Talk Spezial 30.06.2021
ServusTV
Deutsch
John Ioannidis zieht in einem exklusiven Talk Spezial mit ServusTV-Moderator Michael
Fleischhacker Bilanz – und spricht über die größten Fehler in der Pandemie, warum sich
Politik und Wissenschaft in vielen Punkten irrten und welche Schritte nun zur Beendigung
der Krise nötig sind.
Ioannidis warnte schon zu Beginn der Corona-Krise vor Panikmache. Er gehört zu den
einflussreichsten und meistzitierten Wissenschaftlern der Welt. Schon 2005 löste der
Stanford-Professor mit seiner harschen Kritik an den oft fehlerhaften Studienergebnissen
seiner Kollegen eine Schockwelle aus, erntete dafür aber auch größten Respekt.
Zu Beginn der Corona-Krise dann der große Bruch: Während die Wissenschaftswelt das Virus
als globale Gefahr einstuft und härteste Maßnahmen fordert, mahnt Ioannidis zur Mäßigung,
warnt vor Panikmache und kritisiert die fehlende wissenschaftliche Basis der Maßnahmen.
Im Jänner legt Ioannidis dann die heiß diskutierte Stanford-Studie vor. Kritisch blicken
er und seine Mit-Autoren darin auf die global eingesetzten Lockdowns und die daraus
entstandenen Kollateralschäden. Dafür steht er seither weltweit im Kreuzfeuer von
Wissenschaft, Medien und Politik.
Die Publizisten Roger Letsch (unbesorgt.de), Julian Marius Plutz (neomarius.blog) und Boris Reitschuster (reitschuster.de) diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über Banken, die Regierungskritikern die Konten kündigen, über Facebooks Wächterrat, der jahrelange Sperren abnickt, und über FDPler, die Feindeslisten führen.
Jens Berger
„Wir dürfen denken, was wir wollen, aber als Staatsbürger haben wir zu funktionieren“ – dieses Zitat stammt von Richard David Precht. Der Pin-Up-Philosoph der deutschen Talkshow-Prominenz hat kein Verständnis für jegliche Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung. An Regeln habe man sich zu halten. Punkt. Einem guten Staatsbürger stünde es nicht frei, diese zu interpretieren. Hört auf, selbstständig zu denken, Eure Regierung weiß am besten, was gut für Euch ist. Aussagen wie diese könnten auch von chinesischen oder nordkoreanischen Staatsphilosophen stammen. Erstaunlich, dass derartige Äußerungen heute unwidersprochen bleiben. Haben wir nichts aus unserer Geschichte gelernt? Ein Debattenbeitrag von Jens Berger.
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Zitat Richard David Precht: „Wenn Sie nachts durch die Stadt fahren und da ist eine rote Ampel. Dann können Sie sich ja auch sagen, diese Ampel, die macht überhaupt keinen Sinn. Da ist kein anderes Auto, da ist kein Fußgänger. Trotzdem nötigt der Staat ihnen ab, an einer roten Ampel zu halten; einfach weil sie ein guter Staatsbürger sind, der hat sich an die Regeln zu halten und es steht ihm nicht frei, diese Regeln zu interpretieren. Persönlich können Sie denken, die Ampel ist sinnlos. Das können Sie auch Ihrer Frau oder Ihren Freunden sagen. Sie müssen sich aber an die Regeln halten und es ist erschreckend, dass wir ungefähr 15% der Bevölkerung haben, die das immer noch nicht verstanden haben.“