Business Round Table

This tag is associated with 2 posts

CISPA: das Ende der freien Welt wie wir sie kennen – und der endgültige Schulterschluss zwischen Geheimdienst und Konzern

CISPA: das Ende der freien Welt wie wir sie kennen - und der endgültige Schulterschluss zwischen Geheimdienst und Konzern

Samstag, 5.5.2012. Eifel. Die Welt schwebt in größerer Gefahr als je zuvor – doch den deutschen Medien ist dies nur eine kleine Randnotiz wert. Sie regen sich lieber darüber auf, das der Ausstieg aus dem Todeswettenzirkus der Deutschen Bank richtig viel Geld kostet oder das unabhängige Griechen ins Parlament einziehen und den Bankbereicherungsschirm der EU in Frage stellen – immerhin ist es schwer zu vermitteln, das die Griechen ihr Volk zu Tode sparen, einen Gewinn von 2,8 Milliarden erwirtschaften aber den Banken 7,6 Milliarden an Zinsen zahlen sollen. Nun, die deutschen Medien sind ja auch in Gefahr. Nicht in einer solchen Gefahr wie die mexikanischen Journalisten, die augenblicklich Klage erheben, das die Regierung die Folterung, Zerstückelung und Ermordung ihrer Kollegen deckt, sondern vielmehr in der Gefahr, das die Finanzwirtschaft (und andere mit ihr verbundenen Konzerne – also ALLE) ihr die Werbezuwendungen streicht – dann wäre Schluss mit der Pferdezucht des Chefredakteurs. Das darf nicht sein – und deshalb wird wohl die neue Bedrohung der freien Welt eher am Rande erwähnt. Immerhin sehen die Zahlmeister unserer Journalisten dies nicht als Gefahr an. Worum es geht? Die Rede ist von CISPA, dem Cyber Intelligence Sharing and Protection Act, einem Gesetz in den USA, vor dem vor kurzem noch gewarnt wurde und das jetzt überraschend schnell – gegen den Wunsch des Präsidenten – die erste Hürde genommen hat.

Seltsam, das es so wenig Wirbel darum gibt – immerhin ist die Bedrohung enorm: CISPA setzt ALLE ANDEREN GESETZE AUSSER KRAFT.

Hören wie die Süddeutsche dazu:

Das Gesetz sieht vor, dass Firmen Nutzerinformationen mit Regierungsbehörden teilen dürfen, wenn es um Cyber-Sicherheit geht. Die Firmen würden gleichzeitig vor Zivilklagen geschützt. Umstritten ist besonders, dass der Informationsaustausch „ungeachtet aller anderen Gesetze“ stattfinden darf.

Natürlich geht es offiziell um Sicherheit. Es geht immer um „Sicherheit“, wenn Freiheiten beschnitten werden. Am sichersten wäre der Mensch in absoluter Isolationshaft – wo von außen nichts aber auch gar nicht ´reinkommt, kann ihn nichts bedrohen – mit dem Argument „Sicherheit“ kann man jede menschliche Lebensäußerung untersagen … könnte ja was schiefgehen.

Wie die „Cyberbedrohung“ nun konkret aussieht, erläutert Patrick Beuth in der Zeit:

Als „Cyberbedrohung“ etwa gilt laut Gesetzentwurf alles, was das Netzwerk eines Unternehmens oder einer Behörde schwächen, unterbrechen oder zerstören könnte. Oder was zu Diebstahl oder Zweckentfremdung von privaten oder Regierungsinformationen, geistigem Eigentum oder personenbezogenen Daten führen kann.

Schön schwammig, oder? Dieser Artikel hier kann schon Cyberbedrohung sein.

Kritik an den USA? Cyberbedrohung.

Kritik an den Konzernen? Cyberbedrohung.

Plädoyer für die Freiheit des Internets? Cyberbedrohung.

Wikileaks? Cyberbedrohung.

Kritischer Journalismus ohne Rücksicht auf Anzeigenkunden? Cyberbedrohung.

Verbraucherschutz? Cyberbedrohung.

Plädoyer für Menschenrechte? Cyberbedrohung.

Kritik an CISPA? Cyberbedrohung.

Die Presse in Österreich schreibt deutlich, worum es hier geht:

Kein reines US-Problem

Das Probleme ist nicht alleine auf die USA beschränkt, auch wenn es sich bei CISPA nur um ein US-Gesetz handelt. Da etliche Anbieter von Online-Diensten in den Vereinigten Staaten sitzen, würden sie und alle Daten auf ihren Servern, in den Einzugsbereich des Gesetzes fallen. Ein Österreicher, der etwa Informationen bei Facebook gespeichert hat, könnte genauso ausspioniert werden wie ein US-Bürger – und würde es wohl nicht einmal mitbekommen. Schon jetzt wird vielen Firmen untersagt, ihre Nutzer zu informieren, wenn Behörden deren Daten herausverlangen.

Immunität für Missbrauch

Nutzer hätten bei CISPA auch keine Handhabe, wenn besagte Firmen diese Daten an Regierungsbehörden oder andere Institutionen weitergeben würden. Es gebe nahezu keine Chance für Betroffene, ein Unternehmen zu verklagen, wenn es Daten weitergeben würde, kritisieren die Bürgerrechtler. 

In Zukunft können Konzerne mit den Daten machen, was sie wollen, CISPA ist die ultimative „Ich-komme-aus-dem-Gefängnis-frei“-Karte.  Die Liste der Unterstützer ist lang – und spannend.

Neben der United States Chamber of Commerce (einer Lobbygruppe, deren Einfluss in Deutschland viel zu selten beobachtet wird) oder dem Business Round Table (DIE Lobbygruppe der Konzernwirtschaft) stehen Intel, Facebook, Microsoft, Boeing, Lockheed Martin, Oracle, AT&T, die Lobbygruppen der Telecom-Industrien sowie mit dem Financiel Round Table die hundert wichtigsten und mächtigsten Banken der USA …. also das ganz ganz große Geld.

Schreibt also heute jemand über die Fäden, die Goldman-Sachs bei dem Griechenland-Desaster zog, so liegt seine Akte morgen beim US-Geheimdienst und auf dem Schreibtisch von Goldman-Sachs. Wo er wohnt, welche Freunde er hat, was er verdient, welchen Lebenslauf er verfolgt, zu welchen Themen er sich sonst noch äußert und  – vor allem – wer für seinen Lebensunterhalt aufkommt (Firma, Gemeinde, Staat, Kirche, Verein oder freie Förderer) …. also, wen man bearbeiten muss, damit „solche Artikel“ nie wieder erscheinen.

Die Kooperation zwischen Geheimdiensten und Konzernen sorgt auch dafür, das die Konzerne einen überraschend kräftigen Arm bekommen, der Gegner nicht nur psychisch und ökonomisch destabilisieren kann, dank einer Armada von 7000 Drohnen unter Geheimdienstkontrolle  kann jede Bedrohung für die Geschäfte der Konzerne auch ganz praktisch und real ausgeschaltet werden.

Man braucht sich also nicht wundern, das dieses Gesetz in einer „überraschend anberaumten Sitzung“ durchgewunken wurden, bevor sich ernsthafter Widerstand dagegen regen konnte: immerhin waren schon 168 von 416 Abgeordneten dagegen (andere Quellen nennen 162 – um genau zu sein). Nicht auszudenken, was mit diesem Gesetz geschehen wäre, hätte man noch mehr Zeit verstreichen lassen. So etwas geschieht, wenn die mächtigsten Männer dieser Welt an einem Strang ziehen – die setzen ihren Willen durch, noch bevor andere Zeit hatten, den Gesetzentwurf zu überdenken.

So macht man 2012 Ermächtigungsgesetze, ohne das es jemand merkt.

Nun – das Gesetz ist kurz vor der Abstimmung laut Süddeutsche nochmal überarbeitet – sprich verschäft – worden:

Vor der Annahme des Gesetzes bewilligte das US-Repräsentantenhaus noch Änderungen. So dürfen jetzt unter anderem keine Daten über Ausbildung, Krankheit oder Waffenkäufe ausgetauscht werden. Außerdem wurden die Voraussetzungen für den Informationsaustausch erweitert. Neu sind nicht nur Cyber-Sicherheit und Fragen der nationalen Sicherheit als Grundlage, sondern auch die „Ermittlung und Verfolgung“ in Fällen von Kinderpornographie, Kidnapping oder Menschenhandel.

Gut, das Daten über Waffenkäufe nicht mehr ausgetauscht werden können, das wird die Organisation der Waffenhändler freuen – aber um zu erfahren, ob ich in meinen E-Mails Kinderpornos verschicke, meine Pläne über die Entführung Angela Merkels austausche oder zehn neue Ungarinnen zum Verkauf an deutsche Bordelle anbiete, muss man erstmal ALLE MEINE  MAILS LESEN. Das dürfen die jetzt – mit Berufung auf CISPA. Könnte ja auch was drin stehen in den Mails, die die amerikanische Sicherheit oder die Sicherheit von Facebook, des Bankenclans oder der CIA bedrohen.

Inzwischen distanzieren sich laut Heise sogar einstige Unterstützer von dem Gesetz – Microsoft merkt, das es das Versprechen über Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer nicht mehr einhalten kann. Allerdings wird diese Meldung mitlerweile wieder dementiert – da hat wohl jemand schnell interveniert, um den Konzern auf Kurs zu bringen.

Nun – man macht sich noch Hoffnungen über ein Veto des US-Präsidenten, dem es wohl auch nicht gefällt, das die E-Mails seiner Töchter in Zukunft straffrei von jedem Konzernagenten gelesen werden dürfen, der nach Bedrohungen sucht.

Inwiefern dieses Veto realistisch ist – inwiefern der US-Präsident sich vor der Wahl wirklich traut, gegen ein Gesetz zu stimmen, das ja der Sicherheit dienen soll – ist fraglich. In aller Regel werden US-Präsidenten vor der Wahl vorsichtiger, in der Regel gilt das auch für den Senat: zu schnell könnte man im Wahlkampf als Förderer von Kinderpornographie, Entführung und Menschenhandel dargestellt werden.

Was das Veto allerdings alternativlos erscheinen lässt, ist die Aussicht auf die immense Macht, die die NSA in den USA bekommen würde, wenn das Gesetz weiterhin so durchgewunken wird – dann hätte die Konzernwirtschaft nicht nur die informelle Herrschaft über die USA über ihren Einfluss auf die Legislative, sondern auch ein durchaus wirksames Element der Exekutive in der Hand, mit dessen Hilfe man problemlos auch die Judikative unter Druck setzen könnte … durch Veröffentlichung pikanter Details aus dem Privatleben oder eben durch „Unfälle“, falls es diese Details mal wirklich nicht gibt.

Somit ist CISPA ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Ende der freien Welt – aber das ist deutschen Medien nur eine Notiz am Rande wert.

Nun – die Werbepartner unserer Medien arbeiten halt eng mit ihren amerikanischen Freunden zusammen: Axa, Allianz, Deutsche Bank, UBS – alle großen Player sitzen im „Forum europäischer Finanzdienstleister“ zusammen und verfolgen klare Ziele, siehe Finanz-Lexikon:

Die Hauptziele des EFR sind:

1. Mitwirkung bei Diskussionen der europäischen Öffentlichkeitspolitik speziell in Bezug auf Finanzthemen 
-> vor Allem: Kapitalmarkt, Anlegerschutz, Versorgung, Regelungen und Aufsicht

2. Vollendung des gemeinsamen Marktes im Bereich der Finanzdienstleistungen vorantreiben

Eine weitere Aufgabe ist die Kooperation in Bezug auf gemeinsame transatlantische Belange. Dies wird beispielsweise in der Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Financial Services Roundtable (FSR) mit Sitz in Washington D.C./ USA umgesetzt.

Und dieser „Markt“ diktiert dann den Regierungen ihre Politik, sorgt für unbezahlbare Riesenrettungsschirme und die öffentliche Diskreditierung seiner Gegner durch marktkonforme Journalisten, die in Zukunft ebenfalls ganz neue Quellen zur Verfügung haben werden.

Merkt man nun, wie unglaublich hilflos der „Deutsche Bundestag“ als oberste Instanz des politischen Willens in Deutschland gegenüber den Gewalten ist, die durch die Welt toben?

Mal ganz abgesehen davon, das ja auch die Parteien großzügige Spenden der Finanzindustrie erhalten und deshalb nicht mehr ganz so frei sind, wie sie früher mal sein wollten.

In Zukunft jedoch werden die Abgeordneten noch vorsichtiger sein müssen: wer sich gegen die Konzernkrake zur Wehr setzen will, riskiert ganz schnell, zur Cyberbedrohung zu werden und Besuch vom US-Geheimdienst zu bekommen.

Und die dürfen ja inzwischen hemmungslos in der ganzen Welt morden.

Bald wissen die auch genau, wer da noch so als Ziel in Frage kommt.

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelle Warnmeldung: Zunahme des Konzernterrors ab März 2012 – das wird wieder teuer für Europa

Dienstag, 20. März 2012. Ein schöner Tag. Ein großartiger Tag. Wir atmen gerade Geschichte - merken Sie das? Merken Sie sich diesen Tag - heute wurde bekanntgegeben, das die ganze Welt umgebaut wird. Sie glauben, Sie wüssten warum? Wegen dem Gauck? Nein, diese nette kleine Gaukelei am Rande spielt dabei überhaupt keine Rolle.  Die Attentate in Frankreich? Kleine Fische - hetzt nur genug gegen Israel und es gibt wieder viele Deutsche, die auf offener Straße Juden erschießen um die Welt zu retten - alles schon mal dagewesen. Der Dax-Anstieg? Nein, das es eh´ nur Manipulation von Großanlegern, um billige EZB-Kredite in Bargeld zu verwandeln. Nein - vom Umbau der Welt erfahren Sie jetzt und hier, in einem kleinen nahezu unbekannten Internetblog. Alle anderen Medien des Landes meinen das Thema wie der Teufel das Weihwasser - dabei wird es mal wieder jeden Bürger treffen, wie damals Hartz IV oder die Deregulation der Finanzmärkte. Wenn die Mächtigen der Welt so etwas beschließen ... dann erfahren Sie das als Deutscher oder Europäer schon lange nicht mehr. Wir sind Kolonie - und stolz darauf.

Dienstag, 20. März 2012. Ein schöner Tag. Ein großartiger Tag. Wir atmen gerade Geschichte – merken Sie das? Merken Sie sich diesen Tag – heute wurde bekanntgegeben, das die ganze Welt umgebaut wird. Sie glauben, Sie wüssten warum? Wegen dem Gauck? Nein, diese nette kleine Gaukelei am Rande spielt dabei überhaupt keine Rolle.  Die Attentate in Frankreich? Kleine Fische – hetzt nur genug gegen Israel und es gibt wieder viele Deutsche, die auf offener Straße Juden erschießen um die Welt zu retten – alles schon mal dagewesen. Der Dax-Anstieg? Nein, das sind eh´ nur Manipulation von Großanlegern, um billige EZB-Kredite in Bargeld zu verwandeln. Nein – vom Umbau der Welt erfahren Sie jetzt und hier, in einem kleinen nahezu unbekannten Internetblog. Alle anderen Medien des Landes meiden das Thema wie der Teufel das Weihwasser – dabei wird es mal wieder jeden Bürger treffen, wie damals Hartz IV oder die Deregulation der Finanzmärkte. Wenn die Mächtigen der Welt so etwas beschließen … dann erfahren Sie das als Deutscher oder Europäer schon lange nicht mehr. Wir sind Kolonie – und stolz darauf.

Worum es geht? Nun – in diesem Monat trifft Barrack Obama, der mächtigste Mann der Welt, mit seinen Bossen zusammen. Man will nichts weiter, als mal wieder die ganze Welt umbauen.  Das hat man schon mehrfach gemacht – ausserordentlich erfolgreich. Es begann vor vierzig Jahren:

Business Roundtable wurde 1972 gegründet, gründete auf der Überzeugung, dass in einer pluralistischen Gesellschaft, die Unternehmen sollten eine aktive und effektive Rolle bei der Bildung der öffentlichen Ordnung zu spielen.

Und was ist seitdem geschehen? Man hat Einfluss auf die US-Politik gewonnen, auf die Weltbank und den IWF. Fortan wurde Konzernpolitik Weltpolitik. Die Zerschlagung europäischer Gewerkschaften, die Aneignung des europäischen Sozialkapitals, die Deregulierung von Arbeits- und Kapitalmärkten: wir merken den Einfluss dieser Gruppierung im bundesdeutschen Alltag auf Schritt und Tritt.  Sie sind ein mächtiger Faktor in der US-Politik – und ein ernst zu nehmender Feind auf internationaler Ebene – mit der Macht einer Nation:

Business Roundtable (BRT) ist ein Zusammenschluss von Chief Executive Officers der führenden US-Unternehmen mit über $ 6 Billionen Jahresumsatz und mehr als 14 Millionen Mitarbeiter. BRT-Mitgliedsunternehmen umfassen fast ein Drittel des Gesamtwerts des US-Aktienmarkt und investieren mehr als $ 150 Milliarden jährlich in Forschung und Entwicklung – fast die Hälfte aller privaten US-Ausgaben für FuE

Unser Unternehmen zahlen 163.000.000.000 $ in Form von Dividenden an die Aktionäre und generieren schätzungsweise $ 420 Mrd. Umsatz für kleine und mittelständische Unternehmen jährlich.BRT-Unternehmen geben fast 9 Milliarden Euro pro Jahr im Kombinierten Spenden.

So mit Geld angeben darf man nur in den USA – so mit seinen Muskeln zu spielen wäre in Europa verpönt.

Man hat nun auch ganz konkrete Ziele, die man öffentlich zugibt:

Globale amerikanische Führerschaft muss durch eine solide Fiskalpolitik, intelligenter Regulierung und wettbewerbsfähige Besteuerung gesichert werden.

Trauen wir uns zu fragen, welchen Platz uns Europäer im Reich der CEO angedacht wird?

Besser nicht.

Man will die gesamte amerikanische Wirtschaft wiederbeleben. Das wird wohl auch gelingen – bei der Finanzkraft. Auf einmal verstehen wir besser, warum es deutsche Konzerne wieder in die USA zieht – und Deutschland selbst droht, ein neues Griechenland zu werden.

Der Plan zum Umbau der Gesellschaft ist immer der gleiche: erst schafft man Massenarbeitslosigkeit, in dem man die Produktion ins Ausland verlagert, dann stranguliert man durch Steuerboykott in verschiedenster Form Gemeinwesen, in dem man zu Gast ist und wenn dann stöhnen, präsentiert man sich als Retter in der Not, der die alten Zustände wider herstellen kann … für ein paar Gefälligkeiten. Die „Gefälligkeiten“ gehen regelmässig einher mit dem Abbau der sozialen Menschenrechte, wachsender Staatsverschuldung, massive Steuerentlastung der Konzerne und wirtschaftlicher Versklavung der Bürger der Gaststaaten.

Die Methoden, mit denen vorgegangen wird, sind nicht zimperlich:

BRT ist die Einleitung einer Reihe von High-Level-Aktivitäten, beginnend in dieser Woche, um Unterstützung für den Plan zu bauen und sicherzustellen, dass die politischen Entscheidungsträger über die Prioritäten in diesem Jahr handeln. Die Aktivitäten umfassen die Bereitstellung von „Taking Action“ Plan zu jedem Mitglied des Kongresses, das Weiße Haus und Bundesbehörden; Treffen mit Bundes-Politikern und ihren Mitarbeitern zu kurzen sie auf die Fragen, Hilfsangebote für Journalisten und Redaktionen im ganzen Land; Reden in großen Ballungszentren; Meinung Stücke, Werbung, eine aggressive Social Media-Kampagne und vieles mehr.

Über die geballten Massnahmen hinsichtlich der EU-Politiker erfahren wir öffentlich nichts – aber sie erscheinen täglich in unseren Nachrichten: man schafft sich Gefolgschaft durch unglaubliche nahezu übermenschliche Großzügigkeit, siehe Spiegel:

In den Führungsetagen deutscher Großkonzerne herrscht Gehaltsinflation. Nicht nur im vergangenen Jahr gab es für die meisten Chefs ein sattes Plus: Seit 2003 haben sich ihre Gehälter etwa verdoppelt.

Gut, das sind deutsche Konzerne – aber die gleiche „Berufsgruppe“, die sich in der BRT-Gruppe zusammengeschlossen hat – mit dem gleichen Effekt der „wundersamen Gehaltsvermehrung“, der in diesen gesellschaftlichen Gestaltern von Realpolitik zu beobachten ist – man verdient sich dumm und dämlich ohne Arbeit, weil man für viele Leute ein leistungsloses, nach oben offenes Einkommen generiert:

Die durchschnittlichen US-Banken könnte die Höhe des Gewinns an die Aktionäre sie in Form von Dividenden und Aktienrückkäufe in diesem Jahr zurückkehren, zu verdoppeln, sagen Analysten der Credit Suisse heute.

Da landen dann die Gelder, die Goldman Sachs Aktivitäten in Griechenland in Bewegung gebracht haben. Und uns verkauft man das als „die Griechen, die zuviel Geld ausgeben“ – und wir sind so blöd, das wir das glauben, wobei wir unsere Erfahrungen aus den PPP-Geschäften mal wieder völlig verdrängt haben.

Das ist aber Vergangenheit, in Zukunft werden wir mit neuen Ländern rechnen müssen, die zwecks Genesung der US-Konzerne bluten müssen. Die deutschen CEO´s werden den Teufel tun, sich gegen diese Entwicklung zu stellen: am Konzernwesen kann man unglaublich gut verdienen – und in den USA schaffen sich die Konzerne den für sie idealen Staat so wie einst die Deutschritter ihren Staat in Ostpreussen schufen. Wenn also heute auch – zufälligerweise – die IWF-Chefin neue Reformen fordert, wissen wir Europäer, das es wieder Zeit ist, für US-Interessen wirtschaftlich zu bluten. Wir sind schon längst Kolonien der Kolonien geworden, die selbst zu Kolonien der Konzernverbünde mutiert sind.

Welche Zukunft jetzt konkret für uns geplant wird? Nun – das können wir jetzt schon absehen, die Konzernwelt spielt mit offenen Karten. Manpulierte Rohstoffkurse, gezielte Verbreitung verdorbener Lebensmittel, Vernichtung von Renten, inszenierte Putschversuche, moralische Disziplinierung von Mitarbeitern inklusive gezielter Selektion,  gezielter Ausschluß von Kranken aus Versicherungen nach Diagnose, betrügerische Anlageberatung, Vernichtung von Regenwald samt Bewohnern, brutale Misshandlung und Versklavung von Mitarbeitern, fahrlässige Verseuchung der Umwelt oder gezielte Unterstützung des Holocaust durften wir schon erleben. Besonders schön ist der Ausspruch eines Pharmakonzernmitarbeiters, der Konzernpolitik (selbst im sensiblen Gesundheitsbereich) auf den Punkt bringt:

„Wir sind nicht im Geschäft, Leben zu retten, sondern um Geld zu verdienen Leben retten ist nicht unser Geschäft.“

Konzerne sind wie große, seelenlose Maschinen, die auf die Welt losgelassen werden, um sie in Geld zu verwandeln. Ich bin mir sicher, das zukünftige Historiker sie mit Konzentrationslagern vergleichen werden – oder mit Zecken. Der Vergleich dürfte manchen erschrecken, doch halte ich ihn angesichts der Bilanz des Konzernunwesens für mehr als angemessen: während Konzentrationslager Maschinen zur Vernichtung regimefeindlichen Lebens waren, sind Konzerne Maschinen, die zur Vernichtung allen Lebens geschaffen sind – bzw. zur Umwandlung aller Lebendigkeit des Planeten in Rendite, die letztlich aber wertlos sein wird, weil man Geld nicht essen kann. „Leben zu retten ist nicht unser Geschäft“ – Leben zu erhalten, zu schonen, zu schützen oder zu verbessern auch nicht.

Darum verdienen CEO´s auch immer besser – sie sind diejenigen, die ihre Seele für die Maschine verkaufen und ihr ein Gesicht geben müssen.

Auch dem deutschen Bundestag sind diese Verhältnisse bekannt. Schon lange. Aber: was will man gegen einen Feind unternehmen, der die Größe eines Staates hat – sich aber mitten in der eigenen Wirtschaft verschanzt und sich hinter den eigenen Bürgern versteckt, von denen viele Millionen an der Vernichtung der Welt auch noch gut verdienen?

Jedes Jahr werden Konzerne mächtiger, jedes Jahr vernichten sie mehr und mehr Land, Ressourcen, Menschen, politische und gesellschaftliche Strukturen und gewinnen dadurch noch mehr Macht.

Diesen Monat treffen sie den US-Präsidenten, um nochmal einen Gang höher zu schalten.

Und wenn ihnen das nicht gelingt, sorgt vielleicht ein neues Ereignis wie 9/11 dafür, das die politische Kaste wieder stramm steht. Geld, Ressourcen und Skrupellosigkeit findet sich in den Reihen der Konzernmitarbeiter genug – neben denen, die ihre Taten nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können gibt es tausende, die gar keins mehr haben.

Es wird ihnen aber gelingen – die politische Kaste in den USA weiß genau, wo der Hammer hängt … und was jenen geschieht, die die Realitäten nicht anerkennen wollen. Schon mal den Namen Kennedy gehört? Ist kaum noch möglich, die meisten von denen sind tot.

Oder den Namen Barschel? Damit hat der Geist der Korporatokratie ganz offen deutschen Boden betreten – und mit Hartz IV hat der deutsche Kanzler samt Friedensbewegung zu erkennen gegeben, das sie das Signal verstanden haben.

So … erzählt man uns die Geschichte in Deutschland aber nicht. So hätte man sie früher erzählt – 1972 zum Beispiel. Aber dann traten die CEO´s der großen Konzerne an, die Welt zu verändern und  eine aktive und effektive Rolle bei der Bildung der öffentlichen Ordnung zu spielen. Sowas hat dann halt auch mal Folgen.

Vielleicht auch ein Grund, warum das Raumfahrtprogramm eingestampft wurde: man investiert nicht mehr in die Gestaltung der Zukunft, sondern nur noch in die Ausplünderung der Gegenwart … und das seit vierzig Jahren mit erstaunlichem Erfolg. Jede Utopie, jede lebenswerte Zukunftsvision, jeder Traum von Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Wohlstand wurde vernichtet zugunsten eines weltweiten Millieus zur Verbesserung der Züchtung von Großkonzernen.

Das ist, als wenn Schafe all ihre Kraft auf die Wolfszucht richten oder Gänse in ihrem Stall ein Fuchsnest bauen – was aber mit den richtigen Netzwerken und Verbindungen kein Problem ist: moderne Psychologie und zunehmende Kontrolle über das Futter macht´s möglich.

Erschreckend ist, das es so einfach ist, diese Daten zusammenzutragen – wenn man US-Quellen benutzt.

In Deutschland findet man so etwas nicht.

Hier wissen wir nichts von Verschwörungen, dürfen noch nicht mal darüber diskutieren – wie zahlen nur dafür.

Und wie es aussieht, sorgt man jetzt gerade dafür, das das alles für uns noch viel teurer wird.

PS: nicht vergessen – am 4. July 2012 ist nationaler Kaufnixtag. Viele Sklaven der US-Konzerne in den USA werden dieses Signal verstehen – und sich ein Jahr später vielleicht mal anschließen. Hoffentlich merken auch Ärzte, Beamte, Mittelständler und Pfarrer, das der Konzern nicht ihr Freund ist – sondern eine seelenlose Maschine, die auf der Suche nach dem letzten Cent letztlich alle vertilgen wird. Bei der NSDAP hat man es viel zu spät gemerkt – diesmal wäre noch Zeit.

 

 

Die letzten 100 Artikel