Draghi

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Conspiracy

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Neulich bei der Bild…

Wirtschaftscrash 2014: jetzt live (und leise) im Euroland

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Dienstag, 6.10.2014. Eifel. Nun ist es heraus: die nächste Runde der Wirtschaftskrise bricht über uns herein.  Wieder einmal rücken ganz neuartige Weihnachtsgeschenke in den Bereich der Möglichkeiten: Kartoffeln, Reis, ein Päckchen Butter – Alltagliches kann ganz schnell wieder zu einem kleinen – überlebenswichtigen – Wunder werden. Zu wild gedacht?

Die Verteilung unserer von 6000 Firmen produzierten Lebensmittel hängt von 4 (in Worten VIER) großen Handelsketten ab: Aldi, Lidl, Edeka und Rewe (siehe Spiegel), im Schnitt versorgt jeder dieser Ketten 20 Millionen Menschen. Brechen diese vier weg – ist Schluss mit der Nahrungsmittelverteilung in Deutschland (außer bei Norma, will  ich hoffen – ich gehe da immer gerne hin, weil es da so schön leer ist).

Warum sollten die nun Zusammenbrechen?

Nun … die Banken haben wieder einmal Probleme. Große Probleme … man redet nur nicht so offen drüber. In der Flut der Nachrichten erfahren wir nebenbei, dass der Goldman-Sachs-Mann Mario Draghi für Billion Euro Ramschpapiere zur Entlastung der Bank kaufen wollte. Ramschpapiere? Ja – „forderungsbasierte Kreditverbriefungen“ sind der Ramsch, mit dem man uns hier herreinlegen will.

Darf ich das kurz mal erläutern?

Die schlauen Kerle der Bankenindustrie sind immer auf der Suche nach Geschäften. Dabei haben sie nicht immer ausschließlich das Wohl des Unternehmens im Auge, sondern vor allem die reichlich fließenden Boni. Darum ist es kein Wunder, dass Banker gerne 50 Milliarden Dollar an Krediten herausgeben, wenn dafür ein paar Milliarden Boni Verkaufsprovision fließen. Damit die Boni fließen, darf man nicht so genau hinschauen, wie gut eigentlich die Bonität des Kreditnehmers ist. Dann jedoch hat man ein Problem: irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen und die Bank bleibt auf 50 Milliarden Dollar Schulden sitzen. Eine neue Idee muss her: forderungsbasierte Wertpapiere.

Man nimmt hundert Kredite (faule, ganz faule und weniger faule), bündelt sie in einem Karton zusammen und macht daraus ein Wertpapier – das man wieder gegen gute Boni verkaufen kann! Was man braucht, ist ein gutes Rating für das Papier – was aber leicht zu bekommen ist: die Mitarbeiter von Ratingagenturen sind nicht gerade die Krone der Schöpfung, sie gleichen eher Beamten im Postamt – wer versehentlich mehr drauf hat, geht an die Wallstreet (siehe M. Lewis, The Big Short, Goldman 2011, Seite 209).  Für die schlauen Banker ist es ein leichtes, die dummen Ratingleute davon zu überzeugen, dass es sich hier um erstklassige, absolut sichere Produkte handelt – die ein AAA-Rating verdienen.

Das bekamen sie dann auch – und so wanderten die Tretminen durch die Welt, bis sie in den Tresoren deutscher Banken landeten (wie ich mich erinnere, haben sich auch Stadtkämmerer daran verschluckt) – oder auch in den Tresoren von jetzt nicht mehr vorhandenen US-Banken.

Alle hatten Boni, alle waren froh – bis auf die paar Leute, die auf einmal Wertpapiere gekauft hatten, die nichts wert waren. Da war dann die Altersversicherung gleich fort – aber Hauptsache, die Banken hatten ihre „Risiken“ ausgelagert.

Das war 2008.

Nun haben wir 2014. Was haben wir aus der Krise gelernt?

Nichts.

Das Unglück ist, dass die spannendsten Geschichten im Wirtschaftsteil der Zeitungen stehen. Den liest kaum jemand aus dem großen Publikum. Dort kann man zum Beispiel lesen, dass im vergangenen August in Deutschland etwa 884 000 verschiedene Finanzderivate gehandelt wurden, aber nur zum kleinen Teil an der Börse, der Rest ging unkontrolliert über den Banktresen. Alles Wettscheine. Irre. (Hans Ulrich Jörges, „Über uns schwebt ein großer Hammer“ in Dirk C. Fleck, Die vierte Macht. Hoffmann und Campe 2012).

Wie sollen die paar US-Ratingagenturen auch 884 000 verschiedene Finanzprodukte bewerten? Schaffen die 800 am Tag, wären die trotzdem 1000 Jahre unterwegs, selbst mit Überschichten und der Bewertung von 8000 am Tag könnte man erst im Jahre 2114 das Urteil der Ratingbeamten erwarten … und bis dahin sind Millionen neuer Produkte auf dem Markt.

Dieser Entwicklung haben wir es zu verdanken, dass auch 2014 wieder Ramschpapiere in den Tresoren der europäischen Banken liegen. Wie kommen die dahin? Man wusste doch, dass man diese Pfui-Papiere nicht kauft, diesen „finanziellen Atommüll“ (siehe Handelsblatt):

Die EZB bewegt sich immer schneller auf einer abschüssigen Bahn, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). Er habe erwartet, dass die EZB ihr Aufkaufprogramm zunächst nur auf Papiere hoher Bonität beschränke, um erst einmal das Eis für solche Aktionen zu brechen. „Dass es dabei bleiben würde, hielt ich aber für unwahrscheinlich angesichts der Not, in der sich viele Banken Südeuropas befinden“, sagte Sinn weiter. „Sie können dem Druck der Wirtschaftsprüfer, Bilanzwahrheit herzustellen, nicht mehr allzu lange standhalten.“

„Bilanzwahrheit“ … auf deutsch: die Einsicht, das die Sicherheiten im eigenen Tresor nichts wert sind, die Schulden aber real, die Einsicht, dass man pleite ist. Auch aus Deutschland kommt Kritik an dieser Praxis (siehe Handelsblatt):

In Deutschland wächst der Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann kritisierte im Nachrichtenmagazin „Focus“, mit dem von Draghi angekündigten Ankauf von sogenannten „Ramschanleihen“ könnten Kreditrisiken „auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert“ werden.

Ja – genau das passiert gerade – die Kreditrisiken (also: das Risiko, dass die Kreditnehmer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, die Papiere also nichts wert sind und man gutes Geld zum Fenster herausgeworfen hat) wird freundlicherweise von der EZB getragen: zum Nutzen der Boni ganzer Etagen in den großen Bankhäusern. Erwähnte ich schon, dass Draghi früher Goldman-Sachs-Mann war? Darf ich fragen, wo der landet, wenn seine Dienstzeit beendet ist?

Nun – angeblich rudert Draghi jetzt etwas zurück – doch schaut man genauer hin, hört man Erstaunliches (siehe Manager-Magazin):

Die Papiere sollten als zweitbeste Note einer Ratingagentur mindestens „BBB-“ tragen. Ausnahmen gälten für Griechenland und Zypern, weil ABS aus diesen Ländern sonst kaum infrage kämen.

Also kaufen wir Griechenland und Zypern jeden Ramsch ab, damit das europäische Bankensystem nicht zusammenbricht. Keiner fragt, woher diese Ramschpapier eigentlich kommen – aber manche sehen schon schwere Zeiten auf uns zukommen. Was Draghi nicht ganz so deutlich sagt: die Staaten haben gerne Inflation – und zwar auch gerne viel. Der Bürger mag Deflation – endlich wird sein Geld auch mal von ganz allein mehr wert sein, wie es die Banker den Reichen tagtäglich möglich machen – aber der Staat mag die Inflation, je mehr, umso besser: die Staatschulden schmelzen dann wie Schnee in der Sonne.

Nun – ich versprach einen Wirtschaftscrash 2014, live und im Euroland. Dazu müssen wir jetzt ein wenig weiter schauen – alles gut dokumentiert durch die deutschen Leitmedien. Wir behalten in Erinnerung: Grundlage der Wertpapierpyramide ist der Kredit vor Ort: der Konsumentenkredit. Ja – das berichtete der Spiegel (siehe Spiegel):

Mitte Oktober, so kündigte Draghi an, wolle die EZB damit beginnen, den Banken der Eurozone Kredite abzukaufen – zunächst in Form von Pfandbriefen, die zum Beispiel mit Immobilien besichert sind, danach auch in Form von verbrieften Unternehmens- oder Verbraucherkrediten, sogenannten Asset Backed Securities (ABS).

Das ist ihr auf Pump gekaufter Fernseher, ihre auf Pump gekaufte Wohnung – und Kredite, die sich Unternehmen angesichts der guten Ertragslage gegönnt haben. Ach ja – am 15.6.2014 gab der oben erwähnte Jens Weidmann dem Focus ein Interview (siehe Focus):

„In einigen Ländern – auch in Deutschland – sehen wir die Gefahr einer Immobilienblase – und dann sollen wir als Eurosystem niederländische Immobilienkredite kaufen?“, so der Bundesbankpräsident.

Ja – die Niederlänger hatten schon ihre Immobilienblase – dort wird niemand mehr seine überteuerten Häuser los. Und JA: die aus diesen Krediten gebastelten Finanzprodukte will der Draghi jetzt den Banken abkaufen und somit die Verluste sozialisieren, um unter anderem die Staatsschulden der Euroländer durch Inflation weg zu bekommen.

Und jetzt passiert Folgendes (siehe Spiegel):

Die Nachricht klingt dramatisch – und vielleicht ist sie es auch: Um 5,7 Prozent sind die Aufträge der deutschen Industrie im August weggebrochen. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009. Damals musste Deutschland gerade die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise verkraften. Die Wirtschaftsleistung stürzte im Gesamtjahr um rund fünf Prozent ab.

Im Januar 2009 hatte die deutsche Wirtschaft den Crash von 2008 verarbeiten müssen … und jetzt verarbeitet sie gerade den Crash von 2014. Während der Spiegel noch von steigendem Privatkonsum spricht, findet man im Handelsblatt angemessenere Darstellungen (siehe Handelsblatt):

„Nach dem guten Juli kommt im August das bittere Erwachen. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland ist zum Erliegen gekommen. Über die Exportseite werden wir in den kommenden Monaten eine Belastung spüren. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lässt auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein“, sagt Ulrike Karstens von Sal. Oppenheim. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lasse auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein.

Wird die Produktion zurückgefahren, gibt es weniger zu verdienen, gibt es weniger zu verdienen, kann man weniger kaufen, der Umsatz geht zurück, Läden müssen schließen, noch mehr Menschen fallen in die Arbeitslosigkeit, können ihre Kredite nicht mehr bedienen … und der ganz große Knall kommt, weil die Banken schon jetzt arg an den Grenzen sind – dank FORTLAUFENDER Geschäfte mit Ramschpapieren, die es nach den Erfahrungen von 2008 gar nicht mehr geben dürfte.

Irre, oder?

Was sagte die Politik dazu – vor drei Wochen (siehe Format):

„Zur Panik oder zur Depression ist kein Anlass“, betonte Schäuble aber. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist laut den neusten Zahlen in Deutschland robust.“

Zudem befindet sich der Euro fast im freien Fall:

Noch vor wenigen Wochen habe die Währung bei rund 1,39 Dollar notiert, nun liege sie knapp unter 1,30 Dollar.

Heute liegt er bei 1,26 Dollar … und mit diesem immer wertloserem Geld kaufen wir jene Waren, die unsere Industrie braucht.

Verstehen sie nun, warum die Jugend Europas (und die Jugend der Welt) der Investorenlegende Marc Faber leid tut (siehe Handelsblatt)?

Und nicht nur die Jugend kann einem leid tun – die sich weiter ausbreitende Arbeitslosigkeit der Zukunft verführt wieder mal österreichische Politikaspiranten zu Phantasien des Größenwahn (siehe indexexpurgatorius):

“Warum braucht ein Alleinstehender eine Zweizimmerwohnung, die von der BH (Bezirkshauptmannschaft, Anm.) gestellt wird? Warum braucht ein Mindestsicherungsempfänger ein Handy, einen Fernseher oder einen Laptop?”, fragt der Abgeordnete. Seiner Meinung nach hätte etwa das Wiederbeleben von Armenhäusern Sinn

Da wird schon weit in die Zukunft gedacht – und dann werden wir merken, warum die Wirtschaftsteile der Zeitungen so wichtig gewesen wären.

Die Banken haben die  Tresore wieder voller Ramschpapiere, die Wirtschaft reagiert wie 2009, die Armen werden wieder gejagt und zu Sündenböcken gemacht: die Krise ist mit voller Wucht zurück.

Aber diesmal reden wir nur gang ganz leise darüber, denn DEUTSCHLAND GEHT ES GUT (Tagesbefehl A. Merkel).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag der deutschen Einheit – ein Trauertag? Ein Herbsttraum.

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Freitag, 3.Oktober 2013. Eifel. Heute feiern wir mal wieder den Tag der deutschen Einheit. Habe ich ja damals alles miterlebt. War beruflich im Osten unterwegs, werde nie das Bild vergessen wie Wessihändler mit überteuerten Jeans in kleinen PKW´s über die Lande fuhren, um eine schnelle Mark zu machen – oder die Heere von Versicherungsvertretern das Volk mit horrenden Abschlussgebühren über´s Ohr hauten. Auch der erbärmliche Hass gegen den Palast der Republik werde ich nicht vergessen – eine Bilderstürmerei wie in Chinas dunkelsten Stunden offenbarte eine bis ins Mark verdorbene Republik – was sich erst recht an der selbstbereichernden Verschleuderungsorgie ostdeutscher Immobilien zeigte: viele der heutigen selbsternannten „Leistungsträger“ nutzten damals die Gunst der Stunde, um als Leichenfledderer über ein wehrloses Land herzufallen und sich äußerst günstig ein Vermögen anzueignen.

Ich habe verstanden, warum ein älterer Herr vor mir auf die Straße spuckte, als ich mit Familie und Firmenwagen auf Familienbesuch vor seiner Wohnung in Gevesmühlen hielt.

Ja – und ich hatte dort auch gewarnt. Viele Bürger der DDR waren begeistert: jetzt kommt endlich der goldene Westen auf uns zu: Bananen, Videorekorder, Golf GTI: ein Paradies auf Erden war zum Greifen nah. Nur … dieses Paradies hatte seinen Preis. Es funktionierte schon damals nicht, hatte das Problem der aus der Industrialisierung resultierenden Massenarbeitslosigkeit noch nicht mal im Ansatz gelöst und befand sich auf dem besten Weg, wieder „lebensunwertes Leben“ zu definieren – eine Methode, die später als Hartz IV die erste erkennbare Vorstufe der systematischen Arbeitslosenausgliederung wurde und mit einer historisch beispielslosen Enteignung der Opfer der Globalisierung ein ganz neues Klima im Lande schuf.

Erkennbar war das damals schon – aber es wollte ja keiner hören. Meine Gesprächspartner von damals waren aktive Gegner des SED-Regimes mit Knasterfahrung – heute alle … ALLE … gestandene Linkenwähler mit dem Traum, die alte DDR auf Rügen neu zu gründen – für jene, die vom untergehenden Kapitalismus zerdrückt wurden und ohne Hoffnung, ohne Zukunft, ohne Freude vor sich hinvegetieren.

Dabei … hätten wir eine große Chance gehabt – eine Chance, die der alten Kultur der Dichter und Denker würdig gewesen wäre. Leider fiel diese Chance einer Generation von geistlosen Krämerseelen und gewissenlosen Kleinganoven in Maßanzügen und gesetzlichen Grauzonen vor die Füße, die außer dem Prinzip der selbstverantwortlichen Selbstbereicherung in selbstbestimmten Netzwerken keine Macht neben sich dulden wollten.

Historisch einzigartig: die Fehler des Kapitalismus und die Fehler des Kommunismus – geballt in einem Land, das in seiner Geschichte bewiesen hatte, dass es große Systeme erdenken und gewaltige Kulturimpulse setzen konnte. Was hätte daraus werden können!

Viele waren schon im Westen auf dem richtigen Weg: den Arbeitnehmer als Unternehmer zu denken, der mit Aktien am Unternehmen beteiligt wurde, war der Weg, aus Konzernen volkseigene Betriebe zu machen – mit unglaublichen Folgen für die Motivation … und die Qualität der Waren. Flache Hierarchien wurden aus Japan vorgegeben und erwiesen sich als Erfolgsmodell, aus dem BEIDE System hätten lernen können.

Ein Volk, das sich als Solidargemeinschaft begriff, traf auf ein Volk, dass die Qualitäten des Unternehmertums (und Mitunternehmertums) erkannt hatte: Großes bahnte sich an, das das Potential gehabt hätte, die Menschheit auf ein höhers kulturelles Niveau zu heben. Das Unternehmertum konnte man gut gebrauchen, weil die Verwaltungsbeamten der Parteien eine zu geringe Kreativität an den Tag legten (was auch an ihrer bequemen Vollversorgung lagen mochte), die Solidargemeinschaft konnte man gut gebrauchen, um die negativen Folgen der Globalisierung für den Binnenkonsum kreativ und innovativ aufzufangen – doch was geschah?

Ein Trauerspiel. Die von Günter Ogger beschriebenen „Nieten in Nadelstreifen“ verballerten eine Billion Euro Steuergelder im Osten (an denen sich viele Westfirmen gesund gestoßen haben – ohne sonderlichen Mehrgewinn für die Volkswirtschaft), erhöhten Diäten und Bonuszahlungen in schwindelerregendem Ausmaß und neutralisierten so jeden Widerstand gegen ihren volkswirtschaftlichen Raubzug, der bis heute andauert.

Wertvolle Errungenschaften der DDR wurden vollkommen vernichtet – obwohl sie einen sinnvollen Beitrag z.B. für unser Gesundheitswesen hätten leisten können: die Polikliniken hatten mich damals enorm begeistert – wirtschaftlich deutlich kostenfreundlicher als die immer unbezahlbarer werdende Westmedizin, die den Kostenbereich „Soziales“ Jahr für Jahr mehr aufblähte, ohne das auch nur ein Gesundheitsminister ihr Herr wurde.

Der Blick auf die Wichtigkeit staatlicher Lenkungs- und Leitungsfunktion hätte dadurch geschärft werden können, auch der Blick auf die Funktionen des Staates, die sich im Westen zunehmend darin erschöpfen, optimale Rahmenbedingungen für kleinliche Krämerseelen und Kleinganoven mit weißem Kragen zu schaffen – mit übrigens aktuell wieder erstaunlichen Kosten (siehe Spiegel):

Mitte Oktober, so kündigte Draghi an, wolle die EZB damit beginnen, den Banken der Eurozone Kredite abzukaufen – zunächst in Form von Pfandbriefen, die zum Beispiel mit Immobilien besichert sind, danach auch in Form von verbrieften Unternehmens- oder Verbraucherkrediten, sogenannten Asset Backed Securities (ABS). Mindestens zwei Jahre soll das Programm laufen. Bis zu einer Billion Euro könne die EZB dafür aufwenden, sagte Draghi, ob es wirklich so viel werde, sei aber offen.

Nochmal EINE BILLION EURO für … SCHROTTPAPIERE. Ja – diese forderungsbasierten Wertpapiere waren Grund für den Crash 2008 – und der neue Crash läuft aktuell. Es sind Kleinganoven, die sich diese Papiere erdacht haben, die aus riskanten Krediten und wackeligen Immobilienpreisen angeblich kostbare Wertpapiere machen, die in Wirklichkeit dicht vor der Wertlosigkeit stehen, wenn die Preise für Immobilien sinken (hier wird seit Monaten vor einer neuen Blase gewarnt) oder die Zinsen und Tilgungen für Kredite in Folge niedriger Löhne nicht mehr gezahlt werden können. Völlig verdrängt wird, dass Bananen, Videorecorder und Golf GTi mangels hinreichender Löhne zunehmend nur noch durch Kredite finanziert werden können.

Die Eurozone steht dicht vor dem Kollaps – und gerade jetzt fehlen die Konzepte zur Rettung, die Deutschland in den letzten 25 Jahren hätte entwickeln können … ganz folgerichtig auf der Basis der sozialen Marktwirtschaft, die sich als ein erstaunliches Erfolgsmodell erwiesen hatte – und im Idealfall auch gar keine „Verlierer“ mehr kennt.

Was hätte werden können?

Ich erlaube mir da mal einen kurzen Herbsttraum.

Ich sehe da ein Land vor mir, dass menschliche Züge hat. Bürgerparlamente werden – wie von der ehemaligen Piratenpartei vorbildlich vorgedacht – medial vernetzt und nutzen die Möglichkeit neue Technologie zur Errichtung einer direkten Demokratie, die der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland (genannt: Grundgesetz) gerecht werden.

Aufgrund der von der Wirtschaft dringend geforderten Mobilität ist der gesamte öffentliche Nahverkehr kostenlos – und im Staatsbesitz, ebenso übernimmt der Staat die Ausstattung der Bürger mit Kommunikationselektronik – oder richtet entsprechende Internetcafes ein, um die vollumfängliche Bürgerbeteiligung sicher zu stellen.

Der Staat beteiligt sich an der strategischen Planung der Volkswirtschaft – hier muss viel weiter gedacht werden, als es auch den größten Konzernen möglich ist, die zudem durch ihren begrenzten Aufgabenbereich an konstruktiver Gestaltung von Zukunft gehindert werden. Aus dem Staat (verstanden als solidarische Gemeinschaft aller Bürger, oder noch besser: als große Genossenschaft mit eigenen Genossenschaftsanteilen am Volksvermögen und Landbesitz) muss jener Planungsstab kommen, der eruiert, welche Wirtschaftszweige in den kommenden 50 Jahren die deutsche Volkswirtschaft finanzieren können, hier muss lenkend und leitend (aber nicht dirigierend) eingegriffen werden: durch Bildung, Information, Schulungen und Schaffung notwendiger Infrastrukur.

Zukunftsweisende Entwicklungen müssen so gefördert werden (auch Firmenneugründungen), sterbende Industriezweige sanft abgewickelt.

Es wird eine solidarische Gundsicherung geben müssen: von einem Volk, das beständig auf der Jagd nach dem täglichen Brot ist, wird man keine großartige Kreativität erwarten können – was vielen erfolgreichen Unternehmern mit praktischer Erfahrung in Mitarbeiterführung geläufig ist.

Wir werden uns als Volkswirtschaft gezielt auf eine Position als Gedankenfabrik einstellen müssen – mangels Rohstoffe bleibt uns langfristig keine andere Alternative, als technologischer Think-Tank der Weltwirtschaft zu werden – und aktiver Vorreiter der neuen industriellen Revolution. Dafür brauchen wir aber eine ganz andere wirtschaftliche Absicherung des Personals als „Harzt IV“.

Wir werden als erstes Land – oder als erster Kontinent – zinsloses, bargeldloses Geld einführen – und so den gesamten, unbezahlbaren und äußerst schädlichen Bankensektor in Nichts auflösen. Zahlen wir mit elektronischem Geld, kann es zinslos sein: wir brauchen den Bankensektor nicht noch mitfinanzieren, Firmen können Geld direkt an die Rechner der Mitarbeiter überweisen, die mit ihrem Handy an der Ladenkasse bezahlen.

Zinslose Kredite wiederum verhelfen dem ganzen Mittelstand zu einer deutlichen Erleicherung der Geschäftstätigkeit und erhöhen die Erfolgschancen innovativer Start-up-Unternehmen, die nicht vom ersten Tage an einem enormen Kostendruck unterliegen.

Wir könnten dieses Geld auch wieder als „gesichertes“ Geld schaffen – Geld, das durch die Werte deutscher Unternehmen gesichert ist (denen wir – wie wir jetzt merken – auch eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen, weil ihr Wert unser Geld absicher kann). Sicheres Neugeld (wie z.B. der elektronische „Treeec“) kann eine sinnvolle und wertvolle Alternative zu aktuellen Papierflutwährung werden – und es wird interessant für Geldanleger aus aller Welt, weil es vor Inflation geschützt ist … in Zeiten drohnender Negativzinsen und laufender Geldentwertung eine sinnvolle Anlageform.

Als Menschenbild können wir das Ideal des Miteinanders propagieren – so wie aktuell das Gegeneinander als Idealzustand gepredigt wird, mit verheerenden Folgen für Familie, Wirtschaft und Gesellschaft: ein ganzes Volk soll zu Kleinganoven umerzogen werden, die – natürlich – einen starken Herrscher brauchen, der die Verrückten im Zaum hält … wir brauchen in Wirklichkeit weder das eine noch das andere. Was einmal verzogen wurde, kann auch geändert werden: mit enormen Folgen für das Bruttosozialglück.

Bildung soll und muss kostenlos sein – vor allem für die ärmeren Schichten der Bevölkerung: denn gerade  hier (welch´ Überraschung) finden wir die größte Kreativität (siehe hierzu: Wilhelm Schmid, Unglücklich sein – eine Ermutigung, Inselverlag 2012).

Und dann werden wir  noch … ach, was soll das noch? Ich merke, meine Gedanken gallopieren schon wieder davon, träumen sich in Welten hinein, in denen traditionelle menschliche Werte wir Frieden, Freiheit, Sicherheit, Wohlstand und Gerechtigkeit den Alltag bestimmen … Werte, wegen denen wir uns als Stämme in Höhlen zusammengefunden haben, um nicht den Raubtieren zum Opfer zu fallen – Raubtiere, die heute als „Hedgefonds“ Verwüstungen anrichten, für die man früher Kriege und Naturkatastrophen brauchte.

Es sollte ja auch nur ein kleiner Herbsttraum werden, für mehr bleibt dem Autor am heutigen Tage auch gar keine Zeit.

Ein kleiner Herbsttraum, der nur zu einer Frage anregen soll: wäre dieser 3.Oktober nicht auch gut als nationaler Trauertag zu feiern – als Tag, an dem wir einer sinnlos verspielten wunderbaren Zukunft nachtrauern?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Achtung, Warnmeldung! Weitere Zumutungen optimistischer Politiker drohen: die Agenda 2030 und die Vernichtung des Euros.

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Dienstag, 26.8.2007. Eifel. Man stolpert bei der Zeitungslektüre gelegentlich über seltsame Aussagen – wie jetzt aktuell in der FAZ, wo es über die Agenda 2030 oder die Agenda 2040 geht – man war sich da nicht so sicher.  Zu Wort meldet sich ein CDU-Politiker mit einer recht eigentümlichen Anschauung:

„Das Land befindet sich zu sehr im Wohlfühlmodus, keiner will den Menschen etwas zumuten“.

Weiß nicht, ob Ihnen dabei auch leicht übel wird – immerhin spricht dort ein Arbeitsloser, ein Mensch, den wir mit unserem Geld von der Last der Erwerbsarbeit befreit haben, um Verwaltungsaufgaben für uns zu übernehmen: und als Dank dafür möchte er an weiteren Zumutungen arbeiten, beschwert sich darüber, dass es dem Land gut geht.

Nun – „Deutschland geht es gut“ – so lautet ja auch die Devise der Bundeskanzlerin, und ich bin dankbar, dass das Handelsblatt jetzt endlich darauf hinweist, dass dieser blindwütige Optimismus einfach nur eine Lüge ist – bzw eine Einstellung, zu der JEDER Bundeskanzler durch sein Amt verpflichtet ist (siehe Handelsblatt). Es heißt nicht umsonst, dass ein Fisch vom Kopfe her stinkt – und Wolfgang Münchau vom Spiegel verfolgt den Gestank bis in die Reihen der Ökonomen (siehe Spiegel):

Fast immer daneben, fast immer zu optimistisch: Die meisten Konjunkturprognosen sind Lachnummern. Ökonomen wissen nicht mit Dynamischen Systemen umzugehen. Höchste Zeit, sie zu ersetzen.

Klare Worte. Was fehlt, ist die Forderung, auch die Optimismuströten im Kanzleramt und Bundestag durch Realisten zu ersetzen. Wer nur seinen verträumten Optimismus im Kopf hat, der muss in der Tat seinen Bürgern einiges zumuten, um die Lücke zwischen Vorstellung und Wirklichkeit zu ersetzen. Und zugemutet wird ihnen ja genug: sogar Sylt, einer der Orte Deutschlands, wo sich Geld mit Gewalt ballt, verzeichnet einen steigenden Zulauf zur Tafel (siehe Hamburger Abendblatt), jenen Orten, wo Geschäfte infolge einer gezielten Beratung durch McKinsey ihre Entsorgungskosten minimieren, in dem sie den Abfall an Bedürftige verteilen (wir berichteten).

Reicht das nicht an Zumutung?

Nein. Natürlich nicht. Erinnern wir uns an die Agenda 2010 – bevor wir über die Agenda 2030 oder 2040 reden. Sie wirkt ja auch heute mit gleicher Gewalt und verändert das Gesicht des Landes. Aktuell verbietet die Polizei Proteste vor Jobcentern (siehe gegen-Hartz), ein weitere denkwürdiger Angriff auf die Meinungsfreiheit in Deutschland. Als einziges Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bleibt den optimistischen Experten der Griff zur Gewalt, weshalb Oberst Weise, Kommandant der Bundesagentur für Arbeitslosendisziplinierung, auch die Sanktion als höchsten Segen moderner Arbeitsmarktpolitik preist (siehe gegen-Hartz): auch so eine Zumutung, allerdings eine der intellektuellen Art – das Druck nur Gegendruck erzeugt, aber niemals zur Änderung der intrensischen Motivation taugt, weiß jeder Versicherungsvertreter, doch in Amts- und Regierungsstuben ist dieses Niveau noch lange nicht erreicht.

Kein Wunder dass es beständig neue Meldungen über Sanktionsrekorde in Deutschland gibt (siehe Leipziger Internet Zeitung): der Arbeitslose muss die Fehler der Politik, die sich nur allzu gern an die viel zu optimistischen (sprich: FALSCHEN) Prognosen der Wirtschaftswissenschaft bindet, persönlich ausbaden: findet er die nicht vorhandenen Jobs nicht, wird er dafür bestraft. Für den gesunden Menschenverstand eine Zumutung – aber „Zumutung“ scheint ja auch des primäre Ziel der politischen Kaste zu sein, die große Herausforderung im Wettlauf der Parteien: wer schafft es, dem Volk in kürzester Zeit mehr zuzumuten? Der Sieger bekommt einen Vorstandsposten in einer Rüstungsfirma – nein, das war jetzt sicher zu fies gedacht.

Aber hat sie nicht enorm viel gebracht, diese Agenda? Jubeln nicht die gleichen Experten, die mit ihren Prognosen immer daneben liegen, gerade ob der großen Erfolge des großen Entwurfes?

Nun – die schieben sich die Irrläufer gegenseitig ein Eigenlob in die Tasche. Menschen, die für ihr Geld noch richtig arbeiten müssen und nicht fürstliche Bezüge von Vater Staat kassieren, dürften das anders sehen – aber auch einige Experten müssen nüchtern feststellen, dass die Reform ihre Kernziele nicht erreicht hat (siehe hartziv.org):

Aus den Hartz IV Reformen resümiert die Untersuchung eine Verschlechterung der Funktionalität des Arbeitsmarktes. Durch die Einschüchterung, in die Grundsicherung zu fallen, seien Arbeitnehmer bereit, auch schlechtere Bedingungen wie geringere Einstiegslöhne in Kauf zu nehmen – die für bereits Beschäftigte unattraktiv waren. Dies hat auch zur Folge, dass sich Arbeitgeberwechsel für Beschäftigte demnach nicht lohnen.

Ja – Hartz IV war gar kein Schlag gegen die „Sozialschmarotzer“ und „Parasiten“: jenen, die schon immer von Sozialhilfe gelebt haben, ging es danach besser denn je – wenn ich den Informationen von langjährigen Sozialhilfebeziehern glauben darf. Es war zuerst ein Schlag  (und eine Zumutung) gegen ALLE Arbeitnehmer – und gegen kleinere Selbständige.

Alan Posener berichtete in der Welt von den absurden Zuständen, die Deutschland aktuell zu einem Narrenhaus werden lassen – wie zum Beispiel die Geschichte über den mit einem befristeten Vertrag bei der Bundesagentur für Arbeit ausgestatteten Anwalt, dem richterlicherseits empfohlen wird, doch nach Ablauf des Vertrages Fachanwalt für Hartz IV zu werden und selber so lange Hartz IV zu beziehen, bis er genügend Kunden hat, die gegen die Bundesagentur klagen – und an denen sei kein Mangel (siehe Welt).

Ja – zwischendurch gehören auch Akademiker zur Unterschicht – auch eine Zumutung und ein Zeichen dafür, dass „Wirtschaft“ und „Politik“ das Ruder völlig aus der Hand läuft und wahrscheinlich auch der Grund, weshalb deutsche Professoren die materielle Vernichtung der Unterschicht fordern. Vernichtung? Nun ja, wenn ein deutscher Professor die Einstellung der staatlichen Leistungen nach fünf Jahren fordert (die endgültige Totalsanktion, sozusagen, siehe FAZ), dann sehe ich Berge von verhungerten Menschen vor mir: die Tafeln werden das nicht auffangen können. Aber so sind sie halt, die Experten: je mehr man ihnen selbst zuviel an staatlicher Unterstützung zahlt, umso wilder und wirrer werden ihre Phantasien. Ein- zwei Jahre Straßenbau als Arbeitsurlaub wären da vielleicht mal ganz hilfreich, um das Professorengehirn mal wieder auf die Erde zurück zu holen.

Der Sozialverband Deutschland hat nun folgerichtig Bilanz gezogen (siehe Saarbrücker Zeitung)

Zehn Jahre nach Einführung der Hartz-Gesetze müsse man eine fatale Bilanz ziehen, sagte Verbandspräsident Adolf Bauer. „Dieses System ist eine soziale, ökonomische und moralische Bankrotterklärung.“

Ich würde noch hinzufügen: eine intellektuelle Bankrotterklärung ist sie ebenfalls. Ebenso eine demokratische – und politische, erst Recht, wenn man sieht, dass andere Zumutungen innerhalb der Politik kaum wahrgenommen oder billigend in Kauf genommen werden: dass EU-Kommissare für vier Monate Arbeit je 500 000 Euro kassieren, findet niemand anstößig (siehe Spiegel), erklärt aber, warum Bundeskanzler zum Optimismus verpflichtet sind – rationale Haushaltsführung ist angesichts solcher Phantasiegehälter nur mit intensiven Hoffen auf zukünftigen Geldsegen zu gewährleisten.

Nun – von erlebbarer Armut sind jene Politiker, die jetzt wieder von „Zumutungen“ träumen, weit entfernt. Ihre Diäten sind jetzt gerade saftig angehoben worden – auch ein Grund, warum Politik nichts ändern wird: im Kampf reich gegen arm wechseln auch linke Politiker schnell die Seiten, wenn sie Diätenreich werden. Ein paar schnelle linke Worthülsen noch aus der Hüfte geschossen … das war es dann aber auch schon mit dem Engagement, immerhin steht man jetzt auch auf der Seite jener, die sich um optimale Geldanlagen kümmern müssen – anstatt zu jenen, die am Ende des Geldes noch viel Monat übrig haben.

Aktuell verblüffen Geschichten über die armen Städter das Land, der interssanteste Artikel dazu stammt aus dem Handelsblatt. Er erläutert uns auch die Zumutungen, mit denen wir leben müssen:

2014 lag die Armutsgefährdungsschwelle für einen Alleinstehenden bei 870 Euro. Rechnet man Sätze für Miete und anderes hinzu, liegt der Hartz IV-Satz eines Singles bei 651 Euro und damit unter der Armutsgefährdungsschwelle.

Der Grundgedanke des Sozialstaates war mal, Armut zu verhindern. Jetzt muten Politiker jene, die durch die von ihnen gestaltete Wirtschaftspolitik den Anschluss verloren haben, per Gesetz Armut zu – als Pauschalsanktion, die noch verschärft werden kann.

Was drohen denn dann noch für weitere Zumutungen, wovon träumen denn die mit dem staatlichen „Rundum-sorglos-Paket“ vollgefütterten Daueroptimisten und Realitätsverdränger noch? Die reichsten Gemeinden in Deutschland verzeichnen nach diesem Artikel noch 8,6 % Arme, die großen Städte ÜBER 25 %!

Aber: erschrecken sie nicht zu sehr über diese Studie, sie zeigt nur eine Perspektive auf, berücksichtigt nicht, dass Arme auf dem Land ein Auto brauchen, weil die menschenfernen Konzentrationsprozesse der „Wirtschaft“ die Nahversorgung vernichtet haben.

Während „der Arbeitslose“ als „Volksfeind Nr 1“ beständig neuen Zumutungen ausgesetzt werden soll, beschäftigt sich scheinbar kaum ein Politiker mit den finsteren Wolken am Horizont, die die ganze Eurozone bedrohen. Man jubelt über steigende Börsenkurse (während über einen Kurssturz von 10% kaum gesprochen wird: Optimisten unter sich verdrängen so etwas gern), kümmert sich aber nicht um die Ursachen – also die Entscheidungen optimistischer Politiker auf der Grundlage optimistischer Wissenschaftler. Hier offenbart ein Blick hinter die Kulissen gruseliges: die Börse steigt nur auf Grund eines „Draghi-Effektes“ (siehe Handelsblatt). Die EU will die Inflation ankurbeln (und damit die Armen noch Ärmer machen), in dem sie die Reichen noch reicher macht.

Wir erfahren auch, von welchem Volumen wir da sprechen: 1 Billion Euro sollen in die Märkte gepumpt werden . Gleichzeitig erfahren wir, dass die Spekulanten der Wallstreet den Euro massiv unter Beschuss nehmen wie nie zuvor: kein Wunder – was so in Massen gedruckt wird, kann keinen Wert mehr haben (siehe Welt). Kurz darf einem hier einfallen, dass Draghi auch ein Ex-Mitarbeiter einer großen Wall-Street-Bank ist und hier vielleicht bald wieder eine blühende Zukunft vor sich sieht.

Eine Billion Euro. Darf man kurz träumen? Darf man kurz überlegen, wieviel jeder EU-Bürger von dieser Summe hätte, wenn man sie ihm persönlich auszahlen würde – als Konkunkturspritze für die Realwirtschaft? 500 Millionen Bürger haben wir in der EU. Das macht 2000 Euro pro Bürger. Würde man das Geld in Arbeislose investieren (anstatt die mit diesem Geld zu bekämpfen), könnte man eine Mordsrendite von 60 Prozent einfahren: jeder in Arbeitslose investierte Euro kommt mit 1,60 Euro Wertschöpfung zurück (wir berichteten). Stattdessen investiert man dieses Geld in Aktienbesitzer, die dadurch völlig ohne Arbeit noch viel reicher werden.

Gleichzeitig arbeitet man gezielt an der Vernichtung des Euro, der beständig an Wert verliert. Das verteuert die Importe für die armen Leute, verbessert aber die Ertragslage der großen, exportierenden Firmen, deren Waren im
Ausland immer günstiger werden und deren Gewinne dank Lohndumping ins Unermessliche steigen.

Reicht das noch nicht an Zumutungen?

Nein. Wie ein aktuelles Interview nahelegt, hegen und pflegen wir in Europa immer noch „Zombiebanken ohne wirklichem Geschäftsmodell“, die jederzeit eine neue Finanzkrise auslösen könnten (siehe Spiegel).

Dafür ist Geld da.

Kein Wunder, dass Politiker von weiteren Zumutungen träumen. Die werden ganz von allein kommen, will mir scheinen – und wenn nicht, wird die Politik noch einen draufsetzen, anstatt eine realistische Wirtschaftspolitik zu betreiben.

„Deutsche Politik im aktiven Kampf gegen den Wohlfühlmodus der Bevölkerung“ – wäre auch ein schöner Titel gewesen. „Den Nutzen des Volkes zu mehren, Schaden von ihm abzuwenden“ war gestern, „nutzloses Volk auszumerzen und Schaden durch Zumutungen zu verursachen“ scheint das aktuelle Programm zu sein, das nach der aus reiner Dummheit erfolgenden Vernichtung des Euros den Ton angeben wird.

Und mit der Agenda 2050 werden dann chinesische, thailändische und malaysische Produzenten gesucht, die bei uns ihre Hemden billig nähen lassen wollen, während UN-Hilfsorganisationen die deutschen Städter vor dem Verhungern retten.

Kein Wunder, dass angesichts solcher Aussichten der platte Realismus gerade nicht angesagt ist und wir stattdessen lieber die Utopie „Schlaraffenland“ herbeiphantasieren: Optimismus ist deutlich besser für die Nerven und unterdrückt jede notwendigen Handlungsimpulse: „Wird schon alles gut gehen“.

 

 

Derivatenbombe – die Zündschnur brennt

Zu Beginn eine schöne Zahl: 600‘000‘000‘000‘000. In Worten 600 Billionen. Wäre diese Zahl in Kilometer entspräche sie 63,16 Lichtjahren. Man wäre bei Glise 710 in der Oortschen Wolke im Sternbild Schlangenträger. Näher betrachtet findet man diese Zahl in unserem Körper. Wir bestehen aus ungefähr so vielen Zellen. Schaut man über seinen persönlichen Horizont und wechselt den Focus auf globale Ebene, dann findet man diese Zahl in verschiedensten Ecken der Finanzhochburgen. 600 Billionen ist die Menge an Dollars, mit der im globalen  Derivaten-Markt gezockt wird. Genau genommen sind es 638 Billionen und dies ist auch nur eine Schätzung, da niemand mehr nachvollziehen kann, wie viel oder besser gesagt, wie hoch wirklich gepokert wird. Einzelne Quellen sprechen sogar von 1.5 Billiarden US-Dollar. Das ist keine einzelne Blase, schon eher ein ganzes Schaumbad. Dem gegenüber steht ein irdisches BIP von ca. 60 Billionen. Der fiktive Wert wird somit mindestens 10x höher bewertet als man mit reeller Wirtschaft erreichen kann. Ad Absurdum wird diese Zahl wenn man sich bewusst macht, dass die Banken Derivat-Geschäfte nicht in ihren Bilanzen führen müssen. Dadurch kann das eigentliche Risiko dieser Geldblase nicht abgeschätzt werden. Zudem werden sie nicht oder selten an den Börsen gehandelt, sondern im direkten Kontakt der jeweiligen Händler. So etwas nennt man „Over the counter“. Eine Regulierung oder gar Kontrolle dieses Marktes ist daher fast unmöglich. Das zeigt auch die imposante Zahl von 75 Billionen Dollar, welche allein die Bank of America mit Derivat-Geschäften angehäuft hat (Stand Juni 2011).

 

Derivate?

Was sind eigentlich Derivate? Es sind Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von den künftigen Kursen oder Preisen anderer Handelsgüter, zum Beispiel Rohstoffe oder Lebensmittel, Vermögensgegenstände (Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen) oder von marktbezogenen Referenzgrößen (Zinssätze, Indices) abhängt. Der Begriff lässt sich nicht scharf abgrenzen und wird überwiegend als Sammelbegriff für Finanztermingeschäfte verwendet. Ebenso kann der Wert von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses wie zum Beispiel eines Staatsbankrotts oder der Insolvenz eines Unternehmens abhängen. Es handelt sich hierbei um Verträge, in denen die Vertragsparteien vereinbaren, einen oder mehrere Vertragsgegenstände zu festgelegten Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen, beziehungsweise alternativ Wertausgleichszahlungen zu leisten.

 

Das Spiel geht weiter

Die Banken haben aus ihren Fehlern gelernt und ihre Finanzgeschäfte aus dem Focus der Öffentlichkeit genommen. Die Deutsche Bank bewertet ihre Derivate mit einer eigenen Risiko-Gewichtung. Das heisst, sie gibt selber an, wie hoch das Risiko ist. Leider hat diese Selbstbeurteilung den Nachteil, dass die Banken es nicht einschätzen, geschweige denn kalkulieren können. Das haben sie in der Vergangenheit schon eindrücklich bewiesen. Aktuelles Beispiel ist die Banca Monte die Paschi di Siena.  Sie galt als die älteste Bank der Welt, gegründet 1472. Den genauen Hergang dieses Desasters kann/will offiziell niemand erklären. Die verschworene Gesellschaft von Goldman Sachs, Mario Draghi und den Sozialisten von Siena hatten den Untergang eingefädelt, etliche Milliarden umverteilt und schlussendlich eine marode Bank dem italienischen Volk überlassen. Dieses darf sich über das Geschenk freuen und mit 3.9 Milliarden Euro an Steuergeldern wieder aufpäppeln. Ob sie das überhaupt wollen, ist wie immer irrelevant.

 

Die Bombe tickt

Derivate sind nicht nur für eine einzelne Banken gefährlich. Aufgrund der globalen Vernetzung der Geldinstitute, besser gesagt Abhängigkeit voneinander, zieht eine abstürzende Bank zugleich die Nächste in den Abgrund. Ein Dominoeffekt mit verheerender Wirkung. Warum?  Die Banken verkaufen ihre Risikopakete an andere Banken und diese schnüren neue Päckchen damit und verhökern diese wiederum an andere weiter. Wenn also eine Blase/Paket platzt, sind alle anderen mit betroffen. Wenn die Banken Verluste in Milliardenhöhe schon nicht selber ausgleichen können und der Steuerzahler als Notinfusion herhalten muss, dann stellt sich die Frage, wer dann noch Billionenbeträge berappen kann. Das übersteigt sogar die Möglichkeiten des solventesten Hartz 4-Empfängers.

Eine Regulierung dieses Marktes ist überfällig. Eine Einführung von Regeln wird sich natürlich verzögern. EU-Parlamentarier erwägen eine Resolution gegen neue Vorgaben der EU-Finanzmarktaufsicht ESMA, die 2013 eingeführt werden sollte. Zudem behindern Deutschland und Frankreich eine Kontrolle des Derivaten-Marktes. Das zwingt die ESMA neue Vorgaben zu erarbeiten, was eine weitere Verzögerung zur Folge hat. Diese „Hinausschiebetaktik“ hat den offiziellen Grund, dass Derivat-Investoren, die nicht aus dem Finanzgeschäft kommen zu wenig flexibel seien. Fluggesellschaften zum Beispiel, handeln mit Derivaten, um Schwankungen beim Kerosinpreis auszugleichen. Gründe findet man immer.

Solange keine Einsicht der Geldinstitute und/oder deren Verantwortlichen vorhanden ist, wird sich auf dem Minenfeld des Derivaten-Marktes nicht viel ändern. Sollte dann eine oder mehrere Banken in Schwierigkeiten kommen, wird sich das Minenfeld schnell als Streubombe entpuppen.

 

Quellen:

http://www.propagandafront.de/187570/usd-14-billiarden-derivate-monster-nicht-beherrschbar.html

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/3528067-derivatezauber-75-billionen-us-bankkonzern

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/regulierung-strengere-regeln-fuer-derivate/7186738.html

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/01/31/derivate-erste-explosionen-im-umfeld-der-700-billionen-dollar-bombe/

http://de.wikipedia.org/wiki/Derivat_(Wirtschaft)

 

Goldman-Sachs-Putsch erfolgreich durchgeführt: Europäische Staaten werden Finanzkolonien, Spanien tötet erste Bürger, Deutschland auch.

Dienstag, 7.8.2012. Eifel. Wir dürfen ja nicht an Verschwörungen glauben. Das hat man uns untersagt. Damit kommen wir relativ gut zurecht – oder, sagen wir besser: wir haben uns daran gewöhnt. Wer etwas nachdenkt, den wundert es nicht: nach Privatfernsehen kam „Generation Doof“ und die wird bis heute gezielt weitergezüchtet, damit wir nie wieder die Zeiten erleben, in denen junge Menschen ihre Lebenssommer damit verbringen, auf sonnigen Wiesen von der Liebe zu träumen und sich dem Krieg völlig verweigern. Wir hatten das schon einmal – das wollen wir nie wieder. Natürlich verschwinden Verschwörungen nicht, in dem man verbietet, darüber zu reden – aber für die Verschwörer eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten: sie können ziemlich offen agieren. Da es keine Verschwörungen gibt und die Theorienbildung über politische und wirtschaftliche Hinterzimmergeschäfte seit elf Jahren offiziell verboten ist, braucht man sich ja gar keine Gedanken mehr über die üblichen Sicherheitsmaßnahmen zu machen – und so schleichen sich die ersten Fehler ein. Man wird unvorsichtig, weil man sich sicher ist, das das „doofe“ Volk die Zusammenhänge sowieso nicht mehr versteht.

Das ist in etwa so, als würde der Bundesverband deutscher Berufsverbrecher es geschafft haben, den polizeilichen „Anfangsverdacht“ zu verbieten und nur noch jene Straftaten als Straftaten gelten lassen können, die ordentlich abgeurteilt worden sind – auf einmal wird Deutschland zu einer Insel des Friedens und Glücks … ohne jegliche Verbrechen. Nun: zwar wird geklaut, gemordet und vergewaltigt wie verrückt … aber man redet nicht mehr drüber. Das gilt als unschicklich, moralisch verwerflich und irgendwie auch schon geisteskrank. In einer solchen Gesellschaft könnte das organisierte Verbrechen auf offener Straße führende Politiker erschießen lassen (nur für den Fall, das die ausnahmsweise mal wirklich nicht „ordentlich spuren“) – und niemand würde sich trauen, zu sagen, da könnte ein Mord geschehen sein. Nun – führende Politiker kann man bei uns schon jetzt ungestraft umbringen: ein deutliches Zeichen an alle diejenigen, die noch denken, sie würden in einem freien demokratischen Land leben – der Fall Barschel zeigt, das hier niemand mehr sicher ist (siehe Hintergrund) und vor allem: das die Macht der Täter bis in die Asservatenkammer reicht.

Die Verschwörer selbst erlauben sich noch mehr. Ganz offen stellen sie sich vor alle europäischen Völker und fordern die Entmachtung sämtlicher europäischer Parlamente …. bzw sie „empfehlen den Regierungen mehr Unabhängigkeit von den Parlamenten“, siehe Spiegel. Man könnte die Parlamente ja gleich ganz abschaffen – was aus Kostengründen sicherlich in absehbarer Zeit geschehen wird. Wir hätten ja dann immer noch die Möglichkeit, die Regierungen zu wählen, die dann den Willen der Raubbarone des Kapitalismus ausführen. RTL und Bild würden uns auch dies noch als großen Triumph der Demokratie verkaufen und alle würden glauben, das sie diese verteidigen, wenn sie Parlamentarier durch die Straßen jagen.

Es wundert nicht wirklich, das der EZB-Chef Draghi (der möglicherweise insgeheim Italien einige Vorteile verschafft, siehe PNN) sich ohne Bedenken mit der „Group of 30“ trifft (siehe Handelsblatt). „Group of 30“? Neben den jährlichen zweiwöchigen Treffen im Bohemian Grove und den jährlichen Treffen der Bilderberger ein weiterer Steuerkreis nicht existenter Verschwörer zur Steuerung des Vermögenswachstumsklimas. Fokus beschreibt sie wie folgt:

Der Club der 30 ist ein Gremium von Privatbänkern, das fast die Züge einer Loge trägt. 

Wikipedia findet dazu ebenfalls beunruhigend deutliche Worte:

Die Group of Thirty gilt als ein weiteres Instrument von enormer Einflußssnahme der Rockefeller-Stiftung und damit der Familie Rockefeller . Das Familienoberhaupt und der „König der Strippenzieher“ David Rockefeller umschreibt seine Handlungsweise folgendermaßen: „Über ein Jahrhundert lang haben ideologische Extremisten von beiden Seiten des politischen Spektrums gut publizierte Ereignisse zum Anlass genommen, die Rockefeller-Familie für den übermäßigen Einfluss anzugreifen, den wir ihrer Meinung nach auf amerikanische politische und wirtschaftliche Institutionen ausüben. Manche glauben gar, wir seien Teil einer geheimen Kabale, die entgegen der besten Interessen der USA arbeitet, charakterisieren mich und meine Familie als Internationalisten und Verschwörer, die gemeinsam mit anderen weltweit eine integriertere globale politische und wirtschaftliche Struktur schaffen – One World, wenn Sie so wollen. Wenn das die Anklage ist, dann bin ich schuldig, und ich bin stolz darauf.“ 

Der an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main promovierte Soziologe und Volkswirt Rudolf Stumberger stellt fest, dass zwischen Wirtschaft und Politik alle Schranken verschwunden sind, und dieses auch an Personen festzumachen ist. Stumberger erkennt Tendenzen der Re-Feudalisierung, d. h. dass neben den offiziellen Strukturen, eben den demokratischen Strukturen, die inoffiziellen Strukturen selbsternannter Eliten zunehmend wieder an Gewicht gewinnen.

Das sind schon enorme Gewalten, die sich da am Horizont abzeichnen … und dabei haben wir noch gar nicht alle Organisationen, Clubs, Logen, Wandervereine und Skatclubs ausfindig gemacht, in denen die modernen Räuberbarone ihre Absprachen zur Massenplünderung der Staatskassen treffen. Können wir auch nicht ausfindig machen, weil wir ja wissen: Verschwörungen gibt es nicht – selbst dann nicht, wenn Goldman-Sachs-Mann Draghi dem Goldman-Sachs-Mann Monti einige Gefallen tut. Wir nehmen deshalb gelassen hin, was Heise schon letztes Jahr erkannte:

Mit Draghi und Monti sitzen also nun zwei italienische Wirtschaftswissenschaftler auf hohen Posten, die auf der Lohnliste einer höchst umstrittenen US-Bank standen oder stehen. Und es sei daran erinnert, dass es die Bank Goldman Sachs war, die Griechenland dabei geholfen haben soll, einen Teil seiner Staatsschulden zu verschleiern, um überhaupt in den Euroraum aufgenommen zu werden. Darin war im Übrigen auch der neue Chef der griechischen Übergangsregierungschef Loukas Papademos verwickelt. Damit wurde die europäische Statistikbehörde Eurostat getäuscht, um das „wahre Haushaltsdefizit erst nach der Aufnahme in die EU“ auftauchen zu lassen. Immer wieder tauchen auch Berichte auf, dass auch die Zahlen Italiens aufgehübscht worden sein sollen, woran Draghi federführend beteiligt gewesen sein soll. Man kann also dem Handelsblatt nur beipflichten, das heute von einem „stillen Putsch“ spricht, denn nun „bekommen die Finanzmärkte, was sie wollen“.

In Gesellschaften, in denen das Aufspüren von Verschwörungen noch nicht zur völligen sozialen Ächtung durch die Medien der Raubbarone führt, würde man diese Botschaft tagtäglich auf allen Kanälen wiederholen, damit sich bewaffnete Bürgerwehren in jeder Straße bilden, die die Demokratie vor den Putschisten schützt. In schon übernommenen Gesellschaften bleiben die Bürger lieber in ihren Häusern, um nicht weggebarschelt zu werden. Man spricht nicht drüber … aber jeder weiß, „wozu die fähig sind“.

Währendessen werden wir Kolonien der Finanzmärkte – mit absurden Erscheinungen. Unter dem Euphem „Sparpaket“ (das in etwa soviel mit Sparen zu tun hat wie Hitlers Massenvernichtung mit „Umsiedlungen“) wird unser Alltag ganz neu umstrukturiert, so zum Beispiel in Griechenland, wo die Bevölkerung lernen darf, wie schön es ist, in einem Hochpreisland völlig ohne Geld zu leben (siehe Welt): da kommen Heimatgefühle auf. Schlimmer noch ist es in Spanien – dort werden jetzt die ersten Menschenleben ganz bewußt vernichtet, um „die Märkte“ zu beruhigen – siehe Welt:

Die Leistungen des von den Sozialisten eingeführten Pflegegesetzes wurden radikal zusammengestrichen. Die Kommunen können sich zwei Jahre für das Erstellen der Gutachten Zeit lassen, mit denen die Kranken in verschiedene Pflegestufen eingeteilt werden. Für viele Menschen werden die Hilfen dann zu spät kommen.

Der Autor der Welt regt sich allerdings mehr über die Tatsache auf, das spanische Schüler in Zukunft für ihr eigenes, selbst mitgebrachtes Essen in der Schule drei Euro pro Tag bezahlen sollen – knapp fünfzig Prozent mehr, als Kinder deutscher Globalisierungsopfer für den kompletten Tag für ihre Ernährung verwenden können, während ihre Regierung den spanischen Banken dreistellige Milliardenbeträge hinterher wirft.

Wir sehen, wohin die Reise geht: wer überleben will, der wird bezahlen müssen … was in Ländern ohne Geld gewisse Probleme mit sich bringt, die letztlich zu einem Prozess der Entzivilisierung führen, den wir seit Jahren schon mehr oder weniger hilflos erdulden müssen (siehe Hintergrund) und dessen Folgen auch in Deutschland aktuell wieder vielen Menschen in Deutschland das Leben gekostet hat (siehe Spiegel). Das wir mal mit unseren Organen die Schulden unserer Banken abbezahlen werden, ist schon jetzt Realität … wenn man sie sehen will und darf.

Die deutsche Insel der Seeligen, die uns die Medien der Raubbarone tagtäglich verkaufen, entspricht der Titanic im Moment des Untergangs, wo man die Hoffnung hatte, das schon alles gut gehen würde, solange nur die Kapelle noch spielte – und die spielte bis zum Schluß. In Wirklichkeit sieht es schon jetzt sehr düster für die deutsche Wirtschaft aus (siehe Freitag) und manche fangen sich an zu fragen, was denn eigentlich an der DDR so schlimm gewesen ist, in der es eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 600 Euro (BRD: aktuell 24700 Euro) oder Verwaltungskosten der Sozialversicherung von 0,35% (BRD: mit 7% das Zwanzigfache) gab (siehe Welt).

Das Lied, das die Band der Titanic beim Untergang gespielt hatte, war ein altes Kirchenlied: „Näher mein Gott zu Dir“.

Dem folgen nun auch bekannte deutsche Schauspieler und demonstrieren so, das dieses Land nicht nur zu viele Normalbürger hat: auch für Promis ist kein Geld mehr da (Zitat Silvia Seidel, tz-online):

„Ich bin oft arbeitslos und weiß dann nicht, wovon ich die Miete bezahlen soll. Ich bin froh, überhaupt noch Arbeit zu bekommen, muss nehmen, was ich kriegen kann. Es ist schwer, davon zu leben“

Sicher werden viele Finanzbarone diese Tat bejubeln, schont Frau Seidel doch die Sozialkassen durch ihr „sozialverträgliches Frühableben“.

Vielleicht wird das die neue europäische Nationalhymne: „Näher mein Gott zu Dir“?

Ich bin jedenfalls froh, das es Verschwörungen nur in den faktenvernebelten Hirnen irregeleiteter Verschwörungstheoretiker gibt und das uns Regierung und Medien das Nachdenken nachdrücklich abgewöhnt haben.

Sonst könnte man nämlich in der Tag Angst vor der Zukunft bekommen und sich nicht mehr wagen, das Haus zu verlassen um auf der Straße seine politische Meinung kundzutun … so wie alle anderen auch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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