Feiern

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Schluss mit lustig

Warum nun gerade nicht Ruhe, sondern Feiern Bürgerpflicht ist.

Ein Kommentar von Renate Reuther.

Der neue Lockdown, ob nun leicht oder schwer, verhindert in der grauen Jahreszeit das bunte Feiern: vom Karneval bis zum Weihnachtsfest. Das Verbot des Miteinanders zu verschiedenen Anlässen zeigt, was die Regierenden von den regierten Bürgern wirklich halten: Sie reden von Eigenverantwortung und drohen jedem mit Strafe, der darunter etwas anderes als sie versteht. Eigentlich bietet die traditionelle Maskenzeit gute Möglichkeiten, den Herrschenden die Masken vom Gesicht zu reißen. Verzichten wir darauf, weil es uns nun von den Regierenden verboten wurde, zusammenzukommen, mit und ohne Kostüm und Maske? Lassen wir uns wirklich auch noch die Feste und die alten Rituale unserer Vorfahren nehmen, die den Menschen immer schon Halt in schweren Zeiten gaben? Die Autorin gibt Antwort darauf.

„Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.“ Wir haben diesen Satz verinnerlicht bis zur Selbstverleugnung. Wir bleiben ruhig, selbst wenn man uns das halbe Leben wegnimmt: die selbstbestimmte Freizeit, die so wichtig ist für unser seelisches Wohlbefinden, die Grundlage unserer Gesundheit. Alles, was der Unterhaltung dient, soll wegen der Coronakrise in ganz Deutschland über den gesamten Zeitraum des Lockdowns untersagt werden (1). Gerade jetzt kommt das allgemeine Spaßverbot. Jetzt wäre es wieder losgegangen mit dem wilden Treiben: Halloween, Faschingsauftakt, Martinsumzüge, Weihnachtsmärkte .

Und nicht vergessen, alles was Spass macht ist entweder Unmoralisch, Verboten oder macht Dick.

Feiern verboten, Arbeiten erlaubt. Über den Missbrauch des Begriffs „Feiern“

Albrecht Müller

NachDenkSeiten-Podcast

Im Heute Journal vom 1. November interviewte Marietta Slomka den aus der Isolation entlassenen Gesundheitsminister. In diesem 7-minütigen Interview gebrauchte Jens Spahn 7-mal (!) das Wort Feiern. Offensichtlich wird hier in Anlehnung an den Charakter von After-Ski-Partys in Ischgl und anderen wilden Partys ein Wort negativ aufgeladen. Feiern, sich treffen, tanzen, anderen Menschen begegnen, Theater und Konzerte besuchen, zusammen singen und essen gehen, an Ecken rumstehen, auf dem Bolzplatz kicken – das sind ganz wichtige menschliche Bedürfnisse. Die unterschwellige Polemik gegen das Wort „Feiern“ und die daraus abgeleitete Corona-Politik hat für viele Menschen bittere Konsequenzen.

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