Montag, 23.4.2018. Eifel. Gestern wurde mir mal wieder gesagt: die ganze Schreiberei bringt doch nichts – sofern man nicht die Macht hat, etwas zu ändern. Nun gut – ich könnte auch viel kürzere Abhandlungen schreiben, sogar äußerst positive, die die Lösung aller Probleme der Welt aufzeigen. Das geht sogar in einem Satz, passen Sie auf: „zur Rettung der Welt brauchen wir nur Desertec installieren und die Wohnform auf autarke Dörfer umzustellen“. Desertec? Das nun leider durch überraschend in ganz Nordafrika aufgetretene motorisierte Banden unmöglich gemachte Projekt, die ganze Welt per Sonnenenergie mit Strom zu versorgen. Und – kein Problem: sollten die sich verrechnet haben: es gäbe noch viel mehr Wüsten, die sich dafür eignen würden. Dann bauen wir die ganze Industriewelt ab – zugunsten von regenerativen Dörfern, wie sie in Holland gerade angedacht werden (siehe Utopia). Da sich die Dörfer komplett selbst versorgen, ist der ganze Wüstenstrom über für … was auch immer. Keine Autobahnen mehr, keine Flugzeuge mehr, keine Containerschiffe, keine Supermärkte – die Welt wäre wieder ein Paradies! Ohne Obdach- und Arbeitslose. Ohne einsame Menschen. Ohne Selbstmorde.
Also jetzt: genug geschrieben. Sie wissen, wo es langgeht: mit allerhöchstem Einfamilienhauskomfort für alle. Man könnte sogar über Elektroautos reden, aber Obacht: viel häßliches muss abgerissen werden, um den grünen Oasen des Glücks Raum zu geben: immerhin sollten wir uns auch von den ganzen Städten verabschieden. Und jetzt: marschieren Sie los, nehmen die Zukunft in die Hand und bauen der Menschheit ein sicheres Zuhause für die Ewigkeit … oder jedenfalls solange, bis die Sonne verglüht.
Ich merke: Sie zögern?
Doch noch ein paar Worte zur Erläuterung? Weil Sie selbst das Gefühl haben, dass das doch alles nicht so einfach sein kann? Ich muss Ihnen leider sagen: es wäre so einfach. Die Erde: wieder der grüne Planet. Sicher träten bei der Verwirklichung noch ein paar kleinere Probleme auf, aber seien Sie mal ehrlich: bei 80 Billionen Dollar, die nutzlos auf den Finanzmärkten herumtorkeln und mehreren hundert Millionen Arbeitslosen, die gerne Hand anlegen würden, wenn sie dafür so eine Zukunft bekämen: was sollte uns denn da eigentlich noch aufhalten … außer den Ölkonzernen, deren Hilfe man dann nicht mehr brauchen würde? Und den Autokonzernen, die skrupellos ganze Länder verseuchen, um Profit zu machen? Und den Energiekonzernen, für die Elektrizität ihr persönliches Privateigentum ist? Und den Waffenkonzernen, die ohne Krieg oder wenigstens Kriegsgefahr gar nicht überleben könnten … obwohl kein Bürger dieser Erde freiwillig in den Krieg ziehen würde, wobei er Menschen töten müsste, mit denen er zuvor jahrelang freundlich über Facebook kommuniziert hat.
Vielleicht läuft es für Sie auch gerade alles ganz rund, weil sie in der Weltvernichtungsmaschine, die uns Wissenschaft und Industrie geschenkt haben, eine führende Position mit Rundumwohlfühlpaket bekommen haben, so eine Art Bestechungsgeld, damit sie die Realität um sich herum verdrängen können. Darf ich Ihnen mal etwas über diese Realität sagen, so eine Momentaufnahme aus der Gegenwart?
Deutschland muss gerade erkennen, dass es 76 Prozent der Insekten verloren hat (grenzwissenschaft-aktuell), ohne Insekten wird es jedoch kein Leben mehr auf der Erde geben, wir werden ein toter Planet. Gut: die Insektenmasse dieses Planeten soll einen Großteil des CO2-Verbrauches verursachen, 50 Gigatonnen pro Jahr sind es (siehe zum) … mehr, als die ganze Menschheit mit ihren Maschinen schafft. Gut, dass die dann verschwinden, dann bleibt mehr Platz fürs Automobil.
Doch es sind ja nicht nur die Insekten, die Probleme bereiten. Umwelthormone bedrohen die Menschheit massiv (siehe ARD):
„Rückgang des IQs, Zunahme von Autismus: Wissenschaftliche Tests decken eine erschreckende Wahrheit auf, die noch vor 20 Jahren niemand für möglich gehalten hätte: Die menschliche Intelligenz lässt nach. Erleben wir eine umgekehrte Evolution? Manche Forscher geben Umweltschadstoffen die Schuld. Dass letztere negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben, wies bereits die Dokumentation „Männer vom Aussterben bedroht“ anhand wissenschaftlicher Ergebnisse nach.“
Geht den Männern wie den Insekten – von den multiresistenten Keimen mal ganz abgesehen – die haben sich inzwischen vom Krankenhaus in die Gewässer aufgemacht (siehe Tagesschau), dringen sie weiter vor, werden Seuchen wieder Alltag werden. Jeder zweite Deutsche erkrankt inzwischen an Krebs (siehe Spiegel) … allein in den fünfziger Jahren sah dies noch ganz anders aus und führte zu einem Artikel mit der bangen Frage: werden wir vergiftet? (siehe Zeit).
Reichts? Kann ich noch endlos weitermachen, dass was wir Umwelt nennen, gerät Jahr für Jahr mehr aus den Fugen, weil unsere „Wissenschaftler“ sich wie kleine Kinder im Waffenladen benehmen: einfach mal machen, wenn´s schief geht, zahlt´s der Steuerzahler. Kaum etwas hat mehr Menschen das Leben gekostet als die wahnhafte Idee, am System Erde beliebig herumfummeln zu können ohne auf die Folgen und Konsequenzen achten zu müssen, im Namen der „Wissenschaft“ war ja alles möglich – obwohl Mary W. Shelley ihren „Frankenstein“ (im Original: Frankenstein or the modern Prometheus) schon 1818 veröffentlich hatte: eine Warnung vor jenen „Wissenschaftlern“, die an den Grundfesten des Lebens herumexperimentieren und so Ungeheuer schaffen – heute eins nach dem anderen wie zum Beispiel jene Maus mit Riesenhirn: sie war mit menschlicher DNA gezüchtet worden (siehe Spiegel). Irre oder?
Das denken sich auch immer mehr Jugendliche: jeder vierte hat inzwischen psychische Probleme, der Rest marschiert schon jetzt im Gleichschritt in den Burn Out der Eltern. Es trifft auch immer mehr Menschen aus behüteten Kreisen (siehe Spiegel):
„Auch unter Studenten, die bisher eher als „gesunde“ Gruppe galten, seien Erkrankungen der Psyche ein großes Thema geworden. 477.000 Studenten litten daran, umgerechnet sei das etwa jeder sechste Studierende . „Gerade bei den angehenden Akademikern steigen Zeit- und Leistungsdruck kontinuierlich, hinzu kommen finanzielle Sorgen und Zukunftsängste“, diagnostizierte der Mediziner Straub.“
Zeit- und Leistungsdruck. Wer kennt das nicht? Nun – ehedem die ständig wachsende Kaste der Arbeitslosen, die waren davor dank Sozialstaat sicher. Dafür war er ja auch mal geschaffen: damit man nicht aus der Gemeinschaft fliegt, wenn man mal gerade keine Ausbeutungsstelle hat. Aber da haben dann Grüne und SPD eingegriffen und dafür gesorgt, dass Zeit- und Leistungsdruck dank Jobcenter auf die Ärmsten der Armen erreichen, die sich gar nicht verkaufen wollten.
Ach ja – verkaufen. Das Verkaufen von Menschen – noch so ein Thema von dem wir dachten, es wäre vorbei, erledigt, abgeschlossen. Es ist wieder da – schlimmer als zuvor. Hauptakteur? Unsere westlich-demokratisch-aufgeklärte Welt (siehe Süddeutsche):
„Wir sind Teil einer Gesellschaft, die systematisch auf Kosten anderer lebt. Es gibt heute mehr Sklaven als zur Zeit des Sklavenhandels, auch in Relation zur Gesamtbevölkerung. Palmöl ist das billigste Fett der Welt. Warum? Weil Palmölkonzerne in Indonesien indigenen Völker das Land wegnehmen und illegal Wald niederbrennen können. Also haben die Menschen, die sich nirgends mehr selbst versorgen können, gar keine andere Wahl mehr, als zu miserablen Bedingungen in den Plantagen zu arbeiten.“
„Die grüne Lüge“ heist das Buch von Kathrin Hartmann, dass so wenig bewegen wird wie „Die Bekenntnisse eines Economic hit man“ von John Perkins – obwohl jeder, der es gelesen hat, die brutalen Mechanismen der westlichen Macht- und Herrenmenschen kennen und Maßnahmen dagegen einläuten könnte. Die grüne Lüge ist ganz einfach dargestellt:
„Uns als Konsumenten wird erzählt, wir könnten an diesen Bedingungen etwas ändern, wenn wir im Supermarkt nur die richtige Wahl treffen würden. Die grüne Lüge verschafft einem einerseits ein gutes Gewissen, gleichzeitig macht sie den Menschen dauernd ein schlechtes Gewissen, weil sie die Verantwortung auf die einzelnen Käufer schiebt. Sie sagt: „Wenn ihr nicht das richtige Produkt kauft, seid ihr schuld.““
„Es ist einfach zynisch, uns die Entscheidung für oder gegen Ausbeutung und Zerstörung zu überlassen. Die wichtige Frage ist doch nicht: Was sollen wir einkaufen? Die wichtige Frage lautet: Warum dürfen Unternehmen überhaupt so produzieren?“
Doch diese Frage stellt niemand. Gäbe es diesen Mist nicht im Regal: niemand würde ihn kaufen, niemand würde ihn anfordern, niemand ihn bestellen – aber so wird die Verantwortung auf jene verschoben, die vor lauter Zeit- und Leistungsdruck kaum noch wissen, wie sie ihren Alltag regeln sollen.
Es hat sogar mal jemand ausgerechnet, wie viel Sklaven jeder von uns Wohlstandsblasen selbst hält – es sind 60 (siehe jetzt).
„Deutschland, das Land in dem wir gut und gerne leben“ … da kann man sich dieses „wir“ nur als äußerst dissozial, dumm und einfältig vorstellen. Oder – bösartig.
„Deutschland geht es gut wie nie – und das ist ein Grund zur Freude!“ Phrasen wie 1944, als man in Deutschland von Endsieg durch Wunderwaffen faselte.
Ich kenne persönlich Biohöfe, die gute Geschäfte mit Biosiegeln machen, habe ihre Felder besucht. Sah alles ganz fein aus, es gab viele feine Worte – doch meine Augen sahen Felder, die direkt neben der Autobahn lagen. „Bio“ – scheint mir sehr beliebig zu sein, aber Hauptsache, man macht ein Geschäft damit.
Zeit, sich mal um etwas anderes zu kümmern, etwas, dass Sie wahrscheinlich schon mal wahrgenommen haben: die schweigende Masse. Wie Frau Hartmann ausführt, ist es nicht unser stille, feige Konsumentscheidung die irgendetwas ändern wird. Sie ist bequem, anonym, leicht, dient mehr dem eigenen Ego als der Rettung der Welt, sondern die Tatsache, dass kaum noch Menschen bereit sind, für ihr Anliegen auf die Straße zu gehen. 30000 lautstarke Menschen auf der Straße bringen halt mehr als 30000 stille Kunden, die sich für Ökohelden halten in einer Welt, in der Nahrungsmittel generell unter einem Vitalstoffverlust von sage und schreibe 92 Prozent leiden (siehe vitaminum): dass heißt, wir müssten eigentlich zehn mal soviel essen, um noch mit dem nötigsten versorgt zu werden.
Kümmern wir uns mal um die schweigende Masse – die umso mehr verwundert, als doch gerade jetzt erkennbar wird, dass wir den Ast, auf dem wir sitzen, bald durchgesägt haben.
„Die schweigende Masse“ ist der Titel eines Spiegelartikels aus dem Jahre 1971 (als der Spiegel noch kein Millionärsmedium war), er handel von einem Experiment mit Mäusen (siehe Spiegel):
„John B. Calhoun, 52, Forscher im Dienst der amerikanischen Bundesgesundheitsbehörde, schuf die paradiesisch anmutende, perfekte Wohnwelt: ein Boarding-Haus mit 256 Appartements, großzügig ausgestattet mit Proviantstellen, einer „Stätte der Begegnung“ und klimatisierter Wärmezufuhr. Dann quartierte er die ersten Bewohner ein — acht weiße Mäuse.“
Die Umweltbedingungen dieser Mäuse waren wesentlich besser als die der Deutschen im Jahre 2018. Sie vermehrten sich – aus dem Dorf wurde Stadt … mit interessantem Ergebnis – als das Dorf die Zahl von 600 Mäusen erreicht hatte, geschah sonderbares:
„Die etablierten Stammesmitglieder hatten mittlerweile 14 exklusive Zirkel gebildet, in denen sie sich, Calhouns Beobachtungen zufolge, „anscheinend besonders wohl fühlten“. Doch als die Nachkömmlinge Anschluß an die Gruppen suchten, wurden die meisten schroff abgewiesen. Nur einigen wenigen gelang es, sich einen Platz in der geschlossenen Mäuse-Society zu ergattern. Die Masse, über 400 Stück, sonderte sich ab und sammelte sich in der Mitte des Geheges. Und selbst dort, notierte Calhoun, wurden die Rangniederen vom Establishment „behandelt wie der letzte Dreck“.“
Sicher – das ist auch den Forschern klar gewesen, die sich mehr mit den Folgen menschlicher Überbevölkerung auseinandergesetzt haben – kann man Mäuse und Ratten nicht so einfach mit Menschen vergleichen – aber nachdenklich machen die Ergebnisse schon:
„Schließlich, so vermerkt der Forscher, „hing ein Schleier des Schweigens über der schlaffen Masse“. Die Tiere hatten auch noch aufgehört, die Quietsch- und Pfeifsignale auszustoßen, mit denen sie sonst ihr Sozialgebaren untermalten. Calhoun: „Die meisten Tiere wuchsen zu passiven Klumpen von Protoplasma heran, physisch gesund, aber sozial steril, eingefroren in einer Art kindhafter Trance.““
Das – kann schnell unsere Zukunft werden, denn auch wir zeigen Anzeichen, die vor dem Schleier des Schweigens zu erkennen gewesen waren:
„Einmal außerhalb des Systems gerückt, reagierten die Unterdrückten mit extremer Gewalttätigkeit. Und einem irrationalen Drang folgend, fingen die Ausgestoßenen sogar an, sich untereinander zu bekämpfen“
Das Schweigen der schlaffen Masse finden wir bei den älteren, die irrationale Gewaltätigkeit bei dem Nachwuchs, Gewalttätigkeiten zeigen sich in ansonsten geschützten Räumen wie einer Gemeinschaftsschule, die einen Brandbrief ans Ministerium geschickt hatten (siehe Spiegel):
„Wichser“ und „Hurensohn“ werden die Lehrer genannt, „Cracknutte“ die Lehrerinnen: An der Gemeinschaftsschule Saarbrücken-Bruchwiese herrscht ein Klima der Angst, der Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber den Lehrkräften.
„Mittlerweile müssen wir bei unseren pädagogischen Maßnahmen immer unseren Eigenschutz im Auge behalten, da wir im Umfeld dieser hoch gewaltbereiten Jugendlichen auch privat leben“, heißt es in einem Brandbrief, den das Kollegium an das Bildungsministerium geschickt hat.
Einen ähnlichen Hilferuf gibt es auch von einer Schule aus Hessen – einer Grundschule. Die Schüler sind 6-10 Jahre alt (siehe mdr).
Und glauben Sie mal nicht, unsere Elitemäuse in den 14 Privatgesellschaften wüssten das nicht – sie reagieren entsprechend, in dem sie neue Polizeigesetze entwerfen (siehe Süddeutsche):
„Um das zu ermöglichen führte die Staatsregierung eine völlig neue Kategorie ein, die „drohende Gefahr“. Schon im Juli 2017 senkte sie damit die Schwelle, ab der die Polizei tätig werden kann. Für eine drohende Gefahr muss keine Straftat begangen werden, es reicht aus, wenn die Wahrscheinlichkeit begründet ist, dass in überschaubarer Zukunft eine Straftat begangen wird.“
Und wissen Sie, wer diese „drohende Gefahr“ sein wird? Nun: Sie! Einfach deshalb, weil sie nicht zum Kreise der Elitemäuse gehören und deshalb gefährlich werden könnten, irrational aggressiv. Und möglicherweise gibt es diese Gesetze bald für ganz Deutschland (siehe Netzpolitik.org).
Es gibt aber noch weitere Maßnahmen, die die Elitemäuse planen – obschon von der schweigenden Masse doch gar keine Gefahr ausgeht. Während man vor kurzem noch darüber gelächelt hatte, dass Saudi-Arabien einem Roboter sie Staatsbürgerschaft verliehen hat (siehe Heise), diskutiert gerade das EU-Parlament darüber, Robotern Persönlichkeitsrechte zu verleihen (siehe Heise):
„Das EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, einen rechtlichen Status für Roboter in Form einer „elektronischen Person“ zu schaffen. Der Appell sei inspiriert von einer durch Science Fiction verzerrten Wahrnehmung, halten Experten dagegen.“
Die Elitemäuse verschaffen sich ein neues Volk – eins, von dem nie wieder Gefahr ausgehen wird. Obwohl sie sich da irren, wie ein Experiment von Facebook-Forschern zeigte, in dem kommunizierende Machinen eine Geheimsprache entwickelte – worauf man schnell panisch den Stecker zog (siehe Giga).
Wer steht nun dem Traum vom Eigenheim im paradiesischen Ökodorf entgegen, welches das Potential hat, die ganze Welt zu retten?
Die Elitemäuse – und ihre Ungeheuer. Ein Leserbrief zu dem Artikel über die Menschenrechte für Roboter weist schon den Weg: erstmal die Abschaffung aller juristischen Persönlichkeiten, damit Menschen wieder persönlich Verantwortung übernehem müsse. Juristische Persönlichkeiten? Nun – Konzerne, zum Beispiel. Weil sie auch Persönlichkeitsrechte haben, können sie alle Rechtsmittel für sich gebrauchen, unter ihrem Deckmantel können Elitemäuse sich hemmungslos bereichern und jede unmenschliche Entscheidung treffen, da die Strafe letztlich nur den Konzern trifft – der dank seiner Geldmittel schwer zu erreichen ist.
Der Konzern ist eins der Frankensteinschen Ungeheuer, der Bürokratenstaat ein weiteres, das Auto ein nächstes, wie auch das Flugzeug und das Containerschiff, der Fernseher oder das Handy, von dem es nun heißt, es würde den Frontallappen des Gehirns veröden (siehe Filmsortiment).
Und jetzt merken Sie, woher Ihr Unwohlsein stammt. Das Paradies für alle Menschen (und es könnten sogar noch mehr werden) könnten wir schnell schafffen, 50 Jahre und wir hätten eine paradiesische Welt ohne Krieg, ohne Gifte, ohne Stress durch Zeitmangel und Arbeitsdruck, mit gesunder Nahrung, artgerechter Haltung und viel Zukunft, es wäre leicht zu erreichen … gäbe es da nicht diese Ungeheuer, die unsere Welt durchstreifen, die Menschheit in die Knie zwingen und sie in einen passiven Klumpen von Protoplasma verwandeln, der bald von Maschinen beherrscht werden wird – ausgenommen natürlich jene Reservate, in denen die Elitemäuse leben.
Wir modernen Menschen, die wir uns so toll fühlen, leben in einer Gegenwart, in der Ungeheuer aller Art real geworden sind, bis hin zum alles verschlingenden atomaren Chaos- und machen uns lächerlich über jene alten Kulturen, die die Philosophie schufen und lediglich mit einer Hand voll eingebildeter Götter umgehen mussten … die im Alltag nie auftraten und nur theoretisch ein Problem waren.