Montag, 9.5.2016. Eifel. Am 8.Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht, heute vor 71 Jahren war dann endlich Frieden. Jedenfalls – hatte man uns das erzählt. Es war natürlich eine Lüge – wie so oft seit 1789. 1789 hatte man feststellen müssen, dass die ewige feudale Ordnung doch nicht so ewig war, wie man immer angenommen hatte. „Bauer – Bürger – Edelmann“ – jene Gleichung, die uns heute noch die Aufteilung der Schulen in Hauptschule – Realschule – Gymnasium bringt, hatte damals ausgedient – zumindest in Frankreich für einen kurzen Moment. Ja – natürlich nur für einen kurzen Moment – das sehen Sie doch an unserem Schulsystem. Es gab natürlich Gegenbewegungen, der Adel ganz Europas schloss sich – ungeachtet alter Feindseligkeiten – gegen den neuen Feind zusammen. Das erzählt man uns schon weniger oft. Das Frankreich heute von einer kleinen Elite aus dem kleinen Kreis von Eliteuniversitäten regiert wird, eben so wenig.
Natürlich war am 9. Mai 1945 kein Frieden. In den USA hatte sich während des Krieges eine mächtige Allianz aus Militärs und Industrie gebildet, man hatte festgestellt, dass man an fernen Kriegen gut verdienen konnte. Diese Netzwerke – von dem Weltkriegsgeneral und US-Präsidenten Eisenhower „militärisch-industrieller Komplex“ genannt (siehe Heise) hatten nun nicht unbedingt Interesse am Krieg – aber am Geld verdienen. Was man an Kriegen verdienen kann? Nun – schauen Sie sich einfach mal an, was Haliburton im „Krieg gegen den Terror“ verdient, der den nach dem Zweiten Weltkrieg laufenden „Krieg gegen den Kommunismus“ nahtlos abgelöst hatte: lag die Firma 1999 noch bei 12,31 Milliarden Dollar Umsatz und 438 Millionen Dollar Gewinn, so gab es im Spitzenjahr 2014 32 Milliarden Dollar Umsatz bei 3,5 Milliarden Dollar Gewinn (siehe Traderfox.de). Spricht für massiv überhöhte Preise – die man in der Tat auch findet: 100 Dollar für das Waschen von 7,5 Kilo Wäsche, 45 Dollar für eine Kiste Sprudel (siehe nbcnews): so kann jeder zum Milliardär werden. Geschäfte mit dem Militär sind immer gute Geschäfte, eine Kultur des strengen Gehorsams und der absoluten Autorität begleitet durch niedrige Bezüge eröffnen schlauen Geschäftsleuten ungeahnte Möglichkeiten … wenn es weitere Kriege gibt.
Und diese Kriege laufen ja seit 1945. Frieden – haben wir seitdem kaum kennengelernt, nur im privaten Umfeld, für ein paar kurze Jahre. Und kaum jemand hatte den Blick dafür, dass die französische Republik von den Truppen der Monarchisten zerschlagen wurde: das Ende von Napoleon bei Waterloo war auch das Ende der Revolution, der König kehrte wieder zurück. Schlimmer war wohl für den Feudalstaat das Aufkommen der Industriebarone, die mit ihren unglaublichen Reichtümern einen neuen, messbaren Adel bildeten, der gerne Allianzen mit dem alten Adel einging, Netzwerke der Macht bildete die bis heute in Europa die Politik bestimmen – aber darüber haben wir schon oft genug gesprochen.
Gut – versprochen war die Wahheit über „nine-eleven“, jenen Anschlag, der mit einem Paukenschlag den Weltkrieg gegen den Terror einläutete, der Grund viele völkerrechtswidriger Kriege der US-Streitkräfte in der Welt ist. „Wahrheit“ – ist ein großes Wort, erst Recht für einen Philosophen. Wer mit uns über die Existenz des Stuhles diskutiert, auf dem er sitzt, wird schon bald nervös werden, weil er merkt: das menschliche Erkenntnisinstrumentarium reicht überhaupt nicht aus, die Existenz des Stuhles zweifelsfrei zu beweisen – unsere Kritikfähigkeit ist weitaus größer als unsere Ausstattung mit qualitativ hochwertigen „Sinnen“. Trotzdem dürfen wir aber weiter sitzenbleiben – es funktioniert, obwohl wir die Wahrheit nicht zweifelsfrei beschreiben können. „Wahrheit“ – diese Erkenntnis soll uns hier reichen – ist ein sehr relativer Begriff. Darum haben wir ja auch den Begriff der „Wahrscheinlichkeit“ eingeführt (im Versicherungswesen ein ganz zentraler, ziemlich exakt berechenbarer Status) um zu Erkennen, dass wir uns der Wahrheit zumindest annähern (also: auf dem Stuhl sitzenbleiben) können.
Die offizielle Verschwörungstheorie über „nine-eleven“ kennen Sie ja, nicht wahr? Osama bin Laden und seine 19 Räuber haben den ganzen Sicherheitskomplex der USA überwältigt und drei Passagiermaschinen in drei Gebäude gejagt – sogar ins symbolträchtige Pentagon … allerdings waren dort die betreffenden Gebäudeteile zuvor geräumt worden. In New York haben sie mit zwei Maschinen sogar drei Hochhäuser zum Einsturz gebracht – so gut waren die. Lachen Sie nicht: das ist offizielle Geschichte – eine Geschichte mit sehr vielen Ungereimheiten, über die wir allerdings nicht reden dürfen: gleich nach dem Anschlag hat der amtierende Präsident der vom militärisch-industriellen Komplex unterwanderten Nation öffentlich verboten, den von der Regierung beschriebenen Ablauf der Ereignisse in Frage zu stellen – an diesem seltsamen Maulkorberlass hat bis heute keiner Anstoß genommen.
Ebensowenig stört es jemanden, dass der WDR-Reporter Wischnewski in den USA keine Spur der vierten Maschine gefunden hatte – die Konsequenz aus diesem Mangel an Glauben ist, dass er keine weiteren Aufträge mehr bekam (siehe Heise). Wahrheit – wird inzwischen angeordnet. Daran haben wir uns überraschend schnell gewöhnt – während wie die Existenz des seit Eisenhowers Warnung ungehindert weiterwuchernden militärisch-industriellen Komplexes komplett ignorieren – obwohl Präsident Kennedy ihm zum Opfer gefallen ist, weil er den Vietnam-Krieg beenden wollte. Ja – die Verschwörungstheorie zum Kennedymord (Lee Harvey Oswald, der Alleintäter!) hält den Fakten nicht mehr stand (siehe Spiegel aus dem Jahre 2007) – doch das hat keinerlei Folgen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Macht des militärisch-industriellen Komplexes seit Eisenhowers Warnung beständig gewachsen ist, dass er die gesamte US-Kultur durchdringt – oder haben Sie je davon gehört, dass diese Strukturen gezielt zerschlagen wurden? Oder dass Eisenhower ein debiler Idiot war? Nein, natürlich nicht.
Wir wissen auch, welche Methoden dieser Komplex anwendet. Es ist erstaunlich, dass wir im Jahre 2016 nicht schon längst viel mehr über ihn wissen, denn: sogar das Europaparlament hat im November 1990 hierzu einen Entschluss gefasst, der weiträumig Aufklärung über die Aktivitäten eines Netzwerkes von militärischen Geheimoperationen in Europa verlangte (siehe cloeser.org)
Lesen Sie sich das durch: ganz offiziell beschwert sich das Parlament der EU darüber,
„dass sich bestimmte amerikanische Militärkreise des SHAPE und der NATO das Recht angemaßt haben, in Europa eine geheime Infrastruktur zur Übermittlung von Nachrichten und Durchführung von Aktionen zu schaffen“.
Eine ungeheuerliche Verschwörungstheorie, oder? Und das vom EU-Parlament.
Wirkt 2016 sehr putzig, oder? Ich meine: nachdem wir erfahren haben, was die NSA hier alles ausspioniert? Nein, natürlich bekam das EU-Parlament keine Antwort auf seine Beschwerde, im Gegenteil: wenn Sie sich heute über „Gladio“ informieren, werden Ihnen glatte Lügen aufgetischt – so bei Wikipedia, die dieses Phänomen aktuell nur noch Italien zuordnet, obwohl die Wirklichkeit eine ganz andere war (siehe Freitag):
Über Jahrzehnte hinweg unterhielten die NATO-Partner in Westeuropa so genannte „militärische Parallelstrukturen“. Daniele Ganser – er lehrt an der Universität Basel Internationale Zeitgeschichte – hat in seiner Studie NATO´s Secret Armies nachgewiesen, dass diese Formationen oft mit Rechtsextremisten durchsetzt und in terroristische Aktivitäten verstrickt waren. Er stützt sich unter anderem auf Untersuchungen zum italienischen „Gladio“-Netzwerk, dessen Existenz 1990 von Premier Andreotti eingestanden worden war.
Es ist allerdings – korrekt formuliert – nur eine Theorie, dass diese Strukturen im Jahr 2016 nicht mehr existieren – Beweise dafür gibt es nicht. Dafür müssen wir gelassen hinnehmen, was im Bereich der Nato alles möglich war: im Zusammenhang mit den Anschlägen in Bologna erfahren wir über Strukturen, die sich sonst – angeblich – Verschwörungstheoretiker ausdenken (siehe Deutschlandfunk):
„In dieser Liste standen die Namen aller hochrangigen Militärs, die Chefs der Geheimdienste, eine ganze Reihe von Richtern und Staatsanwälten und natürlich viele Politiker, dann Geschäftsleute. Zur gleichen Zeit fiel uns der sogenannte ‚Piano di Rinascità’, der Erneuerungsplan von Gelli in die Hände, der die Verfassung des Staates ersetzen sollte. Erst hatte Licio Gelli Terrorbanden finanziert , um den Umsturz herbeizuführen, dann hat er sich ab Mitte der 70ger Jahre systematisch in den Staatsapparat eingeschlichen und beherrschte weite Teile der Politik. Wer irgendeine Führungsposition einnehmen wollte, der musste Mitglied der Loge P2 sein. Oder: Wer gute Geschäfte machen wollte… Und nicht nur das: über die P2 kontrollierten die westlichen Geheimdienste unser Land. Denn die P2 hatte alle in der Hand: Politiker, Militärs und unsere Geheimdienste. Alle.“
Unglaublich, oder? Vor alem dieser Satz, dass diese P 2 nur Werkzeug der „Geheimdienste“ war – bzw. des militärisch-industriellen Komplexes, vor dem Eisenhower vergeblich gewarnt hatte.
Können wir ausschließen, dass es solche Netzwerke auch in Deutschland gibt?
Nein, natürlich nicht. 2005 berichtete der Spiegel (siehe Spiegel):
„In Italien und sieben weiteren Staaten“, so Ganser, „arbeiteten Angehörige dieser Geheimorganisationen mit Terroristen und Verbrechern zusammen oder waren an Staatsstreichen wie dem Militärputsch in Griechenland 1967 beteiligt.“
Ganz langsam durchlesen: die Leistungsbilanz dieses Komplexes – Attentat auf europäische Staatspräsidenten, massenweise Morde, Bombenanschläge, Militärputsche – die reale Liste ist noch viel länger, reicht bis zu den Massenmorden an belgischen Supermarktkunden (siehe Spiegel). Darf ich das so formulieren: „die“ schrecken vor nichts zurück? Wobei man „die“ ja gar nicht mehr sagen darf, man gilt sofort als geistig nur eingeschränkt leistungsfähig, wenn man „die“ für Ungemach in der Welt verantwortlich macht – die Psychopathologisierung der Aufklärer ist als Gegenmaßnahme des Komplexes schon weit fortgeschritten und tief ins Bewusstsein der Bevölkerung eingesickert.
Dabei steht „die“ nur stellvertretend für den militärisch-industriellen Komplex und seine Agenten, die über die P 2 für einen umfassenden Staatsstreich in Italien verantwortlich waren – und über Gladio und Konsorten für jahrzehntelange Greueltaten in Europa. Die Merkwürdigkeiten im Umgang mit Rechtsterrorismus, die die Ermittlungen zu Gladio begleiteten, sehen wir aktuell auch in Deutschland: hier reißen die Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit Rechtsterrorismus überhaupt nicht mehr ab: immer mehr wichtige Zeugen sterben seltsame Tode (siehe Taz), man spricht schon von einem „Land im Ausnahmezustand“ (siehe Taz), es verwundert kaum, dass Bundesbehörden wichtige Akten vernichten, damit das Parlament keine Einsicht bekommt (siehe WDR): ähnliche Beobachtungen – Schutz von Rechtsterroristen durch Geheimdienste und Regierung (im aufrechten und patriotischen Kampf gegen den Kommunismus!) – wurden jahrzehntelang rund um „Gladio“ und Ableger gemacht. Heute verwenden wir aktuell den Begriff „der tiefe Staat“ – der ursprünglich nur die Aktivitäten von „Gladio“-Kommandos in der Türkei beschrieb (Massenmorde und Militärputsche). Warum aber einen neuen Begriff formen, als wäre die Bedrohung erst letzte Woche gewachsen? Schon General und Präsident Eisenhower hat uns davor gewarnt.
Hören wir dazu noch mal die TAZ (siehe Taz):
Mag man den Aufbau einer demokratisch nicht mehr kontrollierbaren Armee noch mit dem Blockkonflikt erklären, lassen sich andere Aspekte Gladios wirklich nur als skandalös bezeichnen. Zum einen warben die Geheimdienste auf der Suche nach verlässlichen Einsatzkräften bevorzugt Faschisten an. Zum anderen beschränkte man sich nicht auf eine potenzielle Invasionsbekämpfung.
Ganser kann nachweisen, dass die Gladio-Gruppen zumindest in Italien, Belgien, der Türkei und Frankreich massiv innenpolitisch intervenierten und an rechtsterroristischen Anschlägen beteiligt waren. Was Italien angeht, sind die Fälle einigermaßen bekannt: Die blutigen Anschläge 1969 auf der Piazza Fontana in Mailand oder 1980 am Bahnhof von Bologna wurden mit geheimdienstlicher Rückendeckung durchgeführt. Im Rahmen einer „Strategie der Spannung“ sollte die Bevölkerung verunsichert und einer autoritären Lösung der innenpolitischen Krise das Terrain bereitet werden.
2001: die Bevölkerung wird durch einen Anschlag verunsichert, der – bis heute – die demokratischen Rechte der Bürger massiv einschränkt, durch die „Homeland Security“ bekam der militärisch-industrielle Komplex eine neue Sicherheitsarmee, um sich gegen das eigene Volk weiter abschirmen zu können, gleichfalls eröffneten sich ungeahnte Verdienstmöglichkeiten auf Kosten des Steuerzahlers – Kosten, die heute die USA dicht an den Bankrott führen: im Namen des Kampfes gegen den Terror konnte man ungestraft Völkerrecht brechen und einmarschieren, wo man nur wollte. Der militärisch-industrielle Komplex bekam einen Machtzuwachs, der seine kühnsten Träume überstieg – und das alles, weil ein nierenkranker Ex-CIA-Agent (wenn ich Osama bin Laden mal so nennen darf – siehe Michel Chossudovsky im Hintergrund) von einer Höhle in Afghanistan aus eine ungeheuer komplexe Operation mit überwältigenden Resultaten in Bewegung gesetzt hat … eine Operation, die immens weit über das hinaus ging, wozu der „Terror“ die nächsten fünfzehn Jahre fähig war.
Die Wahrheit über nine-eleven?
Der militärisch-industrielle Komplex hat sich eine neue Welt zusammengebombt. Das er moralisch keine Skrupel hat, beweisen die Aktionen der europäischen Gladio-Kommandos.
Und warum soll das nun „wahr“ sein – bis zum Beweis des Gegenteils?
Ganz einfach: weil wir uns als demokratische Zivilgesellschaft – angesichts der vorliegenden Hinweise – es überhaupt nicht leisten können, diese Bedrohung als „unrelevant“ abzutun. Formulieren wir hier eine Theorie? Nein, überhaupt nicht. Wir fügen Fakten zusammen, die ein klares Bild ergeben – nirgends müssen wir die Argumentationskette mit Vermutungen füllen. 2016 müssen wir das Bild nur ein wenig ergänzen und die Bewegung „Islamischer Staat“ als weiteren Arm dieses Komplexes ansehen – finanziert und ausgerüstet über die Türkei führen sie die Attentate der ultrarechten (in Deutschland ehedem von Ex-Waffen-SS-Angehörigen mit aufgebauten Strukturen – siehe Hinweis aus RTL-Bericht in: Daniel Ganser, Nato-Geheimarmeen in Europs, Orell Füssli 7. Auflage 2014, Seite 43) Kommandos in Europa ungehindert fort – unter mutmaßlicher Mitwisserschaft führender Regierungskreise. Immerhin wurde in der Aufarbeitung des Skandals auch aufgedeckt, dass allein in den Niederlanden 30 Minister davon Kenntnis hatten – und schwiegen (siehe Ganser, a.a.O., Seite 47)
Schaut man sich die Leistungsbilanz dieses Komplexes an, so tun sie auch gut daran, zu schweigen.
Wir können aber auch mit dem Begriff „Wahrscheinlichkeit“ arbeiten – und hier dürfen Sie selber rechnen: welches Szenario hat die höhere Wahrscheinlichkeit? Einerseits: der CIA-Mann Osama und neunzehn Fanatiker mit Teppichmessern, die kaum eine kleine Propellermaschne beherrschen konnten; andererseits: der militärisch-industrielle Komplex mit seiner Allmacht. Und kommen Sie mir nicht mit dem Argument: da hätten zu viele von gewusst, wenn es Kreise innerhalb der USA selbst gemacht hätten – die Ermittlungen von Gladio zeigen, wie weit das Schweigen gehen kann, wenn man mit absoluter Macht über Leben und Tod konfrontiert wird.
Warum wir diese Theorien nicht als „unrelevant“ abtun können, hat einen einfachen Grund: der nächste Schachzug des militärisch-industriellen Komplexes zur Steigerung der Gewinne ins Unermessliche wird in Europa der Krieg gegen Russland sein – was glauben Sie, was man da dran verdienen kann?
Und glauben Sie nicht, dass man da noch was aufhalten kann: das ist wie zu spät erkannter Krebs, der seine Metastasen schon in den meisten Parlamenten, Zeitungen, Magazinen und Köpfen hat. In dem Zusammenhang ist der „Neoliberalismus“ (siehe hierzu Prof. Mausfeld in den Nachdenkseiten) nur ein weiterer Teil der Strategie zur massiven Umverteilung von Steuergeldern auf Privatkonten, an denen ein paar Millionen Menschen gut verdienen – vom einfachen Arbeiter (ganz wenig) über den General (ganz schön) bis hin zum CEO (ganz wunderbar).
Nun ja – vielleicht helfen ja Gedanken wie diese, das Autoimmunsystem der demokratischen Zivilgesellschaft zu wecken und wenigstens die Brückenköpfe des militärisch-industriellen Komplexes in unseren Köpfen zurück zu drängen. Das wäre der erste Schritt, die laufende Offensive aufzuhalten.
Eher aber werden wir erleben, dass der Krieg gegen den Terror zum großen europäischen Krieg mit Russland führt – jenem Land, zu dem wir eigentlich erstklassige Wirtschaftsbeziehungen haben, die eine gute Grundlage für Frieden dastellen.
Aber wir haben eben auch den Gladio-Krebs, den wir seit 1990 einfach ignorieren – weshalb er auch in Europa und der Türkei munter weiter wachsen konnte.
Montag, 2.5.2016. Eifel. Ja, was für eine Gaudi. Die AfD hatte Parteitag. Neue Umfrageergebnisse zeigen sie bei 18 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Eine neue Macht erhebt sich in Deutschland, alle schreien: sie sei „rechts“. Ja: so weit sind wir schon – die Rückkehr der NSDAP ist kaum noch zu verhindern … so jedenfalls gebärden sich die Politiker des etablierten Systems, die um ihre Pfründe fürchten – und so gebärden sich auch die an ihnen dran klebenden Journalisten, die genau wissen, was nun zu geschehen hat: Merkel muss weg (siehe Spiegel – oder Focus).
Seltsam, oder? Wir erinnern uns: Spiegel, Focus, ARD, ZDF – das war doch die „Lügenpresse“. „Merkel muss weg“ – das war doch die Forderung der „Rechten“, die genau diese „Lügenpresse“ als Feindbild hatten.
Rechts? Ach ja.
Fordern Sie doch mal von ihren Nachbarn, ihren Arbeitskollegen, ihrer Familie eine Definition von „rechts“. Was genau ist das eigentlich? Nun – „rechts“ ist: Merkel muss weg. Dafür gab es ja eigens eine Demo von „Rechten“ (siehe ntv). Die deutsche Bundeskanzlerin muss ziemlich „links“ sein, wenn die „Rechten“ das Heil in ihrer Abwahl sehen. Da spricht ja auch einiges für: war doch ihr erste Kabinett ein Sammelsurium von Randgruppen – ein Behinderter, ein Mann mit Migrationshintergrund, eine Frau, ein Homosexueller. Merkel realisierte die Träume aller „Linker“ in diesem Land und hob diskriminierte Minderheiten in Machtstellungen. Was hat uns das gebracht?
Gar nichts. Außer eine Reduktion der Hotelsteuer für Reiche.
Zur Erinnerung: die letzten siebzig Jahre galt die CDU als „rechte“ Partei – mit dem Ausruf: „Multikulti ist gescheitert“ (Angela Merkel). Eine klassische „Ausländer raus“-Partei – mit entsprechendem Wahlkampf (siehe – zur Erinnerung – Hagalil aus dem Jahre 1999, die auch die CSU ins Auge fasste). „Links“ war damals „rot-grün“, die berühmt wurden durch die ersten Bombereinsätze im Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg und die völligen Entrechtung nicht mehr mit Gewinn vermarktbarer Mitmenschen, bekannt als „Hartz IV“.
Warum heißt es eigentlich nicht: CDU muss weg? Immerhin: wir haben keine Monarchie, Angela Merkel wird von einer ganzen Partei gestützt, ja, sogar von einem ganzen Establishment. Ein einziger Misstrauensantrag im Bundestag, unterstützt von der Mehrheit der Abgeordneten: schon wäre Merkel weg. So einfach ist das. So machtlos ist sie – allein. Was soll also dieses „Merkel muss weg“-Geschrei?
Nun – es erfüllt seinen Zweck. Wir handeln wieder nach dem alten Sündenbockprinzip: verbrennt die Hexe, dann hat der Teufel keine Macht mehr über das Dorf. „Generation Doof“ macht Politik – mal wieder.
Hinter Angela Merkel steht ein ganzer Apparat, ein ganzer Konzern – ach was: die ganze, geballte Macht der Konzerne, der Wirtschaftskonzerne, der Religionskonzerne, der Politikkonzerne. Keinen Millimeter würde die Politik von ihrem Kurs abweichen … selbst wenn wir Che Guevarra als Bundeskanzler wählen würden. Ist Merkel weg – kommt eben der nächste Kanzlerdarsteller, der die gewünschte Politik durchführen würde. „Merkel muss weg“ – lautstark geäußert von den Kritikern des „Systems“, des „Establishment“ – ist nur ein weiterer Schachzug dieses Establishment, die – angeblich „rechten“ Kritiker nur weiteres ausführendes Organ des Systems, das in seinem Inneren in der Tat zutiefst faschistisch ist – zumindest, wenn Sie meiner persönlichen Auffassung folgen wollen, dass der Faschismus immer und überall eine Bewegung ist, die Macht (und Geld) um ihrer selbst willen anstrebt. Hören wir dazu eine Stimme aus der Wissenschaft (siehe Nachdenkseiten):
Daher ist es aus Sicht der herrschenden Eliten sogar gewollt und erwünscht, dass sich die Bevölkerung über die Gier von Bankern, die Verlogenheit von Politikern, die intellektuelle Korruptheit von Journalisten oder die Grausamkeit oder den Sadismus von Folterexperten ereifert – also über Eigenschaften von Personen, die gerade das Produkt tieferliegender, struktureller Bedingungen sind und in deren Kontext geradezu Qualifikationsmerkmale darstellen – und dabei die strukturellen und institutionellen Ursachen und somit die eigentlichen Zentren der Macht aus dem Blick verliert!
Die ganzen „alternativen“ Medien – eifrige Diener des Systems. Der ganze Aufstand gegen Merkel – ein weiteres von hundert Ablenkungsmanövern. Wollen Sie wissen, wo die Quelle dafür liegt? Nein, dass wollen Sie nicht, es wird dort richtig gefährlich. Ich sage es Ihnen trotzdem, beunruhige Sie gern (siehe Ag-Friedensforschung):
„Der Chef der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP), Tom Curley, enthüllte vor wenigen Tagen eine fast unglaubliche Geschichte über die globale PR-Arbeit des US-Verteidigungsministeriums. Das Pentagon beschäftigt nur für ihre Öffentlichkeitsarbeit fast so viele Spezialisten, 27.000, wie das gesamte Außenministerium Beschäftigte hat (30.000).“
Nachrichtenagenturen – dorther beziehen unsere Medien den Hauptteil ihrer Nachrichten.
„Daß viele »westliche« Medien lügen, was das Zeug hält, ist kritischen Beobachtern seit langem klar. Neu hingegen ist, daß jetzt auch die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) etwas gemerkt hat: Ihr Chef Tom Curley kritisierte am Wochenende in der Universität von Kansas, der Druck der US-Streitkräfte auf Berichterstatter werde allmählich unerträglich. Hohe Generäle hätten gedroht, daß man »die AP und ihn zerstören wird, wenn er und die Nachrichtenagentur weiterhin auf journalistischen Prinzipien bestehen«. Seit 2003 seien elf AP-Journalisten für längere oder kürzere Zeit festgenommen worden.“
Das war 2009. Und diese Divisionen produzieren ziemlich viel Müll:
Für 2009 sei die Herausgabe von 5400 Pressemitteilungen, 3000 Fernsehspots und 1600 Rundfunkinterviews geplant – doppelt so viel wie vor zwei Jahren.
Wieviel die heute produzieren? Man weiß es nicht. Man kann aber andeuten, in welche Richtung das geht. 2013 schrieb ich etwas über seltsame Symbole im Vatikan, zitierte dabei einen Vatikan-Kenner (siehe Nachrichtenspiegel):
„Gegen Ende Dezember 1989 waren zehn Männer an den amerikanischen Präsidenten herangetreten, die als wahre Riesen in den größten, wichtigsten und wohlhabensten transnationalen Unternehmen galten. Männer, die die Kontrolle über Telekommunikation, und Elektronik und Öl, Agrarwirtschaft, Finanz- Versicherungs- und Rückversicherungswesen hatten“. (M.Martin, Der letzte Papst, Schneekluth 1997, Weltbild, Seite 221).
Ihr Anliegen? Die Warnung vor einem „Großeuropa“ inklusive Russlands, denen die USA nichts mehr entgegen zu setzen hätte.
Also wurde der große Pentagon-Apparat in Bewegung gesetzt, die Vorherrschaft der US-Konzerne über Europa (und den Rest der Welt) sicher zu stellen. Anfang 2014 standen wir am Rande eines neuen Krieges mit Russland, niemand nahm mehr Anstoß daran, dass wir das Hand in Hand mit faschistischen Kampfgruppen in der Ukraine taten. Wie durch Zauberhand waren in den letzen Jahren Nato-Basen rund um Russland geschaffen worden – „vertrauensbildende Maßnahmen“ sehen anders aus. Die deutsche CDU flankierte diese Maßnahmen im Rahmen der ihr nahestehenden Konrad-Adenauer-Stiftung und mischte sich massiv in die inneren Angelegenheiten der Ukraine ein, schickte sogar einen Wunschpräsidenten in dieses Land, der es bis zum Bürgermeister von Kiev schaffte. „Putin“ wurde überraschend ein Schimpfwort in Deutschland, trotz exzellenter wirtschaftlicher Beziehungen zu Russland marschierte die ganze deutsche Presse gegen ihn auf … ein Schulterschluß, der ihr letztlich den Titel „Lügenpresse“ einbrachte, so offensichtlich waren die Manipulationsversuche.
Das hiermit auch das Ende der freien Presse in Deutschland offenbar wurde, wurde nur am Rande diskutiert.
2016 ist das Großeuropa vom Tisch – dafür haben wir eine Reihe von enormen Krisen, viele begleitet von der US-Bank Goldman-Sachs, ohne deren Hilfe die „Elite“ in Griechenland gar nicht so viele Kredite auf Kosten der europäischen Bürger bekommen hätte – ja, sie wären gar kein Bestandteil der EU geworden. Die Anzahl der Krisen wurde 2015 um eine bereichert: die Flüchtlingskrise, die dem ganzen europäischem Kontinent einen beispiellosen Rechtsruck einbrachte, bis hin zu marodierenden Banden im Osten, die Jagd auf Flüchtlinge machen. Für Deutschland wurde medial ein massiver Druck für eine gedankenlose „Willkommenskultur“ ausgeübt, der – wie zu erwarten – massiven Gegendruck hervorbrachte. Wie durch Zufall kamen hauptsächlich junge, gesunde Männer ins Land. Während unser Wissenschaftler vor großen gesellschaftlichen Verwerfungen in China, Vietnam und Indien warnen, weil die Gesellschaften einen massiven Überschuss an jungen Männern haben (siehe z.B Stuttgarter Zeitung aus dem Jahre 2011), wird dieser Zustand in Deutschland künstlich herbeigeführt – unter dem Deckmantel einer „Willkommenskultur“, die schnell endete – und momentan darin gipfelt, dass in ganz Europa das Asylrecht praktisch abgeschafft wurde – außer für Syrer.
Man hätte Willkommenskultur auch anders gestalten können: Frauen und Kinder zuerst. Kinder vor allen Dingen – hätten sich hervorragend integrieren können, denn Kinder (auch Deutsche) kennen keinen Rassismus, finden das Fremde noch spannend und begegnen ihm mit großer Aufgeschlossenheit. Väter jedoch – sehen massive Konkurrenz um den Arbeitsplatz – eine Befürchtung, die in breiter Front von deutschen Konzernen angefeuert wurde, die sofort Platz hatten für die neuen Männer. Sicherlich erfolgt diese Selektion (die durch die Sperrung der Grenzen jetzt endgültig wird, da der Familiennachzug wohl der Vergangenheit angehört) nur zufällig.
Vielleicht sind Regierung und Wirtschaft ja einfach nur blöd, fällen ihre Entscheidungen ohne Plan nach aktueller Befindlichkeit, dem Wetter und dem willkürlichen Fall der Würfel – so jedenfalls könnte man vermuten, weshalb „Verschwörungstheorien“ ja auch massiv angegangen werden: immerhin setzen sie voraus, dass über Entscheidungen der Politik noch nachgedacht wird, dass Entscheidungen Ziele verfolgen und folgerichtig gefällt werden oder dass kriminelle Menschen geheime Pläne zum Machtgewinn schmieden … wie zum Beispiel TTIP. TTIP – ein „Handelsabkommen“ – wurde im Geheimen verhandelt. Beständig kommen neue „Geheimnisse“ heraus (siehe Spiegel). Zur Begriffsklärung: wenn mächtige Menschen im Geheimen Strategien zur Machtergreifung ausarbeiten, so ist das: eine VERSCHWÖRUNG. Kein Wunder, dass es verboten ist, sich über Ziel und Zweck dieser Geheimpolitik Gedanken zu machen. Was auch immer in diesen Geheimpapieren noch stehen mag, die auch unsere Abgeordneten nur unter entwürdigenden Bedingungen einsehen dürfen: von „Demokratie“ sind wir weit entfernt, wenn Regierungen im Geheimen zum Nachteil der Verbraucher und Bürger verhandeln.
Was die „Flüchtlingskrise“ brachte, die allein aus der Türkei her gesteuert wurde (weshalb auch gerade die Türkei ganz Europa erpressen kann, in dem sie den Flüchtlingshahn zu- und aufdreht, wie es ihr gerade gefällt): in ganz Europa bildet sich eine längst ausgestorben geglaubte Front von „autoritären“ (oder auch: faschistischen) Strömungen, wie geschaffen dafür, Unruhen im Volk nieder zu schlagen. Und dafür wird auch mitten in Deutschland geübt (siehe jungewelt):
„Rund 600 Polizisten und Militärangehörige haben in Weeze in Nordrhein-Westfalen angesichts verschiedener möglicher Szenarien in einer bürgerkriegsähnlichen Situation an einer Übung teilgenommen. Das am 15. April beendete Training fand auf einer privaten Kampfanlage statt, die auf einer verlassenen Kaserne des britischen Militärs entstand. Unter dem Titel »Lowlands Grenade« war dies Teil eines Programms, mit dem die Europäische Union die Zusammenarbeit bei gemeinsamen sogenannten Missionen verbessern will. Zur ersten Staffel 2014 waren Spezialeinheiten aus Kenia, Kamerun, Ruanda, Uganda und dem Sudan zugegen, in diesem Jahr waren Gendarmen aus der Türkei, Tunesien und Kamerun beteiligt.“
Was hier geschmiedet wird? Zufällig? Eine globale Schutzstaffel.
„2008 hatte die Europäische Kommission drei ähnliche Übungen in Italien, Frankreich und Deutschland finanziert. Damals war die Bundespolizei federführend und organisierte zuletzt ein sechswöchiges Training auf einer Kampfanlage der Bundeswehr. Mit von der Partie waren Gendarmen der berüchtigten »Berkut«-Einheit aus der Ukraine, die für Erinnerungsfotos in deutschen Wasserwerfern posierten.“
Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko informiert in dem Artikel über seine vergeblichen Versuche, die Übungen besuchen zu dürfen. Die waren wohl auch: geheim.
Ebenfalls hinter verschlossenen Türen beschlossen: die Entsendung von je einem Batallion der deutschen Bundeswehr nach Litauen, Polen und Rumänien (siehe Spiegel), als „Abschreckung“ gegenüber Russland:
„Obama hatte im Vorfeld des Treffens in Hannover signalisiert, dass er vor allem Militärbeiträge aus Deutschland und Großbritannien erwarte.“
Der Artikel enthält einen besonders süffisanten Spaß:
„Deswegen pocht Berlin auf eine strikte Einhaltung der Nato-Russland-Akte, die eine dauerhafte Stationierung von Truppen der Allianz an der Ostgrenze verbietet.“
Ja – die pochen – und schicken derweil drei Batallione an die Ostgrenze der Nato.
Und da wollen Sie mir wirklich klar machen, dass mit „Merkel muss weg“ das Paradies kommt? Ich möchte noch etwas zitieren. Es lohnt, den ganzen Artikel zu lesen, eine Warnung aus den frühen sechziger Jahren vor den Mächten, die heute ganz offen jetzt Weltherrschaft ausüben (siehe Telepolis):
Diese Verbindung eines gewaltigen Militärapparates mit einer großen Rüstungsindustrie stellt eine neue Erfahrung in den USA dar. Der gesamte Einfluss – wirtschaftlich, politisch, ja sogar spirituell – wird wahrgenommen in jeder Stadt, in jedem Parlament unserer Bundesstaaten und jeder Behörde der Bundesregierung.
Wir erkennen die Notwendigkeit dieser Entwicklung an. Wir dürfen aber auch nicht die Augen verschließen gegenüber ihren schwerwiegenden Folgen. All unsere Bemühungen, Mittel und Existenzgrundlagen sind betroffen; das gilt auch für die Struktur unserer Gesellschaft.
Das waren die Worte von Eisenhower, 34. Präsident der USA, der auch ganz konkret wusste, was „Rüstung“ für die Welt bedeutet:
„Jedes angefertigte Gewehr, jedes zu Wasser gelassene Kriegsschiff, jede abgeschossene Rakete bedeutet im Endeffekt einen Diebstahl an jenen, die hungern und die nicht ernährt werden und an jenen, die nichts anzuziehen haben. Diese waffenstarrende Welt verausgabt nicht nur Geld. Es kostet den Schweiß seiner Arbeiter, die Erfindungsgabe seiner Wissenschaftler, die Hoffnungen seiner Kinder Die Kosten eines einzigen modernen Kampfbombers entsprechen dem Wert von: einer modernen Schule aus Stein für mehr als 30 Städte. Es bedeutet zwei Kraftwerke, von denen jede den Bedarf einer Stadt mit 60.000 Einwohnern versorgt.“
Mit dem Geld hätte man die Welt in ein friedliches Paradies verwandeln können – gäbe es nicht jenen „Komplex“, der die Geschicke der Welt in eine andere Richtung lenken wollte – und dies mit Vietnam demonstrierte. Heute hat dieser Komplex 27000 Mitarbeiter allein für die Kontrolle der Nachrichten – ohne, dass es jemanden aufregt.
Ja: meckern Sie nur über TTIP. Ich kann Ihnen sagen, was geschieht, wenn die EU das wirklich ablehnt: das „Rating“ der Staaten wird massiv abgesenkt (weil ja die Investoren hier weniger Sicherheit haben), wir kriegen keine neuen Kredite und können weder Renten noch Hartz IV bezahlen … um es mal drastisch auszudrücken. Wir könnten damit sowieso Probleme bekommen: dieses Land mit seinen massiven Staatsschulden investiert gerade gigantische Summen für … Autobahnen (siehe Spiegel). Wir haben andere Probleme: grassierende Armut, eine Welle von Altersarmut, große Mängel bei der Bildung, ja – von dem Geld könnte man ganz Syrien wieder aufbauen. Aber: Autobahnen sind bei mobiler Kriegsführung unverzichtbar für den immensen Nachschubbedarf moderner Armeen. Da müssen die Menschen eben mal – zurückstecken.
Wissen Sie übrigens, wie man unter anderem politische Systeme nennt, in denen die Macht von Konzernen und die Macht der Militärs Hand in Hand gehen? Faschistisch. Nicht „neoliberal“, wie wir das heute gerne benutzen. Und dieser faschistische Komplex (fein zu trennen von der freiheitsliebenden Bevölkerung der USA) hat nun die größte Armee der Welt, die meisten Atomwaffen – und das meiste Geld.
Und den wollen Sie allen Ernstes mit „Merkel muss weg“ beseitigen?
Schon über ihn zu reden ist … gefährlich für den, der es tut. Man ist dann „rechts“ – woraus man folgern kann, dass es sich bei der Machtzusammenballung innerhalb der USA um eine linke Gruppierung handelt, die für Frieden, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit weltweit antritt. Selten so gelacht.
Und die Motivation der Menschen, die diesem Komplex dienen? Alles sadistische Psychopathen mit großem Lustgewinn bei Folter, Verstümmelung und Massenmord?
Nicht nur. Vielleicht nur Menschen, die der Tatsache ins Auge sehen, dass unsere Kultur dicht vor dem sicheren Kollaps steht, wie eine Studie der NASA darlegt (siehe Tagensanzeiger.ch) – und die für sich persönlich und ihre Familien eine bessere Ausgangsbasis schaffen wollen.
Sie sehen: man braucht gar nicht viel „Verschwörung“, um zu erkennen, warum die absolute Macht wollen. Und warum „Merkel muss weg“ ein klasse Ablenkungsmanöver ist – wie vieles in dieser Zeit. Ein Manöver, das verhindern will, dass wir erkennen, dass „Neoliberalismus“ die Rückkehr des Faschismus in der Maske der Demokratie ist.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger. Wieder einmal ist Weihnachtszeit. Wieder einmal sitzen die Bürger sehnsüchtig an den Bildschirmen um einige aufmunternde Worte ihres Staatsoberhauptes zu empfangen. Doch dieses Jahr muß die Ansprache leider ausfallen denn … der Bundespräsident ist momentan noch dabei, eine Liste derjenigen Menschen zu erstellen, von denen er kleinere Gefälligkeiten erhalten hat. Das kann dauern. Der deutsche Bürger hat jedoch ein paar Worte verdient – weshalb sich ein kleiner unbedeutender Eifelphilosoph daran macht, für das Volk ein paar Worte zu spenden – weil das Volk die Wahrheit verdient hat. Sie kommt zu spät, diese Wahrheit, sie ist unbequem, sie macht Angst … und wird dazu führen, das die Bürger dieses Landes sich ohnmächtig, hilflos und restlos ausgeliefert fühlen. Da fühlen sie auch richtig. Vielleicht – geht aber auch mal ein Ruck durch dieses Land, wir trauen uns, eine geistig-moralische Wende durchzuführen, die schon von Helmut Kohl angekündigt worden war, aber nie durchgeführt worden ist.
Als Bundespräsident dieses Landes muss ich erstmal meinen Dank aussprechen – meinen Dank an jene Menschen, die unermüdlich ihre Arbeit für die Gemeinschaft tun und gelegentlich ihr Leben gefährden, weil sie Netzwerke aufdecken, die lieber verborgen bleiben wollen. Als Eifelphilosoph habe ich erst kürzlich zusammengetragen, was man sich so über den gewählten Bundespräsidenten und seine Hannoveraner Netzwerke erzählt. Es ist schon ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, das wieder Reporter von Schlägertypen eingeschüchtert werden, die Freunde von Freunden der Hochfinanz und der Parteien sind. Früher nannte man so etwas die SA, heute redet man lieber nicht darüber, weil Mächtige aus Politik und Gesellschaft sie wieder hofieren.
Es sind jene Netzwerke, die die akute Bedrohung des Weltfriedens ausmachen – und kein geringerer als Michael Gorbatschow, dessen Leistung bei der Beendigung des Kalten Krieges in Ost und West immer kleiner geredet wird, warnte in einer Ansprache genau vor diesen Kräften – und vor einem drohenden dritten Weltkrieg.
Zentraler Punkt seiner Rede war nicht die Warnung vor dem Kriege – sondern die Identifizierung der Täter und ein kleiner Hinweis auf ihre wirkliche Macht: der militärisch-industrielle Komplex der USA, dessen Einfluss möglicherweise so weit reicht, das er ungestraft und unerkannt Präsidenten ermorden konnte. Ich weiß, das Nachdenken über solche Möglichkeiten ist dem Bürger verboten – schneller als man denkt, könnten Hells Angels in Zivil die Kinder der Ermittler im Visier haben, ich möchte aber doch noch einmal bei dieser Gelegenheit auf die sensationellste Nachricht der letzten Jahre verweisen, die der Spiegel im Jahre 2007 veröffentlichte:
Ballistische Untersuchungen unter Rückgriff auf moderne Methoden der Statistik und der chemischen Analyse zeigten, dass Lee Harvey Oswald damals nicht der einzige Schütze gewesen sei, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Fachblatts „Annals of Applied Statistics“. Die seinerzeit von den Experten angeführten Belege, wonach die Möglichkeit eines zweiten Mörders ausscheide, hielten den Tatsachen nicht stand, schreibt der Ex-FBI-Agent William Tobin, der die Arbeit gemeinsam mit dem Statistik-Professor Cliff Spiegelman und dem Chemiker William James von der Texas A&M University vorgelegt hat.
Eine Meldung, die als Schlagzeile auf die Titelseite einer jeden Zeitung und eines jeden Magazins gehört, würde sie doch beweisen, das der parlamentarische Untersuchungsausschuss recht gehabt hat, wie die Süddeutsche erwähnt.
In den 70er Jahren kam darüber hinaus ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu dem Schluss, dass Kennedy „wahrscheinlich getötet wurde als Ergebnis einer Verschwörung“.
Ich weiß – vielen Bürgern wird es jetzt mulmig zumute, sie bekommen Angst: hoffentlich macht der Bundespräsident jetzt keinen Fehler. Hoffentlich wagt der es nicht, Verdächtigungen auszusprechen, die verboten sind. Immerhin hatte das CIA ja schon zu Zeiten des Kennedy-Attentates indirekt entsprechende Denkverbote erteilt, an die man sich dann auch brav gehalten hat, siehe Wikipedia:
In den zahlreichen Verschwörungstheorien, die auf Grund dieser Einseitigkeiten der Warren-Kommission rasch um sich griffen, wurde auch die persönliche Integrität der Kommissionsmitglieder und des Präsidenten Lyndon B. Johnson selbst öffentlich in Zweifel gezogen. Daraufhin gab die CIA im Januar 1967 Hinweise zum Umgang mit der Kritik am Warren-Report an ihre Mitarbeiter mit dem Ziel, die um sich greifenden Verschwörungstheorien zu diskreditieren und zu widerlegen. Heute ist die Ansicht weit verbreitet, dass die Kommission keine unvoreingenommene und ergebnisoffene Untersuchung des Falles leistete. Die Möglichkeit, dass es auch andere Täter gegeben habe oder Oswald unschuldig sein könnte, zog die Kommission nicht in Betracht.
Man sieht: die Täter leisteten schon damals ganze Arbeit. Seit 44 Jahren arbeitet die Abteilung für Desinformation gezielt an der Verdummung der Bürger – und im Jahre 2011 haben wir gemerkt, wie der harte Arm der Täter Europa in die schwerste Krise seiner jüngeren Geschichte stürzte. Viele waren verwirrt, viele waren erschrocken, manche verblüfft, alle verängstigt, weil man diese Entwicklung niemals geahnt hätte. Erstes Ziel der Offensive war Griechenland, welches als Wiege der gesamten europäischen Kultur hohen Symbolwert hatte.
Ein paar Daten zu Griechenland, die sie in anderen Darstellungen vergeblich suchen? Sie werden sie brauchen, um so richtig Angst zu bekommen. Griechenland hat Steuereinnahmen von 90 Milliarden Euro. Demgegenüber standen Ausgaben von 114 Milliarden Euro – siehe Wikipedia. Macht 24 Milliarden Verlust – den man nicht zuletzt macht, um den in den siebziger und achtziger Jahren von der Nato geforderten Rüstungsbeitrag zu leisten.
Um diese 24 Milliarden auszugleichen, beschließen wir Maßnahmen mit Billionenvolumen? Sicher, wenn mein Sohn sein Taschengeld um 24 Euro überzieht, nehme ich auch sofort einen Kredit in Höhe von 2000 Euro auf – man kann ja nie wissen.
Darf ich nochmal eine nüchterne Gegenmeinung veröffentlichen – wieder Wikipedia?
Jean-Paul Fitoussi, Ökonom und Wirtschaftsberater des französischen Staatspräsidenten, verwies hingegen darauf, dass Griechenland nur 3 % der Eurozone ausmache und sich nicht in einem katastrophalen Zustand befinde. Auch zweifelte er die Beurteilungen der Ratingagenturen an, die in der Vergangenheit falsch gelegen und dadurch die Wirtschaftskrise ausgelöst hätten.
Immerhin: 10 Milliarden Dollar investieren die Griechen in die Modernisierung ihrer Streitkräfte, um Natoaufgaben erfüllen zu können, die auch andere Staaten hätten übernehmen können – siehe Wikipedia:
Derzeit sind die griechischen Streitkräfte in den Streitkräfteplanungsprozess der NATO eingebunden. Als Beitrag zur NATO Response Force sind die griechischen Streitkräfte darauf eingestellt, jederzeit Kampfeinheiten in hoher Bereitschaft zu halten. Im Rahmen der NATO Erweiterung übernahm Griechenland die Kontrolle und Sicherung des Luftraumes über Bulgarien und Rumänien.
Jederzeit könnten die USA diese Aufgaben übernehmen und dem griechischen Staat so die Kosten für die Modernisierung der Luftwaffe ersparen … doch man sorgt lieber dafür, das die Bürger Griechenlands in Scharen obdachlos werden, während der Staat der größte Rüstungsimporteur Europas ist.
Und hier, liebe Mitbürger, kommen wir wieder zurück zu der Rede des Herrn Gorbatschow – und seiner Warnung vor dem militärischen-industriellen Komplex der USA. Diese Warnung kommt ja auch nicht von irgendwem – sondern von jemandem, der einst einen der mächtigsten Geheimdienst der Welt zur Verfügung hatte … mit Spitzeln und Informanden in den höchsten Kreisen der US-Industrie und der Regierung.
Mit dieser Warnung steht er auch nicht allein da – er beruft sich auf die Aussage eines scheidenden US-Präsidenten. Aufgrund der Bedeutung, die diese Rede hatte, möchte ich die NZZ hier umfangreicher zitieren:
Doch Eisenhower, der als Oberkommandierender der alliierten Streitkräfte 1944/45 der militärische Verantwortliche für die Befreiung Europas von der Nazi-Tyrannei gewesen war, mochte kein rosarotes Bild der Gegenwart zeichnen, keine selbstzufriedene Bilanz ziehen. Der Präsident machte sich bereit, seinen Landsleuten eine Mahnung mit auf den Weg zu geben, die unvergessen ist und die seine Abschiedsrede («farewell address») zu einer der beiden berühmtesten Ansprachen dieser Art machte – neben jener des Gründervaters George Washington, der seine Mitbürger 1797 davor warnte, die junge Nation durch Allianzen in die Querelen des alten Europa hineinziehen zu lassen.
Eisenhower sprach am Abend des 17. Januar 1961 im Fernsehen und kam nach allgemeinen Bemerkungen zur Lage der Nation zu seinem Anliegen: «Wir müssen auf der Hut sein vor unberechtigten Einflüssen des militärisch-industriellen Komplexes, ob diese gewollt oder ungewollt sind. Die Gefahr für ein katastrophales Anwachsen unbefugter Macht besteht und wird weiter bestehen. Wir dürfen niemals zulassen, dass das Gewicht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unseren demokratischen Prozess bedroht.» Die Mahnung vor dem Militär und der Rüstungsindustrie war vor allem deshalb so authentisch – und für viele Zuhörer so überraschend –, da sie aus dem Munde eines Mannes kam, der fast sein gesamtes Berufsleben in Uniform verbracht hatte, von seinem Eintritt in die Militärakademie West Point 1911 bis zu seinem Abschied aus der Armee 1952 vor seiner Kandidatur für die Präsidentschaft.
Man sollte also meinen, der Mann wußte, wovon er redet.
Wir schreiben nun das Jahr 2011 – jenes Jahr, das uns die wundersamen Einflüsse von US-Ratingagenturen auf EU-Politik demonstriert hat. Vor dem jetzt von mir geschilderten Hintergrund erscheint die wachsende Distanz Großbritanniens von Europa auch in einem anderen Licht – die Ratten, die sich grundsätzlich eher den USA als Europa verpflichtet fühlen, verlassen das sinkende … von den USA torpedierte … Schiff, die Zeit der Ernte ist gekommen.
Als Bundespräsident aus Hannover weiß ich um die Existenz von Netzwerken und weiß, welche angenehmen Vorteile sich im Leben dadurch überraschenderweise ergeben können. Ich kann es mir also erlauben zu sagen: es gibt auch in den USA solchen Netzwerke. Eisenhower hat sie gesehen und ihre Gefährlichkeit erkannt, Kennedy ist ihnen zum Opfer gefallen … und die Bundeszentrale für politische Bildung informiert auch über sie. Für uns Politiker ist es kein Geheimnis, was zur Zeit geschieht – und wir wollen uns auch nicht vorwerfen lassen, wir hätten nichts gesagt:
Die Kombination aus Steuersenkungen und Milliarden-Subventionen hat bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen. Die Politik der Bush-Administration führt im amerikanischen Bundeshaushalt jedes Jahr zu einer gigantischen Neuverschuldung, die im kommenden Jahr auf über 540 Milliarden US-Dollar ansteigen wird. Der Ökonom John Kenneth Galbraith sieht hier eine gesellschaftspolitische Strategie am Werke. Die nationale Sicherheit dient demnach als öffentliche Legitimation für eine massive Staatsverschuldung, die für alle Zukunft einen nachhaltigen Ausbau des Sozialstaates verhindern soll. Statt zum Teil dringend benötigte Wohlfahrtsprogramme für die Unterschicht aufzulegen, alimentiert die Bundespolitik stattdessen über Steuersenkungen und Subventionen das wohlhabendeBürgertum in den USA.[29] Die Nutznießer sind Millionen von Amerikanern im oberen Drittel der Einkommenspyramide:Unternehmer, Manager, hoch bezahlte Spezialisten derIndustrie und Offiziere der Streitkräfte. Die Verteilungswirkungen in der amerikanischen Gesellschaft sind längst deutlich erkennbar: 1979 verfügten die Spitzenverdiener in den USA (ein Prozent der Erwerbsbevölkerung) über ein Nettoeinkommen, das halb so hoch war wie das Nettoeinkommen der unteren 40 Prozent der Einkommensbezieher zusammen; im Jahr 2000 verdiente das eine Prozent an der Spitze netto bereits ebenso viel wie die unteren 40 Prozent zusammen.[30]
Der lesenwerte Artikel, dem wir kostenlos jedem Bürger zur Lektüre zur Verfügung gestellt haben, stellt auch eine abschließende Frage, auf die wir in diesem Jahr eine Antwort wissen können:
Kann es Zufall sein, dass deutsche Wirtschaftspolitik dem amerikanischen Vorbild zunehmend nacheifert?
Kann es Zufall sein, das gerade die Mitglieder der Hannoveraner Netzwerke in Deutschland die Weichen für die Deregulierung der Finanzmärkte bei gleichzeitiger Zerschlagung der sozialen Marktwirtschaft gestellt haben, die auch exzellente Kontakte in die USA hatten? Kann es Zufall sein, das nine-eleven dem militärisch-industriellen Komplex die größten Gewinne auf Kosten des US-Bürgers beschehrt haben – organisiert von Menschen wie Osama Bin-Laden, der zuvor fleissig für die CIA gekämpft hatte? Kann es Zufall sein, das Heilig Abend ist und in den deutschen Wohnzimmern Weihnachtsbäume stehen?
Natürlich.
Alles andere wäre Verschwörungstheorie, und die hat George W. Bush zwecks Deckung diverser Netzwerke endgültig verboten. Wir tun gut daran, dieses Gebot einzuhalten – zumal wir auch nicht wissen, wer alles in Deutschland mit Hilfe amerikanischer Gelder diskreditierende Arbeit leistet. Natürlich ignorieren wir deshalb auch die Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung – wir wollen ja nicht irgendwann als „Verschwörungstheoretiker“, „Arbeitslose“ oder „Juden“ gebranntmarkt werden:
Der Militärisch-Industrielle Komplex ist der eigentliche Nutznießer der politischen Wende vom Januar 2001. Die Rüstungsmilliarden aus dem Pentagon fließen zu weit über 50 Prozent an nur fünf Unternehmen, die heute den Weltmarkt für Großwaffensysteme dominieren: Lockheed-Martin, Boeing, Northrop-Grumman, Raytheon und General Dynamics. Europäische Rüstungsmanager prophezeien bereits, dass der gesamte Weltmarkt für Großwaffensysteme in einigen Jahren von nur noch drei bis fünf Industriegruppen beherrscht sein wird.[13] Die amerikanischen Konzerne haben dank der Milliardenaufträge aus dem Pentagon große Chancen, alle diese Gruppen anzuführen. Offen ist im Grunde nur noch, ob sich eine eigenständige europäische Rüstungsgruppe rund um die Teilhaber von Airbus Industries am Markt behaupten kann. In den wirtschaftlichen Interessen der USA rundet sich der hegemoniale Charakter der amerikanischen Außen- undSicherheitspolitik ab, die eben nicht nur von der Machtpolitik bestimmt wird.
Offen ist, ob überhaupt ein europäischer Staat diese Großoffensive des militärisch-industriellen Komplexes überleben wird, oder ob wir letztlich alle – wie aktuell Griechenland und Italien – Notverwaltungen bekommen, die mit dem militärisch-industriellen Komplex der USA über Goldman-Sachs gut verknüpft sind.
Was wir nun dagegen tun können?
Kehren wir nochmal zurück zu Eisenhower – dem Mann, der als Präsident zu uns gesprochen hatte, nochmal NZZ:
Eisenhower hatte indes bei seiner «farewell address» auch die Remedur, quasi das Gegengift gegen den krakenhaften Machtanspruch des militärisch-industriellen Komplexes, parat: «Nur eine aufmerksame und kenntnisreiche Bürgerschaft kann eine angemessene Verbindung der riesigen industriellen und militärischen Maschinerie der Verteidigung mit unseren friedlichen Zielen und Methoden sicherstellen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen gedeihen können.» Wahrscheinlich hätte dem alten General die heutige Präsenz allgegenwärtiger Nachrichtensender, investigativer Journalisten und aufmerksamer Blogger Respekt abgenötigt.
Wahrscheinlich wäre der alte General heute viel verspotteter „Verschwörungstheoretiker“, wie die Täter die Juden der Moderne gerne bezeichnen. Zitieren wir also sicherheitshalber nochmal einen anderen „Verschwörungstheoretiker“, der in den dreissiger Jahren im Auftrag der US-Konzerne einen Coup gegen Eisenhowers Vorgänger Roosewelt führen sollte, Generalmajor Semdley D. Butler:
Es gibt keinen Gaunertrick, den die militärische Gang nicht auf Lager hat. Sie hat ihre Spitzel, die mit dem Finger auf die Feinde zeigen, sie hat ihre ‚Muskelmänner‘ zur Vernichtung der Feinde, sie hat ein Gehirn, das die Kriegsvorbereitungen trifft, und einen Big Boss, den supernationalistischen Kapitalismus.
Es mag merkwürdig anmuten, dass ausgerechnet ich als Angehöriger des Militärs einen solchen Vergleich wage. Aber die Wahrhaftigkeit zwingt mich dazu. Ich habe dreiunddreißig Jahre und vier Monate als Mitglied der agilsten Militärmacht dieses Landes, der Marineinfanterie, im aktiven Dienst verbracht. Ich habe in allen Rängen gedient, vom Leutnant bis zum Generalmajor. Und einen Großteil dieser Zeit war ich ein erstklassiger Muskelmann für das Big Business, für die Wall Street und die Banker. Kurzum, ich war ein Gangster des Kapitalismus.
Ich ahnte damals, dass ich nur ein Teil eines großen Gangsterplans war. Jetzt weiß ich es.
… Ich habe 1903 mitgeholfen, Honduras für die amerikanischen Obsthandelsfirmen „zuzurichten“. Ich habe 1914 mitgeholfen, Mexiko und insbesondere Tampico für die wichtigen amerikanischen Ölinteressen abzusichern. Ich habe dazu beigetragen, dass die Jungs von der National City Bank, die in Haiti und Kuba abkassierten, einen angenehmen Aufenthalt hatten. Ich half mit bei der Plünderung von einem halben Dutzend Republiken in Mittelamerika zugunsten der Wall Street. Die Liste der Gangstereinsätze ist lang. 1909–12 war ich an der Säuberung Nicaraguas für das internationale Bankhaus Brown Brothers beteiligt. 1916 machte ich in der Dominikanischen Republik den Weg frei für die amerikanischen Interessen am Zucker. In China sorgte ich zusammen mit anderen dafür, dass Standard Oil ungestört seine Ziele verfolgen konnte.
In all diesen Jahren habe ich, wie die Drahtzieher zu Hause sagen würden, ein tolles Ding nach dem anderen gedreht. Im Rückblick glaube ich, dass ich Al Capone ein paar wertvolle Tipps hätte geben können. Er operierte bestenfalls in drei Bezirken. Ich operierte auf drei Kontinenten.
Ehrliche Worte eines ehrlichen Mannes, der sich dem Ansinnen, Roosevelt zu stürzen, widersetzt hatte. Ein Mann, der uns daran erinnern sollte, das nicht der US-Amerikaner unser Feind ist – sondern nur jenes Netzwerk der Macht, das nun nach Weltherrschaft greift.
Das Netzwerk zahlt gut.
Es hat seine Verbindungen bis weit in die europäische Regierungsstruktur ausgebaut – ganz offen und unverdeckt üben Bilderberger und Atlantikbrücke ihren Einfluss auf führende Politiker aus, während der europäische Mittelstand von US-Konzernen verdrängt wird, die wiederum selbst Vorbild für die Umgestaltung großer europäischer Firmen sind, die sich zu immer größeren Gebilden zusammenballen um letztlich selbst irgendwann von den letzten überlebenden Konzernen geschluckt zu werden.
Zeit, sich daran zu erinnern, das Mikusa (der militärisch-industrielle Komplex der USA) nicht weniger gefährlich für unser Gesellschaft sind wie die Yakuza in Japan – nur, das sie noch verdeckter arbeiten, was ihre wirklichen Ziele und Absichten sind.
Dies ist nun eine weihnachtliche Botschaft, die nicht erfreut – doch wenn wir die Botschaften des Michail Gorbatschow ernst nehmen wollen, müssen wir uns einigen unangenehmen Tatsachen stellen.
Als Bundespräsident muss ich diese Botschaft senden – bevor uns kriminelle Elemente in ein neues Weltkrieg-Abenteuer stürzen. Im gemeinsamen Haus Europa sind wir gerade dabei, uns zu zerfleischen – die Griechen bekommen … wie die deutschen Arbeitslosen von unseren Hannoveraner Netzwerkern … den Stempel der Asozialen, womit nebenbei die historische Quelle der europäischen Demokratie mit Schmach und Schande überhäuft wird, im Gegenzug wird Deutschland wieder unbeliebter: Rüstungskonzernen eröffnen sich neue Absatzmärkte.
Zeit, sich daran zu erinnern, das die Griechen unser europäisches Brudervolk sind, dem wir – ohne Horrorstaatsverschuldungen – mit winzigen Geldbeträgen helfen könnten, wieder auf die Beine zu kommen.
Stattdessen führen wir aus, was von Mikusa angedacht und eingeleitet wurde.
Das brauchen wir aber nicht zwingend zu tun. Wir können auch anders handeln – gerade jetzt.
Gerade zu Weihnachten könnten wir mal einem Rat folgen, den einer der zwanzig einflussreichsten Männer der USA einmal gegeben hat: Anthony Robbins. In Abwandlung seiner Idee, jedem Sozialhilfeempfänger zu Weihnachten unerkannterweise einen Präsentkorb zu schenken, möchte ich die mindestens 830000 Vermögensmillionäre dieses Landes auffordern, zu heilig Abend die Wohnungen der Armen aufzusuchen – jener Menschen, denen wir … dank US-Netzwerke … Hartz IV zumuten.
Nehmt fünf Prozent Eures Vermögens, steckt es in Portionen a´zehntausend Euro in Briefumschläge und schenkt es … ohne Aufsehen … den Kindern von langzeitarbeitslosen Eltern. Keine Sorge, das die das Geld nicht behalten werden – von dem Geld muss ein Arbeitsloser sein Kind zehn Jahre lang ernähren, das wird sofort wieder in den Wirtschaftskreislauf fließen … und so zu euch zurück.
Für Euch ist es nicht viel – für die zwei Millionen verarmten Kindern könnte dies die Zukunft bedeuten….sofern der Staat nicht davon Wind bekommt: die Kinder sollen nach staatlichem Willen mit Gewalt arm gehalten werden – eure Spende wäre also in direkter, revolutionärer Akt gegen menschenfeindliche staatliche Willkür, der direkt Kindern zugute kommt … wenn die Eltern dicht halten können.
Ich selbst werde als Bundespräsident dieses Jahr auch ein Zeichen setzen und zu Heilig Abend eine besondere Dankestour machen. Morgens besuche ich Erzieherinnen im Kindergarten – kaum weniger arm als unsere Globalisierungsopfer leisten zu fast völlig umsonst unglaubliches zur Erziehung einer ganzen Generation Zukunft. Gegen Mittag kehre ich dann in ein Krankenhaus ein, wo ich nach meiner Tour in einem Mehrbettzimmer mit chronisch Kranken übernachten werde. Dort kümmere ich mich zuerst um die Krankenpfleger, die für immer weniger Geld die Arbeit machen, für die die Ärzte reich werden. Anschließend kehre ich in ein Altenheim ein, wo ich mir anschauen kann, wie wir mit Menschen umgehen, die beim besten Willen keine Harley Davidson mehr fahren können. Ich gedenke, dort etwas aus der Bundeszentrale für politische Bildung vorzulesen und mich bei den Altenpflegern zu entschuldigen, die mangels Geld mehr und mehr zu Sterbebegleitern werden. Nachts besuche ich dann eine Polizeiwache, wo jene Menschen Dienst tun, die den Bürger vor den Schläger- und Mördertrupps der Netzwerker schützen sollen und deshalb nicht bei ihren Familien sind.
Nach der Nacht im Krankenhaus mache ich mich auf den Weg, um mit meiner Regierungslimousine Obdachlose einzusammeln, die ich dann für die Feiertage bei mir bekannten finanziell überversorgten gesellschaftlichen Kreisen unterzubringen. Ich hoffe, das viele Bürger bei dieser Aktion mitmachen.
Ich glaube, ich werde dann mit einem richtig guten Gefühl in das neue Jahr starten – mit dem Gefühl, den Startschuss für ein anderes Deutschland gegeben zu haben, für ein besseres Deutschland des Mitanders, das sich den hohen Werten der alten griechischen Kultur eher verpflichtet fühlt als den Dividenden des degenerierten Finanzwesens.
Und mit diesem Gefühl des Miteinanders werden wir als deutsche Bürger jede Krise der Zukunft bewältigen können, weil wir wissen: Einigkeit macht stark.
Gemeinsam … braucht niemand mehr Angst zu haben vor Alter, Krankheit, Einsamkeit, den prügelnden Freunden unserer Netzwerker oder dem asozialen Treiben ihrer politischen Schachfiguren.
Gemeinsam – sind wir als Bürger stark, allein jedoch … werden bald aus Bürgern wirklich nur noch Bürgen.
Und das wird dann unbezahlbar.
Also dann, in diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten und ein frohes Fest wünscht …
Euer Eifelphilosoph
(ich hoffe, da war jetzt wirklich alles drin, was der Herr Wulff hätte sagen sollen. Wenn nicht … gibt ja noch Platz hier. Ach ja, und Herr Wulff, speziell für Sie: wenn Sie möchten, dürfen Sie das wirklich auch aufsagen. Nur für den Fall, das die anderen Redenschreiber nicht rechtzeitig fertig werden).
Niedersachsen hat ja gerade laut Spiegel mit zwei Toten zu kämpfen:
Schock in einem Dorf in Niedersachsen: Eine offenbar seit Tagen vermisste 14-Jährige ist zusammen mit einem 13-jährigen Jungen tot aufgefunden worden. Die Leichen lagen an einem Bach – die Polizei geht von einem Kapitalverbrechen durch einen Unbekannten aus.
Eine Tragödie in einem friedlichen Land. Leider kommt so etwas vor. Schon jetzt kann man ahnen, was über den Täter geschrieben wird: „psychisch gestört“ wird er sein, denn … normale Menschen bringen keine Menschen um. Darum sind wir ja in der Geschichte der Menschheit von Kriegen so verschont geblieben. Das heißt … wenn es ein Motiv gibt, machen wir ja schon mal eine Ausnahme.
Bei den Protesten gegen den Castor-Transport hat es laut Focus auch einen Toten gegeben, vielleicht kennt den jemand:
Der Mann war laut Polizei 30 bis 40 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und 85 Kilogramm schwer. Er trug etwa 30 Zentimeter lange Rastalocken sowie eine Tätowierung in Form eines Skorpions auf dem rechten Oberarm.
Ich dachte bei der Meldung ganz unwillkürlich sofort an einen prügelnden Rettungssanitäter. Da scheint es ein Motiv gegeben zu haben, denn Sanitäter werden ja nicht zum Prügeln ausgebildet, Mittel und Gelegenheit wären denkbar. Trotzdem geht man davon aus, das dieser Mann beim Wasserlassen ertrunken ist.
In US Strafrecht, Mittel, Motiv und Gelegenheit ist eine populäre kulturelle Summierung der drei Aspekte von Verbrechen erforderlich überzeugen Jury von der Schuld in kriminelles Verfahren. Beziehungsweise beziehen sich sie: die Fähigkeit des Beklagten, das Verbrechen festzulegen (bedeutet), mußte der Grund das Beklagte das Verbrechen festlegen (Motiv) und ob oder nicht das Beklagte die Gelegenheit hatte, das Verbrechen festzulegen (Gelegenheit). Ironisch ist Motiv nicht ein Element vieler Verbrechen, aber die Prüfung des Motivs kann es einfacher häufig bilden, eine Jury der Elemente zu überzeugen, die für eine überzeugung nachgewiesen werden müssen.
So ist´s bei Worldlingua nachzulesen. Millionen von Fernsehzuschauern werden dieses Verfahren der Theorienbildung anhand von Kapitalverbrechen in Filmen kennen – und kommen so eher zu dem Schluß, das die Anschläge vom 11.9.2001 von US-amerikanischen Kreisen inszeniert wurden, um das neue amerikanische Jahrhundert möglich zu machen, während der dialysepflichtige Bin Laden da eher schlecht abschneidet … nicht beim Motiv, sondern beim Rest. Verdächtigt wurde auch der Mossad … was in Deutschland – hier bei Wikipedia – schnell gewohnte Bahnen annimmt:
Kritik an antisemitischen Stereotypen oder der Anfälligkeit dafür veröffentlichten der Historiker Wolfgang Wippermann und der Kommunikationswissenschaftler Tobias Jaecker. Beide wiesen auf Parallelen heutiger Verschwörungsthesen zu den Protokollen der Weisen von Zion hin: Der israelische Geheimdienst Mossad übernimmt dabei die Rolle der in den „Protokollen“ fantasievoll beschriebenen jüdischen Geheimorganisation, Israel selbst verkörpert das „internationale Judentum“, und der Eigner des World Trade Center Larry Silverstein gilt als Repräsentant der „jüdischen Wucherer“
Das stimmt aber dann die Nachdenker nicht nachdenklich, das man sich auf einmal konfliktfrei in Adolf Hitlers verschrobenem Weltbild wiederfindet. Allerdings … Motiv, Mittel und Gelegenheit – wären denkbar. Und wie alle Verschwörungstheorien hat auch diese einen realistischen Ansatz zugrunde:
Nach dem Anschlag wurden über zweihundert Israelis ohne Visa aus den USA ausgewiesen – solche Absonderlichkeiten regen zum Grübeln an – wie auch die vielen merkwürdigen Begleitumstände im Umfeld von nine-eleven.
Es sind ja gerade solche Nachrichten, an denen sich die aufklärerische Vernunft reibt und keine Anwort findet, weil die Plausibilität fehlt. Da bleibt nichts anderes übrig, als zu konstruieren – oder ignorieren. Die meisten machen bequemerweise lieber letzeres, ist weniger anstrengend und versaut nicht die Stimmung beim Skatabend.
Nun wird der Mossad aktuell in Verbindung mit der Ermordung Uwe Barschels genannt.
Einer der wichtigsten Gutachter im Fall Uwe Barschel verdächtigt den israelischen Geheimdienst Mossad, den früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten ermordet zu haben.
Die chemischen Analysedaten stimmten bis in Details mit einem Mordablauf überein, den der ehemalige Mossad-Agent Victor Ostrovsky in einem Buch schildere, schreibt der Schweizer Toxikologe Hans Brandenberger in der «Welt am Sonntag». Es ist das erste Mal, dass sich der Professor zur Frage nach den Tätern äußert.
Da ist man in erster Linie verblüfft – ein deutscher Provinzpolitiker Ziel terroristischer Akte durch einen ausländischen Geheimdienst? Das war doch das Schöne an der alten BRD – man war von Weltmacht zur Provinz geworden und in der Provinz war die große böse Welt immer weit draußen. Nichts war naheliegender, als sich der Selbstmordtheorie anzuschließen, zumal sie so vieles so schön vereinfachte und ein simples Weltbild bestätigte, das man mühelos Grundschulkindern in vier- bis fünf Sätzen erklären konnte. Anders als sie Wikipedia über Verschwörungstheorien ausläßt, vereinfachen sie nicht die Welt … sie verkomplizieren sie.
In der Welt der Verschwörungsphobiker geschieht grundsätzlich nichts mit irgendeinem Hintergedanken, alle ist öffentlich für jedermann zu jederzeit zugänglich und Geheimdienste sind überflüssige, harmlose Aktenträger. Die wirkliche Welt ist oft nicht so einfach und naiv gestaltet … man merkt es, wenn man sich mit dem Fall Barschel weiter beschäftigt:
Der südafrikanische Waffenhändler Dirk Stoffberg hat 1994 in einem Entwurf einer eidesstattlichen Versicherung angegeben, Barschel sei vom späteren CIA-Direktor und heutigen amerikanischen Verteidigungsminister Robert Gates nach Genf bestellt worden. Barschel habe mit Enthüllungen gedroht, die mehrere Regierungen und Waffenhändler in Verlegenheit gebracht hätten. Ein psychologisches Gutachten kam zu dem Urteil, dass Stoffberg glaubwürdig sei. Seine eidesstattliche Erklärung konnte er allerdings nicht mehr abgeben. Er starb kurz davor, im Juni 1994. Offizielle Todesursache: Er und seine Freundin haben Doppelselbstmord begangen.[34][20] Für den Verdacht, wonach der damalige CIA-Mann Gates am fraglichen Wochenende in Genf war, spricht noch eine andere Passage in der Ermittlungsakte. Dort heißt es, dass im Flugzeug, mit dem Barschel am 6. Oktober 1987 von Frankfurt nach Genf flog, auch ein Mister Gates gesessen habe. Sein Ticket erhielten die Lübecker Ermittler vom Kapitän der betreffenden Lufthansa-Maschine. Der inzwischen pensionierte Pilot will sich zu dem Thema nicht mehr äußern. Seine Frau sagte der Zeitung Die Welt, sie und ihr Mann seien bedroht worden. [27]
Auch eine Verwicklung des Bundesnachrichtendienstes in den Todesfall Barschels ist bekannt.[27] So schreibt der Autor Udo Ulfkotte in seinem Buch Verschlusssache BND[40], dass sich nach Angaben eines ranghohen Bonner Beamten in der Todesnacht mindestens ein BND-Mitarbeiter der Abteilung I (operative Aufklärung) im Hotel „Beau-Rivage“ aufgehalten habe. Der ehemalige deutsche Top-Agent Werner Mauss, der als Unterhändler für die Bundesregierung bei Geiselnahmen verhandelte, hielt sich zum Zeitpunkt von Barschels Tod in Genf auf; er sagte jedoch aus, dass sein Genf-Aufenthalt ausschließlich seiner Vermittlerfunktion bei einer Geiselbefreiungsaktion diente.[41] Offenkundiger ist in diesem Zusammenhang die Zeugenaussage des Schweizer Privatdetektivs Jean-Jacques Griessen, der laut Lübecker Akte 1987 für Werner Mauss arbeitete. Laut dieser Zeugenaussage telefonierte Griessen am Vormittag nach Barschels Tod mit Werner Mauss. Der Agent forderte ihn auf, sich bereit zu halten, „da etwas passiert sei“. Griessen soll angegeben haben, dass er im Auftrag von Mauss Zimmer im „Beau-Rivage“ mit Wanzen und Kameras präpariert habe.[27] Im Gesamtbericht der Lübecker Ermittlungsakte heißt es: „Griessen konnte nicht mehr befragt werden, da er am 09.11.1992 in Zürich während eines Aufenthaltes bei einer Prostituierten an einem Herzversagen gestorben ist.“ Griessen hatte sich am selben Tag mit einem BKA-Mann und einem Mossad-Agenten treffen wollen.[27]
Auf einmal ist man mitten drin in der Welt der Geheimdienste, in deren Nähe sich Selbstmorde, Herzversagen und Autounfälle merkwürdig häufen. Und auf einmal … wird es kompliziert, so kompliziert wie die Geschichte um die Barschel-Affäre, die laut Netzzeitung keine war:
Im Grunde war das das Resultat des zweiten Untersuchungsausschusses: Barschel hatte nicht die Schuld auf sich geladen, unter deren Last er hätte zusammenbrechen und Selbstmord begehen können. Schließlich war das Hauptmotiv für Barschels vermeintlichen Suizid vom Tisch. Immer nur war nämlich zuvor von seiner großen Schuld die Rede gewesen und von seiner Karriereversessenheit, die ein Leben ohne politische Macht ihm sinnlos hätte erscheinen lassen.
Das ist aber blanker Unsinn. Freunde von Uwe Barschel wissen es übrigens auch besser. Justus Frantz, der mit ihm zusammen das Schleswig-Holstein-Festival ins Leben gerufen hatte, erinnert sich daran, dass Barschel ohnehin plante, sich Mitte der 1987 beginnenden Legislaturperiode von der Politik zurückzuziehen und in die Wissenschaft zu gehen. Er hatte seine Habilitationsschrift bereits fast fertig gestellt. Barschel war von der Politik maßlos enttäuscht.
Als er von den heimlichen Waffengeschäften, die hinter seinem Rücken gelaufen waren, erfahren hatte, wollte er nicht weiter mitmachen. Das Metier insgesamt war ihm suspekt geworden. Als er sich aber weigerte, Grundgesetzbrüche auf seine Kappe zu nehmen, bekam er zunehmend große Angst und fühlte sich bedroht. Das hat er auch wiederholt geäußert.
Da kommt ein deutscher Politiker in eine Welt, in die er nicht gehört – und die schon anderen das Leben gekostet hat:
Olof Palme ist im Februar 1986 auf offener Straße erschossen worden, weil er Waffenlieferungen aus Schweden in Kriegsgebiete verhindern wollte. Uwe Barschel ist aus dem gleichen Grund aus dem Weg geschafft worden. Auch er hatte von Waffengeschäften zwischen Israel und dem Iran erfahren, die über Schleswig-Holstein abgewickelt worden waren. Der Ministerpräsident Barschel wusste davon aber nur durch eigene Recherchen und durch die Informationen seiner engsten Mitarbeiter.
Der Artikel mit dem Interview mit dem Autor Wolfgang Baentsch kommt aus dem Jahre 2006 – und enthält schon damals die Details, die nun nochmal veröffentlicht werden:
So hat zum Beispiel der Zürcher Toxikologe Professor Brandenberger in einem Gutachten akribisch nachgewiesen, dass das tödliche Gift Barschel erst verabfolgt worden ist, als er schon bewusstlos war. Er hat es also gar nicht selbst aufnehmen können.
Vier Jahre lang ist das bekannt, vier Jahre lang ist nichts passiert außer das die Staatsanwaltschaft bekannt gab, das die „Waffenhändlerspur“ in Luft aufgelöst hat.
Dazu sagte Wolfgang Baentsch, Autor des Buches „Doppelmord an Uwe Barschel“ schon 2006:
Hierzulande sind die Staatsanwälte ja weisungsgebunden, und je brisanter ein Fall in politischer Hinsicht ist, desto massiver greift die Politik in die Arbeit der Staatsanwaltschaft ein. Das ist illegitim.
In dem System der weisungsgebundenen Staatsanwälte (das vom Wall-Street-Journal mal als schwerwiegender Systemfehler benannt wurde) wird ermittelt, was der Politik genehm ist – und auch mit Staatsanwälten Politik gemacht. Das mußte laut wsws auch Joschka Fischer erleben:
Fischers Reaktion auf die Einleitung eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens gegen ihn besteht darin, dass er in seinen politischen Standpunkten noch weiter und schneller nach rechts rückt als bisher. Abgesehen von Großbritannien war die Berliner Regierung die einzige in Europa, die die jüngsten Bombenangriffe auf den Irak unterstützte, wohl wissend, dass die brutale und feige Militäraktion zur Durchsetzung einer Sanktionspolitik dient, die seit dem Ende des Golfkriegs hunderttausenden Irakern, wegen Mangelernährung und Krankheiten das Leben kostete.
Ebenso wie der amerikanische Militärschlag auch deutliche innenpolitische Bedeutung hatte, weil er einer Regierung, die von einem Großteil der Bevölkerung als illegitim betrachtet wird, als Warnung diente, so kündigt Fischers Unterstützung dieser Regierung weitere Angriffe der rot-grünen Regierung auf soziale und demokratische Rechte an. Unter der Geißel der Rechten sehen sich Fischer und Schröder noch mehr gezwungen ihre Politik im uneingeschränkten Interesse der herrschenden Elite unter Beweis zu stellen.
So macht man mitlerweile Politik in Deutschland. Das Uwe Barschel ermordet wurde, scheint plausibel zu sein. Es scheint da Fakten zu geben, die unumstößlich sind und von einer Welle passender Indizien begleitet werden. Aber … werden wir je erfahren, wer es war und warum?
Nicht, solange wir gedanklich weder bereit noch fähig sind, uns komplizierteren Weltbildern zu stellen, in denen mächtige Netzwerke eher „Schach“ als „Mensch ärgere dich nicht“ spielen und lieber nichts dem Zufall als alles dem Wähler überlassen.
So langsam bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Agenda 2010 in die Welt gesetzt wurde – von denen, von denen man es am wenigsten erwartet hätte. Man bekommt einen Ausblick darauf, wie „große Politik“ gemacht wird und welche Belohnungen für jene vorhanden sind, die mitspielen … und welche Strafen jene erwarten, die sich – absichtlich oder versehentlich – in den Weg stellen.
Fragt man nach Mittel und Gelegenheit, so gibt es genug potentielle Täter. Als Motiv kommt – selbst wenn die Waffenhändlertheorie ausfallen sollte – auch ein ganz anderes in Betracht: die Disziplinierung der bundesdeutschen Demokratie im Interesse der Netzwerke der Korporatokratie. Wo kommen wir denn dahin, wenn jeder Provinzpolitiker meint, er dürfe herumermitteln wie es ihm gerade paßt? John Perkins beschreibt in seinen Büchern die Arbeitsweise der „Schakale“ hinreichend … und als Bürger sollten wir froh sein über ihren Erfolg, denn da, wo sie keinen Erfolg haben, kommt die US-Air-Force und regelt die Details umfangreich.
Mit dem Fall Uwe Barschel ist die internationale Politik der Globalisierung der Welt im Interesse des neuen US-amerikanischen Jahrhunderts in Deutschland angekommen und wir haben einen kurzen Blick hinter die Kulissen werfen können in jene Welt, in der Unfälle, Selbstmorde und Herzinfarkte bei Politikern oft vorkommen – wenn sie der Rendite im Weg stehen. Und letzteres …. ist ein allgemein akzeptiertes Motiv.
Zu Verschwörungstheorien selbst findet sich bei Wikipedia Folgendes:
Grundlage vieler Verschwörungstheorien ist ein dezidiertes und vereinfachendes Welt– und Geschichtsbild, das auf der Grundannahme basiert, dass Strukturen der sozialen Wirklichkeit durch Handlungen von Personen direkt steuernd beeinflusst werden können. Vor dem Hintergrund der gegenseitigen strukturellen Abhängigkeiten und hochgradigen Vernetzungen komplexer sozialer Systeme gilt diese Voraussetzung heute jedoch allgemein als unplausibel. Sozialwissenschaftliche Modelle zeigen, dass sich weitreichende Ereignisse in Gesellschaft, Wirtschaft oder Staat nicht allein durch das zielgerichtete Handeln von Personen oder Personengruppen verursachen lassen.
Die Wahrheit der Grundannahme, das Strukturen der sozialen Wirklichkeit durch Handlungen von Personen direkt steuernd beeinflußbar sind, kann jeder Hartz IV-Abhängige tagtäglich bestätigen … es waren nur wenige, die an dieser Gesetzgebung beteiligt waren und sie kamen hauptsächlich aus klar definierten Netzwerken. Somit mag dieses Modell für manche Menschen unplausibel klingen, was jedoch erstmal ihre verstandesmäßigen Fähigkeiten in Zweifel zieht und nicht die Wirklichkeit, die sie zu verstehen versuchen.
Es ist auch unplausibel, das Uwe Barschel sich selbst ermordet hat oder ermordet worden ist. Gegenargumente gibt es für beide Theorien genug … und ich habe momentan den Eindruck, das man darüber hinaus ganz vergisst, das es da eine Leiche gibt, die nicht verschwindet, auch wenn man ihre Existenz für unplausibel hält.
Mir ist auch in dem Zusammenhang schon die Theorie begegnet, das der Irakkrieg nichts anderes war als ein Exempel für die Welt, die verstehen sollte, das mit den USA nicht zu spaßen ist und die Globalisierung der Renditeindustrie kein Akt der Gefälligkeit darstellt. Vielleicht war Barschel auch ein Exempel – auf jeden Fall dürfte seine Ermordung für viele Politiker der BRD ein Zeichen gewesen sein, ein Zeichen dafür, das es Gebiete in der Politik gibt, die man nicht anrührt … und das auch die Provinz keine Sicherheit bietet.
Ob es nun der Mossad war, wird man wohl nicht herausfinden – man nennt Geheimdienste ja nicht umsonst Geheimdienste und nicht alle wirken so provinziell wie die deutschen Ableger. Vielleicht war er es – bezahlt von einem Pakistani mit saudi-arabischen Geldern im Auftrag irgendeines südafrikanischen Waffenhändlers … mit solchen komplizierten Modellen muß man sich ja dann anfreunden.
Da ist es im Interesse der Inneren Sicherheit und des Vertrauens der Bevölkerung in die Souveränität der Politik schon sinnvoller, man drückt den Barschel als Selbstmord „in den Skat“, zahlt den Preis, damit das Volk nicht unruhig wird. Und notfalls hat man noch die Kategorie „psychisch gestört“, wenn man denn dann mal wirklich einen Mörder hat, den man nicht wegdiskutieren kann. Darf ich nochmal an einen alten psychisch gestörten Sündenbock erinnern, über den der Spiegel vor drei Jahren schrieb?
Neue Nahrung für alte Verschwörungstheorien: Der Mord an US-Präsident Kennedy geht einer aktuellen Studie zufolge vielleicht doch nicht allein auf das Konto von Lee Harvey Oswald. Forscher fordern jetzt eine erneute Untersuchung der am 22. November 1963 abgefeuerten Kugeln.
Eigentlich eine Sensation. Wer den Fall kennt, der weiß, das an der Einzeltäterhypothese viel hängt. Gab es mehr als einen Täter … dann gab es eine weitreichende Verschwörung, dann beherrschen Lügen und Intrigen die US-Politik und noch nicht mal Präsidenten sind vor der Macht des militärisch-industriellen Komplexes sicher, vor dem Eisenhower noch gewarnt hatte:
„Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluß — beabsichtigt oder unbeabsichtigt — durch den Militär-Industrie-Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, daß die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.
Welche Folgen haben sich seit dem Artikel für die Haltung der Politik der BRD gegenüber ihren us-amerikanischen Verbündeten ergeben, die in ihrer Demokratie offensichtlich unheimliche Kräfte wirken haben, vor denen selbst der „mächtigste Mann der Welt“ nicht sicher ist?
Keine. Und das wird auch im Fall der Ermordung des Uwe Barschel so sein … man stellt sich dem Imperium besser nicht in den Weg. Man tut lieber so, als gäbe es das alles gar nicht. Und vielleicht war es ja Osama bin Ladens Großvater, der Kennedy erschossen hat … oder ein anderer Moslem.
Und die von Eisenhower geforderten wachsamen und informierten Bürger … sind heute „psychisch labile Verschwörungstheoretiker„.
Für die Anwendung einer solchen Hypothese auf größere Zeiträume und die stereotype Vermutung, hinter verschiedensten Erscheinungen steckten Verschwörungen als Lenkungsursachen, schlug der HistorikerRichard Hofstadter in den 1960er Jahren die Bezeichnung „paranoider Stil“ der Welterklärung vor.[4] Der US-amerikanische Journalist Frank P. Mintz prägte dafür den Begriff conspiracism,[5] im Deutschen hat sich der Begriff „Verschwörungsideologie“ oder „Verschwörungsdenken“ eingebürgert.[6]
Erinnert irgendwie an die alte Sowjetunion, in der Kritik am System als solchen auch nur von paranoiden Subjekten ausgehen konnte … und schnell in der Psychiatrie endete. Und im Prinzip sollten ja auch Konzentrationslager ursprünglich dazu führen, das man sich besser auf die Wirklichkeiten des Führers konzentrieren konnte. Wer sich Gedanken über Motiv, Mittel und Gelegenheit bei Morden macht kann nur psychisch krank sein.
Augsburger Puppenkiste und Sesamstraße wird dominante politische Therorie.