Exportindustrie

This tag is associated with 1 posts

Der wirtschaftliche Crash Deutschlands – und seiner Sklavenkultur

1518954474684

Dienstag, 19.6.2018. Eifel. Wissen Sie … ist ja gerade wieder Fußball, oder? Interessiert mich nicht so, ich habe da keine Zeit für. Nehme aber doch wahr, dass das „Nationale“ jetzt wieder alle zusammenschweißt. Komisch, oder? Letzte Woche war „das Nationale“ noch voll Nazi, jetzt hat jeder sein Fähnchen auf dem Kopf, dem Autodach, dem Balkon. Gibt sogar Nagellack in Nationalfarben, habe ich mir sagen lassen. Irre, oder? So schnell geht das, dass verpönte Sichtweisen voll im Trend sind – jedenfalls für die Zeit, wo es angeordnet wird. Ist sicher lustig zu sehen, wie Millionäre noch so voller Lust und Begeisterung Ball spielen können. Millionäre – ja, das sind ja die echten Menschen in unserem Land. Sie werden hoch geschätzt. Und auch wenn sie wie eine hagelvolle Kneipenmannschaft aus Bottrop-Kirchhellen spielen und verlieren: sie bleiben ja Millionäre. Schönes Leben, oder? Geht ja allen echten Menschen so in diesem Land: ihre Millionen kriegen die auf jeden Fall – egal, welchen Murks sie machen. Bei Politikern ist das ja auch so: die können Milliarden an Steuergeldern versenken: die Diäten sind sicher. Anders als die Rente. Sprach letztens mit einer Frau, die bang ihrer Zukunft entgegengeht: sie hat ihre Rentenbescheinigung bekommen. Dreihundert Euro (in Zahlen: 300) wird sie jeden Monat erhalten. Ich würde ihr ja empfehlen, Fussball zu spielen – oder Politiker zu werden, doch schnell wurde mir klar: die Plätze sind rar für unsereins.

Warum verdient man im Fussbal eigentlich so irrsinnig viel? Nun – weil es Sponsoren gibt. Bayern München zum Beispiel bekommt Geld von der Telekom, von Adidas, von Audi und von der Allianz, dann gibt es noch was von Goodyear, Tipico, der DHL und SAP (siehe westline). Ganz unterschiedliche Wirtschaftszweige vereint im Betreiben, Fussballvereine reich zu machen. Wieso eigentlich? Haben Sie sich die Frage schon mal gestellt? Sie könnten ja auch andere Projekte unterstützen: Projekte, die die Menschheit weiterbringen. Das völlig autarke Dorf zum Beispiel, das sich selbst mit Energie und Nahrung versorgt, Studien über den Nutzen des Umbaus der Wirtschaft zur Genossenschaftswirtschaft, damit alle an Gewinnen teilhaben können und jeder auch einen fairen Anteil für seine Arbeit bekommt oder die Sicherstellung der Wasserversorgung in Afrika – doch die Entscheider entscheiden sich für was anderes. Für die Förderung von Nationalismus und Kampfspielen. 222 Millionen als „Ablösesumme“ für einen Fußballer, damit er anstatt für Verein A für Verein B spielt (siehe Kicker): für uns doch kein Problem. Rechnen wir mal kurz um: für das Geld hätte man zwei Millionen Kinder in Afrika drei Monate lang vor dem Hunger retten können (siehe savethechildren). Das zeigt eigentlich sehr schön, welche ungeheure Dekadenz unseren Alltag derzeit beherrscht. Schauen Sie ruhig mal bei Unicef vorbei und blicken Sie dem Horror ins Auge: der afrikanische Kontinent leidet unter schlimmsten Zerrüttungen. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind – unnötigerweise (siehe unicef). Sind aber Negerkinder, die interessieren uns nicht wirklich. Wäre ein Hund in Not: ja, da kommen Unsummen an Spendengeldern zusammen (darum ja: Köterrasse), jedoch für ein Negerkind: nein, das geht nicht. Die Erde ist ja sowieso zu voll. Wir empören uns aufs äußerste, wenn einer mal „Neger“ sagt, aber  wenn Neger verrecken – auch als Kinder – das stört uns nicht beim Verzehr von Kaffee und Herrentorte.

Immerhin – sind wie die Herrenrasse. Sagen wir nicht mehr so deutlich, leben es aber umso mehr. Wir brauchen das auch – denn für die meisten Menschen in Deutschland ist der Zug schon längst abgefahren. Das „WIR“ in Deutschland ist nur noch das „WIR“ der Millionäre, weil hier die Millionäre im Bundestag Gesetze für die Millionäre in der Wirtschaft machen, um von denen dann Pöstchen zu bekommen, die noch mehr Millionen bringen. 1,2 Millionen Millionäre beherrschen das Land … jenes Land, in dem in den letzten 10 Jahren 18 Millionen Menschen von Hartz IV abhängig waren. Darum die Investitionen in Fußball: die 70 Millionen Abgehängten sollen wenigstens für ein paar Tage das Gefühl haben, dass es da ein „wir“ gibt, zu dem auch sie gehören: wir DEUTSCHLAND. Zwischendurch darf man dann mal dem Stamm der Bayern oder der Schalker Jungs angehören, damit die rare Freizeit mit viel gedankenlosem Unsinn gefüllt wird, bis das dicke Ende kommt.

Und das dicke Ende ist jetzt da.

Nun schauen Sie nicht so verdutzt: Sie haben es doch schon lesen können! Ja – in der „Lügenpresse“. So lustig dieses Wort auch mal war – und so viele lustige Spielchen man mit ihm auch treiben konnte – hat es uns doch auch von vielen Informationsquellen völlig abgeschlossen – sofern man dem Urteil völlig folgt. Wissen Sie – deshalb habe ich auch kurz mal was zu Fußball gesagt … denn dort habe ich ein schönes Zitat gefunden (siehe Süddeutsche Zeitung):

„Wir bekommen wieder ein riesiges Ausmaß an Anschleimeritis vorgesetzt“

„Was heute im Fernsehen verlangt wird, ist ein Gefolgschafts-Journalismus, ein Jubelpersertum, das sich in den Dienst der Sache, also der Mannschaft stellt. Denn das sind ja „Wir“. Es ist das große „Wir“, das über allem schwebt. Es wird auf alles eine große, grelle Sprachtapete geklebt, um Fußball und Sport allgemein als nationalistisch bewegendes Ereignis zu inszenieren.“

Das ist die Meinung des Schriftstellers Jürgen Roth, der Sprachforschung zu Sportberichterstattung betreibt … aber ich fand, seine Worte passen auch sehr gut zur Beschreibung der gesamten Situation der Medien, die weniger Lügenpresse als vielmehr Jubelpersertum ist … ausgenommen im Bereich Wirtschaft, weil dort … nun, dort braucht man noch solide Informationen.

Deshalb sollte man immer ein Auge auf die Wirtschaftsnachrichten werfen, in denen gerade nichts weiter verkündet wird als das Ende der gesamtdeutschen Wirtschaft … während „wir“ von einem „nationalistisch bewegenden Ereignis“ abgelenkt werden und von der Politik (ganz deutlich bei der letzten Wahl) auch nur noch „große, grelle Sprachtapeten“ serviert bekommen … vor allem vom Gefolgsschaftsjournalisten, der nirgendwo anecken will, um seine Pferdezucht nicht zu gefährden.

Schauen wir doch mal, was uns in dieser Zeit offen präsentiert wird (siehe Spiegel):

„Die deutsche Exportfixierung droht sich in einer Welt voller Populisten ins Drama zu verkehren: Auf Kosten anderer leben – diese Illusion dürfte platzen. Die Kanzlerin scheint es zu ahnen. Zu spät.“

Natürlich sind alle Feinde des deutschen „WIR“ „Populisten“. Wissen Sie, was das lateinische Wort „populus“ aussagt? Es steht für das Volk, das eine Staatengemeinschaft bildet, steht auch für „Bürgerschaft und Gemeinde“ (siehe pons). Jene, die für Bürgerschaft, Gemeinde und staatenbildendes Volk sind, sind die Feinde jenes „WIR“, dass mal gerade wieder versucht, alle in einen nationalistischen Rausch zu versetzen (der gleiche Rausch, dessen Bildung man der AfD vorwirft – aber egal).

Und dieses „Wir“ hat – in ekelerrender Art und Weise – massiv „auf Kosten anderer gelebt“. Hört man so nicht in der Tagesschau, oder? Ein Satz entlarvt das ganze Dilemma, die ganze Katastrophe, die die hemmungslosen Selbstbereicherer in den letzten 20 Jahren angerichtet haben, eine Katastrophe, die nun im Zusammenbruch der ganzen deutschen Wirtschaft enden wird, weil die anderen … also die, die für ihre Bürger Politik machen und nicht nur für Millionäre …. sich das nicht mehr gefallen lassen.

Wie sah es denn aus, das deutsche Erfolgsmodell? Wir erfahren es in einem Nebensatz – den wir anschließend noch erläutern müssen:

„Weil die Deutschen beim Kostenkürzen so eifrig vorgelegt haben, mussten andere Länder nachzuziehen versuchen – mit dem Haken, dass nicht alle gleichzeitig (relativ) wettbewerbsfähiger werden können. Was wiederum bedeutet, dass in Ländern wie Italien zum Unmut der Menschen zwar viel gekürzt wurde, nur eben ohne dass das anschließend so belohnt wurde, wie das in Deutschland allein noch sein konnte.“

Und wie sah dieses Kostenkürzen aus? Können Sie sich noch daran erinnern? Schauen Sie mal auf ihr Konto oder in ihre Brieftasche. Oder in ihren Arbeitsvertrag – befristet, Teilzeit, halbtags. Kostengünstig für Unternehmer. Deutschlands Exporterfolg ist sicher auch – das darf man nicht vergessen – dem Euro geschuldet, der machte unsere Waren so schön billig. Und mit diesem Rückenwind hat Kanzler Schröder – mit dem groben Hammer Hartz IV – den größten Niedriglohnsektor Europas geschaffen, in dem schon – je nach Quelle anders – jeder fünfte oder sogar jeder vierte Deutsche zum Wohle der Millionärsgewinne sein Leben verbrät.

Hartz IV ist eine gigantische Subvention für „die Wirtschaft“ gewesen, der große Angstmacher, der alle auf der Flucht vor Psychofolter und Schikane in Jobs getrieben hat, für die sonst niemand seine Arbeitskraft verkaufen würde … soviel mal zu den „freien Märkten“. Der Arbeitsmarkt ist durch Staatsgewalt zu einem Sklavenmarkt verkommen – und noch mehr.

18 Millionen Menschen haben in den letzten Jahren Hartz IV bezogen. Wissen Sie, was das heißt? 18 Millionen Menschen haben Haus, Sparverträge, Eigentumswohnungen, Autos, Versicherungen und jede mühsam ersparte Habe vollständig verloren, 18 Millionen Menschen in Deutschland sind durch Staatsgewalt enteignet worden. Das ist fast jeder zweite Arbeitnehmer. Raten Sie mal, wo das ganze Geld geblieben ist.

Unsere ganze Volkswirtschaft ist zu fast 50 Prozent von den Erlösen unserer Billigprodukte abhängig – und da spielen die anderen jetzt nicht mehr mit.

So gesehen haben Wirtschaft und Politik aus Deutschland das Afrika der Industriestaaten gemacht. Das Land verkommt, Schulen zerfallen, Brücken stürzen ein, Straßen werden unpassierbar – aber der Reichtum einer Minderheit wächst ins Unermessliche, Jahr für Jahr, weil die ganze Wirtschaftsordnung nur noch auf Millionärszüchtung ausgelegt ist. Doch diese Millionäre können den Binnenkonsum nicht stemmen, sie kaufen sich auch keine zwanzig Kühlschränke. Man könnte es auch mal umdrehen: jeder Millionär hat einen Haufen Niedriglöhner, die als Sklaven für seine Million ihr Leben sinnlos versickern lassen. Der Begriff „Sklaven“ gefällt Ihnen nicht? Ja – er würde ja auch zu schnellem Handeln gegen das nationalistische „Wir“ aufrufen. Er stammt aber nicht von mir, er stammt vom Deutschlandfunk als Bezeichnung für Niedriglöhner (siehe Deutschlandfunkkultur).

Das ist das ganze Geheimnis des deutschen Exportwunders: wir haben – mit anderen Begriffen und anderen Methoden – die Sklaverei wieder eingeführt. Und Sklaven – das wusste man schon im alten Rom – sind die Grundbedingung allen Reichtums.

Ohne Sklaven keine Millionäre, kein arbeitsloser Reichtum.

Die Warnung vor dem endgültigen Ende dieser finsteren Wirtschaftstyrannei, die Millionen Lebensjahre unserer Mitmenschen vernichtete, steht ganz offen im Magazin Spiegel, damit sich die Millionäre vorbereiten können. 2016 haben 4000 Millionäre die Eurozone mit ihrer Beute verlassen – eine Steigerung um mehrere hundert Prozent gegenüber den Vorjahren (siehe Stern).

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

Und was bleibt uns?

Ein zerfallenes, hoch verschuldetes Land. Ausgeplündert von einer Allianz der verantwortungslosesten Charaktere, die unsere Solidargemeinschaft je gesehen hat. Kein Wunder, dass denen das Wort von „Parasiten“ so schnell über die Lippen kommt – man sieht im Anderen stets zuerst das, was man selber ist.

Sie haben noch Zweifel über die moralische Integrität unserer „Elite“? Gut – wie erklären Sie mir dann, dass die Groko-Fürsten gerade mal schnell wieder einen tiefen Griff in die Staatskasse vollbracht haben und sich mal eben um 25 Millionen bereicherten (siehe Zeit):

„Im Schnellverfahren haben Union und SPD den Parteien mehr staatliches Geld zur Verfügung gestellt. Das sei intransparent und ungerechtfertigt, sagt Experte Michael Koß.“

„Warum die deutschen Koalitionsparteien den Konsens in der Parteienfinanzierung jetzt einseitig aufkündigen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Denn sie vermitteln durch ihr Vorgehen den fatalen Eindruck: Selbstbedienung ist legitim.“

Ist es auch. Wenn man die Macht hat, es zu tun.

Und Sie? Ich hoffe, Sie haben auch noch die Gelegenheit, in irgendeine pralle Gemeinschaftskasse zu greifen, bevor  uns unser „Exportwunder“ wie ein explodierender Dampfkessel um die Ohren fliegt und Millionen und Abermillionen in den wirtschaftlichen Abgrund reißt. Wenn wir keine Autos und keine Maschinen mehr verkaufen können – zu Billigstpreisen – dann sind wir im Eimer.

Aber die anderen Länder wollen sich ihre eigenen Industrien nicht mehr durch des deutsche Sklavenmodell zerstören lassen – und schlagen zurück.

Der Traum von der Weltherrschaft der deutschen Wirtschaftslumpen ist ausgeträumt. Hinterlassen werden sie uns eine Trümmerlandschaft wie 1945.

Und wie schon 1945 werden sie selbst völlig ungeschoren davonkommen. Immerhin … verdienen sie schon jetzt das Hundertfache ihrer Mitarbeiter (Beispiele: siehe Handelsblatt), können also den endgültigen Zusammenbruch der Volkswirtschaft schön von der Villa auf Barbados beobachten, am Pool, in Begleitung schönster Frauen, den Coctail genießend … während die deutschen Renter im Müll nach Essen wühlen müssen, um nicht zu verhungern.

 

 

 

 

 

Die letzten 100 Artikel