Der Herbst ist da. Zeit, einmal kurz innezuhalten in einem Überschallkarussell, in dem Pogo der Clown gerade den Maschinisten macht.
Der nackte Wahnsinn, ja, wir hätten ihn so gerne aufgehalten. Aber wie es scheint, rollt er nun mit genauso unbeirrbarer Beharrlichkeit über uns hinweg wie eben auch der Winter kommt, nachdem es eine Phase des Frühlingssprießens und des Sommerblühens gegeben hat. Soll man versuchen, die welk gewordenen Blätter und Blüten festzuhalten, an denen man sich einstmals so erfreut hat? Oder macht es nicht viel mehr Sinn, jetzt die Früchte und Samen einzusammeln, die man inmitten allen dahinwelkenden Laubwerks ebenfalls finden kann? – Die einem manchmal sogar in wunderbar leuchtenden und schimmernden Farben entgegenkommen?
Stattdessen nochmals versuchen, mit Industrie 4.0-Superkleber die allerortens herabfallenden Blätter wieder auf die Bäume zu kleben und „Arbeitsplätze auf der Titanic sichern“ (P. Sloterdijk)?
Jeder mag das halten wie er will und die Zeit, die uns bis zum Ladenschluss der marktkonformen Demokratie, die gerade von der unsichtbaren Hand des Marktes „abgewickelt wird“ (W. Wimmer), noch verbleibt, nach persönlichem Gutdünken nutzen.
Wer sich hingegen auf die Samen konzentriert, die jetzt ebenfalls zu finden sind, der weiß, dass das ganze Werk des Jahres- bzw. Jahrhundertlaufs nicht ganz vergeblich war. Nachdem der Frost alles oberflächliche Leben ertötet und der neoliberale Wintersturm alle Blätter der Vegetation hinwegfegt, hat man dann kostbare Keime zur Verfügung, die man wieder zum Wachsen und zum Blühen bringen kann. Fehlen diese Keime, dann sieht’s natürlich einigermaßen trist aus, insbesondere für unsere Nachkommen. Noch ist ja ein bisschen Zeit, um Samen zu kultivieren. Nicht allzuviel womöglich, aber doch ein bisschen.
Aber ist es in Wirklichkeit nicht ohnehin so, dass ausnahmslos jeder von uns Samen ausbildet, und zwar fortwährend und in üppigem Maß? Mit ganz wenigen Ausnahmen bildet praktisch jede Pflanze und jedes Lebewesen Samen aus, die es an den weiteren Verlauf der Evolution weitergeben wird und auf der also die Zukunft aufbaut. Doch welche Samen habe ich ausgebildet / bilde ich gerade aus? Samen, aus denen später einmal Rosen erblühen werden? … Oder eher Disteln? … Brennesseln? Womöglich werden derzeit sogar viele Grausamen ausgebildet (siehe auch: „Wenn Heidi Klums Grau-Samen aufgehen“). Dann brauchen wir uns allerdings auch nicht zu wundern, wenn wir einigermaßen grausamen Zeiten entgegengehen.
Vorneweg: Alle, die uns gerade erklären wollen, wie die Zukunft aussehen wird, wissen es in Wirklichkeit nicht. Denn es ist schlichtweg nicht vorherbestimmt, sondern liegt ganz in der Freiheit des menschlichen Willens. Nichts ist alternativlos. Alternativlos sind nur die Konsequenzen unserer Wahl, aber in der Wahl selbst sind wir vollkommen frei.
Ob die Zukunft wirklich dystopisch wird, eine Art Terminator-Szenario mit Gemetzel unter verdunkeltem Himmel, in dem frei nach Thomas Hobbes „homo homini lupus“ jeder Mensch des anderen – digital transformierter – Wolf ist oder ob wir eine Zukunft gestalten, in der die klare Sonne scheint und jeder von uns einen duftenden Garten mit wunderbaren Blumen vor seinem Häuschen kultiviert, die menschliche Zivilisation zu einem harmonischen Zusammenklang in gegenseitiger Unterstützung (laut Goethe ist ja die dem Menschen innewohnende „vernünftige Welt als ein großes unsterbliches Individuum zu betrachten, das unaufhaltsam das Notwendige bewirkt und dadurch sich sogar über das Zufällige zum Herrn macht“) und in vereintem Kampf gegen den Wahnsinn findet (der natürlich auch in der Zukunft nicht schlafen wird, sondern der immer auf seine Chance lauert, unsere Städte in Flammen zu legen und die Jungfrauen und Kinder aufzufressen – aber gerade dieser Kampf bzw. die Überwindung des neoliberalen Molochs kann uns stark machen) … das hängt einzig davon ab, welche Samen wir jetzt säen.
Wir können uns schon demnächst in einem Dickicht aus Disteln, Dornengestrüpp, Brennesseln, Stinkmorcheln, Venus-Fliegenfallen und sonstigen fleischfressenden und genmanipulierten Pflanzen wiederfinden, über dem die Drohnen kreisen. Oder eben auch in einem duftenden Garten, in dem Lavendel, Rosen, Lilien und Salbei blühen und in dem sich unsere Kinder am Zauber von Schmetterlingen und Bienen erfreuen. Niemand anderer als wir selbst dürfen das entscheiden … und es auch ausbaden.
Bei aller Tragik ist das eben auch das wunderbar Grandiose am freien Willen des Menschen.
Allgemeines zur Kolumne „Endzeitpoesie 4.0 – Brennholz gegen Robotisierung und drohenden Erfrierungstod“:
Da in unserer aus den Fugen geratenden Welt vieles nicht mehr rational verstehbar und auch kaum noch ertragbar ist, brauchen wir dringend ein Gegengewicht aus dem Reich der Poesie … mit diesem geistigen Gegengift in den Adern wird vieles Unverständliche plötzlich wieder verständlich und Unerträgliches wieder ertragbar – oder noch besser: gestaltbar!
Denn die größte Lüge, die uns heute beigebracht wird, ist: dass der Einzelne ohnehin nichts tun kann. – Das genaue Gegenteil davon ist wahr: Es kommt auf jeden einzelnen an und das mehr als jemals zuvor. Und wie uns schon Dostojewskij erklärt hat, ist im Leben auch niemals etwas umsonst, selbst wenn eine Bemühung keinen sichtbaren Erfolg zeigt: „Alles ist wie ein Ozean, alles fließt und berührt sich; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Gerade unsere geistlose Zeit braucht philosophische Gedanken wie eine Wüste das Wasser. Dieses Wasser – die Gedanken der großen Geister der Menschheit – gibt es schon lange. Aber die scheinbar alten – in Wirklichkeit ewig jungen – Gedanken bleiben nicht dieselben: Jeder, der sie aufgreift und verinnerlicht, färbt sie mit seiner individuellen Persönlichkeitsnote ein und bringt dadurch wieder ganz neue Farben in die Welt, die bisher noch nicht existiert haben. Und solche Farben braucht unsere grau gewordene Welt (siehe 1000 Gestalten.de) heute dringend – sie saugt sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser … damit wieder Neues, Kreatives, Menschliches entstehen kann.
In diesem Sinne wollen wir der pseudopragmatischen Alternativlosigkeit (siehe „Der Führer 4.0 – Er ist schon längst da“) die Gefolgschaft in den Grand Canyon verweigern und es lieber mit Ilija Trojanow halten: „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“. – Dann kann die scheinbare Endzeit zu einem neuen Anfang werden.
Die Tageszeitungen werden immer dünner. Nicht dass sie weniger Worte verwenden oder ihnen die Themen ausgehen, sie berichten alle vom Gleichen. Wenn man heute eine Zeitung liest, ist das Multi-Tasking-Informations-Beschaffung. Man stöbert durch ein Massenblatt und hat zeitgleich die anderen auch gelesen. Der einzige Unterschied bei der Berichterstattung der diversen Blätter ist das parteiliche Vokabular und die diktierte Zielsetzung, welche Meinung man beim Leser fördern möchte. Deshalb schreibe ich heute über Themen, die in den Gazetten totgeschwiegen oder vom Redaktions-Schredder gefressen wurden. Die folgenden Berichte sind mit Sicherheit unvollständig, sachlich nicht belegbar, teilweise aus den Fingern gesogen und schlicht nicht ernst zu nehmen. Aber was schreib‘ ich, man kennt das ja zur Genüge aus den Massenblättern.
Die Reaktorkatastrophe in Fukushima ist beendet. Keine Zeitung berichtet mehr darüber, also muss dort nichts mehr los sein. Wenn man auf Google-Map den Landstrich rund um das AKW sieht, kommt der Verdacht auf, dass dort noch nie etwas gestanden hat. Kein Haus, keine Anlagen, geschweige denn einen Atomreaktor. Alles wurde sauber mit dem Pixel-Bagger aufgeräumt. Vor Ort wurde ebenfalls sauber gemacht. Dabei stellt sich mir die Frage, warum wird zuerst das Kühlwasser in Tanks gefasst, wenn es anschliessend ins Meer gepumpt wird? Die Japaner schmeissen eh alles ins Meer, also warum dieser Umweg? Bei den Massen an Brennstäben und dem ganzen extrem verstrahlten Bauschutt nutzen sie vermutlich die tiefst gelegene Müllhalde der Welt. Sie liegt ja vor der japanischen Haustüre und heisst Mariannen-Graben. Bisher waren mehr Menschen auf dem Mond, als am tiefsten Punkt der Erde (11 km tief). Wenn also so wenig Menschen dort unten waren, werden in Zukunft auch nicht mehr dorthin gehen. Technisch und finanziell zu aufwendig. Der beste Platz um seinen Müll zu entsorgen. Kann und wird niemand kontrollieren.
Der ganze radioaktive Müll aus Fukushima, der gemütlich auf der Wasseroberfläche Richtung Osten schipperte, hat die amerikanische Westküste schon letztes Jahr erreicht. Dasselbe mit den Millionen an Kubikmetern verstrahltem Wasser. Keine Zeitung berichtet darüber. Aber mit etwas Rechnen und logischem Denken kann man getrost auf die nichtssagenden Blätter verzichten. Millionen an angeschwemmten, toten Meeresbewohnern und kranken Tieren zeugen klar von einer Verstrahlung des Pazifiks. Die US-Regierung hat 14 Millionen Jod-Tabletten verteilt, aber nicht gesagt für was die sind und ob sie überhaupt was nützen. Die jährliche Maximalbelastung von radioaktiver Strahlung wird täglich überschritten. Egal ob in Japan, rund um Fukushima oder an den Sandstränden Kaliforniens. Personen, die sich über einen längeren Zeitraum in den kontaminierten Gebieten aufhalten, müssen sich über ihre Zukunft keine Gedanken machen. Sie haben keine mehr.
Die ganzen Vasallenverträge mit den Amerikanern werden von den europäischen Hampelmännern solange mit Worthülsen überkleistert, bis der eigentliche Text unter Tonnen von blumigen Schilderungen, schlecht versteckten Lügen und einer beispiellosen Volkswillen-Ignoranz komplett begraben wird. Ist den Verantwortlichen recht, dann findet die Verträge auch niemand mehr. Gibt’s diese Papiere überhaupt. Bis jetzt wurde nur davon gesprochen, nichts gezeigt aber über die Schmerzgrenze hinaus propagiert. Wenn also keine Verträge da sind, wie soll man Europa dann einklagen können, wenn den Amis was nicht passt? Spätestens dann müssten die Verträge offengelegt werden, damit sich die Gerichte damit befassen können. Aber ohne diese Zettel wird es für die Rechtsprechung schwer. Auf was beziehen sich dann die Richter, Kläger und Anwälte? Spielen die Bingo und wer die erste Reihe hat, darf was sagen? Oder Scrabble? Wenn die Gerichtsverfahren so ablaufen wie die Verhandlungen, dann wird ausser warmer Luft nichts passieren. Abgesehen davon, ist ein Vertrag rechtsgültig, wenn man den Inhalt nicht kennt und auch nicht unterschrieben hat?
Die Überflüge reissen nicht ab. Mittlerweile sind nicht nur französische Atomkraftwerke betroffen, sondern auch die Deutschen. In den Medien wird aktives Totschweigen zelebriert. Und die Wenigen, welche etwas darüber veröffentlichen, faseln die ganze Zeit von Drohnen. Der Begriff ist gesellschaftsfähiger wie UFO, obwohl er eigentlich völlig falsch ist. Aber so Bezeichnungen wie UFO, Bilderberger, Chemtrails und solche Sachen lösen in den Redaktionen Pusteln aus, die dann zu ganz unansehnlichen Artikeln führen. Das erklärt warum sich viele Zeitungen als krankes Geschwür präsentieren. Heilung ist keine in Sicht. Wer nur noch mit Informationsmüll hantiert, muss sich nicht wundern, wenn er krank wird. Gibt’s eigentlich ein redaktionelles Antibiotikum? Oder sind die Chefredakteure schon Therapieresistent wie die Krankenhauskeime?
Auf alle Fälle sind die milliardenschweren Militäreinrichtungen nicht in der Lage, auch nur ein AKW vor solchen Überflügen zu schützen. Sie machen auch nichts. Es gibt genug einfache Techniken, um diese „Drohnen“ vom Himmel zu holen. Aber scheinbar ist das französische Militär nicht mal fähig einen fussballfeldgrossen Luftraum zu beherrschen. Das allein spricht für die militärische Handlungsfähigkeit der Franzosen. Oder eben, es sind keine Drohnen und die Dinger entziehen sich jeglicher Manipulation. So wie die Flugobjekte über den Meilern schwirren und die Gallier nichts machen (können), tippe ich auf eine Technik, die nichts mit uns Menschen zu tun hat. Und wenn sie schlau sind, auch nichts zu tun haben wollen.
Haben Sie was darüber gelesen? Nein? Ich auch nicht. Also nehme ich die medial unerwähnten „Fakten“ und zähle sie zusammen. Hunderte Milliarden Euros flossen aus Deutschland irgendwohin. Sowas nennt man ausbluten. Das machen die Metzger wenn sie ein Tier schlachten, bevor es zerlegt wird. Die Gro-Ko-Metzgerei macht dasselbe mit Deutschland. Die UFO-verwöhnten Franzosen haben das gleiche Problem. Ihre Regierung hat das französische Vieh bereits ausbluten lassen und der Obermetzger Holland tranchiert die Wirtschaft wie einen Weihnachtsbraten. Nimmt mich Wunder, wer vom politischen Weihnachtsmann Geschenke erhält, vor allem was. Auch die Italiener sind in Feststimmung. Eigentlich immer. Im italienischen Parlament herrscht permanenter Karneval wie in Venedig. Alle verstecken sich hinter Masken, hofieren mit ihren korrupten Aktionen und haben keinerlei Ambitionen, wenigstens einmal in hundert Jahren eine funktionierende Regierung aufzustellen. Ich warte auf den Tag, bis ein zweiter Nero den italienischen Thron besteigt. Fast wäre es Berlusconi gelungen. Aber er fiel bei der Gesellenprüfung für Sonnenkönige durch. Beim Thema Volljährigkeit hat er nicht aufgepasst. Kann man die Prüfung wiederholen?
Steht auch nichts darüber in den Zeitungen. Sie berichten zwar über die einzelnen Schlachten wie in der Ukraine, Syrien, Somalia usw., aber den eigentlichen Krieg erwähnen sie nie. Wie soll man da einen Überblick behalten. Bei jeder Fussball-WM sind die Blätter voll mit Statistiken und Tabellen. Man kann sogar auf die Resultate wetten. Warum machen die Medien das nicht mit dem 3. Weltkrieg? Statistiken über Bewaffnung und Personal, Strategien über Angriff und Verteidigung, Dazu Kriegshelden auf Abziehbildern, die man dann im Panini-Klebebuch zu den entsprechenden Truppen reinklatschen kann. Auf den Pausenplätzen diskutieren dann die Kids, wer am meisten killte und nicht wer am meisten Tore schoss. Vielleicht gibt’s sogar noch Noten für die Kür und Pflicht. Oder den künstlerischen Wert. Je nach Aufprall-Winkel wirkt ein Projektil im Kopf des Opfers unterschiedlich. Bestnoten erhält das Zerplatzen, ist spektakulär, fotogen und anatomisch aufschlussreich. Ein einfaches Einschussloch zwischen den Augen wirkt dagegen schon langweilig.
Da könnten die Blätter ihre Auflagen wieder nach oben korrigieren. Sie müssten aber noch einzelne Begriffe dem militärischen „Neusprech“ anpassen. In der NATO sagt man nicht mehr töten sondern neutralisieren. Tolle Umschreibung eines Toten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Leiche kann sich nicht mehr für eine Partei entscheiden, also ist sie neutral. Ich hoffe nur, dass diese Wortwahl von den Schweizern nicht verstanden wird. Sonst sind die schon lange tot.
Stimmt. Es ist November und draussen hat es 14 Grad. In den Supermärkten bekommt man saisonale Produkte während des ganzen Jahres und die Frauen kleiden sich im Winter, als wäre morgen die Sommer-Sonnenwende. Wo bitte schön ist denn da das Problem? Steigender Meeresspiegel? Ist doch die Chance. Venedig ist am Untergehen und zig Städte können sich als neues „Venedig“ präsentieren. Mit der Gondel über den Kurfürstendamm dümpeln, Segeltörn unter dem Eiffelturm oder Canyoning in Manhattan. Die Tourismus-Strategen sollen ein bisschen Fantasie zeigen und die Freizeitgesellschaft mit ihren Werbeversprechungen überschwemmen. Heute machen sie auch Kohle mit Kriegstouristen, also können sie sicher auch abgesoffene Länder vermarkten.
Dasselbe mit der Tierwelt. Warum in die Ferne schweifen um exotische Tierarten zu sehen? Sie kommen zu uns. Vor Jahren erwehrte ich mich in Asien unzähliger Moskitos und nun saugen die mich im heimischen Garten aus. Tropenfeeling am Bodensee. Fehlen nur noch die Affen auf den Bäumen. Aber die kommen noch, respektive sie sind schon da. Aber momentan trauen sie sich noch nicht aus den Affenhäusern in Berlin und Brüssel. Zur Zeit weht ihnen ein kalter Wind entgegen. Da warten sie lieber ab, bevor sie aus dem Gehege gekrochen kommen und man sie auf die Bäume jagen kann. Doch mit der Klimaerwärmung wird das nicht mehr lange dauern. Wenn’s in den Gebäuden politisch zu heiss wird, kommen sie zum Vorschein so nach dem Motto: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff! Dann warten aber bereits zig-Millionen deutsche Kammerjäger auf die Nager. Der Vergleich von Politikern mit Ratten ist naheliegend. Im Mittelalter verbreiteten die Nager die Pest, was Tod und Verderben millionenfach verursachte. Heute verbreiten sie Gesetze, die das Gleiche machen.
So gesehen hat die Klimaerwärmung was Gutes. Neue Märkte erschliessen sich und die Ratten werden vom Wasser direkt vor unsere Mistgabeln getrieben. Das wird ein Spass.
Eine etwas verwirrende Meldung. Über neun französischen Atomkraftwerken sind verschiedene Flugobjekte aufgetaucht. Und dies sogar mehrmals. Geht hier etwas Seltsames vor oder ist das eine Aktion von Aktivisten oder Modellfliegern. Von Gesetz her ist das Überfliegen von Atomkraftwerken verboten. Irgendwas oder irgendwer scheint das nicht zu kümmern.
Die Behörden haben einen eleganten Weg gefunden, nicht erklärbare Flugerscheinungen mit Drohnen ab zu tun. Bei der stetig steigenden Zahl von Hobby-Piloten, die eine Vielzahl von ungemeldeten Flugbewegungen durchführen, liegt diese Erklärung Nahe. Nur, wenn jemand unwissentlich eine Straftat begeht, wie das Überfliegen von AKW’s, dann ist es seltsam, wieso das gleich bei mehreren Atommeilern der Fall war. Da deutet auf eine geplante Aktion hin. Wenn neun „Drohnen“ über verschiedenen Reaktoren mehr oder weniger gleichzeitig schweben, dann verfolgt irgendjemand ein Ziel und ist sich seines Handelns bewusst. Das ist kein unwissentlicher Ausrutscher auf dem gesetzlichen Glatteis. Da steckt mehr dahinter.
Wer könnte einen Nutzen daraus ziehen? Die Flugobjekte waren zu klein, um einen Anschlag zu verüben. Aber sie konnten genaue Bilder von oben machen. Der Aufwand ist aber fragwürdig, weil man Fotos im Internet findet. Also, wieso riskieren verschiedene Modell-Piloten eine Strafe für Informationen, die sie zu Hause gemütlich im Netz gefunden hätten? Klingt irgendwie unlogisch. Das macht kein normal denkender Mensch, vor allem nicht mehrere gleichzeitig. Diese Erklärung fallt meines Erachtens schon einmal weg.
Dann hätten wir das Militär. Zur Zeit laufen überall auf der Welt Militärübungen und das Volk wird mit Sicherheit nicht genau über die Aktivitäten informiert. Vielleicht sind das Sicherheitskontrollen um zu schauen, wie die Betreiber, Medien und die Bürger reagieren, wenn plötzlich Flugobjekte über AKW’s auftauchen. Na dann kann das Militär beruhigt sein. Es interessiert praktisch niemand. Das heisst die internationale Presse schweigt sich darüber aus. In einschlägigen Foren und Webnachrichten fand man eine Spalte darüber. Aber sonst alles „pas problem“. Die Franzosen sind wirklich cool drauf. Da stellt sich einzig die Frage, warum das Militär so eine Aktion startet. Macht irgendwie auch keinen Sinn.
Oder war es ein Flugtraining für einen Terroranschlag. Das würde Sinn machen. Wenn ein Anschlag mit entsprechend präparierten Drohnen auf mehrere Atomkraftwerke gleichzeitig verübt werden würde, bräche vermutlich Panik aus. Egal ob wirklich was passiert oder nicht. Das Militär stände mit heruntergelassenen Hosen da und die Betreiber reagieren hysterisch. Ein Anschlag in nächster Zeit wäre eine Möglichkeit und die Drohnenflüge ein Training. Wer der Urheber dieser Flüge ist, liess sich nicht ermitteln oder ob es verschiedene Personen unabhängig voneinander waren. Welcher „Feind“ es gewesen sein könnte ist eigentlich egal, denn wenn nur einer von diesen atomaren Kochtöpfen in die Luft fliegt, heisst es gute Nacht Europa.
Wenn Europa unbewohnbar werden würde, der Westwind verteilt den atomaren Todesstaub über den Rest des Kontinents bis hin nach Russland, Nahen Osten und Teile von Afrika, dann hätten wir wirklich ein Problem. Hunderte Millionen auf der Flucht. Die grösste Völkerwanderung der Menschheitsgeschichte. Der einzige Nutzniesser, der hier seine Finger im Spiel haben könnte, wären wieder einmal die Amerikaner. Aber bei all den Gräueltaten, welche die USA fabrizierten und immer noch produzieren, so einen teuflischen Plan übersteigt sogar ihre zerstörerischen Fantasien. Zudem kämen die verstrahlten Partikel irgendwann bei ihnen an und sie haben schon genug Probleme mit dem ganzen radioaktiven, angeschwemmten, Fukushima-Müll und der dadurch verstrahlten Westküste. Es wäre selbstmörderisch, zusätzliche Radioaktivität freizusetzen. Daher liegt es Nahe, dass die Amerikaner dieses Mal nichts damit zu tun haben. Oder doch?
Die plausiblen Erklärungen für die Flugerscheinungen werden langsam dünn. Bleibt nur noch die Erklärung mit exotischem Hintergrund. Die vermehrten Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten rund um den Globus könnten ein Hinweis sein, dass sich bei den „Besuchern“ was tut. Die Flugobjekte in Frankreich ähneln anderen Erscheinungen wie zum Beispiel den Lichtern von Hessdalen. Oder den leuchtenden Kugeln über Kornkreisen. Spiegelnde Oberflächen könnten eine Erklärung für die französischen Objekte sein. Aber die fragile Stabilität in der Luft von Drohnen hätte eher ein arrhythmisches Flimmern verursacht, nicht ein Pulsieren.
Erklärungen wären einige vorhanden, aber jede hat ihren Haken. Es bleibt abzuwarten, ob man von offizieller Stelle etwas erfährt oder ob diese Erscheinungen sich einreihen zu den ungelösten Rätseln dieser Welt.
Sonntag, 9.9.2012. Eifel. Heute kann ich es mir sehr bequem machen: der Artikel ist schon lange fertig. Das hat eine besondere Geschichte Wir hatten eine Einladung zu einem Printprojekt bekommen, das sich viel vorgenommen hatte:
Alles tabulos und knackig. Mit viel Lust an Brüchen, Überraschungen, Kontroversen. Nicht von linientreuen Redakteuren für ein erstarrtes Publikum, sondern von jungen Wilden für wilde Junggebliebene.
Unser Ziel ist es, einen neuen, unabhängigen Journalismus ins Leben zu rufen und langfristig zu fördern.
Das hörte sich ja gut an – obwohl die scheinbar nur halb so viele Leser haben wie wir. Ich habe ein wenig über die Hintergründe recherchiert, was mich dazu brachte, einen kleinen Artikel für sie zu schreiben – es ist nicht das erste Blogger/Print/Projekt das ich so mit meinen bescheidenen Mitteln unterstütze. Jetzt schreibe ich ja recht eigentümlich (wie es sich für echte Eifelphilosophen auch gehört – denn sonst könnte man ja auch direkt bei unseren Nachahmern und Trittbrettfahrern lesen … wenn es die überhaupt noch gibt) und gehe nicht davon aus, das dies einem breiteren Publikum gefällt, zumal man mir schon seit Jahren in den Ohren liegt, das ich fürs Internet (und für die moderne Zeit) viel zu lange Texte schreibe. Trotzig, wie ich nunmal bin, schreibe ich nun doppelt so lange … und die werden überraschenderweise sogar bei Sonnenschein gelesen, wie ich höre, auch von einer durchaus gut betuchten Leserschaft.
Natürlich ist auch meine Methode recht eigentümlich – ich übertrage einfach die Prinzipien des Pharmamanagements auf die Politik und berücksichtige bei jeder Analyse der politischen Situation die schlimmstmöglichen Folgen. So planen Gewinner – hatte man mir gesagt. Beobachtet man aus der Perspektive der Wirtschaft (die auch jeder Kreditberater im Auge hat) nun das bunte Treiben der Politik, so wird einem Angst und Bange: die deutschen Medien haben sich seit Jahren in einen Wohlfühlfunk verwandelt, der dem Bürger ganztägig auf breiter Front suggeriert, das alles wunderbar in Ordnung ist, auch wenn … die führende Supermacht der Welt den kleinen Irak grundlos angegriffen hat und weltweit mit Drohnen mordet. In den USA hat man Michael Moore, der dort medial die Fragezeichen an die Wand malt, wir jedoch haben Günter Jauch, der lieber Armenbashing betreibt und so die neue Kultur in Deutschland beschreibt: wer Arm ist, hat Strafe verdient.
Seit Jahren wird es deshalb Zeit für eine neue Partei, eine neue Bürgerbewegung und vor allem: für ein neues Presseorgan, das berücksichtigt, das die Mehrheit der Deutschen Hartz IV beschissen finden, gegen Kriege im Ausland ist und auch keine Sympathie für die globale Bankenrettungsorgie hat, die Politik und Finanzwelt gerade auf unsere Kosten veranstalten. Die absolute Mehrheit der Deutschen weiß noch, das Steuergelder UNSERE Gelder sind und Sozialleistungskürzungen, grenzenlose Diätenerhöhungen und notgeile Prestigeprojekte deshalb eine absolute Frechheit darstellen.
Nun – es war angesichts der Rahmenbedingungen nicht wirklich überraschend, das der Artikel nicht angenommen wurde – und ich hätte da auch kein Wort drüber verloren, wenn nicht mein Freund Werner meinte: da musst du was drüber schreiben:
Angst vor der Wahrheit?
Nun … ich zittiere mal aus der Antwort:
hallo yyy, herzlichen dank für den artikel, aber leider ist das nichts für uns. er suggeriert potentiellen selbstdenkern ein maximum an strafandrohung (drohnen, kzs), womit diese und damit auch die kunden eines selbstdenkenden journalismus (also unsere leser) eingeschüchtert bzw. abgeschreckt werden. das hilft allein unserer journalistischen oder staats“dienst“lichen konkurrenz. liebe grüße,xxx
liebe grüße, xxx
Na ja, „Even the worst case“-Strategien bringen selten „Heile-Welt-Atmosphäre“ … aber wichtig ist doch, ob die Perspektive wahr sein könnte und nicht, ob sie das Wohlempfinden des Lesers stört – jedenfalls dachte ich das immer. Worst-Case-Szenarien werden in der Wirtschaft entwickelt, um schnell Handlungsoptionen an der Hand zu haben, falls wieder erwarten etwas schief geht. Hat man aber sogar diesen Fall im Griff … kann man auch mal abschalten und das Leben genießen. Worst-Case-Szenarien können aber auch wahr werden … und je früher man erkennt, das das Geschäft in die roten Zahlen rutscht, um so eher kann man gegensteuern. Das gilt auch für die Demokratie, die soziale Marktwirtschaft und die Etablierung der allgemeinen Menschenrechte: Gesellschaften driften nicht von selbst in Diktaturen ab – da gibt es sehr viele Hände, die nachhelfen müssen. Merkt man das früh genug, kann man noch dafür sorgen, das die Verbrecher ins Gefängnis anstatt in den Aufsichtsrat kommen. Sitzt man selber erst drin … weiß man, das man gepennt hat.
Nun denn: urteilt selbst. Der Artikel erscheint jetzt hier … ich traue mich das einfach mal:
_______________________________________________________________________________________________________________________________
Man muss sich schon wirklich genau überlegen, ob man für ein Blatt wie (xxx) schreibt. So weit sind wir schon wieder. Wir kennen das in Deutschland – in den siebziger Jahren musste man sich genau überlegen, ob man für linke („kommunistische“) Blätter schreibt, in den dreissiger Jahren musste man genau überlegen, ob man für jüdische Blätter schreiben wollte. Beides ließ man nach kurzer Überlegung sein, weil man merkte, das man es mit Gewalten zu tun bekam, die für die persönliche Sicherheit äußerst bedenklich waren – Berufsverbote oder Konzentrationslager folgten sofort.
Heute gibt es ein anderes „No-go“: Verschwörungstheorien. Was das ist? Nun, manche Menschen gehen davon aus, das politische Entscheidungen nicht ausgewürfelt oder nach intensivem Studium des Vogelfluges getroffen sondern mit Vorsatz, Absicht und gründlicher Überlegung gefällt werden, ohne die Öffentlichkeit vollumfänglich über die gesamten Pläne zu informieren. Seit den Gerüchten über die Massenpanik, die Orson Wells mit seinem Hörspiel „Krieg der Welten“ 1938 erzeugt haben soll, weiß man, das man dem Bürger nicht alles sagen darf. Angela Merkel hat dies beherzigt – und die deutsche Presse folgt ihr bis zum heutigen Tag.
Das wird nun manch einen Leser verwundern, da ja bekanntermaßen behauptet wird, wir würden in einer Demokratie leben, in der der Journalist die Verschwörungen von Wirtschaft und Politik ganz schnell aufdeckt und so für die Beachtung aller Menschenrechte im Lande sorgt – und auch dafür, das die Verfassung nicht hintenherum untergraben wird: deshalb spricht man ja von „Vierter Gewalt“.
Was wir nicht erfahren: am 8.Oktober 2008 gab es ein Treffen führender Chefredakteuere mit der Kanzlerin. Jakob Augstein berichtet davon im Freitag (1).
Der Hintergrund? Frau Merkel wollte, das zurückhaltend über die Krise berichtet wird. Die Leitmedien folgten dem Leittier und berichten bis heute beschönigend über die größte Wirtschaftskrise seit 1929. Am 8. Oktober 2008 verwandelten sich die Mainstreammedien in ein Regierungsorgan. Zu Recht würde man diese Veranstaltung eine Verschwörung mit dem Zweck der Vertuschung der realen Bedrohung der deutschen Wirtschaft durch die Wirtschaftskrise nennen.
Ohne Herrn Augstein wüssten wir überhaupt nichts über diese Verschwörung, die Eklatant gegen die Ziffer 1 des Pressecodex des deutschen Presserates verstößt:
Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.
Eigentlich ein Skandal – vielleicht sogar der Größte in der Geschichte der Bundesrepublik – aber man muss lange suchen, bis man überhaupt nur vage Andeutungen darüber findet. Wie ernst der deutsche Journalismus den Codex des Presserates (Originalfassung 12.12.1973, Zitat aus der überarbeiteten Fassung vom 3.12.2008) nimmt, kann jeder Leser selbst beurteilen. Einfach mal die Berichterstattung über Hartz-IV-Empfänger quer durch die großen Leitmedien betrachten – da ist von „Wahrung der Menschenwürde“ nicht mehr viel zu erkennen.
Und schon sind wir mittendrin in dem, was wir normalerweise Verschwörungen nennen und die wir nur aufdecken können, wenn wir zuvor Theorien über sie gebildet haben – und schnell merken wir, warum die Beschäftigung mit diesen Theorien in Deutschland verpönt und gesellschaftlich geächtet ist, wie früher Juden und Kommunisten geächtet waren und heute Arbeitslose geächtet sind. Diese Ächtung ist – wie die früheren Ächtungen auch – sehr erfolgreich, so erfolgreich, das die Verschwörungen selbst ganz offen über die Bühne gehen können.
Man kann über sie im Spiegel nachlesen (2) oder im Manager Magazin (3) – und findet oft irgendwo einen McKinsey-Mann, der das Treiben organisiert. Was bespricht eigentlich ein Günter Jauch mit Top-Managern der Commerbank, der Post, der Allianz oder der EoN – und was hat ein Oliver Bierhoff in dem ebenso erlauchten wie geheimen Gremium zu suchen?
Wir dürfen uns darüber keine Gedanken machen. Ebensowenig geht es uns irgendetwas an, was denn eigentlich bei den Bilderbergergesprächen thematisiert wird. Seit nunmehr 58 Jahren treffen sich dort jedes Jahr handverlesene und äußerst mächtige Menschen aus Politik und Wirtschaft und besprechen (oder beschließen) dort irgendetwas. Ebensowenig erfahren wir etwas über die Atlantikbrücke, das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Münchener Sicherheitskonferenz oder die Treffen der Trilateralen Kommission. All diese Treffen, Zirkel und Geheimcliquen sind nachprüfbare gesellschaftliche Realität – warum aber die Reichen und Mächtigen viel von ihrer eigentlich ja sehr knappen und angeblich äußerst kostbaren Zeit investieren, um sich untereinander abzusprechen, erfahren wir nicht.
Noch bizarrer wird es, wenn man in die USA schaut. Dort findet jährlich der Ringelpitz vom Bohemian Grove statt – und hier sind wir mittendrin im Diskussionsverbot. Wer diesen Begriff in den Mund nimmt, ist sofort Kommunist, Jude, Arbeitsloser oder noch schlimmer: Verschwörungstheoretiker. Ist ja auch sehr bizarr, was dort vor sich geht: simulierte Menschenopfer vor einer riesigen Eulenfigur, fackeltragende Menschen in roten Roben – der Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden. Man fragt besser gar nicht nach, was die dort machen. Bedauerlicherweise treffen sich dort Menschen (hier ausschließlich Männer), die nicht unserer Fantasie entspringen, sondern reale politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Macht haben – und auch in der Atlantikbrücke und bei den Bilderbergern regelmäßige und gern gesehen Gäste sind: Helmut Schmidt, Henry Kissinger, Alan Greenspan, die Familie Bush, Arnold Schwarzenegger, Richard Nixon – um nur ein paar zu nennen.
Natürlich kann man sich fragen: „Was hat das eigentlich alles mit mir zu tun? Ich will nur mein Leben leben und bin auch kein Jude, kein Kommunist, kein Arbeitsloser!“
Nun – diese Menschen bestimmen unseren Alltag. Sie setzen die Leitlinien fest, nach denen wir leben müssen. Adolf Hitler (NSDAP) hat das zum Beispiel mit folgendem Satz getan – „wer nicht arbeitet, soll nicht essen“ (4). Den Satz gibt es aktuell wieder von Franz Müntefering (SPD) „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ (5). Hitlers Überzeugung hat vielen Millionen Menschen das Leben gekostet, an Hartz IV sind bislang nur ein paar verhungert – aber die „Arbeitsmarktreform“ hat per Gesetz durch gezielte Enteignung im Falle der Arbeitslosigkeit (was, wie man weiß, heute jeden irgendwann mal treffen kann) eine neue verarmende Unterschicht geschaffen und ein Millionenheer von Kindern, die in ihrem Leben keinerlei Chancen mehr haben.
Wer sich nun die Mühe macht, die Namen der großen „Netzwerker“ (und ihrer Firmen) abzugleichen mit den Namen der Hartz IV-Kommission, wird schnell feststellen, das es da erstaunliche Paralellen gibt. Man möchte meinen, der Führer (oder Kanzler) schenkt der globalisierten Wirtschaft eine Arbeitsmarktreform, die eklatante Folgen für das soziale Klima in Deutschland hat und uns alle trifft – direkt oder indirekt. Das die gleichen Menschen in mehr oder minder großer Ausprägung durch die Deregulierung der Finanzmärkte auch ursächliche für die aktuelle Wirtschaftskrise verantwortlich sind, überrascht da nicht mehr groß – auch nicht, das in der Gestalt des Jörg Asmussen einer der Haupttäter nun Karriere in der EZB macht und dort den Schaden beheben soll, den er zuvor mitverursacht hat. Nebenbei hat man Forderungen der US-Wirtschaft befriedigt, denen der deutsche Sozialstaat samt seiner starken Gewerkschaften ein Dorn im Auge war und die begierig nach den finanziellen Reserven des deutschen Steuerzahlers schielten – Reserven, die sie aktuell über den „Rettungsschirm“ ungehindert abzapfen dürfen.
Was wir merken können ist, warum in Deutschland das Nachsinnen über Verschwörungen so verpönt ist: es gibt einfach sehr viele davon an denen viele Menschen sehr gut verdienen. Vielleicht geht es auch wirklich nur darum (und nicht um die gewaltsame Reduzierung der Weltbevölkerung): einfach mal ein paar Millionen mehr machen als der Nebenmann. Schon das ist volkswirtschaftlich sehr bedenklich: da Geld ein geschlossener Kreislauf sein sollte, fehlen die Millionen des Multimillionärs Günter Jauch Millionen anderen Menschen in den Taschen. So gesehen ist der Umgang des Millionärs Jauch mit dem Hartz-IV-Empfängers Johannes Ponader in der ARD-Talkshow vom 6.5.2012 besonders bezeichnend für die Degeneration unserer Kultur: dort drängelte (oder nötigte) der Herr Jauch den politischen Geschäftsführer der Piratenpartei überraschend respektlos dazu, zuzugeben das er gelegentlich Hartz IV – Empfänger ist. Erinnert an Zeiten, wo man Menschen dadurch aus der Bahn (und dem Leben) schießen konnte, dass man ihnen jüdische Wurzeln nahelegte oder Nähe zum Kommunismus. Das geht wieder in Deutschland.
Doch zurück von täglich erlebbaren Auswirkungen realer Verschwörungen in unserem Arbeits- und Medienalltag hin zu den harten Fakten internationaler Politik, die uns viel mehr zu denken geben sollten.
In der ARTE-Filmdokumentation über Fidel Castros Engagement in Afrika (Titel: „Fidel Castro, Revolution und Krieg“) erfahren wir nebenbei von dem am 6. Dezember 2008 verstorbenen CIA-Agenten Lawrence Devlin, das er von der US-Regierung den Auftrag bekam, den in den ersten kongolesischen Parlamentswahlen vom 25.5.1960 als Sieger hervorgegangenen Patrice Lumumba durch vergiftete Zahnpasta zu töten. Der Auftrag soll von Präsident Eisenhower persönlich gekommen sein. Wer das Glück hat, den Film „Mord im Kolonialstil“ von Thomas Giefer aus dem Jahre 2000 zu sehen (in ihm präsentiert ein belgischer Polizeikommissar als denkwürdige Trophäe auch Lumumbas Schneidezähne), weiß, das das CIA und die Belgier Eisenhowers Befehl letztlich auf anderen Wegen ausgeführt haben.
2012 leben wir mit ganz anderen Realitäten. Angestoßen durch die Anschläge des 11.9.2001 in New York (in dessen Folge der US-Präsident George Bush das erste Mal ein Verbot von Verschwörungstheorien aussprach, das inzwischen die ganze westliche Welt eifrig verfolgt) leben wir in einer politischen Realität, in der die US-Armee Angriffskriege gegen andere Staaten führt, nachdem zuvor die ganze Welt mit billigen Lügen über angebliche Massenvernichtungswaffen der Opfer getäuscht wurde. Im Rahmen dieser Kriege wurden auch Deutsche wieder zu den Waffen gerufen – ein Szenario, das jahrzehntelang als undenkbar galt. Ebenso undenkbar war eine Drohnenflotte, die auf Befehl des US-Präsidenten weltweit gezielt Morde ausübt – für uns inzwischen alles Alltag, den wir gelangweilt hinnehmen.
Angesichts dieser Fakten merkt man, warum es gefährlich ist, sich über Verschwörungen so seine Gedanken zu machen und gelegentlich Theorien darüber zu bilden, die frecherweise nicht ganz den Presseerklärungen der Regierungssprechern entsprechen: die Verschwörungspraktiker legen großen Wert darauf, unerkannt zu bleiben.
Derselbe Eisenhower, der Lumumba töten ließ, warnte übrigens in seiner Abschiedsrede vom 17.1.1960 (zufälligerweise der Tag, an dem Lumumba starb) vor der Macht des „militärisch-industriellen Komplexes“ (6):
„Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluss — beabsichtigt oder unbeabsichtigt — durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“
Ich schätze mal, das er wusste wovon er sprach.
Heute dürfte es das nicht mehr sagen – heute sind „wachsame und informierte Bürger“ automatisch „Verschwörungstheoretiker“.
Dafür räumt der Komplex weltweit jetzt so richtig ab – aber darüber reden wir ja auch nicht.
Und deshalb muss man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob man für ein Medium wie (xxx) wirklich schreiben sollte.
Minimal riskiert man, von Gebührenmillionären wie Günther Jauch öffentlich vorgeführt zu werden.
Im Extremfall … droht die Drohne.
Man sehnt sich geradezu nach den zivilisierten Zeiten zurück, in denen man sich nur vor seiner eigenen Zahnpasta in Acht nehmen musste.
1: http://www.freitag.de/autoren/jaugstein/wozu-noch-journalismus-beitrag-zu-einer-serie
3: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,740738,00.html
4.http://www.hagalil.com/archiv/2000/01/haider-1.htm
5.http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner
6.http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4risch-industrieller_Komplex
_______________________________________________________________________________________________________________________________
So – das war jetzt der „gefährliche“ Artikel. Hat jetzt jemand echt Angst, morgen ins KZ zu kommen … oder von einer Drohne ermordet zu werden? Keine Sorge, das droht erst, wenn der ökonomische Putsch sämtliche Machtzentralen der Gesellschaft komplett übernommen hat und sich der Widerstand nicht nur in wenigen Worten regt.
Ich habe die Namen der Beteiligten unkenntlich gemacht, weil ich das Projekt insgesamt begrüße (aber auf Dauer eh´ Schwierigkeiten mit den ganzen Nacktfotos hätte … da kriege ich privat vor Ort Riesenärger, wenn ich für ein „Tittenmagazin“ schreibe. Ganz ehrlich. Ich bin halt kein junger Wilder, sondern ein alter Denker)und ihm keinen Schaden zufügen möchte.
Die Begründung der Ablehnung jedoch macht mir – Angst. Wenn man schon so eine Schere im Kopf hat, dann … ist man vom Journalismus im eigentlichen Sinne ganz weit weg – und es muss wirklich schon schlimm um Deutschland stehen, wenn sogar die jungen Wilden Angst vor der unbequemen Gedanken haben.
Und ich muss mir wohl langsam Gedanken darüber machen, wann ich wohl aus dem Verkehr gezogen werde, damit ich nicht mehr die Bürger erschrecke.
Dabei bin ich so gerne Bürgerschreck … jetzt Original vom „Nachdenkmagazin, das sich was traut“ – oder?
Donnerstag, 5.April 2012. Eifel. Während ich hier sitze und schreibe, muss ich sehr vorsichtig sein. Es kann sein, das ich diesen Artikel nicht überlebe – oder in Folge des Artikel ermordet werden. Das geht heutzutage ganz schnell, ist auch schon tausenden von Menschen passiert, eine vielleicht sogar noch größere Anzahl von anderen Unschuldigen wurde dabei nebenbei eleminiert – so wie Tariq Aziz:
Im Oktober 2011 war der 18-jährige Tariq Aziz gemeinsam mit seinem 12-jährigen Cousin Waheed Khan im pakistanischen Nordwaziristan unterwegs. Ihr Auto wurde von einer US-Drohne beschossen. Wie immer in solchen Fällen machte ihr Tod sie zu Schuldigen. Bei den Amerikanern gilt die Überzeugung: Wenn wir sie getötet haben, müssen es Terroristen gewesen sein. Waren sie aber nicht. Tariq wollte gerade eine Stelle bei der Menschenrechtsgruppe Reprieve antreten und Bilder von Orten sammeln, die Ziel von Drohnen-Angriffen waren. Wurde ein Fehler gemacht? Möglicherweise. Möglicherweise wurde Tariq aber auch gezielt getötet. Wenn man über solche Macht verfügt, ohne vom US-Kongress oder den US-Medien zur Rechenschaft gezogen zu werden – warum sollte man sie dann nicht nutzen?
Ungeheuerlich, oder? Da fahren zwei Jugendliche los, wollen einer Menschenrechtsgruppe beitreten um Material über die lange Zeit geleugneten Drohnenangriffe der USA zu sammeln und werden flugs von einer Drohne erledigt. Das muss man sich dreimal durch den Kopf gehen lassen, um die Ungeheuerlichkeit des Vorfalls in allen Dimensionen zu begreifen. Vielleicht war es nur ein Zufall, weil das Opfer den gleichen Namen hatte wie ein zum Tode verurteilter irakischer Aussenminister. Der wurde aber im Irak von Irakern verurteilt – und das gäbe den USA, auch wenn sie die Eroberer des Irak sind – nicht das Recht, deren Urteile in einem fremden Land auszuführen. Immerhin gibt es ja so etwas wie Menschenrechte.
Oder es war ein „Versehen“. Mord aus Blödheit. Vielleicht wollte aber auch ein gerade von seinem Liebesleben frustrierte Drohnenlenker einfach mal seinen Unmut kundtun – sind ja eh´ alles nur islamistische Untermenschen. Wie man es dreht und wendet: es war ein Mord. Nicht der einzige, siehe Wienerzeitung:
Pakistan sieht das allerdings anders. Dort sind die Drohnenangriffe, für deren Durchführung der US-Geheimdienst CIA verantwortlich zeichnet, wegen der großen Opfer in der Zivilbevölkerung äußerst umstritten. Gegen die Einschätzung Obamas sprechen auch die Zahlen des Londoner Büros für investigativen Journalismus. Die rund 300 Angriffe, die seit dem Jahr 2004 geflogen wurden, forderten demnach knapp 2500 Tote – mindestens 400 davon waren Zivilisten (Stand Anfang November 2011).
Wenn man den Angriff auf Tariq Aziz als Mord bezeichnen darf, dann ist wohl der Verantwortliche dafür ein Massenmörder – oder ein Kriegsverbrecher. Jedenfalls müßte man ernsthaft überlegen, ob man den verantwortlichen US-Präsidenten ernsthaft so nennen darf. Allerdings: Pakistan – das sollte man nicht vergessen – ist nicht Kriegsgegner der USA sondern vielmehr ihr Verbündeter im Kampf gegen den Terror. Das schützt die Ausbeutungselite des Landes vor einem ähnlichen Schicksal wie Tariq Aziz oder die 175 Kinder, die dem Drohnenterror zum Opfer gefallen sind und Obama vor dem Vorwurf, ein Kriegsverbrecher zu sein, der kleine Kinder tötet.
Gibt ja gar keinen Krieg dort.
Man fliegt nur in ein fremdes Land, bringt dort Zivilisten um, die man für böse hält. Kommt einem das bekannt vor? Das war das Handlungsmuster der angeblichen Verursacher der neuen Weltherrschaftskampagne der USA: der Taliban um Osama bin Laden, ausgeführt am 11.9.2001 am World Trade Center. Auch jenseits aller Verschwörungstheorien stehen die USA hiermit eindeutig auf der Seite der Bösen – jedenfalls nach ihre eigenen Definitionen.
Wie üblich in kriminellen Kreisen hat man hier aber eine besondere Haltung zum Thema „Recht“ oder „Gut und Böse“:
Nach der Ankündigung des US Justizministers Eric Holder, Terror-Verdächtige auch ohne Gerichtsurteil und Schuldnachweis im Stile der Mafia im Ausland ermorden zu wollen, regt sich der Protest zahlreicher Menschenrechtsgruppen in vielen Ländern.
Diese Ankündigung des US Justizministers und der US Regierung sorgt für weltweites Entsetzen und es signalisiert nach dem Patriot Act das endgültige Aus für rechtsstaatliche Prinzipien in den USA. So dürfen Terror-Verdächtige inzwischen im Ausland und auch in den USA ohne Schuldnachweis verhaftet und gefoltert werden. Die Tötung bildet eine Steigerung dieser Praxis unter Bruch fundamentaler Menschenrechte wie das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
In der Praxis findet diese Töten in Form des Einsatzes von lautlosen Killerdrohnen allerdings bereits statt.
Nun – das „weltweite Entsetzen“ hielt sich in Grenzen … man gewöhnt sich daran, das die Drohnen morden: in Afghanistan, in Pakistan, in Lybien, in Somalia und Jemen, sogar über Syrien sind die Killer jetzt im Einsatz – ein Ende der militärischen Expansion ist nicht in Sicht, wie der zuletzt zitierte Artikel weiter ausführt:
Drohnen sind die Waffe der Wahl für Präsident Obama. Die unbemannten Flugkörper werden eingesetzt wie und wo es ihm gefällt. Weder werden Regierungen, noch der eigene Kongress gefragt. Sogar auf Menschen mit amerikanischem Pass wird geschossen.
In immer mehr Ländern – und sicher meist ohne Erlaubnis der jeweiligen Regierungen – lassen der Geheimdienst CIA und die Streitkräfte ihre ferngesteuerten Flugroboter Raketen auf Terroristen feuern oder Erkundungen machen.
Diese Entwicklung steht nun nicht in der Verantwortung des Kriegsfürsten Bush, sondern hängt ganz direkt mit dem Friedensnobelpreisträger Obama zusammen:
Was unter George W. Bush als Versuch im Anti-Terror-Kampf begann, hat sich unter seinem Nachfolger zur wichtigsten Waffe gegen Al-Kaida entwickelt. In seiner dreijährigen Amtszeit gab es allein in Pakistan rund 200 Angriffe mit fast 2000 Toten, unter ihnen viele Unschuldige, ermittelte die Stiftung New Amerika Foundation. In acht Jahren Bush hatte es gerade einmal 44 Attacken mit 400 Toten gegeben.
Dafür bekommt man dann den Friedensnobelpreis. Verrückt, oder?
Im September 2011 berichtete der Hintergrund:
Friedensnobelpreisträger Obama hatte im vergangenen Jahr angekündigt, keine Soldaten nach Somalia und Jemen senden zu wollen.
Fünf Monate später berichtet der NDR laut Ag.Friedensratschlag:
„Im vergangenen Jahr haben sie ihr Militär hier verstärkt, Die USA haben Drohnen aus anderen Regionen hierher verlegt und eine Basis in Äthiopien eingerichtet. Auch Dschibuti wird verstärkt als Stützpunkt genutzt. Die Drohnen-Einsätze in Somalia haben stark zugenommen.“
Auch von den Seychellen starten die unbemannten Flugzeuge. Operationen unter strengster Geheimhaltung. Nur manchmal wird dann doch etwas bekannt – so wie Mitte vergangenen Jahres, als die USA mit einer bewaffneten Drohne versuchten, zwei ranghohe Mitglieder von Al Shabaab auszuschalten. Oder wenn mal wieder eine unbewaffnete Drohne abstürzt. Nach Augenzeugenberichten passierte das erst vor wenigen Tagen. Ein Aufklärungsflieger krachte in ein somalisches Flüchtlingslager in der Nähe von Mogadischu. Soldaten der Afrikanischen Union sollen die Drohne mitgenommen haben
Nun gut: man kann Obama eigentlich nicht als Kriegsverbrecher bezeichnen, weil er 175 Kinder ermordet hat. Jeden anderen würde man so nennen dürfen – aber Obama hat ja keinen Krieg erklärt, befindet sich in keinem Krieg und kann somit keine Kriegsverbrechen begehen – was die Kinder aber auch nicht wieder lebendig macht.
Ein wenig möchte ich den Angeklagten aber selber zu Wort kommen lassen. Die Taz zitiert aus seiner Rede an die Nation, Artikel vom 25.1.2012:
„Helden“ rahmen die Rede zur Lage der Nation ein. Barack Obama beginnt mit einer gesprochenen Hommage an die „American heroes“ in Uniform, die er im Dezember bei ihrer Rückkehr aus dem Irakkrieg auf dem Militärflughafen Andrews Air Base bei Washington begrüßt hat. Sie hätten die USA „sicherer“ und „respektierter rund um die Welt“ gemacht, sagt der Präsident.
Der Krieg gegen den Irak war ein echter Krieg – und eine ernsthafte Verletzung des Völkerrechtes mit vielleicht einer Million toter Iraker. In seinem Verlauf gab es denkwürdige Beobachtungen in der politischen Kultur der USA:
In den USA selbst wurden dabei die von der Regierung veröffentlichten Kriegsgründe von den amerikanischen Massenmedien weitgehend übernommen und kaum anders lautende Begründungen veröffentlicht. Die New York Times schrieb am 18. Juli 2004, dass die gesamte amerikanische Presse gegenüber den Kriegsbegründungen der US-Regierung nicht skeptisch genug gewesen sei.
Musiker, die sich kritisch zum Krieg äußerten, wurden von einigen amerikanischen Radiostationen nicht mehr gespielt.
Die US-amerikanischen Massenmedien erreichten durch ständige Wiederholung von nachgewiesenermaßen falschen Behauptungen, den Irak als Bedrohung für das US-amerikanische Volk erscheinen zu lassen und in der US-amerikanischen Bevölkerung ein Klima der Angst (Massenhysterie) zu erzeugen, so dass schließlich eine überwältigende Mehrheit der US-Bürger einen Angriffskrieg gegen den Irak befürwortete.
Beobachtungen, die Demokraten aus aller Welt erschrecken, die eher an NS-Regime denken lassen als an Staaten, die sich der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte verpflichtet fühlen.
Was hält nun der des Massenmordes verdächtige Obama davon?
Alles in Ordnung, liebe Nation, unsere Helden haben die USA sicherer gemacht – und ihr wieder den Respekt verschafft, den wir für unsere Geschäfte brauchen.
Das war bislang noch nicht als Kriegsgrund angeführt worden – Respekt. Man könnte es auch die Etablierung eines weltweiten Terrorregimes nennen, Terror ist lateinisch und heißt „schrecken“. Genau diesen Schrecken wollten ja angeblich das feindliche Terrornetzwerk al Kaida am 11.9.2001 in New York verbreiten.
Wer aber ganz öffentlich durch eine Armada von Robotern weltweit Terror verbreitet und auch noch stolz auf den „Respekt“ ist, den diese Aktionen erzeugen, sind die USA.
Dieser Terror hat inzwischen Weltkriegsniveau erreicht, wie ein Bericht von 3sat vermuten läßt -hier auf You Tube gefunden:
Die USA als größte Luftmacht der Welt nennen 3500 Kampfflugzeuge ihr Eigen – aber inzwischen schon 7000 Drohnen. Planungen für den Ausbau der Armada laufen jetzt schon bis ins Jahr 2037. Die Begründung, das diese bald vollautomatisierten Killer hauptsächlich Daten sammeln, ist absurd: 24 Jahre würde es dauern, allein das bislang eingesammelte Videomaterial von Afghanistan anzuschauen.
Was man sich auch vor Augen halten sollte: bei einer Geschwindigkeit von 650 km/h könnten diese schwerfälligen Dinger von Weltkrieg 2-Jagdmaschinen bequem abgeschossen werden: man baut sie also nicht für echte Kriege. Die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert den wahren Zweck:
Allerdings zeigt sich aktuell, dass sich zentrale Elemente der RMA und der Gedanke einer über Informationstechniken (IT) vernetzten Kriegsführung inzwischen vom zwischenstaatlichen Szenario emanzipiert haben. Sie werden auch für die Aufstandsbekämpfung (counter insurgency) oder die Terroristenjagd als zentrale Erfolgsrezepte angesehen. Mit dem rasant ansteigenden Einsatz zunehmend auch bewaffneter Drohnen (unmanned combat aerial vehicles, UCAV) auf den Schlachtfeldern des Irak, Afghanistans und zunehmend auch Pakistans kommen nämlich Systeme zum Einsatz, welche die Grundgedanken der Revolution in Military Affairs in ganz besonderer Weise in sich vereinen und als idealtypische Waffen des militärischen Transformationsgedankens zählen können.
Aufstandsbekämpfung und Terroristenjagd. Terroristen wie jene, die Daten über Drohnenkriege sammeln. Und Aufstände wie … ja welche eigentlich? Wie kann man Aufstände mit Raketen bekämpfen? Welche Aspekte der „Revolution in Military Affairs“ wurden denn hier noch nicht umfänglich berücksichtigt?
Nun – das steht ja deutlich in dem Text.
Man hat sich inzwischen vom zwischenstaatlichen Szenario emanzipiert. Heißt auf Deutsch: Krieg gegen die eigenen aufständische Bevölkerung ist in Planung. Geübt wird in Somalia, Pakistan, Afghanistan – so wie im spanischen Bürgerkrieg all jene Waffen ausprobiert wurden, die den Verlauf des Zweiten Weltkrieges prägten. Man kennt das Spiel schon.
Nun, wir dürfen Obama auch nicht als Massenmörder bezeichnen, weil er selber ja keine Massen ermordet hat. Das machen ja die Drohnen.
Aber ich denke: Terrorist dürfte man ihn nennen, ein Terrorist, dessen Drohnenflotte völkerrechtswidrig weltweit Morde ausführt – auch an eigenen Bürgern.
Der militärische Transformationsgedanke hat sich halt emanzipiert vom zwischenstaatlichen Szenario.
Deshalb fliegen auch bald Drohnen über Deutschland und dem Rest von Europa – manche nur so groß wie ein Insekt.
2037 können dann riesige Drohnenflotten – vollautomatisch jeden töten, der ihnen nicht passt: der Krieg der Menschheit gegen die Maschinen hat begonnen, Terminator lässt grüßen.
Ist es jetzt verständlich, warum ich mir bei diesem Artikel um meine körperliche Unversehrtheit Sorge mache?
Wie leicht könnte nun ein Computer mich als Terrorist einstufen und einer Stealth-Drohne den Befehl geben, mich auszulöschen? Oder einer kleinen Insekten-Kamikazebombe?
Gut, das wir noch nicht 2037 haben.
Aber schon jetzt können wir sehen, wohin die Reise gehen soll: Wolken von Terrordrohnen könnten schon bald den Himmel verdunkeln, um die „USA sicherer zu machen“ und „ihr Respekt zu verschaffen“.
Die ersten Schritte zu diesem Horrorszenario werden gerade eingeleitet.
Wer so einen Horror wohl plant, finanziert und steuert?
Jemand, der nicht unbedingt an der Perfektion nicht-letaler Waffen oder gar an weltweitem Frieden interessiert ist.