Coordination gegen BAYER-Gefahren

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Giftgas in Krefeld 3 (mit kleinem Update)

Kohlenmonoxid – noch ein SuperGau möglich

Ohne Unterlass wird Höchst-Risiko gebaut, diesmal: CO-Pipeline 

Von Karl Weiss

Ein einziger Wahnsinn, dieser Kapitalismus! Nicht nur werden überall in dicht besiedelten Gegenden Atomkraftwerke hingestellt, die überhaupt nie nötig waren, eine höchste Gefährdung der Bevölkerung darstellen und deren Abfälle für Jahrzehntausende das Leben auf der Erde gefährden, nun hat man auch noch den chemischen Super-Gau erfunden: Eine CO-Pipeline, die dem Bayer-Konzern höhere Profite verspricht.

Auf Kapitalisten-Chinesisch heisst das dann: „Es werden Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen gesichert.“ Hören Sie die Drohung? „Sonst machen wir das im Ausland, dann werfen wir hier Leute raus.“

Kohlenmonoxid mit der chemischen Formel CO ist eines der heimtückischsten und giftigsten Gase, die es gibt. Während andere giftige Gase, wie zum Beispiel Chlor, Salzsäure-Gas, Ammoniak, Blausäure, Phosgen usw. sofort wegen ihres heftigen Geruchs wahrgenommen werden (andere wegen ihrer Farbe) und so automatisch zur Flucht und zum Wahrnehmen der Gefahr führen, ist CO zur gleichen Zeit hochgiftig und geruchs- und farblos.

Bei einem Unfall merkt also für lange Zeit niemand, dass etwas passiert ist, bis die Menschen tot umfallen wie die Fliegen – und auch dann bleibt unklar, was eigentlich passiert ist, bis am nächsten Tag verlautet, es sei CO aus der Leitung ausgetreten, was die Bayer natürlich sofort dementieren wird und dann wird der „Krieg der Gutachter“ beginnen – so wie wir es mit dem Atom-Super-Gau von Fukushima erleben.

Drei tiefe Atemzüge von reinem CO reichen aus, um einen Menschen zu töten.

CO wird vom menschlichen Körper nicht als solches erkannt, sondern vielmehr für Sauerstoff O-O gehalten. Der Körper baut es in die Sauerstoffstellen im Körper ein und nimmt dem Körper damit die Möglichkeit, Sauerstoff zu speichern und zu transportieren. Ist die Menge von CO hoch genug, stirbt der Mensch dann einem inneren Ersticken, weil kein Sauerstoff mehr aufgenommen werden kann.

CO ist jenes Gas, das u.a. in den Autoabgasen enthalten ist. Wenn jemand das Garagentor schliesst, den Motor des Wagens anmacht und sich hineinsetzt, ist er innerhalb von 10 Minuten tot. Die Zeitverzögerung nur, weil die Konzentration von CO im Autoabgas gering ist.

Und nun hat die Bayer eine Verbindungspipeline zwischen zweien seiner Werke gebaut und will dort CO durchleiten. Das fällt in Dormagen an und wird in Krefeld-Uerdingen gebraucht.

Nun ist natürlich im Prinzip eine solche Pipeline denkbar, wenn sie mit extremen Sicherheitsausrüstungen ausgestattet ist. So müsste man das Rohr natürlich doppelwandig auslegen, um bei einem Bruch mehr Sicherheit zu haben. Zudem müssten mindestens alle hundert Meter (die Pipeline ist 67 km lang) Schieber eingebaut sein, die bei einem Druckabfall innerhalb von Zehntel-Sekunden schliessen. So könnte sichergestellt werden, dass höchstens die Menge CO austreten kann, die in Hundert Meter Rohr enthalten ist.

Aber von solchen Sicherheitsvorkehrungen ist nicht die geringste Rede. Das würde ja was kosten und die Profite schmälern. Es wird vielmehr eine völlig normale Pipeline gebaut, mit einfachen Rohr, ohne viele Schnellschlussschieber, so als ob es zur Erdgasversorgung benutzt würde und nicht für CO. Lediglich die Dicke der Rohrwandung wurde erhöht, was aber nicht viel zusätzliche Sicherheit bringt.

Im Boden verlegte Rohrleitungen haben wegen der allgemeinen Erkenntnis, dass der Boden immer „arbeitet“, meistens ziemliche Spannungen auszuhalten. Nicht erkannte mikrofeine Risse sind darum typischerweise die Ursache für Brüche von Pipelines. Diese mikrofeinen Risse werden durch höhere Wanddicke keineswegs vermindert. Es ist vielmehr eine extrem aufwendige Röntgenuntersuchung der gesamten Rohrleitung vor dem Absenken in den Boden nötig, die aber oft nicht und oft nur oberflächlich durchgeführt wird.

Der „Sachverständige“, den man da herbeigeholt hat, ist von der Bundesanstalt für Materialforschung in Berlin, also einer Bundesbehörde, die Weisungen unterworfen ist. Hätte er gegen die Pipeline ausgesagt, hätte sein Arbeitsplatz gefährdet sein können.

So aber sagt er den denkwürdigen Satz: Die verwendeten Sicherheitseinrichtungen etwa zum Absperren der Pipeline bei einer Leckage seien „Stand der Technik“. Das ist, mit Verlaub gesagt, ungeheuerlich. Da es noch nie eine Pipeline für ein unsichtbares, hochgiftiges Gas ohne Geruch gegeben hat, gibt es natürlich keinen „Stand der Technik“ dafür.

Der „Stand der Technik“ für Pipelines bezieht sich auf Erdölpipelines oder auf Erdgas-Pipelines, aber nicht auf hochgiftiges Gas. Der Stand der Technik reicht hierfür nicht aus, er hätte entwickelt werden müssen für diese neue Pipeline, aber der Gutachter sagt, sie sei „Stand der Technik“.

Die Profitinteressen des Bayer-Konzerns sind für die Regierung wichtiger als so unwichtige Dinge wie menschliches Leben.

Kurios, dass dies ausgerechnet mitten in einem Gebiet „erprobt“ wird, in dem die höchste Bevölkerungsansammlung und eine der höchsten Bevölkerungsdichten auf der ganzen Welt herrscht.

Sehen Sie sich einmal das Satelittenbild von Europa bei Nacht an. Da zieht sich ein einziges, breites Lichtband von Rotterdam bis nach Dortmund, die durch Licht bewiesene höchste Ansammlung von Menschen an einem Fleck auf der ganzen Welt.

Und die CO-Pipeline wird genau in der Mitte dieses Lichtstreifens gebaut!

Wir wollen leben! Weg mit kapitalistischer Todestechnik!

Mit Dank an Karl Weiss
Und hier ein Satellitenbild von Europa (klick).
UPDATE:
Ein Hoffnungsschimmer:
Gericht legt umstrittene Pipeline auf Eis (Gefunden bei Herrn Vetter)

Giftgas in Krefeld 2 – Die Co-Pipeline beerdigen

Presse Information vom 23. Mai 2011
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Prozess-Auftakt am Verwaltungsgericht Düsseldorf
CO-Pipeline: „Unseliges Projekt jetzt beerdigen!“

Heute beginnt am Düsseldorfer Verwaltungsgericht der Prozess von Anwohnern der Kohlenmonoxid-Pipeline gegen die Genehmigung des Projekts und die damit verbundenen Enteignungen. Die Inbetriebnahme der Giftröhre zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen ist seit Jahren ausgesetzt, da das Oberverwaltungsgericht Münster Ende 2007 erhebliche Zweifel an der Gemeinnützigkeit des Projekts äußerte.

„Nun ist der Moment gekommen, dieses unselige Projekt zu beerdigen. Die Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert: durch den angekündigten Bau neuer Kunststoff-Produktionsanlagen in Dormagen fällt dort kein überschüssiges Kohlenmonoxid mehr an – im Gegenteil. Statt das Krefelder Werk von Dormagen aus zu versorgen, kann BAYER die sowieso benötigte neue CO-Produktionsanlage in Krefeld bauen und auf die Pipeline vollständig verzichten“, so Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG).

Kohlenmonoxid ist ein tödliches Atemgift, das bislang – wie alle giftigen Gase – nur am Ort seines Verbrauchs produziert werden darf. Im Gefahrenkorridor entlang der Pipeline leben mehr als 140.000 Personen. Die Feuerwehren haben wiederholt darauf hingewiesen, dass sie der Bevölkerung im Fall eines Leitungsbruchs nicht helfen könnten. Nach Auffassung der CBG muss das bislang geltende Prinzip, wonach Gefahrstoffe nur am Ort ihrer Verwendung produziert werden, unbedingt erhalten bleiben.

Gegen die Inbetriebnahme der Pipeline wurden von den Bürgerinitiativen entlang der Trasse mehr als 110.000 Unterschriften gesammelt. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hatte die Bürgerproteste gegen die Pipeline Anfang 2006 initiiert und hierzu mehrfach Gegenanträge in der BAYER-Hauptversammlung eingereicht.

Unabhängig vom Ausgang des bis Freitag laufenden Verfahrens erhält BAYER weiterhin keine Betriebsgenehmigung, da zunächst das Oberverwaltungsgericht endgültig entscheiden muss. Von Mitarbeitern des Unternehmens ist zu hören, dass der Vorstand des Konzerns bei einer erneuten gerichtlichen Schlappe neu über das Projekt befinden will.

alle Informationen zur Kampagne: www.cbgnetwork.org/1968.html

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Störfälle, Bienensterben, Gentechnik: Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung eingereicht

Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung

Protestaktionen am 29. April in Köln / Schwerpunkte: Bienensterben durch BAYER-Pestizide, gefährliche Pharmazeutika und mangelnde Sicherheit in den Werken

22. März — Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat heute Gegenanträge zur BAYER-Hauptversammlung am 29. April in Köln eingereicht. Wegen der Vielzahl schwerer Missstände fordern die Konzernkritiker die Nicht-Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Gegenanträge sind unten im vollen Wortlaut angehängt, sie werden auch auf der BAYER-homepage veröffentlicht. Philipp Mimkes vom Vorstand der Coordination: „Der BAYER-Konzern ist für massive ökologische und soziale Probleme verantwortlich. Der Vorstand trägt hierfür die Verantwortung. Wir werden daher in der Versammlung die Nicht-Entlastung des Managements fordern.“ Schwerpunkte der Protestaktionen vor den Kölner Messehallen am 29. April sind die von BAYER-Pestiziden verursachten Bienensterben, die Risiken von Antibabypillen, die geplante Kohlenmonoxid-Pipeline quer durch NRW sowie Missbildungen durch das Präparat Duogynon. An der Versammlung nehmen neben Vorstand und Aufsichtsrat rund 4.000 Aktionärinnen und Aktionäre teil. Zahlreiche Kritiker haben angekündigt, in der Versammlung zu den Schattenseiten der Geschäftspolitik zu sprechen. Interessenten sind herzlich eingeladen, an den Aktionen teilzunehmen. Gerne stehen wir unter Tel 0211 – 333 911 oder CBGnetwork@aol.com für Rückfragen zu Verfügung.

 

Die CBG steht vor ernsthaften finanziellen Problemen. Bitte beteiligen Sie sich an der Rettungskampagne: www.cbgnetwork.org/3708.html

Gegenantrag zu TOP 2: Der Vorstand wird nicht entlastet

  • · Der BAYER-Konzern gehörte zu den treibenden Kräften in Deutschland bei der Einführung der Kernenergie. Schon Ende der 50er Jahre, als das Atomprogramm konzipiert wurde, war BAYER im Präsidium des Deutschen Atomforums vertreten. Dieser Tradition blieb Werner Wenning treu, als er im vergangenen August den Aufruf an die Bundesregierung für längere Laufzeiten unterzeichnete. Aufgrund des Drucks der Industrie wurden die Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke nur wenige Monate später drastisch verlängert.

Der mittlerweile abgelöste Vorstandsvorsitzende Wenning ist für die weitere Nutzung dieser unverantwortlichen Technologie daher mitverantwortlich.

  • · Konsequent drängt BAYER die Gewerkschaften aus seinen US-Werken. Fabriken mit organisierter Arbeiterschaft wurden reihenweise geschlossen. Nur ein Siebtel der US-Belegschaft besitzt überhaupt einen Tarifvertrag. Und nur in einer Handvoll der rund fünfzig US-Werke sind die Gewerkschaften noch vertreten. In Berkeley gab es im vergangenen Jahr erneut Entlassungen, obwohl die umliegenden Städte kurz zuvor Subventionen in Millionenhöhe gewährt hatten. Das Muster wiederholt sich nun an der Ostküste der USA, wo mehrere Werke geschlossen werden: für den Fortbestand der übrig bleibenden Standorte erhält BAYER trotz des gewerkschaftsfeindlichen Handelns hohe Steuernachlässe. (weitere Infos)
  • · Trotz gestiegener Gewinne führte sich der neue BAYER-Vorsitzende Marijn Dekkers mit der Ankündigung ein, rund 4.500 Arbeitsplätze zu vernichten. Schon jetzt ist die Belastung der Beschäftigten weit jenseits der Schmerzgrenze. Selbst sicherheitsrelevante Bereiche werden von den ständigen Stellenstreichungen nicht ausgespart. (weitere Infos)
  • · BAYER hat im Herbst eine Rückstellung von 386 Mio Euro vorgenommen. Das Geld soll für Entschädigungszahlungen an US-Landwirte verwendet werden, deren Ernte durch GenReis kontaminiert wurde. Das späte Schuldeingeständnis des Konzerns ist zwar zu begrüßen – dieses kam aber nicht freiwillig zustande, sondern wurde durch eine Serie von Prozessen erzwungen, die BAYER ausnahmslos verloren hat. Allein in dem Verfahren, das die Kooperative RiceLand angestrengt hat, wurde BAYER am 18. März 2011 zu Strafzahlungen in Höhe von 136 Mio Dollar verurteilt.

Dennoch hält der Vorstand an dem Vorhaben fest, GenReis in die EU zu importieren. Die Kontamination in den USA zeigt jedoch einmal mehr, dass der Anbau von GenReis zwangsläufig zu Auskreuzungen führt; die Risiken eines großflächigen Anbaus wären schlicht unkalkulierbar. Der geplante EU-Import wäre mit unwägbaren Gefahren für Mensch und Umwelt verbunden und muss daher gestoppt werden. (weitere Infos)

  • · Einer der schrecklichsten Skandale der BAYER-Geschichte ist die wissentliche HIV-Infizierung Tausender Bluter. Bis 1986 wurden Hämophile durch Blutprodukte von BAYER infiziert, obwohl seit 1982 Methoden zur Inaktivierung des Virus vorlagen. Noch nach dem Verbot unbehandelter Chargen in Europa wurden diese nach Asien exportiert.

Im Januar machte die Coordination gegen BAYER-Gefahren bekannt, dass BAYER und drei weitere Firmen Entschädigungen in zweistelliger Millionenhöhe an Bluter aus 22 Ländern leisten. Dies ist das Ergebnis eines Vergleichs, der Ende vergangenen Jahres in den USA geschlossen wurde. Mehrere Tausend mit HIV und Hepatitis C infizierten Hämophile hatten die Firmen zuvor an einem Bundesgericht in Chicago verklagt. Im BAYER-Geschäftsbericht 2010 findet sich erstaunlicherweise keinerlei Hinweis auf diese Zahlungen, obwohl Konzernsprecher den Vergleich auf Anfrage von Nachrichtenagenturen bestätigen mussten. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert, dass die Verantwortlichen strafrechtlich verfolgt werden. (weitere Infos)

  • · Der BAYER-Konzern zahlte im Herbst 3,3 Millionen Dollar wegen unwahrer Behauptungen in Werbeanzeigen für Vitaminprodukte. Darin wurde behauptet, dass die Zusätze Selen und Zink das Prostatakrebs-Risiko senken könnten. In einer Klage mehrerer US-Bundesstaaten hingegen heißt es: „BAYER wusste, oder hätte wissen müssen, dass hohe Gaben von Zink und Selen das Risiko der Entstehung von aggressiven und tödlichen Prostata-Tumoren erhöhen können“. Die Klageschrift nennt die Werbeaussagen „irreführend und skrupellos“.

Ob bei Verhütungsmitteln, Schmerztabletten oder nun bei Vitaminpillen – immer wieder setzt BAYER auf unlautere Werbemethoden. Der Konzern gefährdet dadurch wissentlich die Gesundheit von Patienten und Konsumenten. (weitere Infos)

Gegenantrag zu TOP 3: Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet

Begründung: Der Aufsichtsrat kommt seiner Kontrollfunktion ungenügend nach und soll daher nicht entlastet werden. Es folgen Beispiele der verantwortungslosen Konzernpolitik, die vom Aufsichtsrat mitgetragen wird:

  • · Der BAYER-Konzern hat im Dezember die Uralt-Pestizide Nemacur und Mocap an die US-Firma Amvac verkauft. Die WHO stuft beide Wirkstoffe als „extrem gefährlich“ ein (Gefahrenklasse I). Die Agrochemikalien sind für eine Vielzahl von Vergiftungsfällen verantwortlich. In Deutschland sind Nemacur und Mocap seit langem verboten. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert seit den 80er Jahren die Einstellung der Produktion beider Wirkstoffe sowie einen Verkaufs-Stopp für alle Klasse I-Pestizide. BAYER hätte die Produktion längst einstellen müssen, statt diese Ultragifte jetzt noch profitabel zu verkaufen.

Der Einsatz von Nemacur gehört im übrigen zu den wahrscheinlichen Ursachen des „toxischen Öl-Syndroms“, das 1981 in Spanien mindestens 300 Menschenleben und Tausende von gesundheitlich schwer geschädigten Opfern forderte. (weitere Infos)

  • · Die US-Aufsichtsbehörde Chemical Safety Board (CSB) veröffentlichte im Januar die Untersuchung zum schweren Störfall im Werk Institute im Jahr 2008. Das CSB urteilt, dass gravierende Sicherheitsmängel zu der Explosion führten. Bei dem Störfall, der die Erde in einem Umkreis von 10km beben ließ, waren zwei Mitarbeiter getötet wurden. Die Fabrik galt als „Schwester-Werk“ von Bhopal, da dort das in Bhopal ausgetretene Giftgas MIC in großen Mengen produziert und gelagert wird.

Laut CSB waren beim Hochfahren einer Produktionsanlage die Sicherheits-Systeme vorsätzlich außer Kraft gesetzt worden. Nur glückliche Umstände hätten die Beschädigung eines benachbarten MIC-Tanks verhindert. Dr. Rafael Moure-Eraso, Vorsitzender der CSB: „Ein Austritt signifikanter Mengen MIC hätte tödliche Folgen haben können. Diese Sorge wurde von Anwohnern legitimer Weise seit Jahrzehnten geäußert.“ Dr. Moure-Eraso bezeichnet den Tod der Arbeiter als „umso tragischer, als er hätte vermieden werden können“, wenn BAYER eine gewissenhafte Schulung der Mitarbeiter vorgenommen und die Anlage vor dem Hochfahren angemessen geprüft hätte. Der Untersuchungsbericht stellt zudem fest, dass die MIC-Messgeräte an der Anlage nicht funktionierten. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) forderte bereits vier Monate vor der Explosion in der BAYER-Hauptversammlung eine Beendigung der MIC-Produktion. Der BAYER-Vorstand hatte das Ansinnen abgelehnt. Erst am 18. März 2011 verzichtete BAYER nach einer Klage von Anwohnern endgültig auf den Einsatz von MIC im Werk Institute. Der CSB-Bericht wirft insgesamt ein bezeichnendes Licht auf die Sicherheitslage in vielen BAYER-Werken. Wegen der hohen Risiken muss BAYER auf den großtechnischen Einsatz hochgiftiger Chemikalien wie MIC und Phosgen vollständig verzichten. Auch der Betrieb der Kohlenmonoxid-Pipeline quer durch NRW ist nicht verantwortbar. (weitere Infos)

  • · Bei den Wahlen zum US-Kongress Anfang November gingen die Spenden großer Firmen überwiegend an Kandidaten, die jegliche Vorgaben für Emissions-Minderungen ablehnen. Von den europäischen Konzernen zeigte sich niemand so spendabel wie BAYER – nicht einmal Ölfirmen wie BP. Greg Babe, der Chef von Bayer USA, gehörte persönlich zu den Spendern. Die Unterstützung von Politikern, die den Klimawandel leugnen, zeigt einmal mehr, dass das BAYER Klima-Programm und der BAYER Climate Award reine Feigenblatt-Funktion haben.
  • · Auf dem BAYER-Werksgelände in Krefeld soll ein gigantisches Kohlekraftwerk entstehen. Betrieben werden soll der Klimakiller von der BAYER-Tochter Currenta. Allein der jährliche Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid würde bei 4,4 Millionen Tonnen liegen. Gegen das Projekt wurden im vergangenen Jahr über 22.000 Einwendungen eingereicht. Trotzdem hält BAYER an dem Projekt fest. (weitere Infos)
  • · Weiterhin weigert sich BAYER, die Opfer des hormonellen Schwangerschafts-Tests Duogynon bzw. Primodos zu entschädigen. Tausende von Kinder hatten durch das Präparat in den 60er und 70er Jahren schwere Fehlbildungen erlitten. Der SPIEGEL veröffentlichte nun Dokumente, wonach firmenintern schon frühzeitig gewarnt wurde. So schrieb ein britischer Mitarbeiter bereits 1967 an die Firmenzentrale: „Die offenkundige Korrelation zwischen der Zunahme angeborener Missbildungen und dem Verkauf des Schwangerschaftstests erscheint ziemlich alarmierend.“ Bei der Anwendung des Präparats bei Schwangeren „müssen wir extrem vorsichtig sein“. Beschämenderweise weist BAYER die Ansprüche der Opfer wegen angeblicher Verjährung zurück. (weitere Infos)
  • · Der BAYER-Konzern ist einer der größten Hersteller von Bisphenol A. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass die Chemikalie das Hormonsystem schädigen kann. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert seit langem ein Verbot risikoreicher Anwendungen, z.B. in Lebensmittel-Verpackungen, Wasserflaschen und Kinderspielzeug. Seit Anfang März hat die EU den Einsatz von Bisphenol A in Babyflaschen endlich verboten. Trotzdem leugnet BAYER weiterhin die Gefahren der Chemikalie, viele gefährliche Anwendungen bleiben auf dem Markt. (weitere Infos)

Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)
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Anmerkung der Redaktion und nur mal nebenbei bemerkt:


Inzwischen fast vergessen:
Heroin ist eine Erfindung von Bayer und wurde ab ca. 1898 unter anderem als Schlafmittel für Kinder („Bayer Heroin – damit das Kind gut schläft“) vermarktet.

Quelle der Abbildung:
Wikipedia

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