
Dienstag, 13.3.2018. Eifel. Fußball und Schach – das ist im Prinzip die kleine Formel, auf die man die Wirren der Neuzeit reduzieren kann. Der Pöbel wird für Fußball begeistert, die Elite spielt Schach. Ja – ich spreche hier absichtlich von „Pöbel“ – denn das ist es, was Sie für die Elite sind. Glauben Sie etwa, die Industrie finanziert diese Leibesübungen umsonst mit irrsinnigen Beträgen – mit jährlich über 100 Millionen Euro (siehe ran)? Wenn Sie mal die Gelegenheit hatten, in Konzernen die Gedankenwelt der Chefetage zu beobachten, dann erkennen Sie, was ich meine: die Jungs dort spielen nicht Fußball, sie spielen Schach. Fußball ist ein taktisches Spiel: einer schmeißt einen Ball in die Mitte und alle rennen hinterher. Schach ist ein strategisches Spiel, bei dem die Spieler viele Züge im Voraus berechnen, es ist voller Hinterlist und Heimtücke: das Spiel der großen Politik. Natürlich möchte die Elite nicht, dass der Pöbel Denken in den Kategorien des Schachspiels lernt: hier muss vernetzt gedacht werden, die Qualitäten der einzelnen Figuren müssen kombiniert werden, man muss Figurenteams bilden, um sein Ziel zu erreichen, täuschen, tricksen, in die Irre führen, manchmal sogar die Dame opfern um zu gewinnen (völlig unvernünftig – schreit da gleich der Laie auf), bei Fußball reicht es, dem Ball hinterher zu rennen. Wer Schach spielt, denkt auch schnell in Verschwörungstheorien und zeigt sich im Alltag als versierter Verschwörungspraktiker: ihm kann man wenig vormachen, er ist nicht leicht zu täuschen, nicht umsonst sind Verschwörungstheoretiker vernünftiger als die weniger denkende Zunft (siehe Forschung und Wissen) – und nicht umsonst ist die Beschäftigung mit strategischen Gedankenspielen dem Pöbel verboten (d.h.: es ist verpönt): schnell könnte man den raffinierten Schachzügen der Elite auf die Spur kommen – wer kann das schon wollen.
Fußball ist die moderne Variante des alten Spruches „ein Schwein durchs Dorf jagen“, es fordert nur ein geringes Maß an Hirn und Reflektion, es reicht zu wissen, dass das „Runde in das Eckige“ muss, zudem spaltet es die Republik in inhaltslose Stämme, die bis aufs Blut verfeindet sind – wegen Ballsport. Da ist der Pöbel beschäftigt und lernt, dass das Gegeneinander zur Problemlösung der einzige Weg ist: einer muss Recht haben, der andere Unrecht, die Götter entscheiden letztlich, wer der Sieger ist – und die höchste Gunst der Höchsten hat. Fußball ist politische Erziehung – und wie anders würde unsere Welt aussehen, würden wir die Menschen in Schach trimmen anstatt in Ballschubsen.
Einer der neuen Bälle, die aufs Feld geschmissen wurde, ist das Wort „Diesel“. Ja – ich merke: Sie erschrecken. Wenn Sie Pech haben, haben Sie auch einen und werden jetzt enteignet. Der Zweck, für den die Industrie Ihnen diesen „Sondermüll auf Rädern“ (siehe Spiegel) verkauft hat, kann es nicht mehr erfüllen, entweder kaufen Sie sich einen neuen Benziner (der dann in ein paar Jahren zum Fußball wird, auf den alle herumtreten), oder sie fahren eben nicht mehr zur Arbeit, werden gekündigt, kriegen vom Arbeitsamt noch eine Sperre, müssen Hunger leiden und Obdachlosigkeit fürchten bis Sie letztlich im Hartz-Gettho landen, aus dem nie jemals mehr jemand entkommt und werden ihr Leben als vogelfreier Aussenseiter in sozialer Missachtung führen.
Diesel – das wissen wir – ist der Feind der Menschheit, der große Mörder der Moderne, der Satan im Auspuff. Diesel – der gemeine Triebtäter, der die Welt mit Feinstaub überzieht und so alles dahin rafft, was Luft zum Leben braucht. Jedenfalls: aktuell. Kann sich morgen wieder ändern, wenn der nächste Ball aufs Spielfeld geworfen wird. Diesel und Feinstaub: das war lange ein untrennbares Begriffspaar, das wir mühsam gelernt haben, im Jahr 2012 überschlugen sich die Artikel mit der Anprangerung der tödlichen Dieselabgase (siehe Spiegel)
„Bislang hatte die Weltgesundheitsbehörde (WHO) Dieselabgase immer als potentiell krebserregend eingestuft – nun sieht die Behörde einen direkten Zusammenhang zwischen der Belastung durch die Abgase und der Entstehung von Krebs. Benzinabgase gelten weiterhin als potentiell krebserregend.“
„Feinstaub verkürzt Lebenszeit“ – steht so im Link (warum das in dem Text nicht vorkommt, bleibt ein Geheimnis der Springerpresse), und ich möchte noch ein weiteres Zitat aus dem Artikel beifügen, das im Laufe der Erörterung noch wichtig werden wird:
„Am schlimmsten sind Dieselabgase, vor allem aus Lkw und Bussen.“
Wir erfahren auch von älteren Studien, die zeigen, wo es am schlimmsten um die Verschmutzung bestellt ist: im Inneren des Autos:
„Nicht in jeder Studie wurde alles untersucht, zudem unterscheiden sich die Werte mitunter stark – je nach Stadt, Uhrzeit und Wetterlage. Einen Trend gibt es dennoch: Fast immer war die Luft in den Autos schlechter als in der Umgebung.“
Den Fahrradfahrern in der Stadt geht es noch schlechter, zwar ist die Luft besser, aber sie atmen mehr – wegen den Leibesübungen.
Kaum hatten wir uns an die Gleichung „Diesel=Feinstaub“ gewöhnt, kamen fünf Jahre später parolenresistente Wissenschaftler auf den Plan und bewiesen anderes (siehe Zeit)
„Neueste Messresultate der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zeigen nämlich: Nicht die Dieselabgase sind der Hauptverursacher der hohen Feinstaubbelastung. Stattdessen hat die LUBW „Aufwirbelungen und Abriebprozesse“ ausgemacht, die „eine wesentliche Rolle“ spielen.“
„Den Messungen zufolge entsteht der verkehrsbedingte Feinstaub der Partikelgröße PM10 (bis zehn Mikrometer Durchmesser) zu rund 85 Prozent durch Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb sowie durch die Aufwirbelung der Staubschicht auf den Fahrbahnen. Für die inzwischen bundesweit bekannte Messstelle am Stuttgarter Neckartor, wo seit Jahren die höchsten Staubkonzentrationen gemessen werden, bedeutet das laut der neuesten LUBW-Tagesmittelwerte: Pro Kubikmeter Luft stammen lediglich 1,9 Mikrogramm Feinstaub aus den Auspuffrohren der vorbeifahrenden Autos. 11,9 Mikrogramm werden hingegen durch Abrieb und Aufwirbelungen verursacht.“
Es gibt auch einen wissenschaftlichen Vergleich von Diesel und Fahrrädern (siehe Helmholtz):
„Feinstaub ist ein ganz anderes Thema. Beim modernen Diesel gibt es kein Feinstaubproblem mehr. Das Thema ist durch. Ein Fahrrad hat typischerweise einen Felgenverschleiß von 0,1 Millimeter auf 1000 Kilometer: Beim Bremsen entweichen Metalloxide in die Umgebung. Das sind auf einen Kilometer umgerechnet drei bis vier Milligramm. Der Partikelausstoß aus dem Auspuff eines Diesels liegt bei 0,2 bis 0,5 Milligramm. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung eine andere ist: Wir haben bei vielen Betriebszuständen eine niedrigere Partikelkonzentration im Abgas als in der Umgebungsluft einer Stadt.“
Fahrräder ´raus aus der Innenstadt – als Fußgänger schon immer mein innigster Wunsch, gegen die Zweiradrüpel mit ihren Feinstaubtrompeten in der Innenstadt ist ein drängelnder Porsche auf der Autobahn ein Waisenknabe – jedenfalls aus der Sicht eines eingefleischten Fußgängers. Doch zurück zum Thema.
Das war jetzt doof für die Strategen: immerhin sollte es gegen den Diesel gehen. Wir wissen zwar noch nicht, warum (dazu kommen wir noch): aber der Diesel muss weg. Kein Wunder, dass nach dem Feinstaub eine neue Sau durchs Dorf gejagt wird: die Stickoxyde. Eine US-Studie spricht von 38000 Toten, die durch Nichteinhaltung der Grenzwerte verursacht wurden (siehe FAZ), im Run auf die noch größere Zahl erhöht der Spiegel auf 50000 … verlorene Lebensjahre (siehe Spiegel). Verlorene Lebenjahre? Nun: wenn jemand zu früh stirbt. Bei knapp 4000 Verkehrstoten im Jahr – rechnen wir das mal durch. Es sind nun häufiger junge Menschen, die im Straßenverkehr ihr Leben lassen (siehe Welt), Gehen wir mal von einem Durchschnittsalter von 40 aus – und davon dass die noch 40 Jahre gelebt hätten: schon sind wir bei 160000 verlorenen Lebensjahren – die uns nicht dazu animieren, „Verkehr“ oder „das Auto“ an und für sich zu verteufeln.
Statistik ist wunderbar, oder?
Kennen Sie übrigens dieses Stickoxid? Wir müssen hier über Stickstoffdioxid reden – Stickstoffmonoxid ist ein Arzneimittel. Und in der Ärztezeitung finden wir folgende Aussagen (siehe Ärztezeitung):
„So heißt es auch im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages zum Abgas-Skandals, der vor Kurzen veröffentlicht wurde, dass epidemiologisch ein Zusammenhang zwischen Todesfällen und bestimmten Stickstoffdioxid-Expositionen im Sinne einer adäquaten Kausalität nicht erwiesen sei.“
„Sind nun Stickoxide unbedenklich und die Sorgen um die Gesundheit reine Hysterie? Tatsächlich scheint es schwierig oder gar unmöglich, aus der Vielzahl der Abgase, zu definieren, ob und zu welchen Anteil bestimmte Stoffe für die gesundheitlichen Risiken verantwortlich sind, die das Leben an einer Hauptverkehrsstraße mit sich bringen könnte.“
Aber zum Fußballspielen reicht es auf jeden Fall: einfach mal ein wenig hin- und herschießen das Thema: schon kommt Bewegung ins Volk. Schaut man genauer hin, so fragt man sich: warum muss es eigentlich der Diesel-PKW sein, der angeprangert wird: Flugzeuge und Linienbusse erreichen bei den Emissionen höhere Werte (siehe Statista). Es scheint auch ein Wunder, dass wir überhaupt so lange überlebt haben – denn die Emissionen waren mal gigantisch höher (siehe Umweltbundesamt):
„Emissionsangaben von Stickstoffoxiden (NOx) werden als NO2 berechnet. Diese übliche Umrechnung erfolgt, weil Stickstoffoxide zwar überwiegend als Stickstoffmonoxid (NO) emittiert werden, anschließend aber atmosphärisch zu Stickstoffdioxid (NO2) oxidieren. Von 1990 bis 2015 ist ein Rückgang der NOx-Emissionen um über 1,7 Millionen Tonnen (Mio. t) oder 59 Prozent (%) zu verzeichnen (siehe Abb. „Stickstoffoxid-Emissionen nach Quellkategorien“). Dieser Rückgang erfolgte in allen Quellkategorien – mit einem Minus von rund 1 Mio. t am deutlichsten im Verkehr. Trotz dieser Minderung ist der Verkehrsbereich mit einem Emissionsanteil von 38 % weiterhin mit Abstand der größte Verursacher von NOx-Emissionen (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Luftschadstoffe nach Quellkategorien“).“
Man findet auch denkwürdige Hinweise – wenn man wie ein Schachspieler denkt und nicht nur dem Ball hinterherrennt (siehe Huffingtonpost):
„Nicht nur die ganz neuen Dieselmodelle der Euro-6D-Norm geben Grund zur Hoffnung. Hinzu kommt: Ein Diesel-Motor muss nicht unbedingt mit konventionellem Diesel-Kraftstoff fahren.
Unternehmen und Universitäten auf der ganzen Welt forschen derzeit an neuen synthetischen Kraftstoffen, die nicht mehr aus Erdöl hergestellt werden, sondern zum Beispiel aus CO2 und Wasserstoff.
Diese neuen Kraftstoffe bilden aufgrund einer veränderten chemischen Struktur zum Beispiel keinen schädlichen Ruß mehr. Auch Stickoxide fallen bei diesen neuen Kraftstoffen kaum noch an.“
Das ist noch etwas plakativ geschildert – und ohne Quellenangabe zu den neuen Zauberstoffen – aber geben Sie mal „Dieselmotor“ und „Rapsöl“ in Ihre Suchmaschine ein: sie werden überrascht sein, was ein Dieselmotor (der ganz alten Bauart) alles als Treibstoff verwenden kann – und wie wunderbar, wenn das erstmal mit Wasserstoff gelänge. Gelingt auch: ein kleines Unternehmen baut da gerade Fahrzeuge um – allerdings nur LKW (siehe Deutschlandfunkkultur). Wasser als Treibstoff … braucht aber wohl den guten alten Dieselmotor.
Was soll also diese Jagd auf den Diesel? Warum hat man jetzt den Ball hineingeworfen? Nun – hier müssen wir etwas weiter denken als nur die Parole „Dieselnazis sind böse“ vor uns herzuschieben. Lauschen Sie mal den Worten der Süddeutschen Zeitung (siehe SZ):
„Viele Autos haben über Nacht massiv an Wert verloren, und die Volkswirtschaft insgesamt kann sich darauf einstellen, dass jetzt Milliardenvermögen vorzeitig vernichtet werden. Das Ausland, heißt es, lacht über Deutschland, das eines seiner erfolgreichsten technischen Produkte gerade ruiniert und die Vormachtstellung der deutschen Autoindustrie vielleicht gleich mit – mit noch ungewissen Folgen für Millionen Arbeitsplätze.“
Das Ausland lacht. Eine der erfolgreichsten Techniken wird verbannt, wird zum vogelfreien Hartz-IV-Motor ernannt. Interessiert es Sie, wer eigentlich hinter der Kampagne gegen den Diesel steht? Die deutsche Umwelthilfe (siehe duh). Kämpft für saubere Luft. Wer finanziert die? Nun – Sie werden überrascht sein (siehe orange.handelsblatt):
„Und dafür lassen Sie sich auch von der amerikanischen „ClimateWorks Foundation“ bezahlen. Seit 2010 hat diese Stiftung mindestens vier Millionen Dollar an die Deutsche Umwelthilfe überwiesen. Das zeigen deren Finanzberichte aus den Jahren 2010, 2011, 2012, ein Wikileaks-Dokument von 2016 und die Internetseite der Stiftung.“
Diese Foundation hat innerhalb kurzer Zeit sehr viel Geld eingesammelt (siehe myphilantropedia) und finanziert damit nicht nur die Kampagnen der Deutschen Umwelthilfe sondern auch … die ICCT (nochmal: orange.handelsblatt). Und die kommt mit einer neuen Studie heraus, die zweifelsfrei beweist, dass ein LKW mit 35 Liter Dieselverbrauch auf 100 km (siehe Eurotransport) viel weniger Dreck macht als mein kleiner Citroen mit 4 Litern auf 100 Km (siehe Automobilwoche). Sie sehen: dass Busse und LKW Dreckschleudern sind, stimmt auch nicht mehr, die sind supersauber. Überlege auch gerade, mit einen 38-Tonner zu kaufen, um damit demnächst in die Stadt zur Arbeit zu fahren – der Umwelt zuliebe.
„12000 Tote“ prangert die Deutsche Umwelthilfe an – findet dabei aber keinen Rückhalt in der Medizin (siehe orange.handelsblatt):
„Professor Martin Hetzel ist Chefarzt an der Stuttgarter Lungenfachklinik vom Roten Kreuz. In der Stadt also, die besonders stark von der Luftverschmutzung betroffen sein soll. Der Experte holt tief Luft. Dann sagt er: „Stickoxide in einer so geringen Konzentration wie in unseren Städten können keine krankmachende Wirkung haben.“ Es sei deshalb „schlicht unmöglich, auch nur einen Todesfall“ darauf zurückzuführen.“
„Andere Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und zu wenig Bewegung seien um ein Vielfaches gefährlicher für die Gesundheit als das Einatmen von Stickoxiden.“
Aber der treue Deutsche spielt den Ball trotzdem brav weiter.
Schauen wir noch mal nach den USA: dort wollten deutsche Autobauer 2009 eine Dieseloffensive starten, Grund: der VW Jetta war zum „Green car of the Year“ gewählt worden (siehe Welt), man sah große Chancen für Diesel in den USA (Marktanteil Diesel Pkw: 2,6 Prozent, in Europa 55 Prozent – siehe Süddeutsche Zeitung). Und dann noch ein Motor, der auch mit Wasserstoff fährt? Schon mal überlegt, wie die großen Industrien in den USA – Autobau und Öl – darauf reagieren würden? Erst recht unter einem Präsidenten, der die einheimische Autoproduktion zur Not durch Zölle fördern will?
Nun – willkommen beim Schachspiel. Es gibt viele Dinge, die das Leben verkürzen: zu wenig Schlaf, Arbeitslosigkeit, Liebeskummer, sitzende Tätigkeit, Pendeln zur Arbeit, zu wenig Zeit für Freunde, ungesundes Essen, Angst vor dem Tod – um nur einige zu nennen (siehe: Huffingtonpost): hier gäbe es viel zu tun, da werden Millionen Lebensjahre vernichtet. Doch da … ist Ruhe. In Wirklichkeit interessiert sich die große Welt nicht für die Lebensjahre des Pöbels, man interessiert sich für Rendite: und der deutsche Dieselkrieg hilft vor allem der US-Industrie.
Das sind allerdings keine Informationen für Fussballer, die sollen einfach nur jenen Bällen hinterherlaufen, die man ihnen gerade zuspielt. Es wird auch aus der deutschen Politik und Wirtschaft keine diesbezügliche seriöse Aufklärungsarbeit geben (und von den Medien schon gar nicht – da sitzen auch nur noch Fußballfans), denn schon längst hat man für sich einen neuen Markt erkannt: saubere Luft.
Deshalb mal zum Abschluss der Erörterung ein Zitat aus der Welt der deutschen Wirtschaft, dass weit in die Zukunft greift (siehe Süddeutsche):
„Für den Ökonomen sieht die Sache ganz anders aus: Autofahrer konsumieren gratis das knappe Gut „reine Luft“, also lässt man sie und genau sie dafür zahlen; der Fachmann spricht von der Internalisierung der externen Kosten des Fahrens.“
Und so nutzt man den Dieselkrieg, um Luft als „knappes Gut“ zu deklarieren, für das bald alle zahlen müssen. So hat auch die europäische Elite was davon. Noch ein Zitat? Damit Sie wissen, wohin die Reise geht?
Gern: (siehe CO2online)
„Noch vielschichtiger wird es bei körperlicher Aktivität. Während in Ruhe ungefähr 4 Liter Luft pro Minute die Lunge passieren, steigert sich dies bei körperlicher Belastung auf über 50 Liter pro Minute. Über das Jahr verteilt, bedeuten diese beiden Extreme 2.100 Kubikmeter Luft oder 168 Kilogramm CO2 in Ruhe gegenüber 25.500 Kubikmeter Luft oder 2.040 Kilogramm CO2 bei Dauerbelastung.
Die Zahlen zeigen vor allem eines: Die individuelle Lebensweise hat einen enormen Einfluss auf unseren CO2-Ausstoß. So gesehen, hätte der kleine, unsportliche Typ, der sich nie bewegt, sondern den ganzen Tag auf dem Sofa liegt, die beste Klimabilanz.“
Sport ist Mord. Sogar: klimaschädlicher Massenmord. Und wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass Ihre Atmung auch Stickoxide produziert (siehe BlickamAbend), dann wissen Sie, was die Zukunft bringt: sie wird teuer werden. Und vielleicht gibt es bald ein Atemverbot für Innenstädte. Oder wenigstens ein Sportverbot.
Sie mögen immer noch Fußball, oder? Ok – dann habe ich zum Schluss noch einen für Sie (siehe Spiegel):
„Ammoniak verbindet sich mit Stickoxiden aus Dieselabgasen zu Ammoniumnitrat, das mit dem Regen in den Boden einsickert. Das ist reiner Dünger, wie er auch im Baumarkt zu kaufen ist“
Ist es vielleicht dieser Dünger, der zum rasanten Waldwachstum in Europa führt (siehe UNO-Bericht im Spiegel)? In den dieselarmen USA schreitet das Waldsterben weiter rasant voran (siehe scienexx).
Viel Spaß beim Spielen!
PS: Bevor nun die frisch erkorenen Dieselnazis jubeln: Autos – auch die mit Elektroabrieb – bleiben extrem gesundheitsgefährdender Sondermüll auf vier Rädern. Je mehr Masse, umso schädlicher. Das gilt auch für Städte: je größer, umso klimaschädlicher (siehe Welt). Wir sollten also nicht nur diskutieren, ob Diesel in Städten fahren dürfen, sondern, ob Städte nicht eher generell abgeschafft werden sollten: zugunsten von Dörfern, in denen man alles zu Fuß erreichen kann – und von dem lebt, was man drumherum anpflanzt. Die Lösung aller Probleme … ist schon längst gefunden (siehe regenvillages). Nur: diesen Ball mag keiner spielen. Gibt Riesenärger mit den Schachspielern der Welt, die mit Globalisierung und Verstädterung Billionen verdienen.
Und Geld – ist Gott. Je mehr – umso göttlicher der Besitzer – oder?


Montag, 16.10.2017. Eifel. Wohnt man in der Eifel, ist es schwer, diese ganzen Schreckensmeldungen der Millionärspresse ernst zu nehmen. Wir haben gesunde Wälder, zu viel Wild, saubere Luft, unser Dorf hat – unbestätigten Meldungen zufolge – angeblich das sauberste Trinkwasser Deutschlands, wir haben eine Arbeitslosigkeit von 3,4 Prozent, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit – und selbst Kritiker der spontan beschlossenen Einwanderungspolitik der neuen reichsdeutschen Elite helfen jeden geflüchteten Menschen, wo sie können. Die Afd ist weit unter Bundesdurchschnitt, überall sieht man Schilder mit „Stoppt Tihange“ – eine Bewegung gegen ein belgisches Atomkraftwerk, an dem sich auch die Gemeinden beteiligen, wir beobachten seit einigen Jahren, wie als ausgestorben geltende Vogelarten wieder ansiedeln – Ozonloch, Waldsterben, Klimakatastrophe, russische Bedrohungen, irre Staatsführer in großen Ländern mit und ohne Atomwaffen sind hier völlig ohne Relevanz. Wasserknappheit besorgt niemanden, das Land ist voller Stauseen, die Winde der Nordsee sorgen für überreichliche Regenfälle, Bäche und Flüsse führen reichlich Wasser, Kriminalität ist kaum vorhanden – und wenn, dann wird sie durch Durchreisende von Außen praktiziert. Die letzte Vergewaltigung – die damals für Riesenschlagzeilen sorgte – ist viele Jahre her, der erste Mord seit 150 Jahren ebenfalls. Wohnt man hier, ist es schwer nachzuvollziehen, dass Menschen wie Dirk C. Fleck – einer meiner wenigen „Facebook-Freunde“ – offen über das Ende der Welt reden (siehe Rubikon): Dirk zeichnet das Bild einer unaufhaltsam sterbenden Welt, deren soziale und politische Strukturen völlig zerrüttet sind, so dass kein Widerstand mehr möglich ist.
Für uns in der Eifel – nur irre. Die einzigen Berühungspunkte, die wir hier in der Nordeifel mit der großen Politik haben (und Sie da draußen wahrscheinlich gar nicht) sind die Kinderfänger um Marc Dutroux: darum finden Sie hier im lokalen Blättchen immer wieder Warnmeldungen auf der ersten Seite, wenn Autos (Lieferwagen und PKW) mit belgischen Kennzeichen vor Kindergärten gesehen werden, für uns ist es keine Theorie, dass er vielleicht kein Einzeltäter war, wir wollen auch nicht riskieren, unsere Kinder zu verlieren, weil wir den Deutungsgeboten der Millionärspresse folgen.
Sicher – dass Vögel und Insekten seltenere Gäste auf diesem Planeten geworden sind: das merkt man auch. Ebenso sind die ganz strengen Winter mit – 25 Grad und drei Meter hohen Schneedecken (inklusive Notversorgung der Dörfer mit Hubschraubern) verschwunden – doch die vermissen wir hier wirklich nicht. Und dann … lesen wir bei Dirk solche Sätze:
„Denn der Tsunami der Zerstörung, den das Dauerbeben eines ungezügelten Kapitalismus ausgelöst hat, reißt weiterhin ungebremst alles aus dem Gleichgewicht: das filigrane ökologische Netzwerk ebenso wie die sozialen Strukturen unserer globalen Zivilgesellschaft.“
Nur … es ist etwas bequem, von „Kapitalismus“ zu reden, weil: damit tritt man niemandem zu nahe. Wirkt, als sei das eine Krankheit oder eine Naturkatastrophe – ist es aber nicht. Nicht der Kapitalismus ist das Problem (das lesen jetzt sicher gerne viele, wüssten sie doch nicht, wie man Wirtschaft sonst organisieren sollte), sondern eine Hand voll Menschen niederer Moral, Neandertaler des ethischen Verhaltens – plakativ gesprochen. Es sind Menschen mit einer so großen inneren Leere, dass alle Güter der Welt nicht ausreichen würden, dieses Loch zu füllen – sie versuchen es aber trotzdem. Es sind zum Beispiel Menschen wie jene Anwälte, die dem reichen Trigemachef anboten, mit Hilfe eines fingierten Konkurses Millionen von Steuergeldern auf die Seite zu ziehen, während man gleichzeitig sein Privatvermögen bei Frau und Kindern in Sicherheit bringt (siehe Welt). Dabei können reiche Menschen ihren Steuersatz – anders als die Masse der Ausgepressten – sowieso heute schon weitgehend selbst bestimmten (siehe Stern). Das heißt: sie zahlen gar nichts, wenn sie nicht wollen, spielen mit fingierten Scheinfirmen herum, die sie steuersparend hin- und herverkaufen. Der superreiche Herr Rick kennt sich aus mit den Realitäten in Deutschland:
„Obwohl der 61-Jährige von diesem Privileg der Wohlhabenden profitiert, kritisiert er das deutsche Steuersystem. Die von der SPD geforderte Erhöhung des Spitzensteuersatzes gehe seiner Meinung nach an der Wirklichkeit vorbei. Rick glaubt, dass die Wohlhabenden bei einer besser durchdachten Besteuerung sogar das gesamte Steueraufkommen Deutschlands schultern könnten: „Man könnte die berühmte Krankenschwester, den Busfahrer, Feuerwehrleute, Paketdienstfahrer und Polizisten – also alle die, die durch Sozialbeiträge und Steuern erheblich belastet werden – weitgehend ganz von der Einkommenssteuer befreien. Indem man ein faires Besteuerungssystem für die Wohlhabenden entwickeln würde – mit vernünftigen Steuersätzen und einer breiten Bemessungsgrundlage.“
Die starken Schultern tragen die größere Last … mit der Konsequenz, dass sie wesentlich langsamer superreich werden als zuvor, ohne jedoch hungern zu müssen. Wolfgang Grupp, der Trigema-Chef, hat das Angebot abgelehnt und ist damit an die Öffentlichkeit gegangen, der Herr Rick riskiert seine zukünftigen Zuwächse, um für gerechtere Steuern zu plädieren, doch was machen Millionen anderer – in Deutschland und Europa? Plündern den Staat – und eröffnen eine Treibjagd auf normale Menschen, die immer absurdere Züge annimmt.
Nehmen wir den Dieselmotor, der ja jetzt gerade als Sau durchs Dorf getrieben wird. Stichwort: Feinstaubbelastung. Wissen Sie, was das Bundesumweltamt zur Feinstaubbelastung sagt? Lauschen Sie mal (siehe Umweltbundesamt):
„Feinstaub wird vor allem durch menschliches Handeln erzeugt: Primärer Feinstaub entsteht durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Kraft- und Fernheizwerken, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, bei der Metall- und Stahlerzeugung oder auch beim Umschlagen von Schüttgütern. Er kann aber auch natürlichen Ursprungs sein (beispielsweise als Folge von Bodenerosion). In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die dominierende Staubquelle. Dabei gelangt Feinstaub nicht nur aus Motoren – vorrangig aus Dieselmotoren – in die Luft, sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des Staubes von der Straßenoberfläche. Eine weitere wichtige Quelle ist die Landwirtschaft: Die Emissionen gasförmiger Vorläuferstoffe, insbesondere die Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung, tragen zur sekundären Feinstaubbildung bei.“
Viele Faktoren erzeugen Feinstaub. Darf ich mal fragen, ob die großen Reifen der Lieblingsautos der Elite – diese SUV-Panzer, die immer neue Umsatzrekorde brechen – und ihre großen Bremsen nicht viel mehr Feinstaub produzieren als ein kleiner Dieselmotor mit 4 Litern auf 100 Kilometer? Niemand wird Ihnen diese Frage beantworten können. Es geht ja auch gar nicht um Feinstaub, es geht um die laufende Treibjagd der Elite gegen alles, was ärmer ist oder Konkurrenz werden könnte. Kleine Fuhrunternehmer, kleine Taxiunternehmen, kleine Handwerker und arme, wirtschaftlich denkende Menschen, denen der CO2-Verbrauch wichtig war: sie sind das neue Verdrängungsziel einer Elite, die zuvorderst ihre eigenen Steuersparmodelle im Auge hat. Das die durchschnittliche PS-Zahl in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 50 Prozent gestiegen ist (siehe statista) und jetzt bei – irrsinnigen – 150 PS liegt: wo ist das Thema mal aufgenommen worden? Die deutschen Herrsteller BMW, Audi und Mercedes liegen im Schnitt sogar nochmal weit darüber (siehe Spiegel) … welche Partei geht dagegen vor?
Aber da spielt es auf einmal gar keine Rolle, dass wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen (siehe Spiegel): die Räder der Lumpenelite müssen rollen für den Sieg.
Doch nicht nur bei der Mobilität kommt es zu einer Treibjagd auf ärmere Teile der Gesellschaft, die nicht durch fingierte Firmenverkäufe Millionen scheffeln können, auch was die Arbeitszeit angeht wird kräftig vorangeschritten: wir werden in Zukunft noch deutlich mehr arbeiten müssen (siehe Wiwo bei Xing) – und wie zufällig reagiert die parteispendenfinanzierte Politik auch sofort mit einer Änderung der Arbeitszeitgesetze (siehe WDR): Schichtarbeitern droht der 12 Stunden-Tag.
Wo wir gerade bei der CDU und der FDP sind: da darf man genau drauf achten, wie die sich bei der Treibjagd anstellen – sie setzen auf massive Staatsverschuldung und fördern erstmal ihre Klientel (siehe WDR):
Hatten CDU und FDP Hannelore Kraft früher häufig als „Schuldenkönigin“ bezeichnet, so musste sich Armin Laschet nun von der SPD „Schuldenkaiser von Deutschland“ nennen lassen. Denn alle anderen Bundesländer machten 2017 zusammen deutlich weniger Schulden als NRW alleine
Sind Sie schon mal so veräppelt worden? Ist übrigens Ihr Geld, was da ausgegeben wird – nicht dass Sie denken, der Armin hätte vor, auch nur einen Euro davon selbst zu bezahlen. Aber es gibt viele Parteispender, deren Firmen jetzt Aufträge brauchen – unabhängig davon, ob wir uns das leisten können. Sie werden jedoch dafür zur Kasse gebeten: sicher werden wir bald wieder Kürzungen im sozialen Bereich „alternativlos notwendig sein“ … wie ich hörte, sind ja auch Rentenkürzungen im Gespräch … auch per Ausweitung der Arbeitszeit bis zur Beerdigung. Nebenbei bemerkt: es wirkt schon seltsam, dass gleichzeitig mit dem Griff in die Kassen die gerade erst eingeführte Kennzeichnungspflicht von Polizisten wieder rückgängig gemacht wird (siehe Taz) … so als würde man so manchen anonymen Übergriff auf Bürger durch uniformierte Unbekannte geradezu willkommen heißen – im Rahmen der Treibjagd.
Wie auch immer: man wird dafür sorgen, dass Sie ständig am Rennen sind – zum Beispiel auf der Jagd nach bezahlbarem Wohnraum. Die Bauindustrie hat sich insgesamt schon längst von Ihnen verabschiedet, sie baut nur noch für die Luschenelite (siehe Spiegel):
„Die Bauwirtschaft konzentriere sich nur auf das obere Fünftel der Bevölkerung, das fast jeden Preis zahlen könne“ … während die übrigen 80 Prozent Angst vor Obdachlosigkeit haben müssen. Ja: Deutschland zeigt Herz: wir führen inzwischen auch Zangsräumungen bei Rollstuhlfahrern durch (siehe Berliner Zeitung). Und wer nicht schnell genug rennt – oder nicht mehr schnell genug rennen kann – der landet bei Hartz IV, dem „offenen Strafvollzug“ für „Minderleister“ (siehe Frankfurter Rundschau). Hartz IV ist der Jagdhund der Jagdgesellschaft, er führt die Meute an. Auch jene, die noch nicht von ihm gebissen wurden, hören sein Gebell durchs ganze Land … und rennen um ihr Leben. Hartz IV sei Armut per Gesetz, so wurde mal gesagt: dies hat jetzt das Bundessozialgericht nochmal ausdrücklich bestätigt (siehe epochtimes): wenn ein verharzter Mensch streng spart (das geht, ich kenne persönlich solche Fälle, die nur von Marmelade und Toastbrot leben) wird ihm das selbst angesparte Vermögen wieder als Einkommen angerechnet, bis er es verbraucht hat – er soll gefälligst wie alle anderen auch täglich mit der Angst leben, dass er sanktioniert wird, das geht ja nicht, wenn er Ersparnisse hat. Ach ja – Sanktionen: knapp zehn Prozent der Bundesleistungen für Hartz IV (also: zwei Milliarden Euro) werden den Ärmsten der Armen noch als Strafe gestrichen (siehe Zeit) … wir haben also keine Skrupel mehr, Menschen via Staatsgewalt unter das Existenzminimum zu drücken und kalt lächelnd zu beobachten, wie lange die so wohl überleben.
Zu hart gesprochen?
Schauen Sie mal, was man in Österreich – sachlich und nüchtern betrachtet – von Hartz IV hält (siehe OTS):
„Die Studie des Finanzministeriums, in der die die Einführung von Hartz IV in Österreich angedacht wird, zeigt, dass sich die Zahl der Personen in sozialer Not massiv erhöhen würde: 160.000 Menschen In Deutschland hat sich die Zahl der Menschen, die arbeiten und trotzdem arm sind, seit 2005 verdoppelt. Der Anteil an absturzgefährdeten Arbeitslosen ist einer der höchsten in Europa.“
Und das … wurde von Menschen angedacht, geplant, durchgeführt. Von einer nahezu geschlossenen Allianz von amoralischen Lumpen, deren größte Lust es ist, auf Kosten der Arbeit von anderen zu leben – und zwar auf möglichst großem, möglichst jährlich wachsendem Niveau.
Wo ist die Partei, die dagegen vorgeht?
Die Antwort ist einfach: in Island. Das kleine Land hatte sich den Auflagen der Lumpenelite entzogen und einen eigenständigen Weg gewählt, mit den Problemen der Bankenkrise umzugehen: einen Weg, der ihnen einen seit fünf Jahren andauernden Aufschwung und die niedrigste Arbeitslosigkeit in Europa bescherte (siehe Taz):
„Die Grundlage für den schnellen Aufschwung hatte Island mit der Verweigerung der von EU und IWF geforderten Sozialisierung der Schulden der Privatbanken gelegt. Schulden, hinter denen auch Bankbetrügereien standen. Deren juristische Aufarbeitung geht derzeit weiter: Am Freitag wurden drei Exmanager der „Landsbanki“ zu Haftstrafen von bis zu dreieinhalb Jahren wegen Kursmanipulationen, verbotenen Insidergeschäften und Veruntreuung verurteilt.“
Knast statt Rendite: ein Erfolgsrezept, dass wir uns mal merken sollten.Vielleicht kann man so auch Dirks Schreckensvisionen der Zukunft ungeschehen machen?
Ich glaube … kaum. Weil wir immer noch keine Ahnung davon haben, welche Wucht, welche Gewalten entfesselt werden, um die Renditen der Lumpenelite zu sichern. Und wir sollen das auch nicht erfahren: entsprechende Bücher werden gerade aus der Bücherei entfernt – auf Antrag der Grünen (siehe BSZ). Ich war überrascht: eins der bösen Bücher lese ich gerade: Die geheime Migrationsagenda von Friederike Beck vom bösen Kopp-Verlag (1.Auflage August 2016). Ich habe es noch nicht ganz durch – aber jetzt schon einige Fragen … zum Beispiel zu den Worten des EU-Vizepräsidenten Frans Timmermanns:
„Aber die Multikulturalität ist das Schicksal der Menschheit. Es wird selbst in den entferntesten Gegenden dieses Planeten keine Nation mehr geben, die in ihrer Zukunft nicht mehr Diversität sieht“ (Beck, a.a.O., Seite 82). Ich denke voller Sorge an die Reservate der Sioux – und das endgültige Ende der Kultur der nordamerikanischen Eingeborenen, deren Reservate jetzt endgültig vernichtet werden.
Ich finde es auch interessant, dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zu lauschen, wenn er seine Zukunftsvision veröffentlicht:
„Wenn ein Krankenhaus in London Krankenschwestern benötigt, wirbt es sie aus Ghana oder Sierra Leone an. Wenn Google Programmierer sucht, wird es oft in Entwicklungsländern fündig“. (Beck, a.a.O., Seite 113). Das hier die Dritte Welt nach ihren Rohstoffen auch ihre Menschen verliert, die ihnen eine bessere Zukunft sichern könnten – egal. Es wird weiter ausgeplündert, als wären die alten Sklavenjäger wieder da. Ban Ki-Moon wurde übrigens auf amerikanischen Druck hin Generalsekretär (siehe Jean Ziegler bei Deutschlandfunkkultur) – und es sind ebenso Amerikaner, die uns über Fernziele der US-Politik aufklären – hier der „leitende Direktor des Transatlantic Center des German Marshal Fund of the United States, Ian Lesser“:
„Eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern und ein Europa, das stärker an Multikulturalismus gewöhnt ist, würde den Vereinigten Staaten ähnlicher sehen und könnte eine Triebkraft für die transatlantische Angleichung werden.“ (Beck, a.a.O., Seite 101)
Deutschland zeigt Herz? Nur für die Bedürfnisse einer Lumpenelite, die mithilfe der Milliardenindustrie der Schlepperbanden aus dem europäischen Kontinent eine Kopie der US-Gesellschaft machen wollen – jener Gesellschaft, die – anders als Island – bald mit 20 Billionen Dollar einen neuen Schuldenrekord aufstellt, während Deutschland für das Abzahlen seiner Schulden 170 Jahre bräuchte (siehe Welt). Und wo bleibt das Geld der Staatsschulden, wer profitiert davon? Nun – jene 20 Prozent, die oben schwimmen … und mit aller Gewalt dort bleiben wollen.
Wer übrigens meint, Kritik an einer derartigen rücksichtslosen Migrationsagenda sei „rechts“, der sei an Zeiten erinnert (das Jahr 2010), wo die linke TAZ noch über die „linken Lebenslügen“ zum Thema Multikulti schreiben durfte (siehe Taz) – kritische Gedanken, die heute schon unmöglich wären: man wäre sofort AfD-Nazi und müsste damit rechnen, dass angeblich linke Sturmkommandos die Bücherstände auf der Frankfurter Buchmesse überfallen (siehe Achgut). Ja- soweit sind wir schon wieder: die „Generation Doof“ hat uns eine völlig instrumentalisierbare „Linke“ geschaffen, die sich leidenschaftlich rechtsextremer Methoden bedient, ohne groß darüber nachzudenken, was für eine Gesellschaft wir da schaffen.
Treibjagd auf die Menschheit bedeutet auch: Jagd auf 60 Millionen Menschen, die gerade auf der Flucht sind – vor Kriegen, die mit westlichen Waffen geführt werden, vor Wasserknappheit, die durch westliche Konzerne verursacht wurden, durch Nahrungsmittelknappheit, die durch westliche Nahrungsmittelspekulationen angeheizt wurde … und durch Kürzung der Entwicklungshilfen für schlimmste Notregionen. Zeigt Deutschland etwa Herz für 145000 Flüchtlingsfrauen aus Syrien, die in erbärmlichsten Verhältnissen leben? Die Mittel, solchen Menschen zu helfen, sind um 10 Prozent gefallen, das World Food Programm der UNO steht „am Rande des Bankrotts“, eine massenhafte Schließung von Krankenhäuser in Krisengebieten war die Folge (siehe Beck, a.a.O, Seite 117).
Treibjagd in Zahlen? Finden wir in Wirtschaftsblättern (siehe Handelsblatt):
„Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit spielt sich in der Sahara und der Sahelzone mutmaßlich eine humanitäre Katastrophe ab. Die Flüchtlingskrise hat nach Einschätzung des Entwicklungsministeriums und namhafter Experten zu einem Boom der organisierten Kriminalität in Nordafrika und der Türkei geführt, der mutmaßlich weit mehr Flüchtlinge und Migranten das Leben gekostet hat als bisher bekannt.
„Nach vorsichtigen Schätzungen sind über eine Million Menschen in der Sahara ums Leben gekommen“, sagt Entwicklungsstaatssekretär Thomas Silberhorn (CSU)“
Hätte man alles verhindern können … aber hinter der Entwicklung stehen knallharte wirtschaftliche Interessen einer Elite von Lumpen, denen Millionen Tote gar nichts mehr ausmachen. Und wenn ich die – angeblich mal „Linken“ Grünen so höre, dann steht die Regierung davor, mit Hilfe der Bundeswehr noch mehr Fluchtursachen zu schaffen (siehe Cem Özdemir):
„Soft power ist wichtig, und gerade deswegen brauchen wir auch die hard power. Ohne auch die harten Mittel der Außenpolitik im Instrumentenkasten zu haben, ist unsere soft power nur wenig wert!Natürlich brauchen wir eine starke, eine leistungsfähige Bundeswehr.“
Ja – sie lesen richtig. Der zukünftige deutsche Außenminister, Erbe der ehemaligen Friedensbewegung, wird noch deutlicher:
„Um soft power ausüben zu können, müssen wir auch über hard power verfügen. Dass wir manchmal, im äußersten Notfall, auch militärische Mittel brauchen, haben uns Srebrenica, Kosovo und Afghanistan gelehrt. Diese Erkenntnis ist Grundlage eines wertegeleiteten Realismus.“
Soft Power könnte ja dem anderen noch die Freiheit lassen, sich für andere Wege als den gewünschten zu entscheiden, steht Hard Power dahinter, kann schnell weltweit durchregiert werden. Wer nicht hört, wird erschossen – ihre Grünen! Das wird dann so eine Art Welt-Hartz-IV, wo jeder jederzeit mit Sanktionen oder sofort mit Waffengewalt zum Schweigen gebracht wird.
Harter Stoff, oder?
Und doch … enthält ein unverblümter Blick auf die Realitäten immer auch die ersten Schritte zur Lösung. Nur: leicht … wird es nicht werden. Die Mächte und Gewalten, die mit dem Planeten spielen, als hätten sie noch drei weitere im Schrank, sind gigantischer als je zuvor. Und doch … sind es nur eine Hand voll Menschen, die aus dem Traum einer planetaren Zivilgesellschaft den Alptraum einer Menschheit macht, auf die gerade eine Treibjagd stattfindet. Vielleicht noch nicht mal hundert. Kaum über tausend – wenn man ihren Dienerscharen mal außen vor läßt. Das … sollte zu schaffen sein. Island – hat es auch geschafft.
