Die Erde ist eine Scheibe um die sich die Sonne dreht – überzeugt euch selbst! Einfach mal den ganzen Tag in der freien Natur verbringen. Man sieht ganz genau, wie die Sonne morgens im Osten aufgeht über den Himmel zieht und dann im Westen untergeht. Jeden Tag dasselbe Schauspiel. Und mehr als eine Scheibe kann ich nicht erkennen – und ich was schon auf den höchsten Bergen der Eifel. Kreisrund ist die Welt, das sieht man deutlich. Kugelrund kann sie ja auch gar nicht sein, das weiß ja der gesunde Menschenverstand: man würde auf der anderen Seite ja herunterfallen.
Natürlich gibt es sogenannte „Filmaufnahmen“ von einer runden Erde – es gibt sogar ausgemachte Phantasten, die meinten, auf dem Mond gelandet zu sein. Da kann man ja nur lachen. Als Materialist glaube ich nur an das, was ich sehen kann. Ich glaube nicht an „Radiowellen“, weil man sie nicht sehen kann – oder anfassen.Deshalb glaube ich auch nicht an Botschaften, die von den angeblichen Wellen übermittelt werden – da es die Wellen nicht gibt, können diese Botschaften und Bilder nur Illusionen sein. Fernseher und Radio besitze ich deshalb nicht.
Es gibt ja auch Menschen, die vorbeikommen und sagen: wir sind um die Welt gefahren. Mit Autos geht das heute. Ich sage: die Scheibe ist groß. Das sie klein ist, habe ich nie behauptet. Natürlich kann man drumherum fahren, aber das beweißt gar nichts, genauso wenig wie die vielen gefälschten Karten, die im Umlauf sind – dabei sind sie andererseits erschreckend ehrlich, es sieht nur keiner.
Gefälscht? Na, das kann sogar der naive Gläubige der westlichen Welt merken: wie sollte man denn sonst eine Kugelwelt auf einer Fläche – also einer herkömmlichen Landkarte – abbilden? Das geht nur deshalb so gut, weil eine Scheibe eben flach ist! Wer das immer noch nicht versteht, sollte mal die Schale eines Apfels auf ein Blatt Papier kleben und das Ergebnis mit der Weltkarte in seinem Atlas vergleichen – dann sieht man, was ich meine.
Das die Sonne um die Erde kreist, ist auch sonst recht logisch. Wer schon mal in einem Pferdefuhrwerk um die Kurve gefahren ist, der merkt, das es einen nach außen drückt. Würde also dieser moderne Mythos stimmen und die Erde sich um die Sonne drehen, so müßte die so schnell sein, das wir alle in den Himmel geschleudert werden – das weiß doch jedes Kind.
Und da die Erde eine Scheibe ist, habe ich persönlich auch keine Fragen bezüglich des Bermudadreiecks: wo die Scheibe zuende ist, fällt einfach alles herunter. Darum gibt es ja auf der anderen Seite bei Japan auch das Teufelsmeer.
Man sollte mich jetzt aber nicht für einen Phantasten und Ignoranten halten. Ich halte mich selbst für einen gebildeten Menschen, einen Naturwissenschaftler größter Skepsis – und deshalb habe ich eine Reise nach Südafrika unternommen. Im Flugzeug selbstverständlich. Man hat von dort oben eine wunderbare Aussicht auf – die Scheibe. Man sieht flaches Land … und keinerlei Rundung. Ich habe selbst am Kap der guten Hoffnung gestanden und dort festgestellt: man wird nicht in den Himmel geschleudert noch hängt man mit dem Kopf nach unten.
Es wird politische Gründe haben, das man uns die Erde als Kugel verkaufen will – was sowohl den Sinnen als auch der Vernunft wiederspricht. Womöglich fördert das wieder den Konsum, ebenso wie die irrige Vorstellung, wir wären allein im Universum.
Geht man Nachts aufs Feld, was sieht man? Tausend kleine Sonnen, die um ihre Scheiben kreisen. Was sollten sie auch sonst tun? Ich wüßte keinen Grund, warum ich annehmen sollte, das diese Scheiben irgendwie anders sind als unsere Scheiben. Scheiben die um die Sonnen kreisen tragen Leben – das ist die einzige Erfahrung, die wir persönlich je gemacht haben, alles andere ist Geisterspuk.
Die Mondscheibe? Kreist um die Erde und hat keine Sonne. Deshalb ist sie so tot.
Man kann dieses gedankliche Experiment jetzt noch weiterführen und wird schnell feststellen: diesen Mann kann man nicht überzeugen. Er hat seine Erfahrungen, die er jeden Tag wiederholen kann, hat seine sinnlichen Eindrücke, seine Wertmaßstäbe und hat sich daraus seine Welt gebaut. Uns kommt sie fremd vor, für ihn ist sie logisch. Aber wir halten ihn für ziemlich schräg.
In hundert Jahren (oder vor dreitausend Jahren) wird man vielleicht ähnlich über uns denken und unseren „Materialismus“, denn die Wirklichkeit überholt unser Weltbild an allen Ecken und Enden, sie wird „Geist“:
Die Bausteine eines Atoms zeigen seltsame Eigenschaf- ten. Sie existieren nur in Wahrscheinlichkeiten und verändern ihr Erscheinungsbild sprunghaft. Abhängig von der Art und Weise, wie Sie die Bausteine eines Atoms beobachten, erscheinen sie einmal als Welle und ein anderes Mal als Teilchen. Noch vor Jahren waren Wissenschaftler der Meinung, dass dieses Welle-Teilchen-Verwirrspiel dadurch begründet sei, dass der Messvorgang stört. Sie fotografie- ren eine alte Scheune bei Nacht wie Anno 1880 mit einem Phosphor- blitz und fackeln sie dabei gleichzeitig ab. Laut Prof. Anton Zeilinger hat sich heute jedoch die Sichtweise durchgesetzt, dass subatomare Teilchen als Wahrscheinlichkeit existieren, jedoch erst durch den Vorgang der Beobachtung selbst geschaffen werden.
Quelle: Psychophysik
Mehr und mehr wird Materie zur Illusion. Die Welt wird Spuk. Für uns unfaßbar, denn wir hauen auf den Tisch und der ist real – irgendwie. So wie wir. Dabei ist die Erklärung des Phänomens einfach: Spuk und Spuk sind in ihrer Spukwelt materiell, aber nicht in er Realität. Sowas ist geeignet, einem Angst zu machen, wenn man den nächsten Schritt nicht mitgeht:
Für die meisten Menschen ist Information ein abgeleitetes Konzept. Da draußen sind die Dinge; wir sammeln darüber Informationen, verarbeiten diese und reagieren dann entsprechend. Das ist in dieser Form nicht mehr haltbar. Ich vermute – genau daran arbeite ich, und das ist jetzt die vorderste Front der philosophischen Überlegungen -, dass es darauf hinausläuft, dass Information und Wirklichkeit auf gleichen Beinen stehen, dass wir beides benötigen, um zu einem Verständnis der Welt zu kommen.
Mit Information als eigenständiger Qualität halten Geister Einzug in die Wirklichkeit – Geister ohne Seele.
info3:
Dann wäre nach Ihrem Verständnis Information nicht nur eine menschliche, eine sekundäre Kategorie, sondern eine primäre?
Zeilinger:
Sie ist genauso primär wie die sachlich-materielle Ebene.
info3:
Wäre der etwas abgegriffene Begriff »Geist« für diese Kategorie angemessen?
Zeilinger:
Geist ja. Aber nicht in der naiven Form, dass man sich etwas Wesenhaftes darunter vorstellt.
Quelle: Psychophysik
Wir werden uns mit Konsequenzen dieser Gedanken anfreunden sind, die unheimlich sein können: Zeit wird zerstörbar:
John A. Wheeler gehörte zu den Physikern, die offensiv unpopuläre Ansichten vertraten. Aus der Quantenmechanik leitete er ab, dass der Mensch durch die Betrachtung des Kosmos die Entwicklung des Kosmos beeinflusst. Auch glaubte er an die Existenz von Parallelwelten. In seiner 1999 erschienen Autobiographie schrieb er zu den von ihm erforschten „Schwarzen Löchern“: „Sie lehren uns, dass der Raum wie ein Stück Papier zusammengeknautscht werden kann, dass die Zeit wie eine Kerzenflamme ausgepustet werden kann und dass die Gesetze der Physik, die wir als ‚heilig‘ und unveränderbar denken, alles andere als das sind.“
Quelle: heise online
Bequemerweise haben wir uns die Erde lange Zeit als Scheibe vorgestellt. Ist ja auch unwichtig, worauf mein Acker steht, Hauptsache, es wächst was drauf.
Später haben wir uns bequemerweise mal nur auf den Acker konzentriert und so getan, als wäre er alles auf der Welt. Dabei müßte man theoretisch Licht essen können:
Dem indischen Weisen, dem „Mataji“, Prahlad Jani, der seit knapp 70 Jahren weder gegessen noch getrunken haben will, geht es hingegen blendend. Im Film ist er das am schwersten zu knackende Mysterium eines Menschen, der ohne Speis und Trank auskommt. Straubinger beschreibt eine wissenschaftliche Studie, der sich Prahlad Jani unterzogen hat. Zehn Tage lang begab sich der Asket unter die Kontrolle indischer Ärzte, wurde rund um die Uhr videoüberwacht und dazu verpflichtet, die ersten fünf Tage nicht mit Wasser in Berührung zu kommen. Danach durfte er baden und gurgeln. Die Wassermenge wurde jeweils abgemessen.
Das Ergebnis verblüffte alle Beteiligten: Prahlad Janis Blutwerte entsprachen so gar nicht dem, was man erwarten würde. Sie lagen im Normalbereich. Das ist erstaunlich, denn wer zehn Tage weder isst, noch trinkt, noch körperliche Ausscheidungen abliefert, müsste eigentlich tot sein. Er vergiftet sich nämlich selbst. Der Yogi aber hatte keine Ketone im Blut – laut P.A. Straubinger ein sicheres Zeichen dafür, dass kein Fastenstoffwechsel stattgefunden hat (und der Yogi sonst heimlich isst und trinkt): „Wenn ein normaler Mensch von seinen Reserven lebt, muss er Fett in Zucker umwandeln und dabei entstehen Ketone.“
Quelle: Die Presse
Möglicherweise eine schlaue Art der Ernährung … vielleicht wird uns in zwanzig Jahren schlecht davon, wenn wir an die Bestialität denken, mit der wir mit unserer Umwelt interagiert haben. Eventuell können wir das dann mit einer Kuh diskutieren:
Also mit der Sonderstellung des Menschen bin ich auch sehr vorsichtig geworden. Wenn wir behaupten, nur der Mensch hätte Bewusstsein, dann ist das meiner Meinung nach unglaublich arrogant. Ich sehe keine Evidenz, warum Tiere nicht auch Bewusstsein haben sollten. Die Leute, die die Sonderstellung des Menschen behaupten, sehe ich in einem ständigen Rückzugsgefecht: Die Gründe von vor fünfzig Jahren tragen nicht mehr, also sucht man neue Gründe. Zuletzt wird man die Besonderheit des Menschen dann wohl nur mehr an seinen Genen festmachen wollen. Ich glaube, dass die Kommunikationsbarriere zwischen Menschen und Tieren in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren fallen wird. Und dann werden wir unsere Wunder erleben. Das muss ja die Wertschätzung von Tieren nicht ausschließen.
Quelle: Psychophysik
Jetzt schon können wir uns von Darwin verabschieden – was uns letztendlich hoffentlich zu einer neuen Form menschlichen Miteinanders – vor allem im wirtschaftlichen Bereich – führt:
Das Darwin’sche Modell der Evolution ist fast zu einer Religion geworden. Aber mehr und mehr Indizien sprechen dafür, dass es wohlmöglich nur die halbe Wahrheit ist. Mutation, Konkurrenz und Zufall – alle Pfeiler dieser Theorie geraten mehr und mehr ins Wanken. Ist Evolution vielleicht vielmehr ein kreativer Prozess mit einem klaren Ziel?
Der Zusammenschluss von Individuen zu einer allen dienenden Symbiose, die Organisation in einer höheren Kooperationsform, kann als die eigentliche Schubkraft der Evolution und die grundsätzliche Strategie des Lebens auf der Erde begriffen werden – und das klingt schon mal sehr anders, als die Darwin’sche Sicht der Dinge.
Quelle: Sein.de
Darum bilden wir als Menschen Staaten. Kooperation statt Konkurrenz – wie schön wäre die Welt ohne Darwin und jene, die meinen, sie würden seinem Weg folgen, wenn sie ihren Konzern zum größten der Welt aufbauen.
Aber hier merkt man: es geht um Manipulation und Politik, nicht um Wissenschaft und Wahrheit. Wir bekommen das Weltbild, das zum maximalen Konsum führt – und alle anderen werden verbannt. Als Nebenwirkung verarmt die Schöpfung, unwiederbringliche Werte werden vernichtet, das größte Artensterben der Geschichte steht bevor – und wozu?
Damit unsere selbst geschaffenen Arten leben:
Vor dem neuen BMW 6er Coupé dürften sich beim Pariser Salon Schlangen bilden. In Serie geht aber erstmal ein anderer 6er.
Quelle: Welt
Der Sinn des Lebens? Autofahren – um jeden Preis. Artensterben für Nobelhobelselektion – wer verkauft die meisten, wer erobert die Autobahnen – und pflanzt sich dann fort?
Ein bischen bescheuert ist das schon, oder?
Und da wundert man sich, das niemand mit uns Kontakt aufnehmen möchte und „die“ nur mal gucken kommen, weil sie es nicht glauben können?
Auf einer Pressekonferenz am „National Press Club“ in Washington D.C. werden am 27. September 2010 sechs ehemalige Offiziere der US Air Force (USAF) offiziell Zeugnis über UFO-Sichtungen über nuklearen Raketenstützpunkten ablegen, bei welchen es sogar zum Kontrollverlust der US-Armee über die Interkontinentalsprengköpfe gekommen sein soll.
Na, aber insgesamt geht es uns doch wie Captain Fenstermacher, der ebenfalls auf der Konferenz aussagt:
Sein Sicherheitsteam meldete ihm ein zigarrenförmiges Objekt über den Startvorrichtungen und wurde unmittelbar nach dem Vorfall angehalten, die Ereignisse mit niemandem zu besprechen und diskutieren.
Quelle: freenet
Die Erde ist eine Scheibe und jede andersartige Aussage ist zu unterbleiben, weil sie eine unerlaubte Erregung öffenlichen Ärgernisses darstellt, die nationale Sicherheit oder den Aufschwung samt Binnenkonjunktur gefährdet oder aber einen unangemessenen kulturellen Wahn darstellt.
Vielleicht nehmen wir uns einfach viel zu wichtig und sind in den Augen von Außerirdischen nur widerliche wahnhafte kannibalistische Bestien, die mit Atomraketen aufeinander einprügeln würden, wenn sie dabei nicht gleichzeitig ihre Autos kaputt machen würden. Möglicherweise würden die gerne mit uns kooperieren – wenn sie nur sehen könnten, das wir Kooperation als Fähigkeit beherrschen. Irgendwie … können wir das ja. Könnten wir es nicht, wären wir schon lange ausgestorben.
Die meiste Kritik an meinen Worten fahre ich ein, weil es Menschen bedrückt, soviel Negatives zu lesen. Mich haut so etwas immer um – aus verschiedenen Gründen. Es macht mir auch Angst – das gebe ich offen zu. Ich sehe die offen demonstrierte Mentalität von „Eure Armut widert mich an!“…. und diese Mentalität wird die Tür schließen wenn der Nachbar abgeholt wird. Vielleicht ist es schon soweit und die meisten Menschen wissen schon, das wieder abgeholt wird und machen deshalb die Tür jetzt schon zu. Oder aber sie leiden – im günstigeren Falle – unter einer Form von Hypersensibilität. Schlimm für die Menschen, die mit ihrem Blut und Leben für den Wohlstand dieser Kultur bezahlen, schlimm für die Menschen, die als Hartz-Krüppel ihr Leben in künstlich erzeugter Armut fristen müssen und erleben müssen, wie sich die Menschen von ihnen abwenden.
Vielleicht ist es auch ein Hinweis auf die psychischen Deformationen, die durch „Fernsehen“ in die Welt gekommen sind, das einzige, wo „einfach mal abschalten“ nicht in den Sinn kommt, während es in anderen Zusammenhängen ja gern gepredigt wird.
Insofern freut es mich sehr, das ich heute das Heil verkünden kann. Endlich ist es geschafft – gestern waren alle Meldungen in den Medien vorhanden, die lückenlos eine sichere und sorgenfreie Zukunft garantieren. Und das Schöne ist: es wächst dem Lande sogar ein König heran – sogar ein Königspaar mit altehrwürdiger Abstammung.
Und wir brauchen ja einen König. Da ist Hobbes wie Marx ein Verfechter der Diktatur. Hobbes hatte sich aber mehr dabei gedacht. Während Marx die Grausamkeiten der Revolten billigend in Kauf nahmen und der Marxismus selbst gern seine Weggefährten am Ende gleich mit entsorgt, wollte Hobbes gerade das Gegenteil. Er wollte Frieden statt Krieg, ruhiges Leben statt Streit. Seine These läßt sich kurz zusammenfassen: der Mensch ist des Menschen Wolf. Man darf Menschen nicht allein sich selbst zu überlassen – sie fangen sofort an, sich gegenseitig Leid zu zufügen. Die können nicht fünf Minuten beim Bier zusammensitzen, ohne einen Plan zu entwerfen, wie sie an das Land und die Ernte des Nachbarn kommen – das war der Moment der Erfindung des „Anlageberaters“.
Das einzige, was die Menschen friedlich stimmt ist die Angst. Darum … brauchen sie einen König, den sie fürchten können und müssen. Dem muß alles Land gehören, er muß reicher als ultrareich sein, damit er durch Lobbyisten nicht beeinflußbar ist. Der König ist das Land, das Land ist der König. Deshalb wird er alles in seiner Macht stehende unternehmen, das es dem Land gut geht. Sogar ein unmonarchischer Diktator wie Mussolini hat es geschafft, die Mafia zu eleminieren – sie kam erst mit den US-Streitkräften wieder. Während der Kaiser uns die Rente mit 65 schenkte, wollen uns die Demokraten bis 70 arbeiten lassen – wo liegt da der Sinn, wie soll da Vertrauen in Demokratie noch gerechtfertigt werden? Der König würde auch dem Kapitalfeudalismus ein Ende setzen – neben ihm darf es keine Macht geben. Alle Menschen geben ihm ihre Macht, sie konzentriert sich in seiner Person und somit kann er für vollendeten Frieden sorgen. So die Theorie.
Und jetzt: die Praxis bei Spiegel-online
Karl-Theodor zu Guttenberg boxt fast im Alleingang die Aussetzung der Wehrpflicht durch, seine Gattin veröffentlicht medienwirksam ein Buch gegen Kindesmissbrauch: Das Paar setzt eigene Akzente, empfiehlt sich für höhere Aufgaben – und beherrscht die Kunst der Inszenierung.
Der adelige Minister ist in der Bevölkerung beliebt. Politische Affären wie der Wirbel um das Kunduz-Bombardement scheinen an ihm spurlos vorüberzugehen. Guttenberg lächelt seine Patzer in der Causa einfach weg. Er ist ein Meister der Inszenierung – genau wie seine Frau Stephanie. Bei Auftritten überlassen beide nichts dem Zufall: Der Minister posiert in Afghanistan in Einzelkämpfermanier mit straff sitzendem Bundeswehr-Shirt und Tom-Cruise-Sonnenbrille; die Gattin präsentiert sich stets wie aus dem Ei gepellt, fast wie ein Mütter-Model in einer Peek-&-Cloppenburg-Werbung. Das lässt das deutsche Wählerherz höher schlagen.
Und dann ist die Gattin noch die Ur-ur-Enkelin von Bismark. Was will man mehr? Der Adel zeigt wieder einmal – nach langjähriger vornehmer Zurückhaltung – als dem deutschen Proleten weitaus überlegen. Während Abgeordnete in Kinderpornoskandale verwickelt sind, durch chronisch gierige Griffe in die Staatskasse auffallen oder einfach nur alt und verbraucht aussehen, ist unser Herrscherpaar beim Volk beliebt, handelt überlegt und zielstrebig zum Wohle aller und zeigt sich jeder Herausforderung gewachsen.
Und überhaupt – die Demokratie, so erfahren wir – hat uns Hitler beschehrt.
Vor 80 Jahren stieg die NSDAP bei den Reichstagswahlen zur zweitstärksten Kraft auf. Damit begann ihr Griff nach der Macht.
Quelle: Welt
Tja, mit König wäre das nicht passiert. Ohne Demokratie kein Hitler. So einfach ist das. Da wissen wir ja, was in Zukunft zu tun ist.
Überhaupt: die Zukunft, sie ist herrlich und wunderbar. Wir haben ja die weltweite Wirtschaftskrise ganz locker überstanden, sind sogar reicher dadurch geworden:
Laut einer Studie ist das globale Geldvermögen durch die Krise deutlich gesunken. Eine der wenigen Ausnahmen ist Deutschland.
Quelle: Welt
Dann auch das Problem mit dem Atom – gelöst. Endlich haben wir Energie ohne Ende:
Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Atommüll unschädlich machen wollen. Damit rauben sie Kernkraft-Gegnern viele Argumente.
Quelle: Welt
Und dann erstmal die Jugend: voller Hoffnung und Optimismus blicken sie in die Zukunft. Kein Wunder bei der Nachrichtenlage:
Die neue Jugendstudie ist da: Schule und Gesellschaft werden ein liebevolles und unterstützendes Elternhaus niemals wettmachen können.
Quelle: Welt
Mit dieser Jugend werden die Guttenbergs das Land verändern können. Da winkt nichts anderes als eine goldene Zukunft.
Und dann wird auch endlich dieses leidige Hartz-IV-Problem beseitigt, jener Schandfleck auf der weißen Weste unseres stolzen Landes:
Hartz IV soll nicht mehr Hartz IV heißen: Das wünscht sich die Arbeitsministerin. Sie hat auch schon eine Idee für eine neue Bezeichnung.
Quelle: Welt
Basisgeld rettet die Welt … es soll ja sogar mehr sein als vorher. Und noch Gutscheine für die Kinder – was werden die sich freuen! Und damit hat sich auch der gesellschaftliche Diskurs erledigt, der mit der französischen Revolution angestoßen wurde: am Ende endet die linke Bewegung bei Hartz IV und eine Adelige muß dafür sorgen, das dieser Auswuchs von Unmenschlichkeit entsorgt wird. Schade, das man die SPD samt Gewerkschaften nicht gleich mit entsorgen kann um sicher zu gehen, das der Horror keine Neuauflage erhält.
Aber auch weltweit wird alles heil. Die USA haben sich aus dem Irak zurückgezogen, Israel und die Palästinenser schließen Frieden (wohl sehr zum Ärger einiger linker deutscher Haßprediger , die Israel so gerne ausradieren möchten … bzw. möchten, das „jemand“ Israel ausradiert) – ja sogar der Hunger zieht sich zurück:
Rom (Reuters) – Die Zahl Hunger leidender Menschen ist den Vereinten Nationen zufolge zum ersten Mal seit 15 Jahren zurückgegangen.
Die Welternährungsorganisation FAO begründete die Entwicklung am Dienstag mit niedrigeren Lebensmittelpreisen und einer besseren wirtschaftlichen Lage nach der Finanzkrise. Rund 925 Millionen Menschen sind den Angaben zufolge aktuell unterernährt. 2009 waren es noch mehr als eine Milliarde – der höchste Stand seit 40 Jahren.
Quelle: Reuters
Man sieht: alles wird gut.
Am Ende kommen wir doch über die Biologie wieder zu natürlichen Zuständen zurück. Überall in der Natur gibt es Hierarchien, Demokratie ist ein für Tiere ein nur selten beobachtetes Phänomen, im Tierreich gelten die Regeln der optimalen Produktivität:
Immerhin: In festen Hierarchien sind normalerweise die Leistungen besser (in einer stabilen Hackordnung streiten sich Hühner weniger und legen mehr Eier), und auch Schwächere finden Schutz und Bedeutung.
Nur wenn der König Riesenmist baut, wird das Volk aufmüpfig.
Demokratie im Tierreich gibt es ansatzweise dennoch: Schimpansen tun sich gelegentlich zusammen, um einen zu brutalen Anführer zu vertreiben. Rotwild und Gorillas ziehen auch gegen den Willen des Leittiers weiter, wenn etwa 60 Prozent der erwachsenen Herdenmitglieder unruhig werden
Quelle: Fokus
Und seit Darwin ist der Mensch auch nur ein Tier. Wie gut, das wir mit den Guttenbergs ein weises, tatkräftiges und beliebtes Herrscherpaar hätten, mit der die Politik endlich auch wieder die Herzen der Menschen erreicht. Da brauchen wir auch nicht aufmüpfig zu werden.
Alles wird gut, oder? Dafür wird unsere Jugend schon sorgen:
SPIEGEL ONLINE: Das Ende der Politikverdrossenheit?
Albert: Jedenfalls liegt dort ein ungeheures Potential an politischer Aktivität. Allerdings werden Parteien und andere traditionelle Institutionen erst einmal nicht davon profitieren. Das Ansehen der Parteien ist so schlecht wie seit Jahren – diesmal nur noch unterboten von den Banken.
Quelle: Spiegel-online