Flüchtlingskatastrophe

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Armutsrassismus in Deutschland – weiterhin gesellschaftsfähig

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Montag, 9.11.2015. Eifel. Es weht wieder ein besonderer Wind durch Deutschland: der Wind des Hasses, der Verachtung, der Menschenjagd. Angst geht um: die Angst, seine Meinung zu sagen. Die Angst, eine Meinung zu sagen, die nicht erlaubt ist. Da man nie genau weiß, was gerade erlaubt ist, schweigt man lieber. Zu reden gäbe es genug. Warum zum Beispiel ist der Preis für Sex mit Asylbewerberinnen in Deutschland so viel geringer als in Afghanisten? 40 Euro kostet das in Afghanistan – 10 Euro in Deutschland (siehe BR)? Warum bekommt eigentlich Pegida eine so hohe Aufmerksamkeit, eine so hohe Medienpräsenz (siehe Spiegel), während niemand – wirklich niemand – mehr über die NPD schreibt (die auch die „Asylflut stoppen“ will) und gar keiner seinen Unmut über namhafte Unternehmer ausgießt, die die AfD finanzieren (siehe Spiegel) – eine Partei, die selbst Olaf Henkel als „NPD-light“ ansieht (siehe N-Tv)?

Nun – Pegida hat einen anderen Hintergrund: es sind halt keine prominenten Unternehmer, die sich dort tummeln. Es sind … ich sage es mal deutlich: Aussätzige. NPD, AfD sind wenig in der Kritik – sie haben reale Chancen auf Bundestagsmandate und gehören somit bald „dazu“, ich habe Umfragen gesehen, die sehen die AfD bei 56 Prozent – aber auch bei konservativer Schätzung werden sie mit Sicherheit dem nächsten Bundestag anhören und dann von den Lobbyistenbattalionen eingenordet werden, sie sind somit akzeptabler Bestandteil des Politklüngels – anders als das „Prekariat“.

Es ist eine neue Hexenjagd in Deutschland erkennbar – und sie zerreißt selbst Familien und Freundeskreise. Vorbei die Erinnerung an die Zeiten der NSDAP, als ganz Deutschland sich gegenseitig belauschte und denunzierte, vorbei die Erinnerung an das Ministerium für Staatssicherheit – lange Zeit das Symbol für den diktatorischen Staat, wo Kinder und Ehepaare sich gegenseitig kontrollierten. Ich habe darüber Material gesammelt – das findet man bei Facebook. Eine Atmosphäre des Belauerns und der Angst macht sich breit, jeder könnte jederzeit zum „Nazi“ werden, man muss wieder Angst haben, was die eigenen Kinder den Lehrern in der Schule und den Erzieherinnen im Kindergarten sagen … und man muss sehr vorsichtig sein, was man am Arbeitsplatz sagt … manche trauen sich noch nicht mal mehr, ihnen genehme Beiträge bei Facebook zu „liken“ … was zeigt, wie groß schon die Angst ist, Opfer der modernen Hexenjagd zu werden. Wohl gemerkt: es geht nicht darum, was wirklich gemeint war – es geht nur noch darum, wie etwas gedeutet werden könnte … und die Zahl der hassenden Denunzianten ist wie immer groß im Land.

Ziel dieser Hexenjagd ist allerdings nicht der politisch organisierte Rassismus – wie gesagt, die dafür zuständigen Parteien und Organisationen schaffen es nicht in die Tagesschau oder in die „Leitmedien“, Ziel dieser Hexenjagd ist … die Selbstorganisation des Proletariats. Jedenfalls kann ich mir nur so erklären, dass Pegida mehr Aufmerksamkeit bekommt als die NPD und sich niemand (außer mir vielleicht – siehe Neopresse) über das Gatestoneinstitut aufregt, dass offen fremdenfeindliche Propaganda vom Stapel läßt … aber halt einen ehemaligen US-Botschafter der UN und Mitglied des „Projektes für ein neues amerikanisches Jahrhundert“ im Vorstand hat.

16 Milliarden Euro kostet die Betreuung von 1,2 Millionen Flüchtlingen (siehe Spiegel), weitere drei Millionen werden nächstes Jahr erwartet (siehe Handelsblatt). Wie darüber zu denken ist, erklärt und Georg Diez vom Spiegel (siehe Spiegel):

Thomas de Maizière zum Beispiel. Was ist seine Schuld, ganz unmittelbar und persönlich, wenn er fordert, syrische Flüchtlinge wieder zurückzuschicken zu Fassbomben, Giftgas und Tod an drei verschiedenen Fronten? Wie offensichtlich ist er verantwortlich, wenn Frauen und Kindern, denen er den Nachzug nach Deutschland verbieten will, zerfetzt werden? Und wie würde seine Anklage lauten vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte?

Die Antwort auf diese Frage wäre einfach: hören wir auf, die USA bei ihrem Feldzug gegen 60 Terrorstaaten zu unterstützen, ziehen wir unsere eigenen Truppen aus dem Ausland zurück, hören wir auf, Zivilisten im Ausland mit zu ermorden, hören wir auf, Frauen und Kinder zu zerfetzen und ständig neue Rekorde bei Waffenexporten zu erzielen – schon könnten sich viele Probleme lösen … und viele Ängste beruhigen, die momentan die Menschen umtreiben. Wir könnten auch tausende von Menschenleben retten, die momentan auf den endlosen Wegen nach Europa sinnlos verrecken – doch das ist ja nicht das Ziel.

Ich denke, es ist legitim und legal, zu fragen, warum zur Lösung der Flüchtlingskatastrophe nur eine einzige politische Lösung diskutiert wird: die kritiklose Ansiedlung endloser Flüchtlingsströme im dicht bevölkertsten Kontinent der Erde, der jetzt schon 26 Millionen Jugendliche ohne Zukunftschancen hat – und auf den noch ganz andere Probleme zukommen werden. Allein in Deutschland werden in Zukunft 18 Millionen Arbeitsplätze wegfallen (siehe N 24):

Von den 30,9 Millionen sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten, die in der Untersuchung berücksichtigt werden, würden demnach 18 Millionen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch Maschinen und Software ersetzt.

Schon jetzt offenbart die Meldung eine unglaubliche soziale Schieflage: 43 Millionen Menschen sind allein in Deutschland beschäftigt (siehe statistisches Bundesamt)… aber nur 30 Millionen sozialversicherungspflichtig. Von denen sind 7,5 Millionen geringfügig beschäftigt (siehe statista) … also nur noch 22,5 Millionen haben einen „ordentlichen“ Job (unter anderem aber nur mit Mindestlohn), knapp 5 Millionen sind nur befristet angestellt (siehe statista). Die reale Arbeitslosigkeit in Deutschland ist gigantisch – wenn man strenge Maßstäbe anlegen würde. Lieber jedoch haben wir eine gnadenlose Armenhatz durchgeführt, jammern über Fachkräftemangel, lassen aber 2,5 Millionen Kinder in prekären Verhältnissen verblöden. Natürlich muss die Frage, wie sich bald 4 Millionen Flüchtlinge in dieses Bild einfügen lassen, noch stellbar sein. Die Antwort kann sich auch jeder denken: sie sind es gar nicht. Hierfür braucht man kein Abitur, da reicht schon Grundschulmathematik aus.

Doch dieses Denken ist verboten – bzw. verpönt. Wer sich äußert, wird schnell öffentlich als „sexuell unterdrückt“ gebrandmarkt (so Georg Diez in dem oben zitiertem Artikel) – oder als asozialer Dummkopf hingestellt, dem es am edelsten, höchstem Gut des Deutschen mangelt: der korrekten Rechtschreibung (siehe Huffingtonpost), weshalb man sie öffentlich als „Asoziale“ denunzieren darf. Kein Ausfall ist zu peinlich, keine Arroganz zu billig um sie nicht zum Einsatz zu bringen im Kampf gegen die Selbstorganisation der „Überflüssigen“, die überhaupt nicht mehr verstehen, wo noch Platz für sie im Land (oder in der Welt) sein soll.

Bei aller Ablehnung von Pegida sollte man eins klarstellen: die Rechtsprechung des Islam – wie in Saudi-Arabien zu studieren – ist nicht vereinbar mit der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte, wozu sich die Bewohner der Bundesrepublik verpflichtet haben – es ist somit ein ganz legales Recht deutscher Bürger, klar zu sagen, dass diese Rechtsauffassung hier nicht gewünscht wird, weil sie schlichtweg gegen unsere Verfassung ist. Hier lebende Muslime haben damit auch kein Problem – ganz im Gegenteil. Diese Auffassung mit dem Schlagwort „Nazi“ zu versehen, ist eine unglaubliche Verniedlichung der Verbrechen des Nationalsozialismus … und macht ihn im nächsten Schritt wieder sehr gesellschaftsfähig, wenn man im Umkehrschluß zu merken glaubt, dass „Nazi“ sein ja gar nicht so schlimm sein kann, wenn sogar die Spaziergänger von Pegida diesen Titel tragen können.

Niemand jedoch regt sich auf über das Zitat von „Farin Urlaub“ auf der FB-Seite von Pro-Asyl (siehe Facebook):

»Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben. Denn auch diese Leute wollen sich gut fühlen und auf irgendetwas stolz sein. Also suchen sie sich jemanden aus, der anders ist als sie und halten sich für besser.«

Armutsrassismus pur. So spricht man leider nicht über die Unternehmer, die die AfD finanzieren. Warum eigentlich nicht?

Weil die Flüchtlingsdebatte nur oberflächlich human ist. Humanität – findet nur innerhalb der deutschen Grenzen statt, hier aber auch nur durch die von transatlantischen Seilschaften und Netzwerken gezogenen Grenzen … denn niemand wettert in den „Leitmedien“ gegen die Morddrohnen der USA, die Ausländer und Flüchtlinge nicht nur ablehnen sondern sie in ihren eigenen Ländern zerfetzen, niemand wettert gegen den Hunger, der sie zur Flucht treibt, gegen die Ausbeutung ihrer Rohstoffe, gegen die erbärmlichen Löhne  – warum auch? Die systematische Ausbeutung des Ausländers im Ausland garantiert dem „Spiegel“ enorme Werbeeinnahmen, von denen ein Georg Diez letztlich seine Schriften exzellent bezahlt bekommt … das stört den Nobelvierteljournalismus nicht so, weil die Mieten im Nobelviertel halt bezahlt werden müssen … auch mit dem Blut minderjähriger ausländischer Näherinnen.

Es ist schön zu hören, dass Flüchtlinge nicht nur Nahrung, Kleidung und Unterkunft sondern auch ein wenig Freundlichkeit brauchen (siehe Spiegel) – eine Freundlichkeit, die Millionen von Ausgestoßenen in Deutschland ebenfalls massiv vermissen, ohne das jemand daraus Konsequenzen gezogen hat. Warum eigentlich?

Die Antwort ist schon lange bekannt – und sie erklärt uns auch, warum „reiche“ Rechte wie AfD-Sponsoren und Parteifunktionäre der NPD nicht so ins Visier der „guten“ Menschen geraten wie die armen Sachsen in Dresden, die die Frechheit besaßen, sich ohne korrumpierbares Parteikorsett selbst zu organisieren, um eine Meinung zum Ausdruck zu bringen – eine Meinung, die wie oben beschrieben keinerlei Aufmerksamkeit verdient, weil die bundesdeutsche Rechtsprechung das Köpfen von verurteilten Straftätern sowieso verbieten würde wie auch den Verkauf von Kindern zwecks Zwangsheirat (siehe Jungleworld):

„So kommt die Studie zu dem Schluss, es mit dem »Problem einer rohen Bürgerlichkeit« zu tun zu haben. Die vermeintlichen gesellschaftlichen Eliten setzen sich nicht nur ökonomisch durch, sondern sie verfügen auch über die geeigneten Mittel, diese neue Mentalität über das Fernsehen, Zeitungen und das Internet in einen Konsens zu verwandeln“

Ja – es geht um die Heitmeyerstudie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, hinter der noch viel mehr steckt: der Kampf gegen die Überflüssigen. Es gab hierzu am 26. 9.2012 einen Artikel in der TAZ, der mir als Kopie zugeschickt wurde, er stellt die Frage, ob die Reichen die Armen abschaffen – oder das Prekariat nach dem Motto „Eat-the-rich“ siegt. Der Artikel des Schriftstellers Ilija Trojanow warnt vor „Sparpaketen der besonderen Art“, in denen die Anzahl der „Überflüssigen“ weltweit um mehreren Milliarden Menschen reduziert werden soll … zum Schutze des Reichtums.

„Überflüssig ist derjenige, dessen Arbeitskraft nicht in den kapitalistischen Kreisläufen profitabel genutzt werden kann. Ein Subsistenz- oder Kleinbauer ist somit extrem überflüssig, auch wenn er um ein Vielfaches nachhaltiger lebt als ein Großstädter“.

So ist die New-York-Tour einer Berliner Schulklasse deshalb zu kritisieren, weil die Kosten von 2000 Euro nicht von den Eltern gezahlt wurden, sondern aus Fördertöpfen (siehe Spiegel):

„Den Zuschuss erhalten Schüler, deren Eltern beispielsweise Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten. Diese Voraussetzungen erfüllten alle Schüler der Klasse. Mit dem Einverständnis des Schulleiters konnte die Förderung, die in Berlin nicht auf eine bestimmte Höhe gedeckelt ist, beantragt werden.“

Deutsche Arme im Ausland auf „unsere Kosten“ – ein Skandal, auch wenn es der Bildung und Völkerverständigung dient. Deutsche Arme sollten in Paderborner Jugendherbergen Urlaub machen, New York ist für die Reichen vorgesehen. Darf ich da in dem Zusammenhang mal etwas vorrechnen? Wenn wir die 16 Milliarden Euro, die wir für 1,2 Millionen Flüchtlinge ausgeben müssen – Flüchtlinge, die primär auf das Konto der Außenpolitik einer befreundeten Supermacht gehen, die in diesem Land nicht kritisiert werden darf, weil man sonst Karrierechancen verpasst oder als „Antiamerikanist“ beschimpft wird – für unsere Schüler ausgeben würde (denen wir per Gesetz genauso gegenüber verpflichtet sind wie den Flüchtlingen), könnten die drei mal im Jahr nach New York fliegen. Das ist zu teuer – aber 13000 Euro für jeden Flüchtling, das ist drin.

Warum soll man darüber nicht mal diskutieren dürfen? Diskussion ist der Grundbestandteil einer Demokratie – doch davon haben sich die Oberschichtsjournalisten schon lange verabschiedet. Nicht der Kampf „gegen rechts“ treibt sie an, sondern – nach wie vor – die Hexenjagd auf das Prekariat, die Untermenschen, die Parasiten, die Dummen, die Schmarotzer … wobei immer ganz vergessen wird, dass auch der Absolvent einer Sonderschule ein jedem Professor in jeder Hinsicht gleichberechtigter Bürger unseres Rechsstaates ist, ausgestattet mit den gleichen Rechten wie der Oberschichtsjournalist … was nur diesen stört.

Das „Flüchtlingsdrama“ zeigt sich somit von einer besonders häßlichen Seite: als neuer Schachzug der Oberklasse gegen die von ihnen selbst geschaffenen Feinde: die Überflüssigen. Und konsequent fordert diese transatlantisch gut vernetzte Schicht die Bildung einer deutsch-syrischen Brigade (siehe Zeit):

„Die Bundeswehr sollte eine deutsch-syrische Brigade aufstellen. Aus Hilfsbedürftigen würden so Helfer werden. Und aus der deutschen Armee eine bessere Truppe.“

Eine bessere Truppe … so toll, dass man die Integration radikal-islamischer Schläfer ohne weiteres in Kauf nehmen kann:

„Dass IS-Anhänger die Gelegenheit nutzen könnten, sich als Schläfer in die Truppe einzuschleichen, bliebe sehr wohl ein Risiko.“… womit in deutschen Qualitätsmedien wieder einmal – wenn auch verdeckt – zugegeben wird, dass wir wohl mit einigen dieser verrohten Mordgesellen und Frauenschänder im eigenen Land zu rechnen haben, die aber ganz gut zu dem verrohten Oberschichtsjournalismus passen. Der Artikel der Zeit stammt übrigens von Jochen Bittner, jenem Mann, der das ZDF verklagte, weil es über seine Verflechtungen mit transatlantischen Think-Tanks berichtete …. was nun nicht mehr geschehen darf.

Und dann – mit dieser tollen Truppe – kann man endlich gezielt und garantiert unempathisch gegen die dummen Rechtschreibschwachen vorgehen, denen man offen Hass, Verachtung und Rassismus entgegenbringt.

Hand in Hand mit dem guten Syrer gegen das deutsche Prekariat: der Traum der journalistischen Oberschicht? Sehe ich die Verachtung, die nicht-superetablierten Mitbürgern entgegengebracht wird … also den „Überflüssigen“, nicht gewinnbringend zwecks Luxuswachstums vermarktbaren … dann fürchte ich: der Traum kann ganz schnell Realität werden.

Verachtung genug ist da. Und die Katastrophenschutzgesetzgebung Deutschlands macht solche Szenarien möglich.

 

 

 

 

Pegida, die Lügenpresse und der molekulare Bürgerkrieg

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Freitag, 23.10.2015. Eifel. Ich gebe zu: ich habe mich sehr geärgert. Auch über mich. Zum ersten Mal in meinem Leben kam mir „Ausländer ´raus“ (allerdings nur der eine) in den Sinn. Als mir die Medien berichteten, dass ein Herr Akif P. die Wiederinbetriebnahme der KZ´s im Zusammenhang  mit der aktuellen Flüchtlingskatastrophe forderte, ist mir kurzzeitig der Kragen geplatzt. Ich mag keine Katzenromane und bin mir bewusst, dass ich in einer offenen, demokratischen Gesellschaft leben, die sich ständig verändert, weshalb ich mit dem Macho-Gehabe des Katzenautors nichts anfangen konnte, doch mit diesem Satz hatte er eine Grenze überschritten – und zwar ganz weit – der man sich vor allem in Deutschland nicht mal ansatzweise nähern sollte: gerade hier wurde faschistisches Denken mal Staatsmacht, und alle machten mit. Wir sind definitiv ein gefährliches Pflaster für solche „Tabula-Rasa“-Philosophien und wir tun gut daran, sehr wachsam zu sein, damit sich der Holocaust nicht wiederholt.

Es dauerte jedoch nicht lange – die Empörungswelle in Deutschland wuchs gerade zu einem Tsunami der Selbstgerechten an – da erhielt ich Post von Freunden. Die Geschichte um den Herrn Akif P. war eine Lüge … bzw. eine bewusste Falschdarstellung. Das kann mal einem Medium passieren – doch hier betraf es die ganze deutsche Presselandschaft samt der kompletten deutschen Politik. Selbst Gregor Gysi schlug in die Kerbe und setzte sich dafür ein, dass solch ein Satz niemals irgendwo gesprochen werden dürfe.

Darf ich Ihnen den Satz mal zitieren … diesmal im Zusammenhang? Schauen Sie bitte in den Stern (siehe Stern):

„Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert“, mutmaßte Pirinçci. Die Zuschauer antworteten mit dem Ruf „Widerstand, Widerstand“. Nach einer kurzen Pause legte der Autor nach: „Es gäbe natürlich auch andere Alternativen, aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“

Worum geht es? Der Redner unterstellt den Gegnern der Kundgebung, dass ihnen die KZ´s als Mittel gegen die eigenen Bürger fehlen, aus der Empörung über die Tatsache, dass ein Regierungspräsident in Kassel den Kritikern der aktuellen Politik die Ausreise empfohlen hat, somit den Eindruck hinterließ, dass die Politik in der Tat bereit und bestrebt ist, sich ein neues Volk zu besorgen. Er fordert definitiv nicht die Massenvernichtung von Flüchtlingen, Arbeitslosen, Moslems, Juden, Linken, Kommunisten oder sonstigen Mitbürgern, sondern drückt seine Besorgnis über die Mentalität der Staatsgewalt aus – so jedenfalls könnte man es formulieren, wenn man nicht diffamierende, manipulierende Meinungsmache betreiben möchte, die man Pegida tagtäglich unterstellt.

Wissen Sie, dass es wissenschaftliche Arbeiten über Pegida gibt? Ich war selbst überrascht (siehe Wikipedia):

Am 25. Januar 2015 befragten 15 Mitglieder der TU Dresden unter Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt 242 von 492 angesprochenen Pegidademonstranten, darunter nach festgelegten Quoten 30 % Frauen und 70 % Männer. Laut Patzelt war diese Umfrage zwar repräsentativer als andere, erreichte aber ebenfalls überdurchschnittlich viele ältere und eher mittig als rechts eingestellte Teilnehmer, da sich jüngere, als Neonazis oder Hooligans erkennbare Teilnehmer selten befragen ließen. Im Ergebnis stufte Patzelt rund ein Drittel der Pegida-Anhänger als „rechtsnationale Xenophobe“, etwas weniger als zwei Drittel als „besorgte Gutwillige“ und knapp ein Zehntel als „empörte Gutwillige“ ein.

Die absolute Mehrheit der Pediga-Demonstranten ist nicht rechtsextrem – allerdings gibt es bundesweit eine enorme Menge an rechtsradikalen Trittbrettfahrern. Wie in Deutschland üblich, genießen diese echten Rechtsradikalen einen besonderen Schonraum: niemand fragt nach den Organisatoren dieser Welle rechtsextremer Aktionen. Ich möchte auch noch eine andere Studie zitieren, die im Schluss den eindeutig rechtsradikalen Charakter von Pegida aufgrund persönlicher Beobachtungen (also: subjektiver Vorurteile) feststellt, dabei aber einige Fakten schlicht außer Acht läßt (siehe WZB.eu):

9,7 Prozent der Pegidateilnehmer sind der Meinung, dass man Moslems den Zuzug nach Deutschland verweigern sollte, im Vergleich zu 36,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, die diese Meinung vertritt.

4,3 Prozent der Pegidateilnehmer befürworten einen Führer, der Deutschland mit starker Hand regiert – anstelle von 9,2 Prozent der Gesamtbevölkerung

5,2 Prozent sind der Meinung, dass der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten hatte – im Vergleich zu 9,3 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Merken Sie langsam, wie schräg das Bild wird? Gut – ich habe das gemacht, was die „Lügenpresse“ mit Akif P. tat: ich habe Dinge aus dem Zusammenhang gerissen. Es wäre aufgrund der Datenlage ein Leichtes,  Pegida als eine urdemokratische, weltoffene Bewegung zu deuten, die im Kern antifaschistischer ist als der Rest der Republik. Natürlich kann man aus den Fakten auch das Gegenteil machen – wenn es eine gewisse Absicht gibt. Seriös ist beides nicht.

Natürlich trifft man hier einen zentralen Kern der deutschen Kultur: den Holocaust – und die bis heute vieldiskutierte aber nie erschöpfend beantwortete Frage, wie so etwas in einem aufgeklärten Staat möglich gewesen ist. Hören wir dazu einen integrierten Immigranten, den Berliner Fraktionschef der SPD, Raed Saleh (siehe Tagesspiegel):

„Prägend für uns Deutsche ist der – hart erkämpfte – selbstkritische Umgang mit unserer Geschichte. Und dieser Aspekt unserer Leitkultur ist nicht verhandelbar: Wer den Holocaust und die deutsche Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passiert, nicht versteht, kann nur schwerlich Deutscher sein.“

Was jedoch ist der Holocaust? Jeder hat sofort eine Erklärung parat: der Holocaust ist der Mord der Deutschen an den Juden … doch das ist viel zu kurz und in dieser Form eine erstklassige Ausgangslage für eine Wiederholung der Gräuel. Mir käme da eine andere Erklärung in den Sinn, die sich mehr auf „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ausrichtet – und auf die Rolle des Staates. In erster Linie demonstriert der Holocaust, wie leicht ein Staatsapparat in eine Vernichtungsmaschine gegen die eigenen Bürger verwandelt werden kann, wenn sie – zufällig – ein Merkmal aufweisen, dass gerade nicht erwünscht ist.

Es war der gesamte Staatsapparat, der sich in die Dienste der Vernichtungsmaschinerie stellen ließ, weite Teile der Ärzteschaft begrüßten die eugenischen Maßnahmen (also den Massenmord an Geisteskranken), weite Teile der Bevölkerung sahnten bei der Enteignung der eigenen Mitbürger mit unerwünschter Religionszugehörigkeit gut ab, weite Teile der Presse übten sich in vorauseilendem Gehorsam und ließen sich widerstandslos gleich schalten. Man merkt: ich meide den Begriff „Juden“, weil ich dies schon für eine Verharmlosung dessen halte, was dort vorgefallen war. Als der Staat in seiner Macht sich gegen die eigenen Bürger wandte (ich möchte hier jüdische Mitbürger in erster Linie als Menschen begreifen, in zweiter Linie als Deutsche und erst in dritter Linie als Juden), begann er einen kannibalistischen Akt, der sich jederzeit wiederholen kann.

Es war der Staat, der Konzentrationslager errichtete, es war der Staat, der all seine Macht zur Vernichtung der jüdischen Mitbürger einsetzte. Die NS-Zeit hat uns gezeigt, wie leicht und unproblematisch sich der Staatsapparat in eine Vernichtungsmaschine verwandeln läßt – und es macht viel Sinn, dass wir uns an dieses Erbe erinnern, anstatt uns auf Oberflächlickeiten wie rechtsradikale Symbole oder ausufernde Nationalität zu konzentrieren, die wir bei Briten, Franzosen und US-Amerikanern ganz in Ordnung finden, ohne diese Länder gleich als Nazihorte zu definieren.

Zur NS-Zeit gehört auch ein Phänomen, dass uns heute wiederbegegnet: gerade im Falle des Akif P. Gemeint ist: die Gleichschaltung der Presse, die tendenziöse Berichterstattung, die mit Unterstellungen, Halbwahrheiten und krassen Lügen arbeitet und eine wichtige Begleitmusik zur Massenvernichtung lieferte. Stern, Focus, Spiegel, Tagesschau, Zeit, FAZ, Welt, CDU, CSU, SPD, die Grünen, die Linken – alle zogen an einem Strang, schlugen auf der Basis von Vorurteilen auf einen einzigen Bürger ein, der es gewagt hat, seine Meinung zu sagen, ein Deutschtürke, der darauf hinwies, dass dereinst der Deutsche Staat sich soweit von seinem Sinn entfremdet hatte, dass er sich selbstverletzend gegen die eigenen Bürger wandte.

Bevor nun alle Pegida-Anhänger jubeln: ich habe mir die Rede von Akif P. angehört, so gut es ging. Es war sehr anstrengend, da seine Redequalitäten für mich sehr anstrengend waren, und der Inhalt war derart abscheulich, widerlich und erbärmlich, dass auch ich es nicht zu Ende gehört hatte. Meine Absicht war ja auch nur, den Applaus wahrzunehmen, den es für seinen KZ-Vergleich gegeben haben soll – wie ich aus diversen Nachrichtensendungen entnahm. Der Eindruck der vermittelt wurde, war: tosender Applaus von 20000 Menschen. Die Realität: zögerndes Klatschen von ein paar Dutzend. Völlig vergessen wurde zu erwähnen, dass Pegida-Organisatoren die Rede selbst abbrachen.

Wir müssen uns hier auch einmal an anderen Fakten orientieren – falls Pegida-Anhänger wirklich in dem Maße ausländerfeindlich deutschnational sind, wie man ihnen vorwirft.

Wir leben in einer globalen Welt. Jährlich wandern 600000 – 800000 Deutsche ins Ausland (siehe Statista): eine Millionenflut von Deutschen stürzt sich in fremde Länder (von den Tourismusmassen mal ganz abgesehen), nimmt selbstverständlich das Recht in Anspruch, immer und überall freundlich aufgenommen zu werden, knapp 1,5 Millionen Deutsche leben derzeit beständig woanders (siehe Spiegel). Für den Tourismus mal Zahlen aus Mallorca, einer Insel mit 880000 Einwohnern, die allen 2008 von 4 Millionen Deutschen besucht wurde (siehe Mallorca.de), ohne dass ein Deutscher sich Gedanken über „Überfremdung“ machte – noch darüber, ob sein Bierbauch das ästhetische Empfinden von Einheimischen so sehr verletzt wie sich manche unserer Mitbürger durch traditionelle Kleidung aus anderen Kulturen verletzt fühlen … wie z.B. das Tragen eines Kopftuches.

Manche werden sagen, dass man Flüchtlinge nicht mit Touristen vergleichen darf, doch hier erwiedere ich: es geht um das Prinzip der Reisefreiheit, nicht um Geldflüsse, einer Freiheit, die wir gern und selbstverständlich in Anspruch nehmen und deshalb auch gewähren müssen – es sei denn, wir wollen die Mauern auch gegen Ausreise errichten: das wäre es dann aber auch mit unserem Wohlfühlfaktor „Export“.

Hier gäbe es auch eine gute Gesprächsgrundlage mit „rechten“ Mitbürgern … wenn man denn mit ihnen reden wollte, wie es in einer Demokratie üblich ist. Stattdessen … machen wir andere Beobachtungen (siehe Cicero):

„Genau deshalb aber ist die penetrante Empörung, die wir seit Wochen verfolgen können, infam. Vor allem aber ist sie brandgefährlich. Denn nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik wurde der Souverän (das Volk) in einer solchen Weise von den Etablierten in Parteien, Medien und Verbänden beschimpft.“

Beschimpft, diffamiert, diskriminiert, pathologisiert. Wir hatten diese Methoden schon mal. Es gibt sogar selbstdefinierte „Linke“, die gerne zu diesen Methoden greifen und auch an „Mahnwachen“ nichts bedenkliches finden und gern in undifferenzierter Pauschalpropaganda baden: „Wir gut, ihr schlecht“: die Grundlage jeder gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.

Es gibt noch Menschen, die sich erinnern, wie die demokratischen Methoden waren – jene Methoden, die alle Menschen eines Landes in den Meinungsbildungsprozess einschließt und nicht – wie die NS-Diktatur – einen ganz besonderen Menschen nach Maßgabe des Kanzleramtes mit Staatsgewalt produzieren möchte (was die NS-Diktatur neben der Massenvernichtung der „anderen“ ebenfalls tat und heute gern vergessen wird, weil es genug Menschen gibt, die gerne ihre eigenen Menschen bilden wollen – z.B. als Dauerkonsumenten). Hören wir einem mal zu, einem Psychiater (siehe Deutschlandfunk):

„Die Beweggründe der Pegida-Demonstranten in Ostdeutschland müssten verstanden und analysiert werden, sagte Hans-Joachim Maaz, Psychiater und Vorsitzender der Stiftung Beziehungskultur in Halle, im DLF. Eine Protestbewegung gegen Pegida, die lediglich „Wir gut, ihr schlecht“ transportieren würde, sei kein gutes Zeichen und führe zur weiteren Spaltung der Menschen in Deutschland.“

„Wir gut, ihr schlecht“: das Kerndogma jeglichen faschistoiden Denkens, die völlige Entwertung, Dämonisierung des Anderen, in der kein Gespräch mehr Sinn macht noch möglich ist. Doch wenn dies so ist: was macht man dann mit den anderen, mit denen man – wie sogar ein Rudolf Augstein meint – gar nicht reden sollte? „Die“ – verschwinden nicht einfach so, und wenn die von Grund auf Böse sind … ja, was kann man denn dann mit ihnen machen? Vielleicht Lager, in denen sie sich auf die richtigen Werte konzentrieren können? Und wenn die beratungsresisitent auf ihrer Meinung beharren? Und jeden Monat Kosten im Lager verursachen? Kosten, die „wir“ nicht mehr tragen wollen, was dann?

Die Antwort kennen wir. Wir Deutschen haben sie durchgezogen.

Laut einer Afp-Meldung haben 54 Prozent der Deutschen „große Sorgen“ wegen der Flüchtlingskatastrophe (siehe Yahoo): alles Nazis, die ins Lager müssen, weil man mit ihnen nicht reden darf? Oder Menschen, die weiter denken? Gemäß dem österreichischen Altkanzler Vranitzky (siehe Die Presse) wird die Freundlichkeit gegenüber den Flüchtlingen abnehmen, wenn sie zunehmend als „arbeitslos“ wahrgenommen werden, also zu einer Gruppe, die seit der Agenda 2010 „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ in Deutschland erleben musste (ebenfalls mit vereinzelten Forderungen durchsetzt, man solle sie in Lager sperren, wie es Hitler schon mit seinen Arbeitslosen getan hatte, oder öffentlich markieren, wie es den jüdischen Mitbürgern wiederfuhr). Arbeit ist unsere Religion (siehe FR):

„Praktisch jeder Mensch ist also gezwungen, einer Tätigkeit nachzugehen, die sich allein an ihrer Verkäuflichkeit misst. Dieser Zwang ist im Grunde nur zu ertragen, wenn man sich irgendwie mit ihm identifiziert und ihn quasi-religiös überhöht.“

Flüchtlinge sind in hohem Maße gefährdet, mit dieser Religion in Konflikt zu geraten, wenn sie nicht schnell genug spuren. Viele  haben – wie es das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen betonte – gar keine klar Vorstellung von dem, was sie hier erwartet (siehe NZZ). Millionen machen sich auf den Weg – in den Kältetod. Es ist eine einfache Rechnung: werden die Ursachen der Völkerwanderung nicht erkannt und folgerichtig angegangen, werden wir Unmengen an Toten zu beklagen haben. Eine Stern-Autorin, die die Flüchtlingstrecks begleitet, weist darauf hin (siehe Stern):

„Wir diskutieren unterdessen im Warmen über die Misere. Meine Freunde erzählen, dass sie erschrocken sind, weil selbst in ihrem Freundeskreis, die Stimmungsmache gegen Flüchtlinge Einzug hält. Mich macht das unruhig. Denn es ist kein großes Geheimnis, dass es Tote geben wird, wenn sich die Lage nicht bald entspannt. Sitzen die Menschen auf dem Balkan fest und schaffen es die Länder nicht, Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das erste Kind erfriert.“

Sie benennt auch die Ursachen:

„Als weltweit drittgrößter Waffenlieferant trägt Deutschland zur Verlängerung der Krise im Nahen und Mittleren Osten bei. Auch in Punkto Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern haben wir nicht nachhaltig und entschlossen agiert. Die Wahrheit ist: Wir haben nicht einmal den zugesagten Teil der Gelder bereitgestellt. Gleiche Zögerlichkeit gilt für die Bekämpfung des Klimawandels.“

Kein Wunder, dass da ein Sündenbock her muss – mit aller Gewalt. Früher waren die Juden der Sündenbock, später der faule schmarotzende Arbeitslose, jetzt Pegida – oder der Ausländer, es stehen mehrere Böcke zur Auswahl bereit.

Wissen Sie, woran mich das erinnert? An Hans-Magnus Enzensberger und seine Aussagen über den „molekularen Bürgerkrieg“, hier zitiert aus einem Artikel des Jahres 1993 (siehe Spiegel):

„Auf diese Weise kann jeder U-Bahn-Wagen zu einem Bosnien en miniature werden. Für das Pogrom sind keine Juden, für die Säuberung keine Konterrevolutionäre mehr nötig. Es genügt, daß einer einen anderen Fußballklub bevorzugt, daß sein Gemüseladen besser geht als der nebenan, daß er anders angezogen ist, daß er eine andere Sprache spricht, daß er ein Kopftuch trägt oder einen Rollstuhl braucht. Jeder Unterschied wird zum lebensgefährlichen Risiko.“

Dieser molekulare Bürgerkrieg – im Prinzip ein ebenso kannibalistischer Akt der Bürger an sich selbst, wie der Kannibalismus des NS-Staates – wird aktuell von einer breiten Front aus Wirtschaft, Medien und Politik gefördert – was leicht fällt in einer Gesellschaft, in der hauptsächlich private Journalistenschulen den Großteil der meinungsbildenden Journalisten erziehen … und gleichschalten.

Nun Akif P. wird nach einer gezielten, absichtlichen, gewollten Diffamierungskampagne das Land verlassen, in Folge der Kampagne wurde ihm auch seine Lebensgrundlage entzogen. Er hat dem Kartell der Besserverdienenden vorgeworfen, sie hätten gerne Konzentrationslager, um im Lande besser durchregieren zu können, das Kartell hat reagiert – und fördert weiter mit allen Kräften den molekularen Bürgerkrieg anstelle des demokratischen Dialogs.

Und das macht mir mehr Sorgen als ein Satz, der fürchterlich klingt, uns in seinem eigentlichen Zusammenhang aber daran hätte gemahnen können, dass wir Deutsche eine besondere Verantwortung haben, dass sich die NS-Zeit nicht wiederholt.

Stattdessen machen wir uns ihr durch die eingesetzen Methoden im Umgang mit politisch Andersdenkenden immer ähnlicher, denken uns immer weniger dabei … und jeder Unterschied zur Meinung des Kanzleramtes wird täglich mehr zum lebensgefährlichen (aber noch nicht tödlichem) Risiko.

Und die deutschen Medien? Brauchen sich wohl nach dieser Affäre nicht weiter darüber zu wundern, mit der Bezeichnung „Lügenpresse“ bedacht zu werden: ausgewogene, seriöse Berichterstattung sieht anders aus.

PS: für die Lügenpresse ein Wort zum Autor – bevor die sich wieder selbst was ausdenken. Ich habe keine Sympathien für Pegida, Patrioten sind für mich eine Sonderform von Idioten – schon immer gewesen. Ich fürchte keine Islamisierung des Abendlandes – allein, weil unsere Gesetzgebung dies nie gestatten würde. Wir hacken Dieben keine Hände ab, noch köpfen wir Straftäter … wir verkaufen den Henkern aber gerne Waffen. Ich habe islamische Feste besucht und fand die gelebte Spiritualität dort sehr beeindruckend: christliche Gottesdienste wirkten dagegen ziemlich tot und leer. Mag sein, dass wir dort ein Angebot bekommen, dass für viele sinnentleerte Bürger interessant sein kann. Und außerdem … fürchte ich mich – streng nach Adorno – mehr vor den Faschisten, die in der Maske der Demokraten umhergehen, als vor einer Hand voll nationalsentimentaler Parolenbrüller.

 

 

 

 

Krieg gegen Arme dank hausgemachter Flüchtlingskatastrophe weiterhin erfolgreich und hoch rentabel

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Freitag, 9.10.2015. Eifel. Manchmal stelle ich mir die Frage: warum schreibe ich eigentlich. Die Antwort könnte sein: weil ich es kann. Könnte reichen – stimmt aber nicht. Ich kann meine Zeit auch mit anderen Dingen verbringen – so lese ich wesentlich mehr, als ich schreibe. Armut hilft mir dabei: der Fluch, nicht „shoppen“ zu können – also dem herrschenden Kult dienen zu dürfen – erspart einem viel Zeit, man kann gut den Sokrates machen und die vielen Dinge auf dem Markt bewundern, die man überhaupt nicht braucht. Spart man dann noch Zeit durch strikte TV-Abstinenz, stellt sich ein ungeahnter Reichtum ein … den man für Unfug einsetzen könnte … oder für einen Blick auf die Zukunft. Für mich selbst ist dieser Blick nicht mehr so wichtig: ich bin Jahrgang 1959, viele Menschen, die jünger sind als ich, sind schon gestorben – und mein gesundheitlicher Zustand ist nicht mehr so, dass ich mir ein all zu langes Leben wünsche. Aber: ich habe Kinder, sieben an der Zahl. Für sie ist Zukunft schon wichtig: ich gönne ihnen ein volles, erfülltes Leben wie ich es hatte, wie vieler meiner Generation es hatten – doch was ich aktuell in den Medien lese, färbt ihre Aussichten düster: der Weltkrieg Reich gegen Arm – oder Mammon gegen Ethik – erreicht ständig neue Höhepunkte, die Armen werden brutal an die Wand gedrückt – mit Vorsatz, Plan und entschiedenem Willen.

Ich habe in den letzten Wochen viel über die Flüchtlingskatastrophe gesprochen – ohne jedoch dieses Wort zu gebrauchen. Das war ein Fehler, den es wäre angemessen gewesen, von einer Katastrophe zu sprechen: wenn Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, um „woanders ihr Glück zu versuchen“ (oder sich „neuen Lebensraum im Norden zu suchen“, was eine andere Formulierung für den gleichen Tatbestand beschreibt), dann ist dies eine Katastrophe … in erster Linie für die Kinder, die direkt oder indirekt von der spontan losgebrochenen (oder von unbekannter Seite losgetretenen) Flüchtlingswelle betroffen sind: sie eignen sich am wenigsten als Wandervögel und werden an den Folgen dieser Aktionen lebenslänglich zu leiden haben: da hilft auch der Teddybär nicht, den sie von wohlmeinenden Neureichen geschenkt bekommen.

Es ist Wohlsprech angeordnet, ganz Deutschland feiert selbstverliebt seine soziale Seite – eigentlich ein Grund zur Freude, jedoch mit einer asozialen Fratze im Hintergrund. Vielleicht werden die Flüchtlinge auch aktuell dazu missbraucht, die eigene asoziale Visage etwas aufzuhübschen, etwas gegen die Erkenntnis zu tun, dass man selber Schuld ist an der Misere, am Hunger, am Elend, am Müll in der Welt, dass man mit einem kleinen Teddybär für Wohlstandsflüchtlinge wieder etwas gut machen möchte, während man den Rest des Tages wieder sein Bestes gibt, den Planeten weiter zu zerstören, mehr „Sondermüll auf vier Rädern“ zu produzieren, der in Afrika ganze Landstriche verseucht, mehr Kinder in Bangladesh auszubeuten (die für 17 Cent die Stunde oder 28 Euro im Monat die Kleider für unsere Wohlstandsknubbel nähen, dabei bis zu den Knöcheln in giftigen Abfällen stehen – das ZDF hat dies neulich schön dokumentiert) und mehr Arme zu Fremden im eigenen Land zu machen.

Ja – die Armen in Deutschland vermissen seit Jahren jene Fürsorgekultur, die nun Wohlstandsflüchtlingen entgegengebracht wird. Darf man überhaupt Wohlstandsflüchtlinge sagen? Nun – das ist nicht meine Sicht der Dinge, offiziell werden sie ja auch Kriegsflüchtlinge genannt – aber andererseits wird nur über ihre Verwertbarkeit im Arbeitsmarkt verhandelt, die gegeben zu sein scheint … wenn ich dem untereinander eng verzahnten deutschen Machtkartell der Spitzen von Wirtschaft/Medien/Politik glauben darf … was ich mir hier einfach mal erlaube, weil ich Menschen kenne, die Krieg erlebt haben und durch ihn traumatisiert sind. Glauben Sie mir: die sind im Rahmen unserer Hochleistungsgesellschaft überhaupt nicht vermittelbar, die brauchen einen Therapieplatz im Sanatorium … lebenslänglich. Die durch Kriegsfolgen ausgelösten Traumata sind kaum zu behandeln – und erst recht nicht zu heilen, da ist an arbeiten erstmal gar nicht zu denken … weshalb ich schließe, dass jeder weiß, dass es sich um Wohlstandsflüchtlinge handelt. Aber die Gier nach immer mehr, die Lust daran, Partner, Eltern und Kinder allein zu lassen für den Tanz um das Goldene Kalb: dafür hat die High Society der Republik viel Verständnis: da kommen Glaubensbrüder ins Land.

Währenddessen sterben unsere Armen an der gleichen brutalen Sanktionspolitik wie die Armen in Syrien, die kein Geld für die Überfahrt hatten, eine private Initiative listet gerade die Toten in Deutschland auf, reist durchs Land, um auf diese Sozialmorde aufmerksam zu machen (siehe DieOpferAngenda2010). Es gibt einzelne Helden in diesem Sanktionskrieg gegen „unbotmäßige“ Arme wie jene Landrätin, die den Jobcentern die Sanktionen verbot (siehe gegenhartz), der ganze Bundestag – voll mit leistungsfremden Neureichen – steht weiterhin voll hinter den scharfen, tödlichen Sanktionen gegen die eigenen Bürger (siehe grundeinkommen). Es gibt einzelne Stimmen, die eine deutliche Sprache sprechen und fordern, dass „Sozialrecht nicht mehr als Strafrecht zu missbrauchen“ (siehe Deutschlandradio) doch die gehen unter in dem Sanktionswahn deutscher Behörden … die für die Sozialmorde fürstlich honoriert werden, obwohl ja angeblich „kein Geld da ist“ (siehe gegenhartz):

„Nach einer Auswertung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) haben sich die Vorstandsbezüge der Bundesagentur für Arbeit (BA) still heimlich, dafür aber drastisch, erhöht. So sind die Bezüge zwischen 2005 bis 2014 um 90,2 Prozent auf insgesamt „rund 871.000 Euro“ gestiegen.“

Ungeheuerlich, oder? Aber Teil der Superagenda 2010 – den neoliberalen Gedankenspielchen der „Entscheider“, die den ganzen Feldzug gegen die europäischen Sozialstaaten unterstützen und finanzierten – die sind sogar namentlich bekannt, haben sich in einer Anzeige öffentlich hinter den Hartz-Kanzler gestellt (siehe Nachdenkseiten, die diese Anzeige dankenswerterweise archiviert haben).

Die gleichen Entscheider verteilen nun Teddybären an Menschen, die vor Merkels Sanktionen in Syrien fliehen. Manche Psychoanalytiker sehen darin einen Wahn und denken, Merkel ist „von allen guten Geistern verlassen“ (siehe tlz), halten sie für nicht ganz zurechnungsfähig … dabei folgt sie doch nur der Agenda 2010 weiter, die die Wirtschaft dem „Kanzler der Bosse“ eingetrichtert hatte – jene Wirtschaft, die sich hier über verschenkte Teddybären genauso freut wie über Kinder in Bangladesh, die für 17 Cent die Stunde arbeiten und mit 30 schon reif für die nicht vorhandene Rente sind.

Wir schauen viel zu selten aus der Perspektive des Krieges „Reich gegen Arm“, der aktuell als Weltkrieg quer durch alle Nationen läuft – und seltsame Allianzen offenbart (siehe Spiegel):

„Schröder nahm an einem Beraterkreis der kasachischen Regierung teil, für den auch Altbundespräsident Horst Köhler zunächst zugesagt hatte; Schily und Gauweiler beteiligten sich an der Verfolgung des früheren Schwiegersohns des Präsidenten, Rachat Alijew. Dieser war in seiner Heimat in Ungnade gefallen und hatte sich vor dem kasachischen Regime nach Europa in Sicherheit gebracht.“

Wer Geld hat, ist gut: so der Leitsatz der neoliberalen Moderne, des „kannibalistischen Neokapitalismus“. Diktatoren haben Geld, also sind sie bedingungslos gut. Flüchtlinge, die es bis nach Deutschland schaffen, sind bedingungslos gut, weil reich, also ist jede Kritik an ihnen böse – in etwa so böse, wie die mit Strafe verfolgte Armut. Mal ehrlich: können Sie sich vorstellen, dass deutsche Neureiche – wie etwa jene Superreichen, die sich in der „Agentur für Arbeit“ an den Versicherungsgeldern der Arbeitnehmer hemmungslos bereichern – Hartz IV-Abhängige (die Parias der Republik) mit dem gleichen Jubel umsorgen wir Flüchtlinge? Natürlich nicht: Flüchtlinge haben bewiesen, dass sie alles geben, um konsumieren zu können (um mal eine andere Formulierung für „Wohlstandsflüchtlinge“ zu gebrauchen): die passen zu „uns“, sind übereifrige Bewerber für eine neoliberale Funktionselite, reich an Jugend und Gesundheit (und Geld für den Schleuser): daran profitieren „wir“ gern. Das „die Wirtschaft“ und „die Politik“ sich dadurch ein eigenes Volk schafft, weil sie mit dem alten nicht klar kommt, wird Realität. Haben eigentlich schon alle vergessen, wie sich Helmut Kohl mit den Russlanddeutschen Wähler ins Land geholt hat? Ja? Ich kann da mal in meinem Archiv die Briefe suchen, die die CDU damals den Neuankömmlingen geschickt hatte: sie sollten nicht vergessen, wer sie ins Land geholt hat. Merke(l)n Sie nun, dass da eine gewisse Tradition gewahrt wird … und kein Wahn gelebt?

Die neoliberale Front in Deutschland wird mehr und mehr zu Minderheit, rot/rot/grün hätte schon bei der letzten Wahl eine stabile Mehrheit gehabt – die Eingeborenen haben zunehmend die Nase voll von dem Wi/Me/Pol-Kartell, der geschlossenen Front der Absahn- und Lumpenelite in Wirtschaft, Medien und Politik: Zeit also, die Eingeborenen etwas auszudünnen, sie etwas mehr mit anderen Themen zu beschäftigen, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen, Zeit, für etwas mehr „Druck“, der für unser hoch verschuldetes, dicht bevölkertes Land vor eine enorme Zerreißprobe stellen wird: es werden Milliardenkosten auf die Deutschen zukommen – Geld, dass für unsere Armen und ihre 2,6 Millionen Kinder nicht da war, aber für 1,5 Millionen Einwanderer jederzeit zur Verfügung steht … 1,5 Millionen jedes Jahr, wie jetzt zu hören ist (siehe n-tv, wo auch folgendes Zitat zu finden ist):

„Oftmals bringen sie eine überdurchschnittliche Motivation, Eigeninitiative sowie eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft mit, die auch zum Teil fehlende Sprachkenntnisse und Zeugnisse kompensiert“, schreibt die Arbeitsagentur.

Es wird also eng werden auf dem deutschen Wohnungsmarkt, der sowieso schon kaum noch Platz für Arme hat (siehe Tagesschau):

„Immer mehr Menschen in Deutschland sind ohne Wohnung. Deshalb schlägt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Alarm. „Wir haben für 2014 einen drastischen Anstieg der Wohnungslosigkeit ermittelt“, sagt Geschäftsführer Thomas Specht. „2014 waren etwa 335.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung. Verglichen zu 2012 ist dies ein Anstieg um zirka 18 Prozent.““

Da inzwischen Städte schon Mietern die Wohnungen kündigen, um noch mehr Flüchtlinge „mit überdurchschnittlicher Motivation, Eigeninitiative und einer hohen Lern- und Leistungsbereitschaft“ unterzubringen, wird die Obdachlosigkeit bald wohl die Millionengrenze erreichen: für „Flüchtlinge“ werden neue Sozialwohnungen gebaut (siehe Spiegel), das eigene Volk (gerne als „Pack“, „faule Säcke“, „Parasiten“, „Schmarotzer“ oder „bildungsferne Schicht“ bezeichnet) darf nun mit längerer Lebensarbeitszeit rechnen … an Stelle einer Sondersteuer für Reiche, die schon jetzt davon träumen, wie sie die Arbeitskraft der Einwanderer in Riesenprofite umwandeln können – ohne Rücksicht auf Verluste.

Bedenkliche Stimmen werden gnadenlos abgestraft – wie etwa jene griechischstämmige Bochumer Polizistin, die bezeugt, dass die Einwanderer mit Frauen nicht viel anfangen können (siehe Der Westen): wen interessiert das schon: wir sind ja nicht Russland, in dem 43 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind (siehe Spiegel), wir sind Deutschland, das Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch und Zwangsprostitution in überfüllten Lagern billigend in Kauf nimmt (siehe Spiegel) …. und ignoriert, dass ein solches Sozialverhalten mit den Werten der westlichen Kultur nicht in Einklang zu bringen ist.

Doch … welche Werte werden das in Zukunft sein?

Werte, die es erlauben, den Charakter eines Landes zu ändern, ohne das eigene Volk zu befragen. Werte, die es erlauben, dass Scharfschützen – wir aktuell in England – auf friedliche Demonstrationen angesetzt werden (siehe Radio Utopie). Jene Werte, die bedingungslose Unterstützung für Räuberbanden fordern (siehe Spiegel):

„Kiew hat dabei versagt, das Gewaltmonopol des Staates wieder herzustellen. Noch immer ziehen schwer bewaffnete Freikorps durch die Lande. Manche stehen politischen Parteien nahe, manche Oligarchen, manche Kriminellen.“

Ein Traum der Reichen: mit Privatarmeen (wie der IS) plündernd durch die Länder ziehen zu können, ohne von sozialen Konstruktionen wie „Staat“ noch groß daran gehindert zu werden: genau das verdient natürlich „unsere“ Unterstützung, ebenso wie die zunehmend irrsinniger werdenden Bombadierungen des „Westens“, die sich ganz bewusst und absichtlich gegen soziale Einrichtungen mit globalen Charakter wenden – oder wie soll ich mir sonst erklären, dass trotz Kenntnis der Sachlage ein Krankenhaus der „Ärzte ohne Grenzen“ bombadiert wurde (siehe Zeit):

„Ärzte ohne Grenzen teilte mit, dass allen Konfliktparteien vorsorglich mehrfach die genauen Geodaten ihrer Einrichtungen übermittelt worden seien, zuletzt am 29. September. Nach Beginn des Angriffs habe man zudem das amerikanische und afghanische Militär erneut kontaktiert; dennoch habe das Bombardement noch mehr als 30 Minuten angehalten“

Oder soll ich wirklich glauben, dass das US-Militär mit seinen hoch gerüsteten Aufklärungsmitteln nicht weiß, wohin es seine Bomben „mit chirugischer Präzision“ schmeißt? Wäre ja auch blöd für unsere Arbeitsmärkte, wenn es den Flüchtlingen in ihrer Heimat zu gut ginge: deshalb ja auch die weltfremde und verantwortungsscheue Formulierung „da ist Krieg“ anstelle der Formulierung „da machen wir Krieg“.

Haben Sie auch nur einmal vernommen, dass die deutsche Bundeskanzlerin ihre Sanktionen gegen Syrien einstellen möchte – Sanktionen, die … wie schon im Irak … in erster Linie die Zivilbevölkerung treffen? Sie können sich die Liste der Sanktionen im Internet anschauen – ich fand interessante Details (siehe WKO):

„Die im Anhang X gelisteten Luxusgüter sind weitgehend durch Preisgrenzen präzisiert. Es handelt sich dabei beispielsweise um Fahrzeuge samt Zubehör, Bekleidung und Schuhe, Lederwaren, Besteck, Geschirr, Glaswaren, Parfums, Weise, Uhren, Kunstgegenstände, Sportartikel, Spielautomaten, etc.“

Wer das will … muss seine Heimat verlassen, sein Glück woanders suchen. Die Deutschen jedoch – sollen nach Ansicht „der Wirtschaft“ längere Lebensarbeitszeiten in  Kauf nehmen und auf den Mindestlohn verzichten (siehe Welt): eine interessante Forderung für Bürger, denen man eine „Willkommenskultur“ abverlangt, die aktuell die kostengünstige Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen anstrebt (siehe Spiegel). Wie lang soll das gut gehen?

Ich jedoch – wollte über die Zukunft schreiben, über die Zukunft meiner Kinder. Was geht mich auch der Rest der Welt an.

Sie werden in einem Land groß werden, dass entschieden hat, dass Flüchtlinge bessere, schützenswertere Menschen sind als sie selbst. Sie empfängt niemand mit einem Teddybären, ihr Vater ist Sünder – krank geworden durch Arbeit – und Sünder verdienen keine Gnade … sondern Sippenhaft. Sie werden in einem Land groß werden, das ihnen keine Heimat mehr sein will, gnadenlos Sanktionen in der Welt (und im eigenen Land) verteilt, um neues „Menschenmaterial“ zu importieren – ohne Rücksicht darauf, dass sie in ihren Heimatländern schmerzhaft vermisst werden.

Sie werden in einer Welt leben müssen, in der nackte Gewalt offen und vom Kartell gebilligt an der Tagesordnung ist (siehe t-online):

„Ich führe die größte Streitmacht der Erde, und ich werde nicht zögern, sie zum Schutze meines Landes oder eines Verbündeten einzusetzen“, sagte Obama vor den Vereinten Nationen weiter. „Aber wir können nicht in eine Welt der Konflikte und der Abschottung zurückgehen. Wir leben in einer verbundenen Welt, in der es andere Wege geben muss, um Streit beizulegen.“

Allerdings … schotten sich die USA selbst sehr gegen syrische Flüchtlinge ab, auch wenn sie nun bis zu 10 000 aufnehmen wollen, weil für sie „Umsiedlung keine Lösung ist“ (siehe Tagesschau) – es sei denn, es wird nach Deutschland/Europa umgesiedelt.

Sie werden in einer Welt leben, in der alle demokratischen diplomatischen Systeme vollständig versagt haben, in der jederzeit wieder ein „totaler Krieg“ droht – wie aktuell im Nahen Osten (siehe Spiegel), ohne dass sich jemand darüber wundert, wie das eigentlich geschehen konnte, wie es sein kann, dass sämtliche Sicherheitssysteme, die während des „Kalten Krieges“ aufgebaut wurden, vollständig versagt haben.

Sie werden in einer Welt leben, in der sie – politisch gesehen – nur noch die Wahl zwischen zwei Alternativen haben: bedingungsloser Gehorsam gegenüber den Parolen des Wi/Me/Pol-Kartells … oder „braun“ sein, was ein Synonym für „absolut böse“ ist.

Sie werden in einer Welt leben, in der der Krieg Reich gegen Arm eskaliert, in der reiche Machtkartelle den Staat beseitigen, wie sie ihn schon in Afghanistan, Lybien, der Ukraine und dem Irak beseitigt haben, um blutrünstigen „privaten“ Banden Tür und Tor zu öffnen … Banden, die von Reichen finanziert werden, Banden, die nun jenes Öl verkaufen, dass Syriens Regierung nicht mehr verkaufen durfte.

Ehrlich gesagt: hätte ich ihnen lieber eine andere Welt hinterlassen.

PS: sie werden mich nun zurecht fragen, wie man mit der Flüchtlingskatastrophe denn umgehen sollte. Ich möchte die Frage allerdings gerne weitergeben: ich hielt schon die Bombadierung ihrer Heimat für falsch, halte ihre Ausbeutung für ungeheuerlich und die Vorspielung des „Paradieses Deutschland“ für unverantwortlich … und ich kann nicht alle Probleme lösen, die die Lumpenelite produziert. So gedanken- und verantwortungslos wie derzeit agiert wird, nehme ich an, dass die Lösung „braun“ (noch brauner als bei der Europawahl) ausfällt … was der Lumpenelite ebenfalls sehr gefallen wird, erhöht es doch ihre Macht gegen den Staat als solchen, der Schutzgemeinschaft der Bürger. Die Flüchtlinge wird letztlich keiner haben wollen (außer denen, die man „nutzbar“ machen kann), sie werden sich überwiegend zu den deutschen „Parasiten“ gesellen müssen … und keine sonderliche Zukunft in einem Land haben, das ganz schnell wieder „Migrationshintergrund“ als „verdächtig“ ansehen wird. Eine perfide Entwicklung … an der vor allem die Reichen gut verdienen werden, die sich aktuell an der steuerfinanzierten Unterbringung der Flüchtlinge durch Traummieten eine weitere goldene Nase verdienen (siehe Süddeutsche). Verlieren werden die Armen.

Doch wen interessieren die schon.

Was mir jedoch … ehrlich gesagt … etwas fehlt, ist die große Solidarität der Reichen in diesem Land, die einfach mal die Hälfte ihres Vermögens spenden (sagen wir mal: 2,5 Billionen Euro), um diese „historische Herausforderung“ bewältigen zu können. Aus dieser Richtung kommen jedoch … wie immer … nur Forderungen „an alle“, die die Gürtel wieder mal enger schnallen sollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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