. Als Hayek 1974 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften geehrt wurde, war diese Lehre keineswegs schon überall vertreten. Noch war die Politik der westlichen Welt stark durch #Keynes​ geprägt, wenngleich die Wirtschaft in die Krise geraten war.

Ein günstiger Moment für Hayek, um in seiner #Nobelpreisrede​ „Die Anmaßung von Wissen“ gegen den Keynesianismus Stellung zu beziehen, doch auch Milton Friedman dürfte das Ziel dieser Angriffe gewesen sein.

In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Hayeks Ausführungen zur Begrenztheit des Wissens sowie der Wissenschaft und über seine Ablehnung einer geplanten Wirtschaft.

Literatur:

Theodor W. Adorno: Einleitung in die Soziologie, Suhrkamp.

Hans Jörg Hennecke: Friedrich August von Hayek zur Einführung, Junius.

Friedrich August von Hayek: „Die Anmaßung von Wissen“, in: Die Anmaßung von Wissen. Neue Freiburger Studien, Mohr Siebeck.

Quinn Slobodian: Globalisten. Das Ende der Imperien und die Geburt des Neoliberalismus, Suhrkamp.

Hayek und die Entnationalisierung des Geldes

Nicht erst mit dem Aufkommen von #Kryptowährungen wie #Bitcoin oder Ethereum wird darüber nachgedacht, ob es auch Geld ohne Staaten geben sollte. Das Währungsmonopol des Staates ist zwar schon Jahrtausende alt, dennoch dachte der Ökonom Friedrich August von #Hayek in den 1970er-Jahren über eine „Entnationalisierung des Geldes“ nach – so auch der Titel seiner bis heute immer wieder diskutierten Schrift.
Wäre ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Währungen vielleicht eine sinnvolle Alternative? Sollten auch private Banken eigenes Geld emittieren können? Hayek und seine Epigonen greifen dabei die #Zentralbanken und die demokratischen Regierungen radikal an, der Vorwurf lautet: Die Geldmenge werde, um in der Gunst des Wählers stehen zu können, immer weiter erhöht und damit eine Inflation immer wahrscheinlicher.
Mit einer Entnationalisierung des Geldes könne diese als unverantwortlich empfundene Geldpolitik verhindert werden, der Bürger soll selbst entscheiden, welches Geld er verwenden will. Und Hayek mutmaßt: Der Bürger wird sich stets für gutes, das heißt, stabiles Geld entscheiden und somit der lockeren Geldpolitik ein Ende bereiten. Hochproblematisch ist jedoch nicht nur die Umsetzung des Konzepts, sondern auch das Demokratieverständnis hinter einem solch marktradikalen Ansatz.

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