Deepwater Horizon

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Von BP nichts gelernt: Tiefseebohrungen in der Nordsee

Von BP nichts gelernt: Tiefseebohrungen in der Nordsee

Im 2. Anlauf verbietet die US-Regierung Tiefseebohrungen bis zum 30 November.

Der Grund liegt auf der Hand dem Wasser: seit dem 20. April 2010 sind aus dem Tiefseebohrloch der “Deepwater Horizon” mindestens 397 Millionen Liter (ca. 342.000 Tonnen) Rohöl ausgetreten – und das Leck ist immer noch nicht gestopft.

Laut DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert kann und darf aber nicht auf Tiefseebohrungen nach Öl verzichtet werden.

450 Ölplattformen sind in der Nordsee zu finden, 450 umweltbedrohende Zeitbomben, wie Uno-Umweltchef Achim Steiner erklärt:

"Der Raubbau an der Natur durch die Wirtschaft setzt sich seit Jahren ungebremst fort (…) Das natürliche Kapital der Welt wird im großen Stil vernichtet (…) Viele Volkswirtschaften sind noch immer blind für den enormen Einfluss der Artenvielfalt von Tieren, Pflanzen und anderen Lebensformen und ihre Rolle für die Funktion des Ökosystems" (Quelle: SpOn vom 13.07.2010)

Diese Meinung teilt auch Wolfgang Blendinger, Professor für Erdölgeologie an der TU Clausthal:

„Je unkonventioneller das Vorkommen, umso größer auch die Wagnisse, die in Kauf genommen werden“ (Quelle: Focus.de vom 20.05.2010)

Catalin Teodoriu, Bereichsleiter Tiefbohrtechnik am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik an der TU Clausthal, erklärt ergänzend:

„In der Nordsee vor der deutschen Küste am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig Holsteinisches Wattenmeer wurden in den vergangenen Jahren mehrere Horizontalbohrungen zur Erschließung des Ölfelds Mittelplate gebohrt. (…) Unglücke wie das im Golf von Mexiko zeigen, dass wir die Sache nicht im Griff haben. (…) Hundert Prozent sichere Technik gibt es nicht“ (Quelle: ebenda)

Man muß sich angesichts dieser Expertenaussagen und der immer noch tobenden Umweltkatastrophe der “Deepwater Horizon” doch fragen, warum nicht auch die Nordseeanrainerstaaten ein solches Bohrverbot verhängen, um Mensch und Natur zu schützen.

Andererseits wird ja gerade um die Verlängerung der AKW-Laufzeiten gerungen, damit dürfte der tatsächliche Stellenwert von Menschen- und Naturschutz dieser schwarz-gelben Regierung klar sein…

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