Euro

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Euro in Gefahr: Deutschland in Rezession – Michael Mross

Realsatire

Die Wirtschaft in Deutschland schrumpft seit zwei Quartalen, bedeutet offiziell: Rezession. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Euro. Michael Mross kommentiert.

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Der Euro kollabiert – Was tun? – MMnewsTV

Der Euro ist auf ein 20-Jahrestief gefallen. Prognose: Weiter abwärts. Michael Mross zu Ursachen und Hintergründen. Wie rette ich mein Geld?

 

 

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„Wirtschaft AUF1“: Reißt die Inflation den Euro in den Abgrund?

Bernhard Riegler geht in unserem Wirtschaftsmagazin diesmal der Frage nach, ob der Euro noch zu retten ist oder ob die Gemeinschaftswährung die EU in den Abgrund reißen wird. Schon vor der Einführung des Einheitsgeldes gab es viele Kritiker. Sowohl patriotische Politiker als auch Wirtschafswissenschaftler haben erklärt, dass das nicht gut gehen kann. Denn bei der Schaffung des Euro standen weniger ökonomische Argumente, denn politisches Wunschdenken im Vordergrund. Und alle Prognosen sind eingetreten. Manche würden sogar sagen, dass es schlimmer ist, als vorausgesagt wurde. Der rasante Anstieg der Inflation und die mögliche Zurückstufung des Euros auf Ramsch-Niveau, überraschen die Kritiker von damals nicht. Zu diesem Thema haben wir auch den bekannten Buchautor und Wirtschaftsexperten Günter Hannich, der als „Crash-Investor“ bekannt ist, interviewt.

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Hört, hört – was Gregor Gysi in geradezu hellseherischer Weitsicht vor 17 Jahren im Bundestag über die Einführung des Euros und die damit entstehende Katastrophe prognostizierte

Hört, hört – was Gregor Gysi in geradezu hellseherischer Weitsicht vor 17 Jahren im Bundestag über die Einführung des Euros und die damit entstehende Katastrophe prognostizierte – tja Ihr strammen Einheitsparteiwähler,  Ihr habt Euch verarschen lassen,  jetzt ist es zu spät. So kann Geschichte gehen, und nun schaut Ihr alle wie begossene Pudel aus der Wäsche. Hauptsache immer schön die Parole Stasi-Partei gerufen,  hättet Ihr bloß zugehört, anstatt den wortgewaltigen Verführern, gedankenlos Euer blindes Vertrauen auszusprechen. Wenn die Probleme durch diese neoliberalen Entscheidungsprozesse nicht so gewaltig wären, könnte ich mir die Häme darüber nicht verkneifen.

Jetzt wird der Eine oder Andere sagen – wir hatten ja keine andere Wahl, das ist alles über unsere Köpfe hinweg bestimmt worden – klar doch, aber warum habt Ihr Euer verdammtes Kreuz immer und immer wieder bei SPD, CSU/CSU, FDP, Grüne gemacht – die eben in vereinten Kräften diese Politik durchsetzten?

Klasse, wie das neoliberale Establishment Euch intellektuell über den Tisch gezogen hat,  dazu muss man ihnen gratulieren. Das Schlimme ist, das machen sie immer noch. Aber was juckt Euch, Eure Entscheidungen von gestern – richtig? Solange die Peripherieländer Dreck fressen müssen und Ihr mit dem Motto: Besser Arbeit, als keine Arbeit, in dem Euer täglich bisschen Leben, Cent und Gramm genau abgepackt wird – scheint ja noch alles in Butter zu sein. Ich hoffe, dass jetzt endlich das Kaminstübchen durchlüftet ist – und Eurer wahres Gesicht eines aufgeklärten, mündigen Bürgers zeigt,  und dieser neoliberalen Politik mit all zur Verfügung stehenden Mitteln, den Garaus macht – ansonsten macht dieses neoliberale Establishment Euch den Garaus – darauf könnt Ihr einen lassen. Der 3. Weltkrieg ist auf jeden Fall so nah wie noch nie. Ein deutlicher Aufruf zur Revolution Rolf Hochhuth:

Der Euro der Stabilitätsfaktor schlechthin!

Da taucht man in fremde Kulturen ein, ergibt sich den zu erforschenden kulinarischen Genüssen. Beim Einkaufsbummel durch die Basare, immer den Blick gerichtet auf etwaige Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen ausmachend – doch spätestens beim bezahlen in der Cafeteria, fällt es einem wie Schuppen von den Augen – da ist es, das verbindende Element, der Euro, plötzlich ist man sich so nah – gar heimelig fühlt man sich.

Aber nicht nur dass es ein verbindendes Element zwischen den verschiedenen Völkern symbolisiert, nein – auch in der Heimat hat er zu mehr Wohlstand für alle beigetragen. Allein die Tatsache, dass ich früher für meine Zweizimmerwohnung 400 D-Mark zahlen musste, heute 400 Euro, sich quasi der Mietspiegel über all die Jahre stabil gehalten hat, ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Warum die Politik sich trotz stabiler Mietpreise sich mit der Thematik Mietpreisbremse beschäftigt – da kann man als überzeugter Europäer doch nur den Kopf darüber schütteln.

Selbst Spirituosen sind bezahlbar geworden, früher legte man für eine Flasche Mumm dry 0,75 l – 11,95 DM auf den Tressen, heute, nur 8,54 €. Oder Meister Popper Citrus Frische 1 l, vor der Einführung des Euros – 3,19 DM, heute, 1,69 €. Der große Bauer Fruchtjoghurt 250 g – 92 Pfennige, heute, nur 59 Cent. Der Kaffeepreis ist sogar stabil geblieben vorher 7,31 DM, heute – 7,77 €. Ein fahrbarer Untersatz z. B. der Audi A4 Avant Kombi 150-170 PS – unbezahlbar, vor der Einführung des Euros, stolze 60.000 DM – heute, nur noch 38.000 € – also Peanuts im Vergleich. Und man darf dabei auch nicht vergessen – man verdient heute immer noch genauso viel als damals – umgerechnet.

Da soll noch einmal einer auf den Euro schimpfen.

Übrigens: Der Ex-Finanzminister der BRD, Theo Waigel, gab zu, dass der Euro gegen den Willen der Deutschen durchgedrückt wurde. “Hätten die Deutschen in einer Volksabstimmung für den Euro votiert?” Waigel: “Nie. Wir hätten jede Abstimmung verloren.” (SZ, 17.05.2015)

Wir können dafür nur dankbar sein!

Die wundersame Geldvermehrung

Meine Oma hat schon früher gesagt: wer den Hafer verdient, der kriegt ihn nicht – so auch Egon Kreutzer nicht. Denn ihm ist im Jahr 2000 erstmals aufgefallen, dass mit unserem Geldsystem etwas nicht stimmt. Viele Schläge hat er einstecken müssen, gar als Antisemit hat man ihn beschimpft, weil er herausfand, dass Privatbanken Geld verleihen, welches sie eigentlich gar nicht haben – oder besser ausgedrückt, sie schöpfen Geld, aus dem Nichts. Nicht nur dies, sie verkaufen dieses Geld und belasten damit die Wirtschaft und die Staaten. Da es kein Geld netto gibt, und alles Geld nur über Kredite entstehen kann – zumindest in diesem Geldsystem, es also nicht über Arbeit entsteht, wie so manch einer meint, muss sich zwangsläufig immer einer aufs Neue verschulden, damit der Reichtum auf der anderen Seite wachsen kann. Nur, was ist, wenn sich keiner mehr verschulden kann? Aber hier lest selber, wie er seinem Zorn darüber freien Lauf lässt. http://www.egon-w-kreutzer.de/002/tk150604.html

Blockupy und die Revolution

Digital StillCamera

Donnerstag, 19.3.2015. Eifel. Unverhofft haben wir Revolution in Deutschland. Mitten im friedlichen Biedermeierschlafmützenparadies brennen Polizeifahrzeuge – ein Unding in einer Demokratie. Ja – wir waren mal so weit, dass wir verstanden hatten, dass jede Form von Gewalt … sogar auch die verbale … einem zivilen, friedlichen Miteinander nur schaden kann und das wir jede Form von Interessenskonflikten besser im Dialog aus der Welt schaffen. Vielleicht ist sogar so die Sprache selbst entstanden: als zwei Neandertaler sich mit der Keule in der Hand gegenüberstanden, einer mit totem Hirsch im Gepäck, der andere mit Hunger im Bauch, die – anstatt sich gegenseitig tot zu schlagen – lieber zusammen taten und dann das Mammut erlegten. So entstand dann die Grundlage für Zivilisation … und Höflichkeit.

Ist das schon Revolution in Frankfurt? Folgt man dem Kommentator der Zeit, so verstehen sich die Aktivisten selbst als solche (siehe Zeit), ausgestattet mit einem klar definierten Feindbild:

„Das neue Feindbild ist klar: der globale (amerikanische) Finanzkapitalismus, dessen europäischer Ableger die Troika und der Euro sind, die Länder wie Griechenland knechten und knebeln; und die „Postdemokratie“ nach Colin Crouch, die sich nur noch so nennt und regelmäßig Alibiwahlen veranstaltet, aber angeblich von Konzernen und Finanzjongleuren gesteuert wird und das Volk seiner Souveränität beraubt. „Brüssel“ und „Frankfurt“ sind Symbole dieser „Unterdrückung““

Es wird nicht jeder verstehen, wie man Verständnis für den Zorn, die Wut und den Hass der Blockupy-Aktivisten empfinden kann … immerhin geschehen da auch außerordentlich dämliche Sachen: die Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge waren nicht Eigentum der EZB, sondern Eigentum der Demonstranten … bzw. Allgemeingut des Bürgers. Dass es doof ist, seinen eigenen Besitz zu verbrennen, wird man dann merken, wenn die eigene Hütte qualmt, weil man die Zigarettenkippen in den Papiermüll geschmissen hat und die Feuerwehr mangels Fahrzeug eben mal nicht kommt.

Meine Frage wäre: was sollten sie denn sonst tun? Wir haben im 21. Jahrhundert ein kleines Problem, dass im 18. Jahrhundert so nicht gegeben war. Damals war alles noch einfach: im Schloss auf dem Berg wohnte der finstere Baron, der das Land ausbluten lies. Ging er einem zu sehr auf den Keks, griff man zur Mistgabel, zur Fackel und zum Strick, um dem Spuk ein Ende zu bereiten … so jedenfalls die Legende. Meist endeten die Aufstände jedoch dadurch, dass sozial engagierte Aktivisten im Salvenfeuer entmenschlichter Söldner starben, Wesen, die man speziell zum Töten von Menschen gezüchtet, dressiert und abgerichtet hatte. Ja – so etwas machen wir heute auch, die US-Armee hat inzwischen eine gewissen Meisterschaft darin erreicht, ihren Soldaten alle Menschlichkeit abzutrainieren. Gesund ist das nicht – weshalb die Suizidrate bei den „Killern“ enorm hoch ist … allerdings erst nach Erfüllung des Auftrages. Zu diesem Zeitpunkt interessieren sich ihre „Herrchen“ nicht mehr für ihr Schicksal, US-Veteranenverbände können davon ein Lied singen.

Im 21. Jahrhundert existiert das Schloss des Barons nur noch als Museum, dass Montags – Sonntags von 9 – 18 Uhr geöffnet ist – zur Erbauung des Bürgertums, dass sich für den König der Welt hält und als solches auch von den Medien und Parteien umworben wird. Trotzdem merken die Menschen, dass etwas nicht stimmt – und großflächige Vernichtungsaktionen das Land terrorisieren.

Eine davon hängt – zufällig – gerade mit der EZB zusammen, die in Frankfurt nicht mit großem Getöse in aller Öffentlichkeit eingeweiht wurde … man hätte die Protestierenden ja mal einladen und mit ihnen reden können … sondern still und heimlich vor 19 (siehe Handelsblatt) geladenen Verschwörern in Betrieb genommen wurde. Verschwörer? Ja – so nannte man früher Menschen, die im Geheimen und Verborgenen zusammen kamen, um ihre gesellschaftlichen Sonderinteressen durchzusetzen – wie zum Beispiel Preisabsprachen, politischer Morde, Putschversuche gegen den König oder Vergiftung der Brunnen zur Förderung der eigenen Mineralwasserindustrie.

Ja – die EZB hat gerade eine große Vernichtungsaktion in Gang gesetzt – sie wird nur nicht so genannt. Sie vernichtet die Geldwertstabilität – eine der vier eisernen Grundlagen seriöser Wirtschaftspolitik. Kennt noch jemand die anderen drei? War früher mal Allgemeinwissen für jedermann: Vollbeschäftigung (aber nicht mit ein Euro-Jobs, Leiharbeit und ausuferndem Niedriglohnsektor), Wirtschaftswachstum (aber nicht auf Kosten der Ausbeutung finanziell schwächerer gesellschaftlicher Schichten) und außenwirtschaftliches Gleichgewicht (ohne Sucht nach Exportweltmeistertum, das die internationale Wirtschaftsordnung in Schieflage bringt). Merken Sie nebenbei, dass „Wirtschaft“ insgesamt völlig aus dem Ruder läuft, ohne dass eine breite Front von Experten dagegen Sturm läuft?

Wie auch – die werden von jenen bezahlt, die an der Vernichtung der marktwirtschaftlichen Ordnung gut verdienen. Bleiben wir erstmal beim Ex-„Goldman-Sachs“-Mann Draghi, dem ehemaligen Mitarbeiter jener Bank, die den alten griechischen Regierungen so effektiv beim Bilanzenfälschen half. Was er will?

Eine Billion Euro drucken um damit die Inflation anzuheizen.

Erklärt wird dies durch eine angeblich drohende Deflation, doch die ist gar nicht in Sicht (siehe Spiegel):

„Der erste Fehler des EZB-Präsidenten besteht darin, seine schärfste Waffe gegen ein Problem einzusetzen, das nicht existiert. Draghi behauptet, gegen eine Deflation zu kämpfen, also eine sich selbst verstärkende Spirale fallender Preise. Aber davon kann wohl kaum die Rede sein, wenn nahezu alle Verbrauchsgüter Monat für Monat im Schnitt um 0,7 Prozent teurer werden, zuletzt sogar mit steigender Tendenz.“

Praktisch heizt er also eine vorhandene Inflation an – und vernichtet so den Grundwert der Geldwertstabilität. Den Preis zahlen vor allem die Armen – wozu wir heutzutage all´ jene zählen müssen, die keine Rechnungen ausstellen können, also keinen steuernden Einfluss auf ihr eigenes Einkommen  ausüben können.

Praktisch ist das eine europaweite Vernichtungsaktion, die Millionen von Menschen in noch bittere Armut stürzen wird – bis Löhne (gerade Niedriglöhne, Renten oder Arbeitslosenhilfen) sich den galoppierenden Preissteigerungen anpassen, dauert es seine Zeit, während Reiche über Investition in den Aktienmarkt erstmal automatisch noch viel reicher werden. Ja – verkürzt formuliert steigert Draghi gerade den Wert der Aktien, in dem er massenweise ungesichertes Geld druckt, um damit Aktienkurse künstlich in die Höhe zu treiben (siehe N.TV):

„Die Gelddruckpressen der Europäischen Zentralbank laufen seit gut einer Woche auf Hochtouren. Die europäische Notenbank will die Finanzmärkte in den kommenden eineinhalb Jahren mit mindestens 1.140 Milliarden Euro fluten – das entspricht fast exakt der Marktkapitalisierung der 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Da Anleihen guter Bonität selbst bei langen Laufzeiten keinen Zins mehr bieten, wird ein großer Teil dieser zusätzlichen Liquidität in die Aktienmärkte fließen. Natürlich nicht nur in die deutschen Börsen – wäre dies aber der Fall, könnte Mario Draghi gewissermaßen den gesamten Dax kaufen.“

Die Schere zwischen arm und reich wird sich weiter öffnen, die Zahl der Armen nochmals sprunghaft ansteigen – 12,5 Millionen sind es aktuell (siehe Spiegel), wie viele es in Zukunft sein werden, rechnet kein Experte aus.

Aus wirtschaftlicher Sicht: völliger Wahnsinn. Aus politischer Sicht ebenfalls. Das Programm stört die Geldwertstabilität, wird – wegen Wertverfall des Euro – das Außenhandelsgleichgewicht weiter aus dem Ruder laufen lassen, Arbeitsplätze werden – wie seit der Agenda 2010 üblich – nur noch im Niedrigstlohnsektor geschaffen aber wegen Angst vor staatlicher Verfolgung und sozialer Stigmatisierung mittels Hartz IV trotzdem gern genommen – wo da noch ein Wirtschaftswachstum zu erwarten sein soll, steht in den Sternen. Kapitalmassen werden exorbitant wachsen – ebenso wie die Armut, die durch massive Preissteigerungen Einzug halten wird. Die alten Träume, dass die Firmen mit günstigen Bankkrediten ausgestattet werden, werden Träume bleiben: das Geld vermehrt sich viel effektiver durch wahnhaften Aktienkauf – in diesem Tollhaus bestimmt die Nachfrage den Preis – und wird die mit wertlosem Geld künstlich in die Höhe getrieben, kann man eine Zeit lang traumhaft absahnen, ohne sich in die Niederungen der Realwirtschaft zu begeben.

Kein seriöser Konzernlenker würde vor diesem Hintergrund über Neueinstellungen nachdenken, jeder gut informierte Wirtschaftslenker weiß, dass hier das größte Strohfeuer in der Geschichte der europäischen Wirtschaft enfacht wird … zum Nutzen einiger weniger, was während der Eröffnung der EZB in Frankfurt gut demonstriert wurde.

Vor der Tür steht die verarmende Masse, die sieht, dass sie nicht nur dort außen vor bleiben müssen, dass nicht nur dort Zäune errichtet wurden, um sie draußen zu halten: die Zäune wachsen seit Jahren an allen möglichen und unmöglichen Orten im Land – in Schulen, in Universitäten, in Betrieben, in Parteien, Verbänden und Kirchen, überall etabliert sich – dank der Mitarbeit von Millionen fleißiger Hände – ein klar definiertes „oben“ und „unten“, dass beständig weiter auseinanderdriftet, ohne das es irgendjemanden groß zu interessieren scheint … weil Führungspositionen jedweder Art zum Kampfbund von „oben“ gehören, einem Bund, der in vielen Seminaren, Tagungen, Vorträgen und Sitzungen Tag für Tag geschmiedet wird, ohne dass die Öffentlichkeit groß Notiz davon nehmen kann.

Während im Land Brücken, Straßen, Schulen baufällig werden, protzt die EZB mitten in Frankfurt mit einem Milliardenbau – finanziert von jenen Menschen, denen man nun durch Inflation die Butter vom Brot nimmt … kann man Gerechtigkeitsempfinden noch nachhaltiger stören?

Während Millionen von Deutschen in die Armut stürzen – mit steigender Tendenz – schmeißen die Verwaltungsangestellten der Bürger mit Summen um sich, die für den normalen Verstand kaum noch fassbar sind – und gönnen sich selbst ebenfalls großzügig immer dickere Diäten: „oben“ braucht halt Abstand zu „unten“.

Das Deutschland von einer winzig  kleinen Managerkaste gesteuert wird, die seit zwanzig Jahren extrem stabil ist (siehe Handelsblatt), ist Allgemeinwissen, Methoden zur Etablierung dieser Macht in aller Zukunft sind bekannt und umfangreich beschrieben (siehe Literatur zu den Baden-Badener Unternehmergesprächen – oder einfach deren Selbstdarstellung), Folgen zum Schutz der Demokratie haben diese Erkenntnisse jedoch nicht: umfangreiche Arbeitsaufträge, Beraterhonorare oder sogar Stellenangebote verhindern systematisch den Aufbau von Gegenwehr.

Sicher – man darf sich noch empören. Werke, die diesen Weg des Widerstandes wählen, haben eine erstaunliche Berühmtheit erlangt. Doch jede noch so große Empörung endet mit dem gleichen Ergebnis: man muss einen Tag später steigende Preise bezahlen und mit ständig sinkender wirtschaftlicher Souveränität leben, die mit einer analog steigenden politischen und gesellschaftlichen Bedeutunglosigkeit einhergeht.

Fragen, ab wann eigentlich Wirtschaftsmacht zu groß für eine Demokratie wird, werden gar nicht mehr gestellt: sozialdemokratische Berufsverbote haben dieser Diskussion schon in den siebziger Jahren einen Riegel vorgeschoben.

Noch vor zwei Jahren konnte man deutliche Worte in der Süddeutschen lesen: der Soziologe Wolfgang Steeck äußerte sich über die Macht von Goldman-Sachs in Europa (siehe Süddeutsche):

„Der demokratische Kapitalismus ist in Gefahr, die Staaten sind nur noch Inkassoagenturen schwerreicher Investoren: Der Soziologe Wolfgang Streeck kritisiert, dass immer mehr Freunde und Mitarbeiter der Investmentbank Goldman Sachs auf einflussreichen politischen Posten sitzen. Was sie dazu befähigt? Vor allem finanztechnisches Wissen. Und Intrigenkompetenz.“

Heute ist jede Kritik an der Rolle des US-Finanzkapitalismus, jede Äußerung über die politische Macht von 4000-Milliarden-Dollar-Fonds, jede Kritik an politischen Instrumenten der Plutokratie der Superreichen schon eine Diagnose: während man Verschwörungen („Intrigen“) ungebremst ihren Lauf läßt, sind Theorien über das Ausmaß dieser Verschwörungen verboten, werden bewusst und aktiv als Ausdruck geistiger Labilität dargestellt … so wird sogar die „Süddeutsche“ zum Organ für Verschwörungstheoretiker.

Völliger Wahnsinn, oder? Also ob man nie etwas von Lobbyismus gehört hätte … wahrscheinlich zählt dieses Wort auch bald zu den verbotenen Verschwörungstheorien.

Was hat sich geändert seit 2012?

Gewaltig viel – was „oben“ langsam Angst macht – wie eine aktuelle Untersuchung zeigt (siehe Handelsblatt):

„Einer Studie zufolge glauben mehr als 60 Prozent der Bürger, dass in Deutschland keine echte Demokratie herrscht. Schuld sei der starke Einfluss der Wirtschaft auf die Politik, die mehr zu sagen habe als der Wähler.“

Blockupy-Aktivisten sind also keine kleine, verrückte Minderheit, sondern Sprecher eine gesellschaftlichen Mehrheit … der „Mitte“, also. Und ihr Wertekanon entspricht dem der Mehrheit auch in Fragen der Gewaltausübung:

„Das nach Darstellung der Wissenschaftler erstaunlichste Ergebnis betrifft das Gewaltmonopol des Staates: Nur knapp die Hälfte der Befragten ist dafür, dass ausschließlich die Polizei Gewalt zur Wahrung von Sicherheit und Ordnung einsetzen darf.“

Hiermit verabschiedet sich eine gigantische Masse von Bürgern vom Gewaltmonopol des Staates … wie wir in Frankfurt gesehen haben. Darum brennen auch Feuerwehrwagen: der Staat selbst – als Marionette einer kleinen, homogenen und eng verzahnten Schar von Wirtschaftslenkern, die alle Instrumente des Lobbyismus virtuos einsetzen, um ihren Willen durchzusetzen – wird Feind … und das zu Recht, wenn wir der Mehrheit in ihrem Urteil folgen wollen.

60 Prozent reichen übrigens dicke für eine Revolution – schon 10 Prozent wären genug.

Ich denke, wir hätten sie auch schon längst – gäbe es nicht weitflächig auch Agenten der Reaktion, die gezielt die Bildung einer Mehrheitsmeinung untergraben und überall dort spalten, wo Einigkeit geschaffen werden muss. Wer kennt sie nicht, die angeblichen „Linken“, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als … gelegentlich auch gegen ein kleines Endgelt … andere sozial engagierte, meinungsbildende Kräfte als „Faschisten“, „Antisemiten“ oder „Nazis“ hin zu stellen – selbst wenn die nur harmlose Friedensbewegungen bilden wollen.

Hier wird in der Gesellschaft – im Kreise der wirklichen Reformer – noch viel zu wenig ernst genommen, dass ein Krieg tobt. Ein brutaler Krieg – in dem schon längst auch wieder Soldaten, Söldner eingesetzt werden.

Das ist auch kein Geheimnis (siehe Spiegel):

„Das britische Militär hat ein neues Schlachtfeld identifiziert: das Internet. Eine neue Brigade mit 1500 Soldaten soll auf Facebook und Twitter die „Herzen und Köpfe der Menschen gewinnen“.“

Und wie viele Söldner und Mietmäuler laufen wohl sonst noch in spaltender Absicht durch die virtuellen (und realen) Welten, um den Zusammenschluss der Demokraten zu verhindern – jener Demokraten, die schon jetzt wissen, dass die wirtschaftliche Macht so groß geworden ist, dass sie den Staat und das demokratische Gemeinwesen in seiner Substanz gefährden.

Ich denke … schaut man auf den überraschend irrationalen Gegenwind, den friedliche Montagsdemos hervorgerufen haben, kann man die spaltenden Kräfte leicht identifizieren und Abstand zu ihnen halten: von ihnen wird niemals eine Revolution ausgehen, aber sie werden alles tun, um zu verhindern, dass sich Systemkritiker vereinen – das ist ihr Job, dafür werden sie in Talk-Shows eingeladen.

Zu paranoid gedacht?

Wie soll ich denn sonst die Meldung in mein Weltbild integrieren, dass eine Polizisten sechs Jahre in der „Roten Flora“ verdeckt gearbeitet hat (siehe Hamburger Abendblatt) … also sechs Jahre lang die Meinungsbildung als Maulwurf beeinflussen konnte – sogar mit vollem Körpereinsatz?

Und wie soll ich zusammen bringen, dass ein führender US-Investor die (nicht vorhandene) Deflation als größte Gefahr deklariert (siehe George Soros im Handelsblatt) und Europas Zentralbanker ihm grundlos in seinem Urteil folgt …. mit Billionen Euro?

So gesehen ist Blockupy wohl wirklich Teil einer beginnenden Revolution, die erstmal Mangels Schloß und Baron Staatseigentum angreift … ihr eigenes Eigentum, sozusagen, das sich jedoch de fakto im Besitz einer kleinen, abgeschotteten, elitären Minderheit befindet, die ihre Geburtstage privat im Kanzleramt feiern kann.

Und wir müssen damit rechnen, dass einige der Aktiven im Sold der Feinde stehen … und als erste zu den Brandsätzen greifen, um zu verhindern, was sich am Horizont zusammenballt: die Selbstorganisation der demokratischen Zivilgesellschaft.

 

Wirtschaftscrash 2014: jetzt live (und leise) im Euroland

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Dienstag, 6.10.2014. Eifel. Nun ist es heraus: die nächste Runde der Wirtschaftskrise bricht über uns herein.  Wieder einmal rücken ganz neuartige Weihnachtsgeschenke in den Bereich der Möglichkeiten: Kartoffeln, Reis, ein Päckchen Butter – Alltagliches kann ganz schnell wieder zu einem kleinen – überlebenswichtigen – Wunder werden. Zu wild gedacht?

Die Verteilung unserer von 6000 Firmen produzierten Lebensmittel hängt von 4 (in Worten VIER) großen Handelsketten ab: Aldi, Lidl, Edeka und Rewe (siehe Spiegel), im Schnitt versorgt jeder dieser Ketten 20 Millionen Menschen. Brechen diese vier weg – ist Schluss mit der Nahrungsmittelverteilung in Deutschland (außer bei Norma, will  ich hoffen – ich gehe da immer gerne hin, weil es da so schön leer ist).

Warum sollten die nun Zusammenbrechen?

Nun … die Banken haben wieder einmal Probleme. Große Probleme … man redet nur nicht so offen drüber. In der Flut der Nachrichten erfahren wir nebenbei, dass der Goldman-Sachs-Mann Mario Draghi für Billion Euro Ramschpapiere zur Entlastung der Bank kaufen wollte. Ramschpapiere? Ja – „forderungsbasierte Kreditverbriefungen“ sind der Ramsch, mit dem man uns hier herreinlegen will.

Darf ich das kurz mal erläutern?

Die schlauen Kerle der Bankenindustrie sind immer auf der Suche nach Geschäften. Dabei haben sie nicht immer ausschließlich das Wohl des Unternehmens im Auge, sondern vor allem die reichlich fließenden Boni. Darum ist es kein Wunder, dass Banker gerne 50 Milliarden Dollar an Krediten herausgeben, wenn dafür ein paar Milliarden Boni Verkaufsprovision fließen. Damit die Boni fließen, darf man nicht so genau hinschauen, wie gut eigentlich die Bonität des Kreditnehmers ist. Dann jedoch hat man ein Problem: irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen und die Bank bleibt auf 50 Milliarden Dollar Schulden sitzen. Eine neue Idee muss her: forderungsbasierte Wertpapiere.

Man nimmt hundert Kredite (faule, ganz faule und weniger faule), bündelt sie in einem Karton zusammen und macht daraus ein Wertpapier – das man wieder gegen gute Boni verkaufen kann! Was man braucht, ist ein gutes Rating für das Papier – was aber leicht zu bekommen ist: die Mitarbeiter von Ratingagenturen sind nicht gerade die Krone der Schöpfung, sie gleichen eher Beamten im Postamt – wer versehentlich mehr drauf hat, geht an die Wallstreet (siehe M. Lewis, The Big Short, Goldman 2011, Seite 209).  Für die schlauen Banker ist es ein leichtes, die dummen Ratingleute davon zu überzeugen, dass es sich hier um erstklassige, absolut sichere Produkte handelt – die ein AAA-Rating verdienen.

Das bekamen sie dann auch – und so wanderten die Tretminen durch die Welt, bis sie in den Tresoren deutscher Banken landeten (wie ich mich erinnere, haben sich auch Stadtkämmerer daran verschluckt) – oder auch in den Tresoren von jetzt nicht mehr vorhandenen US-Banken.

Alle hatten Boni, alle waren froh – bis auf die paar Leute, die auf einmal Wertpapiere gekauft hatten, die nichts wert waren. Da war dann die Altersversicherung gleich fort – aber Hauptsache, die Banken hatten ihre „Risiken“ ausgelagert.

Das war 2008.

Nun haben wir 2014. Was haben wir aus der Krise gelernt?

Nichts.

Das Unglück ist, dass die spannendsten Geschichten im Wirtschaftsteil der Zeitungen stehen. Den liest kaum jemand aus dem großen Publikum. Dort kann man zum Beispiel lesen, dass im vergangenen August in Deutschland etwa 884 000 verschiedene Finanzderivate gehandelt wurden, aber nur zum kleinen Teil an der Börse, der Rest ging unkontrolliert über den Banktresen. Alles Wettscheine. Irre. (Hans Ulrich Jörges, „Über uns schwebt ein großer Hammer“ in Dirk C. Fleck, Die vierte Macht. Hoffmann und Campe 2012).

Wie sollen die paar US-Ratingagenturen auch 884 000 verschiedene Finanzprodukte bewerten? Schaffen die 800 am Tag, wären die trotzdem 1000 Jahre unterwegs, selbst mit Überschichten und der Bewertung von 8000 am Tag könnte man erst im Jahre 2114 das Urteil der Ratingbeamten erwarten … und bis dahin sind Millionen neuer Produkte auf dem Markt.

Dieser Entwicklung haben wir es zu verdanken, dass auch 2014 wieder Ramschpapiere in den Tresoren der europäischen Banken liegen. Wie kommen die dahin? Man wusste doch, dass man diese Pfui-Papiere nicht kauft, diesen „finanziellen Atommüll“ (siehe Handelsblatt):

Die EZB bewegt sich immer schneller auf einer abschüssigen Bahn, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). Er habe erwartet, dass die EZB ihr Aufkaufprogramm zunächst nur auf Papiere hoher Bonität beschränke, um erst einmal das Eis für solche Aktionen zu brechen. „Dass es dabei bleiben würde, hielt ich aber für unwahrscheinlich angesichts der Not, in der sich viele Banken Südeuropas befinden“, sagte Sinn weiter. „Sie können dem Druck der Wirtschaftsprüfer, Bilanzwahrheit herzustellen, nicht mehr allzu lange standhalten.“

„Bilanzwahrheit“ … auf deutsch: die Einsicht, das die Sicherheiten im eigenen Tresor nichts wert sind, die Schulden aber real, die Einsicht, dass man pleite ist. Auch aus Deutschland kommt Kritik an dieser Praxis (siehe Handelsblatt):

In Deutschland wächst der Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann kritisierte im Nachrichtenmagazin „Focus“, mit dem von Draghi angekündigten Ankauf von sogenannten „Ramschanleihen“ könnten Kreditrisiken „auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert“ werden.

Ja – genau das passiert gerade – die Kreditrisiken (also: das Risiko, dass die Kreditnehmer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, die Papiere also nichts wert sind und man gutes Geld zum Fenster herausgeworfen hat) wird freundlicherweise von der EZB getragen: zum Nutzen der Boni ganzer Etagen in den großen Bankhäusern. Erwähnte ich schon, dass Draghi früher Goldman-Sachs-Mann war? Darf ich fragen, wo der landet, wenn seine Dienstzeit beendet ist?

Nun – angeblich rudert Draghi jetzt etwas zurück – doch schaut man genauer hin, hört man Erstaunliches (siehe Manager-Magazin):

Die Papiere sollten als zweitbeste Note einer Ratingagentur mindestens „BBB-“ tragen. Ausnahmen gälten für Griechenland und Zypern, weil ABS aus diesen Ländern sonst kaum infrage kämen.

Also kaufen wir Griechenland und Zypern jeden Ramsch ab, damit das europäische Bankensystem nicht zusammenbricht. Keiner fragt, woher diese Ramschpapier eigentlich kommen – aber manche sehen schon schwere Zeiten auf uns zukommen. Was Draghi nicht ganz so deutlich sagt: die Staaten haben gerne Inflation – und zwar auch gerne viel. Der Bürger mag Deflation – endlich wird sein Geld auch mal von ganz allein mehr wert sein, wie es die Banker den Reichen tagtäglich möglich machen – aber der Staat mag die Inflation, je mehr, umso besser: die Staatschulden schmelzen dann wie Schnee in der Sonne.

Nun – ich versprach einen Wirtschaftscrash 2014, live und im Euroland. Dazu müssen wir jetzt ein wenig weiter schauen – alles gut dokumentiert durch die deutschen Leitmedien. Wir behalten in Erinnerung: Grundlage der Wertpapierpyramide ist der Kredit vor Ort: der Konsumentenkredit. Ja – das berichtete der Spiegel (siehe Spiegel):

Mitte Oktober, so kündigte Draghi an, wolle die EZB damit beginnen, den Banken der Eurozone Kredite abzukaufen – zunächst in Form von Pfandbriefen, die zum Beispiel mit Immobilien besichert sind, danach auch in Form von verbrieften Unternehmens- oder Verbraucherkrediten, sogenannten Asset Backed Securities (ABS).

Das ist ihr auf Pump gekaufter Fernseher, ihre auf Pump gekaufte Wohnung – und Kredite, die sich Unternehmen angesichts der guten Ertragslage gegönnt haben. Ach ja – am 15.6.2014 gab der oben erwähnte Jens Weidmann dem Focus ein Interview (siehe Focus):

„In einigen Ländern – auch in Deutschland – sehen wir die Gefahr einer Immobilienblase – und dann sollen wir als Eurosystem niederländische Immobilienkredite kaufen?“, so der Bundesbankpräsident.

Ja – die Niederlänger hatten schon ihre Immobilienblase – dort wird niemand mehr seine überteuerten Häuser los. Und JA: die aus diesen Krediten gebastelten Finanzprodukte will der Draghi jetzt den Banken abkaufen und somit die Verluste sozialisieren, um unter anderem die Staatsschulden der Euroländer durch Inflation weg zu bekommen.

Und jetzt passiert Folgendes (siehe Spiegel):

Die Nachricht klingt dramatisch – und vielleicht ist sie es auch: Um 5,7 Prozent sind die Aufträge der deutschen Industrie im August weggebrochen. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009. Damals musste Deutschland gerade die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise verkraften. Die Wirtschaftsleistung stürzte im Gesamtjahr um rund fünf Prozent ab.

Im Januar 2009 hatte die deutsche Wirtschaft den Crash von 2008 verarbeiten müssen … und jetzt verarbeitet sie gerade den Crash von 2014. Während der Spiegel noch von steigendem Privatkonsum spricht, findet man im Handelsblatt angemessenere Darstellungen (siehe Handelsblatt):

„Nach dem guten Juli kommt im August das bittere Erwachen. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland ist zum Erliegen gekommen. Über die Exportseite werden wir in den kommenden Monaten eine Belastung spüren. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lässt auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein“, sagt Ulrike Karstens von Sal. Oppenheim. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lasse auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein.

Wird die Produktion zurückgefahren, gibt es weniger zu verdienen, gibt es weniger zu verdienen, kann man weniger kaufen, der Umsatz geht zurück, Läden müssen schließen, noch mehr Menschen fallen in die Arbeitslosigkeit, können ihre Kredite nicht mehr bedienen … und der ganz große Knall kommt, weil die Banken schon jetzt arg an den Grenzen sind – dank FORTLAUFENDER Geschäfte mit Ramschpapieren, die es nach den Erfahrungen von 2008 gar nicht mehr geben dürfte.

Irre, oder?

Was sagte die Politik dazu – vor drei Wochen (siehe Format):

„Zur Panik oder zur Depression ist kein Anlass“, betonte Schäuble aber. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist laut den neusten Zahlen in Deutschland robust.“

Zudem befindet sich der Euro fast im freien Fall:

Noch vor wenigen Wochen habe die Währung bei rund 1,39 Dollar notiert, nun liege sie knapp unter 1,30 Dollar.

Heute liegt er bei 1,26 Dollar … und mit diesem immer wertloserem Geld kaufen wir jene Waren, die unsere Industrie braucht.

Verstehen sie nun, warum die Jugend Europas (und die Jugend der Welt) der Investorenlegende Marc Faber leid tut (siehe Handelsblatt)?

Und nicht nur die Jugend kann einem leid tun – die sich weiter ausbreitende Arbeitslosigkeit der Zukunft verführt wieder mal österreichische Politikaspiranten zu Phantasien des Größenwahn (siehe indexexpurgatorius):

“Warum braucht ein Alleinstehender eine Zweizimmerwohnung, die von der BH (Bezirkshauptmannschaft, Anm.) gestellt wird? Warum braucht ein Mindestsicherungsempfänger ein Handy, einen Fernseher oder einen Laptop?”, fragt der Abgeordnete. Seiner Meinung nach hätte etwa das Wiederbeleben von Armenhäusern Sinn

Da wird schon weit in die Zukunft gedacht – und dann werden wir merken, warum die Wirtschaftsteile der Zeitungen so wichtig gewesen wären.

Die Banken haben die  Tresore wieder voller Ramschpapiere, die Wirtschaft reagiert wie 2009, die Armen werden wieder gejagt und zu Sündenböcken gemacht: die Krise ist mit voller Wucht zurück.

Aber diesmal reden wir nur gang ganz leise darüber, denn DEUTSCHLAND GEHT ES GUT (Tagesbefehl A. Merkel).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie Hartz IV Europa zerstörte und zum Staatsbankrott führte.

Donnerstag, 19.12.2013. Eifel. Inge Hannemann hat erfolgreich eine Petition in den Bundestag eingebracht. 80 000 Unterschriften sind gegen die unmenschliche Sanktionspraxis im Rahmen der Sozialreformen, die von den deutschen Medien fast durchgängig als Riesenerfolg bezeichnet werden. Nun - das war Hartz IV ja auch: ein Riesenerfolg. Man denkt nur viel zu selten darüber nach, für wen das eigentlich erfolgreich war.

Donnerstag, 19.12.2013. Eifel. Inge Hannemann hat erfolgreich eine Petition in den Bundestag eingebracht. 80 000 Unterschriften sind gegen die unmenschliche Sanktionspraxis im Rahmen der Sozialreformen, die von den deutschen Medien fast durchgängig als Riesenerfolg bezeichnet werden. Nun – das war Hartz IV ja auch: ein Riesenerfolg. Man denkt nur viel zu selten darüber nach, für wen das eigentlich erfolgreich war.

Nun – zuerst mal war es ein Erfolg für die Medien. Die reden ja dauernd davon.  Die hatten mal wieder jemanden, auf den man sich richtig hemmungslos ´draufhauen konnte – was man sich bei Juden, Ausländern und Alten noch nicht so richtig traute, war da auf einmal möglich: es wurde ein Feindbild aufgebaut, dass der Kriegspropaganda der Weltkriege entsprach – der Arbeitslose als untermenschliche Existenz, der rattengleich das Land durch seine bloße Existenz bedrohte. Er schaute die falschen Programme im Fernsehen, das wusste man genau. Wer die Programme plante, gestaltete, finanzierte und sendete – darüber dachte  man lieber gar nicht nach.

Er aß auch das Falsche. Wer das Essen finanzierte, plante, produzierte und auslieferte – darüber dachte man lieber gar nicht nach.

Er wohnte auch falsch, zumeist zusammengepfercht wie Vieh in großen verwahrlosten Plattenbauten oder endlosen billigen Mietskasernen. Wer die Bauten errichtete, wer sie aufkaufte und verwahrlosen ließ – darüber redet man nicht gern.

Doch doch – ich habe das alles im Fernsehen gesehen. Der Arbeitlose war auch immer unrasiert, hatte lange Haare, trug billige Brillen und faselte von sozialer Gerechtigkeit – wie John Lennon.

Und den hat man auch erschossen.

Man kann nur froh sein, dass wir kein Geruchsfernsehen hatten, denn … der Arbeitslose roch sicher auch ganz fürchterlich.

Natürlich richtete er sich fürchterlich ein, lebte wie ein Schwein und vernachlässigte seine Kinder. Gäbe es die Medien nicht, die ihm die Supernanny, die Putzkolonne und die Tapezierbrigade auf den Hals jagten – bei laufender Kamera – würde der Arbeitslose unter dauerndem Befall mit Pilzen und Läusen leiden.

Ich bin froh, dass die Medien uns bislang von Bildern verschonten, wo der Arbeitslose auf den Teppich kotet, weil er zu faul ist, aufs Klo zu gehen.

Der Arbeitslose ist auch kein Demokrat – das haben Wahlforscher jetzt herausgefunden: ist mal Wahl, kann er endlich mal etwas beitragen zum Gemeinwohl, geht er gar nicht hin. Zeit, ihm das Wahlrecht – und die Kinder – zu entziehen.

Kein Wunder das solche Gestalten oft psychisch krank sind. Das wäre ja jeder, wenn er so leben müßte.

Ich hoffe, ich habe keinen Aspekt der Medienhatz vergessen. Wenn ja: bitte nachreichen.

Wir haben uns an die Darstellung des Arbeitslosen durch die Medien schon gewöhnt. Natürlich müssen – ganz folgerichtig – diese Untermenschen durch Herrenmenschen ordentlich erzogen und kontrolliert werden, das ist gar keine Frage … und vor allem die Argumentation eines jeden Gewaltadels, der jemals meinte, besser zu sein als der gewöhnliche Mensch. Wie üblich stößt er seinen Mitmenschen in den Dreck, um sich dann darüber lustig zu machen, wie schwach und schmutzig er aussieht und seiner Eigenverantwortung nicht gerecht wird.

Das alles war ein Akt grauenvoller psychischer Gewalt, der sich mitten in Deutschland Bahn brach, so als hätte es niemals ein Drittes Reich gegeben, das man nicht nochmal auf Erden erleben wollte.

Wie viele hätten wohl Inge Hannemanns Aufruf unterschrieben, wenn sie die Wahrheit über Hartz IV gewusst hätten – das Hartz IV ganz allein verantwortlich ist für die große Krise in Europa?

Für diese Erkenntnis brauchen Sie nun keine besondere Ausbildung, noch „geheimes Wissen“ aus „okkulten Quellen“, hierzu müssen Sie nur Nachrichten lesen und zusammenfügen … das machen die Medien leider nicht mehr für uns.

Gehen wir das mal eben Schritt für Schritt durch.

Was hat die große Krise ausgelöst?

Die wirtschaftliche Schwäche des Südens.

Wodurch wurde sie verursacht?

Die Deutsche Industrie wurde Exportweltmeister – Hauptkunde: Europa.

Wie konnte die das werden?

Durch radikale praktische Lohnkürzungen.

Wie war das möglich?

Durch die Abschaffung des Sozialstaates und die staatliche Einführung eines Abscheu erregenden Prekariats, dass beständig mit vollständiger Streichung aller Leistungen bedroht wurde. Den Effekt hatte man vom Dritten Reich gelernt, wo die Schaffung eines Arbeitslagerprekariats zu einer enormen Motivation der Bevölkerung geführt hatte: wer nicht spurt, wird eingesperrt, arbeitet fortan unter Schlägen umsonst und wird vergast, wenn er nutzlos geworden ist – diese Lektion hatte gesessen, daran hatte sich die deutsche Industrie gut gesättigt.

Natürlich können wir das Dritte Reich nicht wieder auferstehen lassen – aber im Zeitalter der Totalüberwachung brauchen wir auch keine Lager: wir können die eigene Wohnung zum Lager machen, beständig per Telefon überwachen, ob sich der Arbeitslose auch an Hausarrest und Reiseverbot hält.

Wenn nicht, streichen wir ihm Essen und Miete, dann erledigt sich das Problem von selbst. Mitleid für diese Kretins wird niemand empfinden – dafür haben die Medien gesorgt.

In Folge dieses drastischen Gewaltaktes wurden die Löhne gedrückt, sank der reale Binnenkonsum, wuchs die Staatsverschuldung ins Unermessliche (ja – ohne Löhne keine Steuern: hat der Schäuble kürzlich erst festgestellt. Welch´ Überraschung) … ABER: die deutschen Luxuswaren wurden für das Ausland dank Euro ENORM BILLIG!

So konnte dank Lohnverzicht Hochleistungsware auf Kosten des deutschen Volkes im Ausland verramscht werden, was enorme Gewinne für ein paar Millionen Bürger nach sich zog: die Masse macht es allein. Da diese Millionen Bürger aber im Parlament saßen, in den Wirtschaftsgremien und Parteispitzen, den Chefredaktionen und Ärzteverbänden, den Kirchen und Gewerkschaften, wurde niemand unruhig. Geld stinkt nicht – erst recht nicht, wenn man all´jenen, die gesellschaftliche Macht steuern könnten, den Arsch vergoldet – man entschuldige hier die drastischen Worte, die einfach nur schön bildhaft die Realität widerspiegeln.

Was geschah mit den Wirtschaften im europäischem Ausland?

Die konnten mit ihren qualitativ minderwertigeren Produkten – geschaffen für einen Markt, der sich sonst die teure deutsche Qualitätsarbeit nicht leisten konnte – nicht mehr mithalten. Auf einmal gab es Steaks für alle zum Preis von Hühnchenleber: war klar, wohin die Masse ging.

Die Folge? Einheimische Firmen gingen pleite, was im gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum dazu führte, dass die Währung selbst in Folge massiver Staatsverschuldungen (keine Firmen = keine Löhne, keine Löhne = keine Steuern = kein Sozialstaat) in Gefahr geriet … sehr zur Freude unserer Wirtschaftsfeinde in den USA, die Konkurrenz nicht leiden können.

Um dieses ganz große Rad zu drehen, brauchte man nur eine Idee, eine Hand voll Botschafter – Unternehmensberater, die unauffällig Beratungen bei Gewerkschaften, Parteien, Behörden, Sendern und Konzernen durchführen wären da ideal, die sind sowieso immer da und fallen keinem auf – und schon läuft das Ding von ganz alleine.

Große Weltuntergangsverschwörungen braucht man hier nicht: es reicht, dass man feststellt, das die Gesellschaft bzw. der „Zeitgeist“ gerade den konsumgeilen Egomanen als Ideal preist – schon läuft das System von ganz alleine.

Jeder will diese tollen Eigenheime, die man immer in der Werbung und den Krimis sieht, diese kleinen eigenen Welten, die einen so schön vom Rest der Welt abschirmen. Und von diesen Eigenheimen sind auf einmal ganz viele möglich, wenn man die Wirtschaft Südeuropas zerschlägt, in dem man im Inland einen brutalen Lohndrückerkurs fährt, der nur möglich ist, weil man den Sozialstaat (der ursprünlich ja gerade vor ausbeuterischen Ganoven in der Wirtschaft schützen sollte) mit staatlicher Gewalt im Handstreich zerschlagen hat. Einfach mal nachlesen: das waren nur eine Hand voll Leute um Gerhard Schröder, die das ausführten, was Kohl schon lange im Sinn hatte.

Der deutschen Wirtschaft geht es nun gut. Wie eine Zecke hängt sie am Lebenskreislauf des wirtschaftlich vereinten Europas – und treibt es in den Tod, den auch Deutschland mit bezahlen muss … und mit erleiden wird. Der Wirtschaft ist das erstmal egal, sie ist global und hat schon jetzt Pläne im Schrank, wie und wo man sein Geschäftsmodell weiter fortführen kann, wenn hier die Lichter ausgehen. Wer richtig gut ist, hat sowieso sein Heim in den USA – dort läuft das Geschäft schon seit hundert Jahren gut, man musste nur die ursprünglichen Landbesitzer umbringen: schon war man reich.

In dem Land findet man also überraschend viele gleichgesinnte Bleichgesichter, auf deren Sympathie man sich als Zecke verlassen kann. Darum gibt es ja auch die vielen Freundschaftsorganisationen.

80000 Leute folgten Inge Hannemanns Aufruf, die antisoziale Bewegung der Parteien, Verbände, Gewerkschaften, Medien und Konzerne zu stoppen, in dem man dem Staat die Sanktionswaffen wieder aus der Hand nahm.

Erschreckend, wie wenig Menschen verstanden haben, dass der Staat niemals Waffen gegen seine Bürger einsetzen darf – und das etwas ganz gewaltig ganz groß schief gegangen sein muss, wenn das schon wieder Alltagspraxis ist.

Erschreckend, wie wenig Menschen verstanden haben, dass Hartz IV die Ursache für Staatsverschuldung, Eurokrise und notwendige Bankenrettung ist. Nicht die Arbeitslosen waren das Problem, sondern die Gesetze, die sie zu Unmenschen machten, die Folgen, die dieses Gesetz für die Lohnentwicklung hatte, die stockte, weil Arbeitgeber auf einmal per Gesetz „Lebensberechtigungsscheine“ in Form von Arbeitsverträgen ausgeben konnten – Arbeitsverträgen, die immer schlechter bezahlt wurden, immer länger befristet wurden und oft nicht genug Geld einbringen, um jene Preissteigerungen zu bezahlen, mit denen die Firmen den Binnenaufschwung in Deutschland simulieren.

Wer jedoch damit nicht zufrieden war, konnte in die Gosse geworfen werden: im Import von Armut und Asozialität waren wir auf einmal auch Weltmeister geworden … doch redet man darüber nicht gerne, aus Angst davor, seinen Lebensberechtigungsschein zu verlieren.

Rechnet man also den wirtschaftlichen Schaden von Hartz IV für Europa aus, kommt man locker auf einige BILLIONEN EURO. Dafür hatten die Firmen Milliarden Gewinne, die man unter den guten Kumpels aufgeteilt hat und auch weiter fleissig aufteilt.

Aber die Mehrheit der Deutschen glaubt immer noch, dass der Arbeitslose die Ursache der Misere ist, ohne mal darüber nachzudenken, wie ein Arbeitsloser überhaupt arbeitslos geworden ist.

Das hat direkt mit einem Versagen der deutschen Politik und Wirtschaft zu tun, deren Egomanen nur noch eins im Sinn haben: sich selbst schnell noch zu bereichern, bevor alle merken, dass das Schiff dem Untergang entgegentreibt, schnell noch ein paar Vorräte in die knappen Rettungsboote packen, damit man schon weit weg vom deutschen Alltag ist, wenn die Lügenblase platzt.

Wäre schön, wenn das mehr Deutsche verstehen würden. 80 000 sind da viel zu wenig.

Und wie sehr die Kriegsgewinnler im Parlament bereit sind, jene Prügel aus der Hand zu geben, die ihnen ihre eigenen Gewinne sichern, kann sich jeder selbst ausrechnen.

 

 

 

 

 

 

Euroausstieg? Unsinn – auch für die AfD. Und wenn – dann nur mit Militärdiktatur

Euroausstieg? Unsinn - auch für die AfD. Und wenn - dann nur mit Militärdiktatur

Donnerstag, 19.9.2013. Eifel. Bald ist ja Wahl. Schicksalswahl, wenn man so will. Immerhin ist eine Partei angetreten, die Deutschland aus dem Euro ´rausholen will, eine Anti-Euro-Partei, sozusagen. Na – in Wirklichkeit ist das natürlich eine Lüge. Niemand will ernsthaft aus dem Euro heraus. Das da ein wenig Mediengetöse gemacht wird, ist die eine Seite. Die andere Seite ist: wir können es uns gar nicht mehr leisten, den Euro zu verlassen. Das weiß auch die AfD – und wenn man mal nicht den Parolen folgt sondern sich um die „Fragen und Antworten“ zum Euro kümmert, dann wird man sehen, dass das Thema „Deutschland ´raus aus dem Euro“ gar nicht mehr so aktuell ist. Hören wir die AfD selbst:

Ein sofortiger Euro-Austritt Deutschlands wirft erhebliche Schwierigkeiten rechtlicher, technischer und ökonomischer Art auf. Bei realistischer Einschätzung ist eine Euro-Auflösung besser durch einen Austritt der Südländer und durch eine anschließende Schrumpfung des Euro-Währungsgebietes als durch einen Euro-Austritt Deutschlands zu bewerkstelligen.

Überraschung! Die Anti-Euro-Partei hat mitlerweile ihre Hausaufgaben gemacht und weiß, dass sie ohne den Euro dieses Land in den absoluten Ruin treiben würden. Darum: Euro-Ausstieg light. Nicht Deutschland, sondern Griechenland soll heraus aus dem Euro – und vielleicht auch noch andere Südstaaten. Wen verwundert das: die Partei wird geführt von Ökonomen – die sind in der Regel so seriös wie Hütchenspieler.

Aber sie können wenigstens denken und lesen. Zum Beispiel das Handelsblatt:

 „Da bei einem geordneten Ausstieg viele Länder – Südeuropa einschließlich Frankreichs – aussteigen, muss Deutschland damit rechnen, dass die in extremer Weise auf den Export ausgerichtete Produktionsstruktur – mit einem Anteil des Exports von mehr als 50 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) -, die sich in den Jahren der Währungsunion gebildet hat, einer harten Anpassung unterzogen wird.“

Wir sprechen hier von einem geordneten Ausstieg – der eine gewaltige Rezession nach sich ziehen würde. Der Grund ist einfach: der Euro war der Knaller für die deutsche Industrie. Je schwächer er wurde, umso besser war das für den Export. Hören wir zu dem Thema einfach mal den Nobelpreisträger Joseph Stieglitz, der die US-Sicht des Euro beschreibt:

In dem Maße, wie sich die Märkte auf die Probleme in Europa konzentrierten, sank  der Wert des Euro, von einem Höchststand von 1,60 Dollar im August 2009 auf 1,20 Dollar im Juni 2010. Die Folgen für die amerikanische Exporte und die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft sollten klar sein: Da der Wert des Euro um 25% sank, wurden die europäischen Produkte in kürzester Zeit erheblich billiger. Die amerikanischen Firmen konnten, zumindestens kurzfristig, nicht angemessen darauf reagieren, etwa durch Steigerung der Produktivität oder Lohnkürzungen. In den meisten wettbewerbsintensiven Branchen würde sich schon ein viel geringerer Preisverfall die Unternehmen in die Insolvenz treiben. 

(Stieglitz, „Im freien Fall“, 2011, Pantheon, Seite 386).

Das ist das Geheimnis unseres Erfolges! Der Euro hat die Waren der deutschen Wirtschaft konkurrenzlos billig gemacht. Dazu kam, dass in Deutschland Billiglöhne Standard wurden und durch Hartz IV eine indirekte Arbeitspflicht eingeführt wurde: Deutschland orientierte sich am Modell China – sehr zum Schaden der US-Wirtschaft. Aber auch innerhalb Europas wurden deutsche Waren konkurrenzlos günstig, vernichteten einheimische Wirtschaftsstrukturen und erzeugten eine hohe Abhängigkeit vom System Euro.

Was würde nun geschehen, wenn Deutschland austreten würde?

Nun – zuerst einmal wären da die direkten Kosten. Die sollte man nicht übersehen. Die FAZ  hat – zu Zeiten, in denen die AfD noch den Euroausstieg wollte – ein bischen nachgerechnet:

Die hohen Kreditforderungen sind Teil der Auslandsvermögen der Unternehmen und Bürger, die nach den jüngsten Zahlen 1,2 Billionen Euro betragen. Zudem stehen in der Bundesbank-Bilanz Währungsreserven von gut 200 Milliarden Euro sowie Forderungen an die anderen Euro-Zentralbanken (Target-Salden) von zuletzt knapp 600 Milliarden Euro.

Was wären die wohl noch Wert, wenn der Euro nach dem Ausstieg Deutschlands wertlos werden würde? Doch das ist ja noch nicht alles:

Bei einem einseitigen Euro-Ausstieg ergäben sich aus deutscher Sicht einmalige Kosten von 295 bis 390 Milliarden Euro – durch die Kosten der Bargeldumstellung (20 Milliarden Euro), Vermögensverluste (143 bis 237 Milliarden Euro) und Abschreibungen auf bisherige Hilfskredite.

Hilfeskredite? Ja, die haben wir gewähren müssen, um unsere Exportrekorde künstlich hoch zu halten:

Ulrich Blum, der frühere Chef des IWH-Forschungsinstituts, weist das Argument zurück, dass Deutschland vom Euro stark profitiert habe. „Einen großen Anteil des Exports verschenken wir de facto, weil die Abnehmerländer in Südeuropa es gar nicht mehr bezahlen können und auf Kredit gekauft haben.“

Das hindert die Regierung aber nicht daran, ständig neue Jubelchöre über den deutschen Export anzustimmen. Immerhin: Handelspartner Nr 2 (nach Frankreich) sind die USA. Stimmt – die sind ja auch aktuell mit 17 Billionen verschuldet, um sich deutsche Sportwagen leisten zu können. Mit Euro geht das noch, wird aber die D-Mark wieder eingeführt, rechnet man mit einer drastischen Aufwertung, siehe FR-online:

Der Anstieg der D-Mark könnte so stark sein, „dass Unternehmen Arbeitsplätze massiv ins Ausland verlagern müssten“, so Schmieding. Gleichzeitig käme es zu Wirtschaftseinbrüchen in den anderen Euro-Staaten. Folge wäre „eine tiefe und langanhaltende Rezession, die nicht nur auf Europa beschränkt bliebe“, prognostiziert Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz.

Im ersten Jahr könnten die deutschen Exporte um 15 Prozent sinken, kalkulieren die Ökonomen der Bank M.M. Warburg. Bei einer Aufwertung von 25 Prozent rechnet die Bank Natixis, dass der Rückgang der Exporte Deutschland knapp vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung kosten könnte – jedes Jahr.

Bei einem Exportanteil von 50% am BiP gleicht des einem Suizidversuch. Die Folgen? Massenentlassungen, Lohnkürzungen, Rentenkürzungen, Wegfall aller sozialen Sicherungen.

Natürlich gibt es Stimmenfänger wie die FPÖ, die von enormen Profiten träumen. Ein bekannter deutscher Eurokritiker hat dies mal für sie begutachtet, siehe DiePresse:

Österreich und Deutschland sollten aus der Eurozone austreten, „zwingend, am besten beide zusammen“: Das empfiehlt der deutsche Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider. Österreich würde damit einen enormen Kaufkraftgewinn für seine Bürger erzielen, heißt es in einem Gutachten, das der Euro-Gegner im Auftrag der FPÖ erstellt hat.

Außerdem rechnen Strache und Schachtschneider mit „35 Prozent Kaufkraftgewinn“ durch verbilligte Importe – wenn auch „nicht von heute auf morgen“.

Nun – natürlich macht eine starke Mark Importe billiger, was die Kaufkraft stärken könnte. Aber nur, wenn die Einkäufer der großen Konzerne die Gewinne – sozialromantisch wie sie nun mal veranlagt sind – an den Kunden durchreichen. Tun sie das aber nicht – wie bei den bisherigen Exportgewinnen – dann hat der kleine Mann vor Ort außer Arbeitsplatzverlust nichts von dem Euroausstieg … außer den zusätzlichen Kosten, die die dann zunehmende Staatsverschuldung mit sich bringt.

Leider erweist sich Herr Schachtschneider auch sonst als wirtschaftlich weniger gebildet – „Ich fahre ein Auto aus Stuttgart, da ist nicht ein Bauteil aus Deutschland“ meint er im oben zitierten Artikel und übersieht dabei, dass der Preisdruck bei den Autozulieferern schon aktuell 20 000 Jobs gefährdet (siehe Manager Magazin). Kommt die starke Mark, sind noch mehr weg vom Fenster.

Merkt man, warum Herr Lucke und die AfD sich klammheimlich von Deutschlands Euroaustritt verabschiedet haben? Immerhin: könnte ja sein, dass sie am Sonntag 50% der Stimmen bekommen – dann wären sie in der Lage, ihre Träume zu verwirklichen.

Das Deutschland das niemals stemmen könnte, steht auf einem anderen Blatt.

Es gibt natürlich eine Gruppe, die trotzdem von einem sofortigen Ausstieg profitieren würde. Vielleicht sind sie es, die der AfD ihre aktuelle Rekordspende verdankt. „Rotstehtunsgut“ hat diese Gruppe fest im Blick:

Würde Deutschland aus dem Euro aussteigen und die Deutsche Mark wieder­ein­führen (oder einen „Nord-Euro” etc.), würde die neue Währung Deutschlands wegen der hohen deut­schen Bonität massiv aufwerten. Internationales Kapital würde massen­haft nach Deutschland fließen. Die Exporte ins Ausland würden einbre­chen, da die deut­schen Produkte im Verhältnis zu teuer wären.

Wer also kein Interesse am Euro-Ausstieg haben kann, sind alle, die ihr Geld mit Export und Handel verdienen: Ergo alle Großkonzerne, ihre MitarbeiterInnen und ihre Zulieferer. Und der export­ori­en­tierte Mittelstand nicht minder. Denn dort würden zwangs­läufig massen­haft Jobs wegfallen.

Gleichzeitig wäre das Geld auf einen Schlag viel mehr wert.

Und es gibt nur eine Berufsgruppe, die ihr Gehalt immer bekommt und unkündbar ist: BeamtInnen. (Selbst Renten können sinken.)

Herr Lucke selbst – und die Professoren die ihn unterstützen – hätten auf einmal ganz viel Kaufkraft mehr … für Auslandsreisen, Maserati und teure Schuhe aus Italien.

Ist das nun alles? Haben wir damit die Folgen eines deutschen Euroausstieges genug beschrieben – in dem Rahmen, den ein kleines, unbedeutendes Nachdenkmagazin leisten kann?

Nein.

Es gibt noch mehr dazu, doch dafür muss man länger suchen.

Einem Investmentberater ist die Studie der UBS nicht entgangen – siehe Gevestor:

Dies wären die finanziellen Kosten, doch wie steht es um die gesellschaftlich-politischen Kosten? Diese würde der UBS nach den wirtschaftlichen Preis einholen.

Zunächst würde Europa seinen „soft power“-Bonus einbüßen müssen (Bei „soft power“ ist in erster Linie die Attraktivität eines Landes, einer Nation oder einer Kultur gemeint).

Des Weiteren würde das jeweilige Land inneren Ausschreitungen, wenn nicht bürgerkriegsähnlichen Zuständen, nur entgehen können, wenn die demokratische Führung durch eine militärisch-autoritäre ersetzt werden würde. Die Geschichte hat bislang keine große Auswahl an Alternativen zu diesen Szenarien gezeigt.

Nun – einer militärisch-autoritären Führung nähern wir uns ja schon an. Nichts weiter ist gemeint, wenn man von „alternativloser Politik“ redet: die gibt es nämlich nur in Diktaturen.

Die UBS hat auch noch eine weitere Studie gemacht.  In ihr geht es darum, wer vom Euro wirklich profitiert hat. Findet man einfach bei t-online:

Laut dem Analysten-Team um Paul Donovan haben demnach Griechenland, Portugal und Spanien am meisten vom Euro profitiert. Aber auch Finnland gewann. Dagegen hätten Deutschland, Irland, Italien und Frankreich einen sinkenden Lebensstandard hinnehmen müssen.

Auf den zweiten Blick ist die Sache allerdings nicht mehr ganz so eindeutig. Denn auch die niedrigen Einkommensgruppen in den Kernländern mussten einen Rückgang im real verfügbaren Einkommen hinnehmen. Die Reichen in den Kernländern konnten dagegen mehr Geld ausgeben. In anderen Worten: Die Armen wurden ärmer – die Reichen wurden reicher, wie sich unten am Beispiel der Niederlande zeigt.

Die Reichen – die eigentlichen Nutznießer des Euros. Nicht die Griechen, die Portugiesen oder die Spanier – sondern die Reichen.

Wie löst man also die Eurokrise am Besten?

Nicht in dem man den Reichen noch mehr Milliarden Steuergelder zufließen läßt, die Richtung Griechenland geschickt werden aber nur bis zur Deutschen Bank kommen.

Insofern … wäre „umfairteilen“ wirklich die einzig vertretbare Maßnahme. Würde auch die Binnenkonjunktur in Deutschland weniger exportabhängig gestalten, so dass wir überhaupt erstmal in der Lage wären, einen Euroaustritt in fernster Zukunft ins Auge zu fassen.

Da dies aber einer konzertierten Aktion der Reichen bedarf (nicht vergessen: auch die Bundestagsabgeordneten gehören dazu), wird es wohl eine Weile dauern – oder nie geschehen.

Vielleicht bräuchten wir aber auch gar nicht über einen Euro-Ausstieg nachdenken, wenn reiche Deutsche nicht reiche Griechen mit deutschen Steuergeldern „oben“ halten würden.  Seltsamerweise: in den Sphären wirkt internationale Solidarität. Das haben die Reichen von den Linken gelernt.

 


 

Eupoly Verlosung

So, der Zufallsgenerator hat gesprochen, ich hab 2 mal nachgezählt und hoffentlich die richtigen Mails rausgesucht. Akribisch überprüft von meinen Zwergen, die sich immer freuen, wenn sie Daddy einen Fehler nachweisen können.

(mehr …)

Eupoly – Ein europäischer Alptraum. Und eine kleine Verlosung…

Eupoly

Eine Dokumentation von Jens Blecker und Thomas Schad

Da diese Dokumentation wahrscheinlich noch längere Zeit nicht auf youtube zu sehen sein wird und man die Mühe und die Ausgaben, die die beiden Filmemacher damit hatten, bezahlen sollte, hier nun eine kurze Beschreibung und die Empfehlung, 20 europäische Silberstücke locker zu machen und sich dieses möglicherweise „antikapitalistische und das Vertrauen in die Politik zerstörende Machwerk“ zu kaufen.

„Seit 2002 ist der Euro auch in Deutschland das offizielle Zahlungsmittel. Nun – mehr als 10 Jahre danach – versinkt die Eurozone im Chaos. Die Wirtschaft lahmt, ein Staat nach dem anderen rutscht in die Pleite und muss gerettet werden. Besonders im Süden explodiert die Arbeitslosigkeit, die Jugend ist besonders stark betroffen.Diese Doku wirft einen Blick hinter den Vorhang und versucht zu ergründen, wer die eigentlichen Profiteure sind und waren. Wo wird die Reise hingehen und was werden die Folgen sein? Kann man den Crash noch verhindern und welche Alternativen gibt es?“

Was ist Eupoly?
Eupoly ist eines nicht: Ein Film von Verschwörungstheoretikern, die mit abstrusen Kausalketten versuchen, Stimmung zu machen um einen Austritt Deutschlands aus der Eurozone zu bewirken, koste es was es wolle. Oder um für Ihre Partei Reklame zu machen, da der Rest vom Wahlprogramm denkende Menschen abstoßen würde.

Eupoly ist ein Zusammenschnitt von Berichten, Statements und Interviews, der chronoligisch den Wahnsinn aufzeigt, der die damaligen und heutigen Entscheidungsträger geritten hat bzw. noch heute reitet.

Und nach dem Anschauen des Films weiß man, daß der Euro ein riesiger Fehler war, der von uninformierten und verblendeten Politikern gemacht wurde, die den schönen Reden der Lobbyisten geglaubt haben und evtl. auch deren Zuwendungen nicht abgeneigt waren – leider ohne auch nur den geringsten Sachverstand zu besitzen. Ärgerlich vor allem deshalb, da diese politischen Entscheidungsträger leider eben nicht die Entscheidungen zu tragen haben, das müssen diejenigen tun, die nicht mitbestimmen dürfen.

Neben Ausschnitten von Politikerreden kommen zum Beispiel Hans-Olaf Henkel, Dirk Müller, Jim Rogers und Richard Sulik zu Wort, um nur die Bekanntesten zu erwähnen (hmm, Herrn Sulik kannte ich bis dahin noch nicht – aber egal). Sehr schön werden die Versprechen der Politik und die dann folgende Realität und die warnenden Stimmen der Kritiker gegenübergestellt. Und die gruseligen Aussichten für die nahe Zukunft.

Auf der Bonus DvD sind die kompletten Interviews mit Herrn Henkel, Herrn Müller und Richard Sulik zu sehen. Übrigens inklusive Versprechern und Schminkpausen. Die Interviewten scheinen tatsächlich echte Menschen zu sein, wobei Herr Henkel wahrscheinlich zum Lachen in den Keller geht. Masochisten können sich dann noch Helmut Kohls Euro-Rede anhören und feststellen, wie wir damals belogen wurden.

Technisches:
Über grüne Untertitel (ich meine die Farbe, nicht die Partei) auf grünem Hintergrund kann man sich trefflich streiten und den Möchtegernblogger hätte ich weggelassen. Aber wenigstens wird er durch die Kameraeinstellung ausreichend diskreditiert. Der Ton ist Ok, nichts ist zu laut oder zu leise und zum Glück haben die Autoren auf Hintergrundmusik verzichtet. Hier gibts nichts zu meckern.

Ein weiteres Interview mit Herrn Blecker erspare ich Ihm und verweise hier auf JennyGer, die das bereits gemacht hat.

Wo gibts den Film?

http://eupoly.com/shop/

http://www.nuovisoshop.de/dvd/politik-und-wirtschaft/127/eupoly-ein-europaeischer-alptraum

http://www.kilezmore.com/shop/index.php?id_product=28&controller=product

Verlosung:

Und weil der Herr Blecker ein netter Mensch ist, hat er uns 3 Eupoly DvD’s zur Verfügung gestellt, die wir unter unseren Lesern verlosen bzw. verteilen dürfen.

Also, wer Interesse hat und sich den 20er nicht leisten kann bzw. mag oder einfach Freude an einem Geschenk hat, sendet bitte bis Freitag, den 05.07.13 – 23:59:59 eine Mail an verlosung@nachrichtenspiegel.de mit irgendeinem nichtssagenden, lustigen oder unflätigen Text. Oder keinem. Überrascht mich – aber denkt daran, die Texte werden möglicherweise veröffentlicht, haben aber rein garnichts mit der Chance auf eine DVD zu tun.

Unter allen Einsendern werden völlig zufällig die 3 Glückspilze oder Glückspilzinnen ausgewählt. Bitte keine Adressen in die Mails schreiben, wir melden uns bei den Gewinnern und fragen.

Teilnahmebedingungen:
jeder darf mitmachen, sofern er eine Mail schreiben kann,
es besteht kein Anspruch auf einen Gewinn,
der Rechtsweg ist ab nach Links,
es gibt keine Quotenregelung,
die Mtarbeiter vom Nachrichtenspiegel spielen nicht mit,
die DvDs kommen per Post,
der NSA liest evtl. die Mails mit, die nach der Verlosung sofort verdampft und nur für diese Gelegenheit genutzt werden (allerdings nur bei uns, der NSA und seine Brüder und Schwestern sind da eher die nachtragenden).

Wir übernehmen natürlich keine Haftung für Bißspuren in der Tastatur, in Fernsehern steckende Fernbedienungen (ja, das geht, ihr müsst nur fest genug werfen) oder sonstige Schäden, die durch das Anschauen der Dokumentation oder gar eine plötzliche Illumination die Vorgänge betreffend, auftreten können.  Vorsicht, enthält, neben weiteren Unsympathen, bewegte und vertonte Bilder von Frau Merkel, Herrn Schäuble und Herrn Kohl.

 

Eupoly (Trailer)

Auch wenn da wahrscheinlich nichts Neues zu berichten ist, vielleichts gibts ein paar weitere Argumente für Diskussionen.

„Seit 2002 ist der Euro auch in Deutschland das offizielle Zahlungsmittel. Nun — mehr als 10 Jahre danach — versinkt die Eurozone im Chaos. Die Wirtschaft lahmt, ein Staat nach dem anderen rutscht in die Pleite und muss gerettet werden. Besonders im Süden explodiert die Arbeitslosigkeit, die Jugend ist besonders stark betroffen.
Der Dokumentarfilm „EUPoly“ wirft einen Blick hinter den Vorhang und versucht zu ergründen, wer die eigentlichen Profiteure sind und waren. Wo wird die Reise hingehen und was werden die Folgen sein? Kann man den Crash noch verhindern und welche Alternativen gibt es?
Ein Film von Jens Blecker (IKNews) und Thomas Schad. Unter Anderem kommen zu Wort: Dirk Müller Hans-Olaf Henkel Daniel Neun Jim Rogers Günther Lachmann Marc Faber Richard Sulík Marc Friedrich Matthias Weik“

KenFm und Christoph Hörstel zum €uro Desaster

„Eine Währung die man retten muss, ist keine mehr.“
(Wilhelm Hankel)

Video, bitte Beitrag anklicken

ESM (Effiziente-Staaten-Manipulation)

Jetzt ist er da, der ESM. Mittlerweile ein paar Monate alt und verhält sich wie ein Säugling. Er schreit nach Futter, bekommt es in Milliardenhöhe – wird aber trotzdem nie satt. Die finanzielle Nahrung wandert in den Verdauungstrakt und wird dort in den undurchsichtigen Gedärmen verwertet. Unten raus kommt, wie bei allen Babys, der braune Rest. Bei Säuglingen wird er den ordentlichen Abfallentsorgungen zugeführt. Beim ESM hingegen wird die finanzielle Fäkalmasse dem Volk als wirtschaftlicher Dünger verkauft und den Banken in den Rachen gestopft, als seien sie Mastvieh. Geschmacksnerven besitzen die Geldinstitute schon lange nicht mehr, sonst würden sie zwischendurch realisieren, mit was sie gefüttert werden. Aber denen ist es egal, wie’s schmeckt…Hauptsache, es hat genug von dem braunen Zeug.

Seit Oktober 2012 dürften etliche, politischen Landkarten neu gemalt werden. Sonst hat sich für das Volk nichts zum Positiven verändert. Der Otto Normalbürger hat immer noch seinen Job oder Hartz IV, die Spareinlagen des Volkes schlummern (angeblich)  auf den Bankkonten und die suggerierte „Konsumfreiheit“ jedes Einzelnen scheint auch nicht beschnitten worden zu sein.

Warum also die ganze Hysterie um den ESM? Ist ja nix passiert, strahlt die Supernanny Merkel grinsend  ins Volk. Der Bundesonkel Gauck setzte damals seine geschichtsträchtige Unterschrift auf das umstrittene Papier, als würde er einen Kaufvertrag unterschreiben. Im Prinzip hat er genau das gemacht. Mit seiner Signatur hat der Bundespräsident einen milliardenschweren Deal unterzeichnet, der einerseits die finanzielle Autonomie des von ihm repräsentierten Staates einer übergeordneten Macht überträgt und andrerseits noch eine Zahlungsbereitschaft von 190 Mia. zusichert. Als Gegenleistung bekommt er ein Stimmrecht im Gouverneursrat – toller Deal. 190 Mia. für ein paar Stühle. Die müssten eigentlich aus purem Gold sein. Daher ein Appell an Herrn Gauck  in eigener Sache:

Lieber Herr Gauck, wenn das Stimmrecht im ESM von eingezahlten Geldern abhängig ist, dann grenzt dies schon an Korruption und zudem ist der Preis doch ein wenig überteuert, nicht? Es wäre sicher günstiger gegangen – finanziell und vertraglich. Gönnen Sie sich das Zitat von Woodrow Wilson:

„Ich bin ein höchst unglücklicher Mann. Ich habe unbeabsichtigter Weise mein Land ruiniert. Eine große Industrienation wird nun von ihrem Kreditsystem beherrscht. Unsere Regierung basiert nicht länger auf der freien Meinung, noch auf der Überzeugung und des Mehrheitsbeschlusses, es ist nun eine Regierung, welche der Überzeugung und dem Zwang einer kleinen Gruppe marktbeherrschender Männer unterworfen ist.“

Woodrow Wilson 1919,  28. Präsident der USA

 

 

Gruselkabinett

 

Um die Verbindlichkeiten des ESM und dessen Machtinstrumente nochmals zu verdeutlichen, sind hier ein paar Auszüge aus dem Vertrag:

Art. 2, Abs. 7 ESMV

„Die Stimmrechte eines jeden ESM-Mitglieds, die von dessen Beauftragten oder dem Vertreter des Letztgenannten im Gouverneursrat oder im Direktorium ausgeübt werden, entsprechen der Zahl der Anteile, die dem betreffenden Mitglied gemäß Anhang II am genehmigten Stammkapital des ESM zugeteilt wurden.“

Klassischer Stimmenkauf. Mitspracherecht im ESM basiert nicht rein auf der Mitgliedschaft, sondern ergibt sich aus der Menge des einbezahlten Betrages. Demokratie?

 

Art. 15, Abs. 1 ESMV

„Der Gouverneursrat kann beschließen, Finanzhilfe mittels Darlehen an ein ESM-Mitglied speziell zum Zwecke der Rekapitalisierung von Finanzinstituten dieses ESM-Mitglieds zu gewähren.“

Im Klartext heisst das, alle Banken von ESM-Mitgliedern können zocken was das Zeugs hält. Bei Verlust bekommen sie Geld vom ESM. Wenn man genau hinschaut sieht man das Perfide an der Sache: Das ESM-Mitglied (Staat) bekommt ein Darlehen vom ESM. Der Staat gibt das Geld weiter an die marode(n) Bank(en). Die Finanzinstitute sind wieder flüssig und können unbedarft weitermachen. Der Staat hingegen haftet für das Darlehen, welches er vom ESM erhalten hat. Sollte die Bank ihren Verpflichtungen gegenüber dem Staat für dessen Finanzhilfe nicht nachkommen und oder wieder sich verzocken … beginnt das Spiel von vorne.  Die Rechnung bezahlen darf schlussendlich immer der Staat als Bürge, respektive die Steuerzahler. Aktuelle Wirtschaftsberichte über die schlechte Rückzahlungsmoral der Banken bestätigen, dass es so kommen wird.

Das Ganze hat System. Er ermöglicht es, real erwirtschaftetes Geld jedes einzelnen Bürgers abzuzweigen. Dies geschieht  in Form von Steuern, mit denen wiederum die Staatsschulden an den ESM bezahlt werden. Schlussendlich landet der Geldschein mit vielen anderen Geldscheinen auf einem virtuellen Konto – degradiert zu einer nicht physisch fassbaren Informationseinheit  ohne jeglichen reellen Wert.

 

Art. 20, Abs. 1 ESMV

„Bei der Gewährung von Stabilitätshilfe strebt der ESM die volle Deckung seiner Finanzierungs- und Betriebskosten an und kalkuliert eine angemessene Marge ein.“

Wenn man von Finanzkontrollinstituten hört, dass sie eine „angemessene“ Marge in ihre Finanzprodukte verpacken, stellen sich den meisten Lesern schon die Nackenhaare auf. Man muss sich vor Augen halten, dass der ESM an sich keinen Cent besitzt. Er holt sich das Geld von seinen Mitgliedern in Form von verkauften Stimmanteilen. Nun verleiht der ESM das Geld an die bedürftigen Staaten. Diese verpflichten sich, das Darlehen mit Zinsen wieder zurück zu zahlen. Bei den Milliardenbeträgen kommt mit nur einem Prozent  Zins eine enorme Summe zusammen, die aber, aufgrund des Zinseszins-Systems, trotzdem jedem Staat irgendwann das finanzielle Genick brechen wird. Der ESM fördert die destruktive Schuldenspirale anstatt sie zu demontieren. Kein Land auf der Welt war bisher in der Lage, seine Schulden vollumfänglich aus eigener Kraft zu begleichen. Es wurden immer nur neue Schulden aufgenommen um die alten zu tilgen. Das ist beim ESM nicht anders. Der scheinbar einzige Weg um sich aus der Schuldenfalle und dem ESM zu retten ist – ein Staatsbankrott.

 

Art. 25, Abs. 2 ESMV

„Nimmt ein ESM-Mitglied die aufgrund eines Kapitalabrufs gemäß Artikel 9 Absätze 2 oder 3 erforderliche Einzahlung nicht vor, so ergeht an alle ESM-Mitglieder ein revidierter erhöhter Kapitalabruf, um sicherzustellen, dass der ESM die Kapitaleinzahlung in voller Höhe erhält. Der Gouverneursrat beschließt geeignete Schritte, um sicherzustellen, dass das betreffende ESM-Mitglied seine Schuld gegenüber dem ESM innerhalb vertretbarer Zeit begleicht. Der Gouverneurs-Rat hat das Recht, auf den überfälligen Betrag Verzugszinsen zu erheben.“

Aufgrund der hohen Staatsverschuldungen der grossen EU-Länder wie Italien 1900 Mia., Spanien 774 Mia., Frankreich 1700 Mia, Deutschland 2001 Mia. (Stand 1.Quartal 2012), stellt sich die Frage, wie diese Länder ihren Mitgliedsbeitrag an den ESM bezahlen können. Die können nicht mal ihren eigenen Staatshaushalt decken ohne neuen Kredit.  Das geht nur mit weiteren Darlehen. Sollte eines dieser Länder nicht bezahlen, wird die Schuld auf andere übertragen, was einen Dominoeffekt zur Folge hätte. Kein grosses Land Europas ist ohne Neuverschuldung derzeit in der Lage, die finanzielle Verpflichtung eines anderen Staates, sei es auch nur teilweise, zu übernehmen – geschweige denn zu erfüllen.

 

 

Art. 32, Abs. 4 ESMV

„Das Eigentum, die Mittelausstattung und die Vermögenswerte des ESM genießen unabhängig davon, wo und in wessen Besitz sie sich befinden, Immunität von Durchsuchung, Beschlagnahme, Einziehung, Enteignung und jeder sonstigen Form des Zugriffs durch vollziehende, gerichtliche, administrative oder gesetzgeberische Maßnahmen.“

Das bedeutet, ein neuer Staat wird erschaffen. So wie Italien einen Vatikan hat, so hat Luxemburg jetzt den ESM . Keiner von beiden „Ministaaten“ kann für seine Taten behaftet werden. Auch nicht vom „Gastgeberstaat“.

 

Art. 35, Abs 1 ESMV

„Im Interesse des ESM genießen der Vorsitzende des Gouverneursrats, die Mitglieder des Gouverneursrats, die stellvertretenden Mitglieder des Gouverneursrats, die Mitglieder des Direktoriums, die stellvertretenden Mitglieder des Direktoriums sowie der Geschäftsführende Direktor und die anderen Bediensteten des ESM Immunität von der Gerichtsbarkeit hinsichtlich ihrer in amtlicher Eigenschaft vorgenommenen Handlungen und Unverletzlichkeit hinsichtlich ihrer amtlichen Schriftstücke und Unterlagen.“

Sollte ein Würdenträger des ESM eine Parkbusse erhalten, kann man die Immunität des Delinquenten mit einem mitleidvollen Lächeln begegnen. Wenn aber dreistellige Milliardenbeträge herum geschoben werden, müsste schon jemand dafür gerade stehen müssen, sofern eine Unstimmigkeit in den Büchern auftaucht. Zudem fällt es einfach, ein paar Milliönchen hier und da zu verstauen, um die harte Arbeit im ESM zu erleichtern. Bei einer Entdeckung solcher Entgleisungen ist eine Immunität sicher von Vorteil. Als doppelter Boden gilt die Unangreifbarkeit durch irgendein Gericht.

 

Gönnen Sie sich was…

Nachdem das Bundesverfassungsgericht sein salomonisches „ja, aber…“-Urteil verkündet hatte, stand Herrn Gaucks Unterschrift nichts mehr im Wege. Damit jeder Steuerzahler weiss, was der Bundespräsident  da unterschrieben hat und was mit seinen Fiskus Geldern zum grossen Teil passiert, sollte jeder den Vertrag lesen, der es noch nicht getan hat. Dann ist er informiert und kann entsprechend reagieren. Der gesamte Text ist 60 Seiten lang und unter folgendem Link abrufbar:

http://www.european-council.europa.eu/media/582866/02-tesm2.de12.pdf

Das Ergründen des ESM ist sicherlich mit einiger Hartnäckigkeit verbunden. Aber in Kombination mit einem aufmunternden Kaffee oder robusten Single Malt, liest sich die Lektüre äusserst amüsant bis hin zu verwirrend. Nach circa einer Stunde hat man es geschafft und ist um eine Anekdote reicher aus der Welt von Absurdistan. Gute Unterhaltung!

 

Terror in Deutschland – made in USA.

Montag, 3.12.2012. Eifel. In den USA ist ja gerade die Hölle los. Die hatten ja gemerkt, das sie langsam zum Dritte-Welt-Land werden (siehe: Hintergrund): 

Ikea eröffnete vor kurzem eine Fabrik in Virginia, einem Bundesstaat, in dem gegenüber Gewerkschaften keine Gastfreundschaft herrscht. Im Heimatland Schweden bekommen Ikea-Arbeiter 19 US-Dollar die Stunde und erhalten mindestens fünf bezahlte Urlaubswochen pro Jahr. Das sind ziemlich hohe Arbeitskosten. Also ging das Unternehmen in die USA, wo es den Arbeitern gerade einmal acht Dollar pro Stunde und nur zwölf Urlaubstage pro Jahr zahlen muss.

Da sieht man mal, was im Mutterland des Kapitalismus möglich ist. Ikea brauchte auch so ein Land: die Gefängnisse in Ostdeutschland stehen nicht mehr zur Verfügung, da brauchte man Alternativen. Was lag näher, als in die USA zu gehen, einem Land, das sich zusehends in ein Riesengefängnis verwandelt.

Montag, 3.12.2012. Eifel. In den USA ist ja gerade die Hölle los. Die hatten ja gemerkt, das sie langsam zum Dritte-Welt-Land werden (siehe: Hintergrund):

Ikea eröffnete vor kurzem eine Fabrik in Virginia, einem Bundesstaat, in dem gegenüber Gewerkschaften keine Gastfreundschaft herrscht. Im Heimatland Schweden bekommen Ikea-Arbeiter 19 US-Dollar die Stunde und erhalten mindestens fünf bezahlte Urlaubswochen pro Jahr. Das sind ziemlich hohe Arbeitskosten. Also ging das Unternehmen in die USA, wo es den Arbeitern gerade einmal acht Dollar pro Stunde und nur zwölf Urlaubstage pro Jahr zahlen muss.

Da sieht man mal, was im Mutterland des Kapitalismus möglich ist. Ikea brauchte auch so ein Land: die Gefängnisse in Ostdeutschland stehen nicht mehr zur Verfügung, da brauchte man Alternativen. Was lag näher, als in die USA zu gehen, einem Land, das sich zusehends in ein Riesengefängnis verwandelt.

Wir haben ja viel erwartet von der Homeland-Security, nur hört man nicht mehr sehr viel von ihr – außer jetzt. Auf der Seite der Regierung selbst findet man eine überraschende Ankündigung (siehe White-House.gov):

White House Homeland Security Partnership Council. There is established a White House Homeland Security Partnership Council (Council) to foster local partnerships — between the Federal Government and the private sector, nongovernmental organizations, foundations, community-based organizations, and State, local, tribal, and territorial government and law enforcement — to address homeland security challenges. The Council shall be chaired by the Assistant to the President for Homeland Security and Counterterrorism (Chair), or a designee from the National Security Staff.

Ein Sicherheitspartnerschaft, die sich auf alle gesellschaftlichen Sektoren ausweiten soll – sogar auf die Stammesregierungen der Reservate oder Nichtregierungsorganisationen. Jede lokale Behörde (und auch jede lokale Firma) werden Mitarbeiter der Staatssicherheit (übersetzen wir das heute mal so, damit wir besser verstehen, was dort gerade abläuft), Greenpeace, Amnesty International, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen – alles Agenten der Staatssicherheit.

Gruselig, oder? Kommt aber noch besser.

In einem weiteren Memorandum kündigt Obama ein Programm zur Abschreckung von Insiderbedrohungen an:

This Presidential Memorandum transmits the National Insider Threat Policy and Minimum Standards for Executive Branch Insider Threat Programs (Minimum Standards) to provide direction and guidance to promote the development of effective insider threat programs within departments and agencies to deter, detect, and mitigate actions by employees who may represent a threat to national security. These threats encompass potential espionage, violent acts against the Government or the Nation, and unauthorized disclosure of classified information, including the vast amounts of classified data available on interconnected United States Government computer networks and systems.

Das verwirrt den fernen und landesfremden Leser nun ein wenig. „Violent acts against the Government or the Nation“von Insidern? Das hört sich an, als ob alle Alpträume der Verschwörungsanalytiker wahr geworden wären. Die reagieren auch gleich auf der Seite Veterans-today und skizzieren die Bedrohung, die – wie schon von anderen Präsidenten wahrgenommen – als Offensive des militärisch-industriellen Komplexes, auf die Obama sich vorbereitet. Vielleicht ist dies der Hintergrund für ein ominöses Treffen, das das Wallstreet-Journal ausgemacht hat: überraschend und unerwartet hatte sich Obama mit Mitt Romney getroffen, der sich zuvor mit seinem Jetzt-nicht-mehr-Vize Paul Ryan getroffen hatten. Angeblich haben sie sich Anekdoten aus dem Wahlkampf erzählt – aber auch der Wallstreet-Autor scheint nicht so ganz davon überzeugt zu sein.

Es ist schwierig, diese Aktionen zu bewerten, zumal uns unsere eigenen Geheimdienste und Medien dort völlig im Regen stehen lassen. Ginge es um Nordkorea, wäre die Gerüchteküche schon am Brodeln, es geht aber nur um die USA … und deren geheime Pläne sind für uns tabu. Immerhin sind wir mit denen verbündet, stellen ihnen Soldaten und Schiffe zur Verfügung, zahlen Unmengen an Geld für die Aktionen – was sollen wir uns da noch in Dinge einmischen, die uns nichts angehen? Warum sollen wir uns Gedanken darüber machen, das Obama gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit erstmal die Sozialhilfe gestrichen hat (wir berichteten), jetzt eine große CIA-Offensive im Ausland beginnt (siehe Spiegel) und nebenbei eine der führenden Terrorgruppen der Welt aus der Terrorliste streicht (siehe Hintergrund).

Was sollen wir uns auch darum kümmern, wir haben unseren eigenen Terror, über den auch nichts geschrieben wird. Sicher, wir regen uns fürchterlich darüber auf, das beispielsweise der Strom immer teurer wird – auf Kosten des kleinen Bürgers, während die Industrie wieder einmal Geld geschenkt bekommen: 2000 Euro pro Megawatt haben die Gutachter als Ausgleichszahlungen für die Zeitweise Abschaltung stromintensiver Industrien gefordert … 20 000 Euro will die Regierung ihnen schenken (siehe Welt). Warum auch nicht? Ist ja nicht ihr Geld, sondern unser, was da aus dem Fenster geschmissen wird:

Nach „Welt am Sonntag“-Informationen haben sich wirtschaftsnahe Kreise sehr für diese Regelung starkgemacht.

Diese Prämie für die Nichtnutzung von Strom (siehe Welt) führt schon heute dazu,das die Firmen die Maschinen in der Nacht in Leerlauf durchlaufen lassen, um in jene Großverbraucherkategorie zu kommen, wo man für die Abschaltung der Maschinen bezahlt wird. Ich habe hier im Haus auch schon Bescheid gesagt, das wir alle Energiesparlampen abschaffen und alle Geräte beständig laufen lassen müssen – wenn wir nur genug verbrauchen, dann haben wir unser Grundeinkommen.

Das ist doch genau dieser Terror aus dem Inneren, den Obama gemeint hat, oder? Da versteht man auch, wie er islamistische Terroristen aus der Terrorliste streichen und dafür viel mehr CIA-Agenten im Ausland einsetzen kann: die deutsche Strommafia ist halt mit lokalen Behörden nicht mehr in den Griff zu bekommen.

Wir kennen sie auch – das wird nur immer wieder vergessen. Ein Blick in die TAZ hilft uns, uns daran zu erinnern:

Bezahlte Wissenschaftler, instrumentalisierte Frauen: Interne Papiere zeigen, wie die Atomkonzerne und ihre Lobbyorganisation die Öffentlichkeit beeinflusst haben.

Die internen Unterlagen zeigen auch, wie im Rahmen der Kampagne ein Verein von Frauen gegründet wurde, die sich für die Atomkraft einsetzten. Sie zeigen, wie die Agentur über Pressereisen und Hintergrundgespräche mit Journalisten ihre Botschaften in den Medien platzierte. Und sie zeigen, wie die Agentur Kontakte in die Politik kauft, indem sie ehemalige Abgeordnete und Staatssekretäre beschäftigt.

Wenn wir also heute wieder Artikel darüber lesen, wie teuer doch die Energiewende wird, können wir eigentlich auch wissen, wer den Artikel geschrieben hat: die deutsche Atomlobby im Auftrag des deutschen Atomforums.

Ein Jahr früher berichtete die Zeit darüber, das andere Branchen von den Erfolgen der Atomlobby so begeistert waren, das sie deren Methoden einfach mal übernehmen wollen:

„So dreist ist in Deutschland noch nie der Eindruck erweckt worden, Politik sei käuflich“, wetterte SPD-Chef Sigmar Gabriel. Und der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz, Hubert Weiger, moniert: „Die Gier der Atomstromkonzerne nach Extra-Profiten bestimmt die Energiepolitik der Bundesregierung.“ In jedem Fall habe die Kampagne „Einfluss auf die Entscheidungsfindung gehabt“, sagt Klaus Dittko, Geschäftsführer der politischen PR-Agentur Scholz & Friends Agenda.

Es ging immerhin um 57 Milliarden Euro. Ein dicker, hoch subventionierter Kuchen, dessen Kosten vielfältig verschleiert werden, um die goldene Atomkuh nicht zu gefährden. Ganz offen und unverblümt wird das Ende der politischen Souveränität in Deutschland beschrieben:

Allein in Berlin gibt es inzwischen mehr als 100 Firmenrepräsentanten, beinahe alle Dax-30-Unternehmen sind vor Ort. Die Folge: Das Know-how der Unternehmen über politische Prozesse und deren Korrigierbarkeit ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Das Vorgehen der Energiebosse belegt das eindrucksvoll.

Auch die Medien fielen auf diese Kampagne herein, die einen frischen amerikanischen Wind in unser Land brachte, siehe FTD:

Pro-Atom-Beiträge von Prominenten, wissenschaftliche Studien und versuchte Einflussnahme sogar in Frauenzeitschriften: Erstmals werden Details bekannt, wie sich die Atomlobby vor der Wahl 2009 bemühte, die Stimmung zu drehen. Viele Medien fielen darauf rein.

Und alle weisen vor allen Dingen auf eins hin: das ist in unsere Land erlaubt. Wirkt irgendwie anrüchig – ist aber völlig legal.

Wenn wir jetzt unsere Lehren aus dieser Stromposse ziehen wollen – was sagt uns das Stück dann?

Wählen gehen ist nutzlos, Zeitung lesen auch. Politik und Wahrheit kann man kaufen wir Frauen. Ja – das ist ein neuer Trend: der Frauenkauf wird gesellschaftsfähig. Erst informierte der Spiegel darüber, wie „glücklich und spirituell“ doch Pornodarstellerinnen sind, jetzt setzt die Welt nach und erwähnt nebenbei mal die lukrativen Stellenangebote in diesem Bereich: 2000 Euro die Nacht kann man dort verdienen – und nebenbei wird man glücklich und spirituell. Das wird den Jobcentern ganz neue Angebotsmöglichkeiten an die Hand geben. Nebenbei erwähnt der Autor aber etwas das uns eher nachdenklich stimmen sollte:

Wie weit das Geld schon vorgedrungen ist und selbst die letzten menschlichen Austauschverhältnisse besetzt hat: Wir scheinen es, zunehmend klaglos, hingenommen zu haben.

Wenn wir jetzt noch überlegen, wer denn für diese Artikel bezahlt – in welche Gegenden kommen wir dann. Bundesministerium für Arbeit?

Das Handelsblatt führt den Gedanken des Welt-Autors weiter aus:

An die Stelle humaner und kultureller Ziele ist die Geldschein-Heiligkeit als oberste Wertinstanz getreten. Der Mensch und seine Errungenschaften sind zur Handelsware verkommen. Nun geht es darum, sich irgendwie zum eigenen Vorteil auf den Märkten zu behaupten. Das führt zwangsläufig dazu, dass jeder nur seine eigenen Interessen vertritt. Vor dem Hintergrund einer technisch, ökonomisch und medial vernetzten Welt hat diese Entwicklung desaströse Folgen, die nur durch scheinheilige Sprechblasen verschleiert werden. 

Das ist nun ein Terror, der uns alltäglich umfänglich in allen Lebensbereichen betrifft – aber gegen diesen Terror suchen wir vergeblich nach Hilfe, erst recht, seitdem Konzerne unverblümt politische Macht einkaufen. Solche Zustände kennen wir zur Genüge aus der Geschichte, wo reiche Barone ihre Ansichten mit Bargeld verbreiteten. Das war aber Feudalismus. Na ja – wahrscheinlich ist unser Begriff von Demokratie auch nur noch eine scheinheilige Sprechblase. Wenn es jetzt im Mutterland der Atombombe ein Bündnis zwischen Regierung und Sicherheitskräften gibt, das auch den privaten Sektor mit einbezieht: dürfen wir dann hoffen, das die uns auch vor dem Terror in unserem Land schützen?

Wohl eher nicht. Ein Blick in die Geschichte der USA zeigt, wie dort schon wesentlich früher Gesellschaft von Konzernen gestaltet wurde – mit großem Schaden für die Umwelt, siehe Welt:

Damals wollte Los Angeles S-Bahnschienen verlegen in größerem Stil, und zwar immer die Freeways entlang. Die Ölfirmen hätten dann jedem einzelnen Mitglied des Stadtrates so lange Geld gegeben, bis der Plan fallen gelassen wurde. Keine Bahn bedeutet mehr Autos, und die brauchen wieder Sprit – die Investition in die Bestechung hat sich schnell ausgezahlt.

Eine gruselige Geschichte aus den Sechzigern – aber doch eine mit Tradition:

Kann das wirklich sein? Doch, das kann es wohl, denn es klingt wie eine Variation des „Great American Streetcar Scandal“: Von den 30er- bis zu den 50er-Jahren hatte die Firma National City Lines eine Menge Straßenbahnnetze und ihre Betreiber aufgekauft – um sie zu schließen.

Hinter National City Lines standen, wie sich später herausstellte, General Motors und auch ein paar Ölfirmen.

Und wie viele Aktionen dieser Art laufen in unserem Land? Immerhin: von dem erfolgreichen Atomlobbyfeldzug haben wir nur durch Zufall erfahren, hätte es das Informationsleck nicht gegeben: man hätte das als Triumph der Vernunft gefeiert.

Lehren daraus haben wir bis heute nicht gezogen, das merken wir ja aktuell an dem Thema „Euro-Rettung“, das nächste Superrenditethema, das den Kontinent erschüttert, siehe Welt:

In dieser Woche war Michel Barnier, der EU-Kommissar für den Binnenmarkt, zu Besuch: Er gehört zu den wichtigsten Köpfen der Kommission, ist er doch der Architekt der geplanten Bankenunion, ohne die eine Lösung der Schuldenkrise als unmöglich gilt.

Es geht um nicht weniger als gut 34 Billionen Euro, für die auch die deutschen Bankkunden bürgen könnten. Selbst wenn es nicht zu Pleiten und Verwerfungen kommt, ist jeder Bankkunde betroffen, denn mehr Bürokratie und eine europaweite Aufsicht drohen Gebühren und Kreditkosten hochzutreiben.

34 Billionen Euro.  Das sind für jeden Deutschen 425 000 Euro. Angesichts der Tatsache, das jetzt schon 42 Millionen Deutsche im Umfeld ihrer Jobcenter dahinvegetieren, ein mutiger Plan. Und auf jeden Fall zahlen wir wieder für eine Menge mehr „Pöstchen“. Die haben wirklich total gut von der Atomlobby gelernt. Jetzt sieht man auch, warum man den Frauen in Deutschland solche Jobs schmackhaft macht: bei einer Tagesgage von 2000 Euro könnten die ihren Anteil an den Schulden in 212, 5 Tagen abarbeiten – und werden dabei noch glücklich und spirituell.

Klar, das Vorschläge, das Geld für diese Abenteuer der Reichen einfach mal von den Reichen selbst zu nehmen, in breiter Front nach Atomlobbymanier bekämpft werden: Reichensteuer wird uns alle nur noch ärmer machen, liest man immer wieder – aktuell gerade in der Welt. Es muß – das wissen wir alle – einfach andere Wege geben, diese Krise zu bewältigen – und wir sehen diese Wege ja auch schon.

Die aktuelle Mietpreisexplosion (neben steigenden Strom- und Versicherungskosten und den ständig steigenden Kosten für Benzin und Nahrung ein weiterer Terrorakt gegen die deutsche Bevölkerung) zum Beispiel führt bei Maybritt Illner zu der spannenden Frage, was denn der Staat dagegen tut, siehe Welt. Das gleiche Medium gibt in einem anderen Artikel die Antwort:

Falsches Parken wird im kommenden Jahr teurer. So verdoppelt sich der Preis für das bisherige Fünf-Euro-Knöllchen ab dem 1. April 2013 auf 10 Euro

Nach dem Motto „wer nicht wohnen kann muss parken“ eröffnen sich hier ja schon ganz neue Geschäftsfelder – wie auch bei der ständig zunehmenden Zahl von Menschen, die in Deutschland aus Kostengründen auf Campingplätzen leben. Der Spiegel berichtete über diese Kultur der neuen Armen schon 2009, die Welt legte 2012 nach: auch hier ahmen wir den US-amerikanischen Lebensstil nach, der uns mit Coca Cola und Walt Disney, McDonalds und McKinsey schon voll im Griff hat.

Deshalb denken wir uns ja auch nichts dabei, das die Deutschen jetzt mit viel Geld über die Griechenlandhilfe die Hedgefonds retten, siehe Welt. Geld ist unser neuer Gott, unser Lebenssinn, unser Lebensinhalt: und wir begrüßen jede Erniedrigung, Entwürdigung, Enteignung und Entmündigung, wenn sie uns doch nur ein kleines bisschen von dem heiligen Geld bringt.

Wäre es nicht schön, wenn wir wenigstens in diesem kleinen unwichtigen Land ebenfalls eine große Heimatschutzbehörde ins Leben rufen können, die eine Allianz von Parteien, Verbänden, Firmen und Vereinen schmiedet, um den Wirtschaftsterror, der uns in breiter Front heimsucht, zu unterbinden? Dafür können wir dann auch die muslimischen Terroristen von den Terrorlisten streichen … so aktiv wie befürchtet sind die ja gar nicht.

Aber in unserem Land gibt es schon längst andere Netzwerke, die Steuergelder im großen Stil verbrauchen, siehe Handelsblatt:

Mit keiner Lobby ist die Politik so eng verbandelt wie mit den Wohlfahrtsunternehmen. Rund ein Drittel aller Bundestagsabgeordneten hat zugleich eine Leitungsfunktion bei Diakonie oder Caritas inne, auf kommunaler Ebene sind die Verbindungen noch frappierender, mancherorts betreiben Staat und Wohlfahrt sogar gemeinsame Tochtergesellschaften. Unter so engen Verbündeten verzeiht man dann schon mal, wenn die Wohlfahrer gar nicht so gemeinnützig wirtschaften, wie es ihre Steuerklasse vermuten lässt. „Gemeinnützig ist an den meisten Wohlfahrtsunternehmen nur ihr steuerlicher Status“, sagt Wohlfahrtsskeptiker Graf.

Gerade hat das Diakonische Werk eine neue Hauptverwaltung für den Bundesverband in Berlin eröffnet, Kostenpunkt: 65 Millionen Euro. Auf kommunaler Ebene wird von Dienstwagen-Fuhrparks berichtet, die viele Politiker klein aussehen lassen.

Wir bereichern uns sogar an der Armut unserer Mitmenschen, das „Kartell der Gutmenschen“ hat uns fest im Griff:

Unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit haben Caritas und Diakonie ein trickreiches Geschäftsmodell konstruiert: Sie erfinden für sich selbst immer neue Aufgaben, der Staat und damit die Steuerzahler geben das Geld.

Und viele verdienen gut daran – nur nicht die, die es wirklich brauchen.

Hören wir doch zum Schluss nochmal eine Rat von einem sehr erfolgreichen Deutschen: Karsten Maschmeyer, hier im Handelsblatt:

Interessante Jobs findet man heutzutage viel eher durch die Nutzung von Netzwerken als durch Print- oder Internet-Stellenanzeigen. Viele Statistiken belegen, dass die meisten Menschen ihre Jobs durch persönliche Beziehungen finden. Machen Sie sich also nichts vor: Das gilt umso mehr für Politiker: Ihr Erfolg hängt auch von ihrem Netzwerk, von ihren Beziehungen ab. Man wird kaum in den Ortsbeirat gewählt, wenn man keine guten Verbindungen hat. Als Politiker brauchen Sie – gerade in Ihrer Partei – die richtigen Unterstützer, die sich für Sie einsetzen und propagieren, warum die Leute Sie wählen sollen.

Weil die meisten Menschen Jobs durch persönliche Beziehungen finden, macht es auch soviel Sinn, Arbeitslose mit Reisebeschränkungen und einer Residenzpflicht zu belegen: zu Hause vor dem Fernseher beim einer Scheibe trockenem Toastbrot wird man sicher seinen Traumjob finden.

Terror wohin man nur das Auge blicken lässt. Terror des Kapitals, Terror made in USA, ein Terror, der sicher noch wachsen wird, wenn die Konzerne in Zukunft ganz eng mit einer Regierung zusammenarbeiten, die schon jetzt die Sozialhilfe kürzt.

Was droht uns da erst, wenn die neue Agentenflut die Welt umgestaltet?

 

 

 

 

Letzte Meldung der Woche – Neue DVD aus der Schweiz zugespielt

„Am vergangenen Mittwoch wurde uns aus der Schweiz, von Personen welche nicht genannt werden wollen, eine DVD zugespielt, mit brisantem Inhalt. Die DVD  zeigt, dass unsere Bundeskanzlerin gar nicht im Urlaub gewesen sein soll.

Die Bundeskanzlerin soll im Schweizer Märchenwald zu sehen sein, bei dem Versuch, deren Bewohner zu überreden ihre Steuern, fort an in Deutschland und in Euro zu entrichten, was bei Politikern der Schweiz für Empörung gesorgt hat. Schweizer Politiker werfen darüber hinaus unserer Bundeskanzlerin vor, an einem unerlaubten Glückspiel, bei einem gewissen Günter J teilgenommen zu haben.

Bei diesem Glückspiel soll um mehreren Milliarden Euros gespielt worden sein und die Antworten, auf die gestellten Fragen, seien vor Beginn des Spiels, der Bundeskanzlerin bekannt gewesen. Auf Anfrage ob der Inhalt der DVD zutreffe, wollten sich weder die Kanzlerin, noch Schwarz-Gelbe Regierungsvertreter äußern. Wie uns jedoch aus gut informierten Regierungskreisen bekannt wurde, sei man in Berlin empört über die illegale Weitergabe und Veröffentlichung der DVD. Wie weiter zu erfahren war, prüfen hochrangige Regierungsbeamte in Berlin, ein Einfuhrverbot von Käse mit den Löchern, aus der Schweiz nach Deutschland.

Die Schweiz, drohte darauf hin, der Bitte Deutschland, der Schweiz bedingungslos beizutreten, nicht mehr nachzukommen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter der Schweiz wird mit dem Worten zitiert: Dann ist auch dieser Käse vom Tisch.“

 

Wie „DIE WIRTSCHAFT“ das Volk verriet …

Samstag, 28.7.2012. Eifel. Merken Sie, wie die Welt aufatmet? Die politische Welt, meine ich. Der Grund ist einfach: 16 Tage lang bekommen wir jetzt Nachrichten zum Thema „Leibesübungen“ in breiter Front serviert: laufen, hüpfen, werfen werden auf einmal Tätigkeiten, die unsere Aufmerksamkeit fesseln sollen als ob es um unser Überleben ging, während die Nachrichten, in denen es wirklich um unser überleben geht, leise in den Hintergrund treten. Dabei brauchten sie eigentlich gar nicht so rücksichtsvoll sein, diese brutalen Nachrichten vom Ende der zivilisierten Welt wie wir sie kennen: in der Flut der Trivialitäten haben sowieso nur noch engagierte Nachrichtenscouts eine Chance, die zeitaufwendige Suche nach entscheidenden Informationen in der Medienjauche aufzubringen, Informationen, die belegen, das sich der Abbau der nationalen Realwirtschaften zugunsten der internationalen Finanzwirtschaften noch etwas beschleunigt – mit gräßlichen Folgen für alle, die ihr Geld nicht ausreichend für sich arbeiten lassen können. Gerade in den letzten Tagen gab es ein richtiges Feuerwerk in dieser Hinsicht, das gruselige Zusammenhänge vermittelt.

Zuerst wäre da mal Moodys zu nennen, eine jener ominösen Ratingagenturen, die die Sterndeuter und Vogelflugleser des Mittelalters ersetzt haben. Auch jene Zunft hatte damals ihren Herrscher mit glücksverheißenden Prophezeiungen über Ernte, Wetter und Kriegsgeschehen überhäuft, um weiter einen sicheren Platz an den Fleischtöpfen zu haben. Während man hier in Europa verzweifelt versucht, die Notbremse zu ziehen, schlagen die Ratingzauberer (denen man ihr gigantisches Komplettversagen in der Suprime-Krise überrachend schnell verziehen hat) immer schneller, immer härter und immer detallierter auf Europa ein – und jetzt auch auf Deutschland. Unser heißgeliebter Rettungsschirm wird finanzieller Sondermüll, unsere stärksten Bundesländer Bayern, Baden-Würtemberg und Nordrhein-Westfalen ebenso (siehe Handelsblatt), es sieht so aus, als ob uns Bremen und Mecklenburg-Vorpommern allein wieder ´raushauen müssten.

Doch damit nicht genug: neben der deutschen Bahn sind auch unsere Banken Schrott (ebenfalls: Handelsblatt). Ich sage das jetzt mal so deutlich, weil es eigentlich schon jeder weiß: wenn die Abwärtsspirale einmal beginnt, gibt es kein Halten mehr. Andere Länder haben das schon erlebt. Sinkt das Rating, steigen die Zinsen, das Geld wird knapper, was zu einem Sinken des Ratings führt, das wiederum die Zinsen steigen läßt und das Geld noch knapper macht … und so weiter und so weiter.

Am Ende ist man dann bankrott – aber manche Banken (gerade jene, die „das Werk Gottes“ verrichten und ihre Goldmänner in vielen europäischen Regierungspositionen sitzen haben) sind ultrasuperreich geworden. Sicher gibt es auch ein paar Vorstandsposten für Politiker, die sich durch besonders marktkonforme Politik ausgezeichnet haben – wir haben uns an derartig seltsame Karrieren ja schon hinreichend gewöhnt.

Eine Katastrophe von unabsehbaren Ausmaßen“ soll uns drohen, so werden „Wirtschaftsexperten“ in der Welt zitiert, allerdings meinen sie eine andere Katastrophe als die, denen die deutsche Gesellschaft momentan im Alltag begegnet: die schleichende Enteignung der bundesdeutschen Normalsparer (siehe Spiegel) – also gerade jener Menschen, die eigentlich wirtschaftlich vorbildlich leben und Gewinn erwirtschaften, den sie sich mühevoll vom Munde absparen.

Weitere Katastrophen stellen sich erwartungsgemäß schnell ein: Griechenland, jenes Land, das seine Kinder bei internationalen Organisationen vor die Tür legt, damit sie nicht dauernd in der Schule vor Erschöpfung vom Stuhl fallen, braucht noch mal eben dreißig Milliarden Euro zusätzlich (siehe Welt), Spanien legt ebenfalls nochmal nach: zu den jetzt schon beanspruchten hundert Milliarden werden nochmal dreihundert Milliarden Euro fällig, siehe Spiegel.

Man fängt an zu glauben, das die miesen Ratings der letzten Tage wirklich verdient sind – die Agenturen wissen halt nur mehr als wir verarmenden Normalsparer.

Die Summen, die die Bankenbereicherungsmaschine „Eurorettung“ inzwischen benennt, übersteigen das normalmenschliche Vorstellungsvermögen bei weitem – übertragen auf Olympia würden wir erwarten, das die Athleten in Schallgeschwindigkeit von Londen nach Paris hüpfen und ihre Kugeln bis New York stoßen.  Was im Sport unmöglich ist, wird von der Wirtschaft inzwischen als selbstverständlich hingenommen: virtuelle Gewinne sollen weiterhin beständig neue Rekorde erzielen – ohne Rücksicht auf das, was „Wirtschaft“ eigentlich sollte: die Versorgung der Gesellschaft sichern.

Wir nehmen inzwischen alle irrationale Tatsachen als völlig gelassen hin – wie zum Beispiel die, das gerade in jenen Ländern immer mehr Hunger, Armut und himmelschreiende Ungerechtigkeit herrscht, in die wir unsere Milliarden pumpen. Wir nehmen das hin, weil uns „Experten“ versichern, das wir noch viel mehr verlieren würden, wenn wir uns weigern würden, das System weiterhin mit unserem Geld zu füttern. 700 Milliarden Euro würde uns allein die Griechenlandpleite kosten – drohen die oben in der Welt zitierten „Experten“.  Wenn dann auch Spanien fällt, dürften die Löcher in deutschen Kassen umso größer werden.

Also wird mehr und mehr und mehr Geld gedruckt, die Zentralbanken geben es immer billiger heraus … und der Verlierer ist schon wieder der einfache Bürger mit seinen bescheidenen Träumen von einem kleinen bisschen Wohlstand.

Die Prinzipien kennen wir schon, siehe Welt:

Jeder höhere SS-Führer kannte das nach Staatssekretär Fritz Reinhardt vom Reichsfinanzministerium benannte „Reinhardt-Programm“. Es diente der Förderung der Wirtschaft durch staatliche Darlehen, die entweder durch Raub fremder, auch jüdischer Vermögenswerte finanziert wurde oder durch schlichte Erhöhung der Geldmenge.

Kurz gesagt: die Wirtschaft wurde durch massenhaften Raubmord finanziert – Proteststimmen aus „der Wirtschaft“ sind mir nicht bekannt. Im Gegenteil: ich denke, das „die Wirtschaft“ das Nazisystem durchaus als vorbildlich ansah, auch heute gibt es Stimmen aus „der Wirtschaft“, die neidvoll nach China blicken und dies ohne Weiteres als Vorbild für eine „marktkonforme“ Demokratie ansehen – vielleicht auch ein Grund, weshalb man in den weitgehend gleichgeschalteten Medien kaum Kritik zum Leiharbeiterunwesen findet: Chinas Millionenscharen unterbeschäftigter Wanderarbeiter dürften das Vorbild gewesen sein.

Auch die anderen Prinzipien kennen wir schon: die Förderung der Wirtschaft durch staatliche Darlehen wird finanziert durch den Raub der Ersparnisse der Arbeitslosen, die nach dreissig Jahren Betriebszugehörigkeit vor die Tür gesetzt werden: Hartz IV macht es möglich – Arbeitslosigkeit wird Straftat, während die „Subventionen“ für „die Wirtschaft“ ständig neue Rekorde erreichen: ob es nun um die Chemie- und Aluminiumindustrie (siehe Badische Zeitung) oder um Kraftfahrersubventionen für Verkäuferinnen von Aldi (siehe Süddeutsche) geht: „die Wirtschaft“ greift um ein vielfaches mehr in die Taschen der Steuerzahler, als es selbst fünfzehn Millionen Arbeitslose könnten: 163,6 Milliarden Euro wurden allein 2010 ausgegeben (siehe Statista), wobei die gewerbliche Wirtschaft mehr bekommt, als die Bereiche Landwirtschaft, Verkehr, Wohungswesen, Sparförderung und Steuervergünstigungen zusammen (ebenfalls: Statista).

Wer nun nur noch ein bisschen weiterdenkt, wird schnell zu dem Ergebnis kommen, das in naher Zukunft die Errichtung neuer Todeslager für „Kosten auf zwei Beinen“ wieder denkbar wird, durch die mediale Hatz auf Arbeitslose wird ja schon mal ein entsprechendes Klima geschaffen, in dem wieder Ungeheuerliches gedeihen kann.

Gut, das das Volk jetzt erstmal sechzehn Tage lang darüber informiert wird, wer wie weit gelaufen, gehüpft und gesprungen ist anstatt darüber, das „die Wirtschaft“ wieder einmal das Volk verraten hat, weil sie „kassiert was geht“ (ein ungenannter Aldimanager im Artikel der Süddeutschen).

Das könnte man als  Generalmotto der deutschen Wirtschaft nehmen: „Wir kassieren, was geht“.

Und was nicht über Preise reinkommt, kommt eben über Steuern ´rein … oder über Rettungsschirme.

Die Wirtschaft oder Ökonomie ist die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die der planvollen Deckung des menschlichen Bedarfs dienen – so urteilt noch Wikipedia.

Praktisch ist heute die Wirtschaft die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die dem planvollen Raub der letzten menschlichen Vermögenswerte dient.

Sie sollte verboten und polizeilich verfolgt werden … bevor wir menschliche „Minderleister“, die nur „Kosten auf zwei Beinen“ sind, im Namen der „marktkonformen Demokratie“ „alternativlos“ dem „sozialverträglichen Frühableben“ zuführen müssen: das wäre dann „Reinhardt Zwo“.

Wer noch Zweifel hat, ob es wirklich schon so schlimm steht, der schaue nach Griechenland. Dort läuft das Programm gerade an, siehe rp-online:

Noch ist Griechenland nicht pleite. Dennoch ist die Krise keine abstrakte Größe mehr. Wer durch die Straßen der Hauptstadt Athen läuft, begegnet der nackten Not. Bettler, verwahrloste Geschäfte, Obdachlose, anarchistische Parolen. Die Temperaturen sind unter den Gefrierpunkt gesunken. Die große Depression, hier ist sie bereits greifbar.

SOS-Kinderdörfer zeigen die Dramatik deutlich:

Stergios Sifinos, Leiter des SOS-Kinderdorf Vari,
80 km südlich von Athen, berichtet, dass sich die Anfragen für die Aufnahme neuer Kinder im letzten Jahr verdoppelt haben. „Normalerweise helfen wir Familien mit sozialen Probleme, heute suchen vor allem Familien mit akuter Geldnot einen Platz für ihre Kinder.“

Eine Rettung stellt das allerdings nicht da, denn im Zuge des Mottos „Wir kassieren, was geht“ werden auch dort bald die Pforten schließen. Immerhin bezahlen wir Deutschen viel dafür und fordern auch lautstark, das so gehandelt wird:

Doch das SOS-Kinderdorf selbst kämpft um sein Fortbestehen. Denn das SOS-Kinderdorf wird im Zuge des Sparpakets der Regierung nun besteuert. Dazu kommt, dass die Spendeneinnahmen um ein Viertel zurückgingen.

Im Prinzip ist das nichts anderes als der Massenmord an polnischen Juden zum Zwecke der Finanzierung der Subventionen, nur die Quantität ist eine andere.

Und das alles – geschieht wieder in „unserem Namen“.

Es macht schon Sinn, das wir uns aktuell wieder mehr auf sportliche Trivialitäten konzentrieren.

Die anderen Themen werden zunehmend unerträglich.

Gerhard Schröder und sein Volk: „der gehasste gut dotierte Vaterlandsverräter gehört gevierteilt und davongejagt“.

Donnerstag, 11.7.2012. Eifel. Ist das Leben nicht schön? Deutschland wird immer mehr zu einem verarmten Land vereinsamter Menschen – auch wenn der Spiegel erstmal widerspricht, um die Aussage dann aber mit Zahlen zu bestätigen und nebenbei ganz offen erwähnt, wo dieser Trend herkommt:

Aus dem höheren Qualifikationsgrad resultierte offenbar aber keine höhere Wirtschaftskraft – was auch damit zu tun haben könnte, dass sich heute ganze Branchen mit der Ausbeutung akademisch gebildeter Praktikanten gesundstoßen, die oft über Jahre ohne Einkommen arbeiten.

Dieser Trend gilt nicht nur für Akademiker, jeder Leiharbeiter kann davon ein Lied singen. Der Mann, der diese Renditewunder für Kleinkriminelle, Menschenfeinde und skrupellose Ausbeuter möglich gemacht hat, heißt Gerhard Schröder, Freund von Milliardären und Demokratiefeinden, Rothschildlobbyist und Werbefigur für Maßanzüge. Ach ja – Bundeskanzler war er nebenberuflich auch mal. Aktuell reist dieser Mann durch die Welt und erklärt allen Hartz IV. Seiner Meinung nach – so die Welt – ist er so eine Art Sozialstaatsmessias, der einen ganz großen Wurf getan hat:

Schröder erstaune es, „wie sehr die Agenda überall auf der Welt als Erfolg angesehen wird, nur von meiner Partei nicht“. Der ehemalige Kanzler wird nach eigener Aussage derzeit weltweit als Redner zur Agenda 2010 nachgefragt.

Nun – wir erfahren nicht, wo er überall predigt, aber sicher gibt es noch viele Kleinkriminelle, Menschenfeinde und skrupellose Ausbeuter, die ein Interesse daran haben, zu erfahren, wie man mit einer Sozialdemokratischen Partei eine soziale Marktwirtschaft zerschießt, damit die Nachfolger dann ungestraft (und scheinbar völlig ahnungslos, was den Sinn der verwendeten Begrifflichkeit betrifft) von einer „marktkonformen Demokratie“ sprechen können.

Nun – wir erleben die Geburt der marktkonformen Demokratie jeden Tag:  „Adresshändler, Inkassofirmen oder Werbewirtschaft“ können nun jederzeit alle möglichen Daten von den Meldeämtern kaufen, die die vorher mit Staatsgewalt eingetrieben haben (siehe Welt), die Spritpreise wuchern in unglaubliche Höhen – gefolgt von den Mieten, die von Leiharbeit oder Praktikum keiner mehr bezahlen kann (ebenfalls: Welt). Andererseits unterstützen Großbanken die Kleinkriminellen, Menschenfeinde und skrupellosen Ausbeuter durch attraktive Angebote, ihre Raubbeute sicher auf den Bermudas zu lagern (siehe Handelsblatt) während man nebenbei zum Holocaust an Normalmenschen ausruft, weil der kranke Mensch „der Wirtschaft“ (aber eigentlich „den Märkten“) Unsummen kostet (ebenfalls: Handelsblatt).

Da hat ein Kanzler sein Volk zur Ausplünderung freigegeben – und wundert sich, das viele wissen wollen, wie das geht? Was mit interessiert hat: was sagt eigentlich das Volk zu diesem Kanzler? Das die SPD ihn nicht mehr mag, ist klar. Sein großer Coup hat die SPD zur Partei von Anlagebetrügern und Asozialen werden lassen – mit spürbarem Mitglieds- und Pöstchenverlust im Lande.

Nun, das Schöne an diesen modernen Medien ist ja: die Leserbriefe folgen sofort als „Kommentare“, so dass sich jeder Leser ein Bild machen kann, wie der Nobelkuttenkanzler beim Volk ankommt. So schreibt dort zu dem Artikel der Welt „ein Mensch“:

Wen interessiert denn was der Gasableser von Putin zu sagen hat. Er gehörte noch gteert und gefedert für die „Hartz4-Geschichte“. Soviel Unsinn wie der schon erzählt hat kann man sein jetziges Gerede denke ich gut einordnen…

„Putins Gasableser“ – das hat mir besonders gefallen. „Ohle-van-Bohle“ legt noch einen drauf:

Ein Vaterlandsverräter tut gut daran sich mit Kritik an verdiente Staatsoberhäupter zurück zu halten. Wer während seiner Dienstzeit die weichen stellt um anschließend einen gut dotierten Job bei einem zweifelfhaften Olygarchen  zu erhalten esrt recht. Glaubwürdigkeit und Loyalität ist was anderes!

Man findet auch verhaltende Drohungen, z.B. von „Kneissl“:

Schröder soll froh sein, wenn wir so viel Kultur haben, die Rachegelüste zu unterdrücken.
Ansonsten hat er doch in Moskau genug zu tun, in einer lupenreinen Demokratie.

Ein „Bau-Leiter“ erläutert uns da weitere Zusammenhänge:

 Schröder und Monti kommen schließlich aus dem selben Stall – Schröder hat Montis Leuten von GoldmanSachs Tür und Tor geöffnet!
Erst nach Schröders „Liberalisierung“ der Deutschen Finanzregeln konnten Spekulanten und Hedgefonds in Deutschland wie die Heuschrecken einfallen.
Das Handeln Schröders ist vergleichbar mit einem Verräter im Mittelalter, der nachts die Stadttore öffnete, vor denen die Söldner eines gierigen Raubritters lagerten. Konnte man der Aggressoren trotzdem noch Herr werden, wurde der Türöffner im Allgemeinen gevierteilt.

Ja, das war – neben Hartz IV – DAS Highlight von rot-grün. Alle Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze vor jene Spekulanten, die 1930 die Weltwirtschaftskrise verursacht hatten, hatte man einfach mal alle Schleusen geöffnet, damit Deutschland ein „attraktiver Finanzplatz“ wird. Nun – das ist er jetzt, und wir erleben die Folgen. In den siebziger Jahren lernte man noch in der einfachen Handelsschule, wie segensreich der Überwachungsapparat ist, der wuchernde Geldgeschäfte verhindert – nun steht Deutschland vor einem Scherbenhaufen, der vor allem dem Steuerzahler viel Geld kosten wird – Geld, mit dem sich andere noch reicher rechnen können.

Sff hat auch eine Meinung dazu:

Warum bietet man diesem Landesverräter Gasgerd eine Plattform?
Er hat sich nachweislich bereichert mit dem Gazpromdeal und seine Anstrebungen zwecks der Türkei sind auch nicht ohne.
Man soltle ihm alle Bezüge sperren und davonjagen.
Aber er ist ja ein Politiker und somit im Kreise der selbsternannten Guten.
Ich hasse ihn und seine Politaffen aufs tiefste.
Rot-Grün war der Anfang vom Niedergang.

Ja, da kommt Freude auf. Darf ich daran erinnern, das die „Welt“ als arbeitgeberfreundliches  konservatives Medium gilt? Was eher linke Blätter zu Schröder sagen, will ich schon gar nicht mehr wissen – wahrscheinlich wird dort anstatt über vierteilen nur noch über Scheiterhaufen diskutiert. Doch weiter im Text:

Die deflationäre Agenda2010 Politik in Deutschland ist in Bezug auf die Leistungsbilanzungleichgewichte als Hauptursache der Eurokrise nicht anders zu beurteilen als die inflationäre Lohnpolitik in Südeuropa.
Sollen die Deutschen nun Herrn Schröder etwa noch dankbar sein für dauerhafte Entlohnung unterhalb ihrer Produktivität?

Ja – so schlau sind die Deutschen inzwischen: sie wissen, das sie alle, jeder einzelne, für Schröders Brioni-Anzüge teuer bezahlen mussten. Der Totengräber des Sozialstaates hatte den Kleinkriminellne, Menschenfeinden und skrupellosen Ausbeutern die Arbeitskraft aller deutschen Unternehmer, Arbeiter und Angestellten zum Nulltarif geschenkt – da konnte jeder gewissenlose Depp Millionär werden. Ein „Gast“ sieht hier weiter in die Zukunft:

„Der ehemalige Kanzler wird nach eigener Aussage derzeit weltweit als Redner zur Agenda 2010 nachgefragt.“
Ja, schafft Suppenküchen weltweit
Ja schafft Enteigung weltweit
Ja schafft Niedriglöhne weltweit
Schröder du bist der Größte Kapitalist den je eine SPD hervorgebracht hat

Und das alles in einem konservativem Blatt. 158 Kommentare gab es zu dem Artikel, nur ein „Neoliberaler“ äußerte sich verhalten positiv:

Schröders Vorschlag der Vereinheitlichung der Sozialpolitik ist zumindestens überlegenswert.

Das staatsbezahlte Nichtstun von Faulenzern in Deutschland könnte durch Anpassung der Sozialleistungen an europäische Standars vielleicht sogar reduziert werden.

Kaum von Lesern empfohlen (15) wirkt das schon – auch sprachlich – wie die Rache eines Redakteurs, der den wütenden Mob schon auf den Straßen toben sieht, denn der Redakteur weiß, was auf ihn zukommt, siehe „Wirtschaftsfacts“:

In den großen EU-Ländern und der Schweiz sind manche Banken mit zwischen 200% und 600% des jährlichen BIPs ihrer Heimatstaaten verschuldet.

Was das für uns bedeutet, erläutert „Patrick Duhamel“ in seinem Kommentar zum Schröder-Artikel:

Nur mal so als Beispiel, was in Brüssel geplant wird.  Es reicht nicht, Niedrigstlöhne, Leiharbeit und Drei-Jobs-pro-Person a la „Rotgrün“  Schröder/Fischer durchzusetzen, auch an  die Spareinlagen will man ran:#

Die genossenschaftlichen Banken kämpfen vehement gegen die EU-Pläne für eine europäische Bankenunion. „Eine einheitliche europäische Einlagensicherung käme der Enteignung deutscher Sparer gleich“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, bei der Präsentation des Jahresabschlusses der Finanzgruppe für 2011.

Erfährt man diese Perspektive durch die normalen Medien? Nach der Enteignung der Arbeitslosen durch Hartz IV wird nun die Enteignung der Sparer durchgezogen: der in den achtziger Jahren ganz offen geplante Raubzug „der Märkte“ in Europa wird so vollendet.

Gut – dieser Kommentar wird nur von zwei Lesern empfohlen … „Kneissel“s unterdrückte Rachegelüste lagen mit 229 Empfehlungen an der Spitze.

Man könnte fast vermuten, das Gerhard Schröder der meistgehaßte Mensch in Deutschland ist – dabei wird der Spaß erst richtig lustig, wenn der Euro erwartungsgemäß in drei- bis sechs Monaten zusammenbricht (siehe Handelsblatt).

Dann aber – wird es wohl auch sehr ungemütlich für Gerhard Schröder und seine „Politaffen“ werden und die äußerst hässliche Zukunftsvision einer Seherin, die ich mal auf einem (inzwischen gelöschten) Blog gelesen hatte: sie sah Menschen, die aus ihren Häusern gezogen und bei lebendigem Leibe auf offener Straße verbrannt wurden.

Wenn ich daran denke, welches Potential an Hass in den Kommentaren zu Gerhard Schröder erkennbar war, dann fürchte ich, das wir uns an ganz hässliche Bilder in den Medien gewöhnen müssen – nicht nur an die Hinrichtung von Gerichtsvollziehern.

2050 werden die Historiker dann schreiben: das war klar erkennbar: Druck erzeugt Gegendruck – und wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Schade, das diese Weisheiten bei „rot-grün“ unbekannt waren – wie auch die Weisheit, das man Sozialhilfe nicht aus Nettigkeit zahlt und Banker keine Engel sind, die nur darauf warten, den Menschen Glück, Geborgenheit und Sicherheit zu schenken.

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