Frank Schirrmacher

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Der neue Bürgerkrieg, die Flüchtlingsfrage – und Madame Che.

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Dienstag, 27.6.2018. Eifel. Lesen Sie eigentlich mal in der Bibel? Wahrscheinlich nicht. Ist ja ein verpöntes Buch. Nun – eigentlich sind es viele verpönte Bücher, doch das erfährt man nur, wenn man sich damit beschäftigt. Es sind Schriften von Menschen, 3000 Jahre alt – und es gibt hunderte Versionen von ihnen. War eine Riesenarbeit, aus all´ den vielen Bibeln eine zu erstellen, in der all´ das herausgenommen wurde, was Könige und Päpste haben hineinschreiben lassen. Manches wurde herausgenommen, obwohl es wahrscheinlich echt war – aber die Lehre der Kirche und ihre Tradition standen da der Wahrheit sehr im Wege. Ich lese Ihnen mal etwas vor aus dieser Bibel, die aus tausenden von Papierfetzen mühevoll zusammengebastelt wurde:

Samuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alle Worte des Herrn mit. Er sagte: Das werden die Rechte des Königs sein, der über euch herrschen wird: Er wird eure Söhne holen und sie für sich bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden und sie werden vor seinem Wagen herlaufen. Er wird sie zu Obersten über Abteilungen von Tausend und zu Führern über Abteilungen von Fünzig machen. Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Sie müssen seine Kriegsgeräte und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen. Eure Töchter wird er holen damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen. Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben. Von euren Äckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Höflingen und Beamten geben. Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute wird er holen und für sich arbeiten lassen. Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet seine Sklaven sein. An jenem Tag werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt, um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tage nicht antworten. (Aus: Die Bibel, Einheitsübersetzung, Herderverlag 1980, Seite 277)

Samuel war ein Prophet, wurde nach seinem Tod noch einmal von einer Totenbeschwörerin aus der Unterwelt geholt, um dem König Rat zu erteilen (ja: reinste Fantasyliteratur) und sprach regelmäßig mit Gott, der ihm klar sagte: „Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich  haben sie verworfen: ich soll nicht mehr ihr König sein“.

Klar, wir lachen darüber. Wir sind ja „aufgeklärt“. Nur 2800 Jahre nach dem Tode Samuels kamen die Franzosen auf die Idee, dass Könige in der Tat eine sehr unnütze Einrichtung sind und schmissen sie ´raus. Seitdem machen wir alles anders. Wir wählen unsere Könige selbst – auf Zeit. Wir hatten viele Jahre immer die Wahl zwischen zwei Königen: dem roten oder dem schwarzen. Natürlich taten unsere Könige dasselbe, dass auch Samuel angekündigt hatte: sie nahmen uns das Beste weg und gaben es ihren Beamten. Deshalb sind die Beamten auch die treuen Wähler Merkels (siehe Handelsblatt), denn sie wissen: von der Königin gibt es am Meisten. Die neue Arbeiterpartei … nun, das ist aktuell die AfD (siehe Spiegel).

Was würde wohl Samuel davon halten, würden wir ihn nochmal aus der Unterwelt heraufbeschwören? Nun – er würde das Handelsblatt aus seinem Umhang ziehen und uns vorlesen, dass die Staatsverschuldung inzwischen – dank planloser Selbstvereicherung der Könige und ihrer Vasallen – bei sage und schreibe 5 Billionen Euro liegt. das sind 260 Prozent. (siehe Handelsblatt). Aktuell sind es 200 Prozent, von denen Sie aber noch nichts mitbekommen, weil man ihnen nur einen Teil der Staatsschulden mitteilt. Sie sind zwar Sklave … aber man hat die französische Revolution noch in guter Erinnerung.

Nun – der Herr wird uns jetzt nicht mehr antworten, wenn wir herumschreien und uns darüber beschweren, dass wir innerhalb einer fein ausgetüftelten Demokratie doch nur Sklaven sind, die anzuziehen haben, was der Markt verlangt, die Musik zu hören haben, die der Markt vorgibt, die Frisur schneiden lassen, die der Markt empfiehlt, die Wohnungseinrichtung gestalten, wie der Markt es wünscht und so lange für andere arbeiten, wie der Markt befiehlt. Verstößt jemand gegen diese Regeln … die tief in das Privatleben hinein schneiden, was die meisten nur nicht merken, weil sie schon längst stramm stehen, noch bevor der Markt um die Ecke kommt … dann droht der Tod. Ja – das ist in Deutschland inzwischen möglich, die Beamtenkaste hat hintenrum die Todesstrafe bei Arbeitsverweigerung eingeführt. Wir reden natürlich vornehm, untermautert mit vielen von den Beamten selbst geschriebenen Gesetzestexten – doch wer sagt: ich mache nicht mehr mit bei einem System, das die ganze Welt vernichtet, die Meere verseucht, die Äcker vergiftet, die Luft verpestet, ein System, das das größte Artensterben seit Samuels Zeiten hervorgebracht und und das jedes Jahr die Fläche des Saarlandes zubetoniert, der … begegnet schnell der dämonischen Fratze hinter der bunten Tchibo-Fassade.

Nun, ich denke: Samuel … würde angesichts dieser Realitäten einfach zurück in die Unterwelt gehen, weil die ihm lebendiger scheint als die industrialisierte Schweinewelt.

Wir brauchen ja auch keinen Samuel. Wir haben ja Paulus. So tausend Bibelseiten nach Samuel kam jener Herr, der – wie Philosophen sagen – aus Christi Lehre das Gegenteil machte, es mit Gewalt in die Gemeinden drückte und so einen Götzen der besonderen Art erschuf: die Kirche. Ich höre aber mal besser auf, hier ins Detail zu gehen, habe ja jetzt schon Theisten und Atheisten als Feinde, Könige und Priester als Verfolger, nur, weil ich hier auf Genauigkeit der Schrift wert lege. Dabei habe ich noch gar nicht richtig angefangen.

Nun: erstmal zu Paulus. Kaum zweitausend Jahre alt, also noch ein ganz junger.

„Das sollst Du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegenüber ihren Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab.“ (Bibel, a.a.O., Seite 1346).

Die Frage, die sich stellt: woher kannte Paulus die sozialen Qualitäten der bundesdeutschen Wohlstandsblase?

Nun – wir wissen ja gar nicht, ob es die letzten Tage sind. Sicher: die Böden werden immer unfruchtbarer, die Luft immer verseuchter, das Wasser immer ungenießbarer (obwohl man Mikroplastik ja gar nicht schmecken kann), das Klima scheint außer Rand und Band – aber das sind ja vielleicht nur kurzfristige Erscheinungsformen einer außer Kontrolle geratenen Industrie und Wissenschaft, die mehr an den Zauberlehrling erinnern, der aus völliger Unkenntnis der größeren Zusammenhänge mit den Grundfesten der Schöpfung spielt … und mit den Nebenwirkungen dieses Spielens völlig überfordert ist.

Aber die Menschheit um uns herum: wer will aufstehen und sagen: die sind nicht so! Gut – mit dem Begriff „Gott“ haben wir so unser Problem. Nur: der alttestamentarische Mensch hatte ein ganz anderes Bild (bzw. gar keins, denn Bilder waren ja – zurecht – allerstrengstens verboten) von diesem „Gott“. Kurz gefasst … ist es nur die Beschreibung von „Lebendigkeit“ als eigenständiger Kraft im Universum, vor der man etwas Respekt und Ehrfurcht haben sollte, denn: Lebendigkeit können wir, die wir Atome spalten und zum Mond fliegen können, noch nicht erzeugen. Wir haben ja auch noch nicht mal im Ansatz verstanden, was dies eigentlich sein könnte, spielen nur ein wenig mit Lebewesen herum – oft auf üble Art und Weise. Fragen sie mal Tierschützer zu diesem Thema.

Nun steht ja Bürgerkrieg im Titel … und natürlich fühle ich mich verpflichtet, dem Titel Recht zu geben. Aber wahrscheinlich haben Sie schon selbst nach den paar Zeilen eine Ahnung entwickelt, wie dieser Bürgerkrieg wirklich aussieht. Er läßt sich direkt auf die Worte des alten Propheten Samuel zurückführen: es ist der Krieg der Beamten gegen die Sklaven – kurz gefasst. Jener Beamte (und Regierungsvertreter), die die ungebremste Wucht der Finanzmärkte über unser kleines Land gebracht haben und so die Macht im Staate dem Bürger entzogen und sie namenlosen Geldherren übertragen haben. Jede Regierung – auch die von „Linken“ oder „AfD“ – muss sich dem Urteil der Ratingagenturen unterziehen – sieht dieses Urteil schlecht aus, fällt das Rating, dann explodieren unsere Staatsschulden und auf dem Rentenbescheid am Ende des Arbeitslebens werden wir den Satz finden: „von Ihnen zu zahlender Betrag“. Falls Sie das Ende Ihres Arbeitslebens überhaupt erleben werden: die gigantische Nachhaltigkeitslücke im Schattenhaushalt der Republik wird zu einer immer weiter fortschreitenden Erhöhung des Rentenalters führen. 70 Jahre, 80 Jahre, 90 Jahre – Sie werden noch erleben, was es heißt, Sklave zu sein.

Der Deutsche Beamtenbund wird dem natürlich widersprechen. Ist ja auch sein Job. Wir wollen hier auch nicht zum Beamtenbashing aufrufen, denn dies ist nur ein Aspekt einer modernen Entwicklung, die 1989 mit dem Zerfall der Sowjetunion begann (siehe Zeit):

Bis 1989, so geht die Pointe, war der Kalte Krieg „draußen“, aber als die Spieltheoretiker überall an Boden gewannen und den Typus des rationalen Egoisten durchsetzten, verwandelten sie die Gesellschaft in ein Kriegsgebiet. Neoliberale Ökonomen, Computerfreaks, Informationstheoretiker, die ganze digitale Elite von Silicon Valley, sogar ein Soziobiologe wie Richard Dawkins (Das egoistische Gen) – alle waren heimliche Spieltheoretiker und träumten in ihrer Weltbildfabrik vom Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Ineffizienz, kurz: vom Informationskapitalismus. Für Schirrmacher ist das – nach Faschismus und Kommunismus – schon wieder ein soziales Großexperiment am lebenden Menschen, und zwar mit dem Ziel, jede individuelle Regung durch eine „soziale Physik“ zu berechnen und zu kontrollieren.

Die Elite von Silicon Valley – folgt einem seltsamen Aberglauben: die Erde, der Planet, die Schöpfung ist nur … sowas wie ein Videospiel. Sie ist nicht real, sie existiert nur virtuell. Das glauben … führende Milliardäre des Silicon Valley (siehe Welt). Wissenschaft im Dienste der Egoisten: wenn alles nur Show ist, muss uns das Schicksal von 30 Millionen Kindern, die gerade auf der Flucht sind (siehe Unicef), nicht kümmern.

Ach ja: Flucht. Flucht – und Flüchtlinge. Nehmen wir das mal als Beispiel des aktuellen Bürgerkrieges der Egoisten. Grob gesagt, haben wir da zwei Fronten: die Gutmenschen und die „Nazis“. Der Gutmensch möchte gerne sich selbst als gut beweisen und öffnet seine Grenzen schrankenlos für jeden, der Einlaß begehrt. Natürlich kümmern sich die wenigsten selbst um die Menschen, die da zu uns kommen. Niemand denkt daran, dass Übervölkerung von Siedlungsgebieten problematisch ist, zu psychischen Krankheiten führt (siehe Spiegel). Niemand denkt überhaupt noch vernünftig, Überlegungen, ob man nicht lieber die ganzen Kinder aufnehmen möchte, die gerade verhungern, ob man nicht die geflüchteten Menschen lieber – nach Not sortiert – aus den Krisenländern selbst abholen möchte, ob es wirklich weise ist, im verarmten und verschuldeten Bundesland Nordrhein-Westfalen mehr Flüchtlinge unterzubringen als in ganz Italien (siehe Welt) – alles egal, Hauptsache: man fühlt sich selbst gerade gut. Auf der Gegenseite: jene, die glauben, die Flüchtlinge würden ihnen die Butter vom Brot nehmen, den Arbeitsplatz stehlen, ihre Häuser plündern, die Frauen schänden und Kinder köpfen. Auch die „Nazis“ wollen nur eins: an sich selbst denken. Und natürlich auch … „gut“ dastehen. Als Helfer armer Witwen und Waisen mit heller Haut, während die anderen als Helfer armer Witwen und Waisen (bzw. aktuell mehr junger Männer) mit dunkler Haut glänzen wollen.

Groß ist da Geschrei, wenn wirklich eine Dunkelhaut mal wieder eine Weißhaut getötet oder vergewaltigt hat. Sicher – die andere Seite brüllt gleich los: das machen deutsche Männer auch! Nur: das rechtfertigt nicht, dass man noch mehr Männer ins Land holt, wir haben ja mit den deutschen Männern schon Probleme genug – oder? Wie wäre es denn mal mit einer bösen Gegenfrage: wie viele Menschenleben sind denn für das eigene „Gutsein“ tolerabel? Zehn? Hundert? Die Frage muss man an beide Seiten stellen, denn: auch weiße Männer töten braune Menschen. Schauen wir nach Afghanistan, Syrien oder dem Irak, wissen wir, dass da ganz andere Opferzahlen produziert werden. Bevor die Flüchtlinge kamen, war „Ausländer klatschen“ ein Volkssport des weißen Mannes (siehe opfer-rechter-gewalt). Gerne übrigens im Nachklang zu einem Fußballspiel, einer Sportart, deren Gewaltverherrlichung niemand groß in Frage stellt, da herrscht einhellig Jubelverpflichtung fürs Nationale!

Wird Ihnen übel dabei? Lachhaft. Wir opfern jedes Jahr tausende von Menschen, ohne dass ein Hahn danach kräht, einige verbrennen bei lebendigem Leibe, andere werden grauenhaft zerfetzt, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt … und nie wird ein Wort darüber verloren, im Gegenteil: wir brüsten uns damit, dass wir heute nur noch 4000 im Jahr opfern, während es früher 13000 waren. Ja – so würde Samuel schauen: wir diskutieren über jedes kleine Opfer von Ausländergewalt oder ausländerfeindlicher Gewalt, während unser „Straßenverkehr“ jedes Jahr mehr Opfer fordert als der Angriff am 11.9.2001. Und wie viele Menschen die 34000 Totalsanktionen des Beamtenstaates in Hartz IV überlebt haben, wird gar nicht mehr gezählt.

Der Bürgerkrieg, der wirklich wichtig ist: über den reden nur wenige. Außenseiter. Spinner. Verschwörungstheoretiker. Ganz wie Paulus vorhergesagt hat: die Gerechten werden in der Endzeit verfolgt werden – von allen. Immer wieder werden wir mit Schablonen überhäuft, damit wir die politische Gegenwart gefälligst in vorgegebene Kategorien einordnen, um uns den jeweiligen Truppenteilen anzuschließen, die gegeneinander marschieren. Links gegen rechts, arm gegen reich, jung gegen alt, Frau gegen Mann, Kinder gegen Eltern … Kriege werden genug angezettelt. Bald wohl auch wieder international, gezündelt wird ja in den Medien schon genug.

Aber der wahre Bürgerkrieg der Gegenwart ist ein anderer. Es sind … die Sozialen gegen die Asozialen. Die Siedler gegen die Räuber. Und die asozialen Räuber gewinnen gerade – auf breiter Front, quer durch alle sozialen Strukturen. Das Räuberleben ist ja auch leicht: es geht viel schneller, anderen etwas weg zu nehmen als selbst etwas aufzubauen. Die Verführung zur Asozialität ist da groß – bei Rechten wie bei Linken, bei Armen und Reichen, bei Alten und Jungen.

Umso erstaunlicher ist es, wenn man feststellt, dass es auch anders geht. Ganz anders.

Kürzlich bat ich – als letzte Möglichkeit, in ziemlicher Verzweiflung – um eine Spende für einen in Not geratenen Menschen. Was daraus wurde … war ein Wunder.

In dieser Aktion trafen sich … Unternehmer, Arbeitslose, Rentner, Arme, Reiche, Alte, Junge … zu einem selbstlosen Ziel: ein Menschenleben zu retten. Gegen jeden Egoismus, denn: niemand kennt Madame Che persönlich, niemand kennt ihr Leben, ihre politische Überzeugung, ihre religiöse Einstellung oder ihre Alltagsentscheidungen, niemand weiß, ob sie nun Veganerin ist, Wolfskuschler, links oder rechts. Aber alle halfen – ohne je eine Möglichkeit zu haben, sich deshalb irgendwo als „gut“ positionieren zu können. Es war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis … für mich. Habe selbst dadurch Menschen kennen gelernt, die … mir Hoffnung auf die Zukunft geben.

Und Hoffnung darauf, dass möglicherweise doch noch eine „Gegenfront“ gegen die Asozialen möglich ist. Widerstand – haben wir alle zusammen jetzt geleistet. Über den Erfolg – wird noch zu schreiben sein. Soviel sei gesagt: wie es aussieht, wurde ein Leben gerettet. Für länger. Es ist noch viel Arbeit – aber die Kraft, die die Erkenntnis gibt, dass da draußen – im Meer der Asozialen – noch soziale Wesen leben, die sich mutig zu ihrem Anderssein bekennen, ist groß.

Es hängt viel davon ab, dass die Sozialen gewinnen. Ich wage zu sagen: das Schicksal des ganzen Planeten. Auf jeden Fall: das Schicksal der Menschlichkeit, denn … der Mensch an sich ist keine asoziale Bestie, zu der wir seit einiger Zeit erzogen werden. Wir sind soziale Wesen – so haben wir die Herausforderungen der Umwelt gemeistert … nicht als unbezwingbare Supermänner, die uns die Medien in Serie präsentieren, sondern als … gemeinschaftliche und gemeinschaftsfähige Wesen, die durch gemeinsames Handeln eine Kraft erschaffen,d ie viel größer ist als die Summe der Teile.

Der Spender, der prozentual am meisten gab? Ein vorbestrafter Krimineller, nach eigenen Angaben jemand, der auch „täglich auf der Fensterbank“ steht, um seinem Leben ein Ende zu setzen, verurteilt wegen dem Wurf eines Molotowcoctails. Lebt von Hartz IV … und gab 150 Euro, weil ihm Geld nichts bedeutet. Ich denke … Samuel und Paulus würden da von einem „heiligen Mann“ sprechen, einem heiligen Mann der Taten, nicht der Worte. Ich würde gerne  mal seine Geschichte erzählen.

Von ihm kam auch ein Vorschlag:

„Ich bin am überlegen ob ich dir nicht öfters einen Kleinbetrag überweisen sollte, also so wie ich es ermöglichen kann.
Denn scheinbar ziehst du ja Menschen in Not geradezu an, da wäre ein Notfall- Depot vielleicht nicht die schlechteste Idee.“

Eine edle Idee … die ich ablehnen muss. Aus vielen Gründen. Dafür reichen ganz einfach unsere Verwaltungsressourcen nicht aus, wir können dem Großreich der Asozialen nur hier und da spontan einen Stich versetzen, bei günstiger Gelegenheit den einen oder anderen Menschen mal heraushauen, aber sonst – müssen wir erstmal bei Worten bleiben. Reinweg … weil das Personal fehlt.

Wissen Sie, was diesen großzügigen Menschen noch umtreibt? Eine Frage, die wir uns alle stellen dürfen:

Es ist erstaunlich wie sehr der Neoliberalismus und seine Verrohung sogar meine eigene Moral angreift.

Und es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich diesem Angriff noch erfolgreich widersetzen können.

Ein wirklich wunderbares Erlebnis, dass die Hoffnung weckt, dass der als großes Sozialexperiment aufgezwungene Bürgerkrieg vielleicht doch noch … von der Menschheit gewonnen werden kann.

Ein gewagtes Plädoyer für die Teilnahme an Montagsdemos.

Ein gewagtes Plädoyer für die Teilnahme an Montagsdemos.

Mittwoch, 20.5.2014. Eifel. Die Welt steht am Rande eines Abgrundes, der tiefer ist, als alle anderen Herausforderungen, die sich die Menschheit je stellen musste – jedenfalls seit der Eiszeit.

Wahnsinnige Wissenschaftler verseuchen die Umwelt mit Genprodukten, die alle Bauern dieser Welt in die Abhängigkeit einer Hand voll renditeorientierter Konzerne zwingt – ohne das überhaupt jemand weiß, wie das System Natur letztlich auf diesen Eingriff reagiert.

Wahnsinnige Geschäftsleute bringen die Volkswirtschaften an den Rand der völligen Vernichtung, nur noch „Rentenkürzungen“ – der „Volkssturm“ der europäischen Wirtschaft – konnten die Katastrophe abwenden … blöd nur, dass die Geschäftsleute ihre Mauscheleien weiter betreiben dürfen.

Wahnsinnige Politiker haben durch aktive Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines fremden Landes eine für verbannt gehaltene Weltkriegsgefahr heraufbeschworen – und für hunderte von Toten gesorgt, die zum Teil elendig verbrannt wurden, auf deutscher Seite ist da die CDU mit ihrem Kanditaten Klitschko zu nennen – oder die Kanzlerin Merkel, die der ukrainischen Putschregierung auf einer Rede im Londoner Parlament Beistand in allen Lebenslagen versicherte und schon mal Inspektoren der Bundeswehr in Zivil losschickte, um die Kampfkraft der neuen Verbündeten zu analysieren.

In Deutschland selbst – der Heimat von Klitschko und Merkel – werden Unternehmer von Unternehmensberatungen seit 2013 vor einem breiten Kaufkraftverlust der Bevölkerung gewarnt, in den Datenbänken der Jobcenter lagerten schon letztes Jahr 42 Millionen Datensätze (womit das arbeitsfähige Volk bald vollständig durchleuchtet ist: die Jobcenter sind ermächtigt, selbst privateste Daten zu erheben) und die seit der Wirtschaftskrise gleichgeschaltete Presse hat in der Ukrainekrise alle Masken fallen gelassen und zum Sturm auf den Präsidenten einer Atommacht geblasen, der sich in deutschen Medien Beleidigungen, Schmähungen und Unterstellungen anhören muss, für die die schreibende Zunft in Deutschland selbst vor Gericht gelandet wäre, hätte sie sich dies bei einem deutschen Politiker erlaubt.

Von all dem erfahren wir jedoch nicht viel. Journalismus ist brotlose Kunst oder zu der enorm bereichernden Kunst der „Public Relations“ geworden, „Nachrichten“ ähneln mehr Werbung für politische Parteien oder gesellschaftlichen Umbauphantasien von Unternehmerverbänden und Konzernverbünden, Kritik jeder Art ist als „Wehrkraftzersetzung“ verpönt wie seit dem Dritten Reich nicht mehr.

In dieser Situation fangen nun einige Menschen an, sich Montags auf Straßen zu versammeln. Erste Motivaton ist: einen Krieg verhindern … jenen Krieg, den die Mächte dieser Welt laut Altkanzler Schmidt gerade versehentlich herbeireden – und der dann auch wirklich eintreten könnte.

Man sollte meinen: das wäre ja erstmal zu begrüßen. Einen Nuklearkrieg, wie ihn die US-Armee seit nine-eleven führbar gemacht und seit 2006 auch im Detail durchgespielt hat (siehe Chossudovsky zur Übung Vigilant Shield o7 in: das Szenario eines Dritten Weltkrieges, Kopp 2012, Seite 98 – 104. Der Link zum betreffenden Artikel in der Washington Post funktioniert allerdings momentan nicht) sollten wir uns – neben allen anderen Katastrophen – wirklich nicht noch leisten.

Doch was geschieht?

Nicht die wirtschaftliche Katastrophe, die Einmischung von deutschen Regierungsparteien in innere Angelegenheiten fremder Länder, die drohende Kriegsgefahr ist das Problem in Deutschland, sondern die Tatsache, dass Jutta Ditfurth „Neurechte“ bei den Demos gesehen hat (siehe z.B. TAZ). Sie engagiert sich täglich im Kampf gegen diese unglaublich große Gefahr – und ihre Facebookseite entwickelt sich zu einem Dokument größter Peinlichkeit, wenn die engagierten Diskutanten die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands in die Ecke der „Neurechten“ stellen oder öffentliche Distanzierungen der Redner von faschistischen Gedankengut als „das übliche bla-bla“ abtun: hier kann man einen inhumanen, methodisch unsauberen Abgrund studieren, an dem Goebbels selbst seine helle Freude gehabt hätte – wohlgemerkt: bei Juttas Freunden … nicht bei den Montagswachen.

Es ist besonders enttäuschend, dass eine ehedem linke Grüne – die mit ihren Büchern vom kapitalistischen Kulturbetrieb direkt profitiert und ohne diesen nicht leben könnte – eine solche Bewegung ins Leben ruft, denn: gerade sie sollte sich daran erinnern, dass die gleiche Kritik, die jetzt an den Montagsdemos geübt wird, derzeit an den Grünen geübt wurde … und – wenn ich an die Berliner Grünen der Gründerzeit denke – auch zurecht. Aber: nur weil Nazis ein paar grüne Gedanken hegten und die Grünen für sich instrumentalisieren wollten, sind die Grünen keine Nazipartei (auch wenn sie die ersten waren, die wieder völkerrechtswidrig Bomben aufs Ausland geworfen hatten). Gleiche Erscheinungen gab es auch in der Piratenpartei, ähnliche Versuche, politische Bewegungen zu kapern wird es auch in Zukunft geben … nur heißt das nicht, dass diese Bewegungen an sich jetzt durch und durch faschistisch sind … wie es Jutta Ditfuhrt samt Anhängerschaft mit verbaler Gewalt zu beweisen sucht.

Natürlich geht man publizistisch einen guten Weg, der Erfolg verspricht. Man benutzt bei der Kritk der Montagsdemos eingeübte Schlagworte, die man von den PR-Agenten des Kapitalismus geliehen hat, um die schon mal im Rücken zu haben, ganz beliebt ist das Wort „Verschwörungstheoretiker“, dass inzwischen in Deutschland synonym für „geisteskrank“ gebraucht wird – eine Argumentation, die ebenfalls von Goebbels stammen könnte: wer gegen den Kapitalismus ist (oder halt gegen den Nationalsozialismus) kann nur geistig krank sein – im Ostblock dachte man ähnlich, was den Kommunismus anging.

Natürlich könnte man der Argumentation folgen … wenn wir wirklich in den letzen fünfzig Jahren KEINERLEI Anzeichen für illegale Regierungs- oder Konzernarbeit gehabt hätten. Natürlich können wir uns eine Menschheit denken, die ausschließlich nach dem Motto lebt: „edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ – und sofern uns unsere Anschauung täglich Beispiele dafür liefert und wir umgeben sind von friedlichen, kooperativen, hilfsbereiten, menschenfreundlichen Wesen die immer nur alles zum Wohle der Allgemeinheit tun, könnten wir jegliche Art von Theorien über Verschwörungen zu Recht von vornherein ablehnen – nur zeigt uns die alltägliche Geschichte, dass der Mensch anders ist – und wenn ich Frank Schirrmacher folge, dem Mitherausgeber der FAZ, dann ist dieser Alltag von Militärs und Wissenschaftlern bewusst gestaltet worden (siehe Frank Schirrmacher, EGO: Spiel des Lebens, Karl-Blessing-Verlag 2013).  Da es sich hier um die Aufdeckung einer Verschwörung (bzw. um die Aufdeckung gezielter Steuerungsmechanismen von Wissenschaft, Politik und Konzernwirtschaft zum Zwecke der Umsatzmaximierung) handelt, war die Kritik aus dem „vulgär-konservativen“ Lager auch so heftig, dass es „Verrisse“ von Leuten gab, die das Buch noch gar nicht gelesen haben konnten – so sehr hat es den ordentlichen Betrieb gestört (siehe Jakob Augstein im Spiegel).

Nur ein kleines Beispiel, wie ein Wort zu einer Waffe werden kann … und auch warum. Die Nutznießer des Systems Kapitalismus wollen natürlich unter allen Umständen verhindern, dass die Mechanismen, die ihre Fleischtöpfe füllen, öffentlich detalliert beschrieben werden – sie sollen weiter ungehindert laufen: wie schön, wenn man sich dann wieder mal der Öffentlichkeit als Held präsentieren kann, der die Welt vor der Wiedergeburt der NSDAP rettet … mit Methoden, die dieses Ungeheuer selbst erst groß gemacht hat.

Was aber nun die größte Verschwörungstheorie von allen angeht – NINE-ELEVEN – so wundert es mich, dass hier ein Teppich des Schweigens drübergelegt werden soll – ein Teppich, den George Bush jr. persönlich angeordnet hatte und der von amerikanistisch geprägten Netzwerken gratis in großen Mengen verteilt wird. Reinweg als durch das ockhamsche Rasiermesser geprägter Wissenschaftstheoretiker muss ich sagen, dass ein durch den militärisch-industriellen Komplex der USA (wir können sie auch „ultrarechte Kreise“ nennen – ähnlich der P2-Loge, die ähnliches in Italien praktiziert hat) inszenierter Anschlag WENIGER Hyptothesen verlangt als die regierungsamtliche Theorie.

Sehe ich dann, dass diese Regierung bzw. der militärisch-industrielle Komplex der USA enorm durch den Anschlag gewonnen hat, durch tausende von Drohnenmorden (= Hinrichtungen ohne Anwalt, Anhörung des Angeklagten und Urteil eines legitimierten Gerichts, durchgeführt vom Geheimdienst) und durch Massenbespitzelungen selbst engster Verbündeter eine für ein solches Manöver notwendige Degeneration der Geisteshaltung bewiesen hat, gleichfalls auch demonstrierte, dass sie zur Durchführung von Angriffskriegen die Weltgemeinschaft in großem Umfang belügen würde – dann halte ich die Erstellung alternativer Theorien zum „Bin-Laden-Szenario“ für dringend gegeben – im Prinzip ist das sogar die zentrale Aufgabe eines jeden Journalismus, der seine Aufgabe als Vierte Macht im Staat ernst nimmt.

Ein kleiner Blick nur auf Staatsmorde – direkt einer ultralinken Seite entnommen, dem Sozialismus.net:

Die Strategie der Spannung wurde vom zivilen Auslandsgeheimdienst der USA, dem CIA, konzipiert und erfüllt einige wichtige Aufgaben im Kampf gegen den „Kommunismus“. Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf den Aufschwung der Linken zu bremsen, indem Terroranschläge organisiert oder unterstützt werden und diese dann der radikalen Linken zugeschoben werden. Mit Bomben und anderen Terrormaßnahmen wird die Bevölkerung in permanente Angst versetzt und so bereit sein, einen Teil ihrer persönlichen Rechte für das Versprechen größerer Sicherheit aufzugeben, und schließlich die „starke Hand“ des Staates akzeptieren.

Der 12. Dezember 1969 ist der Beginn der „Strategie der Spannung“ in Italien. Auf der Piazza Fontana in Mailand explodiert, am Höhepunkt der ArbeiterInnen – und Jugendbewegung, eine Bombe. Dieses Attentat ist der Auftakt zu einer Serie von Bombenanschlägen, denen hunderte Menschen zum Opfer fallen werden. Wie schon bald eindeutige Beweise zeigten, wurde der Terroranschlag von FaschistInnen der Terrororganisation Ordine Nuovo (Neue Ordnung) ausgeführt. Der Geheimdienst legte falsche Spuren und höchste Polizei- und Geheimdienstkreise lenkten die Ermittlungen nach links. Es wurde sofort gegen AnarchistInnen ermittelt, wenige Tage später, auch einige von ihnen verhaftet.

12 Personen, welche mit diesem Fall zu tun hatten, begehen Selbstmord oder erleiden tödliche Unfälle. Ein Anarchist „fällt“ bei der Einvernahme aus dem Fenster im 3. Stock, der Polizeikommissar wird während den Ermittlungen ermordet. Auch der Rechtsanwalt und Geheimdienstagent Vittorio Ambrosini starb. Er hatte zwei Tage vor dem Attentat an einer Einsatzbesprechung der TerroristInnen teilgenommen. Er informierte den damaligen Innenminister Franco Restivi, dass der Anschlag von Ordine Nuovo ausgeführt wurde und nannte 15 FaschistInnen – er stürzte Tage später aus dem 7.Stock einer Klinik, in welcher er sich einer medizinischen Behandlung unterzog. Gianadelio Malett, ehemaliger Geheimdienstchef, belastet den CIA in Zusammenhang mit dem Massaker durch seine Aussage vor Gericht massiv

Darf einem das bekannt vorkommen – als lange eingeübtes „Muster“?

Darf ich an diese „ollen Kamellen“ noch erinnern – die weite Teile der deutschen Linken geprägt hatten? Auch weite Teile der Grünen … denen deshalb „Antiamerikanismus“ unterstellt wurde? Alles schon vergessen? Oder fällt das jetzt auch unter den Bann des Tabus, alternative Theorien zur Regierungsmeinung zu formulieren?

Wie weit ist unser Demokratieverständnis eigentlich schon degeneriert, wie unkritisch sind wir eigentlich geworden, dass wir einer Philosophie gehorchen, die Regierungserklärungen als UNANTASTBARE WAHRHEIT akzeptieren? Wieviel Geld muss man Linken eigentlich zahlen, damit die an solchen Bewegungen des Unmenschentums teilhaben?

NATÜRLICH gehen auch Nazis zu den Montagsdemos (die gehen aber auch nach Aldi, zum Fußball und zum Karneval). Natürlich findet man da auch Leute, die gar nicht merken, dass ihre Kapitalismuskritik schleichend in Judenkritik umgewandelt wird – so wie auch noch weniger merken, dass alles Reden vom „Zionismus“ seinen Ursprung in den „Protokollen der Weisen von Zion“ hat – jetzt wage man aber mal, das offen in Deutschland auszusprechen, dass all die engagierten Linken mit ihrer wohlgemeinten Israelkritik auf altfaschistischen Pfaden wandeln, in dem sie heute beweisen, wie toll es gewesen wäre, wenn man die bösen Juden so vollständig ausgerottet hätte, wie der Führer es vorhatte: es gäbe gar kein „Usrael“, das Palästinenser quälen könnte.

Der größte Triumph der altfaschistischen Kreise in Deutschland war gerade die Verknüpfung von Antisemitismus im Gewande der Israelkritik als „Antizionimus“, der heute breite Schichten in Deutschland erreicht … und nebenbei völlig außer Acht läßt, dass dort eine Glaubensgemeinschaft ums Überleben kämpft, die in Europa fast völlig ausgerottet worden wäre (was jetzt ihre Methoden nicht legitimieren soll – aber bei der Urteilsfindung schuldmindernde Berücksichtigung finden darf, anstatt beständig völlig ausgeblendet zu werden).

Nazis – gehen im übrigen auch mal auf Gewerkschaftsdemos, führen Aktionen gegen Hartz IV durch, plädieren für soziale Gerechtigkeit … sogar Hitler selbst hatte Hunde und Kinder lieb. Weder soziale Gerechtigkeit, noch Hunde und Kinder werden dadurch faschistisch … es sei denn, man befindet sich selbst in einem pseudolinken Herrenmenschenwahn, der getrieben wird duch die (für Frank Schirrmacher plausible) Haltung des EGO: „an meinem Wesen soll die Welt genesen“.

Wir haben – als deutsche Wirtschaftsgemeinschaft, als europäische Wirtschaftsgemeinschaft und vor allem als Weltwirtschaftsgemeinschaft gravierende Probleme. Existenzielle Problem, verursacht durch eine Wirtschaftsform, die nicht den Menschen und die Gemeinschaft als Ziel und Zweck ihres Daseins sieht, sondern das Gewinnstreben des Einzelnen – das hemmungslose Gewinnstreben des Einzelnen.

Wir haben andere Probleme als eingebildete Neurechte, die die Weltherrschaft durch Montagsdemos übernehmen wollen … aber diese Montagsdemos stoßen natürlich jenen übel auf, die an den laufenden Übeln gut verdienen – und sei es nur durch Bücher, die diese Übel beschreiben und durch deren Vermarktung durch kapitalistische Systeme man ein gutes, arbeitsfreies Leben genießen kann.

Was hindert einen eigentlich daran, auf diese Demos zu gehen, und genau dort einzuhaken, wo der Kurs nach ultrarechts geht? Auch Hitler hat Kapitalismuskritik betrieben (wie es allerdings jeder an Selbsterhaltung interessierte Humanist ebenfalls tun würde) … aber dann ganz schnell „Kapitalismus“ mit „Judentum“ gleichgesetzt. Natürlich gibt es reiche Juden – aber die machen nicht die unpersönliche, mechanistische Gewalt einer Wirtschaftsordnung aus, die mehrheitlich absolut von Nicht-Juden getragen wird. Würde Gott selbst morgen alle Juden aus dem Schöpfungsprogramm löschen … es würde sich nichts ändern. Gar nichts.

Und die Kritik an dem Geschäftsgebahren der Wallstreet mit dem Siegel „neurechts“ zu versehen, ist schon eine Wirklichkeitsverzerrung, die ihresgleichen sucht – obwohl Hitler die gleiche Kritik hatte. Aber der mochte ja auch Hunde, wodurch nicht jeder Hundefreund zum Nazi wird.

Und darum ist es eigentlich erste Bürgerpflicht, zu diesen Montagsdemos hinzugehen als aufgeklärter Demokrat. Wie schön wäre es, wenn Jutta Ditfuhrt nicht herummäklend mit peinlichen Aluhut in der Ecke stehen würden, um in übler Stasimanier Berichte über die Versammlungen anzufertigen (die – ganz neu jetzt – alle zu Jutta Ditfurth geschickt werden sollen), sondern selbst durchs Land reisen würde, um mit den Leuten dort zu reden. Die paar echten Nazis wären schnell verscheucht: die Leute, die dort hin gehen, wollen Frieden. Und – wie ich höre – darf dort jeder seine Meinung sagen. Wunderbar: das ist Sinn und Zweck einer Demokratie.

Es ist ein sehr abstruser Weg, eine Aktion demokratischer Meinungsäußerung zu dämonisieren, weil dort auch – vermeintliche und echte – Nazis sind.

Sollen wir etwa auch die Europawahl absagen, weil dort rechtsextreme Parteien mitmachen?

Es ist eine sehr seltsam inkonsequente, inhumane und undemokratische Auffassung von Politik, die sich dort breit macht … und vielleicht auch die Erklärung dafür, warum sich die politische Linke in Deutschland in die völlige Bedeutungslosigkeit verabschiedet hat, nachdem sie in den siebziger Jahren noch Gesellschaft prägen konnte.

Ich frage da abschließend auch gerne mal sehr ketzerisch: wenn uns nur die Rechten bleiben, um nuklearen Holocaust, sozialen Kahlschlag, völkerrechtwidrige Luftangriffe der Bundeswehr, entmündigende Handelsabkommen oder weitere Verseuchung der natürlichen Umwelt aufzuhalten … sollten wir dann lieber in den Untergang gehen – laut alte linke Lieder singend?

Lieber wäre mir jedoch, wir schüfen uns noch andere Alternativen – doch um das zu tun, muss man nunmal hingehen zu diesen Demos, den Dialog und nötigenfalls sogar die Auseinandersetzung suche: selbst wenn das für eine Weile die geregelten und gut durchstrukturierten Mahlzeiten verzögert.

Aber dann bitte nicht den Stasimann mit Aluhut machen, der alles akribisch notiert und schwarze Listen anfertigt, sondern den mutigen Streiter für seine Sache geben: hinauf auf die Bühne und mutig aufgeklärt! Wahrscheinlich wird man dann merken: da steht weniger Nazi vor der Bühne, als man denkt.

Ein PS für die Neofaschisten, die meine Artikel gerne verbreiten: trotz aller Kritik schätze ich Jutta Ditfuhrt sehr. Warum sie gerade den Don Quichote macht und Windmühlen bekämpft, die sie für böse Riesen hält, kann ich nicht beurteilen noch verstehen. Es wird die Art des Umgangs mit ihrer Person sein, die belegt, ob man sich selbst nicht lieber eine Hakenkreuzarmbinde umlegen sollte, um offen und ehrlich seinen soziopathischen Charakter zu demonstrieren. „Haut Jutta Ditfurth in die Fresse“ ist nicht besser als die Hetzjagd auf angeblich „Neurechte“ … die zur Not auch mal von den Marxisten sein dürfen, wenn man sonst keine findet.

Und ein PS für die Jäger der verlorenen Neurechten: die Strategie „wer nicht meiner Meinung, der ist ein Nazi“ ist selten dämlich – und überhaupt nicht mehr demokratisch.

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland – totes Land. Opposition 24 – über das Ende einer sozialen Bewegung in der Luschenrepublik

Deutschland - totes Land. Opposition 24 - über das Ende einer sozialen Bewegung in der Luschenrepublik

Donnerstag. 6.2.2014. Eifel. Gestern erreichte mich eine Schreckensmeldung: die Internetseite Opposition 24 steht zum Verkauf, ein Mensch namens „Fantareis“ erklärte in seinem „politischen Aschermittwoch“ die Gründe für seinen Abschied aus der Bewegung. Es ist eine Meldung, die mich persönlich betroffen macht und aus meinen derzeitigen Überlegungen herausreißt. Vor einem Jahr wurde ich angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, für eine Bewegung „5-Sterne-für-Deutschland“ zu arbeiten. Noch während ich nachdachte, verbreitete sich die Information blitzartig, wir wurden gedrängelt, wann denn der Starttermin sei – während ich noch über die persönlichen Konsequenzen nachdachte, die ein erfolgreiches Engagement nach sich ziehen könnte. Sicher – wir sind in Deutschland gewöhnt, dass Bürgerinitiativen in die Hose gehen – aber ich bin ja bekannt dafür, dass ich auch „Worst-Case-Szenarien“ in Betracht ziehe … sogar zu allererst.

Im Rahmen der ersten Debatten wurde uns von einer Arbeitslosenaktivistin auch gerade jener Fantareis als jemand angepriesen, den man mit ins Boot holen würde – was dann offensichtlich auch geschehen ist. Schnell gab es dort eine Parteigründung, die nun wieder vorbei ist – siehe Opposition24.de:

Im letzten Jahr haben wir die 5 Sterne gegründet. Nach etwas Medienrummel war die angedachte Parteigründung sehr schnell obsolet. Zum einen gescheitert am unvermeidlichen, aber albernen Streit der Gründungsmitglieder, zum anderen an der Realität, die da lautet: Ohne Moos nix los. Denn ohne Geld lässt sich weder ein Wahlkampf, ein Parteitag oder was auch immer finanzieren.

Ein Ende, das vorauszusehen wahr – aber lehrreich sein kann.

Ich denke, man muss bei solchen Gründungen extrem genau darauf achten, welche Motivation die Gründungsmitglieder haben. Es war schon bei den „Piraten“ zu erkennen, dass die Partei – mit einem enormen Potential ausgestattet – an ihren „Mitarbeitern“ scheitern wird. Viele blasse Gestalten drängten sich ins Rampenlicht, um im Rampenlicht zu stehen – ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass man den Platz dort auch mit Persönlichkeit ausfüllen muss … oder mit leidenschaftlicher Botschaft. Präsentiert man zu viele Luschen hintereinander, die sich für den König der Welt halten, wenden sich die Wähler angewiedert ab.

Ebenso muss man sich darüber im Klaren sein, dass man „Treibstoff“ braucht, sprich: Geld. Eine Zeit lang kann man das Geld durch private Initiative aufbringen, durch Gratisarbeit der Mitglieder (die wir – wenn sie für den „Betrieb“ gefordert wird, selbstverstänlich sofort verdammen), doch der Kampf mit den durch Steuermittel fett gewordenen „Großen“ erfordert Geldmittel in großen Stil. Immerhin wäre ein einmaliger Einsatz von 15 Euro pro Arbeitslosen gefordert, um den Regelsatz monatlich um 100 Euro zu erhöhen – das ist ziemlich viel (nicht für „Unternehmer“, aber für „Angestellte“ … wobei ich jetzt vom Bewusstsein spreche, nicht vom Status).

Das Interesse und die Hoffnung, dass sich auch mal in Deutschland ein wenig Widerstand regt, ist bei den Medienleuten anscheinend sehr hoch. Alle wollten ein Interview mit dem deutschen Beppe Grillo, zu dem mich die Zeitungen in Italien erklärten und die deutsche 5 Sterne Bewegung auf der Straße in Aktion sehen. Eine Journalistin hat mich tagelang mit ihrem Auto verfolgt. Mein Telefon stand an manchen Tagen nicht mehr still, und jedesmal erklärte ich von Neuem, dass wir nur eine Handvoll Künstler und Blogger sind

Natürlich ist das Interesse sehr hoch – die Kriegsgewinnler fürchten nichts mehr, als das jemand die Zauberformel findet, die die Interessen der Verlierer bündelt und vereint: die Zeit das großen Absahnens wäre vorbei. So groß wie die Angst vor der Vereinigung der Renditefinanzierer (wie wir die Verlierer mal nennen wollen) ist, so heftig ist auch der soziale Terror, den man ausübt, um diese Vereinigung zu verhindern. Damit muss man jederzeit rechnen, darauf muss man vorbereitet sein … und dafür braucht man sichere Strukturen für die Figuren, die den Widerstand bündeln. Beppe Grillo hat seine Villa und seine Millionen – von dort aus kann man den Krieg gegen das System der Absahner erfolgreich führen … das sollte man im Hinterkopf behalten, bevor man mit den Großen in den Ring steigt.

Der Kampf um die politische Macht ist keine Selbsterfahrungsgruppe, keine Kuschel-Hab-Dich-Lieb-Bruderschaft oder ein Teestündchen … er ist brutaler, vernichtender Krieg, der die menschliche Seele bis aufs Letzte fordert – weshalb die Seelenlosen dort einen enormen Vorteil haben. Wirtschaft selbst ist zum Krieg geworden … und hat sich weit entfernt von ihren Wurzeln, wo fleissige Menschen zum Wohle aller ihre Waren zum Markt trugen, um sie dort – ebenfalls zum Wohle aller – tauschen zu können und so die wirtschaftliche Existenz ALLER zu sichern … anstatt im Namen der Rendite täglich weiter Existenzen zu vernichten.

Mein Engagement für allerlei Bündnisse, deren politischen Ziele mir sympathisch erscheinen, werde ich nicht weiter fortsetzen – es macht aus meiner Sicht schlicht und ergreifend keinen Sinn mehr, denn es kostet mich nur Zeit und Geld, mehr als ich davon habe.

Eine Konsequenz, die viele feine Menschen auch aus ihrem Engagement gezogen haben … und eine Konsequenz, die aus diesem Land ein totes Land macht, in dem die Luschen triumphieren.

Diejenigen, die sich engagieren, das sind oft sehr einfache Leute. Menschen, die zupacken können und für andere einstehen. Sie sind den Politprofis selten rethorisch gewachsen, aber dafür sprechen sie die Wahrheit aus, so wie sie empfinden und haben das Herz auf dem rechten Fleck – und mit rechts meine ich nicht das politische Rechts, vor dem es mir graut.

Wer in den Ring mit den Politprofis steigen will, muss sich im Klaren darüber sein, dass dort nicht dumme, fette, asoziale Nichtsnutze stehen (auch wenn man sie selbst gerne so sieht), sondern Menschen, denen Rhetoriktrainer alle Kniffe der Manipulation durch Sprache begebracht haben, denen Imageberater jedes kleinste Hügelchen im Lebenslauf geradegebügelt haben und die von Kleidungberatern beleuchtungsgerecht in Szene gesetzt werden – es ist harte Arbeit, das über sich ergehen zu lassen … und das Ergebnis ist ein knallhartes „Produkt“, das sich perfekt in Szene setzen kann … auch wenn es oft (erst recht im Vergleich mit früheren Politikern) seelenlos und aalglatt wirkt. Dafür ist es aber im Anschluss an den Auftritt als Politprofi ohne großen Aufwand im Management von Konzernen einsetzbar, wo eine ähnliche Sozialisation stattfindet.

Es ist eine wertvolle Erfahrung, die uns dort mitgeteilt wird. Eine Erfahrung, die wir in Deutschland schon oft gemacht haben: hier klappen keine sozialen Bewegungen. Ich selbst habe die Degeneration der Grünen erlebt (und durchlitten), die Vernichtung der so hoffnungsfroh gestarteten WASG (Wahlalternative soziale Gerechtigkeit) durch SED-Kader (und westliche Medien) beobachten müssen und die Selbstvernichtung der Piratenpartei durch gezielte Pflege des Luschentums zur Kenntnis nehmen dürfen.

Was bleibt, ist eine Tyrannei der Luschen, die primär nach Diäten schielen … und denen Dienst am Volk, Liebe zum Mitmenschen und Hingabe für die Bewegung völlig fremd sind. „Was habe ICH davon – konkret und in bar?“ ist die zentrale Frage nach politischer Aktivität in Deutschland.

Nun – der Autor beendet seinen politische Aschermittwochrede mit der Frage, was zu tun wäre.

Die Antwort hat er selbst tags zuvor gegeben:

Aber dieses Land braucht einen Führer, einen wahren politischen Führer, keinen Verführer, keinen, der sich zum Herrscher macht, sondern einen Befreier, einen der Hoffnung schüren kann, der einem den Glauben an sich selbst wieder beibringen kann, einen, der den Menschen aus den Herzen spricht, ihnen eine Stimme verleiht. Dieses Land wartet auf jemanden wie Nelson Mandela, Martin Luther-King oder einen Mahatma Gandhi, vorausgesetzt diese Lichtgestalten bestehen die Prüfung. Dieses Land wartet auf einen wahren Meister, einen Messias, einen Christus – auf die leibhaftige Wiederkehr von Gott. Manchmal könnte man aber auch meinen, es wartet auf Godot…

Es ist eine Antwort, die gleichzeitig die Bediungung ihres Scheiterns beschreibt.

Alle politischen Bewegungen brauchen eine Führungsfigur – einen Spartakus, einen Luther, einen Napoleon, einen Marx. Wir Menschen trauen Menschen – nicht Programmen. Aber … der selbstverliebte Konsummensch der BRD, der künstlich von Geheimdienst und Nuklearwissenschaft geformte EGO-Zombie, der das Betriebssystem des Kapitalismus ausmacht, möchte seinen Führer erstmal prüfen …. er soll den Ansprüchen von 80 Millionen Menschen gerecht werden …. und WEHE, ER IST NICHT SO WIE ICH!!!

Dabei braucht ein politischer Führer keine besonderen moralischen Qualifikationen – er muss vor allem den Politprofis Paroli bieten können. Sein „Job“ ist rein technischer Natur. Wer aber in den Ring steigt, wo nur die harten Bandagen erlaubt sind … der braucht hinter sich Menschen, die in bedingungsloser Treue und Loyalität zu ihm (oder ihr) stehen … und kein Prüfungsgremium, das jeden seiner Schritte überwacht und genehmigen möchte. Wer Charakter und Standing hat, wird sich selbsternannten Gremien sowieso nicht zum Fraße vorwerfen … wozu auch? Weil die sich so toll und überlegen, so wichtig und besser fühlen?

Dann sollen die doch den Job selber machen. Je mehr, umso besser!

Nochmal zur Erinnerung: wir befinden uns in einem Krieg, einer tödlichen Vernichtungsschlacht, die bereits jetzt jeden Aspekt unseres eigenen Lebens erreicht und durchdringt … und zu einer Staatsverschuldung führt, wie sie diese Wirtschafts- und Sprachengemeinschaft zum letzten Mal im Jahre 1942/43 hatte. Wer mir nicht glaubt, der glaube bitte Frank Schirrmacher, dem Herausgeber der FAZ, hier zitiert aus einer empfehlenswerten Buchbesprechung der Nachdenkseiten:

Nach einem 50 Jahre währenden Kalten Krieg […] befinden wir uns nach dem Ende des Kommunismus in einem neuen Kalten Krieg zwischen demokratischen Nationalstaaten und globalisierten Finanzmarktkörpern

In diesem Krieg treten die globalisierten Finanzmarktkörper extrem geschlossen auf – trotz ihrer Konkurrenz untereinander. Sie ordnen sich einer gemeinsamen Führung unter (z.B. dem Herrn Ackermann), übernehmen mit ihren Außendiensten (Lobbyisten) die Deutungshoheit im Informationsgeschäft und steuern so den ganzen (korrumpierten) politischen Bereich, während die demokratischen Völker kopflosen Hühnerhaufen gleichen, die nichts mehr von ihrer einst kulturschaffenden Größe ahnen lassen.

Natürlich brauchen wir einen selbstlosen Führer, das das Standing (und das Geld) hat, sich gegen den Finanzmoloch mit seiner gewaltigen Überlegenheit in allen politischen Bereichen zu stellen. Aber: wo soll der selbstlose Führer seine selbstlosen Unterstützer finden?

Wo findet David sein Volk im Kampf gegen Goliath?

Hier haben wir ein Volk – ein Luschenvolk – das seine Kritik perfektioniert. Die Auseinandersetzung um Kleidungsstil, Musikgeschmack und Haartracht des David verbraucht ganz schnell alle revolutionäre Energie – zudem sollte er noch Vegetarier, Veganer, Jäger, Pilot, Angler, Tierschützer, Katzenfreund und Blasmusikfan sein … um nur ein paar kleine Anforderungen des Luschenpöbels zu konkretisieren.

Davids übrigens – haben wir genug. Ich kenne persönlich ein Dutzend davon, denen ich sofort folgen würde – leider hat nur einer wirklich Geld genug … und der will keine nörgelnden Luschen führen, was ich gut nachvollziehen kann.

Die Frage, was zu tun ist, ist also leicht zu beantworten: selbstlos werden – in großem Stil. Und zudem muss man verstehen, in welchem Umfeld man sich befindet. Jakob Augstein hat es in seiner Besprechung von Frank Schirrmachers Buch beschrieben, siehe Spiegel:

Im Spiel will jeder gewinnen. Das ist die Bedingung der Spieltheorie. Damit lassen sich komplizierte Handlungsmuster beschreiben. Im Kalten Krieg haben amerikanische Militärs und Physiker die Sowjets mit den Instrumenten der Spieltheorie in die Knie gezwungen. Als es keine Sowjets mehr gab, sind die Physiker an die Wall Street gegangen und zwingen seitdem mit ihrer Theorie die Welt in die Knie. Wir alle sind Opfer einer Ideologie des Egoismus. Sie wurde für eine Welt des Krieges entwickelt und verheert heute den Frieden. Eine Ideologie der Kälte und des Autismus. Eine Ideologie von Psychopathen für Psychopathen.

Im Reich der Luschen – oder der Psychopathen – oder der Egoisten – ist kein gemeinsamer Widerstand zu organisieren. Diese asoziale Philosophie des Egoismus gilt nicht umsonst als „a – sozial“ im Sinne von antisozial. Ihr höchstes Ideal ist der Traum der „Selbstversorgung“ – wenn schon nicht mit sich selbst vermehrendem Geld (Investmentbanker), dann doch mit sich selbst vermehrendem Gemüse (Ökobauer).

Was man noch tun kann?

Ganz einfach: CDU wählen … weil die Luschen nichts anderes verdient haben.

Aber: das haben die meisten Wähler ja schon verstanden.

Dem Musiker Fantareis vielen Dank für seine Worte (und sein Engagement)… aus denen man viel lernen kann.

Wäre wohl auch ein guter Führer gewesen – schon allein deshalb, weil er Künstler sein möchte und kein Führer.

Und schade, dass nun wieder ein Integrationsmodell „verbrannt“ wurde.

Aber – das kennen wir ja schon. Darauf kann man sich in einem toten Land verlassen.

 

 

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