Dag Hammarskjöld, zwei Monate vor seiner Ermordung:
[Update vom 16.01.2019: Der Mord an Dag Hammarskjöld ist aufgeklärt – siehe KenFM und TheGuardian.]
„Öffnen seh ich geblendet
das Tor zur Arena
und geh hinaus, um nackt
den Tod zu treffen.
Kampf. Ruhig in
lusterfüllter Kraft fechte ich,
bis sie das Netz werfen
und ich gefangen bin.
Die anderen sah ich.
Jetzt bin ich der Erwählte,
fest gespannt auf den Block,
Opfer zu werden.
Stumm, mein nackter Leib trägt
Schläge der Steinigung.
Stumm, aufgebrochen,
das Herz entblößt –"
(zuvor:)
„Lächelnd, offen und ehrlich –
beherrscht der Körper und frei.
Ein Mann, der wurde, was er konnte,
und der war, was er war –
bereit, im einfachen Opfer
alles zu fassen."
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
(Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
Göttin Natura (Foto: Amrei-Marie/Wikimedia/CC BY-SA 3.0)
Neben der – berechtigten – Empörung über die hundertfältigen Zumutungen, denen wir heute in marktkonformen Zeiten ausgesetzt sind, verlieren wir leicht den Blick für eine fundamentale Tatsache des Lebens, die allen marktwirtschaftlichen Prinzipien widerspricht: Wir sind in dieses Leben getreten, ohne dafür bezahlt zu haben. Ein wundersamer Körper wurde uns zur Verfügung gestellt, in dem wir nicht nur selbst entscheiden dürfen, in welche Richtung wir gehen und was wir essen, sondern auch, was wir denken und sprechen. Als hilfloses, unerfahrenes und auf die eigenen Bedürfnisse beschränktes Lebewesen sind wir auf die Welt kommen und dürfen uns sukzessive zu gestaltungsfähigen, reifen und Anderen helfenden Persönlichkeiten entwickeln. Zur Bewerkstelligung dieses Wunders müssen von Mutter Natur astronomische Summen an liquiden Mitteln aufgewendet werden, die sich nicht einmal EZB-Direktor Mario Draghi vorstellen kann.
Aber nicht nur unsere Geburt war gratis. Jede Nacht erhalten wir aufs Neue ein kostenfreies Geschenk: Auch wenn wir tagsüber Schindluder getrieben und uns verausgabt haben, in der Nacht wird unser geschundenes Nervensystem wieder runderneuert, die Müdigkeit abgestreift wie die alte Haut einer Schlange im Frühling, sodass wir am Morgen erfrischt aufwachen. – Selbst jenen zweibeinigen Zeitgenossen, die den Return-of-Investment-Point weit verfehlt haben, die in ihrem Leben hauptsächlich Kahlfraß hinterlassen und wenig Konstruktives erschaffen, gibt Mutter Natur jede Nacht aufs Neue die Chance, mit frischen Kräften ans Tageswerk zu gehen.
Überhaupt können wir froh sein, dass es eine weibliche Gottheit ist (von unseren Vorfahren als Natura oder Persephone bezeichnet), die auf unserem blauen Planeten mit der Verwaltung der Wachstums- und Regenerationskräfte betraut ist. Ein maskuliner Naturgott hätte uns womöglich bereits genauso plattgewalzt und filetiert wie Schäuble und seine Troika das bankrotte Griechenland. Man stelle sich vor, Mutter Natur würde mit uns nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten verfahren: Sie müsste uns wegen fahrlässiger Krida wohl schon längst den Stecker gezogen haben – hat sie aber nicht, sondern hofft weiterhin unbeirrt, dass sich die menschliche Existenz doch noch durch den Sumpf winden und irgendwann zur Blüte kommen wird: Jener Blüte, in der der Mensch der Erde nicht mehr eine Last ist, sondern diese durch seine Empathie und kreative Gestaltungskraft aktiv bereichert; wo man also nicht mehr Naturschutzreservate einrichten muss, um die Natur vor dem Menschen zu schützen, sondern wo die Natur aufatmen wird, wenn der Mensch sie betritt, da er um sich herum ein Aroma von Empathie, Umsicht und schöner Musik verbreiten wird – eine Vorstellung des Menschen, die in heutiger Zeit progressiver Entmenschlichung und Menschenhass wie reine Häresie erscheint, an der wir aber festhalten sollten, wenn wir denn an eine Zukunft glauben wollen.
Wieso gibt uns Natura diesen gewaltigen Vorschusskredit und dieses Vertrauen, obwohl wir es täglich aufs Neue mit Füßen treten? Kennt jemand sonst noch eine Tankstelle, bei der man am Ende jedes Tages wieder volltanken kann ohne zu bezahlen? – Wobei die Tankstellenbesitzerin jenen, die auf den Mount Everest fahren wollen, genauso ihren Zapfhahn reicht wie jenen, die unbedingt in den Grand Canyon rasen wollen. Auch diejenigen, die den erhaltenen Treibstoff gleich nach dem Aufwachen in eine verrostete Tonne leeren und dort unter schwarzer Rauchwolkenentwicklung sinnlos abfackeln, lässt sie täglich aufs Neue an ihre Brust …
– und da meinen manche aufgeklärten Zeitgenossen wirklich, es gäbe heute keine Wunder mehr?
Nun, zumindest der ehemalige UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld war sich dieses Wunders noch bewusst. In seinem Tagebuch notiert er:
„Wie unbegreiflich groß, was mir geschenkt wurde,
wie nichtig, was ich >>opfere<<.
(…)
Dankbarkeit und Bereitschaft: Du bekamst alles für nichts. Zaudere nicht, wenn gefordert wird, zu geben,
was doch nicht ist für alles.“
—
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern des Nachrichtenspiegel, die durchgehalten haben, sich mit den nicht immer leicht verdaulichen Tatsachen des marktkonformen Tagesgeschehens zu konfrontieren, einige geruhsame Weihnachtstage. Lassen wir inmitten von dem, was Naomi Klein als „Schockstrategie“ bezeichnet hat, nicht zu, dass unsere Herzen gelähmt werden wie die Frösche vor einer Schlange, sondern kultivieren wir entgegen aller Tendenz zu Abgebrühtheit und pseudoaufklärerischer „Entmythifizierung“ ganz bewusst auch Momente des Staunens – wer in seinem Leben wieder ein kindliches Staunen entwickeln kann, z.B. über die o.a. Tatsache des Schlafes oder auch über ein Gänseblümchen, die Farben des Firmaments oder ein Gedicht, der wird dadurch ein scheinbar zartes, aber für seine Gesundheit höchst protektives Element kennenlernen, das ihn vor Burnout bewahrt und mit dem er selbst in einer verödeten (Großstadt-)Wüste überleben kann.
Auch Albert Einstein war mit dem Wert des Staunens zutiefst vertraut: „Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen (…) Ich denke, wir sollten den Kosmos nicht mit den Augen des Rationalisierungsfachmanns betrachten (…) Wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, ist seelisch bereits tot.“
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
"Die Netze einer unverbindlichen Höflichkeit ausgehängt,
glaubt er, trotz ungeschickten Navigierens der Minengefahr zu entgehen.
Der Gesellschaftshund maskierte sich als Lamm - und versuchte,
mit den Wölfen zu jagen.
Ein ausgeblasenes Ei schwimmt gut und folgt jedem Windstoß - leicht genug,
seit es nur Schale ohne Keim und Wachstumsnahrung wurde. >>A good mixer!<<
Ohne Vorbehalt und Abstand, eifrig, jedem zu liebdienen
- mit Gerede ohne Form und Worten ohne Gewicht. Nur Schale -
(...)
Das Kostüm für Deine Rolle, die Maske, die Du mit so viel Sorgfalt
aufgelegt hast, um zu Deinem Vorteil aufzutreten, war die Mauer
zwischen Dir und der Sympathie, die Du suchtest. Eine Sympathie,
die Du an dem Tag gewonnen hast, da Du nackt dort standest."
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
"Wenn ich fortfahren darf: fester, einfacher –
schweigsamer, wärmer."
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
"Verwischung der Motive: Bei einem bedeutenden Entschluss spielt unser ganzes Wesen mit, seine Niedertracht und seine Güte. Welcher Teil hat den anderen betrogen, wenn wir fühlen, ganz hinter einer Tat zu stehn? – Selbst wenn sich später Mephisto lächelnd als Sieger dieser Wahl offenbart, kann er besiegt werden durch die Art und Weise, wie wir die Folgen auf uns nehmen."
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
„In der Arena, wo Ormasd(*) mit Ahriman(**) kämpft, verschwendet Zeit, wer Hunde verjagt.“
(*) Ormasd: altpersischer Name aus der Lehre des Zarathustra für den Geist der Sonne, der die Menschheitsevolution im Sinne der guten Götter voranbringen möchte
(**) Ahriman: der von Uranfang an bestehende Geist der Dunkelheit und Gegenspieler Ormasds; auch: Herr der Angst, Unwissenheit und Sinnengier (später bezeichnet als Mephistopheles von hebr. mephiz=der Verderber und tophel=der Lügner); steht im ewigen Kampf mit Ormasd um das Schicksal der Menschheit und möchte den Menschen in den Abgrund führen; Schlachtfeld dieses Kampfes ist das Herz des einzelnen Menschen;
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
"Dieser unheilbare Trieb, in Besitz zu nehmen – in der krassesten Bedeutung des Sich-Einverleibenwollens –: des Mediums für das Erlebnis der Schönheit. Wie ein Bergtroll wollen wir die Prinzessin fressen – um immer von Neuem die Erfahrung des Bergtrolls zu machen. Wir pflücken die Blume. Wir pressen Körper an Körper – und vernichten die menschliche Schönheit, die nur durch Beseelung der Linien körperlich wird, unerreichbar der physischen Berührung. (…) Wir greifen nach dem Anderen. Umsonst – weil wir nie wagten, uns selbst zu geben.“
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
"Das Bürschchen macht auf einem Bein ein paar schiefe Hopser, ohne hinzufallen,
und ist voll Bewunderung für seine Tüchtigkeit – doppelt, weil es Zuschauer gibt.
Werden wir je erwachen?"
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
—
Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
Tip: Das Tagebuch ist amazonvermeidend bestellbar bei buch7.de, einem versandkostenfreien Buchhandel, der 75% seines Gewinns für soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet.
Foto: Dag_Hammarskjold.jpg /UN/DPI derivative work: Bff
Trotz seines stillen Naturells gilt der UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld (siehe Biographie ) als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit. Schier unlösbaren internationalen Konflikten begegnete er stets mit einer auf dem heutigen politischen Parkett kaum noch vorstellbaren Empathie und Menschlichkeit, die er nicht einmal den scheinbar schlimmsten afrikanischen Despoten versagte. Die Menschen, die ihm am Verhandlungstisch gegenübersaßen, spürten dies. So kam es vor, dass afrikanische Herrscher einen umkämpften politischen Gefangenen, den die Welt schon verloren glaubte, am Geburtstag Hammarskjölds unerwartet freigaben – mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sie diese Amnestie niemals aufgrund des westlichen politischen Druckes ausgesprochen hätten, sondern einzig aus Liebe und Wertschätzung zu Dag Hammarskjöld als Person.
Obwohl Hammarskjöld fast Tag und Nacht an seiner Friedensmission arbeitete, so behielt er selbst in Zeiten der aufreibendsten Konflikte seine Regel bei, sich zumindest eine Stunde am Tag vollkommen vom äußeren Treiben herauszunehmen und sich der innerlichen Betrachtung oder dem Studium geistig erbaulicher Literatur zu widmen. Mit der Kraft, die er daraus zu schöpfen wusste, vollbrachte er weitreichende weltpolitische Fortschritte, die sogar seine Gegner nicht für möglich gehalten hätten. Am Höhepunkt des Kalten Krieges gelang es ihm, die Vereinten Nationen neben den beiden Supermächten als dritte Kraft zu etablieren, die Sowjets wieder in die UN-Beschlussfassung einzubinden und die Suez-Krise zwischen Israel und Ägypten zu entschärfen. Dass es heute UN-Friedenstruppen, die sogenannten Blauhelme gibt, ist ebenfalls das Werk Hammarskjölds. Er glaubte an das Wunder der Vereinten Nationen und die Möglichkeit, Völker und Polaritäten durch übergeordnete Ideale zu versöhnen. Gegen Machenschaften der Geheimdienste, z.B. gegen von der CIA unterstütze Regierungsputsche in Südamerika verwehrte er sich mit aller Entschiedenheit. – Was würde Hammarskjöld wohl zu PolitikerInnen heutigen Zuschnitts sagen, die diese Geheimdienste als „unsere verlässlichen Freunde“ bezeichnen und selbst die halsbrecherischsten militärischen Konfrontationen achselzuckend abnicken?
Hammarskjöld wusste, dass die Bedrohung des nuklearen Zeitalters nur durch Kooperation auf Basis humanitärer Ideale und die Einrichtung einer nachhaltigen Friedensordnung abgewendet werden kann und widmete sich diesem Ziel mit aller ihm zu Gebote stehenden Kraft. Er war sich bewusst, dass er mit diesem Anliegen im diametralen Widerspruch zu den geostrategischen Plänen des militärisch-industriellen Komplexes arbeitete, vor dem uns bereits Eisenhower eindringlich gewarnt hat („Gott schütze dieses Land, wenn einmal jemand US-Präsident ist, der den militärisch-industriellen Komplex nicht so gut kennt wie ich.“ – siehe Abschiedsrede auf YouTube). Wer Hammarskjölds Tagebuch studiert, merkt, wie er den Tod als seinen ständigen Begleiter sieht und sich gewahr ist, dass jeder Tag sein letzter sein und er von der Bildfläche verschwinden könnte. Mit umso größerer Intensität trieb er seine Friedensarbeit voran, verzichtete bewusst auf Partnerschaft und Familie, um sich ganz seiner Aufgabe widmen zu können. In der Tat gilt seine sechsjährige Amtszeit heute als nicht mehr erreichte Hochblüte der UN und des internationalen Friedensprozesses, die allerdings schon kurz nach seinem unerwarteten Tod wieder jäh zurückgeworfen wurden.
Hammarskjöld starb am 17. September 1961 auf dem Höhepunkt der Kongokrise bei einem Flugzeugabsturz, dessen Umstände bis heute nicht geklärt sind. Im Zuge jüngster Recherchen (siehe Zeit) wurden starke Indizien zutage gefördert, dass Hammarskjöld einem Attentat westlicher Geheimdienste zum Opfer gefallen ist. Die zusammengetragenen Rechercheergebnisse waren immerhin so überzeugend, dass sich die UN-Vollversammlung am 29. Dezember 2014 für neue Untersuchungen aussprach.
Sein ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmtes Tagebuch inspiriert jedenfalls auch heute noch zahlreiche Menschen. UN-Generalsekretär Kofi Annan bekundete, dass er dann, wenn er in der internationalen Politik nicht mehr weiterwusste, sich an einen stillen Ort begab und sich innerlich fragte, wie wohl Dag Hammarskjöld jetzt an seiner Stelle handeln würde. Die im Tagebuch enthaltenen Verse sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt.
„Wie ermüdend, in der Rolle, die die unsere ist, zu einer Rolle gezwungen zu werden, die nicht die unsere ist: als den, der du im Innersten sein musst, um deine Aufgabe zu erfüllen, darfst du dich nicht zeigen – damit man dir gestattet, sie zu erfüllen.“
und einige Seiten weiter:
„Noch einige Jahre, und dann? Das Leben hat Wert nur durch seinen Inhalt – für andere. Mein Leben ohne Wert für andere ist schlimmer als der Tod.“
Zwei Monate vor seinem plötzlichen Tod verfasste Hammarskjöld das folgende Gedicht über den Weg und die individuelle Verantwortung des Menschen:
„Müde
und einsam.
Müde
bis der Verstand schmerzt.
Von den Klippen
rinnt Schmelzwasser.
Taub die Finger,
bebend die Knie.
Jetzt gilt es,
jetzt darfst du nicht loslassen.
Anderer Weg
hat Rastplätze
in der Sonne,
sich zu begegnen.
Aber dieser Weg
ist der Deine,
und es gilt jetzt,
jetzt darfst Du nicht versagen.
Weine,
wenn du kannst,
weine,
doch klage nicht.
Dich wählte der Weg –
und du sollst danken.“
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001, S.176 f.)
—
Update 16.01.2019: Der Mord an Dag Hammarskjöld ist aufgeklärt – siehe KenFM und TheGuardian.
—
Allgemeines zur Kolumne „Endzeitpoesie 4.0 – Brennholz gegen Robotisierung und drohenden Erfrierungstod“:
Da in unserer aus den Fugen geratenden Welt vieles nicht mehr rational verstehbar und auch kaum noch ertragbar ist, brauchen wir dringend ein Gegengewicht aus dem Reich der Poesie … mit diesem geistigen Gegengift in den Adern wird vieles Unverständliche plötzlich wieder verständlich und Unerträgliches wieder ertragbar – oder noch besser: gestaltbar!
Denn die größte Lüge, die uns heute beigebracht wird, ist: dass der Einzelne ohnehin nichts tun kann. – Das genaue Gegenteil davon ist wahr: Es kommt auf jeden einzelnen an und das mehr als jemals zuvor. Und wie uns schon Dostojewskij erklärt hat, ist im Leben auch niemals etwas umsonst, selbst wenn eine Bemühung keinen sichtbaren Erfolg zeigt: „Alles ist wie ein Ozean, alles fließt und berührt sich; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Gerade unsere geistlose Zeit braucht philosophische Gedanken wie eine Wüste das Wasser. Dieses Wasser – die Gedanken der großen Geister der Menschheit – gibt es schon lange. Aber die scheinbar alten – in Wirklichkeit ewig jungen – Gedanken bleiben nicht dieselben: Jeder, der sie aufgreift und verinnerlicht, färbt sie mit seiner individuellen Persönlichkeitsnote ein und bringt dadurch wieder ganz neue Farben in die Welt, die bisher noch nicht existiert haben. Und solche Farben braucht unsere grau gewordene Welt (siehe 1000 Gestalten.de) heute dringend – sie saugt sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser … damit wieder Neues, Kreatives, Menschliches entstehen kann.
In diesem Sinne wollen wir der pseudopragmatischen Alternativlosigkeit (siehe „Der Führer 4.0 – Er ist schon längst da“) die Gefolgschaft in den Grand Canyon verweigern und es lieber mit Ilija Trojanow halten: „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“. – Dann kann die scheinbare Endzeit zu einem neuen Anfang werden.
Wie uns das Handelsblatt jüngst mitteilte, sind die Spitzen unserer Gesellschaft „in weiten Teilen von Naivität, Dummheit und Bösartigkeit gekennzeichnet“. Wie das möglich ist, hat uns ein findiger Kopf in einem kurzen Cartoon mundgerecht aufbereitet (alle Aussagen, mit denen das Video hintermalt ist, stammen aus sozialwissenschaftlichen Studien):
Unser Kollege Frank Ullrich von der Dresdner Sozialwacht hat sich schon vor einiger Zeit ebenfalls auf die Socken gemacht, um herauszufinden, ob die im obigen Cartoon dargestellten wissenschaftlichen Thesen tatsächlich in der Realität wiederzufinden oder doch nur Satire sind. Das Schleudertrauma, das unser Kollege bei dieser Recherche davongetragen hat, hat er glaube ich immer noch nicht ganz überwunden.
Anmerkung: Damit der Leser die beiden Videos nicht nur passiv konsumiert, eine kleine Denksportaufgabe: Wo finden sich in Video 2 das in Video 1 ersichtliche Krokodil wieder, wo die Katze, wo die Maus und wo die Elefantin? – …dann also viel Spaß beim Suchen!
PPS: Wer kein besonderer Spaßvogel ist, sondern mehr ein philosophischer Geist, der kann die Aussagen unserer Politiker und Wirtschaftskapitäne in Video 2 auch unter dem Gesichtspunkt des legendären UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld betrachten: „Achtung vor dem Wort ist die erste Forderung in der Disziplin, durch welche der Mensch zur Reife erzogen werden kann (…) Das Wort missbrauchen, heißt die Menschen verachten. Das unterminiert die Brücken und vergiftet die Quellen. So führt es uns rückwärts auf der Menschwerdung langem Weg.“
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg“, Pattloch Verlag S.99 )